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Fanfiction

The Flaw of Perfection - Training

von Dr. S

Unter einer grauen Wolkendecke ging James über die Ländereien in Richtung Quidditch-Stadion. Die ganze Wut, die er am Morgen noch gespürt hatte, schien so unsinnig, wo er jetzt genau das hatte, was ihm auch rechtmäßig zugestanden hatte. Bloß war ihm noch immer ein Rätsel, warum Slytherins Kapitän seine Meinung geändert hatte.

Er wusste definitiv, dass er ein freies Hogsmeade-Wochenende vor sich hatte. Eigentlich die perfekte Gelegenheit eine extra Einzeltrainingsstunde einzulegen, aber er dachte an die Drei Besen, an ein Butterbier und an… Scorpius Malfoy. Er hatte schon sein Mittagessen damit verplempert nach dem hellblonden Haarschopf Ausschau zu halten. Schwer zu finden, wenn man suchte.

„Hey.“

James drehte sich kaum um, da wurde er schon am Arm gefasst. Scorpius tauchte neben ihm auf. Er war leicht außer Atem, als hätte er einen kurzen Spurt eingelegt, und nutzte James‘ Schulter als Stütze.

„Du bist zur Abwechslung mal gar nicht verschwitzt“, sagte Scorpius und grinste.

James konnte nicht anders, als das zu erwidern. „Warte eine Stunde, dann sieht das ganz anders aus.“

„Heißt das, du hast es dir anders überlegt und schnappst dir dein Feld?“

„Kapitän Arschgesicht hat es sich anders überlegt. Seine Pläne haben sich anscheinend geändert.“ Da steckte mehr dahinter, das ahnte James zumindest. Er behielt Scorpius‘ Reaktion genau im Auge.

„Nein, wirklich?“ Scorpius versteckte einen zuckenden Mundwinkel hinter seiner Hand. „Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Wie hast du das denn hingekriegt?“

„Äh…“ James blieb stehen. Allein der Gedanke schlug seiner Meinung nach einen sehr absurden Haken. Scorpius hatte keinen Grund sich in seine Angelegenheiten einzumischen und wenn doch, dann hatte er nicht die nötigen Mittel. James wollte nachfragen, aber bei Scorpius‘ Blick fiel ihm Hogsmeade ein, sein freies Wochenende, Butterbier… „Was machst du hier draußen?“

Scorpius lachte, als James seine Frage so dreist missachtete. „Meine Strafarbeit geht weiter. Ich glaub, Hagrid hatte Mitleid. Jetzt darf ich seine Kürbisse entschnecken, während er unten im Dorf was erledigt.“

„Heh, happy Halloween.“ James überlegte erneut, welches Thema er ansprechen sollte, aber Scorpius‘ kurzes Auflachen ließ ihm nicht genug Zeit für eine Entscheidung. „Ich –“

„James!“ Vom Schlosseingang winkte seine kleine Schwester ihm, lief los und hüpfte den Hang herunter auf ihn zu. „Warte auf mich, hey!“

James hatte sich kein Stück bewegt. Er verdrehte in Scorpius‘ Richtung die Augen, bekam dafür noch ein kleines Schmunzeln. Scorpius‘ Lächeln hob die Temperatur immer etwas an. „Wir sehen uns.“

„Viel Spaß beim Training, James.“ Scorpius drehte sich mit einem Winken weg und bog zu Hagrids Hütte ab. Auf halbem Wege kreuzte er Lily, die ihn im Vorbeirennen anlächelte und beinahe über einen Maulwurfshügel stolperte. Hochrot im Gesicht und außer Atem erreichte sie James.

„Süß“, keuchte sie.

James runzelte die Stirn.

„Malfoy?“ Lily rieb sich die Seiten, musste anscheinend schmerzhafte Stiche ertragen. „Er ist süß. Hat was, findest du nicht?“

Scorpius hatte was, ja. Er war süß, sah gut aus, hatte etwas unsagbar Positives an sich, das die Anziehung verdoppelte. James vermied den Blick rüber zu Hagrids Hütte, zu Scorpius, und zog seine Schwester mit sich zum Stadion. „Lass das nicht Mum oder Dad hören“, murmelte er.

