Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Roses in the rain- Nach dem Abschluss - Ein Umzug und andere Strapazen

von Schwesterherz

Re-Kommi

@Annaly: Huhu! :) Ich hoffe, du bist inzwischen wieder gesund! :o *lach* ich kann mir den Gesichtsausdruck echt gut vorstellen xD. Ich danke dir für dein regelmäßiges Feedback, das gibt mir echt Power zum Schreiben :D (bin übrigens gerade an der Hochzeit von Al und Fiona dran aber das dauert noch etwas, bis ihr das zu lesen bekommt ;) ). Ich hoffe, du hast viel Vergnügen beim aktuellen Kap und wünsche dir einen schönen Wochenstart morgen! Bis dann :)


Kapitel 5

Ein Umzug und andere Strapazen


„Also, als ich sie zuletzt am ersten September kurz während der Pause besucht habe, hat sie mir nichts davon erzählt... ich hatte nicht mal gewusst, dass sie vergeben ist!“, sagte Lily und blickte noch immer überrascht auf die völlig unerwartete Hochzeitseinladung hinab. „Scheint auch kurzfristig zu sein“, antwortete Harry mit gerunzelter Stirn. „Achter November“, murmelte Ginny, „das ist nicht mehr lang bis dahin... bestimmt haben sie die Karten extra spät verschickt, damit Mum oder Percy nichts mehr verhindern können.“ „Ich hatte echt erwartet, dass Al und Fiona die ersten sein werden, die heiraten“, meinte Lily und legte die Karte auf den Tisch. Noch immer fühlte sie sich mit dieser gewichtigen Neuigkeit überrannt.

„Da bist du nicht die Einzige“, sagte Harry und warf noch einen Blick auf die Einladung. „Hoffentlich haben die beiden sich das gut überlegt.“ „Bestimmt“, erwiderte Ginny, „du kennst doch Molly- sie ist gewissenhaft mit allem, was sie tut. Und das hier ist eine der wichtigsten Entscheidungen ihres Lebens. Trotzdem wäre es nett gewesen, ihren Verlobten vor der Bekanntmachung, ihn heiraten zu wollen, einmal vorzustellen. So wird er die Überraschungsattraktion schlechthin.“ „Wie alt ist Molly noch mal?“, wollte Harry ratlos wissen. Lily überlegte einen Moment. „24“, sagte sie dann, „sie hatte am 15. Oktober Geburtstag. Also gestern.“ „Die Zeiten, als wir noch zu jedem Geburtstag in der Familie ein riesiges Fest veranstalten konnten, sind auch vorbei“, seufzte Ginny, „das würden wir wohl nicht mehr gebacken kriegen.“

Der Arbeitstag verging an diesem Freitag routiniert. Lily konnte dieses Wochenende nicht zu Damian, da er bis zum Hals mit Studien eingedeckt war und dementsprechend hatte sie es nicht eilig. Kurz vor Dienstschluss kam ihr die Idee, Flora im Mutter-Kind Heim zu besuchen. Sie hatte sie und den kleinen Anthony schon eine Weile nicht mehr gesehen. Also lehnte sie Jareths Angebot, mit ihm noch zu ein paar Kneipen zu ziehen, dankend ab und apparierte vor das aus weißem Backstein bestehende Gebäude. Sie betrat das Haus, nickte einer Putzfrau im Eingangsbereich freundlich zu und ging die Flure entlang, bis sie vor der Zimmertür ihrer Freundin stand.

Da alles leise war, versuchte sie, vernehmlich aber nicht zu laut anzuklopfen, immerhin wollte sie Anthony nicht aus dem Schlaf reißen. Um viertel nach sieben am Abend lag der Kleine bestimmt schon im Bett. „Einen Augenblick!“, rief die gedämpfte Stimme Floras. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Genannte stand vor Lily und lachte leise, als sie selbige erkannte. „Dann hätte ich die Kondome ja gar nicht beseitigen brauchen, wenn ich gewusst hätte, dass du das bist! Hi erstmal!“ Lily schüttelte grinsend den Kopf und betrat das Zimmer. „Ich bin trotzdem froh, dass du es getan hast. So offensichtlich muss ich nun auch nicht wissen, dass du es mit meinem Cousin treibst!“

Sie umarmte Flora und beide ließen sich auf der Couch nieder. „Schläft der kleine Fratz?“, fragte Lily und reckte sich, um einen Blick in das kleine Nebenzimmer zu werfen, in dem Anthonys Gitterbett untergebracht war. „Vor wenigen Minuten ist er eingeschlafen“, berichtete Flo und lächelte, „nachdem er mir mal wieder die Ohren voll geplappert hatte. Fred macht es ja einen Heidenspaß, jetzt mit ihm so 'ne Wechselspiele zu spielen, von wegen, dass Anthony anfängt, zu plappern und Fred macht ihn dann nach oder sagt Dinge wie 'die Kuh macht Muh'. Ist ja ganz süß zu beobachten, aber manchmal geht mir das Ganze schon auf den Geist. Jedenfalls hat mein kleiner Sohn inzwischen einiges mehr drauf, um mich auf seine Wünsche aufmerksam werden zu lassen- weinen allein is längst nicht mehr. Das ist ein Blubbern und Quietschen und Plappern, du glaubst gar nicht, was da alles aus seinem Mund kommt!“ Lily lachte. „Kaum zu glauben, wozu ein sechs Monate altes Baby fähig ist.“ Flora nickte. „In der Tat. Und wie läuft's bei dir? Ist die Ausbildung zur Vampirologin in etwa so, wie du dir das vorgestellt hast?“

„Puh, das kann ich noch gar nicht genau sagen“, gab Lily zu, „wir lernen gerade erst das ganze Grundzeugs. Theorie bis zum Abwinken. Mr. Lennon sagte, dass wir in die Praxis einsteigen, wenn Weihnachten um ist.“ Flora stöhnte. „Ist ja ätzend!“ Lily zuckte die Schultern.
„Praxis habe ich dafür genug, was meine Fahrausbildung betrifft - die wird uns nämlich vom Ministerium finanziert. Gestern hatte ich nach ein paar Theoriestunden meine erste Fahrstunde.“ Flo grinste: „Und?“ „Ich war nicht so schlecht, wie ich befürchtet hatte... aber trotzdem habe ich ganz schön gebraucht, bis ich den Wagen anfahren konnte.“ „Tja, ist ja alles ganz neu“, gab Flora zu bedenken, „apropos neu: Ich hab auch 'ne Neuigkeit!“ „Na?“ „Lucy hat sich bei mir gemeldet.“ „Was?“, Lily klappte der Mund auf, „deine Schwester hat sich tatsächlich bei deinen Eltern durchgesetzt?“ „Scheint so.“

Flora fuhr sich durchs dunkle Haar, was sie zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte, „vielleicht hat sie es ihnen auch gar nicht erzählt. Sie ist ja jetzt in Hogwarts, hat das vierte Jahr gestartet.“ „Und? Wollte sie etwas Bestimmtes?“ „Sie hat gefragt, ob ich ihr einmal ein Foto von Anthony schicken könnte. Das hat Fred gleich dazu animiert, eine ganze Fotoreihe zu schießen... wir haben dann ein paar der schönsten kopiert und ihr geschickt.“ „Hört sich ja so an, als würde sie sich ernsthaft für ihren Neffen interessieren“, sagte Lily. „Offenbar“, Flora warf instinktiv einen Blick zum Nebenraum hinüber. So schnackten sie noch eine Weile, bis Lily sich verabschiedete und nach Hause disapparierte.

„Da bist du ja. Wo warst du denn noch?“, wollte Ginny wissen, als Lily kurz in die Wohnstube schaute. Ihre Eltern saßen vor dem Fernseher und ließen die Seele baumeln. „Bei Flora. Ich soll schön grüßen.“ „Danke. Wie geht es ihr?“ „So, wie es sich anhörte, sehr gut. Und ihre Schwester hat wieder Kontakt zu ihr aufgenommen.“ „Das ist ja wunderbar“, freute sich Ginny. „Und wie macht sich Anthony?“, wollte Harry interessiert wissen. „Der entwickelt sich prächtig. Sie müssen ihn wohl gerade mit Wechselspielen bei Laune halten“, teilte Lily das mit, was Flora ihr erzählt hatte. Harry lachte: „Da warst du mit sechs Monaten auch ganz wild drauf!“ „So?“ „Ja, wenn Harry dich abends nach der Arbeit im Kinderzimmer besucht hatte, hattest du ihn immer voll geplappert und er ist halt drauf eingestiegen und hat deine Laute wiederholt. Ihr hattet dabei immer eine Menge Spaß“, lachte Ginny.

„James auch, aber mehr, weil er der Meinung war, dass ich nicht mehr alle Minimuffs beisammen habe“, erinnerte sich Harry. Lily grinste. „Das sieht ihm ähnlich. Hat er schon mit einer neuen Eroberung geprahlt?“ Harry zuckte die Schultern: „Vor mir würde er das selbst heute nicht tun und in den Pausen leiste ich ihm und seinen Kollegen selten Gesellschaft. Außerdem arbeiten wir nicht mehr eng zusammen, seit die Sache mit den Entführungen und den Werwölfen aus der Welt ist.“ Lily nickte. „Richtig, das hab ich nicht bedacht.“

Um halb zehn Uhr am Morgen des nächsten Tages- es war ein Samstag- saß Lily am Frühstückstisch und rührte gedankenverloren in ihrem Müsli, als es an der Tür schellte. Leicht verwundert ließ der Rotschopf Cornflakes Cornflakes sein und ging in den Flur, um zu öffnen. „Hi, Lily!“ Vor ihr stand Joceline und grinste sie an, „du, ich brauche unbedingt deine Unterstützung!“ „Geht es um die Wohnung, die du dir gestern Nachmittag mit Cedric angesehen hast?“, wollte Lily gespannt wissen und ließ ihre beste Freundin eintreten. Joceline hatte am Freitag nur eine verkürzte Pause genießen können, da sie und Cedric mit einem Vermieter für eine Wohnungsbesichtigung am Rande von London verabredet gewesen waren. Das Strahlen, was Joceline nun über das Gesicht glitt, zeigte Lily an, dass sie richtig getippt hatte.

„Ja! Sie ist perfekt! Und nicht zu teuer. Heute möchte ich losziehen und ein paar Dinge kaufen. Ced und ich haben unseren bisherigen Verdienst extra dafür gespart- außerdem haben seine Eltern uns auch eine schöne Summe als Einweihungsgeschenk gegeben und sein Vater ist als ehemaliger Quidditchspieler alles andere als arm!“ „Und ich soll dich beraten, was?“, erriet Lily den Umstand, wegen dem Joceline vor ihr auf der Matte stand. „Natürlich nur, wenn du Zeit hast“, beeilte Joceline sich zu erklären, „und Lust...“ „Klar hab ich Zeit und Lust! Lass mich nur eben noch fertig frühstücken, dann können wir los“, sagte Lily vergnügt und kehrte in die Küche zurück, um das Frühstück rasch beenden zu können.

Keine halbe Stunde später bummelten sie durch den durchnässten Oktobertag. Lily berichtete von ihrer ersten Fahrstunde und Joceline beteuerte, dass sie sich ganz sicher nicht getraut hätte, den Wagen alleine zum Treffpunkt zurückzufahren, auch, wenn der Fahrlehrer Bremse und Kupplung auf seiner Fahrerseite gehabt hätte. „Ich glaube, was Autofahren angeht, bin ich ein Riesenschisser“, erklärte Joceline, als sie ein Kaufhaus betraten und die Kapuzen zurück klappten. „Insgeheim bin ich heilfroh, dass ich den Spaß selber bezahlen muss und es deswegen bei mir um einiges später losgehen wird.“ Lily lachte: „Glaub mir, meine Knie waren auch weich wie Butter, als ich dort am Parkplatz stand und auf Mr. Clarks gewartet hatte. Aber so schlimm, wie ich befürchtet hatte, war es dann gar nicht geworden.“ „Das kommt noch!“, behauptete Jo, „wart's ab, wenn du dich erst in eine enge Parklücke quetschen musst, während um dich herum der Londoner Verkehr sein Unwesen treibt...“, sie schüttelte sich, „ich glaube, ich würde einfach ausrasten und das Auto gegen den nächsten Wagen karren.“ Lily schluckte. So ausgeschmückt klangen die zukünftigen Fahrstunden alles andere als erfreulich.

„Lass uns über was anderes reden“, entschied sie und informierte Joceline über die Tatsache, dass Floras Schwester sich bei dieser gemeldet hatte. „Ich hatte mir schon gedacht, dass das früher oder später geschehen würde“, meinte Joceline, „jeder hat gemerkt, dass Lucy eigentlich nicht vorgehabt hatte, den Kontakt zu ihrer älteren Schwester abzubrechen.“ Lily dachte an das letzte Weihnachten, wo Flora von der inzwischen Vierzehnjährigen eine Karte und zwei Ohrringe geschenkt bekommen hatte - die Schwester war das einzige Familienmitglied gewesen, was sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, ein Geschenk zu verschicken. „Vielleicht hast du Recht“, murmelte Lily und fuhr sich durchs Haar, was trotz der Kapuze feucht geworden war.

Es war wirklich gut, dass Joceline Lily gebeten hatte, sie zu begleiten, denn so konnte Letztere ihre Freundin davon abhalten, in einen regelrechten Kaufrausch zu verfallen. Sie erlangten schon ohne Lilys Eingreifen eine komplette Couchgarnitur inklusive Couchtisch, einen Schrank, Besteck, Tassen und Teller sowie drei mal Bettzeug mit unterschiedlichen Mustern. Mit anderen Worten, Joceline reizte ihr Budget bis zum letzten Penny aus und war vor Aufregung kaum noch zu halten. Lily hingegen hatte, je länger sie durch die Kaufhäuser gehetzt waren, immer weniger Lust verspürt und saß nun erleichtert auf dem Sofa im Wohnzimmer von Jocelines Elternhaus, was sich nur ein paar Straßen weiter von ihrem eigenen Elternhaus befand.

Sie rieb sich die Fußballen und stöhnte: „Wie machen das nur die Muggel? Die können ja nicht ungesehen alles klein hexen und in Jacken und Tüten verpacken... tun sie den ganzen Kram auf nen Anhänger und fahren die Strecke zehn Mal oder was?“ „Ich habe keine Ahnung“, ertönte Jocelines Stimme aus der Küche, „aber ich bin heute wirklich froh, dass ich eine Hexe bin und so nicht herausfinden musste, wie die Muggel das anstellen!“ Sie kam mit zwei dampfenden Tassen ins Wohnzimmer und stellte eine vor Lily ab. „Genau das Richtige an einem kalten, ungemütlichen Herbsttag wie diesen“, bestimmte Lily und griff nach der Tasse. „Sei vorsichtig, der Tee ist noch heiß!“, warnte Joceline sie und setzte sich mit ihrer eigenen Tasse neben sie.

„Es gibt übrigens 'ne Wahnsinnsneuigkeit“, sagte Lily, nachdem beide eine Weile schweigend das wärmende Getränk genossen hatten. „Al und Fiona heiraten?“, schoss es aus Joceline heraus. Lily schüttelte den Kopf: „Fast- ich denke aber, hättest du richtig gelegen, dann hätten sie dir auch schon eine Einladung geschickt... nein, meine Cousine Molly heiratet- und zwar am achten November.“ Jo riss die Augen auf: „das ist ja schon in drei Wochen!“ „Genau!“ „Und wer ist der Bräutigam?“ „Ein gewisser Mathis- ähm... Mathis Schneider. Hab ihn noch nie gesehen.“ „Oh“, Jo hob die Augenbrauen, „die scheinen es wohl gar nicht erwarten zu können, in den Bund der Ehe zu gehen.“ „Wer weiß?“, über Lilys Gesicht huschte ein kurzes Grinsen, „aber ich bin mir sicher, dass Grandma uns noch einmal alle zu sich bestellt, ehe die Hochzeit stattfindet- und gewiss lädt sie diesen Mathis auch ein, sie wird sich den Jungen, der ihre Enkelin heiraten will, ganz genau ansehen wollen, ehe sie die Zwei beglückwünscht!"

Joceline lächelte still in sich hinein. „Ich wünschte, ich hätte auch noch eine Großmutter, die sich vergewissern wollen würde, dass ich mir den Richtigen aussuche“, seufzte sie dann. Lily strich ihr über den Arm. „Kann ich verstehen.“ Jocelines Großeltern lebten alle nicht mehr. Die väterlicherseits waren im Krieg umgekommen, die mütterlicherseits waren recht früh gestorben, obwohl das für Magier eher ungewöhnlich war, doch sie waren auch nur Menschen und manchmal konnte es auch bei ihnen im Alter von achtzig bis neunzig Jahren passieren, dass die Organe plötzlich nicht mehr wollten. „Lily?“, durchbrach Joceline das Schweigen. „Ja?“ „Hilfst du mir und Cedric am Umzugstermin? Nächstes Wochenende?“ „Das geht ja jetzt fix!“, staunte Lily. „Ja, der Vermieter möchte die Wohnung so schnell wie möglich besetzt haben, weil er das Geld braucht. Also- bist du dabei?“ „Natürlich. Damian kommt ja zu mir- wir helfen euch dann.“

So geschah es, dass Lily und Damian am nächsten Samstag in aller Herrgottsfrühe bei Joceline aufschlugen. „Kannst du mir bitte mal verraten, warum wir mit diesem Kram um sieben Uhr morgens beginnen müssen?“, knurrte der Rotschopf ungehalten, kaum, dass er den Eingangsbereich betreten hatte. „Kann ich“, sagte Joceline knapp und gähnte, „die Nachbarn wissen, dass wir heute einziehen und das sind Muggel.“ „Und?“, wollte Damian wissen, der ebenfalls alles andere, als begeistert gewesen war, als Jo sie am Vorabend darüber informiert hatte, um wieviel Uhr sie starten sollten. „Na- die werden doch stutzig, wenn wir maximal eine Stunde brauchen, um alle Möbel anzuschaffen und in der neuen Wohnung unterzubringen! Also müssen wir den ganzen Kram auf 'nen Hänger laden, hinfahren, alles abladen und in den siebten Stock schleppen.“ Lilys Miene verdüsterte sich.

„Das hast du mir letzten Samstag absichtlich verschwiegen, oder?“ Jo hob abwehrend die Hände: „Ehrlich, Lily, ich hatte auch nicht gedacht, dass wir es so machen müssen! Cedrics Dad hat uns darauf hingewiesen- als der nämlich damals seinen ersten Umzug hatte, hatte er es so gemacht, wie wir es vorgehabt hätten- also, alles kleinzaubern, mitnehmen, großzaubern, hinstellen. Am Ende hatte er tatsächlich ein paar Vergissmichs rufen müssen, weil seine neuen Nachbarn nicht aufgehört hatten, zu fragen... war ein teurer Einsatz für ihn gewesen.“ „Benzin ist auch teuer“, schnappte Lily. „Es gibt Verfielfältigungszauber“, erinnerte Joceline sie. „Dad hat sich jedenfalls bereit erklärt, uns den Kram dorthinzufahren. Er hilft ja auch so mit. Jetzt hab dich nicht so, in ein paar Stunden haben wir es hinter uns, bestimmt!“

Es stellte sich heraus, dass 'ein paar Stunden' die Untertreibung des Jahres war. Mit dem Auto dauerte es allein nach London eine und eine dreiviertel Stunde. Bei ihren ersten zwei Touren sorgte der Verkehr in der Hauptstadt Englands und des Vereinigten Königreiches dafür, dass sie nur im Schneckentempo voran kamen- doch das schlimmste waren die endlosen Treppen bis in den siebten Stock- zwar halfen einige Leute mit- von Jo und Ced einmal abgesehen waren da Damian, Lily, Jocelines Vater Roger, Jocelines 24jährige Schwester Annabeth, Cedrics Vater Oliver Wood und Marik- doch brauchten sie für einen Gegenstand meist zwei bis drei Leute, sodass sich die Fracht des Autos nur langsam verringerte. Lily verfluchte mehr als einmal den Umstand, dass sie diesem Horrortripp so gedankenlos zugestimmt hatte- und die Blicke, die Damian mit ihr wechselte, garantierten ihr, dass ihm dasselbe durch den Kopf schoss.

„Ehrlich, hätte ich das geahnt, hätte ich wirklich noch einmal drüber nachgedacht“, hauchte Lily ihm zu, als sie zusammen eine der letzten Ladungen- ein 1, 80 m langer, schmaler, sperriger Karton, in dem sich vermutlich Holzplanken vom Schrank befanden- durch das enge Treppenhaus zwängten. „Die sind doch bekloppt!“, schnaufte Damian und rammte den Karton gegen die Wand, als sie um die Ecke bogen- natürlich unbeabsichtigt. „Anstatt einfach die Sachen in mehreren Tagen hintereinander per Zaubererart herzuholen, dann bräuchten die Nachbarn auch nich dumm zu fragen!“ „Wenn wir später zusammen ziehen, machen wir's so!“, versicherte Lily keuchend- sie war fix und fertig. Inzwischen war es nachmittags, kurz vor halb vier.

Sie erreichten die Wohnungstür, schleppten ihr Mitbringsel herein und stellten es an der nächstbesten Wand ab. „So!“, Lily fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Das war's, oder?“, fragte Damian und lugte in den Flur hinaus. Jocelines Schwester und der Vater Cedrics, Oliver Wood, waren schon mit ihrer Last zu sehen. Nach ihnen sollten nur noch Marik und Jo's Vater mit dem letzten Paket kommen- dann war es endlich geschafft. „Ich glaub schon“, sagte Lily und atmete tief durch. „Wie die Leute glotzen!“, meinte Annabeth, deren Gesicht krebsrot war. „Als wären wir die Sensation schlechthin!“ Mit einem dumpfen Rumsen landete der große Karton auf dem Boden. „Wenn das nich so wäre, könnte man einfach mit dem Wagen um den Block fahren, während zwei andere die ganze Sache per Zaubererart erledigen!“, schnaufte Mr. Wood, „aber nein, es würde ja auffallen! Und das Ministerium wünscht, dass man sich, wenn man sich in der unmittelbaren Umgebung von Muggeln befindet, auch wie ein Muggel verhalten soll. Schwachsinn ist das! Die sind einfach mit ihren Vergessenszaubern zu sparsam, so sieht's aus! Und wir müssen hier schuften!“

Innerlich konnte Lily ihm nur beipflichten, denn sie hielt das Ganze auch für übertrieben- da sie jedoch im Zaubereiministerium arbeitete, hielt sie sich damit zurück, ihre Meinung laut zu vertreten. Marik und Roger tauchten auf, stellten ihr Behältnis neben den Karton von Annabeth und Mr. Wood und hielten sich anschließend den Rücken- offenbar war ihre Fracht ziemlich schwer gewesen. „Endlich!“, Marik streckte sich und ließ seine Gelenke knacken, „noch so ein Gang und ihr hättet mich beim St. Mungo abliefern können! Mein armer Rücken, können sich die Muggel nicht beschweren? Es muss doch einen einfacheren Weg geben, gerade in der heutigen Zeit, meine Güte!“ Annabeth und Roger lachten, doch Lily nickte nur milde lächelnd- für eine energiereichere Reaktion war sie einfach zu erledigt.

Einen Moment darauf traten Joceline und Cedric zu ihren fleißigen Helfern- Joceline hatte einen CD- Spieler dabei, den sie mit stolzer Miene auf einen der Kartons abstellte. „Der Rest wird ein Kinderspiel!“, verkündete sie. „Wieso?“, wollte Damian mit gerunzelter Stirn wissen. Auch Lily erwartete voller Unbehagen, dass sie den ganzen Mist jetzt noch aufbauen mussten- doch sie hatte die Rechnung ohne Joceline gemacht, die mit einem triumphalen Grinsen einen Knopf am CD- Spieler drückte und damit eine Geräuschkulisse zum Laufen brachte, die für den Umstand, dass viele Leute handwerklich tätig waren, durchaus angemessen war. „Wir lassen das laufen und gehen mit unseren Zauberstäben zur Sache! So wird das aufbauen nur noch ein paar Minuten in Anspruch nehmen“, erklärte Joceline. Lily blickte ihre Freundin anerkennend an. „Das ist ein hervorragender Einfall!“ „Dankesehr“, Jo grinste, „also los, umso eher sind wir fertig!“

„Wieso um himmels Willen habt ihr so lange gebraucht?“, verlangte Ginny zu wissen, als Damian und Lily um viertel nach sechs am Abend erschöpft nach Hause kamen, „ich war kurz davor, die Wände hochzulaufen!“ Lily seufzte. „Ich erzähl' dir gern von der Plagerei- solange ich dabei meinen Magen mit irgendetwas Essbarem füllen kann- wäre das möglich?“ „In zehn Minuten ist das Essen sowieso fertig“, antwortete Ginny milder gestimmt und ging zurück ins Wohnzimmer und von da aus in die Küche. Wenig später saßen Harry, Ginny, Damian und Lily in der Küche am Esstisch und ließen es sich schmecken. „Ihr haut ja ganz schön rein“, stellte Harry schmunzelnd fest.

„Tut mir Leid“, nuschelte Damian zwischen zwei Bissen, „aber wir haben den ganzen Tag nichts zu beißen bekommen- keine Zeit...“ „Und wie kam es jetzt dazu, dass diese Geschichte den ganzen Samstag in Anspruch genommen hat?“, wollte Ginny wissen. Lily weihte sie in die Hintergründe ein, die schuld daran waren, dass sie jetzt vollkommen alle war und dazu noch Rückenschmerzen hatte. „Gegen Rückenschmerzen habe ich noch einen Trank im Arnzeischrank- musst du mal reinschauen“, sagte Ginny, als Lily mit ihrer Erzählung geendet hatte. „Wirklich? Wunderbar!“, stieß Lily erleichtert aus. Sie hasste es, mit Schmerzen einschlafen zu müssen- es stieß jedes Mal an die Grenze des Möglichen.

„Übrigens haben wir heute einen Brief von Mum bekommen“, teilte Ginny mit, „morgen sind wir bei ihr zum Nachmittagstee eingeladen.“ Lily und Damian wechselten einen amüsierten Blick. „Ach, wirklich?“ „Sie schrieb, dass wir alle furchtbar lange nicht mehr bei ihr gewesen waren.“, erläuterte Ginny. „Als ob wir uns nicht in zwei Wochen ohnehin alle sehen würden“, erwiderte Harry. „Wir vermuten, dass sie nur einen Vorwand sucht, um diesen Mathis noch einmal unter die Lupe nehmen zu können.“, erklärte Lily. „So etwas ähnliches haben wir uns auch gedacht“, schmunzelte Ginny.

Lily war eigentlich überhaupt nicht erpicht darauf, den halben Sonntag im Fuchsbau verbringen zu müssen- so hatten sie und Damian an diesem Wochenende kaum Zeit füreinander und dabei konnten sie sich in drei Wochen schon nicht sehen, weil dann ja Mollys Hochzeit stattfand und Damian es als unangebracht fand, dort einfach mit aufzukreuzen, selbst wenn er Lilys fester Freund war. „So lange sind wir auch noch nicht zusammen, dass ich einfach bei einer so wichtigen Familienangelegenheit auftauchen kann“, hatte er abgewehrt. Und er hatte Recht, auch, wenn Lily das erst nicht hatte einsehen wollen. Bei ihrer Großmutter konnte er allerdings mitkommen, sodass Lily hoffte, dass sie sich nach dem Tee jedenfalls ein bisschen in eine ruhigere Ecke verziehen könnten.

Die wenigen Stunden der Zweisamkeit vergingen viel zu schnell- schon rief Lilys Mutter die Treppe hinauf, dass sie aufbrechen wollten. Zumindest konnten sie in den Fuchsbau flohen- das war zwar keine angenehme Art zu reisen, doch bei Weitem besser, als stundenlang zu fahren. „Lily, liebes, schön, dich wieder zu sehen!“ Mit diesen Worten und einer mütterlichen Umarmung wurde die Achtzehnjährige begrüßt, als sie aus dem Kamin trat. „Danke, es ist auch schön, dich wiederzusehen", meinte Lily und trat beiseite, damit ihre Angehörigen auch anreisen konnten. Ein wirbelnder Damian erschien im Kamin und verließ diesen mit einem kurzen Huster.
„Grandma- das ist Damian Flint, mein Freund", stellte Lily den Neuankömmling vor. „Guten Abend, Damian“, Molly senior lächelte gütig, „ich habe schon viel von dir gehört.“ "So?“, Damian lächelte und schaute leicht verunsichert zu Lily hinüber, die schmunzelte.

„Nur Gutes natürlich“, fügte ihre Großmutter hinzu und klopfte Damian die Asche von den Klamotten, als würde sie ihn schon lange kennen. „Ehm- schön. Ihnen auch einen guten Abend“, erwiderte Damian, der mit der unbefangenen Art und Weise, wie Molly mit ihm umging, etwas überfordert war. „Nenn mich doch Molly, mein Lieber... Oh, fährt da ein Auto vor?“ Lily folgte ihrem Blick und tatsächlich: dort rollte ein dunkelrotes Auto auf den Hofplatz. Ihre Großmutter ging zur Küchentür und trat hinaus in den Nieselregen- Lily und Damian folgten ihr. „Hallo“, begrüßte sie Albus, der soeben auf der Fahrerseite ausgestiegen war. „Al, mein Lieber, du hast ein Auto?“, fragte Grandma Molly verwundert nach und betrachtete den Wagen mit einem skeptischen Blick.

„Ja, neulich gekauft. Ein Opel Astra F Caravan- naja, ist ja egal. Jedenfalls war das nötig, weil Fiona und ich vermeiden wollten, mit Liv zu flohen oder zu apparieren. Bei Mums Geburtstagsfeier hatten wir zwar einen kindgerechten Portschlüssel gebucht, aber die Dinger sind auf Dauer einfach zu teuer, jedenfalls, wenn 'Mann' schon den Führerschein gemacht hat. Die Fahrt hierher dauerte eineinhalb Stunden aber zum Glück war Liv ganz friedlich.“ Al ging zur Hintertür, um seine Tochter aus dem Sitz zu befreien, während seine Freundin Fiona- oder war sie inzwischen schon seine Verlobte? - zu Lily und den anderen ging und sie begrüßte. „Guten Abend.“ „Guten Abend, Fiona“, erwiderte Grandma Molly und nahm die Mutter ihrer ersten Urenkelin herzlich in den Arm. Es gab ein kurzes Klicken aus der Richtung des Autos und Al trat ebenfalls zu ihnen, seine drei Monate alte Tochter auf dem Arm tragend, die schläfrig blinzelte. Nachdem jeder jeden begrüßt hatte, trat man mit feuchten Haarschöpfen und Kleidern wieder ins Haus. Dort war es in der Zwischenzeit auch schon um Einiges voller geworden.

James hatte sie als Erstes entdeckt und kam heran, um seine Nichte zu begrüßen, die bei dem Stimmgewirr langsam munterer wurde. Lily fand es erstaunlich, wie hingerissen ihr ältester Bruder von Säuglingen war- sie hätte eher erwartet, dass James Interesse für seine erste Nichte sich in Grenzen hielt, doch er war ganz angetan von ihr. Und soweit Lily das mitbekommen hatte, ging es ihm mit Anthony nicht anders. Nachdem er Liv ausgiebig geknuddelt hatte, war James auch so gnädig, seine restliche Familie zu begrüßen. Molly wuselte wieder in die Küche, um Tee und Gebäck aufzutischen (es würde zwei Tische geben, einmal in der Küche und einmal im Wohnzimmer, damit alle Platz fanden). Lily hatte sich inzwischen mit Damian zu Hugo durchgeschoben und ihn nach seiner Ausbildung bei Ollivander gefragt.

„Och, es läuft nicht schlecht“, sagte Hugo und rieb sich den Nacken, „aber momentan ist es noch etwas eintönig- ich muss alle Holzarten auswendig lernen und auch genau wissen, was ich bei ihnen beachten muss und so... bis es mit mir in die Werkstatt geht, wird es also noch etwas dauern. Und bei dir so?“ „Ach, spannend ist es bei mir auch noch nicht“, meinte Lily und lächelte Damian zu, der ihr eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte, „momentan ist das Interessanteste noch das Studium der Animagi... ich bin mal gespannt, wann ich mich für ein Tier entscheiden muss und welche Einflüsse die Gestalt dann auf das Studium haben wird.“ „Ich glaube, das wird gar nicht so einfach sein, sich auf ein Tier festzulegen- es muss ja zwecksmäßig sein, also für deine Arbeit als Vampirologin... unauffällig.“ „'Ne Ameise“, schlug Damian trocken vor und brachte Hugo und Lily damit zum Lachen. „Es steht alles bereit, kommt ihr?“, rief Grandma Molly zu ihnen herüber und sie gingen in die Küche, um sich auf die letzten Plätze zu setzen.

Ihnen gegenüber saßen Molly und ein Mann, der Lily unbekannt war- er hatte einen braunen Kurzhaarschnitt, einen Drei-Tage-Bart und auffällige, royalblaue Augen. „Ähm- hi. Du musst Mathis sein“, meinte Lily leicht befangen und lächelte dem jungen Mann zu. „Stimmt, der bin ich“, Mathis erwiderte das Lächeln freundlich. „Und du willst dich tatsächlich für immer an meine Cousine binden? Hast du dir das auch gut überlegt?“, James, der neben Damian saß, grinste seinen Gegenüber frech an. „Oh ja“, erwiderte Mathis und lächelte seiner Verlobten liebevoll zu.
„Wir haben es uns beide gut überlegt“, fügte Molly hinzu, die James ärgerlich ansah und sich unwirsch ein paar lockige, braune Strähnen aus der Stirn strich. „Das zweifelt ja auch keiner an“, fuhr Grandpa Arthur dazwischen. „Um genau zu sein: doch!“, Molly fixierte jetzt ihn mit grimmiger Miene, „mein Vater meint, sich da einmischen zu müssen! Da Mathis und ich uns schon so etwas gedacht haben, haben wir die Karten extra spät verschickt aber er ist trotzdem der Meinung, uns da reinreden zu können!“

„Wie lange seid ihr denn jetzt ein Paar?“, fragte Lily behutsam nach. „Fünf Monate“, entgegnete Molly mit einem unüberhörbarem Trotz in der Stimme und reckte das Kinn, „aber wir sind uns sicher und das sollte doch wohl allen genügen, oder nicht?!“ Kurz herrschte eine unangenehme Stille am Tisch, bis Damian versuchte, ein anderes Thema aufzugreifen: „Mathis ist jetzt ja nicht wirklich ein englischer Name... woher kommen Sie denn, wenn ich fragen darf?“ „Mein Nachname- Schneider- ja ebensowenig“, Mathis schmunzelte, „ich komme aus Deutschland, aber meine Großeltern stammen aus Norwegen. Ursprünglich wollte ich hier nur ein Jahr verbringen... doch dann habe ich Molly kennen gelernt... naja... meine Eltern sind nicht wirklich begeistert davon, dass ich jetzt heiraten und hierher ziehen möchte. Irgendwo kann man das ja verstehen. Trotzdem... ich habe mich entschlossen, Molly zur Frau zu nehmen und hierzubleiben. Wir können ja gerne Urlaub in Deutschland machen... jedenfalls bin ich mir sicher, dass ich diese Entscheidung nicht bereuen werde.“ „Oh man“, Lily runzelte nachdenklich die Stirn, „ich könnte nicht einfach nach Deutschland ziehen, wenn ich ehrlich bin... ohne meine Freunde und ohne die Familie in die Fremde, alles neu kennenlernen... nee!“

„Das ist ja einer der Gründe, weswegen Dad so sehr dagegen ist“, erklärte Molly missmutig, „er glaubt, Mathis wird schon bald nach unserer Hochzeit nach Deutschland heimkehren, weil ihm alles mehr fehlen wird, als er jetzt ahnt. Und dass er mich dann entweder im Stich lässt oder ich gezwungen bin, mit nach Deutschland zu kommen. Aber er kennt Mathis nicht so gut wie ich- und nicht so gut, wie Mathis sich selbst kennt!“ „Nun, Molly, Liebes, ich kann deinen Vater zwar verstehen aber ihr seid beide erwachsen. Ihr werdet schon wissen, was ihr tut.“, meinte Grandma Molly mit einem kleinen Lächeln. „Aber du willst wirklich nicht bei uns im Fuchsbau heiraten?“ „Granny, ich weiß, dass dir das viel bedeuten würde aber wir haben uns für die Kirche entschieden, weil Mathis sonstige Verwandschaft aus Muggeln besteht. Also, seine Eltern sind beide magisch, jedoch Muggelgeborene, sodass seine Großeltern und Tanten und Onkel keinen Schimmer von der Zaubererwelt haben. Wenn es anders wäre, würde ich gerne im Fuchsbau heiraten- so allerdings ist uns das zu risikofreudig.“

Grandma Molly seufzte: „Ich verstehe.“ „Mathis jedenfalls kommt mir wie ein anständiger Bursche vor- da hättest du es wesentlich schlechter treffen können“, flachste Grandpa Arthur. James feixte: „Ja, zum Beispiel mit Gilian, dem Idiot!“ Lily und Hugo lachten, während Molly das Gesicht verzog: „Den hätte ich nie zum Mann genommen und wenn die Existenz der Menschheit davon abgehangen hätte! So ein Schwachkopf!“ „Ich frag mich bis heute, was der von dir gewollt hat“, sagte James mit einem dezenten Spott in der Stimme. Lily lehnte sich an Damian vorbei und boxte ihren Bruder hart in die Seite- unglaublich, dass der Kerl sich mit 22 noch immer wie ein vorlauter Teenager verhalten konnte!

Nach dem Tee hatte Lily noch Gelegenheit, mit den meisten ihrer Familienmitglieder zu sprechen. So erfuhr sie von Fleur, dass Victoire und Ted im Dezember endlich nach Großbritannien zurückkehren würden und ihr Projekt zum Schutz der Muggel offenbar ein voller Erfolg geworden war und dass Louis sich noch immer auf Welttournee befand und sich gerade in Asien aufhielt. George hoffte, dass Fred Anthony, obgleich er nicht sein leiblicher Sohn war, so erziehen würde, dass er in Hogwarts für Trubel und Heiterkeit sorgen würde (wie einst George und Fred und zu Lilys Zeit Fred und James), Hermine berichtete, dass sie und Ron dieses Jahr über Weihnachten geplant hatten, in den Bergen in Österreich Urlaub zu machen und Lucy erzählte ihr, dass ihre Auffangstation für magische Geschöpfe momentan total überfüllt war und sie alle Hände voll zu tun hatte.

Nachdem Lily eine Runde gedreht hatte, kehrte sie zu ihrem Freund zurück und verzog sich mit ihm in das ehemalige Zimmer ihrer Mutter. Die Quidditchposter klebten noch immer an der Wand und auch Ginnys Jugendbett befand sich noch an Ort und Stelle. Genau dort ließen Lily und Damian sich jetzt nieder, um einen Moment Zeit füreinander zu haben. „Deine Familie kann echt ganz schön anstrengend sein“, meinte Damian und zog Lily in seine Arme. Sie seufzte: „Ich weiß. Und ich wette, es wird noch viel anstrengender, falls Percy noch auftaucht... ich hoffe, er weiß, was gut für ihn ist und ein Streit mit seiner ältesten Tochter ist alles andere als das!“ „Vielleicht kommt es ja auch gar nicht dazu.“ „Molly ist ein Sturkopf, er auch- falls sie hier zwei Wochen vor der Hochzeit aufeinander treffen, dann sage ich dir: doch, es kommt dazu!“ Lily lehnte sich an Damians Brust und schloss die Augen. Sie genoss seine Nähe, auf die sie mal wieder viel zu lange hatte verzichten müssen- aber sie beide, besonders Damian, waren unter der Woche so mit Arbeit eingedeckt, es gab so viel zu tun, dass sie sich einfach nicht öfter treffen konnten. Und abends waren sie meistens ohnehin viel zu platt.

„HÖR ENDLICH AUF, DICH EINMISCHEN ZU WOLLEN!“, klang die äußerst zornige Stimme Mollys zu ihnen herauf. Lily und Damian wechselten einen Blick. „ICH BIN DEIN VATER- DESWEGEN HABE ICH EIN RECHT, MICH EINZUMISCHEN! ICH LASSE NICHT ZU, DASS DU DICH INS UNGLÜCK STÜRZT!“ „Du kennst deine Familienmitglieder echt gut“, sagte Damian trocken und stand auf, „vielleicht können wir den Streit schlichten.“ Lily, die das Gesicht verzogen hatte, als er sich erhoben hatte, schüttelte den Kopf. „Glaub mir, es ist besser, das Unwetter abzuwarten.“ „ICH STÜRZE MICH NICHT INS UNGLÜCK- DAS IST NUR DEINE ANSICHT DES GANZEN! DU WILLST EINFACH NICHT AKZEPTIEREN, DASS ICH ERWACHSEN BIN, DAD!“ „FALSCH, ICH WILL NICHT AKZEPTIEREN, DASS DU EINEN MANN HEIRATEST, DEN DU KEIN HALBES JAHR KENNST!“ „ES IST MEIN LEBEN UND MEINE ENTSCHEIDUNG UND DU WIRST MICH NICHT DAVON ABHALTEN, DIE LIEBE MEINES LEBENS ZU HEIRATEN! UND WENN DAS OHNE DICH GESCHIEHT, ABER ICH WERDE MATHIS ZUM MANN NEHMEN!“ „Vielleicht hast du Recht“, seufzte Damian und setzte sich zurück aufs Bett.

Stille umhüllte sie, dann drang ein gedämpftes Türknallen zu ihnen hoch. „Ich hoffe, ich komme drum herum, mich mit Vater so zanken zu müssen“, murmelte Damian. „Du meinst wegen mir?“ „Ja.“ „Ich verstehe ihn nicht“, sagte Lily, „sollte es ihm nicht reichen, dass du glücklich bist, egal mit wem?“ „Sollte Percy es das nicht auch? Und sieh dir an, was geschieht.“ „Und wenn... dein Vater dich vor die Wahl stellen würde...?“ Damian blickte sie mit seinen meeresgrünen Augen an. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, beugte sich vor und küsste sie voller Gefühl. „Dann wähle ich natürlich dich.“ Lily lächelte leicht, auch, wenn sie nicht wollte, dass Damian die Beziehung zu seinem einzigen Familienmitglied abschnitt- sie hoffte, dass das nicht vonnöten war. Beide- Damian und sein Vater- hatten schon Damians Mutter verloren- sie sollten nicht auch noch einander verlieren.

Wenige Tage später- als Lily und Damian am Sonntag in die Küche zurückgekehrt waren, waren die meisten Verwandten sinnigerweise schon verschwunden, sodass auch sie sowie Ginny und Harry schnell den Abschied ins Rollen gebracht hatten- kam Molly Lily entgegen, als Letztere gerade das Atrium betrat, um zum Unterricht zurückzukehren. „Lily! Dich hab ich gesucht! Ich brauche deine Hilfe!“, rief sie schon von Weitem und Lily ahnte Übles. „Wenn du glaubst, dass ich Percy umstimmen kann, dann muss ich dich eines Besseren belehren, denn-“ „-Was? Nein, nein, das ist geklärt- hier!“, Molly hob einen kleinen Karton hoch, dessen Deckel mit Luftlöchern versehen war. „Der wurde mir von der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe angedreht, besser gesagt, das, was darin ist, weil meine liebe Schwester sie ja in ihre Obhut nehmen kann- leider ist mein Zeitplan derart begrenzt, dass mir wirklich die Zeit fehlt, die Kleinen bei ihr vorbei zu bringen- nach dem Feierabend bin ich mit dem Pastor verabredet und der hasst Unpünktlichkeit, was Mathis und ich schon auf liebenswürdige Art und Weise erfahren haben- egal, jedenfalls bist du meine letzte Rettung! Bitte!“

Keuchend war Molly während ihres Redeschwalls vor Lily stehen geblieben und hielt dieser jetzt den Karton unter die Nase. Zögernd nahm Lily ihn entgegen. „Was genau sind das denn für Tierwesen?“, wollte sie wissen. „Knieselbabys. Wurden einfach ausgesetzt- und das auch noch in einer Gegend, in der auch Muggel leben! Eine Muggelfrau hat die dann auch entdeckt, Gott sei Dank haben wir unsere Leute überall eingeschleust, sodass wir die Sache in den Griff bekommen konnten, bevor das Tierheim in der Nähe verständigt werden konnte...“ Lily öffnete den Deckel ein Spaltbreit und blinzelte hinein. Vier bernsteinfarbene Augenpaare blinzelten zurück und es ertönte ein kläckliches Maunzen. „Bis Feierabend ist es aber noch lange und ich glaube nicht, dass Mr. Lennon mir früher frei gibt, damit ich die Kniesel wegbringen kann...“, wandte Lily halbherzig ein.

„Hm, das ist schade, aber dann müssen sie bis dahin eben ausharren.“ Wieder ertönte ein schwaches Maunzen aus dem Karton und Lily dachte bei sich: 'Nicht nur sie.' „Lily, ich bitte dich, ich weiß sonst nicht, wohin mit ihnen.“, flehentlich blickte ihre Cousine sie an. Lily gab sich seufzend geschlagen: „Na schön! Ich hoffe nur, Mr. Lennon hält mir keinen Vortrag.“ „Danke, danke, danke! Du hast was gut bei mir!“ Molly strahlte und kehrte ihr den Rücken zu, um an ihren Arbeitsplatz zurückzueilen. Lily seufzte noch einmal und setzte sich ebenfalls in Bewegung.

„Was bei Merlins Bart schleppen Sie da an, Miss Potter?!“ „Ähm... Das sind Knieselbabys, Mr. Lennon. Die hat meine Cousine Molly bei mir abgegeben, weil sie nach Feierabend keine Zeit hat, sie bei ihrer Schwester abzuliefern, die vor einigen Jahren eine Auffangstation für magische Geschöpfe eingerichtet hat... deswegen-“ „-Deswegen haben Sie sich die jetzt aufschwatzen lassen? Und wie wollen Sie die armen Dinger die Stunden bis zum Feierabend über handhaben? Sie in dieser stickigen Kiste lassen?“ „Ähm- jaah...“ „So nicht. Sie bringen diese Knieselbabys jetzt sofort zu Ihrer Cousine. Verstanden?" Lily starrte ihren Ausbildungsleiter verblüfft an. "Okay." Mit dieser Anordnung hatte er es doch tatsächlich geschafft, sie zu überraschen. „Danach kommen Sie selbstverständlich auf der Stelle wieder her“, ergänzte Mr. Lennon zügig. „Natürlich, Sir.“ Lily schaute auf den Karton hinab. „Tut mir Leid aber da müsst ihr jetzt durch!“ Sie schloss die Augen, rief sich das Gebäude der Auffangstation in Erinnerung und apparierte. Nach einem Moment des Unbehagens stand sie vor dem großen Eisentor, an dem „Lucy's Auffangstation“ in silbernen Lettern befestigt war. Dahinter konnte man ein paar kleine Backsteinhäuser sehen und hinter diesen wiederrum Außengehege erahnen. Kurzerhand betrat Lily das Gelände und ging auf dem Sandweg geradewegs ins erste Gebäude, in dem der Empfangsbereich untergebracht war.

Eine junge Frau, die ihre dünnen, braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte, begrüßte sie. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ „Guten Tag, mein Name ist Lily Potter. Ich habe hier-“ „-Oh, dann wollen Sie sicher mit Ihrer Cousine sprechen, oder?“, schnitt die Braunhaarige ihr das Wort ab. Lily versuchte klarzustellen, dass es ihr nur um die Kleinen ging, doch sie hatte gerade erst begonnen, etwas zu erwidern, als ihr Gegenüber schon in einen der Gänge rief: „Miss Weasley! Besuch für Sie!“ „Gleich!“
„Aber Miss Weasley, es-“ „-Oh, schon gut! Dann komm her und übernehm den Jarvey!“ „Okay.“

Die Frau ging den Flur entlang. Daraufhin hörte Lily ein paar ungehobelte Sätze („Finger weg, du Spatzenhirn! Na wird's bald, ich bin kein Pflegefall, kapiert! Hey- was erlaubst du dir eigentlich-“) und Schritte, die eilig in ihre Richtung kamen. „Lily!“, rief Lucy überrascht aus. „Deine Helferin war der Meinung, ich würde dich unbedingt sehen wollen“, sagte Lily grinsend, „sag mal, sind alle Jarveys so drauf?“ „Sagen wir mal, dieses Exemplar ist besonders undankbar“, antwortete Lucy und lächelte ihrer Cousine zu, „also, was hast du da für uns? Ich hab's schon Maunzen gehört.“ „Das sind Knieselbabys. Deine Schwester hat sie mir angedreht, nachdem sie ihr von der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe aufgeschwatzt wurden. Da es ihr jedoch momentan wirklich an Zeit fehlt...“
„Ich verstehe- aber müsstest du nicht eigentlich noch in der Vampirzentrale sein?“ „Schon, aber Mr. Lennon hat mich umgehend hergeschickt, als ich mit dem Karton im Büro ankam. Er ist der Meinung, dass es Tierquälerei wäre, die Kleinen bis zum Feierabend in der Kiste warten zu lassen.“ Lucy nickte grinsend: „Vernünftiger Mann!“ Sie nahm Lily den Karton ab. „Gehen wir rüber in die Praxis.“ Sie gingen hinaus und in ein anderes Gebäude, was sich etwas weiter hinten auf dem Gelände befand.

In dem kleinen, viereckigen Praxisraum nahm Lucy ein Knieseljunges nach dem anderen heraus und untersuchte ein jedes sorgfältig auf dem Behandlungstisch. Das erste war braungesprenkelt, das zweite schwarzgefleckt, das dritte braungepunktet und das vierte schwarzgetigert. Das Unterfell war bei allen weiß. Mit den übergroßen Ohren und der Quaste am Ende ihres Schwanzes sahen sie unheimlich niedlich aus- ihr Maunzen setzte dem noch eins drauf. „Sind alle etwas unterernährt doch ansonsten kerngesund“, stellte Lucy nach der letzten Untersuchung fest. „Warum setzt jemand so niedliche Geschöpfe nur einfach aus?“, fragte Lily verständnislos. „Ich vermute, jemand hat sich ein Kniesel angeschafft und nicht gewusst, dass dieser trächtig ist. Tja, eine Knieselfamilie macht erheblich mehr Arbeit, als ein einzelner.“

„Aber... brauchen Knieselbesitzer nicht eine Erlaubnis für die Haltung?“ „Schon, aber ich glaube nicht, dass derjenige, der die Kleinen ausgesetzt hat, eine besitzt. Manchmal kommt das vor, wenn die Zauberer oder Hexen so abgeschieden leben, dass sie glauben, eine Erlaubnis sei überflüssig, immerhin wären keine Muggel in der Nähe, die stutzig werden könnten.“ Lily strich dem braungepunkteten Junges über das weiche Fell. „Zum Glück wird es nicht gerade schwer werden, die Knieselbabys abzugeben“, sagte Lucy, „immerhin sind sie intelligente Geschöpfe und normalerweise ziemlich beliebt. Du willst nicht zufälligerweise eines haben? Noch hast du freie Wahl.“

Nachdenklich betrachtete Lily die kleinen, katzenähnlichen Tierwesen. „Ich muss erst noch mit meinen Eltern reden, immerhin lebe ich noch zu Hause. Bis dahin kannst du ja Molly eines als Hochzeitsgeschenk mitbringen.“ Lucy lachte: „Hey, das ist keine schlechte Idee!“ Lily lächelte und ließ sich von dem braungepunktetem Kniesel die Hand ablecken.
Sie hoffte, dass sowohl dieses als auch seine Geschwister ein schönes zu Hause finden würden.

TBC


Hallo Leute!

Ich würde mich wirklich über ein kleines Kommi von euch freuen, damit ich auch von ein paar mehr Leuten weiß, wie die Geschichte so ankommt ^^. Ich habe jetzt auch endlich einen nigelnagelneuen Banner, den ich euch präsentieren kann! Ich hoffe, er gefällt euch, ich finde ihn jedenfalls großartig! :) Bis demnächst!
Eure Schwesterherz


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg