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Fanfiction

Bewährung der besonderen Art - Der Djinn in der Flasche

von Zuckerdrache

Schon seit Stunden lag er am Strand und hing seinen Gedanken nach. Das leise Rauschen der ans Ufer auflaufenden Wellen ließ ihn schläfrig werden und er musste sich fast dazu zwingen, hin und wieder die Augen zu öffnen, um das Bild des überwältigenden Farbenspiels am Horizont nicht zu verpassen. Das strahlende Gelb des Himmelskörpers, eingebettet in das sanfte Blau des Himmels und das kräftige Blau der See hatte sich inzwischen in ein sattes Orange verwandelt, das umgeben von einem weiten Spektrum changierender Rottöne vom nahenden Sonnenuntergang kündete. Draco nahm die Sonnenbrille ab, um das Farbenspiel ohne Verdunklung bewundern zu können und nahm erneut einen Schluck aus seinem Cocktailglas, bevor er sich wieder entspannt in seinem Liegestuhl zurücklehnte. Ein riesiges Sonnensegel überspannte seinen Liegeplatz und hatte den ganzen Nachmittag Schatten gespendet. Jetzt schenkte es ihm lediglich noch ein wohliges Gefühl der Geborgenheit an diesem einsamen Strand, den Harry für sie beide ausfindig gemacht und den sie beide zu ihrem derzeitigen Lieblingsplatz auserkoren hatten.

Inzwischen war es etwas windig geworden. Draco hörte den Wind durch die in seinem Rücken stehenden Bäume rauschen und das Sonnensegel flatterte geräuschvoll zwischen den Verankerungen. Von der Liege neben ihm vernahm er außerdem das ruhige und gleichmäßige Atmen seines Reisegefährten. Harry schlief tief und fest und bekam von dem um ihn herum stattfindenden Naturschauspiel nichts mit.

Draco verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und lächelte still vor sich hin. Kurz nach dem Krieg hatte er noch geglaubt, mit Harry Potter niemals über Streit oder Missachtung hinauszukommen, denn auch er selbst verhielt sich ihm gegenüber nicht anders. Aber dann sagte Harry in seinem Prozess als Zeuge für ihn aus und stellte sich zudem als sein Bewährungshelfer zur Verfügung. Das verunsicherte Draco damals zutiefst. Trotzdem war Draco noch davon überzeugt, auch weiterhin bei dem Gryffindor auf Ablehnung zu stoßen. Aber er hatte sich in Harry gründlich getäuscht. In den vergangenen anderthalb Jahren kamen sie zunehmend besser miteinander aus. Auch er selbst veränderte sein Verhalten und inzwischen wagte er es sogar, Harry in Gedanken als einen Freund zu bezeichnen. Besonders seit er kurz vor ihrer Abreise aus Kapstadt am ersten Weihnachtstag ein Weihnachtsgeschenk von ihm überreicht bekam. Ein Pergament , das die Muggel „Gutschein“ nennen und auf dem Harry ihm schriftlich drei Zauberwünsche zum Geschenk machte, die er Draco wann immer es ihm beliebte erfüllen würde. Draco war daraufhin sehr beschämt, denn er hatte Weihnachten nicht nur verdrängt sondern sogar vergessen. Die Vorstellung, erstmals ohne seine Familie Weihnachten zu verbringen, erfüllte ihn mit Trauer und ließ ihn das Fest der Liebe einfach ausblenden. Dass ausgerechnet sein ehemaliger Erzfeind daran gedacht hatte und ihn auch noch beschenkte, machte die Sache auch nicht besser. Trotzdem musste er zugeben, dass er sich freute, zumal Harry ja eigentlich so wenig wie möglich zaubern wollte während dieser Reise. Aber Harry ahnte wohl, dass es so manchen Wunsch gab, den man eben am besten mit Zauberei würde erfüllen können.

Draco sah die Szene noch genau vor sich. Sein Dankeschön war ein beschämtes Geflüster.

