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Fanfiction

Roses in the rain- Nach dem Abschluss - Weihnachten 2026

von Schwesterherz

@(: Ginny: Vielen Dank für dein Kommentar, ich habe mich sehr darüber gefreut! :) Es ist schön zu wissen, dass meine Geschichte noch gelesen wird, gerade, weil ich bereits viel Arbeit in sie hinein gesteckt habe - und sie noch viel Arbeit benötigen wird, bis es zum Abschluss kommt. Aber ich hänge einfach viel zu sehr an ihr, um sie aufzugeben, denke ich. Trotzdem kratzt es ganz schön an der Motivation, wenn man nix hört. Aber dann kamst du und nun geht es wieder berg auf! ;) Nein, ganz so einfach ist Autofahren auch nicht - zumindest nicht für einen Anfänger. Später, nach dem man alle Prüfungen bestanden hat und die Routine beginnt, sich auszubreiten - dann wird es einfacher. Vorher nicht unbedingt :D. Danke, für dein Lob mit den Vampiren! Ich gebe mir viel Mühe, Lilys Arbeitswelt authentisch zu vermitteln und ich hoffe, ich kann das auch beibehalten :D. Im neuen Jahr geht's weiter mit dem ersten praktischen Teil ;). Ja, jetzt ist Lily Knieselbesitzerin :D. Clyde musste einfach sein ;). Und was dein Fernbleiben betrifft: ich will niemanden Vorwürfe machen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, für nichts Zeit zu haben. Jetzt gerade geht es mir selbst wieder so: ich habe in 7 Tagen einen Eignungstest zur "Kreisinspektoranwärterin" und auch die Woche, die sich an den Test anschließt, ist mit Klausuren vollgestopft. Ich werde also die nächsten 2 Wochen mit Lernen verbringen *seufz*. Wie du siehst: ich mach kein Drama draus, außerdem hast du mir jetzt mit deinem Kommi eine doppelte Freude gemacht! Und nun bleibt mir nur noch zu sagen: Viel Spaß, ich hoffe, das neue Kapitel gefällt dir!


Kapitel 8


Weihnachten 2026


Für ein oder zwei Sekunden regierte eine ungläubige Stille, dann brachen Ginny und Lily in Jubel aus. „Herzlichen Glückwunsch!“, riefen sie und umarmten nacheinander die werdenden Eltern. „Alles Gute“, sagte auch Harry mit einem breiten Grinsen und tat es seiner Ehefrau und seiner Tochter nach. „Wollt ihr wissen, was es wird?“, fragte Joceline schmunzelnd, „meine Eltern konnten es immer nicht abwarten.“ Victoire und Ted tauschten einen Blick. „Wir sind uns nicht einig“, erklärte Vic, „ich möchte unbedingt, dass es eine Überraschung wird, aber Ted...“ „Nun, ich will das Geschlecht wissen!“ „Wir haben es auch immer noch während der Schwangerschaft erfahren“, meinte Ginny, „dann hatten wir auch genug Gelegenheit, uns über einen Namen Gedanken zu machen.“ „Das hat man auch so“, widersprach Victoire, „nur müssen wir halt beide Geschlechter abwägen.“ „Und-“, startete Harry die nächste Frage, doch Ginny unterbrach ihn: „Lass sie doch jetzt erst einmal herein kommen, sonst stehen wir uns hier noch die Beine in den Bauch!“

So gingen alle ins Wohnzimmer und ließen sich auf der Couch und den Sesseln nieder. „Und wisst ihr schon, wo ihr das Kind entbinden wollt?“, stellte Harry seine Frage, während er mit einem Schnipser seines Zauberstabes Gläser, eine Flasche Wein und eine Pulle Orangensaft von der Küche herbei schweben ließ. „Wieso? Ist das jetzt schon so wichtig?“, wollte Ted wissen. „Es ist nur so, dass Fiona ihre Tochter im St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen zur Welt gebracht hat. Seit einigen Jahren existiert dort ja auch eine Entbindungsstation. Das war zu der Zeit, als ich schwanger war, noch nicht der Fall, da es zu diesem Zeitpunkt noch üblich war, das Kind zu Hause zu bekommen.“, erklärte Ginny ausführlich und behielt dabei die Flaschen im Auge, welche von sich aus die Gläser mit ihrem Inhalt füllten. Auf Ted, Harry, Ginny und Lily flog jeweils ein Weinglas zu, Victoire und Joceline erhielten einen Orangensaft (Lily rechnete es ihrem Vater hoch an, dass er sich daran erinnerte, dass Jo keinen Wein mochte).