„Was habt ihr miteinander besprochen?“, fragte Lily neugierig. „Selten genug, dass du bei einem Slytherin nicht deine Fäuste sprechen lässt. Also?“

„Nichts“, sagte James. Am liebsten wollte er schnell vergessen, wie wenig er überhaupt rausbekommen hatte.

„Hat er eine Freundin?“

James hatte keine Ahnung, und noch weniger wusste er, was er darauf antworten sollte. Er hatte keinen Gedanken daran verschwendet und wollte auch nicht, dass seine Schwester Gedanken an sowas verschwendete.

„Wer hat eine Freundin?“ Von hinten schloss ein weiterer Teil des Teams auf. Sein Cousin Fred drängte sich mit einem großen Schritt zwischen James und Lily, präsentierte ein enormeres Grinsen als sein Gesicht erlaubte. „Hast du wieder jemanden und uns nichts gesagt, Jamie?“

„Nein.“ James griff an Fred vorbei, packte seine Schwester am Arm und schubste sie vorwärts, bevor sie sich in unwichtigem Klatsch verlor. Die Gefahr bestand bei jedem Training, dass sie sich die Hälfte der Zeit verquatschte, und dafür hatte er sich das Feld nicht zurückgeholt. Wie auch immer er das geschafft hatte.

Er eskortierte Lily weiter zum Stadion und wurde sie in der Umkleide endlich los. Dafür musste er beim Umziehen die bohrenden Blicke seines Cousins ertragen. Freds Aufmerksamkeit blieb bei ihm, bis sie in der Luft waren und er einen Klatscher hatte, der ihn ablenkte.

James hatte weder Zeit noch Lust sich mit solchem Scheiß aufzuhalten. Mädchen, Beziehungen waren besonders seit ihrem fünften Jahr das Thema Nummer eins. Ein Trend, der auch in seinem letzten Jahr noch nicht abgeklungen war. Es schien nur wichtiger zu werden. Dabei war es bloß anstrengend eine Freundin zu haben und viel bekam man dafür nicht zurück. Außer Stress.

Wenn Scorpius sich damit aufhalten wollte, ging ihn das nichts an. James hatte eine Mannschaft, auf die er sich konzentrieren musste.

Über dem Quidditch-Stadion hing inzwischen ein dichter grauer Teppich. Durch die schmalen Risse der Wolkenmauer leuchtete der Schein eines gelben Blitzes durch. Donner erschütterte den Himmel. James fing den Quaffel mitsamt Regentropfen aus der Luft.

„Seh ich wie der verdammte Torring aus, Nummer drei? Wenn du zwei Meter vom Tor entfernt den Quaffel kriegst, dann schießt du verdammt nochmal und passt nicht. Ist das so schwer zu verstehen?“ James warf den Lederball zurück zu dem neuen Jäger. Seine Teamkameraden hatten alle miteinander Nummern, also nannte er sie auch bei ihnen, bis auf seinen Cousin und seine kleine Schwester.

Letztere schoss mit ihrem brandneuen Besen an seine Seite. „Vielleicht einen Freund?“

„Was?“, fragte James, während er das Jäger-Manöver im Auge behielt. Diesmal klappte es besser, aber der Hüter hatte keinerlei Schwierigkeiten den schwachen Schuss abzufangen. James bekam den Quaffel zugeworfen und beförderte ihn gleich wieder an die Nummer vier. „Nochmal!“

„Malfoy“, sagte Lily. „Vielleicht ist es keine Freundin, sondern ein Freund. Die hübschen Jungs sind entweder vergeben oder schwul.“

James drehte seinen Besen herum, um seine Schwester anzusehen. Sie baumelte mit den Beinen. „Hast du den Schnatz gefangen?“

Lily öffnete ihre Hand und ließ den kleinen goldenen Ball frei. Er zischte sofort an James‘ Ohr vorbei in den düsteren Himmel. Lily blickte ihm nach. „Es fängt an zu regnen. Sollten wir nicht Schluss machen? Sonst werden wir noch alle nass.“