„Vielen Dank … aber … ich habe gar nichts für Dich. Weihnachten war schon im letzten Jahr, nur mit meiner Mutter, so … anders, aber dieses Jahr … irgendwie nicht vorhanden. Ich hab es verdrängt, vergessen.“

„Macht nichts. Dass ich die Eindrücke dieser Reise mit jemandem teilen kann, das ist mir Geschenk genug“, wischte Harry Dracos Einwand beiseite und drückte Draco das Pergament beherzt in die Hand.

Draco lächelte verhalten und ein Funkeln schlich sich in seine Augen.
„Du weißt schon noch, mit WEM genau Du diese Eindrücke teilst? Das betrachtest du als Geschenk?“

Harry grinste jetzt auch und nickte.
„Ich bin nicht allein. DAS IST ein Geschenk. Kleine Abstriche muss ich eben in Kauf nehmen.“

Harry zwinkerte Draco zu und lachte jetzt herzhaft.
„Außerdem … sei unbesorgt … dieses Geschenk ist nur ein Bogen Pergament und wird mich auch bei Erfüllung nichts weiter kosten … außer ein paar Zaubersprüche.“

Dracos Blick wurde nachdenklich.
„Auch wenn ich zu Hause immer sehr große und teure Geschenke bekommen habe … am meisten habe ich mich ehrlich gesagt über die kleinen Überraschungen gefreut. Meist keine sehr teuren Geschenke, die aber von Herzen kamen und ausgedrückt haben, dass der Schenkende sich Gedanken gemacht hat. Meine Mutter hat mir sehr oft solche kleinen Wünsche erfüllt. Sie wusste immer womit sie mir eine Freude machen kann. Auch Blaise hat immer ins Schwarze getroffen.“
Draco hielt kurz inne, lächelte dann wieder zaghaft und sprach weiter.
„Du weißt schon, dass Du mir damit jetzt drei Mal eine große Freude machen wirst? Betonung liegt auf MIR, Draco Malfoy.“

Harry fuhr sich etwas fahrig durch die Haare, fast als fühlte er sich wegen irgendetwas ertappt.
„Nun ja, wie es scheint, hast du irgendwo in dir drin doch so was wie ein Herz und inzwischen hab‘ ich Seiten an dir kennengelernt, die so ganz anders sind als das, was ich bereits kenne. Ein völlig anderer Draco Malfoy, dem ich ehrlich gesagt gerne diese Freude machen würde.“

Noch heute hallten diese Worte in Dracos Gedanken wider und vor allem Harrys strahlend grüne Augen brannten sich fest in sein Gedächtnis ein. Das Pergament verwahrte Draco klein zusammengefaltet in seinem Lieblingsbuch auf, das er auf die Reise mitgenommen hatte und benutzte es dort als Lesezeichen. Jedes Mal wenn er es in die Hand nahm grübelte er darüber, was er sich denn nun wünschen sollte. Und heute hatte er nun den ersten der drei Wünsche eingelöst. Ein Tag an einem einsamen, nur von ihnen beiden bevölkerten Strand, mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die ein zivilisiertes Strandleben zu bieten hat.

Seit dem Morgen übten sie sich schon im süßen Nichtstun. Die Durchschnittstemperatur war zwar zu dieser Jahreszeit mit 20 Grad noch recht kühl, aber dafür gab es ja die Zauberei. Wärme- und Trocknungszauber machten das Baden und Herumliegen angenehm. Zusätzlich sorgte die schon recht starke Kraft der Sonne ebenfalls für ein wohliges Gefühl. Sonnensegel, ein Tisch und zwei Liegen waren das Ergebnis von Verwandlungszaubern. Der Anti-Eindringlingsfluch und ein Ignorierzauber ließen sie wirklich unbehelligt von anderen Menschen an diesem ohnehin schon einsamen Ort. Für ihr leibliches Wohl beschwor Harry Sandwiches, Cocktails und sonstige Getränke mittels Beschwörungszaubern herauf, die er während der Horkruxsuche von Hermione gelernt und für diesen Zweck abgewandelt hatte. Inzwischen waren beide papp satt und die Menge der Cocktails war Draco bereits entfallen. Er döste seit geraumer Zeit friedlich vor sich hin und dachte an ihre bisherigen Erlebnisse.

