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Fanfiction

Roses in the rain- Nach dem Abschluss - Ein neuer Lebensabschnitt

von Schwesterherz

Kapitel 2

Ein neuer Lebensabschnitt


„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday, dear Daddy, happy birthday to you!“ Müde rieb Harry Potter sich den Schlaf aus den Augen und richtete sich etwas auf. „Hmm, vielen Dank...“, murmelte er und zog Lily in eine Umarmung. „Dafür doch nicht- du weißt doch, dass es eine Tradition bei uns ist, dich so zu wecken!“, lächelte sie. „Ja“, sagte er, „eine Tradition, die wohl zerbrechen wird, sobald du aus dem Haus bist!“ „Hey, kein Trübsal blasen, Geburtstagskind! Das Rührei ist schon fertig, der Tisch ist gedeckt- jetzt fehlt nur noch die Hauptperson, okay?“ Harry grinste und unterdrückte einen Gähner: „Okay.“

Lily nickte zufrieden und verließ das Schlafzimmer ihrer Eltern. Der eben erwähnten Grund Harrys, weswegen die Tradition wohl zerbrechen würde, bestätigte sie in ihrer Vermutung, dass ihre Eltern annahmen, sie würde sich, kurz nachdem ihre Ausbildung begonnen hätte, eine eigene Wohnung suchen. Doch sie täuschten sich, Lily hatte keinesfalls vor, einsam und alleine in einer Wohnung in London zu hocken. Jedenfalls jetzt noch nicht- erst einmal wollte sie sich an diesen neuen Lebensabschnitt gewöhnen. Sie hoffte nur, dass ihr Vater es als schönes Geburtstagsgeschenk betrachten würde, sie noch mindestens ein Jahr an der Backe zu haben.

Am Frühstückstisch sprach sie die Beiden auf eben dieses Thema an. „Mum? Dad?“, sie räusperte sich, als Ginny und Harry sie aufmerksam ansahen, „wäre es sehr schlimm, wenn ich noch nicht ausziehen würde?“ Nun war auf beiden Gesichtern pure Überraschung zu lesen. „Ähm, nein, natürlich nicht“, sagte Harry perplex. „Wir hatten nur angenommen-“ „-Dass ich alleine wohnen möchte, ja, ich weiß.“, Lily lächelte. „Aber so einsam in einer Wohnung- ich glaube nicht, dass mir das gefallen würde. Joceline sucht sich ja mit Cedric eine Wohnung, Hugo will auch noch nicht ausziehen und Damian zieht nach Irland.“ „Morgen, nicht wahr?“, wollte Ginny wissen. „Ja...“, Lilys Lächeln verblasste, „morgen...“

Ihre Eltern wechselten einen Blick. „Natürlich kannst du den heutigen Tag noch mit ihm verbringen.“, meinte Harry dann. Lilys Miene hellte sich auf: „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich“, erwiderte er und zwinkerte ihr zu, „ich weiß, wie schwer es ist, sich von seiner großen Liebe zu verabschieden. Und ich habe überhaupt nichts dagegen, den heutigen Tag alleine mit meiner Frau zu verbringen...“, er nahm Ginnys Hand und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Sie grinste ihn an. „Oh, wow, danke!“, jubelte Lily und sprang auf, „das muss ich gleich Damian sagen!“

Seit Jahren war es Tradition, dass Lilys Vater seinen Geburtstag ausschließlich mit seiner Familie feierte, denn Albus und Ginny hatten nur wenige Tage später Geburtstag und so war man sich einig geworden, dass es am Praktischsten wäre, wenn es dann das einzige Familienfest bleiben würde. So wurde der Trubel meistens auf den 11 August gelegt, denn da hatte Ginny Geburtstag. Nun war deren Tochter sehr erleichtert, dass ihr Vater sie ausnahmsweise entließ, denn es war noch nicht sicher, wann sie ihren Freund nach dessem Umzug wiedersehen würde.

Wenig später schon befand Lily sich in Damians Armen. Sie lagen auf Lilys Bett, die Tür ihres Zimmers war abgeschlossen und so genossen sie und Damian die letzten Stunden, die sie zusammen hatten. „Und, hast du deinen Eltern schon erzählt, dass du noch nicht ausziehen möchtest?“, fragte Damian, nachdem sie sich aus einem intensiven Kuss gelöst hatten. „Hm, ja“, murmelte Lily und fuhr ihm durch das blonde Haar. „Wie haben sie es aufgenommen?“, wollte er grinsend wissen. „Sie waren überrascht, haben sich aber gefreut.“ Damian nickte. Meeresgrün traf auf Vergissmeinnichtblau und für einen Moment vergaß Lily alles um sich herum. Sie spürte die sanfte Berühung von Damians Lippen auf den ihren und erwiderte den Kuss voller Hingabe.
„Ich liebe dich“, raunte sie gegen seine Lippen. „Ich liebe dich auch“, erwiderte er mit einem zarten Lächeln. „Ich werde dich vermissen.“ Damian seufzte und umarmte sie fest. „Ich dich auch.“

Lily biss sich auf die Unterlippe und als die Gefühle der Angst und Traurigkeit sie übermannen wollten, drückte sie Damian kurzerhand in die Kissen, rollte sich hinauf auf seine Brust und begann, ihn mit einer Heftigkeit zu küssen, die ihr glatt selbst den Atem raubte. Seine Hände fuhren begierig über ihren Hintern und bewegten sich dann flink ein Stück hinauf Richtung Jeansbund. Lily begann, Küsse auf seinem Gesicht zu verteilen und arbeitete sich langsam weiter hinunter zu seinem Hals, während Damian sich immer hektischer mit ihrer Hose befasste. Sie hörte und fühlte, wie sich sein Atem beschleunigte und lächelte schelmisch. Ihre Lippen wanderten wieder hinauf zu seinem Ohr, wobei ihre Finger hastig begannen, die obersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. „Komm“, hauchte sie und ihre Lippen berührten beim Sprechen sachte Damians Ohrmuschel. Sie bemerkte das Verlangen in seinem Blick. Auch in ihr brodelte ein Begehren und sie war nicht erpicht darauf, das Feuer, was in ihr entfacht war, wieder zu löschen. „Lass uns den Abschiedsschmerz überwinden... wenigstens für einen kostbaren Moment...“ Statt zu antworten, verschloss Damian drängend ihre Lippen mit den seinen. Zusammen ließen sie sich fallen in den Rausch der Sehnsucht und der Begierde.

Wenige Stunden später standen die Zwei vor dem Kamin. Die Zeit des Abschieds war gekommen. Lily schluckte, als ihre vergissmeinnichtblauen Augen auf die meeresgrünen Damians stießen. In seinen war derselbe Kummer zu lesen, den auch sie verspürte. Er nahm sie ihn den Arm und sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, wie sie es schon unzählige Male getan hatte. Seine Nähe und sein Duft taten so gut! Wann würde sie das wieder erleben können? „Ich ruf dich an“, wisperte Damian ihr ins Ohr und gab er ihr einen ausgiebigen Kuss. Dann warf eine Prise Flohpulver ins Feuer, was sich daraufhin grün verfärbte. „Damian!“ Lilys Herz pochte schnell und sie bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten. Ihm ging es ganz ähnlich, als er sie ansah. „Werde ich dich bald sehen?“, fragte sie. Er lächelte leicht, doch es wirkte nicht frei, wie sie es von ihm kannte. „Ich versprech's“, sagte er. Damit stieg er in die Flammen, warf Lily einen letzten eindringlichen Blick zu und nannte seine Adresse- einen Augenblick später war er verschwunden und Lily ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie hatte das Gefühl, als hätte Damian ein Teil von ihr mitgenommen. Nein, ohne ihn fühlte sie sich einfach nicht vollständig.

Am nächsten Morgen vergrub sie ihren Kopf unter dem Kissen. Auch, als Ginny sie zum Frühstück rief, reagierte sie nicht. Sie fühlte sich hundeelend. Schließlich klopfte ihre Mutter an die Tür. „Süße?“ „Hmpf!“, grummelte sie, was Ginny natürlich als 'herein' verstand. Lily spürte, wie sich die Matratze ein wenig senkte und ihre Mum ihr mit einer Hand über die Haare strich, welche ihren eigenen so ähnlich waren. „Schatz, ich weiß wie dir zumute ist, wirklich!“ „Ach echt?“, ertönte Lilys dumpfe Stimme. Sie hatte ihr Gesicht auf das Kissen gedrückt und absolut keine Lust, mit jemandem zu sprechen. „Oh ja... mir erging es vor vielen Jahren ganz ähnlich wie dir. Als dein Vater sich mit Hermine und Ron auf den Weg machte, um die Horkruxe zu zerstören, ließ er mich allein zurück. Ich hatte nicht einmal genau gewusst, was er vorgehabt hatte. Ich hatte fürchterliche Angst um ihn... und ich hatte ihn schrecklich vermisst.“ Seufzend warf Lily sich auf den Rücken und sah ihre Mutter aus geröteten Augen an.

„Ich weiß, ich benehme mich gerade nicht erwachsen“, murmelte sie, „es ist nur... der Gedanke, dass er jetzt fort ist, tut so weh! Dass ich nicht mal eben zu ihm apparieren kann... und ich habe Angst... dass wir eine Fernbeziehung nicht verkraften...dass ich eine Fernbeziehung nicht verkrafte... ich will Damian nicht verlieren, Mum!“ Abermals stiegen Lily Tränen in die Augen. „Ich weiß“, seufzte Ginny und zog Lily in eine liebevolle Umarmung. „Ich weiß, Schatz... aber auch, wenn eure Beziehung noch frisch ist, habe ich das Gefühl, dass sie stark genug ist, um der Entfernung standzuhalten. Ihr müsst euch lediglich daran gewöhnen. Und bis es soweit ist... wie wär's, wenn du mir bei den Vorbereitungen für die Geburtstagsparty hilfst? Es gibt eine Menge zu erledigen.“ Lily seufzte, doch dann nickte sie matt.

In den nächsten Tagen hatte sie viel zu tun, denn Ginny gab ihr eine Aufgabe nach der anderen- sie hatte gesagt, wo Lily ja nicht mit Umzugskartons beschäftigt war, konnte sie sich ja anders nützlich machen und das entsprach der Wahrheit. Lily hatte so den Verdacht, dass ihre Mutter sie absichtlich von ihrem Kummer ablenken wollte und dafür war sie ihr dankbar. Damian nicht hier zu haben und nicht das absolute Wissen zu haben, wann sie sich wiedersehen würden, war schlimmer, schmerzhafter, als sie erwartet hatte. Am 10 August, dem Geburtstag von Al, rief sie jenen an, beglückwünschte ihn und quatschte eine Stunde mit ihm, bis er das Telefonat unterbrechen musste, da Liv aufgewacht war und dies mit lautstarkem Geplärre verkündete. „Ich freu mich auf Morgen, hab dann eine kleine Überraschung für dich“, sagte er eilig, „bis dann!“ Und noch ehe Lily irgendetwas erwidern konnte, hatte ihr Bruder aufgelegt.

Am Abend deselben Tages telefonierte sie das erste Mal ein wenig ausführlicher mit Damian. „Die letzten Tage waren ziemlich stressig“, erzählte er und klang erschöpft, „es gab ein paar Probleme bei der Wohnungsübergabe- aber jetzt ist alles geregelt... gestern war ich zur Jainkaits-Akademie gegangen, denn sie hatten mir und meinen Studentenkollegen einen Rundgang angeboten. Die Akademie ist wirklich edel und ziemlich gewaltig, auch, wenn sie nicht so gigantisch wie Hogwarts ist. Die Umgebung ist traumhaft, ein großer Park erstreckt sich um das Gebäude- es gibt sogar einen See, der mich ein wenig an den dunklen See in Hogwarts erinnert, obwohl er nicht so groß ist wie dieser. Wenn in meiner Wohnung alles fertig eingerichtet ist, habe ich hoffentlich bald die Gelegenheit, dir alles zu zeigen! Du fehlst mir, Lily...“ Sie seufzte. „Du fehlst mir auch.“ „Wie läuft's bei dir?“, erkundigte er sich interessiert. „In den letzten Tagen habe ich Mum viel beim Aufräumen und bei den Vorbereitung für ihren Geburtstag Morgen geholfen. Das wird mal wieder ein ganz schönes Chaos.“

„Ein Chaos, was dich hoffentlich ablenken wird“, sagte er sanft. „Hmhm.“ „Komm schon, Lily! Wir waren uns doch einig, dass wir das schaffen, oder?“ „Ja“, meinte sie, „es ist nur... so anders. Ich brauche Zeit, um mich an deine Abwesenheit zu gewöhnen.“ „Mir geht's ganz ähnlich mit dir“, gab er zu. Sie schwiegen. „Lily? Kannst du bitte die Lampions im Garten aufhängen?“, rief ihre Mutter ihr aus der Küche zu, „solange es noch hell ist, bitte!“ Lily seufzte. „Schatz, ich muss aufhören, Mum möchte, dass ich den Garten schmücke.“ „Schade, dass ich Morgen nicht dabei sein kann. Aber wo gestern die Einführung war, werde ich morgen richtig anfangen, zu studieren.“ „Ja, schade“, echote Lily, „auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück für deinen ersten, richtigen Tag als Student für die Zaubertrankbrauerei.“ „Und ich wünsche dir viel Spaß beim Geburtstagsfest“, sagte Damian. „Danke... ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ Es hörte sich an, als würde er lächeln. „Bis dann“, hauchte Lily. „Ciao, ich meld mich, Süße“, versprach Damian und legte auf. Lily hielt noch einen Moment inne, ehe sie den Hörer aufhängte und in den Keller hinab lief, um die Lampions ans Tageslicht zu holen.

Wie am Geburtstag ihres Vaters, so weckte Lily auch Ginny am nächsten Morgen mit einem Geburtstagslied. „Vielen Dank, mein Schatz“, gähnte diese und zog sie in eine Umarmung. „Ich bin gleich da.“ Lily nickte und ließ das Schlafzimmer hinter sich. In der Küche goss ihr Dad sich und Ginny gerade Kaffee ein. Im hell- und dunkelblau gestreiften Morgenmantel. Das war für Lily der gewohnte Anblick ihres Vaters- im Gegensatz zu vielen Ministeriumsleuten, die ihn nur im Zaubererumhang kannten. Er sah auf und lächelte sie an. „Na, hast du Ginny wecken können?“ „Hat alles geklappt“, antwortete Lily und gähnte, ehe sie sich am Frühstückstisch niederließ. „Sie kommt gleich. Wann sollen die Gäste da sein?“ „Um vier“, Harry musterte Lilys blasse Miene. „Geht's dir noch immer nicht besser?“, fragte er besorgt. „Doch“, erwiderte Lily zögernd, „aber... ach, ich weiß nicht.“ Sie seufzte. „Er fehlt dir“, schlussfolgerte Harry. „Ja.“ Nun war es an Harry zu seufzen. „Ich wünsche euch beiden, dass ihr das schafft.“ Sie lächelte leicht. „Danke, Dad. Wir packen das schon.“ „Bestimmt“, versicherte er, als Ginny die Küche betrat. „Herzlichen Glückwunsch, Liebling“, sagte Harry und kam ihr entgegen, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „45 Jahre, so jung wie eh und je!“

„Na, da bin ich mir nicht so sicher!“, erwiderte Ginny und zwinkerte ihrem Mann zu.
Dann ließ sie sich auf ihren Platz sinken und betrachtete die beiden Geschenke, die vor ihr lagen. Ein viereckiges und ein rechteckiges. „Das Viereckige ist von mir“, informierte Harry sie. Sie schenkte ihm ein Lächeln und nahm es in die Hand. Vorsichtig zerriss sie das Papier und zum Vorschein kam eine Schatulle. „Öffne es“, flüsterte Harry und sie tat es. „Oh, Harry... die ist wunderschön“, hauchte Ginny. Lily beugte sich vor, um zu sehen, um was es sich handelte. Es war eine silberne, libellenförmige Brosche, die mit vielen Farben verziert in einem Sonnenstrahl glitzerte, der vom Fenster herein fiel. „Ich hatte gehofft, dass du sie magst“, sagte Harry. „Tue ich“, betonte Ginny und unterstrich ihre Aussage mit einem Kuss, den sie Harry auf die Lippen hauchte. „Danke, mein Schatz...“ Sie griff nach dem Rechteckigen Geschenk und lächelte Lily zu. „Und jetzt deins.“ Sie entfernte das Geschenkpapier.

„Noch eine Schatulle“, schmunzelte sie, „hab ich mich in letzter Zeit über zu wenig Schmuck beklagt?“ „Nicht unbedingt über zu wenig Schmuck, aber...“, Lily machte eine Pause und als ihre Mutter die Verpackung öffnete, fuhr sie fort: „darüber, dass du nicht dazu kommst, deine Uhr reparieren zu lassen. Also hab ich das für dich übernommen.“ „Klasse Idee“, lobte Harry sie. Sie grinste: „Danke, fand ich auch!“ „Ich danke dir!“, Ginny hob die goldene Uhr, welche sie zu ihrem siebzehnten Geburtstag von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte, hoch und band sie sich gleich um. „Sie sieht aus wie neu.“ „Gern geschehen“, sagte Lily. „Gut“, Ginny räumte das Geschenkpapier beiseite, „dann können wir ja jetzt frühstücken!“

Die paar Stunden bis zum Nachmittag vergingen ungewöhnlich schnell und ehe Lily sich versah, war das Haus und der Garten voll mit Leuten. Zum Glück spielte das Wetter mit, sodass das Haus nicht aus allen Nähten platzen musste. Beinahe alle Familienmitglieder und Freunde hatten kommen können. Lediglich Fleur und Bills Kinder waren verhindert (Vic war mit ihrem Gatten noch immer in Afrika für ihr Muggelschutzprojekt, Dominique verweilte in Tonga, um aus ihrer Jugendquidditchmannschaft wahre Profisportler zu machen und Louis hatte am Abend einen Bandauftritt in New York- seine Band war unheimlich erfolgreich und er war gerade zwei Tage zuvor zu seiner Tournee aufgebrochen) sowie Roses Freund Simon, der zur Zeit seine Großmutter betreute (sie war eine Muggel) und sie nicht alleine lassen wollte. Doch auch ohne sie waren noch um die vierzig Menschen anwesend, denn Ginny hatte nicht nur ihre Familie, sondern auch viele Freunde eingeladen.

Lily saß mit Joceline und Cedric an einem der Gartentische und beobachtete den ganzen Trubel. „Es ist echt brechend voll.“ „Oh ja“, nickte Joceline, „und der Gedanke, dass eure Familie mehr als die Hälfte der Gästezahl einnimmt, ist irgendwie...“ „Unglaublich?“ „Das trifft es ganz gut.“ Lily lächelte. „Schade, dass Damian nicht dabei sein kann“, seufzte sie. „Wieso konnte er nicht kommen? Hat er nicht rechtzeitig einen Portschlüssel arrangieren können?“, wollte Cedric wissen. „Er hat heute sein Studium begonnen und ich glaube nicht, dass er damit jetzt schon fertig ist!“ Lily blickte auf ihre Uhr. Nein, um viertel nach fünf war Damian sicher noch vollauf beschäftigt.

Joceline riss sie aus ihren Gedanken: „Apropos Studium: rate mal, was Nelson letzte Woche erhalten hat, Lily!“ „Den Hogwartsbrief?!“ „Jaaah!“, Joceline strahlte, „er ist ganz aus dem Häuschen, ich freu mich so sehr für ihn!“ „Das Risiko für Professor McGonagall ist ja auch zum Glück gering, dank des Werwolfbanntranks.“, fügte Cedric bei. „Ja, das ist Nelsons Glück“, sagte Lily, „fantastisch, dass er aufgenommen wurde! Ward ihr schon in der Winkelgasse?“, fragte sie Joceline. „Wir wollen übermorgen hin“, antwortete Jo, „bin ich froh, dass ich erst am ersten September anfangen muss zu arbeiten, sonst könnte ich gar nicht dabei sein, wenn Nelson seinen Zauberstab erhält. So geht es Annabeth, die muss zu der Zeit arbeiten. Ärgert sie tierisch.“ Lily lachte: „Kann ich verstehen!“ In dem Moment gesellte sich Flora zu ihnen. „Hallöchen ihr!“ Die anderen erwiderten den Gruß. „Wo hast du Anthony gelassen?“, wollte Jo neugierig wissen. „Bei Papa Fred natürlich“, grinste Flora, „er zeigt ihn megastolz seinen Großeltern, als wäre er für das Wunder verantwortlich!“ Sie lachten. „Na ja, sei froh, dass er so empfindet“, wandte Ced ein, „und ihn nicht als Eindringling in eurer Beziehung sieht oder irgendsoetwas.“

„Glaub mir, ich kann mein Glück echt nicht fassen“, erwiderte Flora und es klang ernst gemeint, „Fred an meiner Seite zu haben und zu sehen, wie er mit Anthony umgeht...“, sie lächelte, „das ist viel wert und ich bin dankbar dafür. Gerade in den letzten zwei Wochen, wo Alice und ich die Prüfungen nachgeschrieben hatten, war er mir eine sehr große Hilfe, besonders mit dem Kleinen.“ „Ach ja, stimmt ja, ihr hattet ja nachgeschrieben!“, Lily klatschte sich gegen die Stirn, „hab ich total vergessen!“ „Wie ist es gelaufen?!“, hakte Joceline atemlos nach. „Naja, da nur zwei Prüfungen überprüft werden mussten, kann ich euch schon jetzt voller Stolz mitteilen: Ich hab bestanden!“ Flora ging in einer Flut aus Umarmungen und Glückwünschen unter. „Ja ja, ist ja schon gut!“, wehrte sie ab, „ist jetzt kein Überfliegerzeugnis, wie das von Alice, aber mir langt es allemal!“ „Hab ich richtig gehört, Flo, du hast bestanden?“, James trat auf sie zu und klopfte Flora auf die Schulter, „mein Glückwunsch, das hör' ich gern!“ „Dankeschön.“

James entdeckte keinen Tragesitz in Flowers Reichweite und fragte deshalb: „Anthony hast du bei Fred gelassen?“ Flora nickte. „Es ist unglaublich, wie sehr der Winzling gewachsen ist“, sagte James ehrlich verblüfft, „hab ihn gerade mal vor knapp einem Monat und ein paar zerquetschten Tagen gesehen, als wir für Lily und Jo die kleine Feier für den guten Abschluss hingelegt hatten... und trotzdem sieht es eher so aus, als hätte ich ihn ein Vierteljahr nicht zu Gesicht bekommen!“ „Ja“, antwortete Flora, „er wächst so schnell aus seinen Klamotten heraus, ich komme mit dem Besorgen von neuer Kleidung kaum nach. Und er frisst mir echt die Haare vom Kopf! Es ist verwunderlich, dass Fred noch nicht erschienen ist, um mir den quengelnden Vielfrass zu übergeben... ich bin ja sein wandelnder Kühlschrank!“ Die letzte Bemerkung wurde mit ausgelassenem Gelächter quittiert. „Aber immerhin hat er jetzt endlich seinen Schlafrythmus gefunden“, fügte Flora bei, als sich alle wieder beruhigt hatten, „ich sage euch, wenn das Kind nachts nicht schlafen will... das ist blanker Horror!“ „Kann ich mir denken“, grinste James, „ich glaube, bei mir dauert es noch eine ganze Zeit lang, bis ich nen Kinderwunsch habe... kann mir das noch überhaupt nicht vorstellen. Momentan will ich eh keine Beziehung- ich genieße mein Singledasein! Hatte gerade vorheriges Wochenende einen One-Night Stand mit einer wunderschönen Blondine- mich wundert's, dass du die alten Zeiten gar nicht vermisst, Flora!“ „Ach ja, es war schön...“, gab Flora zu, „abwechslungsreich. Aber ich bin glücklich mit Fred und er gibt mir vieles, was ich vorher durch diese flüchtigen Bekanntschaften nicht kannte. Ich bin zufrieden, du bist es auch- ich denke, das ist es, was zählt, oder?“ „Eins zu null für dich“, gab James lachend zu. Lily schüttelte lächelnd den Kopf. Letztes Jahr noch war es Flora gewesen, die immer auf Jungenjagd gewesen war und James war mit seiner Elea glücklich gewesen... verrückt, wie sich die Dinge verändern konnten.

Der Abend schritt voran und Lily kam mit einigen ins Gespräch. So erfuhr sie unter anderem von Hugos Freundin Jennifer Clint, dass Alexa Conelly, die Ex-Freundin von Lilys verstorbenem Freund Benjamin Bones, das Schuljahr wiederholen würde. „Ich glaube, das ist die richtige Entscheidung“, antwortete Lily Jenny daraufhin, „sie war echt fertig wegen Ben... wie wir alle.“ „Mit dem Unterschied, dass sie sogar den Abschluss verhauen hatte“, stellte Jenny klar. „Wenn es einem so schlecht geht, wie ihr, dann ist das nicht verwunderlich“, meinte Hugo, „ich bin jedenfalls froh, dass Alexa die Chance erhält, einen guten Abschluss zu erreichen.“ „Und wer weiß“, Lily blickte Jenny an, „vielleicht ist der dann sogar besser, als deiner!“ Jennifer blickte Lily empört an, doch diese grinste nur vielsagend und verschwand Richtung Bad. Sie würde nie verstehen, wie Hugo sich ausgerechnet in Jenny Clint hatte verlieben können- sie war nicht gut genug für ihn und Lily würden mindestens fünf Mädchen einfallen, die besser zu ihm passen würden. Aber es war Hugos Entscheidung und das musste sie akzeptieren. Vor dem Bad traf Lily auf Rose, die ihr entgegen kam. „Hey, Lily, wir hatten noch gar keine Gelegenheit, uns zu unterhalten!“ „Stimmt“, antwortete Lily und hoffte, dass Rose das nicht jetzt nachholen wollte, da ihre Blase dringend eine Toilette einforderte. „Ich hatte letzte Woche Prüfungen“, erzählte Rose und vernichtete damit Lilys Hoffnung, „ich hab ein gutes Gefühl... dieses Jahr bin ich als Ausgelernte in der Mysteriumsabteilung dabei!“ „Rose, das freut mich wirklich, aber ich muss jetzt echt mal das Bad blockieren!“, Lily lächelte ihrer Cousine entschuldigend zu und hechtete ins Badezimmer. Als sie wenige Minuten darauf wieder heraus kam, war Rose verschwunden. Offenbar hatte sie Lilys flüchtigen Abgang nicht gut verkraftet.

Lily ließ sich erschöpft auf die Couch in der Wohnstube fallen. Sie sah sich um. Ihre Großeltern waren mit ihrem Vater und Bill in ein Gespräch vertieft. In Lilys Nähe unterhielten sich Charlie, der aus Rumänien angereist war, und George über dessen Laden Weasleys zauberhafte Zauberscherze. Georges Frau Angelina redete mit Fleur über Paris und Percys Töchter Molly und Lucy unterhielten sich über Lucys Arbeit. Diese hatte kurz nach ihrem Abschluss eine Auffangstation für magische Geschöpfe eingerichtet, wofür Lily sie seither bewundert hatte. „Da bist du ja, ich habe dich schon den ganzen Abend gesucht“, sagte die vertraute Stimme ihres Bruders und Lily wandte den Kopf. Al setzte sich vorsichtig neben sie, seine kleine Tochter im Arm haltend, die im halbwachen Zustand an ihrem Schnuller nuckelte. „Sie sieht einfach hinreißend aus“, hauchte Lily und betrachtete ihre kleine Nichte liebevoll. Die paar wenigen, schwarzen Härchen auf dem Kopf, die zu winzigen Fäustchen geballten Hände und der entspannte Gesichtsausdruck, der deutlich machte, dass Klein-Liv ihre Reise ins Traumland schon fast beendet hatte und jeden Moment dort angelangen würde. „Sie ist auch hinreißend“, stellte Al klar, „zumindest am Tag, die Nächte mit ihr sind... kräfteraubend. Sie besteht nun einmal alle zwei bis drei Stunden auf ihren Snack und das Rund um die Uhr...“, Al's Worte verloren sich. „Ich hoffe, dass sie sich schnell daran gewöhnt, die Nächte durchzuschlafen, andernfalls lebe ich bald nur noch von Kaffee.“ Lily blickte in das Gesicht ihres Bruders. Ja, er wirkte sehr unausgeschlafen, bleich und mit dicken Augenringen. Trotzdem liebte er seine Tochter abgöttisch, egal, wie sehr sie ihm und seiner Freundin den Schlaf raubte, das wusste Lily. „Ich drück euch die Daumen“, sagte sie. „Danke, das können Fiona und ich gebrauchen.“ Eine Weile schwiegen sie beide und beobachteten das drei Wochen alte Baby mit einem seichten Lächeln auf den Lippen. Es strahlte so viel Ruhe und Frieden aus, dass Lily sich die nervenaufreibenden Nächte nur schwerlich vorstellen konnte.

„Lily?“ Die Angesprochene löste ihren Blick von ihrer Nichte und schaute in das smaragdgrüne Augenpaar ihres Bruders. „Ich hab dir doch gestern gesagt, dass ich eine kleine Überraschung für dich habe...“, begann Al, räusperte sich und drehte sich ihr ein wenig mehr zu. „Ja?“, fragte Lily gespannt. „Ich wollte dich fragen- das heißt, Fiona und ich- ob du Livs Patentante werden möchtest. Wir sind der Meinung, dass du hervorragend-“ „-Wow“, stieß Lily aus und starrte ihn an. „Patentante... Ist das euer Ernst?“ „Wie schon gesagt, wir sind der Meinung, dass du hervorragend für den Job geeignet bist.“ Al sah sie abwartend an. „Patentante...“, flüsterte Lily und ihre Augen wanderten zurück zu ihrer Nichte. „Liebend gerne, Al. Ich danke dir- ich danke euch!“ Sie streichelte ihrem Patenkind über die weiche Wange. Albus beugte sich behutsam zu Lily hinüber und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Gern geschehen.“

Die große Neuigkeit wurde bei Lilys Freunden mit Jubel kommentiert. Auch Ginny und Harry freuten sich für Lily, ebenso ihre Großmutter Molly, die das durch Zufall mitbekommen hatte und auf Lily zutrat, als ihre Eltern sie freudig umarmten. „Herzlichen Glückwunsch, Lily“, Molly lächelte ihrer Enkelin zu, „das ist eine große aber schöne Verantwortung. Ich dachte mir schon, dass Al dich fragen würde.“ Lilys Eltern wurden von zwei alten Freunden beschlagnahmt und Grandma Molly zog Lily etwas beiseite und sagte: „Mal was anderes, Ginny erzählte mir, dass du am ersten September deine Ausbildung starten würdest... und zwar als Vampirologin. Schatz, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist... Vampire sind gefährliche Wesen, die ganz andere Kräfte als wir besitzen, sie sind unberechenbar-“ „-Weswegen es ja eine Ausbildung gibt, die uns auf alles vorbereitet“, fiel Lily ihr ins Wort, „Grandma, du weißt doch schon ewig, was ich werden wollte!“ „Na, du hattest es im Sommer nach der Attacke auf Al erwähnt und ich hatte geglaubt, dass du da rauswachsen würdest!“, erwiderte ihre Großmutter.

„Dann hast du dich halt getäuscht“, stellte Lily ruhig aber bestimmt klar. „Ich werde diese Ausbildung antreten, ich habe hart daraufhin gearbeitet und ob du es verstehst oder nicht, in dem Beruf geht es nicht darum, waghalsige Kämpfe mit Vampiren auszufechten! Jedenfalls sind das keine primären Aufgaben! Es geht um die gesamte Betreuung der Vampire. Wir sorgen dafür, dass die neuen Gesetze eingehalten werden. *Kein Mensch darf ohne Einverständniserklärung gebissen werden. Zu dieser Einverständniserklärung gehört ein bindender Vertrag, der erst ausgegeben wird, wenn einige Tests mit der Person ausgeführt wurden, aufgrund der Gesundheit und so weiter. Solche Blutspender sind allerdings selten, für gewöhnlich stehen den Vampiren ausgereifte, gewaltige Spenderblutbänke zur Verfügung. Zu den Aufgaben der Vampirologen gehört es auch, Visite in den Wohnungen der Vampire zu führen und neuen Vampiren den Einstieg zu erleichtern. Jene neuen Vampire müssen vor der Verwandlung, die dadurch, dass ihnen Blut eines bereits infizierten Vampirs verabreicht wird, eine zweimonatige Ausbildung absolvieren. Es existiert ein komplexes System.“, schloss Lily dieselbe Erklärung ab, die sie auch bei ihrem Vorstellungsgespräch angewandt hatte. Ihre Großmutter wirkte dennoch nicht überzeugt: „Neue Vampire sind gewiss noch unberechenbarer... ach, ich weiß ja nicht.“

„Grandma...wenn es keine Menschen geben würde, die die gefährlichen Berufe ausüben würden, dann würde alles im Chaos versinken und es würden viel mehr Übeltäter und Schurken und böse Vampire herum laufen und alles zerstören, was so mühe- und friedvoll aufgebaut wurde. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass das nicht geschieht. Und es ist die richtige Entscheidung.“ Molly senior seufzte: „Ich seh schon, du bist fest entschlossen. Also... viel Glück für deinen ersten Arbeitstag.“ Es klang ein wenig halbherzig. Lily nickte. „Danke“, sagte sie schlicht.

Die kleine Auseinandersetzung mit Grandma Molly war mit Abstand der unangenehmste Teil des gesamten Abends. Der Rest der Fete war ausgelassen und voller Frohmut und erst gegen vier Uhr morgens sank Lily erschöpft ins Bett. Und kaum lag der Geburtstag ihrer Mutter in ihrem Rücken, hatte Lily das Gefühl, als würden ihre restlichen Ferientage in einer Geschwindigkeit vergehen, die gar nicht existieren konnte- zwischen den Vorbereitungen auf den ersten September, Briefe und Telefonate mit Damian, Treffen mit Flora und Joceline, Hugo und Alice, Besuche bei Patenkind Liv und kleinen Panikattacken aufgrund der Unsicherheit, dass sie nicht wusste, was sie im Ministerium erwartete, verging der August wie im Flug. Als sie beim Abendessen des letzten Tages des diesen kaum einen Bissen schlucken konnte, blieb das von Harry und Ginny natürlich nicht unbemerkt. „Bist du sehr nervös, Liebes?“, fragte Lilys Mutter sanft. Lily schaffte nur ein Nicken.

„Das ging mir genauso, als ich meine Ausbildung zum Auror antreten sollte“, erklärte Harry verständnisvoll. „Nur die Ruhe, niemand will dir dort was tun. Immerhin haben sie mit dir eine spitzen Besatzung gewählt. Aber die Nervosität am Abend zuvor ist nie das Gelbe vom Ei.“ „Hmhm.“, murmelte Lily. Wie sehr wünschte sie sich, noch ein Jahr nach Hogwarts gehen zu können. Einfach nur Schule, nichts Neues. Warum war sie Damian nicht zur Jainkaits-Akademie gefolgt? Sie seufzte. „Ich glaube, ich gehe schlafen“, sie erhob sich, „gute Nacht.“ „Schlaf schön und bis morgen“, Ginny lächelte ihr aufmunternd zu, „es wird schon alles gut gehen.“ Abermals nickte Lily, ehe sie die Küche verließ.

Sie schlief nur wenig und sprang bereits um halb sieben aus den Federn, um auch ja pünktlich um Acht im Ministerium zu sein. Sie duschte kalt, um ihre Nerven zu beruhigen und brauchte fünfzehn Minuten, um sich anzuziehen, da sie nicht wusste, was sie tragen sollte. Schließlich entschied sie sich für eine Bluse, die den Farbton ihrer Augen besaß und eine beigfarbene Hose sowie schlichte, schwarze Schuhe. Ihre Haare band sie zu einem sauberen Pferdeschwanz zusammen. Um viertel nach sieben betrat sie die Küche. Ihre Mutter hatte ihr bereits zwei Toast mit Marmelade hingestellt. „Guten Morgen“, lächelte sie, als Lily sich an ihren Platz setzte, „wie hast du geschlafen?“ „Schlecht“, gestand Lily und nahm skeptisch ihr Frühstück zur Hand. Ob sie überhaupt etwas essen konnte? Ihr Magen fühlte sich leer an, aber ihre Nervosität ließ sie an alles denken, nur nicht ans Essen. „Du solltest etwas frühstücken, nachher knurrt dein Magen während der Arbeit und das wäre doch sehr ungünstig, oder?“, merkte Ginny an und Lily nickte und biss ein Stück Toast ab. In dem Augenblick erschien ihr gut gelaunter Vater in der Küche.

„Morgen, alle miteinander!“, er gab Lily und Ginny einen Kuss und setzte sich. „Was ist denn mit dir los?“, wunderte seine Frau sich und auch Lily runzelte irritiert die Stirn. „Ich freue mich auf einen neuen Arbeitstag“, sagte Harry schlicht und zwinkerte Lily zu. „Ich weiß noch, wie ich damals mit James das erste Mal zusammen zum Ministerium gefloht bin. Der war auch so nervös gewesen.“ Lily erinnerte sich nicht, denn sie war nicht dabei gewesen. Sie hatte um diese Uhrzeit selig schlafend in ihrem Bett gelegen und war erst wesentlich später aufgestanden, als James und Harry schon über alle Berge gewesen waren. Sie seufzte. „Keine Sorge“, Harry lächelte ihr aufmunternd zu, „alles wird gutgehend, du wirst schon sehen.“

Die Zeit bis zum Aufbruch verging zäh. Schließlich war es viertel vor acht. „Es ist soweit.“, Harry erhob sich und Lily tat es ihm automatisiert nach. Beide verabschiedeten sich von Ginny, die ihnen viel Spaß und (in Lilys Fall) Glück wünschte und gingen in die Wohnstube. Lily nahm ihre Tasche auf, die sie vorsorglich am Abend zuvor neben dem Kamin abgestellt hatte und in der sich ihre Bücher befanden, die sie für ihre Ausbildung hatte besorgen sollen. Harry hielt ihr die Schale mit dem Flohpulver hin. „Das ist dein großer Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Bist du bereit?“ Ihre Augen begegneten seinen. Entschlossen griff sie in die Schale, entzündete den Kamin mit dem Zauberstab und warf eine Prise Flohpulver ins Feuer, welches sich augenblicklich grün verfärbte. „Los geht's“, murmelte Lily und stieg in die Flammen.

TBC

*Zu Lilys Erklärung an Molly: Für die Einzelheiten des Berufes der Vampirologin, orientiere ich mich zum Teil an der Buchreihe „Jungs zum Anbeißen“ von Mari Mancusi. Starke Ähnlichkeiten sind also kein Versehen ;)

So, ich werde jetzt erst mal 2-3 Wochen keine Zeit mehr haben, wegen Klausuren und vom 08. bis zum 16. bin ich weg zur Klassenfahrt zum Ski- fahren. Wünscht mir viel Spaß :P Auf dass ich heil und gesund heimkehre, um euch das nächste Kapitel präsentieren zu können :).

Bis dann, Schwesterherz


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