Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Roses in the rain- Nach dem Abschluss - Silvesterfete bei Nina & Marik

von Schwesterherz

Danke für eure lieben Rückmeldungen & ein dickes Sorry, dass ich so lang gebraucht habe. :( Dafür ist das hier ein kleines Geschenk an euch: hier gibt's gleich 2 neue Kapitel!

Fröhliche Weihnachten euch allen!


Kapitel 9


Silvesterfete bei Nina & Marik



Es war das erste Mal seit einem halben Jahr, dass Damian für längere Zeit der Mittelpunkt in Lilys Leben sein konnte und das kostete sie in vollen Zügen aus. Beide wollten aus der gemeinsamen Zeit so viel wie möglich ausschöpfen. Besuche bei Joceline oder Al und seiner Familie waren kurz- viel zu sehr sehnten Lily und Damian sich nacheinander und nach ungestörter Ruhe zu zweit.

Deswegen ärgerte Lily sich auch darüber, dass sie für diese Woche ganze vier Fahrstunden mit Mr. Clarks vereinbart hatte, alle volle neunzig Minuten lang! Was hatte sie sich dabei nur gedacht?! „Lass mich doch mitkommen“, schlug Damian vor, als die zweite Stunde kurz bevorstand. „Ja, das würdest du wohl zu gerne erleben!“, knurrte Lily ihn an- vor den Fahrstunden war sie jedes Mal nervös. "Natürlich“, meinte Damian und grinste, „außerdem können wir so zusammen sein.“ „Ich werde mich doch eh nicht auf dich konzentrieren können! Und vielleicht will Mr. Clarks ja gar keine Fahrgäste dabeihaben!“

„Das werden wir nur erfahren, wenn du mich mitnimmst. Und wenn ich nicht dabei sein darf, dann disapparier ich halt. Das ist schließlich kein Problem.“ Lily ergab sich seufzend und wie sich herausstellte, hatte ihr Fahrlehrer absolut nichts dagegen einzuwenden, Damian mitzunehmen. „Dann können wir die Situation während der praktischen Prüfung etwas üben“, sagte er motiviert, „dort werde ich auch mit dem Prüfer reden, während Sie einfach fahren, Miss Potter.“ „Klasse...“, grummelte Lily und setzte sich hinters Steuer.

Die Fahrstunde verlief für Lily anstrengender als sonst, da sie es nicht gewohnt war, dass eine halblaute Unterhaltung geführt wurde, in die sie sich noch nicht einmal einmischen durfte. „Sie haben da gerade kein Rechts vor Links beachtet, Lily!“, warnte Mr. Clarks sie in einer Dreißiger-Zone und auch das Rückwärtsfahren und Einparken wollte nicht so recht klappen. Lily schämte sich ein bisschen vor Damian, der sich nichts anmerken ließ. „Sie sind zu nervös- dabei brauchen Sie das gar nicht zu sein!“, meinte Mr. Clarks. „Ja“, murmelte Lily und versuchte, ihre Nerven zu beruhigen.

Zum Ende hin musste sie auch noch im dichten Verkehr fahren, der sich zu einem richtigen Stau entwickelte. Nun musste sie beweisen, dass sie das Fahrzeug beherrschte, was ihr auch ganz gut gelang- doch war es wahnsinnig anstrengend, andauernd anfahren und wieder bremsen zu müssen. Schweißgebadet hielt sie so nach 95 Minuten auf dem Parkplatz. „Uff“, schnaufte sie und schaltete den Motor ab. „Schöne Stunde“, lobte Mr. Clarks sie, „gut gemacht, Lily! Dann können wir in den folgenden Stunden noch einmal die Autobahnfahrten üben und eine weitere Sonderfahrt bei Dämmerung und Dunkelheit steht auch noch auf dem Programm!“ „Ohh, nein“, seufzte sie und hielt sich den Kopf, „die letzte Fahrt war der reinste Horror!“ „Ja, die ganzen Lichter, gerade zur Weihnachtszeit, können im Dunklen sehr irritieren“, stimmte Mr. Clarks ihr zu, „deshalb wird die zweite Nachtfahrt auch etwas mehr über Land gehen... trotzdem werden Sie sich daran gewöhnen müssen.“ „Ich weiß...“