In den vorangegangenen Wochen reisten sie durch Indien, wo Draco besonders das Taj Mahal in Erinnerung blieb. Mit Harry vor diesem eindrucksvollen Monument und Weltkulturerbe zu stehen beeindruckte ihn maßlos. Die Atmosphäre an diesem Ort hielt sie beide gefangen und mehrmals ertappte sich Draco dabei, Harry etwas zu intensiv zu mustern, so dass dieser aufschaute und Draco eine peinliche Röte ins Gesicht zauberte. Irgendetwas passierte mit ihnen, nur wusste Draco es nicht zu benennen. Oder wollte er es nicht benennen, obwohl er es wusste?

Seit Anfang Februar waren sie nun in Hongkong, pünktlich zum chinesischen Neujahrsfest, das mit Beginn des 05.02.2000 das Jahr des Drachen einläutete. Bereits der Jahreswechsel in Kapstadt ins Jahr 2000 war beeindruckend gewesen, aber das Neujahrsfest in Hongkong war mit seiner Farbenpracht und der fernöstlichen Prägung ein besonders eindrucksvolles Erlebnis gewesen. Harry schleifte Draco zudem in den Ocean Park und in den Zoologischen und Botanischen Garten und sie verbrachten viel Zeit auf dem Hongkong Arts Festival, wo Draco endlich ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für Harry fand, und dem Hongkong Food Festival. Sie genossen ausgiebig das Nachtleben von Hongkong und weilten nun, als kleine Erholung vor der Weiterreise, auf Lantau Island, wo sie die letzten Tage das dortige Disneyland besucht hatten. Und dieser Tag am Strand war der Beginn einiger Ruhetage vor ihrer Überfahrt nach Manila.

Draco betrachtete diese Reise immer mehr als Geschenk und keinesfalls mehr als Strafe. Die Tatsache, Harry Potter als Aufpasser zu haben empfand er zu seiner eigenen Überraschung auch keinesfalls mehr als störend und dass er nicht zaubern durfte, vergaß er gerade in den letzten Wochen mehr als einmal. Nur ab und zu kam der Frust dann doch durch. Dann haderte er damit, nur mit Muggelmethoden auskommen zu müssen.

So zum Beispiel während ihrer Ausflüge, wenn er bei warmem Wetter immer wieder darüber moserte, keinen Frischezauber anwenden zu können, wenn er sich am Nachmittag in seiner Kleidung verschwitzt und schmutzig fühlte und eine Dusche noch in weiter Ferne lag. Oder wenn sein Essen nur noch lauwarm oder bereits kalt war, nicht so gewürzt wie er es mochte, die Witterung zu warm oder zu kalt, zu nass oder zu stürmisch und er die Anwendung diverser Hitze-, Würz-, Kühl-, Wärm-, Trocknungs- oder Windstillzauber vermisste. Auch das Apparieren fehlte ihm, wenn er auch inzwischen den diversen Fortbewegungsmitteln der Muggel nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ ein gewisses Unterhaltungspotential zubilligte. Kleine gesundheitliche Unpässlichkeiten konnte Harry meist mit Muggelmedizin beheben, aber einmal hatte er keine mehr zur Hand und Draco quälte sich erst einige Zeit mit Kopfschmerzen, ehe Harry ihn ansprach und ihn daraufhin sofort schmerzfrei zauberte. Im Grunde alles Kleinigkeiten, die aber mit Hilfe der Magie das Leben eines Zauberers ungemein erleichtern konnten.

„Na, überlegst du dir schon deinen nächsten Wunsch?“, hörte Draco plötzlich Harrys Stimme neben sich.

„Du bist wach? Eben hast du doch noch tief und fest geschlafen“, sagte Draco und dreht sich so, dass er Harry direkt anschauen konnte.

