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Fanfiction

Dead Simple - Zwischen Büchern und Betten

von Dr. S

Viele verregnete Stunden mussten herhalten, bis James sich am Ende eines langen Schultags in die Bibliothek traute. Natürlich nicht um seine Hausaufgaben zu machen. Das Pensum des letzten Jahres störte ihn nicht. Notfalls schlief er einfach weniger.

Lily bedeutete das alles mehr. Das war gleichzeitig bewundernswert und süß, wurde nur noch davon übertroffen, dass sie immer noch Zeit fand kugeläugigen Erstklässlern bei ihren ersten Stolperversuchen in der Zauberei zu helfen. James fand sie bei ebensolchen kleinen Nervensägen. Er hatte sie jahrelang durch die Bücherregale hindurch genau bei solchen Aktionen beobachtet, und jetzt durfte er endlich näher ran, ohne mit einem Blick weggestoßen zu werden, der dem Todesfluch Konkurrenz machte.

„Hey.“ Lily strahlte ihn an, ließ die neugierigen, leicht ablenkbaren Erstklässler alleine weiterarbeiten und kam zu James. „Du bist doch nicht etwa meinetwegen hier, oder?“

„Warum sollte ich sonst in der Bibliothek rumlungern?“ James schnaubte. „Ähm, können wir kurz reden?“

Lily sah sich nach Madam Pince um. „Klar.“ Sie schob James hinter das übernächste Bücherregal. So dicht, wie sie vor ihm stehenblieb, war es schwer sich auf etwas anderes als ihr blumig duftendes Haar zu konzentrieren. „Schon wieder ein überfluteter Korridor?“

„Sirius“, sagte James.

Lily seufzte. „Hat er einen Korridor unter Wasser gesetzt?“

„Natürlich nicht… Nein.“ James fühlte sich für Sirius angegriffen. „Wieso denkst du gleich daran, dass er was ausgefressen hat?“

„Es liegt nahe. Ich könnte dir anhand von Statistiken die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, ob es eher in Großbritannien regnet oder Sirius Black Unfug ausbrütet.“ Lilys Lächeln sollte ihn versöhnlich stimmen, und es war wunderschön wie immer, was nichts daran änderte, dass James sich der Bücherwand neben ihm zuwandte.

Die Staubschicht eines Tages hing an den Lederbänden einer Chronologie über die verrücktesten Verwandlungen der Neuzeit. James pustete sie weg, als er seufzte. „Er hat nicht nur Blödsinn im Kopf.“

Lily behielt ihn im Auge, die Brauen dicht zusammengezogen. „Geht’s hier um das, was ich in den Drei Besen gesagt habe?“ Sie fasste James am Handgelenk. Ihre schmalen Finger fesselten seinen Puls, der umso heftiger zu pochen begann. „Sag mir nicht, dass du dich daran tagelang aufhängst.“ Ihr verspielter Tonfall blieb da, als würde sie ihn nicht ernstnehmen. Vielleicht konnte sie das gar nicht.

„Sirius ist mein bester Freund. Ich will nicht, dass du schlecht von ihm denkst.“

„Ich denke nicht schlecht von ihm, James. Ich kenne ihn seit sechs Jahren. Er hat viel Blödsinn im Kopf.“

„Mich kennst du auch seit sechs Jahren und hast deine Meinung geändert.“

„Du hast dich geändert. Du hast aufgehört, das fiese Arschloch raushängen zu lassen.“ Sie klappte die Seite seines Umhangs zur Seite und legte das silberne Abzeichen frei. Stolz bis zu den gehoben Mundwinkeln strich sich sie seine Robe glatt. „Sogar zum Schulsprecher hast du’s geschafft.“

James hatte das merkwürdige Gefühl eifersüchtig auf ein Abzeichen zu sein. „Heißt das, du würdest sonst nicht mit mir ausgehen?“

