von leona
Kapitel 10 Die erste Stunde Verteidigung
Der folgende Unterricht war für die Zeitreisenden eine einzige Katastrophe. Nicht das der Professor sie wirklich schikanieren würde, aber er hatte den Unterricht damit eröffnet, das er eine kleine Kostprobe von den sechs verlangt hatte. An sich nichts ungewöhnliches unter neuen Schülern, aber das er ausgerechnet den Imperius Fluch durchnehmen musste, einen der drei unverzeihlichen. Die jedoch für den Lehrplan erlaubt waren in diesem Jahr.
Selbst die Ministeriumsleute hatten eingesehen, dass es nicht schaden könnte zumindestens gegen diesen Zauber zu wappen in den Zeiten der Dunkelheit die Großbritanien drohte. Jeder der sechs musste also vortreten und gegen diesen Fluch ankämpfen, während Sanguin ihn auf sie wirkte.
Die beiden Mädchen hatten kaum Probleme damit und schüttelten ihn nach einigen Augenblicken komplett ab. Ron dagegen hatte wohl am meisten Probleme, aber er schaffte es einigermaßen. Draco war mit Neville bis dahin der schnellste der Zeitreisenden, der den Zauber sogleich überwunden hatte und nun sollte Harry kommen, welcher die ganze Zeit seit eintreten noch kein Wort gesagt hatte und auch kaum aufgeblickt hatte. Er war ziemlich in Gedanken und so war er einfach automatisch aufgestanden als er nach vorne gerufen wurde. Nun stand er vor aller Augen und wartete darauf, dass der Lehrer ihn mit den Zauber beschoss. Sanguin hob seinen Stab und momente später sprach er auch schon die Formel auf den Jungen siebzehnjährigen. Harrys Blick wurde für einen Moment ein wenig milchig und er vernahm eine schallende Stimme in seinem Kopf. „Benutze die Schlangensprache vor der ganzen Klasse...“ Nur er konnte die Stimmen augenscheinlich hören, denn die anderen blickten neugierig zu den beiden. Irritiert hob er leicht eine Augenbraue an und schüttelte den Kopf ganz sachte. Sein Blick wurde wieder klarer. „Wozu sollte ich denn das bitte machen? Damit ich direkt alle als Feinde habe? Nein Danke ich weiß genau wie sehr Parselmünder beurteilt werden“, dachte Harry auf die Worte der fremden Stimme und nun waren seine Augen wieder strahlend Grün und er blickte dem Lehrer direkt in die Augen.
Woher wusste dieser von Harrys Fähigkeit? Eigentlich sollte dies doch niemand wissen, außer den Zeitreisenden und eventuell Dumbledore, aber wieso wusste dieser seltsame Lehrer davon? Hatte Dumbledore ihm davon etwa erzählt? Harry konnte sich beim besten Willen nicht erinnnern, ob er dem Schulleiter von seiner Fähigkeit erzählt hatte, aber wahrscheinlich schon wenn das zweite Jahr erzählt worden war. Generell kam ihm an Sanguin einiges seltsam vor, auch wie er sie förmlich mit sich gezerrt hatte als er sie und Hermine in einem der leeren Klassenzimmer entdeckt hatte.
…..Flashback Anfang.......
Harry war einfach nur geflohen und ließ nur seinen Gefühlen freien Lauf, bis Hermine ihn schließlich aufstöberte. Sie schwiegen beide, doch nach einer Weile beruhigte er sich und das einzig und allein nur durch eine Umarmung von seiner besten Freundin, die für ihn eine Schwester war. Wo noch dazukam, das sie hier ja auch so taten als wären sie Blutsgeschwister.
Ihn hatten einfach die Gefühle überwältigt und er hatte eine Auszeit gebraucht um nachzudenken. Eine ganze Weile lang, kuschelte er sich einfach nur an Hermine und schließlich wurde die Tür aufgerissen und Professor Sanguin tauchte im Raum auf. Er zog sie mit sich ohne groß etwas zu sagen. Aber dennoch dachte Harry in diesem Moment nichtmal daran sich gegen den Professor zu wehren oder ihm zu wiedersprechen. Schnellen Schrittes stapften die beiden hinterher, während Harry in Gedanken war und noch immer ein wenig von seinen Gefühlen überwältigt. Er spürte genau, dass Hermine noch immer um ihn besorgt war und sich deshalb auch nicht gegen den Lehrer wehrte, aber bei Hermine war dies ja nicht unbedingt etwas besonderes. Sie akzeptierte ja Lehrer eher als Harry oder Ron.
Wiederstrebend fixierte Harry den Rücken des Lehrers, während er hinter ihm herlief und sich fragte,wieso dieser so plötzlich in einem leeren Klassenraum aufgetaucht war, den ausgerechnet zu der Zeit die beiden eingenommen hatten. Woher er wohl gewusst hatte, das sie in diesem verlassenen Klassenzimmer waren? Aber es könnte auch Zufall sein. Harry setzte sich ohne ein Wort einfach neben seine Freunde nieder, als sie hinter Sanguin eintraten und beantwortete auch keine der neugierigen Fragen von seitens dieser. Kurz warf er einen Seitenblick zu den Rumtreibern hinüber und es erleichterte ihn zu sehen, dass Wurmschwanz nicht da war. Minutenlang tauschte er einen längeren Blick mit dem braunhaarigen der Rumtreiber aus, bevor er schließlich seinen Blick nach vorne richtete und eine erreignisreiche Unterrichtsstunde begann.
...Flashback Ende...
Nun stand er vor der Klasse und sollte Parsel sprechen und somit sein Geheimnis enthüllen und das alles nur weil er unter dem Imperius stand. Das konnte der Grünäugige doch nicht zulassen. Er wehrte sich und schüttelte schließlich den Imperius ganz ab und warf dem Lehrer misstraurische Blicke zu. Für seinen Geschmack wusste er ein wenig zuviel über Sachen, die ihn nichts angehen. Für einen Augenblick herrschte eine angespannte Stimmung zwischen dem Schüler und dem Lehrer, doch dann beendete dieser den Blickkontakt und rief den nächsten auf, denn nun sollten alle mal versuchen sich dagegen zu wehren. Harry setzte sich schnellstens, froh darüber wieder aus dem Augenmerk der ganzen Schüler zu gelangen, auch wenn sie noch immer von manchen Schülern beobachtet wurden, die gerade nicht den Fluch testen mussten. Darunter war auch Remus, welcher seit der gesamten Stunde kaum seinen Blick groß von Harry genommen hatte. Doch diesem entging das und er rieb sich leicht die Stirn.
Hoffentlich konnte er bald mit seinen Freunden privat reden, denn er musste immer noch diesen Traum mitteilen und auch sonst gab es einiges was man untereinander beratschlagen sollte. Und eines nahm Harry sich vor, er würde dem Professor ein wenig versuchen auszukundschaften. Wie konnte ein Mensch bitte soviel wissen, wenn es doch eigentlich geheim sein sollte?
Froh darüber das die Stunde endlich geendet hatte, erhob Harry sich und warf kurz einen Blick zu Severus und Draco, die gemeinsam den Raum verließen. Anscheinend würde der letztere also nicht bei der kleinen Unterhaltung dabeiseinwollen, aber das war ihm jetzt auch egal. Froh darüber das sie jetzt eine kleine Pause hatten, zog er seine Freunde sogleich mit sich und suchte sich ein unbenutztes Klassenzimmer. Jegliche Fragen schob er erstmal zurück und ließ diese auch nicht groß zu Wort kommen, da er sie ziemlich zur Eile antrieb. Erst als sie in einem verlassenen Klassenraum ankamen, ließ er sich nieder und die anderen vier taten es ihm gleich.
„Was ist los Harry, das du so gehetzt wirkst? Wo wart ihr und warum seit ihr mit dem Sanguin gekommen?“, wollte Ron wissen und ließ sich keuchend auf einem Stuhl sinken. Harry hatte doch ein ziemlich hohes Tempo angeregt nach dem Verteidigungsunterricht. Mittlerweile saßen alle Fünf in einem Kreis herum auf den Tischen und alle Augen richteten sich auf die beiden Gryffins. Der Grünäugige der beiden blickte erstmal kurz nach unten, bevor er schließlich anfing zu reden. Er erklärte erstmal was passiert war, nachdem er abgehauen war und auch wie dann der Lehrer aufgetaucht war. Hermine fügte ab und an noch etwas ein oder ergänzte Harrys Erzählungen. Auch die anderen drei waren ziemlich misstraurisch, als sie das Verhalten des Lehrers vernahmen. Mittlerweile redeten sie über die Unterrichtsstunde und alle Mienen waren dunkel. Die Stunde an sich war zwar nicht schlecht gewesen, aber hatte für unnötige Aufmerksamkeit für die Zeitreisenden gesorgt. „Er weiß das ich die Schlangensprache spreche“, meinte Harry gerade, jedoch so leise, dass selbst seine Freunde ziemlich lauschen mussten um es zu verstehen. In allen vier Gesichtern erkannte der Grünäugige Erschrecken und Unsicherheit, als sie diese Informationen aufnahmen.
„Das ist ziemlich beängstigend zu erfahren, wenn wir nicht aufpassen wissen bald alle von unseren Sachen, die wir eigentlich für uns behalten wollen. Sanguin ist wirklich nicht ungefährlich, auch wenn er für die gute Seite arbeiten sollte. Wovon ich nichtmal ganz überzeugt bin“,gab Ron zu bedenken und blickte ernst in die Runde. Wenn sogar Ron schon den Ernst der Situation sah, zeigte es erst wie ernst es wirklich war. Die anderen der Gruppe nickten leicht, doch Hermine wandte sich dann an Harry. „Das war aber noch nicht alles Bruderherz oder irre ich mich da?“ Hermine spürte das der Grünäugige noch etwas auf dem Herzen hatte und zwar schon seit längerem.
Der Junge mit der Blitznarbe nickte leicht und begann dann flüsternd von seinem Traum an zu erzählen und alle vier lauschten ihm mit ernster Miene. Als er geendet hatte rieb er sich leicht über die Stirn, die ein wenig schmerzhaft pochte. Voldemort war spätestens jetzt schon indirekt auf sie aufmerksam geworden, da sie von Bellatrix und Lucius gesehen worden waren in der Nähe von Sanguin und dieser war selbst ein Misterium an sich. Auf welcher Seite war er wirklich? Was war das für ein Gegenstand den die Todessern haben wollten und den Sanguin im Besitz hatte? Konnte man ihm wirklich vertrauen? Mit der Zeit würden sie es wohl rausfinden, aber es wäre wohl das beste nicht zu sehr in Sicherheit wiegen zu lassen. Harry hatte schon zuviele böse Überraschungen erlebt gehabt.
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