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Fanfiction

Ãœber den Tellerrand - Platzende Essigfässer

von Winkelgassler

»Platzende Essigfässer, die Legende gibt es immer noch? Die haben meine Eltern damals schon von ihren Eltern erzählt bekommen.«
Ernie hatte die Lacher auf seiner Seite. Viele der hier im Gang versammelten Hogwarts-Alumni wussten von dem wahren Test, dem sich alle Gäste des Hauses Hufflepuff stellen mussten, wenn sie Einlass in die gemütlichen Gewölbe von Hogwarts` unscheinbarsten Haus wünschten. Waren von Mitschülern jenem klimpernden Barden vorgestellt worden, dessen Gemälde mit seinen zwei mal vier Metern die Nische in der es saß komplett ausfüllte und diesen jungen Typen mit seiner Laute zeigte, wie er auf einer mächtigen Eingangstreppe saß. Er grüßte jedermann immer sehr freundlich wenn man vorüber ging, und von den holden Maiden, wie er alle Schülerinnen nannte, ließ er sich zu seinen Dudeleien inspirieren.
Sein Blick war wie der des sprechenden Hutes, drang tief in die Seele, und prüfte, ob das Herz am rechten Fleck saß, loyal dem Hause Helgas, treu dem Geiste Hogwarts.
So oft waren sie auf dem Weg zu Firenzes Wahrsagenstunden zusammen hier unten vorbeigekommen, um abzukürzen, und doch war ihnen die Besonderheit dieses Portraits in der gemeinsamen Schulzeit verdeckt geblieben. Neville hatte sie erst im Jahr unter der Herrschaft der Carrows entdeckt, denen jeder Anstrengung zum Trotz der Eintritt nicht erlaubt wurde. So wurde der dahinter liegende Gemeinschaftsraum zu einer willkommenen Zuflucht, um dem Terror für einen Moment zu entfliehen, wenn auch nur so lange, bis der Barde Mitte des Schuljahrs seinen Platz mit dem Gemälde von Eduard dem Eitlen zwangstauschte. Und jener ließ aus Angst vor Verschandelung seiner selbst jeden hinein. Irgendwie hatte Neville Harry all dies wohl noch nicht erzählt.

Nun, am Abend des letzten Schultages vor den Ferien und etwas mehr als ein Jahr nach der Schlacht um Hogwarts und vielleicht die ganze Zauberwelt versammelte sich der damaligen Hogwartssche Widerstand hier unten. Der Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs bat einfach am meisten Platz.
Sie trafen sich um zurückzuschauen, auf das was damals passiert war, dem seitdem passierten und einfach, um einander mal wieder zu sehen. Zur Schule gingen viele von ihnen ja nicht mehr. Manche waren wie Ron, Harry und Neville direkt ins Ministerium gewechselt, um den Resten des Ordens bei der Restrukturierung zur Hand zu gehen, um frischen Wind in die vergilbten Büros zu bringen.
Er selbst, Neville, war in der Abteilung für Import (fast)nichtlebendiger magischer Waren gelandet, und inzwischen in seiner vierköpfigen Gruppe schon zu einer Art Führungsperson aufgestiegen. Wann immer möglich und nötig ging er obendrein mit Ron und Harry für die Aurorenzentrale auf die Pirsch, um die letzten Überbleibsel der Todesser hinter Gitter zu bringen. Harry war Leiter jener Zentrale geworden, von Übergangsminister Shacklebolt persönlich eingesetzt. Eine seiner letzten Taten unter der veralteten Gesetzgebung.