„Beim Spiel hören wir auch nicht auf, wenn es anfängt zu regnen. Reiß dich zusammen. Es ist nur Wasser.“

Ein Tropfen Wasser traf Lily anscheinend im Augenwinkel, so wie sie die Lider zusammenkniff. „Hoffentlich regnet es beim Spiel nicht. Ich hab Mum und Dad geschrieben, ob sie es sich anschauen kommen. Ist doch mein erstes Mal in Action.“

„Mum und Dad kommen nicht zu den Spielen“, sagte James langsam und deutlich, als hätte er es nicht schon hundert Mal gesagt. „Mum ist einmal gekommen, weil du sie als Kleinkind hergeschleppt hast. Such den Schnatz, Lily.“

Lily lenkte ihren Besen unmotiviert herum und kehrte nach einem Schlenker an James‘ andere Seite zurück. „Hastings hat eine Freundin, oder?“

James behielt die letzten Bewegungen seiner Jäger im Auge. „Wer?“

„Slytherins Kapitän. Du weißt schon. Der dich heute Morgen beim Frühstück angesprochen hat. Vorher hab ich ihn mit Malfoy reden sehen. Vielleicht –“

„Was?!“ James drehte den Kopf. Gleich darauf traf ihn etwas Hartes an der Schläfe. „Autsch!“

„Ups.“ Lily flog unter ihn und fing den Quaffel auf, der James fast vom Besen gefegt hatte. Sie lächelte breit. Ihre dunklen Augen strahlten vor Hohn. „Das sollte dir aber nicht passieren, Captain.“

James knirschte mit den Zähnen. Er schnappte seiner Schwester den Quaffel aus den Händen und schleuderte ihn zurück an den Hüter. „Fang den verfluchten Schnatz, Lily“, presste er hervor. Eine Böe schlug ihm Regen ins Gesicht, als er sich den anderen zuwandte. „Weitermachen! Bin sofort wieder da!“ Er steuerte im Sturzflug auf den Boden zu, entschied sich aber dafür gar nicht erst abzusteigen und raste im Rekordtempo aus dem Stadion.

Erst einige Meter von Hagrids Hütte entfernt sprang er von seinem Besen. Wasser spritzte bei jedem seiner Schritte aus dem vollgesogenen Rasen. Die Regentropfen wurden mit jeder Sekunde größer, schlugen eisig auf die Haut und hatten ihn fast vollständig durchnässt, als er das Kürbisfeld erreichte.

„Du widerlicher kleiner Mistkerl!“, brüllte James.

Scorpius schreckte herum, das Gesicht halb von seiner Kapuze verdeckt und den Schneckenschutz in beiden Händen. Nasse Haarsträhnen hingen vor seinen Augen. Er blinzelte gegen den Regen.

„James?“

James warf seinen Besen auf den Boden. Er brauchte beide Hände, um Scorpius am Kragen zu packen, herumzuzerren und gegen die Holzwand der Hütte zu werfen.

„Ich wusste es“, schnauzte er. „Ich wusste, dass du was damit zu tun hast. Denkst du, du kannst deine Slytherin-Spielchen mit mir abziehen, ohne dass ich was davon mitbekomme? Nur, weil wir zwei, drei nette Worte miteinander gesprochen haben?“

„Ich – Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst.“

„Du hast Hastings dazu gebracht, mir das Feld zu überlassen!“ Er zerrte Scorpius auf die Zehenspitzen, bekam ihn so auf Augenhöhe. „Wie? Warum?!“

Der Ruck hatte Scorpius‘ Kapuze heruntergerissen. Zerrauft und geschockt schaute er James an. „Ich hab nur… Ich…“

James packte ihn fester, drängte ihn dichter an die Wand. „Was?“

Scorpius‘ Atem ging abgehackt. Er war warm auf James‘ Lippen. „Ich… wollte mich revanchieren. Mehr nicht. Du warst so frustriert wegen dem Feld, dass ich was machen wollte.“

„Ja, sicher“, knurrte James. Er spürte Scorpius‘ Puls unter seinen Fingerknöcheln rasen. „Wieso sollte der verlogene Bastard von Kapitän da mitmachen, hm?“

„Weil…“ Scorpius zögerte. Rote Flecken hoben sich von seinen nassen, blassen Wangen ab. „Du hast ihn mit einem Mädchen gesehen, richtig? Mit dem Mädchen ist er in den Gemeinschaftsraum gekommen, als ich gegangen bin. Das war nicht seine Freundin. Ich hab ihm gesagt, dass mir das seiner Freundin gegenüber rausrutschen könnte, wenn er dir das Quidditch-Feld nicht zurückgibt.“

James‘ Finger lockerten sich zitternd. Er erneuerte seinen Griff, fester diesmal, und beugte sich nah Scorpius heran. „Also bist du ein manipulativer, durchtriebener Slytherin.“

„Ich wollte –“

„Genauso, wie der Rest deiner Bande. Ihr seid alle so, ich weiß gar nicht, wieso ich was anderes geglaubt habe. Ich dachte ernsthaft, du wärst in Ordnung.“

Scorpius schüttelte hilflos den Kopf. „James…“

„Was? Los, sag schon. Versuch dich rauszureden.“

„Ich wollte dir bloß helfen“, sagte Scorpius leise.

„Du denkst also, dass ich alleine nicht klar komme, was? Dass ich ohne Hilfe wegen ein paar Slytherins heulend zusammenbreche? Da hast du dich geschnitten. Ich brauche weder deine noch die Hilfe von irgendjemand anderem.“ James hatte schon viele Slytherins so in der Enge gehabt. Er wusste, wie schnell sie zu wimmern anfingen, ihre große Klappe nicht mehr aufkriegten und wie das letzte Blatt im Herbst zitterten. Scorpius zitterte, aber in seinen Augen lag kein Hinweis auf Angst. James packte ihn an der Kehle. „Warum? Du hast mir das ‚Wie‘ erklärt, jetzt will ich das echte ‚Warum‘.“

„Ich wollte dir helfen“, wiederholte Scorpius, noch immer weit davon entfernt eingeschüchtert zu sein.

„Den echten Grund“, blaffte James.

„Das ist mein Grund!“

„Lüg mich nicht an! Sag mir, was du vorhast. Warum hast du das getan?!“

Scorpius holte tief Luft. „Vielleicht wollte ich dir Zeit für ein Butterbier mit mir verschaffen.“

„Siehst du. Du bist ein hinterhältiger, manipulativer… äh… Was?“ James stockte. Seine Hand lag kraftlos auf Scorpius‘ Hals. „Wieso das?“

Scorpius blinzelte. Regentropfen hingen in seinen Wimpern. „Was denkst du wieso?“

James hatte darauf so viele Antworten, vorgefertigt von Jahren voller Vorurteile, aber keine davon kam ihm über die Lippen. Dafür kamen Scorpius‘ Lippen näher. James schoss vor und küsste ihn.

Vor Schock krachte Scorpius‘ Faust gegen seine Rippen, verursachte nicht genug Schmerzen, um ihn loszubekommen, und klammerte sich dann so fest, dass sich zu lösen gar nicht mehr in Frage kam. Seine Lippen waren weich und warm, Regen rann während der Bewegungen zwischen ihre Münder. Scorpius‘ Haut brannte unter James‘ Fingern. Zu heiß.

James zuckte zurück, wie vor einem offenem Feuer. Der Regen kühlte ihn nicht ab. Scorpius lehnte an der Wand und atmete schwer in seine Handfläche, nicht in der Lage einen Ton herauszubringen. James nutzte das aus, flüchtete zur Seite und sammelte seinen Besen von der nassen Erde auf.

„Ich muss zurück zum Training“, murmelte James mehr zu sich selbst, stieg auf den Besen und sauste zurück zum Stadion. Regen und Wind schlugen ihm entgegen, klärten seinen Kopf aber nicht.

Er fing heute keinen einzigen Quaffel mehr.


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