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Fanfiction

Verwirrung - Kapitel 30

von Thestralenreiter15

@Mik: Aufgeben werde ich diese Geschichte auf keinen Fall. Nur kann es manchmal etwas länger bis zum nächsten Kapitel dauern, so wie das beim letzten Mal der Fall war. Aber dafür habe ich diesmal versucht, mich zu beeilen :)
Um ehrlich zu sein, weiß ich (noch) nicht einmal, wie Susans Erinnerung aussieht, ich habe schon tagelang über die Gestalt ihres Patronus nachgegrübelt...
Jaa, allzu gründlich hat Lucius bei dieser Vorgehensweise nun wirklich nicht nachgedacht. Und wenn sein Sohn schon weg ist, könnte er wenigstens Rücksicht auf seine Frau nehmen.
Keine Sorge, so schlimm wird das alles gar nicht. Immerhin versuche ich immer noch, das alles zu einem glücklichen Ende zu bringen :D Aber ein bisschen Spannung muss ja auch sein ;)
Viel Spaß mit dem nächsten Chap und natürlich vielen Dank für deinen Kommentar!


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Obwohl mitten im Sommer, hatte das Wetter offenbar beschlossen, der schottischen Bevölkerung anstelle von Sonne ein paar heftige Regenschauer zu schenken, weil die in Schottland ja ohnehin so selten vorkamen. Seit fünf Tagen hatte es mittlerweile geregnet, und allmählich spekulierten die Meteorologen sowohl auf Muggel- als auch auf der magischen Seite, dass der Sommer 1996 wortwörtlich ins Wasser fallen könnte. Auch ein gewisses Herrenhaus in der Gegend um Wiltshire wurde von dem Dauertief nicht verschont.
Draco Malfoy jedoch hatte beschlossen, dass ihm heute nicht einmal das Wetter die Laune vermiesen konnte. Beschwingten Schrittes bog er um die letzte Tür und erreichte endlich seine Zimmertür.
"Hör' gefälligst auf, so zu trampeln, Bursche! Du hast mich aufgeweckt."
Draco ignorierte den Vorwurf des Porträts seines Ur-Ur-Großonkels ebenso wie den Strom an Verwünschungen, der darauf folgte, und die Tatsache, dass er es schon wieder gewagt hatte, ihn "Bursche" zu nennen.
Eigentlich war es erst Viertel nach elf und somit zu früh, um sicher sagen zu können, ob dieser Tag ein besserer als der vorherige würde, doch bis jetzt sah alles danach aus.
Heute Morgen hatte es seine unfähige Hauselfe zum ersten Mal geschafft, sein Frühstück nicht komplett zu versauen, sein Quidditchmagazin, dessen letzte Ausgabe bereits ein Interview mit seinem Lieblingssucher angekündigt hatte, war trotz des Unwetters pünktlich angekommen und noch dazu war in seiner Post ein Brief gewesen, der ihn zum Vertrauensschüler befördert hatte. Dass der weibliche Vertrauensschüler für Slytherin Pansy Parkinson war, hatte er in der Aufregung komplett überlesen. Gerade, als Maximus Brankovitch III über seine bevorzugte Spieltaktik und deren Vor- und Nachteile referierte, hinderte ein vertrautes Geräusch- das Kratzen von Krallen an seinem Fenster- Draco am Weiterlesen. Schweren Herzens löste er sich von der fesselnden Seite und begab sich zu seinem Panoramafenster, wo ein reichlich zerfetzt aussehender Waldkauz darauf wartete, seinen Brief loszuwerden. Augenblicklich ließ er ihn in Dracos kaum geöffnete Hand fallen und stürzte sich daraufhin erneut in das nahende Gewitter. Draco musterte den Umschlag aufmerksam, doch bis auf seinen Namen war er unbeschrieben. Vom Absender keine Spur. Ein roter Streifen in der rechten Ecke signalisierte, dass es sich um einen Eilbrief handelte.
Zögernd sah er von dem Brief zu seinem angefangenen Artikel und wieder zurück, doch das geheimnisvolle Pergament siegte. Ohne sich um den smaragdbesetzten Brieföffner auf seinem Schreibtisch zu kümmern, riss er den Umschlag kurzerhand mit den Fingern auf und entfaltete das Pergament.
"Draco,