Der Barde warf einen ungläubigen Blick auf die Menge erwachsener Gäste, dann zu den ihm bekannten Gesichtern Ernies, Justins und Susans, legte seine Laute beiseite und schaute konzentriert in die Runde. Einen Moment lang verharrte er wie er war, dann riss er die Arme in Höhe und rief laut aus.
»Ihr tragt eure Herzen wahrlich am rechten Fleck, seiet willkommen in Helga Hufflepuffs Hallen.“
Er trat zur rechten der Treppe, verbeugte sich, und wie damals veränderte sich sein Bild. Es wurde schärfer, bekam klare Konturen, Tiefe, und ehe sie sich versahen stiegen alle zusammen jene eben noch nur aus Leinwand und Farbe bestehende Treppe hinauf. In Hörweite hinter Neville übernahm Justin Harrys Aufklärung.
»Hufflepuff hat kein Passwort, oder so ein Rätsel wie Rawenclaw, aber das weiß kaum einer aus den anderen Häusern. Der Zugang basiert auf Beedles Vertrauen. Jeder der neu in Hufflepuff eingeführt wird muss Beedle vorgestellt werden. Er ist ein wenig wie der sprechende Hut, er untersucht dich, entscheidet ob du würdig bist, loyal gegenüber Hufflepuff und seinen Mitgliedern. Klar, allen die der Hut hier rein steckt gewährt auch er Einlass, aber bei Außerhäusigen wie dir schaut er ganz genau hin. «
»Er hätte auch Nein sagen können? «
»Allerdings, und nebenbei«, sprach Justin und senkte seine Stimme, und schien direkter zu Harry zu sprechen, »Ich habe noch nie einen Slytherin hier drin gesehen. «

