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Fanfiction

Dead Simple - Dates und Desaster

von Dr. S

Der Tag, an dem der Traum aller Träume in Erfüllung ging, sollte perfekt bis in die letzte Sekunde sein. Er sollte zumindest perfekt in Erinnerung bleiben. Bei einem derartig stürmischen Herbsttag, dass einem Eichhörnchen um die Ohren flogen, fiel das allerdings schwer.

„Es könnte noch schlimmer sein, Krone.“

James trat in eine knöcheltiefe Pfütze, ruinierte damit brandneue Schuhe aus Drachenleder und den Saum seiner besten Hose. Er blieb mitten auf dem Pfad stehen, während das Dach des Regenschirms von seinem besten Freund weitergetragen wurde und der Regen ungehindert auf sein Haar prasseln konnte.

„Wie?“, fragte er Sirius. „Ernsthaft, Tatze, was könnte diesen Tag noch schlimmer machen?“

Sirius stemmte den Schirm gegen den Wind und kämpfte sich den Weg zurück an James‘ Seite. Die freie Hand schob er in die Innentasche seines Mantels. „Statt Eichhörnchen“, murmelte er James zu, „könnten wir durch die Gegend fliegen.“

Er richtete seinen Zauberstab an James vorbei und murmelte ein paar einfache Worte. Die nächste Windböe wurde von einem heiseren Schrei untermalt. Aus dem Schwarm Schülern, der neben ihnen den Weg entlangströmte, brach einer hervor. Ein schwarzer Umhang bauschte sich wie Fallschirm unter dem Wind auf und zerrte einen besonders fetthaarigen Schüler aus der Menge. Snape wurde über die Ländereien von Hogwarts gezerrt, stolperte rückwärts einen Abhang herunter und hob, Umhang beflügelt von einer weiteren Böe, tatsächlich ab.

James gluckste.

Sirius lächelte diabolisch, die Seiten seines Mantels schlugen im Wind. Darüber lachte James.

„Hör auf mit dem Scheiß.“ James packte Sirius am Arm und zog ihn weiter. „Sonst muss ich dir Punkte abziehen.“

„Du ziehst mir keine Punkte ab. Das ist der einzige Grund, warum ich mit dem Schulsprecher befreundet bin.“ Sirius‘ Blick blieb voller Verachtung auf dem Abzeichen an James‘ Brust hängen. „Musst du das heute tragen? Wir haben frei. In Hogsmeade kannst du damit niemanden rumschubsen.“

„Ich trage das nicht, um irgendwen herumzuschubsen.“ Trotzdem schlug er die Seite seines Mantels über das Schulsprecher-Abzeichen. Sobald er die Drei Besen betreten und Sirius sich von ihm verabschiedet hatte, würde er es wieder präsentieren, als wäre er stolz.

Ein bisschen stolz war er vielleicht sogar wirklich, aber nur wenn Sirius nicht da war.

„Ah, du trägst es für sie.“ Sirius grinste dreckig – fast so dreckig, wie Snape war, nachdem er seine Flugstunde in einer tiefen Schlammpfütze neben Hagrids Kürbisfeld beendet hatte. „Lily wird ganz beeindruckt sein. Sie sieht dich ja nicht jeden Tag mit dem Ding rumlaufen.“

„Pack den Sarkasmus ein und schenk ihm jemanden, der damit umgehen kann.“

Sirius schlug ihm auf die Schulter und gab James den nötigen Stoß, den er zum Weitergehen brauchte. Ihre Schritte schmatzten. Der matschige Pfad zwang einen übermütigen Drittklässler in die Knie und ruinierte seinen ersten Ausflug ins Dorf – ein weiteres schlechtes Omen für James‘ erstes Date mit Lily Evans.

James hegte mehr als die leise Vermutung, dass irgendetwas schiefgehen musste. Er war aufgewacht und sein Haar war platter gewesen, als die Pfannkuchen seines Vaters. An der Fensterscheibe hatte seine Eule geklebt, abgetrieben von den Sturmböen. Die Post war komplett unleserlich gewesen. Dann hatte er den halben Morgen mit einer Bande Erstklässler und Filch zubringen müssen, die einen ganzen Korridor unter Wasser gesetzt hatten.

