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Fanfiction

Salazars Ring - eine neue Aufgabe

von Calane

Als ich am nächsten Morgen erwachte, fiel das Sonnenlicht bereits hell in mein Zimmer.
Ich brauchte einen Moment, bis ich mich erinnerte, wo ich eigentlich war und warum. Ich kam mir immer noch vor, wie in einem schlechten Fantasy-Film, aber so langsam begriff ich, dass kein Regisseur „Kamera aus! Drehschluss!“ rufen würde, und dass es Hogwarts und die Zaubererwelt wirklich gab. Warum also nicht versuchen, das Beste daraus zu machen?
Außerdem fühlte ich mich ausgeruht und gut und das Tageslicht hatte nicht nur mein Zimmer, sondern auch meine Gedanken etwas erhellt.
Ich sprang aus dem Bett, lief zum Schrank und nahm ein Handtuch, Zahn-, und Haarbürste aus der untersten Schublade.
Professor McGonagall hatte gesagt, das Bad wäre gleich nebenan.
Und dorthin begab ich mich nun, nachdem ich schon am Vorabend versäumt hatte, diesen Bereich aufzusuchen.
Es war ein mittlerer Raum, hell gefliest, ausgestattet mit separater Toilettenkabine, einem Waschbecken, einer, in einer kleinen Marmorerhöhung eingelassen Badewanne und einem großen Spiegel, in den ich zuerst einen Blick warf.
Ich sah furchtbar zerzaust aus, musste aber darüber grinsen. Das kam davon, wenn man ein so großes Bett ganz für sich allein hatte.
Nachdem ich meine Notdurft verrichtet hatte, machte ich mich daran, meine Zähne zu putzen und wie es meine Art war, hob ich den Kopf, um in den Spiegel zu sehen, als mir die Zahnbürste aus der Hand fiel, klappernd im Waschbecken landete, ich einen Schreikrampf bekam und dabei den Spiegel mit weißen Zahnpastapunkten besprenkelte.
Vor mir im Spiegel zeigte sich eine Gestalt, die mich hinterhältig angrinste und, als ich zu schreien begann, ein hohes Gelächter von sich gab, nur um, als hätte sie auf ein derartiges Kommando gewartet, aus dem Spiegel zu schweben und die Wasserhähne bis zum Anschlag aufzudrehen, anschließend wie ein geölter Blitz die Toilettentür mit einem lautem Krachen aufzustoßen und auch dort das Wasser dazu zu bringen, sprudelnd aus dem Klo hervor zu schießen, so dass das Bad beinahe überflutet wurde.
„Peeves, lassen sie gefälligst den Unsinn!“ fauchte es von der Tür, in der Professor McGonagall urplötzlich aufgetaucht war, und den Poltergeist, den ich eigentlich hätte erkennen müssen, böse anfunkelte.
„Aber warum denn? Sie wollte sich doch sowieso grad waschen. Ich hab doch nur schon mal mit dem Wasser nachgeholfen.“ Sagte dieser und versuchte dabei so zu klingen, als wäre es das normalste der Welt, sich mit Toilettenwasser zu duschen.
„Und sie dabei zu Tode erschreckt! Sparen sie sich ihre Reden und machen sie, dass sie raus kommen, bevor ich den blutigen Baron hole!“ schrie McGonagall jetzt.
Peeves schien kurz hin und her gerissen zwischen seiner Respektlosigkeit gegenüber Jedermann, auch den Lehrern, und der Angst davor, dem blutigen Baron, dem Hausgeist von Slytherin, zu begegnen, der ihn als einzigen im Zaum hatte.
Letzteres schien zu siegen und er schwebte grummelnd durch die Decke davon.
„Dieser Geist ist eine Schande für Hogwarts, ach was, für ganz England!“ zischte Professor McGonagall wütend. „Ich war gerade auf dem Weg zu ihnen, als ich sie schreien hörte. Alles wieder in Ordnung?“ fuhr sie, nun wieder ruhigen Tones, fort.
„Ja, alles in Ordnung. Ich habe mich nur fürchterlich erschreckt. Ich hatte ganz vergessen, dass es hier Geister gibt“, antwortete ich, beruhigt von der Tatsache, dass es diesmal nur ein übermütiger Poltergeist war, der mich erschreckt hatte.
„Ich bin gleich fertig.“ sagte ich.
„Ich warte so lange in ihrem Zimmer.“
„Ja, ich beeile mich.“
Ich putze meine Zähne im Eiltempo zu ende, putzte den verschmutzen Spiegel, nahm eine Katzenwäsche vor, bürstete mein Haar und begab mich zurück in mein Zimmer nebenan, in dem Professor McGonagall am Fenster stand und auf den verbotenen Wald blickte, dessen undurchdringliches Dickicht und hohen und düsteren Bäume, die dicht an dicht aneinandergereiht standen, man von hier aus gut sehen konnte.
Ich nahm das erstbeste Kleid, dass mir in die Finger fiel, aus dem Schrank und streifte es über.
Jetzt konnten wir hinunter in die große Halle.

Die Decke hier erstrahlte jetzt ebenfalls im Sonnenlicht und überflutete die Halle mit Licht, was sie noch größer und imposanter erscheinen ließ.
Am Frühstückstisch waren höchstens die Hälfte der Menschen, die noch zum Abendessen dort gewesen waren. Wahrscheinlich nutzten die anderen die Ferien, um noch ein paar Mal richtig ausschlafen zu können.
Ich sah Professor Dumbledore, Madame Hooch, die Fluglehrerin und wenige andere Hexen und Zauberer, deren Namen ich allerdings schon wieder vergessen hatte.
Mein nächster Blick fiel auf das Ende des Tisches, wo Severus Snape, tief über seinen Teller gebeugt, saß und mich geflissentlich ignorierte, als ich an Professor McGonagalls Seite auf den Tisch zuging.
„Ah, guten Morgen Miss van Rouven!“ begrüßte mich Dumbledore freudestrahlend. „Ich habe gehört, Peeves hat sie gerade ziemlich geärgert?“ Er sah mich freundlich lächelnd über die Ränder seiner Brille hinweg an. „Er hat sich damit vor den Gemälden im dritten Stock gebrüstet“, ergänzte er, als er meinen fragenden Blick über seine sehr guten Information sah. „Aber , wie war ihre erste Nacht in Hogwarts? Haben sie gut geschlafen?“
Bei diesen Worten sah ich, in Erinnerung an die vergangene Nacht, fast automatisch zu Professor Snape hinüber, der zwar immer noch stumm essend über seinen Teller gebeugt da saß, dessen Augen mich jetzt aber scharf unter seinen, im Gesicht hängenden, Haaren fixierten, als wolle er nochmals mit Nachdruck darauf hinweisen, keinen Laut über das Geschehene und den Trank zu verlieren.
Ich wandte mich ruckartig zurück an Dumbledore.
„Danke, es war ungewohnt, aber nach einer Weile bin ich doch eingeschlafen und hatte einen ruhigen und erholsamen Schlaf“, sagte ich lächelnd an Dumbledore gewandt, aber mit einem flüchtigen Seitenblick auf Snape, von dem ich dachte, dass es ihn vielleicht interessieren würde, dass sein Trank wunderbar gewirkt hatte. Er sah jedoch schon gar nicht mehr her, sondern starrte nur wieder stur auf seinen Teller, den er dann innerhalb weniger Sekunden leerte und den Raum schleunigst verließ, wobei er etwas brummelte, das danach klang, dass er noch Aufsätze nachsehen musste, so dass ich nicht wusste, ob er realisierte, was ich gesagt hatte, oder nicht.
Mit einem etwas enttäuschten Gefühl setzte ich mich auf einem freien Stuhl zwischen Madame Hooch und Professor Dumbledore, während Professor McGonagall auf ihrem gewohnten Sitz links von Dumbledore Platz nahm.

