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Fanfiction

Ãœber den Tellerrand - n.Pk.

von Winkelgassler

Für einen Spätsommentag war es erstaunlich heiß in London, zumindest für britische Verhältnisse. Wer konnte verbrachte den Tag in Gebäuden, deren Klimatechnik die schwülen 28° Celsius zu einem Schauspiel vor den Fenstern verkommen ließ, und wer das nicht schaffte hielt sich auf in Griffweite kalter Getränke oder doch zumindest im Schatten der Bäume und Häuser. Nur wenige Menschen trauten sich in den prallen Sonnenschein.
Dementsprechend war das Viertel rund um den Smugglers Harbour noch ausgestorbener als normal. Fußgänger sah man keine, Autos und Lasterwagen auch nicht. Nicht einmal die Linienbusse schienen sich in dieses ehemalige Prachtviertel zu verirren. Die riesigen leer stehenden Betonklötze zeugten von einer lange zurückliegenden Ära wirtschaftlicher Stärke und Schöpferdrang. Doch diese Zeiten waren hier lange vorbei.
Heutzutage war es hier wie in einer Geisterstadt. Die Steinpaläste entsprachen keinen Ästhetik- und Sicherheitsstandards mehr, doch zum Abriss fehlten der Wille und das Geld.
Wer würde diese Grundstücke auch haben wollen? Fernab der großen Tourismusecken? Viel eher investierte man in die wiederaufblühenden Docklands auf der anderen Themseseite, mit dem neuen Flughafen, der besseren Anbindung und den zu Wohnanlagen umfunktionierten Speichern, die für Unsummen an die britische Avantgarde feilgeboten wurden.

Nur wenige fanden noch gefallen am alten Smugglers Harbour. Wie die Gruppe Skater, die die Leere der Stadt nutzte, um endlich die Brüstung vor dem jahrzehntelang leer stehenden Hotelkomplex in der Smugglers Way Street zu skaten.
Klar, sie kannten die Geschichten, die sich die wenigen Anwohner erzählen. Die von den seltsam gekleideten Menschen, die so plötzlich auftauchten wie sie verschwanden, von den schwarzen Regierungslimousinen, deren Kennzeichen sich nie jemand merken konnte. Und anderen seltsamen Vorkommnissen, wie das mit den Müllcontainern der Schlachterei, vor zwei, vielleicht drei Jahren, deren Deckel herausgerissen worden waren. Kein Streuner wäre dazu in der Lage gewesen. Und wer sonst ist an Schlachtabfällen interessiert?
Die Londoner versuchten sich die Vorfälle auf verschiedene Art zu erklären, von einer geheimen Psychiatrie war die Rede, von Regierungslabors oder einem versteckten Sektenhauptquatier. Manche brachten Außerirdische in ihre Theorien ein, oder die Illuminaten, und Freimaurer. Aber für die meisten reichte als Antwort, das es hier einfach nicht mit rechten Dingen zu ging.
Die Skater störten sich nicht daran, ab und an einen dieser bizarr gekleideten Menschen zu sehen. Bei Wetter wie diesem kam das eh seltener vor. Schon zwei Stunden lang lungerten sie auf ihren berollten Brettern rund um den verwitterten Treppenaufgang herum, ohne das ihnen ein Auto oder auch nur ein Passant begegnet war. Zum dritten Mal seit ihrer Ankunft krächzte eine herbe Stimme ein lautes rhythmisches Rape Me! aus den Lautsprechern des klobigen Ghettoblaster, der nur noch durch einen dicken Streifen Klebeband über der Play-Taste zum Spielen bewegt werden konnte.
Doch keiner der wenigen Bewohner dieses Viertels schien sich an dieser mittäglichen Musikeinlage oder der allgemeinen Skatergeräuschkulisse aus Kugellagersirren und den Aufprallgeräuschen Metall-Metall oder Holz-Beton zu stören.
Oder niemand wagte es, bei dieser Hitze ein Fenster zu öffnen und die Wärme hineinzulassen.
Einer der jungen Männer hatte gerade unter dem Gejohle seiner Kumpanen einen Noseslide geschafft, war auf der Nase seines Brettes die gesamte Länge des Metallgeländers heruntergerutscht, als ein junges Pärchen aus Richtung Themse in die Straße wandelte.

Sie sahen zu den Skatern herüber, überraschend fasziniert, als ob sie zum ersten Mal ein Skateboard sahen. Dabei schienen sie doch gar nicht soviel älter zu sein.
Beide bogen in die nächste Straße hinein, genau dort hin, wo man einst die aufgebrochenen Müllcontainer gefunden hatte, hinter der Schlachterei. Was wollten die beiden dort? Es war eine Sackgasse, in die sich neben Lieferwägen und Müllautos nur eine knallrote Telefonzelle verirrt hatte, die eh nicht funktionierte.
Einer der Skater, jener der gerade das Geländer heruntergeglitten war, lies sich mit seinem Brett hinter ihnen in die Straße rollen. In dem Moment, in dem beide die Telefonzelle betraten, drehte sich der Skater kurz lachend zu seinen Freunden um, die nach der dritten Wiederholung endlich die CD gewechselt hatten, und nun mit neuen noch dreckigeren Gitarrenriffs das Viertel beschallten.
Beim Blick zurück zu Telefonzelle ist das junge Pärchen verschwunden. Aber waren es wirklich zwei Personen gewesen, ein Mann und eine Frau? Komisch, er konnte sich nicht erinnern. Und wie kam er eigentlich auf jung?

Seine Gedanken dazu ließen sich irgendwie nicht erwecken. Viel dringender bohrte der Wunsch, nach dem geglückten Noseslide auch noch einen Tailslide auf das Geländer zu zimmern. Vielleicht klappte das ja sogar aus einem Nollie heraus.

~

Tief unter der Straße, im Atrium des Ministeriums, wurde Neville und Hannah von dem als Besuchereingang fungierenden Münzfernsprecher in ein reges Treiben entlassen. Menschen erschienen und verschwanden in den großen Kaminen, die die beide gekachelten Seitenwände dieser unterirdischen Halle säumten, unterhielten sich, schleppten Gefäße und Käfige mit allerlei lärmendem Getier, das dem gemittelten Gemurmel der Menschenmenge sein ganz eigenes Muster gab. In ihren bunten Gewändern, jedes einzelne für sich schien seine ganz eigene Geschichte zu erzählen, zog es die meisten der Menschen vorbei an dem großen Springbrunnen zum Eingang des hier befindlichen Ministeriums. Gesprächsfetzen, die sich um Aktienkurse, Kesselnormen und Verdächtigtenverhöre drehten fielen in die Ohren der beiden wie die bewegten Bilder der überall sichtbaren Zeitungen und Fahndungsplakate in ihre Augen.

Mit klarem Schritt fanden beide sich vor den Fahrstühlen wieder, und fuhren mit einem von ihnen in das zweite Untergeschoss hinab. Ihr Ziel war das Bürgerbüro für Immimagistration, um die letzten Papiere, die sie für ihre große Reise brauchten, abzuholen.
Ein wenig unbeholfen betraten beide das Großraumbüro für Bürgerangelegenheiten, Abschnitt n.Pk.
Unter der weiß leuchtenden Decke, die eher wie ein sehr dichter Nebel wirkte, waren dutzende Einzelbüros mit kleinen Stellwänden abgesteckt. Wie es in einer Zaubereinrichtung wie dieser zu erwarten war, waren diese von außen gerade einmal der Größe eines durchschnittlichen Wohnzimmerteppichs gleichenden Boxen im Inneren äußerst geräumig, und so konnten die junge Hexe und der Kollege von zwei Abteilungen weiter unten auf einem großen flauschigen Plüschsofa nebst Fußbank, Couchtisch und Minibar Platz nehmen, als sie Mrs Silvras Box nach einigem Suchen und Fragen endlich gefunden hatten und die junge, aber recht korpulente Beamtin begrüßten.

»Ach, da seit ihr beiden ja. Deinem Brief nach wolltet ihr doch schon vor einer halben Stunde da sein.«
»Ja, entschuldigen Sie, wir haben vorher ihren Bruder zum Gleis gebracht, erster Schultag heute, und danach bei dem Wetter den Fußweg genommen. Ist doch ein wenig weiter als gedacht.“
»Ach, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Und lass das alberne Siezen, wir kenne uns doch Neville.«
»Tun wir?«
Neville antwortete reflexartig, während er in seinem Kopf vorerst erfolglos versuchte ihr Gesicht zu finden.
»Natürlich, wir waren doch im selben Haus, für mindestens vier Jahre. Ich bin's, Alicia!«
»Alicia … Alicia Spinnet? Du warst doch damals auch in Dumbledores Armee.« murmelte Hannah vorsichtig.
»Stimmt, und du hast mit Harry Quidditch gespielt.«ergänzte Neville. Dass sie mit ihrem heutigen Umfang eher auf einen arabischen Teppich umsteigen müsste behielt er lieber für sich. Vielleicht konnte er sich deswegen auch nicht daran erinnern, ob sie vor der Schlacht mit dem Rest der alten Armee aus dem Geheimgang gepurzelt war. Von Percys Teilnahme hatte er ja auch erst erfahren als alles vorbei war.
»Jaaa, Quidditch«, seufzte sie und lehnte sich unter gefährlichem Knarzen ihres Stuhles ein wenig nach hinten, »Eigentlich wollte ich das ja professionell spielen, aber dann kamen mir meine beiden Kinder und mein Ehemann dazwischen, wie das Leben eben spielt.«
Sie schielte zu ihrer linken, wo tatsächlich ein wohlbekannter, in rot-goldenen Farben geschmückter Pokal von ihrer Zeit in Gryffindors Hausmannschaft zeugte, und gleichzeitig als Buchstütze diente.
»Aber naja, wegen Quidditch sind wir ja nicht hier. Ihr beiden habt Omni-Reisepässe beantragt.«
Sie öffnete eine Schublade zu ihrer rechten und hob vorsichtig zwei kleine Büchlein mit filigraner goldener Zierung heraus.
»Davon hatte ich erst zwei in der Hand, ganz frisch aus der E.Z.G. Druckerei in Trier. Ich muss sagen ich bin echt begeistert, kann mir gar nicht vorstellen wie man vorher ohne gereist ist.«
Sie legte die Büchlein vor sich und die anderen beiden auf den Schreibtisch, und klappte sie auf. Neville und Hannah rückten auf ihrem Sofa ein Stück nach vorn.
»Die Dinger sind genial. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie ganz normale britische Muggel-Reisepässe, aber einmal mit dem Zauberstab berührt geben sie all das preis, was ihr im magischen Ausland gebrauchen könntet.«
Sie tippte mit ihrem hellen Zauberstab auf Hannahs Passfoto. Wie bei der Karte des Rumtreibers entfalteten sich daraufhin etliche weitere Unterabschnitte des Dokumentes, unter anderem ein mit sich bewegenden Piktogrammen geschmückter Bogen, der mit nicht angekreuzten Kästchen versicherte, dass Hannahs direkte Vorfahren weder Veelas, Trolle, Zwerge, Vampire noch Werwölfe beinhalten. Auf einem anderen Teilstück waren auf ebensolche Art Daten aus Hannahs recht kurzer St. Mungos Akte dargestellt. Alles in allem bedeckte der Pass nun den halben Schreibtisch.
»Und die neusten Übersetzungszauber sind alle integriert, inklusive aller dreizehn Inuit-Dialekte, Meerisch und Niedertroll. Dazu sind sie Feuer- und Wasserfest und resistent gegen die einhundert typischsten Fluchschäden!«
Hannah rutschte angesichts all dieser ministerialen Begeisterung wieder ein wenig tiefer in das Plüsch des Sofas, vom Schreibtisch weg, und tippte aus einiger Entfernung selber mit ihrem Stab auf ihr Foto, woraufhin sich der Pass raschelnd in seine platzsparende Form zurückfaltete.
»Soviel wusste ich ja nicht einmal selber von mir.« entfuhr es ihr verstört. Alicia schüttelte lächelnd den Kopf.
»Diese neuen Pässe erfüllen alle Anforderungen, die im Ausland gestellt werden, anderswo in Europa benutzt man die wohl schon viel länger. Im Normalfall sollte sie selber merken wo ihr gerade seid und nur das darstellen, was gerade gebraucht wird und was der dortige Beamte wissen darf, in der entsprechenden Sprache. Bevor ich sie euch übergeben darf müsst ihr noch mit dieser speziellen Tinte eure Signatur setzen.«
Alicia reichte ihnen eine ihrer Federn und ein winziges tiefblaues Tintenfässchen, das deutlich mehr Wandstärke als Inhalt hatte und vermutlich nur für ein gutes dutzend Unterschriften reichte. Oder nur eine, wenn Personen mit ausführlichen Namen á la Professor Dumbledore sich vollends ausformulieren wollten. Den formellen Akt schloss dann ein dicker Stempel ab.
»Wo soll eure Reise eigentlich hingehen? Da die Rechnung bereits intern bezahlt wurde scheint's ja keine normale Urlaubsreise zu sein, oder?«
»Genau«, erklärte Neville. »Es ist eine Art Handelsreise, alle Ziele stehen noch nicht genau fest, aber es wird auf jeden Fall nach Fernost gehen, dann sind Treffen in Südamerika geplant, und mein Kollege hängt noch an ein paar mehr Kontakten dran, glaube Australien und Kanada.«
Alicias Blick sagte alles. Hier saß sie, ehemalige Heldin des Quidditchfeldes, mit Bürojob, Kindern, Haushalt und vermutlich mindestens 17 Jahre zukünftiger Verantwortung, und zwei der unscheinbarstes Gesichter damaliger Zeiten machten sich auf in die große weite Welt.
»Oh, das freut mich für euch. Wusste nicht dass du jetzt auch hier arbeitest, Hannah. Herzlichen Glückwunsch!«
»Tu ich eigentlich auch nicht,“ ruderte Hannah zurück, und hob abwehrend die Arme, »Neville hat mich bei dem Treffen Anfang Mai zu der Reise eingeladen.«
»Ach ja, der Abend bei den Hufflepuffs. Ich wäre gerne gekommen, aber Miranda hatte es da gerade ganz schlimm mit dem Zahnen, hat nur geweint, und Chapman hat leider nicht so ein Händchen für die beiden kleinen, da musste ich zuhause bleiben.«
In Gedanken blieb Alicias Blick an den wehenden Palmen des karibisch angehauchten Kalenders hinter Neville und Hannah hängen. Irgendwie war die ganze Situation unangenehm. Die beiden Gäste bedankten und verabschiedeten sich, und Hannah wünschte Alicia beim hinausgehen noch einen schönen Woche.

»Oh Gott, glaubst du das klang ironisch, das mit der schönen Woche?« platze es zwei Minuten später mitten auf dem Gang vor den Fahrstühlen plötzlich aus ihr heraus. Für einen Moment blieb Neville verwundert stehen, und musste unwillkürlich grinsen.
»Ich fürchte … ja, nach dem was wir ihr über die Reise erzählt haben. Ich meine, ich habe sie überhaupt nicht wiedererkannt. Sie war auch in Hogwarts immer ein wenig stämmiger, wie man es bei Sportlerinnen irgendwie erwartet, aber heute-«
»Ich hab sie ja auch nicht erkannt. Sie ist schon so tief im Alltag drin, sie ist doch kaum älter als 20, und dann schon zwei Kinder, und verheiratet, und hockt da in ihrem Kasten. Ich mein, ich will auch mal heiraten und Kinder haben, aber das kann ruhig noch ein paar Jahre warten!« sprudelte es aus Hannah heraus, während Neville die Ruftaste des Fahrstuhls drückte. Dann hielt sie inne, und schien fast ein wenig überrascht zu sein über das, was ihr gerade über die Lippen gekommen war.
Sie stieg mit Neville in den Fahrstuhl, und ergänzte:
»Wir sind doch nur einmal jung, die Zeit darf man nicht wegwerfen. Zumindest ich will es nicht, und ich hab ja schon fast ein Jahr verloren.«
»Mach dir um die paar Monate mal keine Sorgen, « versuchte Neville zu beschwichtigen.
»Du hattest deine Gründe, und deine Familie hat dich gebraucht. Und das nächste halbe Jahr wird nie und nimmer weggeworfene Zeit sein.«
Dann stiegen drei Beamte zu ihnen in den Fahrkorb, und fuhren wie sie in Richtung Ausgang des Ministeriums.


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz