Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Glimpse of hope - Konfrontation

von SynthiaSeverin

Und wieder gibt es einen neuen Meilenstein. Wahrscheinlich werden viele von euch schon erahnt haben, was heute geschieht. Viel Spaß beim Lesen!
--------------


„Bringen Sie Miss Granger auf die Krankenstation, Weasley und gehen Sie dann zurück in den Turm“, schnarrte Snape Ron an, als das Eichenportal hinter ihnen leise ins Schloss fiel und sie die Nachtdunkelheit der Schule umfing. Er schaute ihnen nach, wartete ab bis ihre Silhouetten mit den Schatten verschmolzen, während eine unheilvolle Stille sich über die Korridore legte. Dann drehte er sich mit einem Ruck zu Harry um, funkelte ihn böse an und packte mit festem Druck seinen Arm.
„Und du, Potter, kommst mit mir!“
Ehe Harry sich versah zerrte ihn Snape in Richtung Kerkertreppe davon. Er hätte sich wehren können. Er hätte versuchen können, sich dem Griff zu entwinden. Doch obwohl Harry sich nur widerwillig davon schleifen ließ, tat er es nicht. Denn eigentlich wollte er ja zu Snape. Auch wenn die Geschehnisse auf dem Friedhof sich jetzt wie ein düsterer Mantel über sie warfen.

Die Fackeln an den Wänden flackerten bedrohlich. Schatten huschten über die Stufen, als wollten sie fliehen. Tiefer und tiefer in den Abgrund des Kerkers wand sich die Treppe. Harry fühlte sich an den Tag seines Verfahrens vor dem Zaubergammot erinnert, während er Snape hinterherstolperte. Welches Urteil würde ihm am Ende dieser Anhörung erwarten? Der Freispruch? Oder die lebenslange Haft in Askaban? Seine Gedanken drehten sich im Kreis. So sehr, dass Harry mit jeder Treppenstufe mehr vergaß, weswegen er eigentlich zu Snape wollte.

Schon hatten sie die Türe auf halber Höhe erreicht. Der Tränkemeister sprach einen Alohomora und zog Harry in den Raum. Alles verschluckende Dunkelheit strömte ihm entgegen, während Snapes ölige Stimme Gryffindor die letzten verblieben Hauspunkte abzog. Dann leuchtete grünliches Licht auf und eine Hand warf Harry grob auf den Hocker vor dem Pult. Das Verhör hatte begonnen.
Geisterhaft schwebte Snapes blasses Gesicht vor Harry. Die schwarzen Augen mit scharfem Blick auf ihn gerichtet, die Miene grimmig verzogen, kam er näher und näher, bis sie sich Auge und in Auge gegenüberstanden.
„So, Potter. Da wären wir also“, flüsterte Snape bedrohlich, „Der ewige Regelbrecher und derjenige, der das Glück hat, ihn dafür bestrafen zu dürfen“
Harry versuchte seinem Blick mit aller Macht standzuhalten, während Snape weitersprach.
„Ich will gnädig sein und erspare Ihnen eine Aufzählung all der Gebote, die Sie heute Nacht gebrochen haben. Ihre Hauslehrerin wird dies schätze ich mit Vergnügen nachholen. Mich interessiert nur Eines“
Snapes Augen blitzen gefährlich auf und er kam Harry so nahe, dass er dessen Atem spüren konnte.
„Was um alles in der Welt hat Sie zu dieser Dummheit getrieben?“
Harry hielt seinen Blick, versuchte sich zu sammeln, ehe er mit klarer Stimme sagte: „Die Schlange“
„Die Schlange?!?“, wiederholte Snape scharf.
„Sie war dort. Unter dem Busch. Voldemorts Schlange!“
„Oh, natürlich war sie dort. Denken Sie allen Ernstes der Dunkle Lord würde seine Lakaien jemals unbewacht lassen?“
Harry starrte Snape an und spürte, wie sein Gesicht kalt wurde. Bis jetzt war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass der Tränkemeister schon vor Harrys Eingreifen von der Gefahr geahnt haben könnte, die dort zwischen den Grabsteinen auf ihn zu glitt.
„Aber das ist zweitrangig“, entgegnete Snape blitzschnell, „Ich will wissen, warum Sie überhaupt dort waren, Potter. Also?“
Und da kam es Harry wieder zu Bewusstsein, weshalb er eigentlich zu Snape aufgebrochen war. Weshalb er sich nicht gewehrt hatte, als Snape ihn hier her geschleift hatte. Warum er dieses Gespräch gewollt hatte. Der Beginn einer Aussprache, die längst überfällig war.
„Um Sie zu beschützen“, antworte Harry deutlich und ohne zu zögern während er Snape direkt ins Gesicht sah.
„Um mich zu… was bitte?!?“, wiederholte dieser leise mit hochgezogenen Augenbrauen. Und zum allerersten Mal schien er die Fäden in diesem Verhör zu verlieren.
Harry nutzte seine Verunsicherung, um aufzustehen und zur Seite zu treten.
„Ja“, entgegnete er Snape entschlossen, „Um Sie zu beschützen wie Sie mich beschützen. Um zu verhindern, dass diese Schlange dasselbe mit Ihnen macht wie mit Arthur Weasley! Ich hab gesehen, wie auf sie zukroch, als Sie mit McPire-“
„-Sie haben Sie gesehen? Sie hatte eine Vision?!?“
Snape wurde laut.
„Ja“, entgegnete Harry.
„Trotz des Okkluserums?!?“
Harry schwieg, als ihm plötzlich etwas einfiel: Die Flasche auf seinem Nachttisch, die er am Freitagabend umgestoßen hatte, nach dem Gespräch mit Sirius.
„Ich fürchte, ich hab vergessen, es einzunehmen“, gestand er kleinlaut.
„NEIN!“, rief Snape zornig und kniff für eine Sekunde die Augen zusammen. Dann, als er sie wieder aufschlug, packte er Harry an den Schultern und drückte ihn mit aller Kraft gegen das Pult in seinem Rücken. Speichel netzte Harrys Gesicht, als Snape ihn anzischte.
„Wie oft noch, Potter? Wie oft noch?!? Verflucht! Sie müssen Ihre Gedanken kontrollieren, Ihren Geist leeren, Sie dürfen nichts empfinden! NICHTS! Verschließen Sie all ihre Gefühle!“
„So wie Sie?“, fragte Harry und schaute ihm direkt ins Gesicht. Direkt in die dunklen Augen, vor deren durchdringendem Blick er sich nicht mehr fürchtete. Nicht mehr, seitdem er wusste, wie es um die Seele dahinter wirklich bestellt war.
„Wovon reden Sie da?“, fragte Snape scharf. Doch seine Stimme war eine Spur brüchiger geworden.
„Von meiner Mutter“, antwortete Harry bestimmt.

Drei Worte, die im Raum schwebten wie eine Zauberformel. Wie das Parsel, das die Kammer des Schreckens öffnete. In der Ferne meinte Harry einen Schlüssel zu hören, der sich langsam in einem Schloss umdrehte. Jahre sammelten sich in dieser Sekunde, in diesem Raum. Diesem kleinen Raum zwischen ihren Augen, während Snape Harry ansah, einfach nur ansah und seine Hand sich allmählich lockerte, zittrig wurde. Und Harry ließ die dunklen Augen nicht los, fixierte sie mit seinem Blick.

Dann erbleichte Snapes Gesicht um ein paar Nuancen, sein Mund klappte auf und seine Augen traten hervor. Die Hand, die Harry am Umhang gepackt hatte, ließ unwillkürlich los. Einen Schritt wich Snape zurück und Harry war wieder auf den Beinen.
„Ich weiß nicht wovon-“, murmelte Snape.
Doch Harry übertönte ihn: „-Sie brauchen mir nichts vorzumachen. Ich weiß über alles Bescheid“
„Worüber wissen Sie Bescheid?“, fragte Snape scharf. Seine Stimme hatte etwas von einem Ozean, dessen ruhiges Oberflächenwasser ein beginnendes Seebeben in der Tiefe verbarg. Verräterische Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn, nahe bei der Schläfe, die hervorgetreten war.
„Über alles“, entgegnete Harry, „Meine Mutter war für Sie nicht irgendein Schlammblut. Sie haben Sie geliebt.“
Snape verlor weiter an Farbe, während er Harry mit vor Entsetzen weiten Augen anstarrte. Und seine Hand zuckte gefährlich an seinem Zauberstab.
„Potter“, keuchte er gebrochen und kam langsam wieder einen Schritt auf Harry zu. Doch Harry wich blitzschnell zur Seite und in die Schatten des Büroraums hinein.
„Sie und Lily Evans kannten sich schon als Kinder vor Hogwarts“, rief er Snape zu und sah aus dem Augenwinkel, wie dessen Blick ihm folgte. Schwerfällig und schwankend, wie ein lahmender Kreisel drehte Snape sich nach ihm um, suchte ihn im Dunklen. Doch Harry stahl sich immer wieder vor seinen Augen davon, während er unaufhörlich weitersprach.
„Für sie waren Sie ein Freund, aber Sie haben sie all die Jahre geliebt.“
„Woher wissen Sie-“
„-Sie wollten Sie nicht Schlammblut nennen. Es ist ihnen rausgerutscht. Aber meine Mutter hat ihnen das nicht verziehen. Sie hat Ihnen die Freundschaftschaft gekündigt.“
Nun hatte Harry die Tür im Rücken. Snapes Augen suchten ihn noch immer.
„Potter“, keuchte er und inzwischen hatte seine Stimme etwas von einem ängstlichen Flehen. Fast war es nur noch ein Hauchen.
„Dann haben Sie sich Voldemort angeschlossen“, sprach Harry auf ihn ein und drückte sich weiter die Regale entlang, „Sie haben sogar Trelawneys Vorstellungsgespräch sabotiert, damit Dumbledore nichts von der Prophezeiung erfährt, die sie Voldemort gemacht hat. Die Prophezeiung über mich.“
„Potter“, konnte er Snapes Stimme links von sich hören. Ein Flehen, ein Schmerzlaut. Doch Harry ließ nicht locker.
„Aber dann hat Voldemort ausgerechnet meine Mutter getötet. Und Sie haben bitter bereut, sich ihm angeschlossen zu haben und haben die Seiten gewechselt und sind zu Dumbledore gegangen!“
Inzwischen hatte Harry das Pult erreicht und tauchte unter den Schreibtisch, wo Snapes Blick ihn gerade so verfehlte.
„Darum vertraut er Ihnen. Darum hat er Sie vor Askaban bewahrt. Das ist das Geheimnis, das Sie miteinander teilen. Sie arbeiten für ihn, Sie beschützen mich – wegen Ihr. Weil Sie für mich gestorben ist“, schloss Harry.

Geplatzt. Die Bombe war geplatzt. Und doch war die Luft im Raum noch immer so dicht gedrängt wie in einem zu stark aufgeblasenen Ballon. Harry spürte, wie sich all seine Muskeln anspannten, als er sich unter dem Tisch zusammenkauerte, um Snapes Blick zu entgehen. Vor ihm im grünlichen Licht, aus dem Schatten beobachtet, welchen die Tischplatte auf Harry warf, stand der Tränkemeister wie Friedhofsengel auf einem Grab, starr und völlig steif. Mit vielem hätte Harry gerechnet. Damit, dass Snape aufbrausend werden würde, dass er wie wild durchs Büro wirbeln und auf ihn losgehen würde, sobald er ihn unter dem Schreibtisch fände. Dass er ihn anschreien und eiskalt rauswerfen würde. Doch nicht mit der Stille, der undurchdringlichen Stille, die das Büro auf einmal erfüllte. Vorsichtig lugte Harry unter der Schreibtischkante hervor und zum ersten Mal, seitdem er dieses Katz- und Mausspiel mit Snape begonnen hatte, sah er im Kerzenlicht dessen Gesicht. Eine reglose Miene, die einer Maske glich. Völlig ausdruckslos mit kalten, geweiteten, schwarzen Augen, die ihn anstierten. Und Snapes bereits blasse Haut war nicht mehr blass – sie war totenbleich geworden. Für einen Moment stand der Tränkemeister wie eine Statue im Raum, als sich ihre Blicke trafen, als Harry in zwei düstere Tunnel blickte, hinter deren Leere ihn nichts als pure Fassungslosigkeit anblitzte. Dann begann Snape rückwärts zu taumeln. Zu taumeln wie von einem Fluch getroffen. In seinen Blick trat Entsetzen. Er stieß gegen die Regalwand, strauchelte wie ein getroffener Kegel dagegen. Und dann geschah es: Sein Zauberstab fiel mit einem Klackern zu Boden und ein furchtbarer Laut schallte durch das Zimmer. Wie ein Stöhnen, wie ein Aufschrei unter einem Martyrium. Snape schlug sich die Hand vors Gesicht und sackte kraftlos in sich zusammen, keuchend und flach atmend. Durch die Ritzen seiner langen, gelben Finger, die sich in sein Gesicht gruben, tropften Tränen auf den Boden.

Harry kam auf die Füße, blieb einen Augenblick stehen und sah auf ihn herab. Sah Snape an, wie dieser vor dem Regal am Boden kauerte. Der Tränkemeister, den alle fürchteten: Eine verkrümmte, hagere Gestalt in der Dunkelheit. Schwach, verletzt wie der schmächtige, schwarzhaarige Junge, der er einst gewesen war. Der Strom seiner Tränen wollte nicht enden. Snape schien nicht nur für diesen einen Moment zu weinen. Sondern für Jahre. Jahre um Jahre des Schweigens. Der Lehrer, der Harry das Leben in Hogwarts zur Hölle gemacht hatte: Ein gebrochener Mann, ein Häufchen Elend.

Harry atmete ein und sah sich um nach einem Wasserglas, das er mit einem Aguamenti füllen konnte. So wie damals beim Nachsitzen und ihrem entsetzlichen Streit. Auf dem Schreibtisch wurde er schließlich fündig und schritt Snape langsam entgegen.
„Hier, nehmen Sie, Professor“, sagte er leise und reichte das Glas dem Tränkemeister hinab, „Ich bin Ihnen nicht böse“

Snape blickte auf. Der Kerzenschein flackerte in den geweiteten Pupillen. Ein ungläubiger Blick, als hätte er Harry diese Worte nie zugetraut. Für eine Weile sahen sie sich so an, wieder Auge in Auge. Dann plötzlich ging ein Ruck durch die schwarze Gestalt. Snape kam auf die Füße und schneller auf Harry zugeschossen, als er zurückweichen konnte. Klirrend fiel ihm das Wasserglas zu Boden und zersprang wie eine Seifenblase. Die Splitter stoben in alle Ecken. Der Tränkemeister packte ihn am Umhang und warf ihn mit bloßen Händen gegen das Regal.

„Wer, Potter… Wer weiß noch alles davon?!?“, zischte und schäumte Snape, so dass Speichel Harrys Gesicht benetzte. Doch so rasend er auch erschien: Das Zittern seines Körpers, die geweiteten Augen, das Vibrieren seiner Stimme verrieten Harry, dass es nicht Wut war, die ihn trieb, sondern Angst. Panische Angst!
„Niemand“, schnaubte Harry und wand sich unter seinem festen Griff, „nur ich“.
Snape hob die Brauen und sah ihm tief in die Augen. Noch tiefer - zu tief. Sein scharfer Blick brannte sich Harry förmlich ein. Wie ein gleißendes Licht, das ihn blendete. Harry blinzelte, doch ohne viel Erfolg und er bereute zutiefst, gerade kein Okkluserum zur Hand zu haben. Ein jäher Kopfschmerz durchzuckte seine Stirn. Und dann jagten Bilder durch seinen Kopf in einem so schnellen Wechsel, dass Harry schlecht davon wurde. Er saß wieder mit Ron und Hermine über das Jahrbuch gebeugt, ließ sich neben Luna unter dem Sternenhimmel ins Gras nieder, reichte Neville und Ginny vor dem Wasserspeier den Tarnumhang, tauchte ins Denkarium, brach in Umbridges Büro ein und lugte durch einen Türspalt auf seine tote Mutter am Boden. Bei dieser Erinnerung schien Snapes Aufmerksamkeit plötzlich auszusetzen und Harry gelang es unter Anstrengung ins Kerkerbüro zurückzukehren, den Tränkemeister aus seinem Geist zu drängen.
Endlich! Endlich ließ Snape ihn los. Im doppelten Sinne. Seine Hand löste sich von seinem Umhang und sein Blick zog sich von seinen Augen zurück. Schwer ausatmend, die Wangen noch immer feucht von seinen Tränen stütze er sich mit einer Hand gegen das Regal und schloss die Augen. Es dauerte einen Augenblick, bis er wieder sprach.
„Potter“, sagte er dann mit tiefer, dumpfer Stimme, „bringen Sie Miss Granger, Miss Lovegood, Miss und Mr Weasley und Mr Longbottom hier her.“

