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Fanfiction

Bewährung der besonderen Art - Gefühle anderer Art

von Zuckerdrache

*Kann nicht einmal etwas normal sein in meinem Leben? *, dachte Harry und drückte sich frustriert noch tiefer in seinen Sitz.

Sein Blick streifte erst den neben ihm sitzenden, tief schlafenden Draco, bevor er seinen Fokus mit einem leisen Seufzen aus dem Fenster richtete.

Es war ein sagenhafter Ausblick, der sich ihm bot. Ein strahlend blauer Himmel umschloss das Flugzeug, wie die weiten des Meeres ein Schiff, getragen von einer dicken Schicht fulminant aufgehäufter schneeweißer Wolken, die wie eine dicke Lage Watte den Eindruck vermittelten, dem Flugzeug jederzeit ein sanftes Bett bieten zu können.

Harry konzentrierte sich aber nicht wirklich auf dieses Schauspiel vor seinen Augen. Ihr letzter Abend in Sidney dehnte sich unerwartet lang bis in die Nacht aus und er war hundemüde. Deshalb schloss er das Rollo vor seinem Fenster und senkte erleichtert die Lider. Etwas Ruhe würde ihm guttun. Ruhe und Nachdenken. Nachdenken über die Dinge, die ihn seit einiger Zeit beschäftigten.

Seine Gedanken wanderten zurück zum Great Barrier Reef. Ihr erster Anlaufpunkt in Australien war Cairns, von wo aus man das größte Korallenriff der Welt in anderthalb Stunden erreichen konnte. Denn natürlich sollte der Programmpunkt „Tauchen“, an diesem ganz besonderen Ort auf ihrer Reise nicht fehlen.

Draco war Feuer und Flamme und auch Harry freute sich diebisch auf dieses Erlebnis. Nach einem Blitzeinführungskurs in die Materie des Tauchens mit Lungenautomat war das Erkunden der Korallenbänke des Riffs dann einfach unbeschreiblich.

Das Farbenspiel und die Schönheit der filigranen Tier- und Pflanzenwelt in diesem unheimlich intensiven und klaren Blau waren berauschend und sowohl Harry, als auch Draco verließen das Wasser danach so aufgekratzt, als würden sie unter Drogen stehen.

Draco bedankte sich überschwänglich für dieses Geschenk, umarmte Harry herzlich und drückte ihn, was Harry einen ziemlich peinlichen Moment bescherte, da er dabei von seinen Gefühlen total überrumpelt wurde. Er erwiderte die Umarmung zwar, aber das Kribbeln, das ihm dabei wieder durch alle Glieder schoss, machte ihm Angst und verlieh der Umarmung daher etwas Zaghaftes.

„Hey, bild‘ dir bloß nicht zu viel drauf ein“, ranzte Draco ihn grinsend an, während er ihm kameradschaftlich auf die Schulter klopfte und dann begann, die Taucherkluft abzulegen.

Harry erinnerte sich in diesem Moment an seine eigene Spontanumarmung Dracos auf der Überfahrt nach Manila. Da hatte Draco ebenfalls etwas zögerlich reagiert. Irgendetwas passierte hier zwischen ihnen, was aber anscheinend keiner von beiden wirklich erörtern wollte.

Harry beschloss daher aus dem Bauch heraus, dass er noch einmal Tauchen wollte. Aber diesmal nur Schnorcheln, an einem einsamen Strand, an dem nur sie beide sich aufhielten. Er fand diesen Strand auf Green Island, einer kleinen Insel östlich von Cairns gelegen, wo er sie beide im Green Island Resort einquartierte. Ein Paradies für Taucher und für romantische Seelen.

Denn dieses Erlebnis dort betrachtete er im Nachhinein als ziemlich romantischen Moment. Wenn denn Draco ein Mädchen wäre. Aber obwohl eben dies nicht der Fall war machten sich, jedes Mal wenn er Draco betrachtete, seine Gefühle selbständig und tanzten ordentlich aus der Reihe.