Sie stiegen aus und als der Fahrlehrer Damian und ihr zum Abschied die Hand schüttelte, setzte er hinzu: „Wenn die nächsten Stunden auch so fabelhaft ablaufen, können wir in die Prüfungsvorbeitung einsteigen! Dann haben Sie es bald geschafft! Ich glaube fest daran, dass Sie an Ihrem Geburtstag das Teil in der Tasche haben!“ Lily sah ihren Gegenüber ungläubig an. „Am ersten Februar soll ich meinen Führerschein schon haben? Das kann ich Ihnen irgendwie nicht abkaufen...“ Doch Mr. Clarks zwinkerte ihr nur zu: „Wir werden ja sehen, wer im Recht ist. Bis zum nächsten Mal, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“

Als Lily nach einer Dusche mit Damian und ihren Eltern beim Abendessen saß, meinte sie: „Ich weiß gar nicht, was an dieser Stunde Fabelhaftes dran war... ich habe mich sogar etwas vor Damian geschämt, weil nichts glatt lief!“ Damian sah sie erstaunt an: „Was redest du da? Du bist doch klasse gefahren! Diese kleinen Patzer beim Einparken, also echt!“ „Und die Rechts vor Links- Situation!“ „Na und? Denkst du, die Prüfer erwarten perfekte Autofahrer? Nee, sicher nicht!“

„Damian hat Recht, Schatz“, sagte Ginny und füllte ihr eine zweite Portion auf, „die richtige Fahrweise kommt so oder so erst mit der Routine und die Prüfer wissen das.“ „Hm...“, Lily war nicht überzeugt. „Jedenfalls glaube ich nicht, dass ich den Führerschein an meinem Geburtstag bereits besitze!“ Harry schaute überrascht auf: „Hat Mr. Clarks das behauptet?“ Lily nickte. „Na, dann wird es wohl auch so kommen. Er kennt dich und deine Fahrweise inzwischen ja schon gut.“ „Schon zwei gegen eins, Lily“, grinste Damian und spießte sich eine Wurst auf, „drei, wenn man es genau nimmt, denn ich bin auch auf Mr. Clarks Seite!“ Lily verdrehte die Augen. „Okay, wenn es euch glücklich macht- dann hab ich eben am ersten Februar bereits den Lappen!“

Wenig später lagen Lily und Damian auf Lilys Bett. „Daran könnte ich mich echt gewöhnen“, wisperte Damian ihr ins Ohr und zog sie noch ein wenig enger an sich. Lily blinzelte zu ihm hinauf. "Woran?" „Dich immer um mich zu haben. Jeden Tag... einen gemeinsamen Alltag entwickeln. Du nicht auch?“ Lily fühlte sich unangenehm an eine Situation erinnert, die ganz ähnlich gewesen war, wie diese jetzt- mit dem Unterschied, dass Sean, ihr Ex-Freund, neben ihr gelegen hatte und nicht Damian. Damals hatte Lily sich unsicher gefühlt, denn sie hatte gewusst, dass sie Empfindungen für Damian gehabt hatte, als sie Sean versichert hatte, dass es schön wäre, zusammen zu wohnen. Jetzt hingegen... war sie von ihren Worten mehr als nur überzeugt. „Oh ja... das kann ich mir sehr gut vorstellen... hoffentlich können wir das zusammen erleben!“ „Hoffentlich“, wiederholte Damian und versank mit ihr in einen liebevollen Kuss.