„Ja.“ Lily nahm die Hände von ihm, verschränkte sie vor der Brust. „Ja, James, ich würde nicht mit einem Mistkerl ausgehen, der andere Schüler aus reinem Vergnügen runtermacht. Deswegen hab ich dir so oft einen Korb gegeben. Deswegen gehe ich auch nicht mit Sirius Black aus. Im Gegensatz zu dir hat er es nämlich noch immer nicht geschafft erwachsen zu werden.“

James schnippte. Sein Zeigefinger blieb auf Lily gerichtet. „Da. Siehst du. Das hättest du nicht gesagt, wenn du Sirius besser kennen würdest.“

Lily musste ein Glucksen unterdrücken. „Oh, ich kenne genug von ihm und habe genug über ihn gehört. Er ist ein rebellischer, destruktiver Schnösel mit einem hübschen Gesicht. Und ich weiß, dass er dein bester Freund ist. Deswegen versteh ich, wenn du nichts davon einsehen willst. Aber manchmal entwickeln wir uns weiter und unsere Freunde eben nicht.“

James wollte eine Menge dazu sagen. Er wollte gerne lauter werden. Und er biss sich nicht auf die Lippe, weil er in der Bibliothek nicht seine Meinung in einer angebrachten Lautstärke vortragen durfte.

„James, du kannst nicht abstreiten, dass du im letzten Jahr ohne ihn viel weiter gekommen bist, als die fünf Jahre davor.“

„Ich. Hab mich nicht. Geändert. Dir ist nur aufgefallen, dass ich kein absolutes Arschloch bin. Kein Scheißabzeichen ändert meinen Charakter. Und Sirius auch nicht.“

Lilys unverständlicher Ausdruck war für James vollkommen unverständlich. Sie schüttelte schnaubend den Kopf. „Reiß dich zusammen. Das ist eine Bibliothek, und ich weiß nicht, worüber du dich so aufregst.“

„Du verleumdest meinen besten Freund, verflucht nochmal“, blaffte James.

Lily senkte die Stimme, als könne sie so James‘ Ausbruch ausgleichen: „Ich hab nur dein Bestes im Sinn. Ein schlechter Einfluss –“

„Oh, du musst gerade reden“, fuhr James dazwischen. „Du warst mit Schniefelus befreundet. Wie viel Menschenkenntnis soll ich dir bitte zuschreiben?“

Er konnte sehen, dass das Lily wehtat. Ihr Blick verhärtete sich und sie reckte das Kinn. „Vielleicht hast du dich wirklich nicht geändert. Würde zu dir passen, bloß zu tun um dich an mich ranzumachen.“

James sagte nichts, stattdessen kam ein warnendes Zischen zwischen den Büchern hindurch.

„Ich bin so laut ich will, verdammte Scheiße“, schnauzte James die Bibliothekarin an. Die Augen von Madam Pince starrten ihn durch eine Lücke zwischen zwei Büchern an. Lärm duldete sie auch nicht, wenn er ihr sein Abzeichen unter die Nase hielt, und Lily wich seinem Blick sowieso aus.

„Ja, ja. Ich weiß sowieso nicht, was ich hier noch will.“ James schob sich an Lily vorbei. Er stampfte aus der Bibliothek. Wut prickelte bis in seine Finger, die er notgedrungen zu Fäusten ballte. Die Verlockung gegen die nächstbeste Rüstung zu schlagen wuchs mit jedem Schritt.

Er hatte sich nicht verändert. Er war immer noch derselbe Kerl, wie auf seiner ersten Fahrt mit dem Hogwarts-Express, nur sechs Jahre älter. Wieso schien Lily so versessen darauf zu sein, dass er sich um hundertachtzig Grad drehte?

James stieg die Große Treppe nach oben, obwohl er zum Abendessen gehen könnte. Er hatte keinen Hunger. Ihm war sogar schlecht. Dass ein Gespräch mit Lily ihm so auf den Magen schlagen würde, hätte er nie gedacht. Und dabei hatte er nur über Sirius reden wollen.

Sirius… wäre nicht mehr sein Freund, wenn er sich geändert hätte… oder?

James sagte der Fetten Dame das Passwort und stieg in einen fast vollkommen verlassenen Gemeinschaftsraum. Die interessierten Blicken verfolgten ihn bis nach oben in den Schlafsaal. Erst dort, unbeobachtet und allein, konnte er rauslassen, was er unterdrückt hatte.

James trat gegen seinen Koffer. Selbst durch den Schuh schmerzten seine Zehen. Er warf sich auf sein Bett und schrie seine Frustration in sein Kopfkissen. Mit Händen und Fäusten bearbeitete er die Matratze, bis er erschöpft liegenblieb. Nach einem langen Quidditch-Training war er nicht weniger fertig.

Es dauerte, bis er wieder halbwegs gleichmäßig atmete. Als die Tür geöffnet wurde, wummerte sein Puls noch immer in seinen Ohren. Schritte näherten sich, blieben kurz stehen und ein Blick bohrte sich in seinen Rücken. Für Lily waren die Füße zu schwer.

„Hey, Krone.“ Sirius setzte sich auf seine Bettkante. Er klopfte James auf die Rückseite seines Oberschenkels. „Was’n los?“

James drehte den Kopf. Seine heiße Wange sackte im Kopfkissen ein. „Was soll los sein?“

„Du warst nicht beim Essen. Ich wollte mal schauen, wo du dich rumtreibst.“

„Hab keinen Hunger.“

„Es gibt Roastbeef.“ Sirius umklammerte seinen Oberschenkel und versuchte James daran hochzuziehen. Es endete damit, dass er ihn herumdrehte und fast vom Bett schleifte. „Roastbeef, Krone.“

James ließ sich wieder auf die Matratze fallen. Sirius gab auf und setzte sich direkt neben James‘ Kopf.

„Lily?“, fragte er.

James seufzte. „Wir haben uns gestritten. So hab ich mir das nicht vorgestellt, Tatze.“

Diesmal tätschelte Sirius seine Schulter. Seine Hand blieb nah bei James‘ Schlüsselbein liegen, bereit ihn in einen Würgegriff zu nehmen. „Was ist passiert?“

„Ich hab’s verbockt. Oder… sie hat’s verbockt?“

„Huh, der ist neu“, sagte Sirius und sein Grinsen färbte auf James ab. Er hatte Sirius jahrelang mit seinen Lily Evans-Problemen genervt. Hinterher hatte er sich mehr als einmal gefragt, wieso Sirius sich das wieder und wieder antat. „Was kann Lily Evans denn falsch gemacht haben?“

So schnell verschwand sein Grinsen wieder. „Es klappt einfach nicht. Zwischen Lily und mir. Wieso hab ich je gedacht, es könnte funktionieren? Sie hasst mich.“

„Sie hasst dich nicht, James. Sonst wär sie wohl kaum mit dir ausgegangen.“

James rutschte auf, damit er seinen Kopf auf Sirius‘ Oberschenkel ablegen konnte. Die Wärme des anderen Körpers entspannte seine Muskeln wieder etwas. Klarer denken konnte er nicht. Er sah Lilys Augen vor sich, hart und unleserlich, so wie sie ihn früher angesehen hatte.

Sirius zupfte eine Haarsträhne aus James‘ Stirn. Er fing seinen Blick auf und lächelte zu ihm herunter, tröstend und aufmunternd und wirkungslos.

„Findest du, dass ich mich verändert hab, Sirius?“, fragte er leise. „Lily scheint zu glauben, dass ich anders bin. Ich will aber nicht anders sein. Ich… mag mich. Wieso kann sie mich nicht auch mögen?“ Und wieso kann sie dich nicht mögen, beendete er den Satz stumm in seinem Kopf.

