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Fanfiction

Four Steps to Happiness - Glück

von Zuckerdrache

Der Sommer hielt London schon seit Wochen gefangen. Ungewöhnlich war daran, dass nicht nur die Temperaturen den üblichen Level weit überschritten, auch die Niederschläge blieben erstaunlicherweise schon seit einiger Zeit aus. Wie eine Glocke stülpte sich die Hitze über die Stadt und auch vor der Winkelgasse machte der heiße Smog der Großstadt, der vom Muggelteil der Metropole aufstieg nicht Halt. Beim Blick aus Hermiones Büro zeigte sich diese flirrende Glut über dem Pflaster, das sich fast menschenleer vor dem Gebäude des Zaubereiministeriums erstreckte. Der Big Ben kündigte in einiger Entfernung noch vage hörbar gerade den Mittag an. Die Sonne überschritt langsam den Zenit, stand gleißend hell am wolkenlosen Himmel, bereit die Temperaturen noch etwas weiter hochzuschrauben. Draco war froh, dass die Kühlungszauber des Ministeriums einwandfrei funktionierten. Hermiones wohl temperierte Räume machten ihn zum unbeteiligten Zuschauer dieses hochsommerlichen Szenarios. Vom ebenfalls kühlen Manor, das er während der Abwesenheit seiner Eltern sporadisch aufsuchte, um nach dem Rechten zu sehen, flohte er durch den Kamin direkt hierher, so dass seine Kleidung wie auch er selbst noch angenehm frisch dufteten und nicht verschwitzt waren. Zauberer hatten wirklich einen großen Vorteil bei solchem, nein eigentlich bei jedem Wetter. Das Apparieren, Flohen und Reisen per Portschlüssel machten ebenso unabhängig vom Wetter wie Kälte-, Wärme- und Trocknungszauber.

Draco fuhr sich gedankenverloren durch seine hellblonden Haare und beobachtete lächelnd einen Schwarm Tauben, der sich gerade auf dem Brunnen niederließ, der einsam und verlassen inmitten des kleinen Vorplatzes mit seinem plätschernden, kühlen Nass lockte. Draco wartete. Er wartete auf Hermione, um mit ihr die Mittagspause zu verbringen. Er hatte zwar heute einen freien Tag, aber er ließ es sich nicht nehmen, die Mittagsmahlzeit mit ihr einzunehmen. Schon seit Wochen war dies zu einer festen Größe in seinem Tagesablauf geworden. Und er wollte dieses Ritual nicht mehr missen.

Genauso wenig wie Hermione selbst, die er schon vermisste, wenn sie nur den Raum verließ. Er lächelte amüsiert. Blaise nannte ihn seit einiger Zeit einen verliebten Trottel und irgendwie kam er sich auch so vor. Niemals hätte er es für möglich gehalten, für eine Frau seine bislang gelebten Prinzipien über den Haufen zu werfen. Und dann ausgerechnet für sie, seine muggelstämmige ehemalige Erzfeindin, für die er jahrelang einzig und allein Beleidigungen als Zuwendung übrig hatte. Und nun war alles anders.

Seit Wochen zeigte er ihr diesen anderen Draco, den, den er selbst noch nicht kannte und der nun mehr und mehr zum Vorschein kam. Während ihrer beruflich bedingten Zusammenkünfte blieb er sachlich, aber doch auffallend freundlich. Das Flirten beschränkte er auf die Mittagspause, da er wusste, wie überaus korrekt Hermione in ihrer Arbeitsauffassung war. Dafür gestaltete sich das gemeinsame Lunch dann immer sehr erfrischend, denn Hermione ging durchaus auf seine Anspielungen und Komplimente ein, auf eine sehr charmante und liebreizende Art, die Hermione für ihn immer anziehender machte.

Er schickte ihr Blumen oder machte ihr kleine Geschenke, die er dem anpasste, was sie ihm während ihrer gemeinsamen Gespräche erzählte. Die Überraschung darüber konnte er direkt in ihren Augen ablesen. Es schien sie zu erstaunen, wie aufmerksam er alles in sich aufsog, was sie ihm über sich offenbarte. Auch er selbst öffnete sich immer mehr und inzwischen kannte sie seinen gesamten Lebenslauf bis weit in seine Kindheit zurück.

Er führte sie zum Abendessen aus, lud sie ins Theater ein, ging mit ihr Tanzen. Sie waren schon Picknicken gewesen, gingen öfters zum Schwimmen und Hermione hatte ihn überredet, in ein Muggelkino zu gehen, was ihm dann besonders gefiel. Denn er beobachtete aus dem Augenwinkel interessiert die knutschenden Pärchen, die die Dunkelheit im Saal ausnutzten, um sich zu küssen. Draco hoffte in diesem Moment, dass sie beide auch mal zu diesen Pärchen gehören würden – um sich gleich darauf in Gedanken zu ohrfeigen, da er sich gerade wie ein pubertierender Teenager aufführte.

Hermione blieb reserviert. Mehr als freundschaftliche Umarmungen und Wangenküsse duldete sie nicht. Aber Draco blieb hartnäckig. Im Grunde spulte er gerade das ab, was er früher abfällig als Balzprogramm betitelte. Selbst als sein bester Freund Blaise begann, auf diese Weise um Pansy zu werben, konnte er sich zynische Kommentare nicht verkneifen. Blaise nahm es zwar äußerlich gelassen, schien aber doch etwas verletzt zu sein. Er wünschte ihm nämlich damals „von Herzen“ eine Frau, die ihn so fasziniert, dass er einfach beginnen muss, um sie zu werben. Und die ihn dann mit einem ebenso zynischen Lächeln auf den Lippen kalt abserviert.

Draco schloss solcherlei Verhalten seinerseits immer kategorisch aus, wollte er doch einfach nur Spaß haben. Aber eine Frage konnte er Blaise trotzdem nie beantworten. Sein Freund fragte ihn nämlich immer wieder: „Bist Du eigentlich glücklich?“ Seine Antwort war ein ratloses Schulterzucken.

Glück – was war das? Hatte er jemals Glück empfunden? Gestaltete sich Glück nicht für jeden anders? Und glückliche Momente kannte er durchaus.

Oder war die Freude als Voldemort fiel kein Glücksgefühl, sondern nur die Erleichterung darüber, dass er kein Todesser mehr werden musste?

... war die glückliche Entgegennahme seines Zeugnisses am Ende eines jeden Schuljahres nur der selbstverständliche Lohn für seinen Ehrgeiz und das daraus resultierende Lernen?

… war die befreiende Hochstimmung beim Besenflug nur der ausgleichende Ausbruch aus seinem so traditionsverhafteten und steifen Leben?

… war das euphorische Glück beim Fangen des Schnatzes nur die Folge des Zwanges, zu gewinnen, der Beste sein zu müssen, die Gryffindors und Harry Potter zu besiegen?

… war das erwartungsvolle Herzklopfen beim Öffnen seiner zahlreichen Weihnachtsgeschenke nur die anerzogene Maßlosigkeit eines Kindes reicher Eltern, das noch nie teilen musste und immer alle Wünsche erfüllt bekam?

… war der Moment, als er Blaise erstmals seinen besten Freund nennen durfte nur die angenehme Erkenntnis, dass er jetzt nicht mehr alleine war?

Wann war er jemals wirklich glücklich gewesen? Nun, wirklich glücklich fühlte er sich in den Momenten, als er nach der Schlacht seine Eltern lebend vorfand, er später hörte, dass auch sein Pate Severus überlebt hatte und er Blaise nach dessen Rückkehr aus dem Exil wieder in die Arme schließen konnte. Durchweg emotional sehr bewegende Augenblicke, die ihm zeigten, wer und was wirklich wichtig für ihn war. Seine Familie und wenige Freunde – dies war das Einzige, was ihm nach dem Krieg anfangs noch blieb, allerdings auch das Einzige, was wirklich für ihn zählte.

Materiell waren die Malfoys aber auch bald wieder auf den Beinen, denn der Black‘sche Erbteil seiner Mutter konnte vom Ministerium nicht angetastet werden und sein Vater besaß zudem noch geheime Goldreserven, die Draco und Narzissa materiell unabhängig machten. Das Manor wurde Draco nach seinem Freispruch zugesprochen, da sein Vater eine mehrjährige Haftstrafe antreten musste und somit Draco vorübergehend das offizielle Oberhaupt der Familie wurde. Allerdings zog er es vor, nach Frankreich zu flüchten und seiner Mutter die Aufsicht über das Manor zu überlassen. Vor einem halben Jahr entließ man seinen Vater schließlich wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft und seit drei Monaten reisten seine Eltern um die Welt, da sich sein Vater von den Strapazen, die er in Askaban erlitt erholen wollte. Ob er jemals wieder in sein früheres Geschäft einsteigen würde war unklar. Sein Imperium war nach dem Krieg völlig zusammengebrochen. Draco und Narzissa zehrten anfangs vom vorhandenen Vermögen. Aber Narzissa entdeckte ziemlich bald ihr Talent was die Unterstützung karitativer Institutionen anging. Sie begann, die Versorgung von Kriegswaisen zu unterstützen und dafür zu werben. Sie organisierte in Auftragsarbeit Veranstaltungen und Events, sammelte Gelder und stellte einen Großteil des Manors für die Einrichtung eines Waisenhauses zur Verfügung. Sie war glücklich mit dieser Aufgabe und ging voll und ganz darin auf. Draco wiederum fand seine Berufung im Steckenpferd seines Paten – den Zaubertränken. Und er fühlte sich gut dabei. Sein Vater konnte erst seit seiner Entlassung wieder von Glück sprechen, das er jetzt auf der Weltreise mit Narzissa voll auskostete.

Und nun erlebte Draco das erste Mal in seinem Leben eine Zeit, die ihn wirklich rundum glücklich machte. Denn nicht nur sein Beruf machte ihn zufrieden, auch sein Privatleben war nicht zu Toppen. Hermione machte ihn ganz einfach glücklich. Eine andere Bezeichnung fiel ihm dafür nicht ein. Erstmals wagte er, die Frage seines Freundes Blaise mit einem eindeutigen JA zu beantworten. Allerdings fehlte ihm zum allergrößten Glück noch Hermiones Zustimmung, ihre lockere Beziehung offiziell fest zu machen. Er sehnte sich danach, sie immer an seiner Seite zu haben. Und daher wollte er heute den entscheidenden Schritt tun, sie vor die Alternative stellen: Entweder ganz oder gar nicht. Wobei er letzteres wohl nicht überleben würde und es deshalb kategorisch ausblendete.

Draco würde jäh aus seinen Gedanken gerissen. Die Tür öffnete sich schwungvoll und er hörte ein erfreutes:

„Draco, du hier? Du hast doch heute frei!“

Hermione kam herein, schloss die Tür und schritt lächelnd auf ihn zu. Er stand inzwischen mit dem Rücken zum Fenster und musterte sie mit einem liebevollen Blick.

„Auch an meinem freien Tag möchte ich es nicht missen, mit dir zu Mittag zu Essen. Spricht was dagegen?“

„Nein, natürlich nicht“, erwiderte Hermione beschwichtigend. „Ich freue mich. Aber du hast Glück, dass ich da bin. Ein Termin heute Nachmittag ist ausgefallen.“

Hermione stand inzwischen vor ihm und sie begrüßten sich mit den obligatorischen freundschaftlichen Wangenküssen, wobei Draco jedes Mal dagegen ankämpfte, ihr auch noch einen Kuss auf den Mund zu drücken.

„Wo wollen wir hingehen?“, fragte Hermione, während sie zu ihrem Schreibtisch ging und sich ihre Handtasche griff.

Draco schmunzelte. „Ich würde dich gerne entführen. Lass dich überraschen. Und nimm am besten gleich ganz frei für den Rest des Tages. Schließlich ist Freitag. Würde das gehen?“

„Ähm, … jaaaa …. zog Hermione ihre Antwort etwas zögerlich in die Länge. „Ich habe keine Termine mehr heute.“

Während sie also ihrer Assistentin eine entsprechende Nachricht hinterließ, arbeitete es in ihrem Kopf bereits ziemlich heftig. Die gemeinsamen Mittagessen waren schon zur Gewohnheit geworden. Eine liebgewonnene feste Größe in ihrem Tagesablauf. Überhaupt erwartete sie inzwischen jede Verabredung mit Draco voller Freude und ihre selbst auferlegte Zurückhaltung bereitete ihr immer mehr Schwierigkeiten. Sie sehnte sich nach mehr. Sie war inzwischen sicher, ihm vertrauen zu können. Er schien es wirklich ernst zu meinen und so rückte eine feste Beziehung mit ihm immer mehr in ihren Fokus. Allerdings machte er bisher keine Anstalten in diese Richtung. Ob es heute soweit war? Er gab sich geheimnisvoll und irgendetwas sagte ihr, dass dies keine normale Mittagsverabredung war. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und erwartungsvolle Aufregung machte sich in ihr breit.

„Kommst du?“, wurde Hermione aus ihren Gedanken gerissen. „Wir nehmen den Kamin.“

Draco nahm ihre Hand. Vor dem Kamin angekommen griff er sich etwas Flohpulver und warf es hinein. Grün loderten die Flammen auf.

„Malfoy Manor Gästehaus“, war laut und deutlich zu hören. Hermione blickte Draco erstaunt von der Seite an. Doch bevor sie irgendetwas erwidern konnte, schob sie Draco schon in den Kamin. Kurz darauf stolperte sie perplex in den Eingangsbereich des neuen Malfoy’schen Familiensitzes, der sich nun, wie sie von Draco wusste, im ehemaligen Gästehaus befand. Nicht minder imposant aber sehr viel kleiner stand es etwas abseits in einem schön angelegten Park. Dieser grenzte direkt an die riesigen Grünanlagen, die sich rund um das Haupthaus des Manor erstreckten, in dem das von Narzissa eröffnete Waisenhaus nun vielen Kindern eine Heimat bot. Kaum war auch Draco aus dem Kamin getreten, strich er Hermione und auch sich selbst etwas Asche von der Kleidung und drehte sie sanft in seine Richtung.

„Hey, jetzt schau nicht so entsetzt. Wir sind in meinem Elternhaus – nicht in Askaban.“

„Entschuldige, aber ich habe keine gute Erinnerung an diesen Ort“, kam es rechtfertigend von Hermione.

„Ich weiß. Aber mal davon abgesehen, dass wir hier nicht in diesem Teil des Manor sind … gerade deshalb sind wir hier. Ich möchte die schlechte Erinnerung aus einem bestimmten Grund durch eine schöne ersetzen. Vertrau mir einfach.“

Draco hielt ihr seinen Arm hin und schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. Ihre Abwehr löste sich postwendend in Luft auf und sie hakte sich mit verhaltener Neugier bei ihm ein. Zaghaft schaute sie sich um, während sie von Draco langsam durch das Erdgeschoss des früheren Gästehauses geführt wurde. Eine sehr helle und freundliche Einrichtung zeugte vom guten Geschmack der Hausherrin und erinnerte in keinster Weise an das düstere Ambiente des traditionsbeladenen Haupthauses, in dem die Malfoys bis zum Ende des Krieges gewohnt hatten und wo Hermione ihre bislang schlimmsten Stunden verleben musste.

Durch einen sehr edel eingerichteten Salon gelangten sie in einen Wintergarten, bei dessen Anblick es Hermione glatt die Sprache verschlug. Alles war begrünt mit exotischen Pflanzen, deren Blüten in wunderbar kräftigen und harmonisch aufeinander abgestimmten Farben leuchteten. Ein kleiner Brunnen plätscherte linker Hand neben einer gemütlichen Sitzecke leise vor sich hin. Ein traumhafter Duft erfüllte den ganzen Raum, der, natürlich völlig verglast, einen unverhüllten Blick auf den ebenso liebevoll angelegten Park bot. Auf der rechten Seite fiel ihr Augenmerk auf eine festliche Tafel. Für zwei Personen war eingedeckt und der Tisch voll mit erlesenen Köstlichkeiten. Draco führte sie mit sanftem Druck dorthin, zog einen Stuhl nach hinten, bot ihr einladend den Platz an und rückte der sich setzenden Hermione den Stuhl zurecht.

„Wunderschön ist es hier. Man kommt sich ja vor wie im Paradies. Deine Mutter hat wirklich ein Händchen für die Gestaltung von Inneneinrichtung.“ Hermione kam aus dem Staunen nicht heraus und saugte immer noch ihre Umgebung mit jedem Blick und jedem Atemzug tief in sich auf.

„Ja, hier hat sich meine Mutter endlich mal einbringen können – ohne dass mein Vater dazwischen gefunkt hat. Er war ja in Askaban. Im Haupthaus hat er sich immer gegen ihre Vorschläge gewehrt. Aber hier wurde er vor vollendete Tatsachen gestellt. Und ehrlich gesagt … es hat ihm gefallen. Er fühlt sich inzwischen wohler hier als früher im Manor.“

Draco plauderte ganz locker, während er Hermione ganz selbstverständlich ein Glas Sekt einschenkte. Auch sich selbst füllte er einen Kelch und setzte sich dann über Eck an ihre linke Seite. Obwohl er äußerlich sehr entspannt zu sein schien, war er innerlich total aufgewühlt. Er sah zwar Hermiones Begeisterung für diese zauberhafte Umgebung, aber trotzdem überkam ihn jetzt ziemliches Lampenfieber. Sie musterte gerade die vielen kleinen aber feinen Leckereien, die die Hauselfen für sie angerichtet hatten. Wie auf Hogwarts war eigentlich viel zu reichlich aufgetischt. Aber Draco wusste, dass alles was übrig bleiben würde, im Waisenhaus noch seine Verwendung fand.

„Lass uns anstoßen Hermione. Ich wünsche uns einige schöne Stunden und noch viel mehr....“

Die Gläser klirrten zart aneinander und die beiden nahmen einen Schluck des perlenden Getränkes. Hermione sagte nichts, genoss nur den köstlichen Sekt und nahm das vorzüglich angerichtete Lunch in Augenschein.

„Bedien‘ dich meine Liebe. Du musst von allem kosten. Ich hoffe, es schmeckt dir“, wurde sie von Draco liebevoll aufgefordert.

Hermione schaute ihm tief in die Augen und lächelte versonnen. „Du bist total verrückt. Wer soll denn das alles essen? Aber ich werde mir Mühe geben.“

Sie begann, ihren Teller nach und nach voll zu laden.

„Und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass du noch etwas besonderes mit mir vorhast, oder?“, warf sie ihm verschmitzt entgegen, bevor sie begann, sich über ihr Essen herzumachen.

„Mmh, dazu komme ich später“, meinte Draco nur und bediente sich ebenfalls. Kurz darauf war der Wintergarten, neben dem ruhigen Plätschern des Brunnens, auch erfüllt mit dem leisen Geklapper ihres Bestecks.

Die beiden genossen in erster Linie das wirklich erstklassige Essen, führten aber nebenher eine lockere Unterhaltung über dieses und jenes, über Neuigkeiten aus dem Ministerium, dem Mungos oder dem Tagespropheten, über die sie sich bis jetzt noch nicht austauschen konnten. Persönliches schnitten beide nicht an. Die Zeit verging wie im Flug. Die Teller, Schüsseln und Platten waren irgendwann doch ziemlich geleert. Hermione nippte zum Abschluss an einem Espresso, den ihr eine der Hauselfen servierte und auch Draco genehmigte sich einen Kaffee, gepaart mit einem edlen Feuerwhiskey, den er jetzt langsam im Glas schwenkte. Gerade stoppte die Unterhaltung ganz unvermittelt. Eine angespannte Stimmung entstand. Beide wussten, dass ein besonderer Moment in ihrer Beziehung gekommen war. Ein Wendepunkt, der, wie Draco hoffte, für beide in dieselbe Richtung führen sollte.

„Und nun...“, begann Hermione zögerlich, „was hast Du noch mit mir vor? Was sollte dieses besondere Essen bedeuten?“

Draco fasste sich entschlossen ein Herz und nahm ihre linke Hand zwischen seine Hände.

„Bitte unterbrich mich jetzt nicht. Das ist schwer für mich. Ich hab so was noch nie gemacht“, begann er seine Erklärung. Hermione nickte nur. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und sie hoffte, dass er jetzt wirklich das sagte, was sie insgeheim erwartete. Draco indes sprach leise weiter.

„Ich habe dich heute hierher zu meinen Wurzeln entführt, weil ich bereits seit einiger Zeit das Gefühl habe, dass du zu mir gehörst. Du bist die erste Frau, ohne die ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen kann. Ich glaube, ich habe mich schon vor unserem One-Night-Stand in dich verliebt. Aber erst dein Verhalten danach hat mir das gezeigt. Ich war verzweifelt und hatte Angst, dich endgültig verloren zu haben. Aber ich hoffe, dass ich dir inzwischen ausreichend zeigen konnte, dass ich dich wirklich will, dass du mir vertrauen kannst und dass ich durchaus in der Lage bin, eine ernsthafte Beziehung zu führen. Durch dich musste ich mich meiner größten Angst stellen, der Angst, abgewiesen zu werden. Ich hab es verkraftet und ich habe gekämpft. Und ich hoffe sehr, dass es nicht umsonst war.“

Draco griff sich eine kleine Schatulle, die die ganze Zeit unsichtbar unter seiner Serviette lag und reichte sie Hermione. Die nahm das längliche smaragdgrüne Kästchen mit glitzernden Augen entgegen und öffnete leicht zitternd den Deckel. Zum Vorschein kam ein funkelnder sternförmiger Smaragd, eingerahmt von schillernden Diamanten und Brillantsplittern, eingefasst in kühles Platin, rechts und links befestigt an einer filigranen Gliederkette.

„Draco, das ... ist ein traumhaftes Collier. Das kannst Du mir doch unmöglich schenken. Das muss ein Vermögen wert sein.“

Hermione war total hingerissen, aber ihr sparsames Naturell verbot ihr natürlich, solch ein teures Geschenk einfach so anzunehmen.

„Hermione, ich wünsche mir sehr, dass ich dir diesen Schmuck anlegen darf. Es ist ein Stück aus unserem Familienschmuck. Das erste wichtige Geschenk eines Malfoy an seine Auserwählte. Meine Mutter hat es mir auf meinen Wunsch hin ausgehändigt. Das ist Tradition. Die Mutter gibt es immer an ihren ältesten Sohn weiter.“

Heiße Wellen peitschten bei diesen Worten durch Hermiones Adern. Das war ja fast schon ein Antrag. Aber eben nur fast. Und dafür war sie ihm sehr dankbar. Das wäre dann doch zu schnell gewesen. Aber er wollte eine feste Beziehung. Offiziell ein Paar. Das war alles, was auch sie im Moment wollte. Strahlend nahm sie das kostbare Geschmeide aus der Schatulle und reichte sie ihm.

„Ich bin mir der Bedeutung dieses Geschenkes durchaus bewusst. Und was soll ich sagen... dein Werben hat mich beeindruckt. Ich habe einen ganz neuen Draco kennengelernt. Und was ich schon am Anfang geahnt habe, hat sich schnell bestätigt ... ich liebe dich ... leg’ sie mir an. Ich werde sie mit Stolz tragen.“

Das ließ sich Draco nicht zwei mal sagen. Er sprang auf und legte ihr das Collier um den Hals. Zärtlich hauchte er danach einen Kuss in ihre Halsbeuge. „Weißt du, dass du mich gerade zu einem sehr glücklichen Mann gemacht hast?“ Draco stand jetzt neben ihr und zog sie an den Händen zu sich hoch. Er umarmte sie und streichelte ihr sanft den Rücken hoch und runter. Hermione schmiegte sich an seine Brust und ihre Hände wanderten ebenfalls auf seinen Rücken, um die Umarmung noch zu intensivieren. Ihre Blick suchte seine grauen Augen, in denen jetzt ein Sturm der Leidenschaft tobte. „Ich liebe Dich auch“, flüsterte er gegen ihre Lippen und küsste sie unvermittelt mit solcher Inbrunst, dass ihr die Knie weich wurden. Er strahlte sein Glück förmlich aus und ihr ging es nicht anders. Die beiden wurden überrollt von der Intensität ihrer Gefühle. Immer fordernder wurden die Küsse, immer verlangender das Streicheln, immer lauter das Seufzen und Stöhnen. Lange hatten sich beide zurückgehalten und umso heftiger explodierte jetzt ihre Erregung. Ihre soeben besiegelte offizielle Beziehung als Paar bedurfte nun noch der intimsten aller Bestätigungen und so apparierte Draco mit Hermione in eines der Gästezimmer, das er in weiser Voraussicht hatte vorbereiten lassen. Hermione ließ sich willig von ihm führen und innerhalb kürzester Zeit trug sie nichts anderes mehr am Leib als das Smaragdcollier. Draco erlebte erneut eine ebenso hingebungsvolle wie feurige Geliebte und Hermione genoss einmal mehr den einfühlsamen und doch so leidenschaftlichen Liebhaber. Und diesmal wussten beide, dass es am nächsten Morgen ein gemeinsames Aufwachen geben würde.

Als beide am späten Abend Arm in Arm in den Schlaf drifteten, nach Stunden der Leidenschaft, aber auch Stunden liebevoller Gespräche, waren sich Draco wie auch Hermione bewusst, dass sie ihr Glück gefunden hatten. Und sie würden alles in ihrer Macht stehende tun, um es nie wieder zu verlieren.


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