@GryffindorLion:Vielen, vielen Dank für deinen Kommi :) Ich bin schon fast durchgedreht, weil ich keinerlei Rückmeldung gekriegt habe. Dir auch ein frohes neues Jahr und ich hoffe, Dir und den Anderen gefällt auch das nächste Chap ;)
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In den letzten paar Tagen bin ich wirklich zum Stalker mutiert. So oft ich kann, folge ich Draco, aber nie geht er in diesen Flur zurück. Meistens ist er in der Gruppe unterwegs und sie gehen in die Bibliothek, die große Halle oder in ihren Gemeinschaftsraum. Wenn er alleine ist, spaziert er über die Ländereien, was es umso schwieriger macht, ihn unbemerkt zu verfolgen. Sobald ich sehe, dass er sich nach draußen begibt, drehe ich um und lasse ihn alleine weiterziehen. Was soll er da draußen auch groß machen?
Ein paar Mal bin ich ihm hinterhergelaufen. Zum Glück war er immer tief in Gedanken versunken, sodass er mich nie bemerkt hat. Er ist in Richtung Quidditchfeld gegangen und dann stand er stundenlang da, unverwandt das leere Feld betrachtend. Nie ist er in die Umkleide gegangen um sich umzuziehen, um seinen Besen zu holen und den Schnatz zu fangen oder einfach ein paar Runden durch die Luft zu gleiten. Nicht einmal die Tribüne hat er in Anspruch genommen, er stand nur stocksteif in der Gegend rum und starrte den Rasen an, als ob er einer Sache nachhinge, die schon lange vorbei ist.
Mich persönlich interessiert Quidditch eher mittelmäßig, ich kenne nur die Grundregeln und dass ich nicht allzu geeignet für eine Quidditch-Karriere bin, habe ich ja erst kürzlich bewiesen.
Der Abend vor einer Woche schiebt sich in meine Gedanken. Damals saß ich im Gemeinschaftsraum und amüsierte mich köstlich über Ernie's Verzweiflung, der dre Stunden lang erfolglos versucht hatte, Hannah Zauberschach zu erklären.
Nicht weit von mir entfernt saß Zacharias, ein Jäger unserer Hausmannschaft, und verwickelte mich in ein Gespräch über die diesjährigen Mannschaften, falls es als Gespräch gilt, dass er geredet hat und ich ihm zuhörte. Alles war interessanter als Hannah's wiederkehrende Frage, warum ausgerechet "der Typ mit dem Spitzhut quer laufen darf".
Jedenfalls hat Zacharias mir erzählt, dass er es kaum erwarten könne, den neuen Slytherinkäpitan Urquhart kennen zu lernen. "Vom Namen her klingt er wie ein Troll, aber das heißt ja nichts, Marcus Flint sah aus wie einer und hat es trotzdem irgendwie geschafft, sein Team zusammenzuhalten, und ein wenig IQ muss er ja haben, wenn er Malfoy als Sucher genommen hat, denn so ungern ich das zugebe, das kleine Frettchen spielt gar nicht mal so schlecht. Der könnte uns dieses Jahr gefährlich werden, dabei hatte ich gehofft, dass er durch die Einbuchtung seines Vaters ein bisschen aus der Bahn geworfen wird, schon klar, das ist ganz schön fies, aber ich muss auch an meine Mannschaft denken..."
Vermutlich braucht sich Zachsrias darüber keine Sorgen mehr zumachen. Nächstes Wochenende wird Slytherin's erstes Spiel gegen Ravenclaw stattfinden, aber in Dracos Verfassung wird er den Schnatz wohl kaum fangen, höchstens vom Besen kippen- wenn er überhaupt aufgestellt wird.
Jedenfalls, um den Faden wieder aufzunehmen,immer, wenn ich ihn allein erwische, streift er nur grübelnd durch die Ländereien und da mich das bei ihm kein Stück weiterbringt, habe ich beschlossen, meine Freizeit dann sinnvoller zu verbringen, als ihm hinterherzuschleichen.