Sie alle nippten kurz an ihren Getränken, dann antwortete Victoire: „Also, mir wäre es ehrlich gesagt lieber, eine Hausgeburt zu machen, allerdings nur mit einer erfahrenden Hebamme. Ich habe mich in Krankenhäusern noch nie wohl gefühlt und auch, wenn die Kreissäle offenbar nicht so klinisch aussehen sollen, so würde ich mich nur zu Hause entspannen können.“ „Die Geburt ist zwar erst in vier Monaten aber das war ihr von Anfang an klar“, ergänzte Ted mit einem kleinen Lächeln. „Stoßen wir also an!“, rief Harry und hob sein Glas, „auf eine reibungslose Schwangerschaft und ein gesundes Kind!“ Die anderen erhoben ebenfalls ihre Gläser und ließen sie gegeneinander klirren.

Sie unterhielten sich noch etwa eine Stunde über alles mögliche, dann erhoben sich Victoire und Ted und verabschiedeten sich. „Wir haben noch keinen Schritt in unsere Wohnung getan, das wollen wir jetzt nachholen“, sagte Ted. „Wir sehen uns dann ja wie immer am 25. bei Grandma“, ergänzte Victoire. „Ich glaube, ich gehe dann auch mal“, schloss Joceline sich an, „ich habe Nelson versprochen, die Nacht mit ihm durchzumachen. Und Cedric fragt sich bestimmt auch schon, wo ich abbleibe.“ Lily begleitete die Gäste noch zur Tür. „Gefällt es Nelson in Hogwarts?“, fragte sie und Joceline nickte. „Oh ja. Ein paar können es natürlich nicht lassen, ihm dumme Sprüche reinzuwürgen, aber er hat einen wirklich guten Freund dort gefunden und mit einem der Mädchen aus seinem Haus ist er wohl auch ziemlich gut befreundet. Und ob du es glaubst oder nicht: Florentin achtet sogar etwas auf ihn. Laut Nelson sogar etwas zu viel... ich hätte nicht erwartet, dass Florentin seine fürsorgliche Seite noch einmal entdecken würde.“ „Immerhin hätte er seinen kleinen Bruder letzten März verlieren können“, wandte Lily ein, „ich kann verstehen, dass er ihm jetzt mehr Aufmerksamkeit schenkt.“ „Da hast du Recht“, stimmte Joceline ihr nachdenklich zu und winkte, wie Lily, Vic und Ted nach, die mit dem Auto gekommen waren. Dann grinste sie: „Aber die größte Aufmerksamkeit schenkt er nach wie vor den Mädels- mit seinen 16 Jahren ist das allerdings auch nicht verwunderlich!“

Am nächsten Morgen wurde Lily durch ihr Handy geweckt, was leise vor sich hindüdelte. „Ja?“, murmelte sie verschlafen. „Fröhliche Weihnachten, Lily... du fehlst mir“, sagte eine Lily nur allzuvertraute Stimme. Sofort stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen. „Damian! Ich wünsche dir auch frohe Weihnachten! Ich vermisse dich... wann kommst du her?“ „Am 27., also kommenden Sonntag. Ich kann es gar nicht abwarten!“ „Ich auch nicht...“, Lily seufzte leise. Eine Fernbeziehung war manchmal wirklich schwierig. „Feierst du mit deinem Dad?“ „Heute Abend bin ich ja zu einer kleinen Weihnachtsfeier bei ein paar Studentenkollegen eingeladen. Und Morgen reise ich zu Dad, ja. Ich hoffe nur er hält die Klappe, was dich betrifft... sonst kann ich für nichts garantieren!“ Lily wusste, dass Mr. Flint es einfach nicht lassen konnte; immer, wenn er und Damian in Kontakt traten, musste er mindestens einen Spruch ablassen, der deutlich machte, wie wenig er von der Liebesbeziehung zwischen seinem Sohn und der Tochter Harry Potters hielt.

„Lass dich nicht kleinkriegen- du weißt, dass er dich nur provozieren will... er ist einfach...“, Lily stockte. "Dad", sagte Damian mit genervter Stimme. „Ja.“ Eine Fernbeziehung war manchmal wirklich schwierig. Die Beziehung zwischen Damian und seinem Vater war dagegen immer schwierig. „Es war schön, deine Stimme zu hören, Damian. Ich kann es kaum erwarten, das jeden Morgen zu erleben!“ „Mir geht's genauso... wir sehen uns dann am 27. Ich liebe dich.“ Lily lächelte glücklich. „Ich liebe dich auch!“ Ein Tuten signalisierte ihr, dass Damian aufgelegt hatte. Auch Lily unterbrach die Verbindung und sah auf.

Im Gegensatz zum vorherigen Jahr waren am Bettende keine Geschenke zu finden. Albus und seine kleine Familie sowie James sollten am Abend kommen, Morgen ging es in den Fuchsbau und Joceline und Lily hatten sich am Vortag ihre Geschenke gegeben. Lily hatte das ihrige unter den Tannenbaum gelegt und dort würde sie auch die Geschenke ihrer Eltern finden. Also stand sie auf und griff nach ihrem Morgenmantel ehe sie das Zimmer verließ und barfuß nach unten in die Stube lief.

Dort lagen drei sauber verpackte Geschenke, von denen Lily eines schon bekannt war. Sie nahm das Jocelines zur Hand und packte es aus. Es handelte sich um eine riesige Tüte aus dem Honigtopf in Hogsmeade, die prall gefüllt war mit Lilys Lieblingsleckereien. Da gab es Druhbels Bester Blaskaugummi, Eismäuse, Kanarienkremschnitten und natürlich Schokofrösche. Eine kleine Karte war ebenfalls dabei auf der stand: 'Fröhliche Weihnachten, Lily! Ich hoffe, du genießt den Schmaus :) Jo' Lily lächelte und genehmigte sich einen Schokofrosch. Darauf hatte sie wirklich schon viel zu lange verzichten müssen.

Nachdem sie die Nascherei ausreichend genossen hatte, machte sie sich über die anderen zwei Geschenke her. Das eine enthielt zwei neue Jeans, eine dunkle und eine helle, sowie einen azurblauen Pullover aus weicher Baumwolle und einem Batzen Tops in allerlei Farben. Das andere war ein Fotoalbum. Lily schluckte, denn bei dem Anblick bildete sich ein dicker Kloß in ihrem Hals- im letzten Jahr hatte sie ebenfalls ein Fotoalbum geschenkt bekommen von ihrem Exfreund... ein Fotoalbum, was sie noch immer nicht anrühren mochte, da in ihm so viele Erinnerungen an Benjamin auftauchten, dass es nicht auszuhalten war... Lily atmete tief durch, versuchte, die lähmende Trauer über ihren Freund abzuschütteln und öffnete das Album auf ihrem Schoss.