„Nun, was haben sie heute vor? Möchten sie sich das Schloss ansehen? Wie wäre es mit einem kleinen Rundflug um Hogwarts?“ plapperte Madame Hooch neben mir munter auf mich ein. „Es gibt nichts schöneres als an einem so schönen Morgen mit einem Besen eine Runde ums Schloss zu düsen. Wie sieht ´s aus? Ich könnte sie mitnehmen, weil sie ja nicht selbst fliegen können.“ Sie knuffte mich herausfordernd mit dem Ellbogen in die Seite.
„Nein“, verwarf Dumbledore an meiner Statt den Vorschlag, „lieber nicht. Ich denke, wir werden heute genug anderes zu tun haben. Es wäre mir lieber, Miss van Rouven würde erst mal das Innere des Schlosses kennen.“
Ich nickte nur freundlich lächelnd zu Madame Hooch, konnte aber eine kleine Enttäuschung nicht verbergen. Zu gern hätte ich einmal auf einem Besen gesessen und wäre einfach mal wie schwerelos in die Luft aufgestiegen.
“Aber sicher wird sich das noch ergeben“, erklang wieder Dumbledores Stimme neben mir, als hätte er meine Gedanken gelesen und meine Enttäuschung wich einem erfreuten Lächeln.
Aufgeschoben war nicht aufgehoben.
Nach und nach leerte sich der Frühstückstisch, bis nur noch ich und die Professoren Dumbledore und McGonagall übrig blieben.
Dies gab mir die Gelegenheit, endlich eine ernstere Frage zu äußern.
„Gibt es schon Neues aus dem Ministerium, Professor Dumbledore?“
„Nein, leider nicht, meine Liebe. Ich habe heute morgen eine Eule von Minister Fudge bekommen, dass man die ganze Nacht fieberhaft nach der Quelle des Lichts gesucht hat, aber kaum Anzeichen dafür findet, wo der Ursprung liegt. An Hand der Berichte von Zeugen geht man zur Zeit von einem ungekannt starken Zauber im Osten des Landes aus. Auch bei der weiteren Analyse der Prophezeiung ist man noch nicht viel weiter gekommen. Klar ist nur, dass der silberne Reif der Ring dort ist.“ Er wies mit dem Finger auf das Schmuckstück an meiner Hand. „Denn außer in seiner Nähe hat es keinerlei unerklärliche magische Aktivitäten in der Muggelwelt gegeben. Das nicht magische Wesen müssen demnach ohne weiteren Zweifel sie sein. Allein ihre vermeintlichen Träume und der unerklärliche Angriff des Raben weisen darauf hin. Jedoch ist es noch nicht gewiss, ob sie wirklich durch Zufall in diese Geschichte hineingezogen wurden, oder ob es irgendwo eine Verbindung gibt, die wir noch nicht gefunden haben. Kurzum, wir wissen noch nicht mehr als gestern Abend. Es tut mir leid, ihnen noch keine erleichternderen Neuigkeiten geben zu können. Aber ich soll ihnen nochmals versichern, dass sie hier nichts zu befürchten haben und sich ein wenig einleben sollen. Bald geht ja auch der Unterricht wieder los, wobei wir bei der Sache wären, die ich heute morgen mit ihnen besprechen wollte.“
Er sah mich ernst an, bevor er weiter sprach.
„Wir wollen nicht, dass eine Panik ausbricht. Das Ministerium hat die Bevölkerung vorerst mit der Ausrede beruhigen können, es hätte sich um ein astronomisches Phänomen gehandelt und man forsche jetzt daran. Ich denke, wenn ich so ehrlich sein darf, die Menschen wollen es glauben, weil sie nicht die Kraft haben, sich schon wieder mit großen Gefahren und düsteren Gedanken plagen zu müssen, wo doch gerade erst Frieden eingekehrt ist. Selbst ich, der ich im Normalfall immer dafür bin, die Zauberer und Hexen so schnell wie möglich zu warnen, halte den Schritt der Geheimhaltung dieses mal für richtig, solange wir noch nicht wissen, wie die Leute sich überhaupt schützen sollen. Das heißt im selben Atemzug, dass sie auch gegenüber den Schülern kein Wort über das verlieren dürfen, was wirklich vor sich geht.“ Er hielt abermals kurz inne. „Natürlich wollen wir sie aber nicht wie eine Gefangene halten und verstecken. Sie sollen sich hier so frei und ungezwungen wie möglich bewegen können. Und da haben wir uns gedacht“, er legte nun ein geheimnisvolles Schmunzeln auf, „dass sie eventuell Interesse an einer Lehrtätigkeit hätten.“ Er blickte mich erwartungsvoll an.
„Lehrtätigkeit? Wie meinen sie das?“ fragte ich überrascht, mir nicht im geringsten bewusst, welches Fach ein nicht Magier wie ich an einer Schule wie Hogwarts unterrichten sollte.
„Uns fehlt dieses Jahr ein Lehrer für Muggelkunde und ich befürchte schon, dass sie uns Arthur Weasley als Aushilfe schicken. Er gilt als muggelbegeistert und denkt, durch seine Tätigkeit im Ministerium gegen den Mißbrauch von Muggelartefakten wisse er alles über Muggel, was man im Unterricht lernen müsse. Dabei hat er neulich beinahe sein Büro niedergebrannt, als er versuchte eine Kerze mit einem gewöhnlichen Streichholz anzuzünden, dass er noch von der Quidditsch Weltmeisterschaft übrig hatte. Allerdings wusste er nicht das geringste davon, dass er es auspusten muss, bevor er es in den vollen Papierkorb wirft. Und sie können sich vorstellen was geschah, als er versuchte das Feuer mit Hilfe eines Blasebalgs auszupusten...“
Jetzt grinste Dumbledore, und auch ich musste bei der Vorstellung, wie Arthur Weasley verzweifelt mit dem Blasebalg um den Papierkorb rannte und nicht wusste was tun, da er, anstatt die Flammen zu löschen sie nur noch weiter im Raum verteilte, lachen.
„Verzeihen sie Professor Dumbledore!“ versuchte ich das Lachen zu ersticken und meine Respektlosigkeit zu entschuldigen.
„Kein Problem“, grinste dieser weiter, und unterdrückte offensichtlich ein eigenes Lachen. „Naja, wie dem auch sie, ein zufällig vorbeikommender Kollege von unserem lieben Arthur hat das Feuer dann magisch gelöscht, nachdem Arthur dies nicht mehr konnte, da auch sein Zauberstab dem Feuer zum Opfer fiel. Sie werden jetzt sicher verstehen, warum wir ihn lieber nicht in der Position eines Muggelkundelehrers wissen möchten, und sei es auch noch so kurz zur Aushilfe.“
„Ja, allerdings,“ kicherte ich immer noch.
„Und wer könnte dieses Fach besser unterrichten, als jemand, der sich in der Muggelwelt zu einhundert Prozent auskennt?“ Diesmal sprach Professor McGonagall, die bis jetzt geschwiegen hatte.
„Aber ich kenne den Lehrplan nicht. Ich weiß nicht, was ich den Kindern beibringen soll“, warf ich etwas verunsichert ein.
„Ich werde ihnen die Lehrbücher für die sieben Schuljahre im Laufe des Tages auf ihr Zimmer bringen lassen. Dann haben sie noch genug Zeit, sich in die Themen einzuarbeiten. Den Unterricht selbst können sie frei gestalten. Um die ZAGs, EULEN und Abschlussprüfungen müssen sie sich nicht sorgen, die werden von uns und dem Zaubereiministerium zusammengestellt. Sie werden jedoch, sobald der Schulalltag hier wieder beginnt, ihre Kleidung ein wenig anpassen müssen. Ich werde ihnen etwas geeignetes zusammen mit den Büchern aufs Zimmer bringen“, leistete Professor McGonagall nun volle Überzeugungsarbeit, die fruchtete.
„Na gut. Ich werde es auf jeden Fall versuchen. Und sie haben ja Recht. Wer könnte das besser, als ein echter Muggel?“
Ein freudiges Strahlen ging über die Gesichter meiner Tischnachbarn.
„Darf ich mich jetzt ein wenig im Schloss umsehen? Ich wüsste gern, wo die wichtigsten Klassenräume sind. Und die Bibliothek. Ich würde mich gern noch besser in die Welt einlesen, in der ich die nächste Zeit verbringen soll.“
Die neue Aufgabe und die Wunder, die sich hier für mich auftaten, ließen mich für einen Moment die Gefahr vergessen, in der ich schwebte und mich einfach nur auf die neue Aufgabe freuen.
„Oh, und die Küche“, schob ich grinsend nach, erntete dafür allerdings nur zwei Gesichter die eindeutig nicht verstanden, um was es ging. Und ich hatte nicht das geringste Bedürfnis, es ihnen zu erklären.

Den Rest des Vormittags und auch den größten Teil der Zeit nach dem Mittagessen, wo es wunderbaren Fruchtsalat und Putenbrust gab, zu dem jedoch nur noch drei andere Menschen kamen und auch Snape sich nicht blicken ließ, verbrachte ich dann also an Professor Dumbledores Seite, der sich viele Stunden und Geduld nahm, mir die wichtigsten und interessantesten Räume und Orte innerhalb des Schlosses zu zeigen.
Zunächst die Eingänge der Häuser Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin.
„Wir können leider noch nicht hinein. Die Bilder, die die Passwörter ausdenken und deren Einhaltung überwachen, sind noch nicht zurück. Filch restauriert sie jedes Jahr, damit sie nicht verblassen. Als er mal ein Jahr damit ausgesetzt hatte, nörgelte die fette Dame von Gryffindor das ganze Jahr herum, dass ihr Kleid so farblos sei und änderte aus lauter Frust das Passwort fast jeden halben Tag. Sie können sich vorstellen, was das für ein Chaos gab!“ erklärte Dumbledore beim Anblick der leeren Rahmen.
Dann die Lehrerzimmer, damit ich wusste, welcher Lehrer am nächsten war, wenn ich Fragen hatte oder mich doch einmal verlaufen sollte.
Zwischendurch kamen dann die beeindruckende Bibliothek und die Küche dran.
Ich hätte letztere beim besten Willen nicht gefunden.
Als nächstes kamen die Klassenzimmer für Zauberkunst, Magiergeschichte, Verwandlung, Zaubertränke – Snape sah uns nicht mal an, als wir in seine Unterrichtsvorbereitungen platzten, knurrte aber etwas, das nicht gerade nach freundlichen Worten klang – und selbstverständlich mein eigenes Klassenzimmer, das gleich im Nachbargang zur großen Halle lag, damit ich es nicht so schnell verfehlen konnte.
„Natürlich werden sie sich nicht alle Wege auf anhieb gemerkt haben, aber wenn sie die grobe Richtung kennen, ist das schon mehr, als selbst die Erbauer manchmal wussten. Nach einer alten Erzählung soll Helga Hufflepuff sich einmal so verlaufen haben, dass man sie erst nach zwei Wochen völlig ausgezehrt in einer Toilettenkabine fand, in der sich die Tür hoffnungslos verkeilt hatte, und von der man nicht mal genau wusste, das die existierte, und wer sie gebaut hatte. Dummer Weise hatte sie weder einen Zauberstab noch Papier und Feder dabei, so dass sie sich nicht richtig bemerkbar machen konnte. Dabei wollte sie nur etwas Essbares auftreiben, die Gute. Naja, ihrer Diät hat es zumindest genutzt.“ Dumbledore schmunzelte beim Gedanken daran belustigt vor sich hin.
Mit diesen und weiteren witzigen und spannenden Anekdoten verging die Zeit meines ersten Tages in Hogwarts wie im Flug.
„Und, meine Liebe, möchten sie noch etwas wissen oder sehen?“ fragte Dumbledore mich, nachdem wir am sehr späten Nachmittag wieder in der großen Halle, dem Ausgangspunkt unseres Rundgangs, angekommen waren.
Ich überlegte kurz, bis mir einfiel, was ich unbedingt noch sehen wollte. Es gab hunderte Sachen und ich konnte mich kaum für etwas entscheiden.
„Das Quidditschfeld und einen Hippogreif!“ platzen die ersten beiden Begriffe, die ich im Kopf hatte, aus mir heraus.
Dumbledore sah mich, wieder belustigt schmunzelnd, an.
„Das Quidditschfeld kann ihnen morgen Madame Hooch zeigen, sie wollten doch sowieso eine Runde fliegen, wenn ich mich recht erinnere?“ er zwinkerte mir verschwörerisch zu.
Ich grinste.
„Leider gibt es aber keine Hippogreife mehr auf dem Gelände“, schlug er bedauernd meine zweite Bitte aus. „Nach dem unsäglichen Vorfall mit Seidenschnabel und diesem Malfoy Jungen hat das Ministerium jeglichen weiteren Versuch, Hippogreife an der Schule zu lehren auf das Strikteste untersagt. Leider war das Gesetz so schnell durch, dass es im Moment noch unmöglich ist, es rückgängig zu machen. Auch, wenn der Junge letztendlich selbst Schuld war. Aber ich bin sicher“, fuhr er aufmunternd fort, als er meinen enttäuschten Blick sah, „Hagrid hat ein paar neue Wesen da. Pflege magischer Geschöpfe wird jetzt auch schon ab dem ersten Schuljahr Teil des Stundenplans sein. Allerdings wird Hagrid erst spät heute Abend von einer Reise zurück erwartet, so dass wir diesen Ausflug auch auf morgen verschieben müssen. Aber es ist sowieso schon fast wieder Zeit zum Abendessen. Ich weiß nicht, wie es mit ihnen steht, ich für meinen Teil gehe mich jetzt frisch machen und komme dann wieder herunter, um eine ordentliche Portion Baked Beans zu verdrücken!“
Und lachenden Schrittes ließ er mich allein in der großen Halle stehen.

Ich hatte nicht das Bedürfnis in mein Zimmer zu gehen, sondern vertrieb mir die Zeit bis zum Abendessen damit, erst ein wenig in der Bibliothek zu stöbern, und anschließend die Bilder in den angrenzenden Gängen in Augenschein zu nehmen.
Lächelnde und winkende Blumenmädchen, trübe vor sich hin starrende Zauberer auf Stühlen, hochnäsig schnaufende Hexen und finstere Magier in dunklen Bilderstürmen, die mir unverhohlen klar machten, was sie von Muggeln wie mir hielten.
Beinahe hätte ich über allem Staunen vergessen zurück in die Halle zu gehen, bis sich mein Magen knurrend meldete.
Ich hastete also die Gänge zurück und bog im selben Augenblick um die Ecke zur Tür, als Snape sich von der anderen Seite eilends näherte.
Er stockte und verlangsamte dann seinen Gang auf einen angemessen scheinenden, Respekt heischenden Schritt und warf den Kopf in den Nacken, um eine kalte Ãœberlegenheit zu demonstrieren.
Ich zog die Augenbraue hoch. „Für mich brauchen sie diese Show nicht abzuziehen, Professor. Ich bin genauso spät dran wie sie und wenn sie nur halb so viel Hunger haben wie ich, sollten sie lieber noch schneller gehen.“
Und bevor er noch Luft holen konnte, um mir eine vernichtende Antwort entgegen zu schmettern, grinste ich ihn feixend an und verschwand in der großen Halle, ohne ihm die Tür aufzuhalten.
Wenn er den kalten Umgang bevorzugte, wollte ich nach seinen Regeln spielen.
Das Abendessen verlief, bis auf zwei bitterböse Seitenblicke von Snape, die ich jedoch mit einem provozierenden Lächeln beantwortete, ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Und da es für mich auch nichts mehr zu erfragen oder zu sagen gab, verabschiedete ich mich heute als erste, mit der Begründung, ich wisse ja nicht so genau, wie lange ich bräuchte, um mein Zimmer wiederzufinden, was von allen Seiten – bis auf Snapes – mit amüsiertem Gelächter beantwortet wurde.
All zu lange brauchte ich dann zum Glück doch nicht und nachdem ich nur zweimal von einer Treppe in eine andere Richtung versetz wurde, kam ich in meinem Zimmer an.
Mein erster Blick fiel auf den Schreibtisch, auf dem sich jetzt ein Stapel Bücher befand, den ich mir sofort ansah. Es waren die Unterrichtsbücher für Muggelkunde, die sich schon auf den zweiten Blick als, für mich als Muggel, sehr einfach heraus stellten. Es würde sicher ein Leichtes sein, daraus Unterricht aufzubauen. Vielleicht fand sich in meinem Koffer sogar noch das ein oder andere Anschauungsobjekt.
Auf meinem Bett fand ich zwei, mit altmodischen Rüschen besetze, Kleider in Schwarz und Violett, dazu passende Zauberumhänge, Hüte und einen Zettel vor.

„Liebe Miss van Rouven,
dies sind ein paar alte Kleider von meiner Anfangszeit als Lehrkraft hier in Hogwarts.
Sie dürften genau ihre Größe sein und ihnen gut stehen.

Mit freundlichen Grüßen
M. McGonagall,
stellvertretende Direktorin, Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei

Ich legte den Zettel auf den Nachttisch und sah mir die Kleider genauer an.
Sie gefielen mir sehr, obwohl sie wirklich sehr antiquiert aussahen.
Ich hoffte, dass sich bald eine Gelegenheit bot, sie zu tragen.
Spätestens in vier Wochen, wenn die Schüler wieder ihr erstes Abendessen in Hogwarts genießen würden und die neuen auf die Häuser verteilt wurden.
So lange hängte ich sie zusammen mit den Umhängen und Hüten auf zwei Bügel im Schrank.
Den Rest des Abends verbrachte ich damit, den Inhalt der Bücher noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, und schlief erst spät in der Nacht, als das magisch entfachte Feuer im Kamin schon fast herunter gebrannt war, über diesen ein.
Diesmal ohne Zaubertrank.


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