Ohnehin muss sich an diesem ständigen Verfolgen schleunigst etwas ändern. Ich beginne, meine Freunde zu vernachlässigen, was Hannah mir erst gestern deutlich gezeigt hat, als ich in Zauberkunst mit ihr zusammenarbeiten wollte. Sie hat sich bloß beleidigt abgewandt und demonstrativ jemand Anderes gefragt.
Erst da ist mir aufgefallen, dass unsere letzte Form von beidseitiger Kommunikation bereits fünf Tage her war. Unglaublich, dass Draco mich so aus der Bahn wirft. Die letzte Zeit hat sie mich öfter angequatscht, aber ich habe immer nur abwesende Antworten gemurmelt und mich dann entschuldigt, weil ich etwas "in der Bibliothek nachschlagen musste".
Tatsächlich war ich nie dort und irgendwann hat sie mir meinen Ehrgeiz nicht mehr abgekauft, immerhin bin ich nicht Hermine Granger.
Ich tauche aus meinen tiefgründigen Gedanken auf und lasse meinen Blick über den Klassenraum schweifen. Die meisten Anderen sehen ebenso hochkonzentriert aus, wie ich es bis gerade noch getan haben musste. Hinter mir kann ich sogar jemanden atmen hören, der viel zu ruhig für eine wache Person klingt. Schön zu wissen, dass Professor Binns auch nach sechs Jahren mit seiner Zaubereigeschichte so sehr begeistert wie am ersten Tag. Manche Dinge ändern sich wohl nie.
Zwei Reihen vor mir entdecke ich Hannah. Sie liegt fast mit dem gesamten Oberkörper auf ihrem Pult, aber so, wie sich ihre Schultern
heben und senken, scheint sie immerhin noch wach zu sein.
Ich bastele ein fliegendes Memo und schicke es zu ihr. "Ich habe mich furchtbar verhalten. Reden wir nach der Stunde?"
Unterschrieben habe ich nicht, jedoch scheint sie meine Schrift noch zu kennen, denn sie dreht sich zu mir um und nickt mir aufmunternd zu.
Nach der Stunde gehe ich zu ihr und falle ihr um den Hals. "Ich habe dich total vernachlässigt, es tut mir so Leid. Verzeihst du mir nochmal?"
Anstatt etwas zu erwidern, packt sie mich am Handgelenk und zieht mich von den anderen Schülern weg.
"Okay, ganz ehrlich: Warst du auch nur ein Mal in der Bibliothek, immer wenn du's mir gesagt hast?" Ich schüttele betreten den Kopf.
"Das habe ich mir schon fast gedacht. Also, was hast du die ganze Zeit getrieben?"
-"Versprichst du, mich weder anzuschreien noch auszulachen?"
"So schlimm?"
-"Versprichst du's?"
"Jaja, schon gut, ich verspreche es."
-"Ich habe Draco verfolgt." Im selben Moment begreife ich, wie lächerlich das klingt und mein Kopf wird knallrot, noch bevor Hannah's Gesicht sich in eine fassungslose Miene verwandelt.
"Du hast was?!Die ganze Zeit?"
-"Ja."
"Aber du verhältst dich schon seit fast drei Wochen so merkwürdig!"
Ich zucke nur mit den Schultern und lächele entschuldigend. "Oh Mann", sie stößt einen tiefen Seufzer aus und zieht mich in eine Umarmung "der hat's dir aber ganz schön angetan, was?"
-"Er tut mir halt Leid."
"Das ist alles? Du bist nicht in ihn verknallt?"
"Nein!", rufe ich, ohne eigentlich wirklich darüber nachgedacht zu haben.
"Na gut, weißt du was? Es ist deine Entscheidung, wenn du seinen persönlichen Schutzengel spielen willst. Ich werde das nicht mehr kritisieren. Aber bitte sag' mir von Anfang an die Wahrheit. Und verfolge ihn nur halb so oft, okay?"
"Okay", antworte ich erleichtert und lächele. Das verlief glimpflicher, als ich gedacht hatte.
-"Du hast jetzt Kräuterkunde,oder?"
"Jep."
-"Du Glückliche, ich muss zu Alte Runen. Lernen wir danach zusammen?"
"Klar. Wie wär's, wenn wir mal wieder in die Bibliothek gingen?" Sie grinst breit und steckt mich sofort an.
-"Gerne, da war ich schon lange nicht mehr. Bis gleich."
Sie wirft mir beim Gehen eine Kusshand zu.
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Suchend laufe ich durch die Gänge der Bibliothek. Mittlerweile ist es fast halb sieben, also sollte ich in der nächsten Zeit wirklich mal fündig werden. Hannah und ich haben fast zwei Stunden lang für Verwandlung gelernt, weil der Stoff so furchtbar anspruchsvoll ist. Andererseits wäre es sonst auch kein UTZ-Kurs und Professor McGonagall stellt nunmal hohe Ansprüche.
Ich suche noch nach einem Buch, das die Anfänge der Runenschrift beschreibt und weil Hannah mir da wirklich nicht helfen kann, ist sie schonmal vorausgegangen.
Seufzend durchstöbere ich ein Regal. Offensichtlich waren die Runenanfänge eins der Themen, das die Hexen und Zauberer für zu langweilig hielten, um es aufzuschreiben. Nirgendwo ist auch nur ansatzweise etwas darüber zu finden.
Den Gang im Rücken und im Inhaltsverzeichnis eines dicken Wälzers versunken bemerke ich die Gestalt, die sich mir nähert, gar nicht. Bis sie schließlich einen Ton von sich gibt, der mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt:
"Chrm,chrm."
In Zeitlupentempo hebe ich den Kopf. Nein. Das kann nicht sein. Sie wurde nach dem letzten Schuljahr doch achtkantig rausgeworfen. Ungläubig drehe ich mich um und starre dem schlimmsten, pinkgekleideten Monster, das ich kenne, entgegen.
"P-P-Professor Umbridge?"
-"Sie waren ein böses Mädchen, Miss Bones. Sie haben Lügen erzählt. Und man soll keine Lügen erzählen. Glücklicherweise haben Sie sich rechtzeitig eines Besseren besonnen und Ihrer Freundin alles gebeichtet. Daher wird Ihre Strafe mild ausfallen. Sie werden nun den Satz "Ich soll keine Lügen erzählen " aufschreiben, aber Sie dürfen damit aufhören, sobald Ihr linker Arm mit Narben übersät ist."
"Aber ich-"
-Ich warne Sie, Kindchen, Widerworte werden Ihre Strafe verschlimmern."
"Aber ich habe doch n-"
-"Sie fangen jetzt besser an!" In ihre Stimme schleicht sich ein drohender Unterton, den ich leider überhört habe.
"Ich h-"
-"DAS REICHT!" Ich zucke heftig zusammen. Wo ist Madam Pince? Wenn irgendein Schüler so herumgeschrien hätte, wäre sie schon längst aufgetaucht.
-"Wenn Sie unbedingt eine härtere Strafe haben möchten, so will ich Ihnen Ihren Wunsch nicht verweigern." Ihre Stimme ist plötzlich sehr gefasst. Sie packt die Feder weg und zückt stattdessen ihren Zauberstab. Schon wieder fühle ich mich wie paralysiert. Sie richtet ihn auf mich. Meine Augen weiten sich.
Sie wird doch nicht etwa...
Sie kann doch nicht...
Sie kann.
-"Crucio."
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Wenn das jetzt genretechnisch in eine etwas andere Richtung geht, als ihr es erwartet habt- ich hatte das hier auch nicht geplant. Das war ein wahrhaftiger Geistesblitz. Aber falls ihr beschließen solltet, meiner FF auch weiterhin zu folgen- was ich natürlich toll fände- werdet ihr feststellen, dass es gerade total gut in die Geschichte passt- meiner Meinung nach jedenfalls. Gerade deshalb würde ich mich besonders dieses Mal unheimlich über Kommentare jeglicher Art freuen, um zu erfahren, wie ihr diesen "Ausrutscher" fandet. LG :)
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