Das kurze Strandstück, wohin er Draco zum Schnorcheln entführte, hatte er zufällig aufgespürt. Bei einem heimlichen, nächtlichen Besenflug bei Vollmond entdeckte er das schwer zugängliche, aber wunderschöne Stück Paradies, so dass sie wirklich alleine waren. Und der Anblick der sich ihnen bot war wirklich paradiesisch. Weißer Sandstrand, tiefblaues, glasklares Wasser und etwas vom Strand entfernt das Riff, auf dem sich die Insel erstreckte.

Die beiden jungen Männer waren sofort im Wasser und erkundeten schnorchelnd die Umgebung im flachen Wasser, um sich dann langsam in Richtung Riff vorzuarbeiten. Dabei beobachtete Harry seinen Reisebegleiter verstohlen, der so voller Begeisterung mit kräftigen, aber wunderbar fließenden Bewegungen durchs Wasser schwamm.

Sein blasser Körper strahlte im klaren Azur des Pazifiks. Harry registrierte mit elektrisierender Faszination die langen schlanken Beine, die nicht übermäßig muskulös waren, aber Draco trotzdem ungeheuer kraftvoll durchs Wasser gleiten ließen. Harrys Augen wanderten über das von der Seite nur ansatzweise sichtbare Sixpack am Bauch, tasteten das fein definierte Muskelspiel am Oberkörper ab und streiften über die sanften Rundungen der Oberarmmuskulatur, die Arme hinunter, bis zu den Händen.

Er mochte Dracos Hände. Schmal, mit langen Fingern. Ganz anders als seine eigenen, die eher breiter waren und die Finger kurz. Alles an Draco war lang und schlank. Er war auch einen Kopf größer als Harry, dessen Statur muskulös kompakt anmutete. Die beiden waren in jeder Hinsicht gegensätzlich. Und gerade deshalb war Harry von Dracos Anblick so fasziniert.

Aber gerade das irritierte ihn. Er musterte den jungen Mann neben sich wie er auch schon Ginny gemustert hatte, als er sich für sie interessierte.

Und Harry hatte so eigenartige Gefühle, wenn er den neben ihm schwimmenden Draco betrachtete. Er hatte definitiv Schmetterlinge im Bauch. Und das machte ihm wirklich Angst. Große Angst.

Das war nicht normal.

Und doch konnte Harry nicht damit aufhören, Draco heimlich anzuschmachten.

Draco selbst benahm sich unbefangen. Auch wenn er Harrys Blicke gespürt haben sollte, ließ er sich nichts anmerken. Allerdings bildete sich Harry ein, dass auch Draco ihm manchmal verstohlene Blicke zuwarf, die er jedes Mal in eine andere Richtung schickte, wenn Harry ihn dabei überraschte.

Die Stimmung nach dem Tauchen war dann eigenartigerweise wieder normal. Ihr Umgang miteinander unbefangen. Die besondere Atmosphäre schien mit dem Wasser von Harrys Körper abzuperlen und er hatte fast das Gefühl, sich das alles nur eingebildet zu haben.

Dann kam Ayers Rock. Von Cairns aus flogen sie zu Australiens Wahrzeichen inmitten des Northern Territory.

Harry ließ sich auch hier etwas Besonders einfallen. Er apparierte mit Draco, unter einem Schutzzauber verborgen, mitten auf den riesigen Felsen, an eine Stelle, die für Touristen eigentlich nicht zugänglich war. So saßen sie hier, allein und von einer urtümlichen Natur umgeben.

Wieder senkte sich diese besondere Stimmung auf Harry nieder und ihm war, als würde er Draco plötzlich mit anderen Augen sehen. Dessen Worte sickerten wie Perlen, eine nach der anderen in Harrys Geist und erst nach und nach setzten sie sich zu sinnvollen Sätzen zusammen. Zu beschäftigt war Harry mit der Musterung seines Freundes und mit den Gedanken darüber, ob das nun normal war oder nicht.

Trotzdem nahm er nebenbei auch auf, was Draco ihm erzählte. Geschichten aus seiner Kindheit, die Harry dazu animierten, seinerseits von seinen Jahren bei den Dursleys zu erzählen. Die beiden unterhielten sich recht lange und erst als die Sonne sich anschickte unterzugehen und das Gestein „Ulurus“ unter Ihnen begann, hellrot zu leuchten, disapparierte Harry mit Draco direkt in ihr Hotelzimmer.