Die Tage verflogen viel zu schnell. Obwohl Lily und Damian selten später als neun Uhr aufstanden, hatten sie beide das Gefühl, die Stunden würden sich einen Spaß mit ihnen erlauben und rasanter verstreichen als je zuvor. Am letzten, gemeinsamen Abend machten sich beide für die Silvesterfete bei Nina und Marik fertig. „Ich bin mal gespannt, wie ihre gemeinsame Wohnung aussieht“, sagte Damian, während er vor dem Spiegel stand und sich sein Haar gelte. „Nina hat einen guten Geschmack. Ich denke, bei der Einrichtung wird sie das letzte Wort gehabt haben“, erwiderte Lily, die in eine schwarze Röhrenjeans und eine azurblaue Bluse schlüpfte.

Sie knüpfte sich gerade den vorletzten Kopf zu, als sie fühlte, wie Damians Arme sie umschlangen und sein heißer Atem ihr rechtes Ohr streifte. „Hmm, du siehst zauberhaft aus“, raunte er und sie spürte, wie ihr ein Schauer den Rücken hinab lief. „Damian“, murmelte sie und tat so, als wäre sie verärgert, als sie ihn von sich wegschob. „Benimm dich, für Sex haben wir jetzt keine Zeit!“ „Ob wir da nun fünf Minuten später auftauchen, das kratzt die bestimmt nicht...“, erwiderte er und öffnete den Knopf, den sie soeben geschlossen hatte. „So sieht es besser aus.“

Sie konnte ihr Schmunzeln nicht mehr verbergen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Du siehst auch gut aus“, lobte sie sein cremefarbenes Hemd und die dunkelblaue Jeanshose mit dem tonfarbenen Gürtel. „Nur gut?“, empörte sich Damian und hob entrüstet die Augenbrauen. Lily lachte: "Entschuldige. Ich meinte natürlich: hervorragend! Hoffentlich hat Nina keine Freundinnen eingeladen, die dir schöne Augen machen!“ Jetzt war es Damian, der lachte. „Oh, ich glaube, da muss ich mehr Befürchtungen haben, dass Mariks Männerfreundschaften dich umgarnen...“ Lily lächelte geschmeichelt.

„Das wird schon nicht passieren. Die sehen ja, dass wir da als Paar auftreten.“ „Dann kann es losgehen, nicht wahr?“ Damian hielt ihr seinen Arm hin. „Draußen, Schatz“, erinnerte Lily ihn, „wir können im Haus nicht apparieren oder disapparieren, ich glaube, diesen Schutz hat Daddy noch niemals aufgehoben. Er ist sonst einfach zu besorgt, dass irgendwelche verranzten Todesser aufkreuzen könnten.“ „Eine berechtigte Sorge“, fand Damian, als sie die Treppe hinab stiegen. „Vielleicht“, gab Lily zu.

„Geht's los?“, Ginny trat in den Flur und drückte ihrer Tochter einen Blumenstrauß in die Hand, welche sich gerade die Jacke übergezogen hatte. „Den können sie gewiss brauchen.“ „Ähm. Okay. Aber es ist eine normale Feier, Mum, keiner hat Geburtstag, das weißt du schon?“ „Sicher, aber so ein schönes Mitbringsel kann doch nicht verkehrt sein, oder?“ „Bestimmt nicht“, bestätigte Damian Ginny. Sie verabschiedeten sich und traten aus dem Haus.

„Also los... du weißt, wo es hingeht?“, versicherte Lily sich, als sie nach Damians Arm griff und sich in den Jackenärmel festkrallte. „Hab das Foto eindringlich studiert“, erwiderte ihr Freund lächelnd und schon im nächsten Moment überrannte sie das vertraute Gefühl, durch einen engen Schlauch gequetscht zu werden. Sekunden darauf fand sich das Paar in einer kleinen Wohnstube wieder. „Lily, Damian!“ Sie wandten die Köpfe.

Nina hastete ihnen entgegen, ein Ausdruck voll Wiedersehensfreude im Gesicht. "Willkommen!“
Sie umarmte zunächst Lily, dann Damian. "Danke", Lily hielt ihr den Blumenstrauß hin, „der ist für dich! Mum sagte, ihr könntet ihn gut brauchen aber hier sieht es ja schon ganz hübsch aus!“ Sie sah sich um. Sie befanden sich in einem viereckigen Raum, dessen Wandfarbe ein abgeschwächtes Orange war. Ihnen gegenüber auf Höhe der Mitte der Wand stand eine rote Couchgarnitur mit einem runden Couchtisch aus Glas in der Mitte. Zwischen den beiden Sofas stand eine Lampe mit einem quietschgelben Lampenschirm. Die Tür befand sich von der Sitzgruppe aus auf der linken Seite, wiederum auf Höhe der Mitte der Wand.

Auf der gegenüberliegenden Seite der diesen waren zwei Fenster so angebracht, dass sie mit der Tür ein unsichtbares Dreieck bildeten. Rechts neben der Tür stand ein kleiner Schreibtisch mit einem PC, links neben dieser zwei Bücherregale. Ansonsten war die komplette linke Seite, wo Lily und Damian auch appariert waren, leer. Mit ausnahme eines ebenfalls roten Teppichs, auf dem sie sich gerade befanden. „Normalerweise steht hier der Tisch“, erklärte Nina, die Lilys Rundumblick gefolgt war, „aber den haben wir beiseite geräumt, um genug Platz zu haben, für die Anreise der Gäste und später fürs Tanzen. In der Küche ist ein kleines Büffet aufgebaut, das sich immer von selbst auffüllt.“ Sie schaute sie an. „Mensch ist das toll, euch zu sehen!“ „Es ist auch toll, dich zu sehen!“, versicherte Lily der Gastgeberin, „wo hast du denn Marik gelassen?“

„Den hab ich noch einmal los geschickt, um noch mehr Getränke zu holen. Er müsste jeden Augenblick zurückkehren.“ „Dann führ uns in der Zwischenzeit doch mal ein bisschen herum“, schlug Damian vor, „das interessiert mich wirklich brennend, ob die anderen Räume auch alle so schön eingerichtet sind!“ Nina errötete leicht geschmeichelt und räusperte sich kurz. „Okay, ähm... dann folgt mir einfach.“ Sie führte sie durch die Tür in einen langgestreckten Flur, der mit Laminat ausgelegt war und dessen Wände im warmen Eierschalenton gehalten waren. Wandten sie sich nach rechts, war dort ganz am Ende die Eingangstür zu sehen. Zu beiden Seiten der diesen führte jeweils eine Tür ab. Dasselbe Bild bietete sich ihnen, wenn sie sich nach links wandten, nur, dass die Tür in der kurzen Wand des Flures keine Eingangstür war, sondern eine schlichte Tür aus Kunststoff, wie sie auch bei den anderen Räumen verwendet wurde. Nina ging mit Lily und Damian zunächst Richtung Eingangstür und öffnete die Tür, die sich links von dieser befand. „Hier ist das Schlafzimmer von Marik und mir“, erklärte sie und trat beiseite.

Lily und Damian schauten hinein. Der Raum war wie die Stube rechteckig, doch etwas kleiner als diese. Es langte jedoch, um das schlichte Doppelbett aus hellem, rötlichbraunem Holz und einen relativ geräumigen Kleiderschrank desselben Materials unterzubringen. Selbst für zwei Nachttische, ebenfalls in diesem Holzton, war noch Platz. Der Boden war mit cremefarbenem Teppich bedeckt, die Wände im sehr hellem Blau gestrichen. „Klein und hübsch“, kommentierte Damian lächelnd und Lily stimmte ihm zu. Sie gingen zum Raum auf der gegenüberliegenden Seite. „Das ist Mariks kleines Reich, könnte man sagen.“, meinte Nina. Der Raum war mit vier Bücherregalen ausgefüllt, die bis oben hin mit Comics gefüllt waren. Außerdem waren hier noch ein paar Umzugskartons untergebracht, dessen Inhalt offenbar noch keinen festen Platz erhalten hatte. Als nächstes wurden Lily und Damian zum Badezimmer geführt, das sich am anderen Ende des Flures, gegenüber der Eingangstür, befand. Es war klein, blau und behaglich.

Jetzt waren noch zwei Räume übrig. Es waren die Küche, die sich links vom Bad befand und etwa so groß war, wie das Schlafzimmer und ein Gästezimmer, was gegenüber der Küche lag, neben dem Wohnzimmer, und was ebenfalls die Größe des Schlafzimmers besaß. Die Küche hatte zwei weiße und zwei rotgestrichene Wände. Auch die Theken waren erdbeerrot und die Arbeitsplatten schwarz. Auf diesen war das von Nina erwähnte Büffet aufgebaut, was nur darauf zu warten schien, auf den Tellern der Gäste zu landen. Das Gästezimmer war in denselben Farben gehalten, wie das Schlafzimmer, auch der Teppich hatte dieselbe Farbe. Sie hatten gerade einen Blick hineingeworfen, als zwei 'Plopp'-Geräusche neue Gäste im Wohnzimmer ankündigten. Nina kehrte daraufhin sofort dorthin zurück. Der Blumenstrauß hing inzwischen schon recht schlaff in ihrer Hand.

Beinahe im selben Moment öffnete sich die Eingangstür und Marik erschien mit einer gewaltigen Ladung Getränke. Seine Stirn war von Schweißperlen übersäht und sein Gesicht war ganz rot. „Achter Stock!“, japste er, „wieso zum Teufel wohnen wir ausgerechnet im achten Stockwerk?!“ Lily und Damian grinsten sich zu und eilten zu Marik hinüber, um ihm zu helfen. „Danke“, japste er. „Seit ihr die Einzigen, die bereits erschienen sind?“ „Hallöchen, Marik, altes Haus, lang nicht gesehen!“, tönte da Jocelines Stimme durch den Flur. „Jo!“, grinste Marik, „alles klar bei dir?“ „Sicher!“, Joceline kam hinüber, umarmte Lily, Damian und Marik der Reihe nach und nahm Letzterem die letzte Kiste ab. „Wo sollen die hin?“ „Küche“, schnaufte Marik. „Wir zeigen dir, wo die liegt“, fügte Damian hinzu. „Wir haben nämlich schon eine Rundumführung von Nina erhalten“, ergänzte Lily schmunzelnd bei Jocelines fragender Miene.

„Die Wohnung sieht echt stark aus“, sagte Cedric eine halbe Stunde später als sich die Sitzecke im Wohnzimmer langsam füllte. „Ja, das finde ich auch. Wenn ich irgendwann einmal ausziehe, möchte ich auch so ein Schmuckstück abkriegen!“, grinste Lily. „Oh, da ist viel Sucherei für nötig“, meinte Angela, „für meine Wohnung habe ich auch Ewigkeiten gebraucht, um sie zu finden. Meine Eltern waren schon ganz genervt.“ Lily lachte. „Was machst du eigentlich jetzt?“, fragte sie ihre ehemalige Gryffindormitschülerin. „Ich mach 'ne Ausbildung zur Medi- Magierin- wie Nina, desshalb sitze ich heute ja auch hier“, antwortete Angela. „Und, macht es Spaß?“, wollte Lily wissen. „Joa, ist ganz cool. Aber ziemlich anstrengend. Hab mir schon ziemlich häufig gewünscht, nochmal nach Hogwarts gehen zu können, da war es dann doch noch chilliger. Und bei dir? Erfüllt deine Ausbildung zur Vampirologin deine Erwartungen?“

„Ob du es glaubst oder nicht- wir hatten bis jetzt noch keine richtige Praxis, das kommt erst jetzt dran, wenn wir ins neue Jahr durchstarten. Nur sehr viel Theorie- und wir haben unsere Waffen hergestellt, also die Pfähle.“ „Ui, da wird noch Handwerk gelehrt, was? Aber 'nem leibhaftigem Vampir habt ihr noch nicht ins Gesicht geblickt?“ Lily schüttelte den Kopf. „Puh. Naja, die sind ja auch mega gefährlich- verständlich, dass sie euch da erst mal mit Theorie zuscheißen.“ „Angela!“, Lily schüttelte amüsiert den Kopf. „Was denn?“, fragte die andere verständnislos.

„Hi, Lily“, ertönte da eine weibliche Stimme zu Lilys anderer Seite und sie wandte den Kopf. „Alice!“, jubelte sie, sprang auf und umarmte ihre ehemalige Zimmergenossin stürmisch. „Dich hab ich ja ewig nicht gesehen! Wie geht es dir?“ „Oh, ich kann mich nicht beklagen“, Alice lächelte matt. Lily musterte sie skeptisch. „Dafür bist du aber ziemlich blass. Was ist los?“ „Ach, meine Ausbildung zur Fluchbrecherin ist einfach sehr anstrengend und zeitraubend... deshalb habe ich auch keine wirklichen sozialen Kontakte mehr- ich musste die ganze Zeit um fünf Uhr früh bei der Arbeit sein und mein ganzer Tag ging dann bis sechs Uhr abends. Ich bin dann immer total erledigt ins Bett gefallen.“ „Verständlich“, sagte Lily, die sich insgeheim schon gewundert hatte, weshalb Alice sich gar nicht mehr bei ihr gemeldet hatte. „Naja... es tut jedenfalls gut, dich zu sehen“, meinte Alice und lächelte Lily an. „Wie geht es dir? Gefällt dir deine Ausbildung?“

Lily erzählte ihr das gleiche wie zuvor Angela, nur ging sie bei Alice mehr in die Tiefe und berichtete auch von ihren Fahrstunden und wie ihre Fernbeziehung mit Damian lief. „Da ist in deinem Leben ja auch ganz schön was los“, stellte Alice fest, ehe sie zögernd fragte: „Und wie geht es Hugo? Ist er noch mit Jennifer zusammen?“ Lily zuckte die Schultern. „Ich habe ihn an Weihnachten im Fuchsbau wieder gesehen. Es geht ihm soweit ganz gut. Und ja, er ist noch mit Jennifer zusammen, aber sie haben immer öfter Streit und zwar so heftigen, dass Hugo schon am Überlegen ist, ob er die Beziehung beenden soll.“ „Oh“, meinte Alice betroffen. Lily fragte sich, ob sie noch immer in Hugo verliebt war... immerhin hatte sie in dem halben Jahr nicht wirklich Zeit gehabt, sich umzusehen. Doch noch ehe sie dazu kommen konnte, Alice danach zu fragen, erschien Damian und zog sie auf die Tanzfläche. „Ich habe jetzt richtig Lust, das Tanzbein zu schwingen!“, lachte er und wirbelte sie herum.

Die Party war ein voller Erfolg. Lily sah einige Leute aus ihrem Abschlussjahrgang wieder, traf aber auch welche, mit denen sie nie zuvor zu tun gehabt hatte. Alle hatten jede Menge Spaß, Butterbier und Feuerwhiskey machten die Runde und so vergingen die Stunden in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Als Nina die Musik leiser drehte und ihren Gästen zurief, dass es an der Zeit war, zur Themse aufzubrechen, staunte Lily nicht schlecht. „Wow, es ist wirklich schon kurz vor 12!“, rief sie Damian zu, denn alle hatten noch auf einen letzten Tanz bestanden, sodass die Tanzfläche eindeutig überfüllt war.

„Ja, schon der Hammer, wie die Zeit verstreicht, wenn man sich amüsiert!“, antwortete Damian und legte die Arme um sie, obwohl dies kein langsamer Tanz war. Er neigte sich hinab und küsste sie stürmisch. „Huch“, grinste Lily, als sie sich voneinander lösten, „womit hatte ich den denn verdient?“ „Ich dachte, es wäre ganz ratsam, noch einmal zu verdeutlichen, dass du vergeben bist“, sagte Damian schlicht und seine meeresgrünen Augen blitzten. „Aha? Also mir sind noch keine Typen aufgefallen, die irgendwelches Interesse bekundet hätten.“ Damain seufzte: „Ja, Schatz, komischerweise fällt dir sowas auch nur auf, wenn sie dir mit ihren Anmachen ins Gesicht springen... aber glaube mir, in vielen Männeraugen bist du die Favoritin des Abends und da musste ich einfach noch einmal klar stellen, dass du zu mir gehörst.“ „Hey, ihr Turteltauben, es wird Zeit!“, rief Joceline ihnen zu, die mit Cedric noch eine Minute zuvor in eine wilde Knutscherei verwickelt gewesen war. „Heuchlerin“, lachte Lily vergnügt und ging mit Damian in den Flur, um die Jacken überzustreifen.

Sie wollten gerade losgehen, als es an der Tür klingelte. „Entschuldigt, darf ich mal?“, Nina wuselte sich zwischen ihren Gästen hindurch und warf Marik nebenbei einen genervten Blick zu, den dieser erwiderte. „Was ist los?“, wollte Joceline wissen. „Das ist gewiss Mrs. Baker“, erklärte Nina, straffte kurz die Schultern und öffnete die Tür. Eine kleine, etwa siebzigjährige Frau, mit kurzem, grauen Haar und einer Menge Falten im Gesicht kam zum Vorschein und noch ehe Nina ein „Guten Abend“, herausbringen konnte, fing sie schon an, zu zetern: „Menschenskinder, was veranstaltet ihr hier nur für einen Lärm?! Andere Leute wollen schlafen und ihr feiert bis zum Morgengrauen, oder was?! Hört mal zu, wenn es nicht augenblicklich leiser wird bei euch, dann steht hier gleich die Polizei vor der Tür! Keinen Respekt haben die jungen Leute heute mehr, also ehrlich!“

Lily und Joceline tauschten entsetzte Blicke. Was war das denn für eine schrullige Tante? Es war Silvester! Genau das sprach Nina auch an: „Entschuldigen Sie, Mrs. Baker, wir wollten Sie nicht stören aber es ist Silvester und-“ „-Trotzdem muss man die Musik ja nicht bis zum Anschlach drehen und rumgrölen was das Zeug hält, oder was?!“, die alte Frau ließ sich nicht beirren, „seht zu, dass das alles hier in angemessener Lautstärke vonstatten geht oder ihr könnt euch mit den Bullen rumschlagen!“ Damit wandte sie sich um und verschwand hinter der Eingangstür, die Ninas Wohnung gegenüber lag. „Haben wir nicht wundervolle Nachbarn?“, murrte Nina mit einer Grimasse und scheuchte ihre Gäste hinaus. „Wir müssen uns beeilen, wenn wir es noch zur Themse schaffen wollen, los!“

„Was ist das denn für ein Weib?“, fragte Joceline Marik auf dem Weg zum Feuerwerk. „Ach, die spinnt“, winkte Marik ab, „als wir gerade eingezogen waren, kam sie herüber und besah sich mit gerümpfter Nase unsere Wohnung. Dann gab sie uns ihr Willkommensgeschenk, einen scheußlich schmeckenden Kuchen, und sagte, sie hoffe, wir würden gut miteinander auskommen. Seither behält sie uns im Treppenhaus ständig im Auge- sie hat ein Guckloch in der Tür- und wenn wir mit dem Treppenputzen nur einen Tag zu spät dran sind, hagelt ein Donnerwetter von ihr auf uns nieder. Mit der Wohnung sind wir total zufrieden aber die kann einem jede Freude daran versaun, wenn die richtig in Fahrt kommt!“ „Meine Güte!“, Joceline schüttelte sich, „was bin ich froh, dass wir nur ein nettes, asiatisches Ehepaar neben uns wohnen haben und nicht so ein altes Weibsstück, mit der wir uns rumschlagen müssen!“ „Wir sind da!“, verkündete Angela und Lily sah auf. Tatsächlich befanden sie sich vor einer gewaltigen Menschenansammlung. „Mist, direkt zum Ufer schaffen wir es nicht mehr“, seufzte Nina, „dafür sind wir zu spät losgegangen.“

Lily hatte kaum die Zeit, festzustellen, dass ihre Freundin Recht hatte, als auch schon die ersten Feuerwerkskörper in die Luft geschossen worden und den Himmel in ein farbenreiches Licht tauchten. Atemlos besah sich Lily das Showspiel- es war wirklich unglaublich! Immer noch mehr Feuerwerkskörpskörper tauchten den Nachthimmel in ein Tumult aus Farben. „Sensationsell“, flüsterte Damian neben ihr. „Ja, das ist es“, hauchte Lily fasziniert. So ein schönes Feuerwerk hatte sie selten zu Gesicht bekommen und es zog sie vollkommen in seinen Bann, sodass sie das Gefühl hatte, aus einer Art Trance zu erwachen, als das letzte Farbenspiel erlosch. Sie wandte sich Damian zu, ihm schien es ähnlich zu gehen wie ihr.

Meeresgrün traf auf Vergissmeinnichtblau. „Frohes neues Jahr“, wünschten sich Damian und Lily zugleich und umarmten sich fest, ehe ihre Lippen sich zum ersten Kuss des Jahres 2027 fanden. Es war ein weicher, gefühlvoller Kuss, der die Liebe zwischen ihnen zum Ausdruck brachte wie nichts anderes. Und genau das sagten sie sich, kaum, dass ihnen die Luft ausgegangen war und sie sich voneinander lösen mussten. „Ich liebe dich!“ Und neben ihnen hörten sie Cedric das gleiche zu Joceline sagen und rund um sie herum lagen sich Pärchen und Freunde in den Armen. „Dies ist unser Jahr“, raunte Damian ihr zu. Noch immer standen sie Arm in Arm. „Ja“, sagte Lily leise und küsste ihn erneut, „wir gehören zusammen.“ „Lily!“, Joceline fiel ihr von hinten um den Hals und Damian war so gezwungen, seine Freundin loszulassen. „Frohes neues Jahr!“, rief Jo und umarmte sie stürmisch. „Wünsche ich dir auch, Süße!“ Lily erwiderte die Umarmung ebenso herzlich. „Hey, Lily“, Cedric war hinter Jo aufgetaucht und nun umarmte auch er den Rotschopf, „frohes Neues!“ „Frohes Neues, Ced!“

„Und jetzt“, verkündete Angela, „sorgen wir dafür, dass die olle Baker einen Nervenzusammenbruch erleidet!“ Lily lachte und Marik rief: „Weißt du was, Angela, das machen wir! Von der lassen wir uns nicht auf der Nase herum tanzen!“ Lily schüttelte den Kopf und sah, dass Cedric neben ihr dasselbe machte. „Das wird nicht gutgehen, oder?“ „Ach...“, Cedric schmunzelte und legte Joceline einen Arm um die Schultern. Langsam brachen sie auf. „Wenn er denn unbedingt die Polizei vor der Tür stehen haben will... lass ihn nur machen.“ Lily grinste und schmiegte sich an Damian. Dieser nahm ihre Hand und flüsterte ihr ins Ohr, „bevor dies passiert, verduften wir lieber, okay? Ich möchte das neue Jahr nämlich gerne noch auf andere Weise einweihen...“ Lily drückte seine Hand und wechselte mit ihm einen sehnsuchtsvollen Blick. „Okay“, sagte sie nur und ihre Augen funkelten erwartungsvoll.

Die ersten Morgenstunden des neuen Jahres dürften noch sehr leidenschaftlich werden...

TBC


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
King's Cross ist für mich ein ganz romantischer Ort, vielleicht der romantischste Bahnhof überhaupt, weil meine Eltern sich hier kennen gelernt haben.
Joanne K. Rowling