Sirius ließ sich seine gute Laune nicht einmal vom Regen wegwaschen.

„Ich versteh nicht, wieso du so nervös bist“, schrie Sirius gegen eine mächtige Windböe an. Er schwenkte den Schirm, hielt ihn wie ein Schild vor ihre Gesichter. Die Regenwand krachte schräg gegen sie. Man musste seine Sicht aufgeben, wenn man halbwegs trocken bleiben wollte. „Sie hat doch Ja gesagt. Du hast gewonnen. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen.“

„Ich bin nicht nervös“, sagte James. Lily Evans hatte Ja gesagt. Er war auf dem Weg in die Drei Besen, wo sie sich in etwa einer Stunde treffen wollten. Alleine. Nur zu zweit. Und Gespräche über Erstklässler, die Toiletten verstopften oder auf den Gängen tobten, standen nicht auf der Tagesordnung. „Okay, vielleicht bin ich ein klitzekleines bisschen nervös.“

Sirius lachte, als hätte er das schon lange vor James gewusst.

„Es ist Lily Evans, okay? Der Tag hat nicht besonders gut angefangen und mein letztes Date… na ja, du weißt ja, wie das ausgegangen ist.“

Sirius lachte erneut, bellend laut, und tarnte diesen Ausbruch schlecht als Hustenanfall. „Oh, ich erinnere mich. Du hast das arme Mädchen zugetextet, wie wunderschön Lilys Evans‘ rotes Haar und ihre grünen Augen seien. Ich glaub aber nicht, dass das Lily stören würde. Sie hört bestimmt gerne, wie hübsch sie ist.“

James seufzte.

Sie erreichten Hogsmeade noch halbwegs trocken. James stieß Sirius aus dem Strom Schüler heraus und steuerte auf eine schmale Seitengasse neben den Drei Besen zu. Das kurze Stück der überstehenden Dachkanten mit eifriger Unterstützung von Sirius‘ Schirm schützte sie dort vor dem Regen.

„Ich werd’s versauen, oder?“, murmelte James. Die Nervosität wuchs langsam aber sicher zu Panik heran. „Die einzige Chance, die sie mir je geben wird, und ich werd’s versauen.“

„Du machst dir zu viel Druck, Krone.“

„Es ist Lily Evans!“ James packte Sirius an den Schultern, wollte ihn schütteln, bis diese Information gesackt war. „Darauf hab ich Jahre hingearbeitet. Mehr oder weniger…“

„Hey.“ Sirius hatte nur eine Hand frei und legte sie auf James‘ Schulter. „Du kriegst das schon hin. Sei einfach du selbst.“

„Lily hält mein Selbst für einen Idiot.“

„Unsinn. Du bist witzig, intelligent… siehst gut aus, obwohl du voller Matsch bist…“

James schaute auf sein Hosenbein herunter und schüttelte etwas Dreck ab.

Sirius stupste sein Kinn hoch. „Du packst das schon.“

James nickte. Er nahm seine Brille ab, um die verschmierten Regentropfen abzuwischen. „Du hast gut reden. Mädchen prügeln sich um dich.“

„Das war ein einziges Mal.“

„Einmal mehr, als bei mir.“

„Okay, hör zu. Erinnerst du dich an das, was wir besprochen haben?“ Sirius holte seinen Zwei-Wege-Spiegel aus der Hosentasche. James hatte das Gegenstück immer dabei. Neben der Karte des Rumtreibers waren diese kleinen Dinger das Beste, was sie je zu Stande gebracht hatten. „Leg deinen so hin, dass sie ihn nicht sieht, und lass die Verbindung bestehen. Wenn du im Begriff bist irgendetwas Blödes zu sagen, werd ich dich davon abhalten.“

James schüttelte den Kopf. „Du kannst meinetwegen nicht deinen Ausflug nach Hogsmeade vergeuden.“

„Ach, was.“ Sirius winkte grinsend ab. „Allein weiß ich sowieso nichts mit mir anzufangen.“

Die Wahrheit war, dass James alleine nichts mit sich anzufangen wusste – gerade jetzt. Sirius hinter sich zu wissen, gab ihm Sicherheit. Der Tag fiel nicht ins Wasser, weil es regnete. Regen konnte romantisch sein. Das sanfte Rauschen, die Kälte, die zwei Menschen enger unter einen Schirm fesselte; eine ganze Palette von Klischees, und er hatte Sirius gebraucht, um sich daran zu erinnern.