Ich hoffe, die Eule erreicht dich. Bei dem Wetter würde es mich nicht wundern, wenn ich sie nie wiedersehe, aber das hier war wichtig. Zuerst einmal, Glückwunsch zum Vertrauensschülerposten. Pansy hat es mir vor einer Stunde per Flohnetzwerk erzählt.
Warum ich meine Eule eigentlich in diese präapokalyptische Gegend schicke, ist, um dich zu warnen. Leider habe ich selbst es erst heute Morgen erfahren, sonst hätte ich eher geschrieben.
Sicher weißt du, dass meine Mutter, mein derzeitiger Stiefvater und ich zu dem Treffen heute Abend eingeladen wurde. Ich kann mir vorstellen, dass du dir hierbei eine große Chance für dich ausrechnest, und vermutlich hast du damit sogar Recht. Trotzdem bitte ich dich, vorsichtig zu sein. Du wirst ohnehin schon als Favorit gehandelt, hast den Posten so gut wie sicher. Ich weiß, dass du ungerne auf den Rat anderer hörst, doch bitte sei vorsichtig.
Alles andere können wir nach heute Abend besprechen. Ich bin gespannt, ob dein Haus wirklich so beeindruckend ist, wie du immer behauptest.
Blaise Zabini"
Draco las den Brief zwei weitere Male und könnte sich dennoch keinen Reim auf ihn machen. Dass am heutigen Abend irgendeine wichtige Veranstaltung geplant war, hörte er zum ersten Mal. Noch dazu sollte er eigentlich davon wissen, wenn sie doch angeblich in seinem eigenen Haus stattfand.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Hauselfe heute so beschäftigt wie lange nicht gewirkt und seine Mutter am Frühstückstisch irgendetwas Unverständliches gestottert hatte.
Sein Zeitungsartikel war längst vergessen. Hastig sprang er auf, um sich ins Erdgeschoss zu begeben. Kurz vor der Tür hielt er inne, beschrieb eine Kurve und überflog den Brief von Hogwarts ein weiteres Mal.
"Ihr Partner für das Haus Slytherin wird Miss Pansy Parkinson.
Ich bin sicher, Sie werden ihre Aufgaben mehr als zufriedenstellend erledigen.
Severus Snape, Hauslehrer von Slytherin"
Stöhnend verdrehte Draco die Augen und schleuderte den Brief unter sein Bett.
"Mutter?"
Draco rief bereits am oberen Ende der Treppe nach Narzissa Malfoy. Ein weiteres Mal wurde er von dem Porträt eines Urahns verflucht. Ein weiteres Mal war es ihm egal.
Im Wintergarten wurde er schließlich fündig. Seine Mutter stand alleine vor der Fensterwand, die Arme eng um den Körper geschlungen, und sah nach draußen.
"Mutter."
Zusammenzuckend drehte sich seine Mutter zu ihm um, dann breitete sich ein steifes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
"Draco, Liebling. Ich habe dich gar nicht bemerkt."
Erst da bemerkte Draco, dass er Blaises Brief immer noch in der Hand hielt. Er hatte ihn gar nicht mitnehmen wollen, doch nun eignete er sich hervorragend dazu, ihn anklagend vor der Nase seiner Mutter herumzuwedeln.
"Ich habe einen Brief bekommen. Angeblich findet hier heute Abend irgendein Treffen statt."
"-Das stimmt."
Draco fielen fast die Augen aus dem Kopf
"Darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus! Worum geht es da? Und wieso erfahre ich erst jetzt davon, und dann noch von... und dann noch nicht mal von euch?"
Einer plötzlichen Eingebung folgend hielt er seine Quelle lieber geheim.
"Das... ist schwer zu erklären."
Draco seufzte entnervt auf.
"Schon gut, ich frage Vater. Wo ist er?"
"-Er... er wird dir das nicht erklären können. Er wurde heute Morgen abgeholt. Sie haben ihn nach Askaban gebracht."
Die plötzliche Stille zwischen ihnen wurde gefüllt vom monotonen Prasseln der Regentropfen, in das sich das leise Schluchzen seiner Mutter mischte. Die Nachricht sickerte durch die Ebenen seines Verständnisses wie zähflüssiger Sirup, der nach und nach alle Hirnfunktionen lahmlegt.
Kurz bevor er das alles auch nur ansatzweise realisieren konnte, erklang von neuem ein Geräusch, das er erst vor einer halben Stunde noch gehört hatte.
Draco ließ seinen Blick nach draußen schweifen. Die Fensterbänke waren leer.

