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Fanfiction

Roses in the rain- Nach dem Abschluss - Der erste Tag

von Schwesterherz

RE- Kommis

@(: Ginny: Huhu, und willkommen, erste Kommischreiberin meiner Fortsetzung! Stark, dass sie dir gefällt und ich habe mich sehr über dein Feedback gefreut! Und danke, ja, die Skifahrt war größtenteils ein Erfolg. Ich wünsche dir beim neuen Chapter viel Vergnügen! :)

@Annaly: Heeey, schön, dass du hergefunden hast<3. Ich hab mich riesig über dein Lob gefreut und dass du weinen musstest, zeigt mir immerhin, dass ich den richtigen Nerv getroffen habe ;). Danke, schön zu wissen, dass ich Grandma Molly gut getroffen habe. Ich dachte mir, sie würde Lily bestimmt nicht wortlos in ihre Ausbildung als Vampirologin gehen lassen... :D. Danke, ich hatte größtenteils eine schöne Zeit und jetzt geht es zumindest hier ja auch endlich weiter. Bei Scorp muss ich leider noch ein wenig vertrösten aber keine Sorge, ich besiege die Lücke, die das neue Kap momentan noch zerfrisst, schon noch! Versprochen ;). Und jetzt viel Spaß! :)

@klothhilde: Du hast Glück, hier ist schon ein neues! ;) Danke für deine Rückmeldung, es freut mich, dass du dich so über die Fortsetzung freust und sie dir bis jetzt gefällt! Ja, ich habe mich für drei Teile entschieden, weil es da doch drei gravierende Abschnitte in Lilys zukünftigem Leben gibt. Und meiner Meinung nach hätte es komisch ausgesehen, diese doch sehr unterschiedlichen Bereiche alle in eine einzige Fanfiction zu quetschen. Deshalb 3 Teile, die natürlich aufeinander aufbauen! ;) Und nun viel Spaß! :)


Kapitel 3
Der erste Tag



Lily trat aus den grünen Flammen und klopfte sich die Asche von den Klamotten. Nachdem auch Harry dem Kamin entstiegen war, schoben die beiden sich durch die Menge zu den Liften, welche Besucher, Beschäftigte und Memos nach oben zu den verschiedenen Abteilungen brachten. Lilys flaues Gefühl verstärkte sich um ein Vielfaches, als sie die Empfangshalle mit dem dunklen Parkettboden und den unzähligen, goldenen Verzierungen und den vielen offenen Kaminen durchquerte, denn unmittelbar musste sie sich an ihren letzten Besuch in den Osterferien erinnern.

Damals hatte sie gegen den Mörder Benjamins ausgesagt und gegen das Rudel, welches unter seinem Kommando gestanden hatte. Der Gedanke an Ben schmerzte Lily und sie versuchte, ihn beiseite zu schieben. "Einen Moment!" Verwundert blieb der Rotschopf stehen und wandte den Kopf. Die Sicherheitsbeauftragte streckte auffordernd ihren Arm nach ihr aus. "Ihren Zauberstab bitte, Miss Potter." Lily seufzte: "Ist das wirklich nötig? Sie wissen doch, wer ich bin!" "Tut mir Leid, ich hab die Regeln nicht gemacht." Murrend reichte Lily der Dame ihr Heiligtum. Bei den Liften grinste ihr Vater ihr zu. "Keine Sorge, wenn du hier richtig begonnen hast, musst du das nicht jedes Mal mitmachen", stellte er klar. "Beruhigend", grummelte Lily und quetschte sich mit Harry in einen der Aufzüge, dessen goldene Gitter gerade ratternd geöffnet hatten. Ein paar Zauberer und Hexen warfen ihr neugierige Blicke zu. Lily war die Aufmerksamkeit gewöhnt und wusste, dass sich das mit der Zeit geben würde.

"Zweiter Stock. Abteilung für magische Strafverfolgung mit dem Büro gegen den Mißbrauch der Magie, Aurorenzentrale und Zaubergamot-Verwaltungsdienst", verkündete die kühle Frauenstimme, die die einzelnen Etagen ausrief. "Hier muss ich raus", sagte Harry überflüssigerweise. "Ich soll in die Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe und mich bei Mr. Lennon anmelden", erklärte Lily und verzog das Gesicht. Als sie den Namen gelesen hatte, war ihr wieder eingefallen, zu wem der drei der Nachname gehört hatte, bei denen sie ihr Vorstellungsgespräch über die Bühne gebracht hatte.

Mr. Lennon war der Ausbildungsleiter, ein unfreundlich erscheinender Mann, schlank, groß gewachsen mit blondem Haar, was bereits Geheimratsecken aufwies. Während die zwei anderen- eine Frau mittleren Alters und ein noch recht junger Spund, vielleicht Ende dreißig- Lily gegenüber freundlich und höflich gewesen waren, hatte Mr. Lennon eine Skepsis besessen, die Lily nur noch mehr verunsichert hatte. Aber das alles war nebensächlich, denn sie hatte die Ausbildung erhalten und sie hatte sich fest vorgenommen, dem Ausbildungsleiter zu beweisen, dass der Beruf der Vampirologin genau das Richtige für sie war. "Na gut, dann sehen wir uns vielleicht später im Tropfendem Kessel", verabschiedetete Harry sich. "Alles Gute, Lily." Mit diesen Worten und einem letzten Schulterklopfen verließ er den Lift und ließ Lily in einer kleinen Menschentraube zurück. "Nur nicht nervös werden", brummte ihr ein Zauberer gutmütig zu. Sie lächelte hilflos, wohlwissend das beruhigende Worte gerade nichts ausrichteten. Ihre Nervösität hatte sie im Griff.

"Vierter Stock, Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe, mit der Tierwesen-, der Zauberwesen- und der Geisterbehörde, der Vampirzentrale, dem Koboldverbindungsbüro und dem Seuchenberatungsbüro.", verkündete die Frauenstimme. Die Türen öffneten sich scheppernd und Lily kämpfte sich aus dem Gedränge hinaus auf einen schlichten Gang. Eine Hexe und ein einzelner Memo folgten ihr. Die Hexe ging ohne Zögern ihres Weges und verschwand hinter einer Tür mit der Aufschrift 'Koboldverbindungsbüro', der Memo flatterte um eine Biegung und war nicht mehr zu sehen. Lily schaute sich kurz um, doch die Tür des Koboldverbindungsbüros war die einzig sichtbare, kurz nach ihr machte der Korridor einen Knicks nach links. Gegenüber der Tür schien die Sonne durch zwei große Fenster. Lily atmete kurz tief durch, straffte die Schultern und bog um die Ecke. Nun waren beide Seiten des Flures mit Türen gesäumt und am Ende befand sich eine schwere, eicherne Flügeltür, auf die sie nun zuschritt. "Seuchenberatungsbüro, Geisterbehörde, Abestellkammer, Zauberwesenbehörde, Tierwesenbehörde...", murmelte sie und stoppte dann vor der Flügeltür. "Na dann wird's dahinter wohl sein."

Sie stieß die Flügeltür auf und fand sich in der Vampirzentrale wieder, was ihr ein Schild an der nächstbesten Bürozelle mitteilte. Der Raum war rechteckig und ging ziemlich in die Länge. Er war mit zahllosen weiteren Bürozellen bestückt, jedoch liefen sie wohlgeordnet an den Längsseiten des Zimmers entlang, sodass zwischen ihnen ein relativ breiter Durchgang geschaffen worden war, der vor einer Bürotür endete. Lily konnte erahnen, dass es sich um das Büro des Abteilungsleiters handelte. Gut, jetzt musste sie Mr. Lennon finden. Sie wandte sich an die erstbeste, besetzte Bürozelle und fragte den dort anwesenden Vampirologen. Er deutete auf eine Tür, die Lily vorher nicht bemerkt hatte, da die sich an der kurzen Wand befand, welche dem Büro des Leiters gegenüberlag. Sie grenzte zwar an dem Eingang, vor dem Lily sich umgeschaut hatte, an, jedoch hatte sie trotzdem von ihr keine Beachtung geschenkt bekommen. "Da drin", sagte der Kerl knapp, ohne überhaupt richtig aufzusehen. "Danke", Lily eilte auf die hingewiesene Tür zu, klopfte kurz und trat ein.

Vier Augenpaare starrten sie an. Lily erkannte den dunkelhaarigen Jungen wieder, mit dem sie nach ihrem Vorstellungsgespräch kurz auf dem Gang gesprochen hatte, ehe er aufgerufen worden war. Auch Mr. Lennon war ihr noch im Gedächtnis geblieben, das aber nicht im positivem Sinne. Die zwei jungen Frauen am Tisch, gegenüber dem Jungen, waren ihr unbekannt. Das hieß, nicht ganz, eine der zwei war in ihrem Abschlussjahrgang gewesen. "Ah, Miss Potter, wir haben Sie schon erwartet", Mr. Lennon nickte auf den leeren Platz neben dem ihr schon vom Sehen bekannten Jungen zu, "setzen Sie sich, wir würden gerne starten!" Lily nickte und ließ sich auf den ihr zugewiesenen Platz nieder. Der Junge, oder eher junge Mann, lächelte: "Schön, zu sehen, dass du's gepackt hast", flüsterte er, "ich hatte gehofft, dich hier wiederzutreffen!" Lily blieb keine Zeit für eine Antwort, denn in dem Moment, in dem sie den Mund öffnen wollte, begann der Ausbilder mit seiner Rede.

"Guten Morgen, ich bin Ted Lennon, Ihr Ausbildungsleiter. Willkommen zu Ihrer dreijährigen Ausbildung zum Vampirologen. Die Abteilung ist noch relativ frisch und deshalb ist nur wenig von ihr bekannt. Das heißt aber nicht, dass wir Sie grundlos ausgewählt haben, denn die Involvierten wissen sehr wohl um die Gefahr, die dieser Beruf mit sich bringt. Vampire sind magische Geschöpfe mit einer Menge Potenzial... sich mit ihnen beispielsweise in einem Duell zu messen, ist nicht einfach. Sie müssen für alle Eventualitäten gewappnet sein, meine Damen und Herren. Das ist der Grund für den Schwierigkeitsgrad, den Ihre Ausbildung einnimmt. Sie haben vor sich einen Ausbildungsplan liegen, der Ihnen die wichtigsten Informationen zu Ihrer Ausbildung- und der Zeit, wann welche Etappe stattfindet- mitteilt." Mr. Lennon machte eine kleine Pause, die Lily und ihre zukünftigen Kollegen sofort ausnutzten, um sich das Blatt, welches vor ihnen auf dem Tisch lag, genauer anzusehen.

"Wie Sie sehen können, haben Sie bis zum Jahresende zunächst einmal ausschließlich Theorie. Aber lesen Sie erst einmal in Ruhe. Falls Fragen auftauchen, stellen Sie sie." "Wir lernen die Animagus-Verwandlung?", fragte ein schlankes Mädchen mit einer modernen Kurzhaarfrisur, welche Lily gegenüber saß, sogleich. Es war das Mädchen aus aus Lilys Jahrgang, mit der sie nie etwas zu tun gehabt hatte, ihr Name fiel ihr gerade noch so ein: Hilary Foss. "Das ist richtig. Mit dem Studium dazu beginnen Sie bereits heute, um die Verwandlung möglichst schnell ausüben zu können. Spätestens nach zweieinhalb Jahren sollten Sie dazu in der Lage sein, sich zu verwandeln. Dank professioneller Unterstützung ist die kurze Studiumsphase dazu kein Problem."

"Wir haben den praktischen Teil zusammen mit den Aurorenlehrlingen?", fragte Lily erfreut. Das würde bedeuten, dass sie zusammen mit Cedric und Marik arbeiten würde, die heute auch ihren ersten Tag als Aurorenanwärter hatten. "Korrekt", antwortete Mr. Lennon knapp, "Sie und die zukünftigen Auroren müssen in der Praxis vieles lernen, was identisch ist. Jedoch werden Sie wesentlich häufiger anders- wenn nicht gar spezieller- an die Sache heran gehen, denn Sie werden noch immer für die Zusammenarbeit- oder notfalls den Kampf- mit Vampiren ausgebildet. Jedoch lernen Sie- wie die Auroren- Tarnung und Maskierung, Verheimlichen und Aufspüren sowie schließlich Angriff und Verteidigung. Das sind einfach grundlegende Fächer, deren Inhalt Sie für einen Beruf wie den, den Sie sich ausgesucht haben, beherrschen müssen."

"Hier oben steht, dass wir einen Führerschein finanziert bekommen. Ist das wirklich nötig, diesen Service in Anspruch zu nehmen?", fragte die Einzige, die bis jetzt geschwiegen hatte. Sie hatte pechschwarze, glatte Haare, die ihr weit über den Rücken fielen und knapp über der Taille endeten. Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie auf eine Fahrausbildung rein gar keine Lust hatte. "Es ist ein bindender Service, Miss Saxer. Wir müssen uns darauf verlassen, dass unsere Leute motorisiert sind, das heißt, dass Sie nicht an den umständlichen Muggeltransportverkehr gebunden sind, wenn es zu längeren Strecken kommt, die eventuell nicht per Zauberei überbrückt werden sollen. Das könnte bei manchen Aufträgen eine zu große Last sein, die wir von vorne herein unterbinden wollen. Wenn Sie die Fahrprüfung bei den Muggeln bestanden haben, werden Sie hier einen Vormittag lang in die Verkehrszauberei des Zaubereiministeriums eingeführt. Dann können Sie sich auch sehr schnell in einem Muggelauto fortbewegen."

Die Schwarzhaarige verzog das Gesicht, ganz offensichtlich missfiel ihr der Umstand, dass sie um eine Fahrausbildung nicht herumkam. Lily hingegen war positiv überrascht. Dass ihr der Führerschein vom Ministerium spendiert wurde, das hatte sie nicht erwartet. "Bevor wir nun mit dem theoretischen Unterricht beginnen, würde ich Sie bitten, sich vorzustellen.", Mr. Lennon nickte der Schwarzhaarigen zu. "Beginnen Sie." "Ich heiße Lesley Saxer und bin 19 Jahre alt. Ich habe bis zu diesem Sommer bei meinem Vater in Monaco gelebt, doch da dies hier die einzige Vampirzentrale ist- abgesehen von der in den USA und dorthin wollte ich noch weniger- war ich gezwungen, umzuziehen. Und ich bin positiv überrascht, ich mag London." Ihr hochmütiger Ton war nicht nur Lily unsympathisch. "Ich wette, das würde ich von deiner Heimatstadt nicht sagen, wenn ich sie besuchen würde", stellte Hilary Foss klar und Lesley warf ihr einen missfallenden Blick zu. "Dass unsere Geschmäcker verschieden sind, ist offensichtlich!"


Bevor die Situation eskalieren konnte, fuhr der dunkelhaarige Junge neben Lily dazwischen: "Gut, also ich heiße Jareth Caulfield und bin 19 Jahre alt. Ich habe meine vorherige Ausbildung als Heiler abgebrochen, weil ich rechtzeitig gemerkt habe, dass das nichts für mich ist und nach intensiver Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies hier die für mich weitaus bessere Alternative ist." Er grinste selbstzufrieden. "Ich bin gespannt, ob Sie dasselbe noch einmal nach eineinhalb Jahren wiederholen, wenn Sie mitten in der Ausbildung stecken", sagte Mr. Lennon kühl. "Jederzeit", erwiderte Jareth direkt. Mr. Lennon nickte knapp und und wandte sich der Blondhaarigen gegenüber Lily zu. "Nun zu Ihnen."

Sie strich sich unsicher das Haar hinter die Ohren: "Ich bin Hilary Foss. Ich gehörte in 'Hogwarts' dem Haus Ravenclaw an und habe dieses Jahr meinen Abschluss gemacht. Ich bin hier, weil mich der Beruf am stärksten interessierte und ich glaube, dass er der richtige für mich ist." "Und ich-", begann Lily wurde jedoch von Mr. Lennon unterbrochen, der sagte: "Schön, Lily Potter dürfte ja allseits bekannt sein. Dann können wir starten." Lily zog die Stirn krauss. Sie hasste es, übergangen zu werden. Als Mr. Lennon den Mund öffnete, um mit dem Unterricht zu beginnen, fuhr sie ihm ebenso dreist dazwischen, wie er es soeben bei ihr getan hatte.

Ruhig und deutlich stellte sie sich vor: "Ich bin Lily Luna Potter. Ich bin 18 Jahre alt und besuchte bis zu diesem Sommer ebenfalls die 'Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei', wo ich dem Haus Gryffindor angehörte. Obwohl die Zaubertrankbrauerei zu meinen absoluten Stärken zählt, habe ich seit Jahren den Wunsch, Vampirologin zu werden. Ich bin überzeugt, dass dieser Beruf am besten zu mir passt." "Wunderbar, Miss Potter, können wir dann endlich mit der Theorie beginnen?", Mr. Lennons scharfer Tonfall brachte Lily nicht aus dem Konzept. "Nun, ich denke, da sich jetzt jeder von jedem ein Bild machen konnte, steht dem nichts mehr im Wege", antwortete sie gelassen. Mr. Lennon nickte abermals knapp und wandte sich der kleinen Tafel zu, die vor dem Tisch auf einem dreibeinigem Gestell platz gefunden hatte (der Raum war nämlich eigentlich ein weiterer langläufiger Büroraum, er wurde lediglich nicht benutzt, da es anscheinend zu wenig Vampirologen gab). Jareth grinste ihr anerkennend zu und sie schmunzelte in sich hinein.

So verbrachten sie die Zeit bis zur Mittagspause mit einer ausgeprägten Unterrichtseinheit, in der die Biologie des Vampires weitgefächert durchgearbeitet wurde und auch die Enstehung eines Blutsaugers bereits angerissen wurde. "Das jedoch lernen Sie erst in der kommenden Unterrichtseinheit", schloss Mr. Lennon schließlich mit einem Blick auf seine Uhr ab. "Zunächst einmal haben Sie jetzt bis zwei Uhr nachmittags Mittagspause. Ich erwarte Sie pünktlich wieder hier." Lily erhob sich wie der Rest ihrer Kollegen, doch Mr. Lennon bestellte sie noch einmal nach vorne. "Was gibt's?", wollte Lily wissen und dachte sich schon, um was es ging. "Ich wollte Ihnen hiermit ausdrücklich mitteilen, dass ich es nicht schätze, unterbrochen zu werden. Ein solches Verhalten dulde ich nicht, Miss Potter." Mr. Lennon blickte sie streng an. Na also, genau damit hatte sie gerechnet.

"Dasselbe gilt für mich", sagte sie ruhig. Er zog die Augenbrauen empor. "Sie sollten Ihre frechen Antworten für sich behalten. Ich bin doch der Meinung, dass dies hier reine Erwachsenenbildung ist und alle, die sich damit befassen, somit auch eine dementsprechende Haltung wahren sollten!" Lily nickte: "Eben drum. Ausreden lassen, jedem eine Chance geben, ruhig einander zuhören. Ich bin dafür." Er musterte sie eindringlich. "Dann sind wir uns einig, Miss Potter." Er ging an ihr vorbei Richtung Ausgang. Lily folgte ihm in so einem Abstand, dass er sich nicht genötigt sehen musste, ihr die Tür aufzuhalten. Sie konnte ein leises Lächeln nicht unterdrücken. Sie wusste, dass es Bereiche gab, wo sie vor Mr. Lennon kuschen musste, aber bei Dingen wie diesen hier würde sie ihm die Stirn bieten- das wäre ja noch schöner, wenn er seine Skepsis über ihre Begweggründe und seine Überzeugung, sie wäre hier fehl am Platz, mit in den Unterricht bringen würde!

Sie hatte nicht erwartet, dass einer der anderen auf sie warten würde, doch als sie die Tür aufstieß traf sie auf Jareth, der, die Hände in den Hosentaschen vergraben, an der Wand lehnte und ihr breit zugrinste. "Ihm hast du es aber gegeben! Pass bloß auf, dass du nicht zu weit gehst, statt Strafarbeiten werfen sie dich sonst lieber gleich raus." Lily schüttelte besonnen ihren roten Haarschopf. "Sei unbesorgt, ich weiß genau, woran ich bin." Jareth nickte ernst. "Das hab ich gemerkt. Du willst nicht zufälligerweise auch zum Tropfendem Kessel?" "Das hatte ich tatsächlich vor", bestätigte Lily und griff nach dem Riemen ihrer Tasche, der dabei war, ihr über die Schulter zu rutschen. "Dann wäre es mir eine Freude, dich zu begleiten.", Jareth stieß sich von der Wand ab und ging ein paar Schritte, sie abwartend ansehend. Sie lächelte. "Gern." Zusammen verließen sie das Ministerium.

Der Tropfende Kessel war rappelvoll. Hoffnungslos ließ Lily ihren Blick schweifen, als sie aus einer Ecke ihren Namen hörte. Sie wandte den Kopf und entdeckte Joceline, die ihr aus dem hintersten Winkel des Pubs wild zuwinkte. Grinsend schob Lily sich durch die Menge, Jareth im Schlepptau. "Hey, Jo", begrüßte sie ihre beste Freundin und setzte sich zu ihr auf die Eckbank. "Darf mein Arbeitskollege auch platz nehmen?" Joceline tat so, als würde sie ernsthaft über diese Frage nachdenken, während sie Jareth musterte. "Na gut", sie lächelte und hielt ihm die Hand hin. "Joceline Davies, hallo." "Jareth Caulfield.", stellte Genannter sich vor und nahm die dargebotene Hand an, ehe er sich auf dem einzigen Stuhl am Tisch niederließ. "Ich komme sofort zu euch rüber, einen Moment!", rief Hannah zu ihnen hinüber, als sie mit einem vollbeladenem Tablett in ihrer Nähe vorbei wuselte. Lily nickte ihr zu und drehte sich erwartungsvoll Joceline zu.

"Und? Wie war's bei dir bis jetzt?" "Uff, also wirklich was getan hab ich bis jetzt noch nicht", antwortete Jo, "die meiste Zeit ging mit der Rundführung drauf. Es gibt neben mir noch zwei weitere Lehrlinge, ein Mädchen und ein Junge. Mit ihm verstehe ich mich gut aber mit ihr...", Joceline rümpfte die Nase, "sie ist schrecklich oberflächig. Und als Adam, also der Junge, ihr einen Schokoriegel angeboten hatte, hatte sie großtuerisch abgelehnt mit den Worten, sie müsse auf ihre Figur achten." Lily und Jareth wechselten einen Blick. "Ich glaube, eine zukünftige Kollegin von uns würde sich hervorragend mit der verstehen", meinte Jareth. "Ach, euch hat's auch erwischt? Na wunderbar.", Joceline verdrehte die Augen. In dem Moment tauchte Hannah wieder auf und dieses Mal kam sie auch zu ihnen an den Tisch. "So, hier bin ich, was darf ich euch bringen?"

Nacheinander bestellten Joceline, Jareth und Lily ihr Mahl und etwas zu trinken. Als Hannah wieder von dannen gezogen war, wandte Jareth sich der Blondhaarigen zu. "Und wo hast du heute angefangen, wenn ich fragen darf?" "Klar darfst du", ein kurzes Grinsen huschte über Jocelines Züge, "ich bin frischer Azubi bei der Spinx." "Ah, Journalistin also." Sie nickte. "Richtig. Lilys Mutter hatte mich drauf gebracht. Im Schreiben war ich immer ganz gut, erinnerst du dich, Lily?" "Dunkel", sagte Lily ehrlich und lachte. Immerhin war die Primary Schulzeit ewig lange her.
"War ich nicht immer neidisch auf deine guten Noten in den Aufsätzen?" Joceline schmunzelte. "Ein bisschen vielleicht", gab sie zu. Lily erwiderte ihr Schmunzeln.

Hannah servierte das Essen und während sie speisten, kamen sie auf das Thema Beziehungen zu sprechen. "Bist du vergeben?", fragte Lily Jareth, während sie ein Stück ihrer Steak-und-Nieren-Pastete auf die Gabel spießte. Er schüttelte den Kopf. "Meine letzte Beziehung ist durch die Ausbildung zum Heiler in die Brüche gegangen. Zu wenig Zeit." Milde Wehmut lag in seinem Blick. "Vielleicht hab ich ja bei der neuen Ausbildung jetzt mehr Glück. Und ihr?" "Beide vergeben", sagte Joceline augenzwinkernd. "Jammerschade", Jareth zog die Schultern hoch, "da kann man wohl nichts machen." "Ach, du findest schon die Richtige, Jareth", ermunterte Lily ihn leicht amüsiert. "Das will ich auch hoffen", erwiderte ihr zukünftiger Kollege unbeschwert.

Joceline warf einen Blick auf ihre Uhr. "13 Uhr 30. Ob Nelson die Zugfahrt schon zu lang vorkommt?" "Wer weiß. Ein paar Stunden stehen ihm noch bevor, ehe er in Hogsmeade ankommt.", antwortete Lily. "Es war komisch, heute Morgen früher als sonst und ohne Koffer aus dem Haus zu gehen", sagte Joceline, "und das Verlangen, doch zum Bahnhof zu reisen, war groß." Lily zuckte die Schultern: "Ich war zu nervös, um daran zu denken, dass ich normalerweise heute nach Hogwarts zurückreisen würde. Gut, wir sollten uns etwas beeilen." Sie aßen auf, bezahlten und verließen die Gaststätte. "Okay, dann sehen wir uns bestimmt Morgen wieder", meinte Joceline zum Abschied. "Denke ich auch", Lily umarmte sie flüchtig, "bis dann und grüß schön zu Hause." "Mach ich...", Jo sah Jareth an, "war schön, dich kennen zu lernen." "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite", erwiderte er.

Pünktlich um 14 Uhr fanden die vier Lehrlinge sich von neuem im unbenutzten Büroraum wieder. Mr. Lennon erwartete sie bereits. "Schön, keine Verspätungen", sagte er erfreut, "dann können wir ja fortfahren. Sie haben das Exemplar 'Die Entstehung eines Vampirs' ja bereits vor sich liegen. Die meisten Leute glauben, dass der einfache Biss eines Vampirs genügen würde, um den Virus zu übertragen. Doch das ist verkehrt. Der Virus befindet sich nicht an oder in den Zähnen des Vampirs, jedenfalls nicht ohne sein zutun. Er befindet sich in seinem Blut. Und anders, als weit verbreitet, kann derjenige, der die Wandlung durchleben soll, das Blut nicht trinkend aufnehmen, da frisches Blut schwer verdaulich ist. Außerdem würde der Virus vermutlich mit ausgeschieden werden, anstatt in den Blutkreislauf zu geraten. Ist der Virus mit dem Vampirblut jedoch erst einmal im menschlichen Blut, kann die Verwandlung nur noch durch ein seltendes aber vorhandenes Mittel verhindert werden und dies auch nur in einem begrenzten Zeitrahmen. Wenn Sie sich erinnern, dauert es maximal zwei Wochen, bis der Virus Sie vollkommen gewandelt hat und Ihr Blut, nun, vampirisch geworden ist. Jedoch lässt die Wirkung des Mittels immer mehr nach, je häufiger das Elixier verwendet wird. Im Durschnitt kann eine Hexe oder ein Zauberer acht Mal eine Verwandlung erfolgreich verhindern. Doch in der heutigen Zeit finden Verwandlungen für gewöhnlich willentlich statt. Die Ausnahmen könnten Sie bedeuten. Sie arbeiten mit Vampiren zusammen und die sind nicht immer von der guten Sorte. Es könnte also sein, dass Sie in Ihrer Laufbahn als Vampirologe oder Vampirologin in den zweifelhaften Genuss eines Bisses kommen, der Ihnen den Virus injiziert. Ja, Miss Foss, was wollen Sie wissen?"

"Wieso sollte uns ein Vampir denn verwandeln wollen?", fragte Hilary. Ein leicht bitteres Lächeln tauchte auf Mr. Lennons Lippen auf. "Nun, das Leben als Vampir ist in manchen Hinsichten trocken und schmerzhaft. Zum Beispiel sehen Sie Ihre komplette Familie sterben, Ihre Freunde, alle, die Ihnen etwas bedeuten. Solange Sie nicht getötet werden, haben Sie ein Leben für die Ewigkeit und das bedeutet für die meisten Vampire nach etwa einhundert Jahren Einsamkeit. Er könnte Sie also dazu zwingen wollen, fortan mit ihm ewiges Dasein zu fristen. Oder er will Ihnen einen der grausamsten Erfahrungen beibringen, die ein Mensch nur erfahren kann- eben das Verlieren derer, die er liebt."

Kurz herrschte Stille, dann fragte Jareth: "Kann ein Vampir nicht suizid begehen?" "Nein. Nur ein Außenstehender kann sein Leben beenden. Verstehen Sie, ein Vampir ist genau genommen nicht tot, auch wenn das häufig angenommen wird. Der Virus hat einen Vampir lediglich dazu verdammt, ewig zu existieren. Somit verhindert er auch, dass dem Vampir ein eigener Tötungsversuch gelingt." "Wie funktioniert das?", wollte Hilary irritiert wissen. "Das ist eines der größten Geheimnisse des Vampirismus'. Wir Magier beschäftigen uns erst seit etwa neun Jahren intensiv mit ihm. Wir wissen zwar eine Menge über die Biologie und Lebensarten der Vampire, doch die Frage, wieso ein Vampir sich nicht selbst töten kann, konnte bisher nicht beantwortet werden. Wir wissen nur, dass es etwas mit dem Virus zu tun hat."

Bis 16 Uhr noch beschäftigten Lily und ihre Kollegen sich mit der Vampirerschaffung und was nach der Wandlung so alles auf junge Vampire zukam. Dann, vor einer dreißigminütigen Pause, wurde jedem von ihnen eine freie Bürozelle zugewiesen. Lilys ihre befand sich ganz in der Nähe zum weitesgehend unbenutztem Büro an einem Fenster. Sie war noch ganz kahl, doch das würde sie nicht lange bleiben. In der Pause stattete Lily ihrer Tante Hermine und ihrer Cousine Molly einen Besuch ab. Beide hatte sie lange nicht gesehen. Und abschließend beschäftigten sich die zukünftigen Vampirologen mit dem Studium der Animagus-Verwandlung. Um 19 Uhr hatten sie Feierabend.

Lily unterhielt sich mit Hilary, während sie sich zum Atrium aufmachten. "Das war doch ein guter, erster Tag", stellte Hilary fest und Lily stimmte ihr zu. "Bin schon gespannt, was noch auf uns zukommt", überlegte die ehemalige Ravenclaw. "In naher Zukunft erst einmal der Führerschein", erwiderte Lily grinsend. "Oje, ja", stöhnte ihre Kollegin, "ich bin bestimmt ein hoffnungsloser Fall..." "Denk sowas doch nicht. Wieso solltest du?", fragte Lily. "Ich kenn mich mit dem ganzen Muggelkram kaum aus. Meine Eltern kommen beide aus Zaubererfamilien und haben sich noch nie für die Muggelwelt interessiert- aus diesem Grund sind sie sehr altmodisch, das Einzige, was wir haben, ist ein Telefon, weil es auf Papas Arbeit seit zwei Jahren keine Eulen mehr gibt." Lily lachte. Ein Leben ohne Eulen konnte sie sich gar nicht vorstellen.

In der Eingangshalle verabschiedete sie sich von Hilary und stieg in einen der Kamine, um nach Hause zu flohen. Erschöpft stellte sie im Wohnzimmer ihre Tasche ab und ging weiter Richtung Küche. Ihre Eltern saßen bereits am Tisch. "Hallo, Schatz. Na, wie war's?", wollte Ginny wissen als Lily die Küche betrat und stand auf, um ihrer Tochter einen Teller mit Fleisch und Gemüse zurecht zu machen. "Anstrengend", Lily lächelte, "aber interessant." Sie berichtete, wie ihr erster Tag verlaufen war. "Siehst du, ich sagte doch, dass dir keiner dort etwas antun will", meinte Harry aufmunternd. "Ja, trotzdem war ich nervös, weil ich keine Ahnung hatte, was auf mich zukommt", erklärte Lily. "Weiß ich doch, mir ging es damals genauso", Harry lächelte.

Lily machte sich heißhungrig über ihr Essen her, dann stand sie auf und verkündete: "Zum Abschluss des Tages werde ich mir jetzt ein heißes Bad gönnen!" Ginny nickte grinsend: "Mach das mal. Bevor morgen wieder der Ernst des Lebens beginnt." Lily ging ins Badezimmer und drehte den Wasserhahn auf. Dann holte sie das Telefon und wählte die Nummer von Damians Wohnung während sie ins Bad zurückkehrte. Nachdem er beim neunten Tuten noch immer nicht abgenommen hatte, legte sie auf. Ein wenig frustriert schwang sie ihren Zauberstab und ließ ihr Handy herbeifliegen, damit sie Damian wenigstens eine SMS schreiben konnte.

Hi Schatz!

Uff, der erste Arbeitstag wäre geschafft! Meine Kollegen sind nett, nur Mr. Lennon hat in meinen Augen noch immer keine Sympathiepunkte verdient- immerhin weiß er als Ausbildungsleiter, wovon er spricht. Der Tag war spannend und anstrengend und vor allen Dingen seeeeehr informativ. Ich hoffe, bei dir lief auch alles gut. Werde jetzt noch baden und dann schlafen gehen, ich bin fix und fertig. Ich liebe dich, Lily


Halbwegs zufrieden schickte Lily die Nachricht ab und legte das Handy beiseite. Als sie in das heiße Wasser eintauchte, schloss sie genüsslich die Augen. Das war genau das Richtige nach einem Arbeitstag wie diesem. Sie dachte an Jocelines Bruder Nelson. Er müsste jetzt an einem der vier Haustische sitzen und sich das Festmahl schmecken lassen. Beneidenswert, wie viel Zeit ihm noch auf Hogwarts bevorstand: sieben Jahre! Was in ihrem Leben wohl in sieben Jahren los wäre? Ob sie und Damian dann noch zusammen sein würden, vielleicht auch schon ein Kind haben würden? Lily lächelte sanft. Das war eine schöne Vorstellung.


TBC

Ich habe das Kap mit Open Office hochgeladen, deshalb erkannte er die Anführungszeichen nicht und ich musste sie bei jeder wörtlichen Rede selbst setzen (sonst hättet ihr einen Haufen Fragezeichen gesehen). Hoffe, ansonsten bereitet nichts Probleme. Hat euch das Kapitel gefallen? Ich freue mich über jede Rückmeldung! ;)

viele Grüße, Sarah


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