von Kelly
Gegen 5 Uhr am Morgen des Weihnachtstages hörte Samantha, dass ihre Tür aufging. „Sammy, Sammy, es ist Weihnachten, aufstehen, Geschenke, “ hörte sie Lily aufgeregt flüstern.
„Aber so früh dürfen wir doch noch gar nicht aufstehen.“
„Doch, Du bist nicht mehr in dem blöden Waisenhaus, sondern zu Hause, da darfst Du aufstehen, wann immer Du willst, besonders an Weihnachten“, belehrte sie Lily.
„Ist denn überhaupt schon jemand wach?“
„Nö, die Jungs und Mom und Dad schlafen noch. Aber ich bin so aufgeregt. Aber Du hast recht, wir sollten noch etwas warten. Darf ich zu Dir ins Bett krabbeln, bitte?“
Samantha nickte und rückte ein Stück zur Seite um für Lily Platz zu machen.
„Erzählst Du mir wie es im Waisenhaus war. Ich hab gehört wie Mom und Dad darüber miteinander geredet haben, dass Du, Emily und Robin immer im Keller warten musstet, wenn Eltern gekommen sind um sich Kinder auszusuchen. Stimmt das?“
„Ja, immer wenn solche Leute kamen, hat Mrs. Hannigan uns in den Keller gebracht. Sie und die anderen Kinder haben uns als Hexen beschimpft, weil uns immer diese Missgeschicke passiert sind. Robin ist von den anderen Kindern sogar geschlagen worden am Anfang.
Später nicht mehr, weil Robin immer bei uns war. Er hat sogar bei uns in der Dachkammer geschlafen und nicht im Schlafsaal der Jungen. Solange das Wetter gut war, waren wir drei die meiste Zeit draußen – dort haben wir uns ein Geheimversteck gebaut, das niemand außer uns kannte. Da hatten wir wenigstens unsere Ruhe und wurden nicht geärgert. Nachdem es immer kälter wurde und es anfing zu regnen mussten wir natürlich im Haus bleiben in unsere Dachkammer.
Dort war es allerdings auch nicht viel wärmer als draußen, nur halt trocken. Aber das ist jetzt ja vorbei. Emily und ich haben schon gar nicht mehr damit gerechnet dort raus zu kommen. Wir haben uns immer ausgemalt, wie es wäre, wenn wir groß wären und dann endlich dort heraus kommen würden. Wir haben nur gehofft, dass Robin irgendwann doch noch adoptiert wird, er ist doch noch so klein.“
Lily hatte schweigend Samanthas Erzählung zugehört. Als diese geendet hatte, meinte sie nur: „Jetzt weiß ich endlich, warum Onkel Sev gestern Abend so wütend war.“
Als Samantha sie fragend ansah, fuhr Lily fort: „Ich war gestern Abend noch mal kurz unten, weil ich Durst hatte. Das war kurz nachdem Mom uns die Geschichte erzählt hatte. Ich bin in die Küche und hab was getrunken, okay ich hab mich auch noch ein bisschen mit unseren Elfen unterhalten und Kekse genascht. Das mit dem Durst war eigentlich nur eine Ausrede, wenn ich erwischt worden wäre.
Anschließend bin ich kurz zum Wohnzimmer geschlichen, weil ich wissen wollte, ob Tante Mine und Onkel Sev noch da sind. Mom und Dad haben gerade von Mrs. Hannigan erzählt und Onkel Sev sah dabei richtig wütend aus. Tante Mine hat ihn umarmt und meinte, Du, Emily und Robin wärt jetzt ja in Sicherheit.
Dann bin ich schnell wieder zurück ins Bett bevor Mom mich erwischt oder Onkel Sev. Der hat früher zusammen mit Onkel Luc als Spion gearbeitet und Voldemort ausspioniert bevor Dad ihn im Duell besiegte.
Voldemort war ein schrecklich böser Zauberer, der die ganze magische Welt unterdrücken wollte. Er tötete Großmutter Lily und Großvater James und Dad wollte er auch töten, als dieser ca. 15 Monate alt war. Hat aber nicht geklappt. Dad hat ihn damals zum ersten Mal besiegt und später mit 17 Jahren endgültig. Aber Mom und Dad können Dir die Geschichte besser erzählen“.
Zwischenzeitlich war es 7 Uhr geworden und die Tür zu Sammys Zimmer wurde erneut geöffnet. „Dachte ich mir doch, dass ich Stimmen gehört habe“, mit diesen Worten trat James ins Zimmer gefolgt von Al und Teddy.
„Klar, Lily konnte es wohl mal wieder nicht abwarten und hat Sammy geweckt, genau wie gestern“, kommentierte Al Lilys Anwesenheit bei Samantha.
„Albus Severus Frederic Henry Potter – ich hab Sammy gestern nicht geweckt, sie war schon wach als ich ins Zimmer kam.“
„Das stimmt“, bekräftigte Samantha.
„Wie oft bist Du denn gestern bei Sammy ins Zimmer gehuscht, bevor sie wach wurde und heute hast Du sie geweckt, dass hast Du ja eben nicht bestritten, “ lachte Teddy. „Los, nun auf mit Euch beiden Schnabbeltanten – wir wollen frühstücken und dann Geschenke auspacken. Die Eltern warten schon auf uns. Aber vorher zieht Ihr Euch an, aber los, los jetzt.“
Lily steckte Teddy die Zunge raus und krabbelte aus Samanthas Bett. Teddy zerzauste ihr die Haare und warf sie sich über die Schulter um sie in ihr Zimmer zurückzubringen, was sie mit einem Quietschen beantwortete.
Samantha beeilte sich mit dem Waschen und anziehen und traf wenige Minuten später im Flur auf Lily. Sie fassten sich an den Händen und hüpften zusammen die Treppen hinab in den Familiensalon. „Frohe Weihnachten, Mom, frohe Weihnachten Dad“, begrüßten sie im Chor ihre Eltern und umarmten sie.
„Guten Morgen und frohe Weihnachten Euch Süßen. Wie kommt es Lily, dass Du jetzt erst runter kommst. Letztes Jahr warst Du doch schon um 5 Uhr im Wohnzimmer?“ wunderte sich Harry.
„Das liegt daran, Dad, dass wir sie bei Samantha im Zimmer gefunden haben“, beantwortete James grinsend die Frage seines Vaters. „Wahrscheinlich hat sie sie geweckt um mit ihr zusammen nach unten zu schleichen. Sammy konnte sie wahrscheinlich davon überzeugen, dass 5 Uhr viel zu früh für Geschenke sei, stimmt’s kleine Schwestern?“
Die Mädchen liefen rot an und nickten wortlos mit dem Kopf.
Ginny lachte und umarmte ihre beiden Töchter, „Macht Euch nichts draus. Jamie hat Al früher jedes Jahr am Weihnachtsmorgen geweckt und zwar einmal schon um 4 Uhr. Wir haben sie später dann schlafend unter dem Weihnachtsbaum gefunden. Dann hat Jamie auch noch behauptet, Al hätte ihn geweckt. Aber der war damals gerade 3 Jahre alt, so dass wir ihm das nicht so recht abnahmen.“
James lief rot an und senkte den Kopf. Al und Teddy kicherten ebenso wie die beiden Mädchen.
Bei diesem lustigen Geplänkel war das Frühstück gemütlich abgelaufen. Kreacher hatte sich zu ihnen gesetzt und herzlich mitgelacht, wenn Ginny und Harry Geschichten erzählten. Harry hatte erzählt, dass sein Cousin Dudley früher immer das ganze Haus geweckt hatte, nur weil er seine Geschenke haben wollte, einmal sogar schon um 1 Uhr in der Nacht. Aber an diesen Weihnachten sei Onkel Vernon ausgerastet und hatte Dudley verboten, ihn und Tante Petunia jemals wieder vor 6 Uhr zu wecken, ansonsten würde es keine Süßigkeiten mehr geben und er, der Freak, würde sie bekommen.