---

Schweißgebadet wacht Draco auf. Sein Herz hämmert überlaut und viel zu schnell in seiner Brust und übertönt so fast die Eule, die außen auf der Fensterbank hockt und ihre Krallen gegen das Glas schlägt, um auf sich aufmerksam zu machen. Draco steht ächzend auf und fragt sich insgeheim, warum er überhaupt Schutzzauber errichtet hat, wenn doch sogar dämliche Posteulen sie überwinden können. Der Kreis der möglichen Absender ist klein, genau genommen beinhaltet er sogar nur eine einzige Person: Nott.
Mit einem leisen Knarzen öffnet sich das Fenster und Draco nimmt der Eule ihren Brief ab. Augenblicklich setzt sie zum Rückflug an. Indessen schweifen Dracos Gedanken zurück zu seinem Traum.
Er muss gar nicht erst darüber nachdenken, wie er hätte ausgehen können, denn tatsächlich ist genau das an einem Sommertag letzten Jahres passiert. Draco erinnert sich an viel mehr, als ihm lieb ist: Wie mit der Inhaftierung seines Vaters alles in Gang kam, wie er zum Todesser erhoben wurde, wie alles schief gelaufen ist. Er wirft einen kurzen Blick auf Susan. Fast alles.
Der damalige Tag, der noch morgens so großartig begonnen hatte, ist zu einem Desaster geworden, und das lag nicht einmal daran, dass er sich in Zukunft mit Pansy den Posten des Vertrauensschülers würde teilen müssen. Am folgenden Abend erhielt Draco das dunkle Mal und somit die riesige Last an Verantwortung und Herausforderungen, unter der sein Vater zusammengebrochen war.
Ein greller Sonnenstrahl, der zwischen den Wolken hindurch bricht und Draco zum Blinzeln bringt, befördert ihn zurück in die Gegenwart. Unschlüssig mustert er das knisternde Pergament unter seinen Fingern und kommt dann zu dem Schluss, dass warten ihn auch nicht weiterbringen würde. Mit einem hörbaren Ratschen reißt das Papier des Umschlags.
"Ich habe Mist gebaut. Verschwinde sofort. Sie sind hinter euch her."
Ein beklemmendes Gefühl breitet sich in Dracos Magengegend aus. Wie erwartet ist der Brief von Nott und irgendwie macht das die ganze Sache kein bisschen weniger beunruhigend. Kurz denkt er darüber nach, ob Nott versucht, ihnen eine Falle zu stellen, doch inwiefern kann man jemanden in die Falle locken, indem man ihm rät, zu fliehen? Außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass jemand es schafft, die Schutzzauber zu überwinden. Draco fasst einen Entschluss.

---

Auf dem alten Dielenboden ertönen polternde Schritte, die sich in meinen Traum drängen. Bevor ich sie ausblenden und zurück in den Schlaf sinken kann, zerbricht plötzlich eine Vase mit lautem Klirren. Ich schrecke hoch und taste schlaftrunken nach meinem Zauberstab. Als mein Handgelenk gegen die Kante des Nachttisches stößt, zuckt ein brennender Schmerz durch meinen ganzen Arm und für eine Sekunde erscheinen im meinem Blickfeld blaue Tintenkleckse. Getroffen kneife ich meine Augen zusammen und presse meine andere Hand gegen den Verband. Wie mir jetzt erst auffällt, ist Draco nicht da.
Schlagartig hellwach nehme ich meinen Zauberstab vom Tisch und stehe so leise wie möglich auf. Barfuß schleiche ich zum Türrahmen und werfe einen vorsichtigen Blick in den Nebenraum, aus dem die Geräusche gekommen sind. Kurz ist überhaupt niemand zu sehen- dann gerät ein blonder Haarschopf in mein Sichtfeld. Hörbar erleichtert atme ich aus und lasse meinen Stab sinken.

---

Im Norden Frankreichs, südlich von Paris, liegt der Wald von Fontainebleau. Über 26.000 Hektar hinweg erstrecken sich dort alle möglichen Arten von Bäumen und obwohl der Großteil des Waldes im 17. Jahrhundert künstlich angelegt wurde, wirkt er doch überaus natürlich und hat schon vielen Leuten, die sich in einem abgelegenen Teil des Waldes versteckt hielten, als Rückzugsmöglichkeit gedient.
Fenrir Greyback hatte schon immer eine Abneigung gegen Frankreich, ebenso wie gegen abgelegene Orte. Die Frauen, die sich besonders dort mit einem ganzen Flakon voll Parfüm einzusprühen scheinen, verdecken das für ihn wirklich Wichtige: Den köstlichen Geruch des Blutes, das durch ihre Venen fließt. Was abgelegene Orte angeht, so sind dort in der Regel einfach zu wenig Leute, die man beißen könnte.
Dennoch steht er jetzt auf einer verlassenen Lichtung mitten in Frankreich, und auf den ersten Blick könnte man wirklich denken, er sei der einzige Mensch dort. Fenrir weiß es besser. Er weiß, dass irgendwo hier, umgeben von Schutzzaubern, eine kleine Hütte steht, in der sich seine Opfer arglos vor dem dunklen Lord verstecken. Schnüffelnd inhaliert er die Luft, doch die Zauber verbergen alles, auch ihren Geruch. Fenrir schnaubt unzufrieden. Für gewöhnlich vertraut er seiner Nase sogar mehr als seinen Augen. Seinen stärksten Sinn jetzt außer Gefecht zu wissen, stachelt seine Mordlust nur zusätzlich an. Er tritt näher, langsam und bedrohlich. Die Muskeln an seinem Kiefer zucken ungeduldig, aber er will diesen Moment auskosten. Die Ruhe vor dem Sturm. Er weiß, dass sie hier irgendwo sind, sein müssen. Der dunkle Lord würde ihn nicht einfach so in diese Gegend schicken.
Er denkt an das Bild von dem Mädchen, das den kleinen Malfoy begleiten soll. Susan irgendwas. Namen sind in seinem Gehirn relativ bedeutungslos. Bei ihrem Anblick lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Den kleinen Malfoy anzufassen, wurde ihm verboten, doch sie, sie darf er als Belohnung nehmen. Fenrir stellt sich vor, wie seine Zähne sich in ihren Hals hinab senken, wie es sich anhören muss, wenn sie nach ihrem Draco schreit, der ihr nicht mehr helfen kann. Ohne es zu bemerken, beschleunigen sich seine Schritte.

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Sofort merke ich, dass etwas nicht stimmt. Draco ignoriert die zerbrochene Vase, er scheint nicht einmal zu bemerken, dass er sie umgeworfen hat. Hektisch reißt er Schubladen auf, kramt darin herum, befördert allerlei Dinge zutage und stopft sie in meinen Koffer. Er packt. Meine Kehle schnürt sich zusammen.
"Was ist los?"

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Auf Fenrirs Gesicht breitet sich ein diabolisches Grinsen auf. Er lässt seinen Zauberstab, mit denen er jeden ihm bekannten Schutzzauber deaktiviert hat, sinken und unter leichtem Flimmern taucht die kleine Waldhütte vor seinem Auge auf. Kaum zu glauben, dass ein Malfoy sich mit so etwas abgibt. Offenbar ist er verzweifelt. Im Manor ist vermutlich sogar der Pfauenstall größer.
Erneut nimmt Fenrir einen tiefen Atemzug durch die Nase und was er nun wahrnimmt, ist für ihn wohlriechender als jeder Sommerregen. Blut, Angst, Panik. Er weiß nicht, was davon ihm am besten gefällt.

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Draco unterbricht seine Beschäftigung nicht, er hat nicht einmal Zeit, mich anzusehen.
"Zieh dich an. Wir müssen hier weg."
In meinem Magen bildet sich ein Klumpen, eiskalt und glühend heiß zur selben Zeit. Magenschmerzen sind die Folge. Ich habe mich an dieses Haus gewöhnt. Vielleicht ist es auch die Tatsache, dass ich nicht schon wieder ein Heim verlieren will, jedenfalls sträubt sich irgendetwas in mir ganz gewaltig, das hier einfach aufzugeben.
"Aber-"
"-Los!"
So schnell wie mein Widerstand erwacht ist, so schnell verraucht er jetzt. Draco schreit mich an. Es ist nicht einmal wütend oder zornig, es ist einfach nur laut. Und es gefällt mir gar nicht. Er hat Angst.
Hastig stolpere ich zurück ins Schlafzimmer und raffe meine Sachen zusammen. Kurz darauf folgt Draco mir nach. Mir fällt auf, dass sein Hemd nicht richtig zugeknöpft ist. Alles unwichtig.
Draco reißt die Kleidertruhe vor unserem Bett auf und entleert sie in meinen Koffer, der offenbar bodenlos geworden ist. Ich habe jedenfalls noch nie so viel da rein bekommen. Mit zwei Schritten bin ich in der kleinen Küche und will schnell das Wichtigste holen, da lässt mich ein Geräusch erstarren. Ein Geräusch, das ganz und gar nicht hierhin gehört. Ein Geräusch, das von draußen kommt.

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Fenrir legt den Kopf schief. Er steht vor der Eingangstür und fragt sich, wie er eintreten soll, laut und auffällig oder leise und heimlich. Letzteres verwirft er. Schließlich hat er es nicht nötig, sich anzuschleichen. Nachdem er ein paar Schritte zurückgetreten ist, schwingt er seinen Zauberstab und führt einen Spruch aus, der seine Wirkung nicht verfehlt. Die Tür fliegt aus den Angeln und in hohem Bogen durch die Luft. Der Knall, mit dem sie sich zum zweiten Mal in kurzer Zeit vom Rahmen trennt, wird von den klirrenden Fensterscheiben übertönt, die gleichzeitig zerbersten und ihre Scherben, von Zauberhand gesteuert, in das Innere des Hauses schleudern.
Fenrir tritt ein und seine Schritte knirschen unter den Scherben, die er zerdrückt. Er betritt einen Raum, der wohl zugleich Wohnzimmer und Küche sein soll, dann stürmt er durch die angelehnte Tür in das Schlafzimmer. Leer.
Fenrir runzelt die Stirn. Das Bett ist ungemacht, Schranktüren und Schubladen aufgerissen und leergeräumt. Allmählich bemächtigt sich seiner ein mehr als ungutes Gefühl. Ein Raum ist noch übrig. Zögernd geht er zum Badezimmer, verharrt vor der Tür, dann stößt er sie mit einem lauten Knall auf. Leer.
Fenrirs Atmung beschleunigt sich. Der Boden ist sauber, aber er riecht, dass dort noch vor kurzem Blut war. Dass hier Leben war. Er geht zurück in den ersten Raum und atmet tief ein, dann ein zweites Mal, ein drittes, versucht, so viel wie nur möglich aufzunehmen. Die Fährte ist kalt. Ein unmenschliches Brüllen bahnt sich den Weg durch seine Kehle nach draußen und verscheucht dort einen Vogel, der sich soeben auf den kläglichen Überresten der Tür niedergelassen hat.
Sie sind weg.


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