Der lag ebenfalls auf der Seite, hatte ihm das Gesicht zugewandt und sich bequem ein Handtuch in die Halsbeuge geklemmt, in das er sich jetzt einkuschelte.
„Der Wind hat mich wach gemacht. Hast du auch geschlafen?“

Draco seufzte und knüllte sich auch ein Handtuch zurecht, damit er ebenso entspannt liegen konnte wie Harry. „Nein, ich kann tagsüber nicht schlafen. Nicht der Rede wert … nur lästig, wenn man nachts auch nicht richtig geschlafen hat und eigentlich nicht ausgeschlafen ist. … Aber du hast recht, so hab ich wenigstens genügend Zeit, mir in Ruhe Gedanken über meinen nächsten Wunsch zu machen.“

Harry sagte erst nichts, räusperte sich aber dann leise, so als wisse er noch nicht richtig, wie er seine Gedanken formulieren sollte.
„Mmh, ich überlege mir gerade, was ich mir wünschen würde, wenn ich drei Wünsche frei hätte, die mir nur Merlin persönlich erfüllen kann. Also meine allergrößten Wünsche, die eigentlich unerfüllbar sind. Welche wären deine?“

„Du hast zuerst überlegt. Also schieß mal los. Was würdest du dir von Merlin wünschen?“, stellte Draco die Gegenfrage, um noch etwas Zeit zu schinden.

Harry dachte nicht lange nach sondern war sich wohl schon länger seiner unerfüllbaren Wünsche bewusst. „Meine Eltern lebend an meiner Seite zu haben, das wäre der erste Wunsch. Der zweite wäre, meinen Paten Sirius wieder zu zurück zu bekommen. Und der dritte … nun, Remus und Tonks wären Teddy sicher gute Eltern geworden, wenn sie noch am Leben wären. Ich kann sie ihm als Patenonkel niemals ersetzen.“

Draco war überrascht.
„Wow, du willst nur Tote wiederbelebt wissen? Keine Veränderungen in deiner Vergangenheit? Eine Entscheidung, die du rückgängig machen willst, ein Ereignis, das du lieber nicht erlebt hättest? Jemand, der in deinem Leben besser nicht vorgekommen wäre? Ich bin erstaunt. Nichts für dich selbst … nur für andere. Warum nur hab ich irgendwie nichts anderes erwartet?“

„Wären diese Personen noch am Leben, wäre mein Leben total anders verlaufen. Ich denke, das wäre auch mir zu Gute gekommen“, antwortete Harry kurz angebunden.

„Oder auch nicht“, setzte Draco nach. „Niemand weiß, wie es sich auswirken würde, wenn bestimmte Personen nicht gestorben wären.“

„Und jetzt du“, unterbrach ihn Harry neugierig, ohne auf Dracos Äußerung einzugehen. „Was würdest du dir von Merlin wünschen?“

Draco überlegte noch einen Augenblick, bevor er Harrys Frage beantwortete, der geduldig darauf wartete.

„Ich hätte gerne einen großen Bruder gehabt. Es ist nicht immer von Vorteil, das einzige Kind zu sein. Man ist immer allein oder allein unter Erwachsenen. Und die Sache mit der Pflichtheirat und Zeugung eines Erben hätte dann nicht mich getroffen.“

„Ziemlich egoistisch“, warf Harry ein.

„Sind Deine Wünsche doch im Grunde genommen auch“, konterte Draco.

Harry ging auch darauf nicht ein.
„Weiter, du hast noch zwei Wünsche.“

„Nun ja, ich denke ich würde mir vor allem wünschen, dass der Dunkle Lord nicht existiert hätte. Mein Vater wäre nicht falschen Idealen gefolgt, wäre nicht in Askaban gelandet, meine Familie wäre noch intakt und ich wäre kein verurteilter Ex-Todesser.“

„Aber dann wärst du auch nicht hier bei mir“, murmelte Harry.
„Das wäre schade“, flüsterte er so leise, dass es Draco fast nicht verstand.
Aber nur fast.

Draco schluckte verlegen, tat so, als hätte er nichts gehört und konzentrierte sich auf seinen dritten Wunsch.
„Und mein dritter Wunsch, nun, da du so eifrig Verstorbene zum Leben erwecken würdest … ich hätte gerne meinen Großvater wieder. Er starb an Drachenpocken, kurz vor Ende unseres zweiten Schuljahres. Ich mochte ihn, obwohl er immer sehr streng war. Aber er war immer für die Familie da, besonders für mich.“

Harry nickte leicht.
„Tja, dann würden ja für uns beide zusammen drei Wünsche ausreichen. Kein Voldemort erfüllt mir im Grunde auch alle meine Wünsche. Und für dich bleiben dann noch der ältere Bruder und dein Großvater. Da haben wir beide ja was gemeinsam. Wir beide lieben die Familie.“

„Leider sind diese Wünsche nicht erfüllbar. Aber es ist interessant darüber nachzudenken, was ohne Lord Voldemort passiert wäre“, sinnierte Draco.
„Du wärst nicht der Auserwählte gewesen und wärst bei deinen Eltern aufgewachsen.“

„Ja, ich wäre nur ganz einfach einer unter vielen Gryffindors gewesen und du nur ein Slytherin, kein Todesser. Ohne Voldemort wäre sicher vieles ganz anders gekommen“, sponn Harry den Faden weiter.

„Tja, müßig darüber nachzudenken, Voldemort war da und wir sind jetzt hier. Ich, der Ex-Todesser, der nicht zaubern darf und du, mein Aufpasser … auf Muggel-Weltreise. Wobei Letzteres ja nicht das Schlechteste ist“, warf Draco ein und beendete somit diesen kleinen Ausflug in utopische Wunschvorstellungen, nicht ohne einem eigenartigen Gefühl des Bedauerns nachzuspüren, das ihn überfiel, wenn er über ein Leben ohne Harry in seinem näheren Umfeld nachdachte.

Harry schmunzelte.
„Nun, dann wechseln wir doch mal von den unerfüllbaren Wünschen zu den erfüllbaren. Weißt du schon, was du dir als nächstes wünschst, was ich dir Besonderes herbeizaubern soll?“

Draco wollte schon den Kopf schütteln, als er plötzlich eine Eingebung hatte.
„Ich wünsche mir einen Besenflug. Ich darf nicht zaubern und habe keinen Besen. Aber DU würdest ja fliegen und ich sitze nur hinter dir. Und ein Ignorierzauber würde uns vor unerlaubten Muggelblicken schützen.“

Harry war überrascht.
„Du wünschst dir … einen Besenflug? Wo bei Merlins karierten Unterhosen soll ich einen Besen herkriegen? Ein Handtuch in ein Sonnensegel zu verwandeln ist eine Sache, aber ich kann nicht einen normalen Besen in einen Flugbesen verwandeln“, versuchte sich Harry etwas ratlos aus der Affäre zu ziehen.

„Du könntest den mit einem Zauberspruch vergrößern, den du in deinem Rucksack mit dir rumträgst“, konterte Draco mit süffisantem Grinsen.

„Woher weißt du das?“
Harry hob erstaunt den Kopf und stützte seinen Oberkörper auf dem Unterarm ab. Die Augenbrauen wanderten nach oben und das Fragezeichen auf Harrys Stirn sprang Draco regelrecht ins Gesicht.
„Schnüffelst du etwa in meinen Sachen, Malfoy?“

„Ach, kaum liegt der Verdacht einer unlauteren Handlung in der Luft sind wir wieder bei Malfoy angekommen? Danke, Potter. Aber ICH hab mir nichts zu Schulden kommen lassen. Eher du, als du vorgestern Nacht am Strand entlang geflogen bist. Das war ziemlich leichtsinnig. Nicht nur ich, auch ein Muggel hätte dich sehen können.“

Harry setzte sich jetzt ganz auf und fuhr sich ertappt mit beiden Händen durch die Haare.
„Mist, da hab ich wohl den Ignorierzauber nicht korrekt gesprochen. Bin halt etwas aus der Übung. Tut mir leid, Draco. Ich wollte ja während dieser Reise weitestgehend auf Magie verzichten und ich dachte, du schläfst tief und fest. Aber ich hab es so vermisst zu fliegen.“

Draco schnaubte.
„Frag mich mal. Aber du solltest nicht wegen mir aus der Übung kommen mit dem Zaubern … und dem Fliegen. … Trotzdem … wieso hast du den Besen überhaupt dabei wenn du der Magie so gut wie gänzlich entsagen wolltest? Verleitet doch nur. Und wie man sieht hast du ja nicht standgehalten.“