Der Gemeinschaftsraum war, verglichen mit ihrer alten Zweitheimat im Gryffindorturm, riesig, und voller Schüler. Viele kleine Sitzgruppen aus tiefen weichen Sesseln und runden Tischen füllten den, soweit Neville das beurteilen konnte, haargenau kreisrunden Raum, der ein wenig etwas von einer Hotelhalle hatte. Genau in der Mitte thronte ein mächtiger, offener Kamin, dessen Abzug aus Messing sich wie eine überdimensionale Tuba über die zu dieser Sommerzeit leere Feuerstelle stülpte. In den Boden eingelassen umgab eine gut gepolsterte Sitzbank den Kamin, in ihrer Kreisform nur durch drei kleine Aufgänge unterbrochen.
Die Frage, wo in Hogwarts sie sich befanden, klärte sich für Unwissende mit einem Blick nach oben, aus den in zwei ineinander liegenden Kreisen den Kamin umgebenden Dachfenstern.
Dort oben war die Bibliothek; oft hatten sie damals hier herunter geschaut, aber diesen Bau für die Schulküche gehalten. Von dort oben sahen diese Fenster aus wie Spiegel, die man um einen rauchenden Vulkan herum auf dem Rasen verteilt hatte.
Die Wände des Raumes waren in denselben warmen Terrakotta Tönen gehalten wie der Eingangsflur, aber man sah kaum etwas von ihnen. Es gab jede Menge der Rundung zugeschnittene Regale aus dunklem Holz mit allerhand Büchern und einzelnen Schreibtischen, und Schränke für die Verbrauchsartikel wie Pergament und Tinte, wie es sie in ihrem eigenen Gemeinschaftsraum auch gab.
An anderen Teilen hingen dutzende von Postern, die normalen, wie man sie von Quidditchmannschaften und Musikern bekam, aber auch viele bewegungslose, die irgendwelche Muggelstars darstellten, von einem Blondling names Nirvana konnte Neville auf einem Lesen, Manchester United auf einem anderen. Am von ihnen rechten Ende, neben einem großen runden Torbogen, der mit „Mädchen“ betitelt war, stand ein kleiner Herd mit Teekannen und Geschirr unter einem Spruchband, dass diesen Teil des Raumes in kritzeliger Schrift als „Hannahs Reich“ proklamierte. Rechts daneben wartete ein reichhaltig gedecktes Buffet, das sich vor dem üblichen Abschlussmahl in der Großen Halle nicht verstecken brauchte, neben den Mitgliedern des D.A., die dieses Jahr noch hier in der Schule verbracht hatten. Ein freundliches Begrüßungsdurcheinander brach aus, Ron und Harry fanden irgendwo im Getümmel ihre Freundinnen, die sie die letzten Wochen wegen deren Prüfungen so selten gesehen hatte, und verschwanden mit ihnen in der Menge.
Neville war das ganz recht. Seit er bei Harry im Grimmauld Place wohnte und ihn und Ron dazu noch beinah täglich im Ministerium sah, hatte man einander nicht viel zu erzählen. Oft genug war in den Mittagspausen nach 5 Minuten alles an Neuigkeiten ausgetauscht, und den Rest der Zeit kaute jeder mehr oder weniger stumm auf seinem Essen herum. Nicht ohne Grund hatten sie alle ihr Fühler ausgestreckt und neue Kontakte geknüpft, hatten sich mit den jeweiligen Kollegen angefreundet. Erst vor zwei Wochen hatte Ishmael Miquiero, der mitunter anstrengende Frauenheld und Lateinamerikaexperte aus der Nachbarabteilung zu einer kleinen Feier eingeladen.
Die Stimmung war gut, sehr vornehm, und es gab guten Wein mit unlesbaren Etiketten, die den Gastgeber zudem anbellten, bis dieser die Flaschen auf die perfekte Verköstigungstemperatur gehext hatte. Neville war sich jung vorgekommen an jenem Abend, zwischen all den jungen Eltern und Kollegen, denen langsam die ersten grauen Haare kamen, und bei einigen Themen musste er es beim Zuhören belassen. Als Ausgleich bemerkte seine Großmutter bei seinen Besuchen dagegen immer wieder verzückt, wie erwachsen ihr Enkel in den letzten Jahren doch geworden war.
Hier in Hogwarts kam jedoch dieses alte Gefühl zurück, dass Neville mit seinen ersten sechs Schuljahren verband. Weder gut noch schlecht, irgendwo dazwischen, zogen die alten Klänge, Gerüche und Gesichter es aus der Tiefe seines Herzens herauf.
Er schlenderte durch den Raum, schüttelte Hände von allerhand Leuten, und fand sich schließlich vor dem großen, funkelnden Radioempfänger wieder, der ihn damals zum ersten Mal in diese Räumlichkeiten geführt hatte. In einer Nacht und Nebelaktion hatten sie, das heißt Ernie, Ginny, Luna, Seamus und er selbst, versucht, eben jenes Gerät in den Raum der Wünsche zu verlegen, bevor es von den Carrows, zur Vermeidung heimlichen Potterwatchhörens, weggeschafft werden sollte. Über eine Stunde hatten sie mit dem unhandlichen Gerät gebraucht, hatten an den verschiedensten Ecken des Schlosses Ablenkungsmanöver gestartet und die gesamte Lehrerschaft auf Trab gehalten. Es war die erste Aktion des neuen alten D.A. gewesen, akribisch geplant und hoch riskant. Um dann zu bemerken, dass der Rundfunkempfänger beim ersten Sonnenstrahl wieder seinen rechtmäßigen Platz in den Hallen Hufflepuffs einnahm. Ganze drei Mal versuchten es noch die Carrows, doch ohne Erfolg. Erst mit einem Bann, der jeden, der das Gerät auch nur zufällig berührte, in Brand steckte, bekamen sie ihren Willen einigermaßen durchgesetzt. Zu dem Zeitpunkt war Neville aber die wahre Macht des Raums der Wünsche bewusst geworden, und entsprechend seiner Bitte nicht nur ein Empfänger, sondern eine ganze Sendeanlage erschienen.
Und jetzt stand das Hufflepuff'sche Ungetüm hier vor dem Fenster und dudelte vor sich hin, ohne dass irgendjemand außer ihm dem Beachtung zu schenken schien.
»Die dicke Helga spielt noch jeden Tag. « Ernie MacMillian war zu Nevilles linken erschienen und reichte ihm ein kleines, rot sprudelnd gefülltes Glas.
»Für den Erben Godrics, welch eine Ehre. « scherzte er weiter.
»Erbe von was? «
»Godric Gryffindors. Du hast das Schwert aus dem Hut gezogen, dass kann eben nicht jeder. Ich weiß, Harry hat es auch getan, aber bei ihm war nicht die halbe Schule dabei. Wenn du wüsstest, welche Legenden sich die kleinen heutzutage über unsereins erzählen. Da kann man schon ein wenig stolz sein. «
Aus dem kleinen Jungen mit dem Wortschatz eines Politikers, der ihnen mit seinen geschwungenen Reden so manches Mal auf die Nerven gegangen war, war ein anständiger, ebenso eloquenter junger Mann geworden, der, so war sich Neville sicher, auch bei der Frauenwelt immer einen guten Eindruck machte. Er hatte sie, die Alumni, aus Hogmeads abgeholt, und für alle die es gewünscht hatten eine Bleibe für die Nacht organisiert. Mehr als ein kurzes Guten Tag hatten sie heute noch nicht austauschen können.
»Ihr habt das Schloss gut wieder hingekriegt, wenn man bedenkt wie es hier vor etwas mehr als einem Jahr ausgesehen hat. Der Turm da oben war bis auf die Grundmauern eingestürzt wenn ich mich nicht irre, « sprach Neville und blickte durch die regennassen Dachfenster auf den, so vermutete er, Wahrsagenturm.
»Kann es sein das er ein wenig weißer strahlt als die anderen? «
»Kann schon sein, die Spitze lag damals ungefähr genau da, wo Ron gerade steht, nicht auszudenken was gewesen wäre wenn damals Schüler hier drin gewesen wären. « sprach Ernie und nippte an seinem Drink.
»Aber eigentlich hatten wir hier riesiges Glück, dass unsere Räume hier unter der Erde liegen, zumindest unsere Schlafräume waren winddicht und warm, als der Herbst kam. Im Gegensatz zu den meisten Klassenzimmern. Den Slytherins hat ihre tiefe Lage leider nicht geholfen, dauerte ewig bis es da unten wieder einigermaßen trocken war. Und der Kraken … er hatte es sich in einem der überfluteten Schlafsäle gemütlich eingerichtet. Ab und an soll er nachts wohl noch anklopfen. Unter den Erstklässlern wird immer noch gewitzelt, dass man einen Slytherin am Fischgeruch erkennen könnte. « Neville konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, und hob wie sein gegenüber wieder sein Glas.
Ernie war eines der letzten DA-Mitglieder gewesen, dass sich damals in Hogwarts frei bewegen konnte. Mit Charme, einer anpassungsfähigen gewandten Ausdrucksweise, und seiner nachweislichen Reinblütigkeit hatte er an den richtigen Stellen Vertrauen gewonnen, und fortan als Informant in den Reihen der Vertrauensschüler agiert. Unter dem Decknamen Grammophon trug er dieses Wissen dann über PotterWatch aus Hogwarts` Mauern heraus in die Reihen des Widerstands. Trotzdem war Ernie nicht, anders als viele andere damalige Siebtklässler, der Einladung gefolgt, direkt im Ministerium zu arbeiten.
»Wie war sonst so dein Jahr hier? Hättest du nicht auch direkt außerhalb der Schule etwas anfangen können, wie wir? «
»Doch doch, ich hab immer noch drei Anwerbungen von Rundfunksendern, die mich von meinen Arbeiten für PotterWatch her kennen. Aber ich wollte was Vernünftiges in der Hand halten und, tja, ein wenig musste ich auch auf sie aufpassen. «
Ernie drehte sich nach rechts und deutete auf eine Gruppe von Sesseln. Dort saß neben Professor Sprout und einer anderen, älteren Hexe seine langjährige Freundin.
»Hannah ist immer noch nicht über den Tod ihrer Mutter hinweg. Immer wieder wacht sie nachts schreiend auf, isst tagelang nichts oder vergräbt sich in ihrem Bett. Die Ereignisse der Schlacht schüren ihren Schmerz noch auf. Sie ist zerbrechlich, ist sie immer schon gewesen, und ich glaube ich bin an einem Punkt an dem ich hier nicht mehr helfen kann, nicht mehr das geben kann was sie jetzt braucht. « Ernies Worte hatten einen seltsamen Unterton, aber Neville meinte zu verstehen.
»Ich hatte gehofft, du könntest ihr ein wenig unter die Arme greifen. Ich weiß, ihr beiden habt nie viel miteinander zu tun gehabt, aber in ein paar Punkten kannst du vielleicht besser verstehen was in ihr vorgeht als ich und Pomona, bei deiner Lebensgeschichte. Versuch einfach mal mit ihr zu reden. «
Ihr beider Blick verharrte einen Moment auf dem Tisch mit den drei Frauen. Mrs Sprout, die sich in Nevilles Augen kein Stück verändert hatte, und ihn in der Tat ein wenig an seine Großmutter erinnerte, bemerkte die Blicke der beiden und winkte Neville zu sich herüber.

»Mister Longbottom, sie waren einer meiner besten Schüler. Ich hoffe doch, dass man ihr Wissen im Ministerium zu würdigen weiß. « sprach Mrs. Sprout und bat Neville den Sessel zu ihrer Linken an. Neville nahm dankend an.
»Nun ja, im Moment muss ich eigentlich vor allem überprüfen, ob das, was auf dem Pergament steht auch das ist, was in den Kisten inlands kommt. Nach dem Aufheben der Handelsboykotte im letzten Jahr sind die Preise in die Höhe geschossen, und viele versuchen daraus irgendwie Profit zu schlagen. Da entpuppt sich eine Ladung Mimbulus schon mal als in Schüttelgummi getränkter Bonsai. «
Mrs. Sprout verzog ein wenig betrübt ihre Mundwinkel.
»Das ist natürlich nur eine Übergangslösung, bis im Ministerium wieder alles seine geregelten Bahnen läuft«, versuchte Neville seinen Posten zu verteidigen, und stellte weiterführend dar, was die ihr bekannten Schüler alles für Positionen übernommen hatten. Harry und Ron als Auroren, Dean Thomas im Amt für Öffentlichkeitsarbeit und all die anderen. Neville überrascht es, wie locker und leicht ihm all seine Worte über die Lippen kamen, es war, als ob er mit einer Kollegin sprach, nicht mit einem seiner Lehrer.
Hannah, die ihnen gegenüber saß, hielt die ganze Zeit ihren Blick gesenkt. Sie trug ein wunderschönes langes Sommerkleid, dessen farbenfrohes und fröhliches Blümchenmuster irgendwie so gar nicht zu ihrem bekümmerten Angesicht passte. Ein Stück hinter ihr, immer noch am Radio stehend, bat Ernie Prof. Sprout mit eindeutigen Handzeichen zu sich. Sie entschuldigte sich und ließ ihre beiden Kräuterkunde-Asse allein an dem Tischchen zurück. Aber Hannah schien ein wenig erleichtert und blickte auf.
»Sie macht sich Sorgen um mich. Sie hat Angst, dass ich in das zurückfalle, was ich vor meiner Rückkehr nach Hogwarts war. Davor habe ich selber auch Angst. «
Neville blieb als Antwort nur ein fragender Blick. Was sie in ihrem ersten sechsten Schuljahr nach dem Mord an ihrer Mutter, nach dem Verlassen der Schule, gemacht hatte, war ein Geheimnis geblieben. Ernie hatte einige Male Anspielungen gemacht, dass er mehr musste als die anderen Hufflepuffs, die mit Neville im Raum der Wünsche ausgeharrt hatten, aber er hatte nie genaueres erzählt. Hannah selbst hatte sich mehr im in der hufflepufflischen Räumlichkeiten versteckt; es war immer schwer gewesen, an sie heran zu kommen. Erst in den letzten Wochen vor der Schlacht, als die Carrows ihre vorgetäuschte Reinblütigkeit anzuzweifeln begannen, war sie gezwungenermaßen zum Rest des DA geflohen. Und da war in der Schule so viel los, dass für einfachen Smalltalk absolut keine Zeit blieb. Sie mussten ja auch irgendwann mal Zeit für Schlaf finden.
»All die anderen wissen so genau, was sie machen wollen, jetzt wo die Schule vorbei ist und alle Wege offen stehen. Nur ich weiß es nicht. Früher habe ich immer Heilerin werden wollen, und dafür die UTZ in Kräuterkunde, Zauberkunst und Zaubertränke belegt. Ich hab sie alle geschafft, was mich selbst überrascht, aber nach all dem was passiert ist weiß ich nicht, ob ich das wirklich machen kann. Jeden Tag mit Kranken und Verletzten arbeiten, und-«

Mitten im Satz brach sie ab, und drehte sich weg.
»Ich muss noch meine Sachen packen für morgen, « sprach sie, stand auf, und drehte sich noch einmal scheu um. „Komm doch mit. «
Sie wartete bis auch Neville sich erhoben hatte und führte ihn, unbemerkt von der lauten schwatzenden Menge, durch den mit Mädchen betitelten Torbogen. Einen Moment erwartete Neville eine Reaktion des Ganges, wie die Rutschbahn der Mädchenschlafsäle im Gryffindorturm. Doch nichts passierte.


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