Und erneut flatterten wilde Schmetterlingsschwärme in seinem Bauch, als er mit Draco im Arm dort wieder auftauchte. Er hielt Draco einen winzigen Augenblick zu lange fest, so dass der ihn anschaute und eine Augenbraue in elegantem Schwung nach oben wanderte.

„Du kannst loslassen. Es ist noch alles an mir dran.“

Draco lächelte leicht und seine Augen funkelten, als er sich aus Harrys Umarmung löste.

Diesmal fiel die bizarre Stimmung nicht von Harry ab. Er fühlte sich auf unerklärliche Weise von Draco angezogen. Und wieder grübelte er, ob das denn normal war. Er wollte nicht schon wieder anders sein als die anderen. Außerdem mochte Draco Mädchen. Diese Tatsache ließ Harry komischerweise traurig werden. Und er schluckte seine Gefühle wieder herunter.

So vergingen die nächsten Tage ganz normal, so wie immer. Zwei Freunde, die auf ihrer Reise viel Spaß hatten.

Sidney bildete den Abschluss ihres Australientrips. Sie erkundeten die Metropole ausgiebig und verabschiedeten sich schließlich bei einer ausschweifenden Party, in die sie zufällig hineingerieten, von diesem faszinierenden Land, das sie beide liebgewonnen hatten. Draco schaute dabei ziemlich tief ins Glas, während Harry dem Alkohol eher abschwor, damit er auch ja nicht in Versuchung geriet, etwas Dummes oder Unüberlegtes zu tun. Er beobachtete Draco weiterhin heimlich und hatte das Gefühl, dass Draco es umgekehrt bei ihm genauso tat. Sie redeten viel, berührten sich dabei immer wieder ganz zufällig auf irgendeine Weise. Aber keiner von beiden machte einen Schritt weiter.

Nun befanden sie sich auf dem Flug nach Tahiti. Draco war es furchtbar übel geworden, kaum dass das Flugzeug vom Boden abhob. Trotz des Anti-Kater-Tranks im Hotel wurde es Draco erneut schrecklich schlecht.

Harry zog also wieder eine, diesmal durch Zauber verborgene Phiole aus der Jackentasche, da er so etwas schon erwartet hatte und reichte Draco das unsichtbare Fläschchen. Draco stürzte den Anti-Übelkeits-Trank sofort hinunter und dankte Harry voller Überschwang.

„Harry, mein Retter! Du hast mir schon so oft das Leben gerettet. Eigentlich müsste ich Dir die Füße küssen.“

Harry lachte und zeigte intuitiv auf seine Wange.

„Hier reicht auch.“

Draco zögerte nur einen winzigen Moment, bevor er sich langsam zu Harry beugte und ihm tatsächlich einen Kuss auf die Wange drückte. Als er sich wieder von Harry löste, hielt er plötzlich inne.

Harry wandte ihm den Kopf zu und fast berührten sich ihre Nasen, während sie ihre Blicke gegenseitig gefangen hielten und ihr Atem sich vermischte.

Harry versank förmlich in Dracos rauchgrauen Augen. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und fast hatte er das Gefühl, dass alle das laute Wummern hören konnten. Heiß raste das Blut durch seine Adern, während ein kalter Schauer ihm Gänsehaut bescherte und seine Nackenhaare sich aufstellen ließ.

Harrys Blick wanderte über Dracos Gesichtszüge. Er entdeckte Lachfältchen, die sich in dessen Augenwinkeln bildeten, denn ein sanftes Lächeln zog Dracos Mundwinkel nach oben. Harry spürte, wie ihm alles Blut in den Kopf schoss und er puterrot anlief. Auch Dracos Wangen wurden etwas rosa. Doch irgendwie machte er nicht den Eindruck, als würde ihn die Situation überfordern.

Nach einer für Harry unendlich langen Zeit, die sicher nur wenige Sekunden gedauert hatte, schoss Draco plötzlich nach vorne, berührte blitzschnell Harrys Lippen mit seinen und lehnte sich dann langsam wieder zurück, nicht ohne sein Gesicht Harry zugewandt zu lassen und ihm ein verschmitztes Grinsen zu schenken.

Harry wusste nicht, wie er reagieren sollte. Die Stelle, an der ihn Dracos Lippen berührt hatten, kribbelte, als würden tausend Ameisen darüber laufen. Und sein Herz polterte dermaßen in seiner Brust, dass er Angst bekam, es würde einfach stehenbleiben.

Er begann, sich aus Verlegenheit seine Nase zu putzen, nur um seine Gefühle zu verstecken, die wie eine Lawine über ihm zusammenbrachen. Und um herunterzukommen, sich zu beruhigen. Er war verunsichert. Und das schien er auch auszustrahlen, denn Dracos Blick drückte bald Besorgnis aus.

„Hey, bin ich dir zu nahe gekommen?“

„Äh, ja …., nein …., ich weiß nicht“, antwortete Harry genauso widersprüchlich wie er sich fühlte.

„Wenn du das nicht willst, lasse ich es in Zukunft“, versuchte Draco wohl Harrys offensichtlicher Unsicherheit Tribut zu zollen.

„Nein“, antwortete Harry schnell. Zu schnell für seine Begriffe. „So war das nicht gemeint“.

„Wie dann?“, kam es mit fragenden Augen von Draco.

„Na ja, ich weiß nicht.“ Harry wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich schätze, wir müssen reden.“

Draco runzelte etwas skeptisch die Stirn, nickte dann aber zustimmend.

„Ja, sollten wir. Aber nicht jetzt sofort. Lieber später.“

„Okay.“ Harry war erleichtert, nochmal davongekommen zu sein. Er wollte jetzt eigentlich nicht über seine Gefühle reden. Denn er hatte Angst, es könnte seine Freundschaft zu Draco gefährden.

„Schlafen wir ein bisschen. Dein Trank wirkt dann auch umso besser“, meinte Draco abschließend.

Harry lehnte sich ebenfalls zurück und gab vor, auch zu schlafen. Und so dachte er nun also nach über seine Gefühle, die er für Draco zu entwickeln schien und die ihn mal wieder vom Normalen abhoben. Er war mal wieder anders als die anderen, abnormal. Es war dem Schicksal wohl nicht genug, dass er sowieso schon eine besondere Rolle in der Zauberergesellschaft innehatte, nein, er musste jetzt auch noch homoerotische Gefühle für einen guten Freund entwickeln. Und sich auch in dieser Hinsicht vom Normalen unterscheiden. Und das störte ihn ziemlich.

Wobei, was war schon normal?

Wer definierte Normalität überhaupt?

Die Mehrheit, die eine bestimmte Meinung vertrat?

Einzelne, die meinten zu wissen, was für alle anderen gut zu sein hatte?

Vielmehr sollte doch jeder selbst bestimmen können, was er als normal empfand. Für sich selbst normal. Und wenn für Harry Potter dazu gehörte, auch einen Mann attraktiv zu finden, dann würde er sich nicht länger dagegen wehren.

Es war ungewohnt für Harry, sich diesem bislang so abwegigen Gedanken zu öffnen, aber je länger er darüber nachdachte, desto leichter fiel es ihm.

Er öffnete die Augen und drehte seinen Kopf wieder zu Draco. Der schlief tief und fest. Ein bitteres Lächeln schlich sich auf Harrys Lippen, denn wieder überfiel Harry der unschöne Gedanke, dass Draco seine Gefühle sicher nicht teilte. Schließlich war er hetero.

Harry wollte seinen neuen Freund nicht verlieren. Nicht wegen solcher Gefühle, die zwischen normalen Freunden nun mal nicht üblich waren. Also würde er sich das einfach abgewöhnen müssen.

Und so schlief er schließlich doch ein und als die Stewardess wenig später an ihnen vorbei huschte, fiel ihr Blick auf zwei schlafende junge Männer, deren Hände auf der mittleren Armlehne so dicht beieinander lagen, dass sich die kleinen Finger berührten.


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