Ein Baby, nur in Windeln und mit vergissmeinnichtblauen Augen, sah zu ihr auf und strampelte vergnüglich mit den Beinen. Es konnte nicht älter als ein paar Wochen sein. Lily betrachtete die winzigen Füßchen, Händchen, wie die Windel dem Neugeborenem noch viel zu groß war. Sie lächelte. Urplötzlich stellte sie sich vor, wie sie in einigen Jahren selbst so ein Baby im Arm halten würde. Ein Baby, was ihr vielleicht so ähnlich sah, dass es kaum von dem Bild hier zu unterscheiden wäre... ihr Lächeln wurde breiter und sie blätterte um. Blätterte sich durch ihre Kindheit.
Mit manchen Bildern konnte sie eher wenig verbinden, bei anderen tauchten lebhafte Erinnerungen vor ihr auf. Wie Albus zu seinem sechsten Geburtstag seinen ersten Besen bekommen hatte und wie neidisch sie auf ihn gewesen war... wie sie selbst dann zwei Jahre später stolz ihren ersten, richtigen Besen in die Kamera gehalten hatte und dann unbedingt ein Foto hatte haben wollen, auf dem sie mit ihren Brüdern zu sehen war und sie alle hatten ihren Besen in den Händen halten sollen... was hatte sie sich groß gefühlt in diesem Augenblick...

Lily strich behutsam über ebendieses Foto, eine Erinnerung, die 12 Jahre her war... „Mau“, machte es jäh hinter ihr und sie erschrak halb zu Tode. Sie war so in das Album vertieft gewesen, dass sie nichts mehr um sich herum wahr genommen hatte. „Hallo, Clyde“, murmelte sie, als ihr Kniesel um sie herumstreifte und sich schnurrend an ihrem Rücken rieb. Sie kraulte ihm die Ohren. „Fröhliche Weihnachten.“

Wenig später saß Lily gerade mit ihren Eltern beim gemütlichen Weihnachtsfrühstück, als eine ihnen fremde Eule mit voller Wucht gegen die Fensterscheibe knallte. „Oje“, murmelte Lily, während ihr Vater mit einem genervten Blick aufstand, um den Vogel einzulassen. „Bestimmt ist die vom Ministerium“, murrte er, doch er irrte sich. Das Tier berappelte sich, flog an ihm vorbei und landete vor Lilys halb aufgegessenem Brötchen. „Oh.“ Verdutzt band sie den Brief ab, der am Bein der Eule befestigt war und öffnete ihn. „Er ist von Marik und Nina!“, stieß sie überrascht aus. „Wer ist das?“, fragte Harry verständnislos. Lily warf ihm einen gereizten Blick zu. „Freunde von mir“, sagte sie knapp und vertiefte sich in ihre Post.

Hey, Lily

Wir, also Marik und ich, wünschen dir frohe Weihnachten! Wir hoffen, du genießt die Feiertage mit deinen Liebsten (und die ersten Urlaubstage, ehe es ins Ministerium zurück geht ;)). Und wir möchten dich gerne zu unserer Silvesterparty einladen- wir haben jetzt nämlich auch eine gemeinsame Wohnung und die Fete wäre Einweihungs- und Silvesterparty zugleich. Wir haben keinen Kamin, deshalb sind sowohl ein Foto als auch die Adresse beigelegt, damit du apparieren kannst. Sag bitte bis zum 28. 12 Bescheid, ob du kommen möchtest. Natürlich kannst du auch Damian mitbringen, falls er Lust hat.

Alles Liebe,

Marik & Nina

Lily sagte sofort zu. Dabei beschlich sie ein seltsames Gefühl... alle ihre Freunde suchten sich eine eigene Wohnung, nur sie blieb zu Hause sitzen... doch sie wusste, dass das die bessere Wahl war, denn alleine wollte sie wirklich nicht umziehen. Sie würde sich in einer Wohnung, in der sie ganz alleine leben würde, viel zu einsam fühlen. Ein bisschen konnte sie Damian also schon verstehen, der ihr neulich gesagt hatte, dass es ganz schön war, in einer WG zu leben. Vielleicht würde sie das ja auch eines Tages tun.

Der Tag verstrich größtenteils mit der Vorfreude auf den Abend. Seit Mollys Hochzeit hatte Lily keinen aus ihrer Familie mehr gesehen- Liv war bestimmt schon wieder gewachsen und auch ihre Brüder und Fiona hatte sie vermisst. So öffnete sie gegen 18:30 Uhr nach dem Klingeln freudestrahlend die Haustür und ließ Benannte hinein. Al, der Liv in ihrer Babyschale trug (sie blickte sich mit offensichtlicher Neugier um), Fiona mit einer Tüte Geschenke, die Lily herzlich begrüßte und James, der Lily locker umarmte und fragte, wie es ihr in der Vampirzentrale gefiele. „Wie schön, dass ihr da seid!“, rief Ginny und drückte ihre Söhne und Fiona an sich, während Harry seine erste Enkelin aus der Babyschale hob und sie liebevoll betrachtete.

„Mensch, seit ich sie zuletzt gesehen habe, ist sie ja schon wieder wahnsinnig gewachsen!“, stellte er fest. „Fünf Monate- sie hat beinahe ein halbes Jahr geknackt“, antwortete James und strahlte seine Nichte voller Stolz an. Als alle im Wohnzimmer versammelt waren, ging das Geschenke auspacken wieder los. Von James erhielt Lily eine nagelneue Lektüre über Vampire, von Albus und Fiona bekam sie einen wunderschönen Schal, dessen Farben von violett bis türkis reichten, ein Buch über Knieselgeschichten aus dem wahren Leben und ein dunkelblaues T-Shirt mit V-Ausschnitt. „Danke“, sagte sie ehrlich erfreut und umarmte alle nacheinander.

Als die Bescherung über die Bühne gegangen war, setzte sich jeder an den Tisch, der extra ins Wohnzimmer verlegt und vergrößert worden war, und ließ sich von dem leckeren Festessen etwas auffüllen. Die aufkommenden Gespräche handelten- wie so oft- von Babys und Kleinkindern. Das war wohl einfach so, wenn sich Nachwuchs ankündigte oder das Leben der Gesprächspartner von derem Kind auf den Kopf gestellt wurde. Lily hörte zu, lachte über die neusten Geschichten über ihre Nichte und gab ein paar ihrer katastrophalen Fahrstunden zum Besten (nicht, dass sie jetzt noch immer so mies war aber sie hatte echt etwas gebraucht, um mit Auto und Verkehr zeitgleich zurechtzukommen!).

"Und, James, bei dir gibt es nichts Neues?“, fragte Ginny schließlich ihren ältesten Sohn, der sich gelassen nach hinten lehnte und sich zufrieden über seinen flachen Bauch strich (er hatte gerade den letzten Bissen seiner dritten Portion hinunter geschluckt). „Ach, Mum, du willst doch nur wissen, ob ich eine neue Flamme am Start hab!“ Ginny zog eine Augenbraue hoch: „Was ist so falsch daran?“ Sie lachten, selbst James musste grinsen. „Die Neugierde einer Mutter...“, sagte er gnädig, „nein, bei mir ist alles beim Alten.“ Ginny zuckte die Schultern: „Schade!“ Sie zwinkerte ihm zu.

So verging der Abend sehr vergnüglich. Es war schon fast zwölf Uhr nachts, als Albus, Fiona und James sich verabschiedeten. Liv schlief natürlich schon längst in ihrem Tragekorb. „Wir sehen uns dann ja Morgen bei Grandma“, teilte Al mit. „Genau“, sagte Ginny und küsste ihrem Sohn zum Abschied auf die Wange, „kommt gut nach Hause.“ Al seufzte: „Fiona braucht dringend den Führerschein! Immer muss ich fahren!“ Fiona grinste nur und verabschiedete sich ebenfalls, dicht gefolgt von James. „Was für ein Abend“, schmunzelte Ginny. „Ja“, bestätigte Lily. „Ich bin völlig fertig“, gestand Harry. Seine Mädels grinsten.

Der kommende Nachmittag und Abend im Fuchsbau ähnelte dem Weihnachtsfest im vorherigen Jahr; die Geschenk- geben- und- Auspack- Aktion war so gewaltig wie immer und Lily lachte und quatschte mit ihren Verwandten und unterhielt sich prächtig- auch das Essen war super, so, wie sie es gewohnt war. Doch es gab ein paar wichtige Details, die sich zum vorherigen Jahr unterschieden: Fred und Flora waren als Paar erschienen- zusammen mit dem inzwischen acht Monate alten Anthony, der, wie Lilys Nichte und Patenkind, die im vorherigen Jahr ebenfalls noch nicht da gewesen war, alle Blicke auf sich zog.

Er krabbelte und schob sich durch die Räume und zog sich an den Möbeln hoch. Fred hatte die ganze Zeit ein Auge auf ihn. „Du benimmst dich echt wie sein Vater!“, spottete James, als sein bester Freund einmal wieder mit dem Winzling zurückkehrte. „Das liegt daran, dass ich mich als sein Vater fühle“, erwiderte Fred ernst und setzte den vor sich hinbrabbelnden Anthony ab, der sich sogleich an Freds Bein festhielt. Ein weiterer Gegensatz zum vorherigen Weihnachtsfest war ein zusätzlicher Gast, der dieses Jahr dabei war: Mathis, Mollys frischgebackener Ehemann. Er fühlte sich offensichtlich ganz wohl inmitten der lauten Meute, jedenfalls, solange er die skeptischen Blicke seines Schwiegervaters ignorierte.

Lily bemerkte auch, dass Percys Älteste kaum mit diesem redete, also sprach sie Lucy darauf an. „Oh, da musst du dir nichts bei denken“, erwiderte jene mit einem Schulterzucken, „sie haben sich kurz nach der Hochzeit noch einmal gewaltig in die Haare bekommen und seitdem ist ihr Verhältnis sehr... unterkühlt. Aber ich denke, das renkt sich wieder ein, denn Paps leidet doch sehr unter dem Streit und ich weiß, dass es meiner liebreizenden Schwester genauso geht, auch, wenn sie so tut, als sei das anders. Wie auch immer; wie geht es dir mit dem Knieseljungen, den du zur bestandenen Theorieprüfung bekommen hast?“

„Oh, sehr gut“, erwiderte Lily mit einem Lächeln, „ich habe ihn 'Clyde' getauft. Celeste, meine Schneeeule, ist die Einzige, die ein Problem mit ihm hat...“ „Ja, Eulen können sehr eifersüchtig sein“, lachte Lucy, „das hatte ich auch schon öfters erleben dürfen!“ In dem Moment tauchte Sharon auf und griff sich Lucys Arm: „Komm, Luc, ich hab Lust zu tanzen!“ Grinsend ließ Genannte sich in die Mitte des Zimmers ziehen. An ihre Stelle trat Rose.

„Lily, wir kamen noch gar nicht dazu, uns zu unterhalten“, sagte sie. „Ja, richtig.“ „Seit ich von Hogwarts weg bin, ist unser Verhältnis irgendwie abgepflaut... das finde ich echt schade.“ Lily lächelte ihrer Cousine schwach zu. Es stimmte, vor einigen Jahren hatten sie noch eine Menge miteinander zu tun gehabt; doch in den letzten zwei Jahren hatten sie sich entfremdet. Lily war mit ihren eigenen Freunden und Rose mit Simon beschäftigt gewesen. „Ja, das ist es.“ „Vielleicht könnten wir uns ja mal öfter treffen? Oder abends nach der Arbeit zusammen weg gehen.“ „Bestimmt“, nickte Lily, doch sie dachte bei sich, dass zumindest Roses letzter Vorschlag, nach Feierabend wegzugehen, schlecht umsetzbar wäre, zumindest für Lily- denn selbige war immer so geschafft, dass sie nur noch nach Hause wollte.

Außerdem bezweifelte sie, dass es mit Rose wie früher werden würde. Sie hatten sich einfach beide weiter- und auseinanderentwickelt. Natürlich liebte Lily Rose, wie sie alle ihre Cousinen liebte, doch sie war für sie nicht mehr wie eine große Schwester, so, wie es früher der Fall gewesen war. Aber nun gut, einen Versuch war es wert. Sie plauderten noch eine Weile über Beziehungen und wie süß die kleine Liv doch war, dann kam Ginny hinüber und fragte, ob Lily mit nach Hause wollte. Sie sagte zu. Sie begannen gerade, sich von den nahgelegendsten Leuten zu verabschieden, als eine Stimme sie inne halten ließ: „Einen Moment noch bitte- Lily- Mum...“ Die Genannten verharrten in ihrer Bewegung und wandten sich Al zu, der gesprochen hatte. Er fuhr sich nervös durch die Haare, was sie noch wuscheliger machte und seiner Verlobten, die mit Liv auf dem Arm neben ihm stand, ein liebevolles Lächeln entlockte.

„Al hat etwas zu sagen, Leute!“, rief Sharon in voller Lautstärke. „Ähm“, meinte Al und räusperte sich befangen, als auch die letzten Gespräche verstummten und alle ihn anstarrten. „Naja... Fiona und ich, wir sind nun ja bereits dreieinhalb Jahre zusammen... und ja, jetzt haben wir sogar ein gemeinsames Kind und eh...“, er stockte und warf Fiona einen hilfesuchenden Blick zu. Doch sie hob nur die Augenbrauen und grinste aufmunternd. „Jaa, jedenfalls“, nahm er den Faden zögernd wieder auf, „habe ich Fiona vor einigen Monaten gefragt, ob sie meine Frau werden möchte und sie hat ja gesagt und-“ Albus Gehaspel ging in übermütige Jubelrufe unter. „Herzlichen Glückwunsch!“ „Super Neuigkeiten!“ Aus den Glückwünschen von James und Fred war herauszuhören, dass sie Albus etwas veräppelten, denn selbstverständlich wussten jetzt alle, worauf er eigentlich hinaus wollte.

Al errötete und als die Vorlauten unter ihnen wieder verstummten, erbarmte sich Fiona. „Was Al damit eigentlich sagen wollte“, sagte sie mit klarer Stimme, „ist, dass wir am 23. Januar heiraten wollen- und euch hätten wir natürlich gerne dabei!“ Wenn jetzt jemand am Fuchsbau vorbei gekommen wäre, hätte er wohl geglaubt, das Haus würde jeden Augenblick zusammen brechen, denn es erzitterte nahezu unter den herzhaften und lautstarken Glückwünschen der Innensaßen. Al und Fiona fanden sich in einer Traube aus Gratulanten wieder. Als sich der Trubel halbwegs gelegt hatte, fügte Al noch an: „Natürlich gibt es auch noch schriftliche Einladungen...“

Lily fiel ihm um den Hals. „Mein Bruder kommt unter die Haube!“, lachte sie. „Ich glaube, damit würde er ziemlich albern aussehen“, schmunzelte Ginny, die sich mit Lily durch das Gewusel zu ihrem Sohn gedrängt hatte. „Herzlichen Glückwunsch!“, riefen beide erfreut. „Danke“, lächelte Al verlegen. Fiona gab ihm einen Kuss auf die Wange und bedankte sich ebenfalls, ehe sie sich an Lily wandte: „Es kann sein, dass wir dich als Livs Patentante etwas um Unterstützung bitten müssen, besonders kurz vor dem Hochzeitstermin. Ich hoffe, das ist okay.“ „Sicher“, antwortete Lily und strich ihrer Nichte über die Wange, „dann kann ich meine Beziehung zu der Kleinen etwas festigen. In den letzten Monaten hatte ich ja leider kaum Zeit für sie.“

„Ach, der Anfang einer Ausbildung ist nie einfach“, meinte Fiona, „ich erinnere mich noch genau, wie es bei mir war.“ Liv zeigte aufgeregt auf Lilys blutrotes Kleid und brachte unverständliche Laute zu stande. „Was hat sie?“, lachte Lily. „Sie hat die Farbe deines Kleides erkannt“, lächelte Fiona. „Stimmt, Liv, das ist rot.“ Als das Baby seinen Namen hörte, drehte es sich aufmerksam der Mutter zu. „Sie erkennt ihren Namen?“, fragte Ginny verblüfft. „Oh ja“, entgegnete Fiona und strich ihrer Tochter über den Kopf. „Den hat sie drauf!“ Lily konnte nur darüber staunen, wie schnell so kleine Kinder lernten.

„Damian!“ Dem Ausruf folgte eine hitzige Umarmung im Zusammenhang mit einem Kuss voller Gier und Leidenschaft. Lily wollte ihren Freund gar nicht mehr loslassen. „Hallo“, meinte er, nicht halb so fröhlich wie sie, was ihr natürlich nicht verborgen blieb. „Was ist?“, wollte sie wissen und ließ ihn los. Plötzlich fürchtete sie sich davor, dass sich seine Gefühle geändert hatten- das konnte nicht geschehen sein, oder?! Mit bangem Blick schaute sie zu ihm auf.
„Ach... Vater... er will einfach nicht akzeptieren, dass wir ein Paar sind“, brach es aus dem ehemaligen Slytherin hervor und Lily spürte, wie die Erleichterung sie überflutete. Auch, wenn Mr. Flint schwierig war, mit ihm konnte und wollte sie es doch viel lieber aufnehmen als mit einer Trennung von Damian!

„Oh...“, sie biss sich auf die Unterlippe und zog Damian langsam hinüber zur Couch, wo sie sich zusammen niedersinken ließen. Damians Gepäck stand noch immer unbeachtet neben dem Kamin. „Sie ist eine Potter! Halbblut! Such dir endlich eine andere! Ich kann einfach nicht begreifen, dass das das Einzige ist, was ihn interessiert! Es geht ihm nicht darum, dass ich glücklich bin! Es geht ihm nur um deine Person! Am liebsten würde er noch immer sehen, dass ich mit Brianna zusammen komme! Aber alleine die Vorstellung ist absurd! Wir passen nicht zusammen. Nicht als Paar. Nicht so, wie du und ich.“ Lily strich ihrem aufgewühlten Freund vorsichtig über den Arm. Ihre Euphorie über ihr Wiedersehen war schon beinahe verschwunden. Sie lehnte sich an ihn und sagte traurig: „Dad hat doch auch nichts dazu gesagt, dass du aus Slytherin kommst... er war zu Anfang vielleicht etwas skeptisch aber er hat mir vertraut und er hat versucht, dich kennenzulernen... und nun mag er dich wirklich! Wieso kann dein Vater das nicht auch?“

„Ich weiß es nicht... aber ich glaube, ihm ist nicht bewusst, dass er dabei ist, seinen Sohn zu verlieren... und dann würde er ganz alleine da stehen... ohne Frau und ohne Kind, das hätte er davon!“ „Damian!“, rief Lily erschrocken aus, denn diese Härte aus Damains Stimme kannte sie nicht. „Ist doch wahr!“, Damian schaute sie an, kein Lächeln zeichnete sich auf seinen Gesichtszügen ab, „wenn er dich nicht bald an meiner Seite akzeptiert-“ „-Du hast nur noch ihn“, wandte Lily ein, „überlege dir genau, was du tust!“ Damian blickte zu Boden, rieb sich den Nacken. Lily bemerkte seine Unentschlossenheit, hob behutsam seinen Kopf an und küsste ihn zart auf die Lippen.

„Warte ab...“, meinte sie sanft, „bestimmt wird er sich bald damit arrangieren... wenn er erkennt, dass du dich nur von ihm entfernst, wenn er wegen mir stänkert... dann kommt er bestimmt zur Vernunft... und jetzt, Liebling...“, sie sah ihm eindringlich in die Augen, „haben wir das erste Mal mehr als zwei Tage zusammen... ganze fünf Tage! Und die möchte ich gerne mit dir genießen... ja?“ Sie küsste ihn abermals innig und endlich entspannte Damian sich. „Ja“, sagte er und küsste sie, „ich will sie auch genießen.“

TBC


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