Nach dem Frühstück begab sich die Familie einschließlich Kreacher ins Wohnzimmer und Harry und Ginny verteilten die Geschenke. Reihum war jeder einmal dran mit dem Öffnen seines Päckchens. Da war eine Kette für Ginny von Harry, Harry bekam einen neuen Feuerblitz de luxe von seiner Frau, das neueste Modell auf dem Markt. James bekam u.a. neue Schachfiguren, Süßigkeiten aus dem Honigtopf, einen neuen Festumhang; Al Bücher, einen neuen Kessel, Zaubertrankzutaten, Puzzles; Lily und Samantha Kleider, Bücher, Spielsachen. Es nahm einfach kein Ende.
Samantha kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Sie hatte mit keinem Geschenk gerechnet. Sie hatte doch schon so viele neue Kleider, Hosen, Röcke und so bekommen. Aber da waren Geschenke von den Großeltern, von den ganzen Onkeln und Tanten – die Geschwister ihrer Mom brachte sie immer noch leicht durcheinander - Cousinen und Cousins, von Tante Mine und Onkel Sev sowie deren Söhne, Onkel Draco und Tante Serena sowie deren Kindern, Tante Narzissa, Onkel Luc und den Kindern, Onkel Dudley und Tante Madison samt Anhang.
Aber Onkel Lucius schoss sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes den Vogel ab. Plötzlich klopfte es am Fenster und die Familie sah eine wunderschöne Schneeeule dort sitzen. Harry öffnete das Fenster – sie flog zu Samantha und streckte dieser ihr Beinchen entgegen.
Samantha guckte erstaunt und Ginny zeigte ihr, wie sie die Briefe lösen konnte. Samantha gab der Eule einen Keks, den diese dankbar nahm. Das Köpfchen ließ die Eule sich auch kraulen. „Nun lies, schon“, drängelte Lily, „von wem ist die Eule?“
„Ein Brief ist von Emily, der zweite von Onkel Lucius.“
„Los, mach zuerst den Brief von Onkel Luc auf, da steht bestimmt die Lösung drin“, forderte Lily sie auf. Harry schüttelte nur den Kopf über sein kleines Fräulein Ungeduld.
„Liebe Samantha,“
las Samantha vor.
„Ich wünsche Dir ein frohes erstes Weihnachtsfest in Deiner neuen Familie.
Snow-White ist mein Geburtstagsgeschenk für Dich. Den Namen hat Robin ausgesucht. Emily wird Dir alles Weitere in ihrem Brief erklären. Ich freue mich, wenn wir uns Sylvester wiedersehen und hoffe, Du tanzt einmal mit mir.
Liebe Grüße
Onkel Lucius.“
„Die Eule ist für mich“, stammelte Samantha. „Wirklich für mich?“
„Ja, schreibt Onkel Luc doch. Mom und Dad haben mir versprochen, ich bekomm auch eine, wenn ich nächstes Schuljahr nach Hogwarts komme, dann können wir beide uns immer schreiben. Dad, sah Hedwig auch so aus?“
„Ja, meine kleine Plappermaus, so sah meine Eule auch aus, ich hab sie zum 11. Geburtstag von Hagrid geschenkt bekommen.“
Danach wurde gespielt und Geschichten erzählt. Ginny schrieb Samantha auf, welcher ihrer Brüder mit wem verheiratet war und wie die Kinder hießen. Sozusagen als kleinen Spickzettel. „Du brauchst Dir keine Gedanken zu machen, wenn Du jemanden verwechselst. Wir sind einfach zu viele. Und dann kommen da noch die Malfoys und die Snapes dazu, die Dursleys, die Zabinis und die Notts. Die kannst Du Dir gar nicht alle auf einmal merken.
Über Silvester sind wir ja alle zusammen, da lernst Du sie besser kennen, vielleicht findest Du ja schon neue Freunde. Susan und Rons Sohn Finn ist in Euren Alter, Ihr kommt also zusammen nach Hogwarts, dann seid Ihr schon einmal zu dritt.
Ein Jahr über Euch sind Lily, Maddy, Justin und Louis, von den ganz Großen wollen wir hier gar nicht erst anfangen. Es ist eh ein Familientreffen in Hogwarts.“ Ginny lachte und zog Samantha in ihre Arme. „Es wird Dir dort gefallen. Nach Weihnachten besuchen wir Tante Poppy und Tante Luna, das sind die Schulheilerinnen von Hogwarts. Sie werden Dich, Emily und Robin durchchecken. Dann lernst Du die Schule schon einmal kennen.“
Samantha war beruhigt und ließ sich von ihrer Mom noch stundenlang von deren Schulzeit erzählen.
Info – Samanthas Spickzettel über die Familienverhältnisse:
Geschwister von Ginny Weasley und deren Familien /Freunde der Familie Potter und deren Familien
Bill und Fleur Weasley geb. Delacour
Victoire Catherine Molly Weasley (12 Jahre)
Louis Raphaël William Weasley (10 Jahre)
Dominique Jerome Laurent Weasley (5 Jahre)
Marguerite Florence Helene Weasley (2 Jahre)
Charly und Daphne Weasley geb. Greengras
Lucy Anna Daphne Weasley (11 Jahre)
Aidan Mason Charles Weasley (7 Jahre)
Percy und Patricia Weasley geb. Parkinson (Cousine von Pansy)
Mia Alexia Patricia Weasley (8 Jahre)
Jack Alexander Percival Weasley (6 Jahre)
Alyssa Elisabeth Weasley (3 Jahre)
Lucas Caleb Weasley (2 Jahre)
George und Pansy Weasley geb. Parkinson
Frederic Gabriel Weasley (12 Jahre)
Matthew Simon Weasley (12 Jahre)
Sean Sebastian Weasley (5 Jahre)
Samuel Cameron Weasley (5 Jahre)
Holly Sarah Weasley (5 Jahre)
Paige Rose Weasley (5 Jahre)
Ron und Susan Weasley geb. Bones
Amelia Susan Victoria Weasley (13 Jahre)
Gregory Frederic Arthur Weasley (11 Jahre)
Finn Harry Henry Weasley (9 Jahre)
Cindy Caroline Elisabeth Weasley (8 Jahre)
Megan Mary Louisa Weasley (8 Jahre)
Richard Ronald Reginald Weasley (5 Jahre)
Kinder von Hermine und Severus Snape, Countess und Earl of Prince
Connor Joshua Raphael Granger-Snape (14 Jahre)
Jason Raphael Joshua Snape (12 Jahre)
Jeremy Alan Damian Snape (11 Jahre)
Justin Lucas Connor Snape (10 Jahre)
Jarrett Sean Robin Snape (5 Jahre)
Kinder von Lucius und Narzissa Malfoy
Draco Lucius Malfoy
Annabelle Narzissa Malfoy (16 Jahre)
Ashley Catherine Malfoy (13 Jahre)
Anastasia Cassandra Malfoy (13 Jahre)
Angelique Madeleine Malfoy (10 Jahre)
Dominic Gabriel Malfoy (7 Jahre)
Kinder von Draco und Serena Malfoy
Scorpius Draco Lucius Malfoy (11 Jahre)
Emily Elisabeth Elaine Malfoy (10 Jahre)
Robin Cedric James Malfoy (5 Jahre)
Neville und Luna Longbottom geb. Lovegood
Liam Ethan Neville Longbottom (9 Jahre)
Lara Charlotte Luna Longbottom (7 Jahre)
Blaise und Rebecca Zabini
Angelina Sophia Rebecca Zabini (8 Jahre)
Scarlett Raphaela Minerva Zabini (6 Jahre)
Angelo Leonardo Lucius Zabini (4 Jahre)
Theodore und Melissa Nott
Emily Maria Melinda Nott (8 Jahre)
Dylan Jamie Theodore Nott (6 Jahre)
Logan Aaron Kyle Nott (2 Jahre)
Dudley und Madison Dursley
Beverly Madison Lilian Dursley (11 Jahre)
John Dudley James Dursley (9 Jahre)
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