„Geh schon, sonst kommst du noch zu spät.“ Sirius schickte James mit einem Klaps in den Regen. Für den kurzen Weg zur Eingangstür der Drei Besen verzichtete er auf seine Kapuze. Mit nassem Haar flüchtete er in die Kneipe. Er wuschelte sich durch die kurzen Strähnen, bis sie senkrecht nach oben standen. So konnten sie ruhig trocknen.

Die Kneipe war noch nicht so vollgestopft, wie man es am ersten Hogsmeade-Wochenende erwarten würde. Er fand schnell einen Tisch, der nicht in einer unanständig dunklen Ecke lag, sondern im Blickfeld der Bar. Der alte Barkeeper nickte ihm zu und schickte seine Tochter zu ihm. Rosmerta war nur ein paar Jahre älter als sie und hübsch genug, dass Wurmschwanz nie einen vernünftigen Satz in Gegenwart ihres Dekolletés herausbekam.

„Hi, James“, grüßte Rosmerta. „Ungewöhnlich dich mal nicht unter der Woche zu sehen. Kommt Sirius noch?“

James schüttelte den Kopf. So sehr es auch nervte, dass Sirius so beliebt beim weiblichen Geschlecht war, schadete es doch nie einen Stein im Brett der hübschen Kellnerin zu haben. James war dennoch froh, dass er heute nichts davon ertragen musste.

„Ich hab ein Date“, sagte James, und das hörte sich auch ohne Lily zu erwähnen komisch an. „Sie müsste gleich hier sein. Bringst du mir zwei Butterbier?“

Rosmerta kehrte mit einem Zwinkern an die Bar zurück.

James holte seinen Zwei-Wege-Spiegel aus der Tasche. „Sirius?“

Seine Reflexion verschwand und wurde durch das triefende Gesicht seines besten Freundes ersetzt. Sirius sah nasser aus, als James ihn zurückgelassen hatte. Seine schwarzen Haarsträhnen tropften und wellten sich auf seinen Wangen. Seinen grauen Augen blitzten trotz der Nässe amüsiert.

„Du hast was verpasst, Krone. Ich glaube, die Riesenkrake ist uns durch die Kanalisation gefolgt. Das war ihr Arm, der da gerade aus dem Gully geschaut hat.“

James stöhnte vor Enttäuschung auf. Er lehnte den Spiegel an die ausgehöhlte Grimasse eines Kürbisses. „Wenn ich das hier gut überstehe, sehen wir uns das genauer an, ja?“

„Nee, du musst dich um Lily kümmern.“

„Ich muss mich auch um meinen besten Freund kümmern, der meinetwegen im Regen steht.“ James erlaubte sich ein kleines Grinsen. Sirius‘ Mundwinkel hoben sich simultan an, als würde er wirklich sein Spiegelbild betrachten. „Wir schauen uns an, wohin’s die Krake verschlagen hat. Versprochen.“

Sirius verdrehte die Augen, überspielte nur schlecht, dass er sich genau darauf freute.

James räusperte sich. „Vorausgesetzt, es geht überhaupt gut. Wenn ich versage, bin ich den Rest des Tages damit beschäftigt ein Loch zu graben, in dem ich sterben kann.“

„Ich helf dir, dann bist du noch vorm Abendessen fertig mit Buddeln“, sagte Sirius.

James lachte. Alleine an einem Tisch zu sitzen und vor sich hinzugackern, wie ein verrückter Zaubertrankmeister, brachte viele Köpfe dazu sich nach ihm umzuschauen. James konnte alldem mit einem Grinsen entgegenkommen.

Rosmerta brachte ihm sein Butterbier und stellte das andere neben ihn. Als sie wieder zurück an die Bar ging, schob James das zweite Butterbier auf den gegenüberliegenden Platz. Von dort hätte Lily keinen Blick auf den Spiegel.

Wenn sie endlich auftauchen würde…

James schaute auf seine Uhr.

„Sie ist zu spät“, sagte er zu Sirius. „Ich hab doch gesagt, das geht in die Hose.“

„Zehn Minuten, Krone. Nur McGonagall dreht deswegen durch.“

„Sie hat sich’s anders überlegt. Ihr ist wieder eingefallen, was für ein Idiot ich in der Fünften war…“

Sirius senkte seinen Spiegel. Die Schwärze seines Mantels hüllte das Glas ein. Wahrscheinlich hatte er genug davon sich um James‘ Probleme zu kümmern. Als sein Gesicht wieder auftauchte, wartete schon ein Grinsen darauf James zu verspotten.

„Nein“, sagte Sirius. „Da kommt sie. Hör lieber auf mich voll zu quatschen. Mit der Luft zu reden macht definitiv keinen guten Eindruck.“

James setzte sich gerade hin. Er fuhr sich noch einmal durch die Haare – und wünschte sich kurzzeitig einen richtigen Spiegel. All das vergaß er auf einen Schlag, als Lily Evans hereinkam, strahlender als die Sonne an einem schönen Sommertag. Ihr langes dunkelrotes Haar war an den Spitzen leicht feucht, schlug an ihren Schulterblättern in leichte Wellen ab. Sie schob sich eine Strähne hinters Ohr, während sie sich umblickte. Ihre leuchtend grünen Augen blieben an ihm haften. Sie lächelte.

James hätte fast sein Butterbier umgeworfen. Er tarnte den Ausrutscher seiner Hand als Absicht einen Schluck zu trinken. Mit der Flasche winkte er Lily zu sich. Aus dem Augenwinkel fing er Sirius‘ verzweifelten Versuch auf nicht loszuprusten.

„Hey, entschuldige meine Verspätung.“ Lily setzte sich gegenüber von ihm hin – das Butterbier hatte seinen Zweck erfüllt. „Für mich?“

James nickte. Er trank einen Schluck, beobachtete Lily beim Trinken und nahm selbst noch einen. Trotzdem musste er sich räuspern. In peinliche Stille hinein. Er hatte gewusst, dass er es versauen würde, aber sogar ohne den Mund aufzumachen? James schaute zu Sirius, der gegen das Ziffernblatt seiner Uhr klopfte.

„Was hat dich aufgehalten?“, fragte James.

„Oh…“ Lily schüttelte den Kopf. „Nichts Wichtiges.“

Sirius ließ das Handgelenk rotieren. James schwankte kurz. Er hielt es für witzig und charmant zu fragen, was denn wichtiger als er sein konnte. Sirius anscheinend nicht.

James schloss alle zehn seiner nervösen Finger um seine Butterbierflasche. Er rückte näher an den Tisch heran, näher an Lily. „Spuck’s aus, sonst kitzel ich es aus dir heraus.“

Lily lächelte ihn an, aber nur kurz. „Es war… Severus“, seufzte sie. „Ich hab ihn an der Post getroffen. Er hat wohl gehört, dass wir… uns hier treffen. Du kannst dir vorstellen, dass er wenig begeistert war.“

„Mann, die wandelnde Lausfarm kann sich auf was… ge…“ Nur, weil Sirius sich wieder und wieder den Zeigefinger über die Lippen zog, verkniff James sich die Drohung, dass er mehr für Schniefelus auf Lager hatte, als einen kostenlosen Rundflug mit sanfter Landung im Schlamm. „Entschuldige. Hat er… Was hat er gesagt?“

„Dass ich sehr tief gesunken bin, um ausgerechnet dir eine Chance zu geben.“

Da war es. Auch Sirius‘ Gestikulieren konnte nicht all die Jahre aus Lilys Gedächtnis löschen, in denen er Snape gequält hatte und, zugeben, oft ein unausstehliches Arschloch gewesen war. James leerte sein Butterbier in einem Zug.

„Aber ich habe nicht meinen ganzen Stolz eingebüßt und lasse mir von ihm Tipps geben“, fuhr Lily fort.

James schaute sie an. Er zupfte das Etikett vom Bauch der Flasche. „Deinen ganzen Stolz?“

Lily schüttelte den Kopf. „So hab ich das nicht gemeint. Ich…“

James wollte aufstehen und gehen, nichts lieber. Er musste sich nicht auf eine Stufe mit Schniefelus stellen lassen. Nicht mehr.

Er schaute zu Sirius, der tief durchatmete, und tat trotz zugeschnürter Kehle das Gleiche. „Ist schon gut.“

„Es ist schon etwas merkwürdig“, sagte Lily, und mit ihrem bezaubernden Lächeln fing sie James schneller ein, als eine Spinne eine dämliche Fliege in ihrem Netz. „Oder?“

„Meinst du das lange Schweigen, mein Stottern, oder die Tatsache, dass du jahrelang gepredigt hast, du würdest lieber die Riesenkrake daten als mich?“, brachte James so ernst er konnte rüber.

Lily lachte, dann streckte sie überraschend ihre Hand aus und nahm die von James. Ihre warmen Finger zogen seine Hand von der Flasche weg auf den Tisch. „Ich will dir wirklich eine Chance geben, James. Ich hab es schon mal gesagt und ich sage es gerne immer wieder. Du hast nicht nur Blödsinn um Kopf, zumindest wenn deine Freunde nicht dabei sind.“

James runzelte die Stirn. „Was meinst du?“

„Na ja… dass du den meisten Blödsinn anrichtest, wenn du mit Sirius zusammen bist“, sagte Lily. „Gott sei Dank ist er jetzt nicht hier. Das wäre ein Desaster.“

„Ich…“ James wagte nicht Lily aus den Augen zu lassen. Unauffällig schob er seine freie Hand zu der Kürbislampe und klappte den Spiegel mit der Frontseite auf den Tisch. „Jaah.“

~*~

Sirius senkte den Spiegel. Ihm blickte sein eigenes Gesicht entgegen, nass und verhärtet. Den ganzen Morgen hatte er an seinem Grinsen gearbeitet und dann machte es sich einfach auf und davon.

James wollte nicht mehr, dass er mithörte. Gut. Schön. Seine Hilfe war sowieso nur eine Art Placebo gewesen. James konnte auf sich aufpassen. Und Sirius würde in dieser Seitengasse ohne Tee abwarten, auf einem durchgeweichten Pappkarton als Stuhl.

Der Regen floss mit doppelter Geschwindigkeit über die Dachschräge und krachte auf seinen Schirm. Er konnte sich nicht ganz schützen. Der Wind schleuderte Regentropfen herum, wie in einem Wirbelsturm. Seine Seiten waren bald komplett durchnässt. Trotz der Kälte fror er nicht, sondern brodelte.

Den Ausgang der Gasse ließ er nicht aus den Augen. Schüler wuselten vorbei, dicht aneinander gedrängt in einen einzigen Strom, wie abfließendes Regenwasser. James war nicht dabei. Noch nicht. Aber der heutige Plan „Blödsinn“ war auf seinem Mist gewachsen, und die vermutlich ausgebüchste Riesenkrake würde er sich nie entgehen lassen.

Er sah auf seine Uhr, beobachtete die Zeiger langsam nach oben klettern, nur um den unaufhaltsamen Abstieg wieder aufzunehmen. Dunkelheit kroch in die Seitengasse. Ein paar Minuten hatte er noch, bevor er zurück ins Schloss zum Abendessen musste.

James hatte es versprochen. Sonst wäre Sirius schon auf dem Weg. Aber so konnte er nicht riskieren, dass James an Ende alleine hier im Regen stand.

Ein paar Minuten noch.

Sein Karton sackte in der Pfütze zusammen. Sirius fiel platschend in die matschige Pfütze. Er seufzte.

Das war wirklich ein Desaster.


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