„Sie mag dich, James. Ich weiß nicht, wie oft du das hören musst, bevor du’s glaubst.“

„Darum geht’s nicht.“ James setzte sich auf. Er konnte auf Augenhöhe Sirius‘ Verwirrung aufkommen sehen. „Sie mag mich, weil sie sich einbildet, dass ich mich einfacher verwandeln kann, als ein Igel in ein Nadelkissen.“

„James, es gibt einen Grund, wieso du gebrandmarkt bist.“ Sirius klappte James‘ Umhangseite herum und legte das Schulsprecher-Abzeichen frei. Egal, wie oft er es sah, er schien jedes Mal aufs Neue davon abgestoßen zu werden. Trotzdem hatte er ein kleines Lächeln für James übrig. „Denk mal drüber nach.“

James wusste nichts mit diesem Hinweis anzufangen. Er hatte sich selbst erschreckt, als das Abzeichen aus einem Umschlag gefallen war. Sein Vater war vor Stolz ausgeflippt, während er sich über die neue Form des Abzeichens für den Quidditch-Kapitän gewundert hatte.

Sirius rutschte näher, als wären die nächsten Worte ganz privat. „Denk ans letzte Jahr“, sagte er. „Wir haben eine ganze Menge Mist durchgemacht, wir alle. Ich weiß nicht, ob du’s Lily je erzählt hast, aber du… du hast deine Mutter verloren. Das hat dich verändert. Das alles.“

„Sag mir bitte nicht, dass ich erwachsen geworden bin.“

Sirius hob die Schultern. „Das ist das Problem, wenn man älter wird. Man findet es nicht mehr so lustig, wenn Bertram Aubreys aufgeblasener Schädel ihn in den Himmel trägt…“

James gluckste trotzdem allein bei der Erinnerung.

„Okay, ein bisschen lustig ist es schon“, meinte Sirius.

„Lily würde es nicht lustig finden“, murmelte James, wieder dabei den Kopf hängen zu lassen.

Sirius stupste sein Kinn wieder hoch. „Ich hab sie das ein oder andere Mal beim Schmunzeln erwischt.“

James wusste nicht, ob das reichte. „Wieso… Ach, wieso kannst du kein Mädchen sein, Sirius? Dann würde ich mit dir ausgehen. Alles wäre viel einfacher.“

„Sag das nicht.“

James grinste halb, verständnislos. Das war ein Scherz gewesen. Nur ein Scherz. „Wieso?“

„Weil, wenn das wirklich irgendwas einfacher machen würde, du dich nicht von sowas Banalem abhalten lassen würdest.“

James konnte damit auch nicht viel anfangen. Er schaute Sirius an, schaute ganz genau in sein Gesicht und wie er seinem Blick nicht erwiderte. Wie seine grauen Augen irgendwo durch den Schlafsaal wanderten, als würde er das gerade selbst am liebsten tun.

Aber Sirius stand nicht auf. Und es war, als würde ihm jemand ins Ohr flüstern, all die Möglichkeiten aufzählen, die er sich sehr oft entgehen gelassen hatte, besonders im letzten Jahr. Etwas hatte sich verändert.

James packte Sirius im Nacken und küsste ihn.

Einen Moment lang hatte er keine Ahnung, was er tat, dann stieß Sirius ihn weg und er hatte auf einen Schlag Angst heute wirklich alles zu verlieren.

Sirius‘ Augen brannten sich in seine. Das Grau wurde schmaler, als seine Pupillen sich weiteten. Sich wegen ihm weiteten.

James rang nach Atem und einer Entschuldigung, brachte aber nichts von beidem richtig zustande.

Sirius rutschte näher an ihn heran, presste alle Luft zum Atmen weg, und umfasste James‘ Gesicht, zaghafter, als er je irgendetwas tat. Er küsste ihn dafür umso heftiger. Wie man es sich bei ihm vorstellen würde. Und James ließ sich davon mitreißen.

Das konnte keine blöde Idee sein. Nicht, wenn es sich so richtig anfühlte.


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