Harry erstarrte. Einen Moment lang musterte er sein Gegenüber, während ihm der Schweiß von der Stirn rann. Was hatte Snape nur mit seinen Freunden vor? Seine bedeutungsvollen Worte verhießen nichts Gutes. ‚Warum? ‘ lag es ihm schon der Zunge. Doch in diesem Moment schlug Snape die Augen wieder auf und sah ihn an. Und als Harry in diese kalten, stechenden Pupillen blickte, die ihn fixierten, als er in das blasse, ernste Gesicht schaute, dem der grünliche Schein ein unheimliches Aussehen verlieh, als sein Blick über die fettigen Haare und den Umhang schweifte, die in der Kerkerdunkelheit zu einer einzigen, schwarzen Masse verschmolzen und über das dunkle Mal, das in der blassen Haut sichtbar geworden war, weil Snapes Robenärmel zurückgerutscht war, da verstand er auf einmal. Mehr als ihm lieb war.

Er verstand wer Severus Snape war. Verstand, warum dieser all die Jahre geschwiegen hatte. Warum er nie auf Harry zugegangen war. Warum er sich so vehement dagegen wehrte, dass jemand sich um ihn sorgte und so sehr darauf pochte, dass Harry seinen Geist verschließen solle.

„Dummköpfe, die stolz das Herz auf der Zunge tragen, die ihre Gefühle nicht beherrschen können, die in traurigen Erinnerungen schwelgen und sich damit leicht provozieren lassen – Schwächlinge mit anderen Worten – sie haben keine Chance gegen seine Kräfte!“, klang es Harry in den Ohren.

Severus Snape war derjenige, der das Herz nicht auf der Zunge tragen durfte, der seine Gefühle beherrschen musste! Dumbledores Spion unter der Todessermaske! Er war es, der gegen seine Kräfte bestehen musste, tagein – tagaus. Und nun war es auch Harry wegen der sonderbaren Verbindung zwischen ihm und Voldemort. Ein Schaudern packte Harry, schnürte ihm die Kehle zu als er begriff, was dies bedeutete. Für Snape, für ihn, für ihr Verhältnis zueinander. Es war ihm, als ob ein Schneesturm durch sein Inneres fegte. Stumm schluckte er seine Worte hinunter und beobachtete, wie Snape den Blick von ihm abwandte und sich in den Schatten des Büros zurückzog. Und obwohl Harry noch immer mulmig war bei dem Gedanken, seine Freunde hier her zu bringen, hatte er auf einmal doch das Gefühl, dass es keine andere Wahl gab.

Schweigend und bedrückt schritt er zur Tür hinüber. Doch ehe er das Kerkerbüro verließ, hielt er auf der Schwelle ein letztes Mal inne und drehte sich zu Snape um. Im Halbdunkel des Büros trafen sich ihre Blicke. Und zum ersten Mal sprach aus diesen schwarzen Augen kein Hass oder ein Gefühl, das Harry nicht fassen konnte. Sondern ein gegenseitiges, echtes Verstehen. Eine stille Übereinkunft über Dinge, die so tief gingen und so groß waren, dass sie unter den verhängnisvollen Wolken eines nahenden Kriegs nicht ausgesprochen werden durften. Und doch nahm Harry allen Mut zusammen, während Snape ihn erwartungsvoll anblickte und öffnete die Lippen.
„Was immer Sie vorhaben, Professor. Sie sollten wissen, dass ich Sie nicht dafür hasse, was damals geschehen ist. Und Sie tun mir leid, weil Sie es selbst tun. Ich glaube nicht, dass meine Mutter das gewollt hätte.“
Ein Hauch von Verwunderung spiegelte in sich in Snapes Miene und dann tiefer Schmerz als wäre ihm gerade ein Dolch in die Brust gerammt worden. Harry amtete ein letztes Mal ein, wandte sich um und ging, wissend dass der Blick des Tränkemeisters ihm folgte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
Daniel Radcliffe über Mike Newell