„Keine Ahnung“, antwortete Harry kleinlaut.
„Ich wollte einfach meinen Besen dabeihaben. Das gibt mir Sicherheit. Du darfst schließlich unter keinen Umständen zaubern. Wenn irgendwas passiert, auf dem Besen fliegen geht auch ohne Zauberstab.“

„Klar, und ohne Ignorierzauber verstoße ich dann gegen das Geheimhaltungsabkommen und lande trotzdem wieder in Askaban. Gib‘ doch zu, dass du deinen verdammten Besen einfach nicht zu Hause lassen konntest, weil du nicht ein ganzes Jahr aufs Fliegen verzichten wolltest.“
Draco hatte sich etwas in Rage geredet, obwohl er Harry so gut verstehen konnte. Er selbst fühlte sich wie amputiert und Harry verzichtete freiwillig weitestgehend auf den Einsatz von Magie.
„Was ist jetzt. Krieg ich meinen Besenflug?“, setzte er etwas sanfter nach. Schließlich wünschte er sich das wirklich sehr und wollte Harry nicht verprellen.

„Okay, ein Besenflug. Wobei das eigentlich ein ziemlich großer magischer Wunsch ist und für zwei gut ist.“

„Du bist kleinlich Potter. Aber gut … Hauptsache fliegen. Da verzichte ich sogar auf den dritten Wunsch. … Und wann fliegen wir?“

Harry zuckte mit den Schultern.
„Wann du willst … Malfoy.“

„Schon gut, … Harry, … also dann am besten noch vor der Schiffsreise?“

„Mmh, also ich denke, ich schenk‘ dir noch hier auf Lantau einen Strandflug … und wenn du willst auch noch irgendwann in den nächsten Monaten einen Flug durch blühende Landschaften oder was auch immer. Ich denke du vermisst das Fliegen genauso wie ich, oder nicht?“

Harry hatte sich inzwischen wieder in sein Handtuch gekuschelt und musterte Draco mit wissendem Blick. Draco nickte nur bestätigend und freute sich jetzt schon auf das Gefühl der absoluten Freiheit. Die Vorstellung, mit Harry wie im Raum der Wünsche auf einem Besen zu fliegen und ihn von hinten zu umklammern wurde jetzt allerdings von einem eigenartig kribbeligen Gefühl im Bauch begleitet. Das Gefühl irritierte und faszinierte ihn gleichermaßen.

„Ich freu mich … echt. Damit machst du mir wirklich die größte Freude überhaupt. Und gleich zwei Mal.“

Draco freute sich riesig und wäre Harry am liebsten um den Hals gefallen. Allerdings schreckte ihn dieser Gedanke im selben Moment als er ihm in den Sinn kam. Deshalb drehte er sich wieder dem Meer zu, um sich wieder dem Sonnenuntergang zu widmen.

„Du brauchst dich nicht zu schämen für deine Freude. Solange du mich nicht wieder in die Flasche zurücksteckst, bin ich gerne dein Flaschengeist“, hörte er Harry neben sich antworten.

Draco wandte ihm fragend das Gesicht zu.
„Häh, … Flaschengeist? … Wo soll ich dich nicht reinstecken?“

„Vergiss es“, meinte Harry nur und drehte sich auch wieder in Richtung der im Meer versinkenden Sonne.
„Lass uns den Sonnenuntergang genießen. Ein herrlicher Anblick, findest du nicht?“

Draco nickte nur und so hingen sie beide still ihren Gedanken nach, während sich der Abend über die Insel senkte.

Anmerkung:

Wer wissen möchte, wie Draco und Harry das Weihnachtsfest in Kapstadt erlebt haben, der kann hier nachlesen:

http://www.fanfiktion.de/s/50b9da160000a389067007d0/6

Ich gehöre auch dem Rudel an und habe auf ff.de für den Rudel-Weihnachtskalender 2012, auf dem Profil von „Das Rudel“ unter dem Titel „Rudelsalat“ zu finden, den Oneshot „X-mas on the Cape“ (Kapitel Nr. 6) beigesteuert.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg