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Glimpse of hope - Kerkergeheimnisse

von SynthiaSeverin

Endlich, als Harry schon fast das Gefühl hatte, über das Warten wahnsinnig zu werden, kehrte Dobby zurück. In seinen mit Brandblasen übersäten Händen trug er eine schmucklose Holzkiste, etwas kleiner als ein Schuhkarton.
„Dobby hat sich die Finger verbrannt. Doch er hat es geschafft“, erklärte der Hauself stolz, während Hermine in Snapes Büro herumfuhr, um das richtige Gegenmittel aus den Regalen zu holen.
Wie einen kostbaren Schatz legte Dobby Harry die Kiste in den Schoß und ließ sich von Ron die Hände verarzten, dem Hermine das Fläschchen in die Hand gedrückt hatte.

Harry begutachtete die Kiste lange, ehe er es wagte, sie anzurühren. Dort in seinen Händen lag Severus Snapes letztes Geheimnis. Und seinem zornigen Vorhaben zum Trotz hatte Harry doch schon eine innige Ehrfurcht davor. Was immer in dieser Schachtel lag: Er würde Severus Snapes tiefstes Inneres blicken. Noch einmal flammte sein schlechtes Gewissen auf gleich einer Stichflamme und verrauchte unter dem Gegenwind eines mühsam errungenen Willens. Harry schloss die Lider und riss die Kiste mit einem Handgriff auf. Als er die Augen wieder aufschlug, blicke er hinab auf einen Schatz, den er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätte.

Die Kiste war voller Zierrat, der an eine längst vergangene Zeit erinnerte: Eine Haarspange mit einem Schmetterling aus Jade, verstaubte Phiolen mit eingetrockneten Zaubertrankresten, einige Münzen Muggelgeld, getrocknete Lilienblüten, eine angesengte und abgebrochene Feder. Und Fotos. Mugglefotos, magische Fotos. Fotos von zwei Kindern, die auf einer Decke unter einem Baum lagen und in die Kamera grinsten; Fotos von zwei Schülern, die durch die Scheibe des Hogwartsexpresses winkten; Ein ausgeschnittenes Zeitungsfoto von zwei Jugendlichen, die stolz ihre Siegerurkunde des Wettbewerbs „Jugend braut“ hochhielten. Kein Foto von einem Liebespaar, das sich küsste oder Händchen hielt oder tiefe Blicke tauschte. Nichts, was darauf hindeute, dass diese beiden jungen Menschen mehr als gute Freunde gewesen waren. Doch das Zeitungsfoto war wellig, als ob jemand lang und oft über darüber geweint hätte.

Harry war noch damit beschäftigt, all die Dinge zu sortieren, als Hermine in die Kiste griff und den größten Gegenstand herausnahm. Ein Buch, wie es in ihrer Natur lag. Doch Harry schenkte ihr nicht viel Beachtung. Zu versunken war er in all die Erinnerungen an seine Mutter. Der Mutter, die er kaum kennenlernen durfte, weil sie ihr Leben gab, um seines zu retten. Erst als er ein leises Schniefen hörte, schaute er von der Kiste auf. Sein Blick fiel direkt in Hermines Gesicht, die sich über Snapes Buch gebeugt hatte. Und da sah er es: Tränen. In ihren Augen standen Tränen.
„Was ist?“, fragte Harry alarmiert.
Doch Hermine brachte kaum ein Wort heraus.
„Oh Harry“, keuchte sie nur und reichte ihm ohne weitere Erklärung das Buch.
Mit zittrigen Fingern nahm er es entgegen und sah auf die vollgeschriebene Seite hinab. Die Handschrift erkannte er sofort von vielen Korrekturen auf seinen Zaubertrankhausaufgaben. Stellenweise war auch dieses Papier wellig, als ob Tränen darauf getropft wären. Harry rückte die Brille zurecht und begann zu lesen.

6. Mai 1996, nachts

Wieder Alpträume von Godric’s Hollow. Kein Auge zugemacht. Dieser Dreck von Feuerwiskey tut auch nicht mehr seinen Zweck. Nur Brennen im Hals, kein Knut für ein Besäufnis. Ach, zum Teufel damit. Und dieser verfluchte Kessel Trunk des Friedens braucht noch zwei Nächte.

Er hat mir geworfen, dass ich nur Hass und Vergeltung kenne. Dass ich nicht wüsste, was Liebe ist, wegen damals. Dein wunderbarer Sohn, dieses neugierige Balg, der seine Nase nicht aus dem Denkarium halten kann. Aber hat er nicht Recht? Bin ich es überhaupt wert, dich zu lieben? Ich? Verdammt. Verdammt soll ich sein. Verdammt bis in alle Ewigkeit, dass ich dich verraten habe!

Oh Lily…Lily… Lily

Warum tut es so weh? Jeder einzelne Buchstabe. Wie konnte ich so dumm sein, obwohl du mich immer gewarnt hast? Verfluchte Prophezeiung! Warum? Warum musstest DU sterben, nur deswegen? Ich hätte es sein sollen. Und warum musst du mich noch immer anschauen. Jedes Mal, wenn ich in seine Augen sehe. Deine Augen in Potters Gesicht. Diese verfluchten, grünen Augen, die mich daran erinnern, dass ich lebe und du tot bist. Meine Schuld. Meine gottverdammte Schuld. Ich will mich in Stücke reißen und zu Boden treten und werde mich doch nicht los, jedes Mal wenn das Dunkle Mal brennt. Sechsundzwanzig Jahre. Sechsunzwanzig Jahre seit dem ersten Traum von dir. Und noch immer vergeht kein Tag, an ich nicht dein Lachen höre und dein rotes Haar vor mir sehe. Du hast mich nie geliebt wie ich dich. Aber hätten wir nicht Freunde bleiben können, wenn ich dich nie Schlammblut genannt hätte? Du könntest leben, wenn ich mich dem Dunklen Lord nie angeschlossen hätte. Grundgütiger, was bist du für Mensch, Severus Snape!

Komm, komm in meine Träume, Lily. Quäle mich, verfluche mich, ja suche mich heim, wie ich es verdient habe, damit ich nie vergesse, was ich dir angetan habe. Jede Nacht. Jede gottverdammte Nacht wie diese. Jage mich, bis ich wahnsinnig werde, wenn ich es nicht längst schon bin. Foltere mich, lass den Dunklen Lord Cruciatus-Flüche auf mich jagen, bis ich meine Schande an dir gesühnt habe.

Wenn Dumbledore mir nicht auferlegt hätte, den Jungen für dich zu beschützen. Wenn er mir nicht auferlegt zu spionieren, um den Dunklen Lord zu stürzen, der ihn noch immer umbringen will. Ich wüsste nicht… der Bengel gleicht seinem Vater so sehr. Ständig auf der Suche nach Gefahr, rotzfrech. Und doch kann ich nicht leugnen, dass etwas in mir sticht, wenn er mich so ansieht. Dass ich ihn nicht hassen kann, wie ich ihn hassen will. Wegen deinen Augen in seinem Gesicht! Und dann hat er auch noch Drawfeather beschützt. Einen Schüler aus meinem Haus! Gott, ich ertrag das nicht! Und Dumbledore ahnt etwas. Er ahnt etwas. Legte seinen Finger direkt drauf. Dass ich Potter im falschen Licht sehe, dass ich mich für den Jungen öffnen soll. Ich wünscht‘ er hätte nicht Recht! Wie soll ich das, wenn ich dich verraten habe? Zum Teufel, zum Teufel mit mir.

Mit diesen Worten endete der Eintrag. Harry blätterte hastig vor und zurück. Doch die anderen Seiten waren leer. ‚Unsichtbarkeitszauber‘ erklang leise Hermines Stimme. Doch er hörte ihr nur mit halbem Ohr zu. Langsam und schwer, als ob alle Kraft aus seinen Händen gewichen wäre, ließ Harry das Buch zurück in die Kiste sinken. Er wusste nicht, was er empfinden oder denken sollte. Alles, was er jemals Severus Snape gegenüber gefühlt hatte, war wie weggewischt. Ein einziges Vakuum in seinem Innern. Und nur ein Gefühl blieb in Harry zurück: Entsetzen. Entsetzen, als hätte er in einen Höllenschlund geschaut. Das also war Snapes Qual, die aus seinen Augen sprach? Aber - wie konnte ein Mensch sich selbst nur so sehr hassen? Harry erschien es unbegreiflich. Nichts: Keine Wut, keine Verachtung, die er dem Tränkemeister je entgegengebracht hatte, war so tief wie der Abgrund dieser Zeilen. Er hätte ihm keinen Cruciatus an den Hals gewünscht, nicht ernsthaft jedenfalls.

Langsam spürte Harry, wie auch seine Augen sich mit Tränen füllten. Und durch den Damm seines Entsetzens brach ein weiteres Gefühl: Mitleid. Mitleid wie ein reißender Strom. Jeder Hass, den er Snape gegenüber je empfunden hatte, ertrank endgültig unter dieser Woge. Er hatte nur noch das Bedürfnis, aufzuspringen. Aufzuspringen, zu ihm zu laufen und ihm zu sagen, dass er aufhören solle mit diesem Mist. Verdammt, alles hatte doch mit Liebe begonnen. Severus Snape hatte Lily Evans geliebt. Nein. Nein, liebte sie nach diesen Zeilen noch immer. So sehr, dass er sein Leben riskierte, um Harry zu beschützen. Sollte nun alles in Hass untergehen? Das durfte Harry nicht zulassen. Snape beschützte ihn – ihn! Sie mussten reden, endlich miteinander reden. Vielleicht könnten sie die Vergangenheit hinter sich lassen. Vielleicht könnten sie noch einmal ganz von vorne beginnen und sogar so etwas Freunde oder Verbündete werden in ihrer gemeinsamen Trauer um Lily. Es war höchste Zeit, sich auszusöhnen!

Noch durcheinander von dem Tagebucheintrag und doch fest entschlossen, mit Snape zu reden, sobald dieser zurückkäme, sprang Harry auf.
„Bring die Sachen zurück und stell die Zauber wieder her, wenn du kannst“, rief er Dobby zeitgleich zu und spürte, dass er ein wenig zittrig auf den Beinen war. Seine Stirn brannte über dem linken Auge. Ein Stechen durchfuhr sie. Reflexartig griff sich Harry direkt an die pochende Stelle, an den Blitz auf seiner Stirn.
„Harry? Harry, hast du etwa Narbenschmerzen?!?“, rauschte Hermines Stimme gerade noch an ihm vorüber. Doch da sackte Harry plötzlich zusammen. Und alles war schwarz.

„SssSseverusSs Sssnape“, zischelte eine Stimme in der Dunkelheit, „Musss zzu Sseveruss Sssnape.“ Harry wusste nicht, wo er war. Er glitt durch einen feuchten, warmen Grund, wand sich mit dem ganzen Körper über die Erde. Ein moosiger Geruch stieg ihm in die Nase und schemenhaft konnte er hohe Grashalme und schwere Steinplatten um sich sehen. Irgendwo weit vor ihm flackerte ein Licht. Unentwegt hielt Harry darauf zu, schlang sich auf eine der Steinplatten empor, ringelte sich um ein verfallenes Kreuz.

„Ssspitzzeln“, zischelte die Stimme, seine Stimme, „Ssspitzzeln“
Und endlich erkannte Harry etwas im Lichtschein. Die Silhouetten zweier Menschen, einer mit einem auffälligen Hut, drängten sich um eine Sturmlampe, die zwischen ihnen auf dem Boden stand. Sie hatten die Zauberstäbe gezogen, doch rührten sich nicht. Wie in einer Drohgebärde, mit der sie sich gegenseitig in Schach hielten. Stimmfetzen rauschten durch die Luft. Doch Harry konnte kein Wort verstehen. Er war noch zu weit weg. Noch. Ein diebisches Vergnügen durchrauschte ihn, fast wie die Gier nach frischem Blut, während er begann sie einzukreisen. Lauernd, lauernd auf ein Zeichen, dass er zuschlagen dürfe. Und dann offenbarte das Licht die Gesichter der beiden Gestalten und Harry wurde mit einem Schlag eiskalt. Er sah zwei Hakennasen. Eine davon umgab ein goldblonder Schnauzer und trübe, grüne Augen und die andere ein fahles Gesicht, schwarze Augen und dunkles, fettiges Haar.

„Harry“, rief jemand seinen Namen und eine Hand landete unsanft in seinem Gesicht. Er blinzelte und kam auf dem Boden in Snapes Büro zu sich, die Gesichter seiner Freunde über sich.
„Du hattest eine Vision, oder?“, fragte Hermine aufgebracht.
„Ja“, keuchte Harry und rappelte sich auf. Sein Puls raste.
„Snape! McPire! Draußen auf dem Friedhof hinter der Heulenden Hütte“, stammelte er und wunderte sich für einen Augenblick was McPire mit Snape zu besprechen hatte, schob den Gedanken aber sogleich beiseite, "Da war Voldemorts Schlange. Sie ist auf dem Weg. Ron, Hermine. Sie will zu ihm. Zu Snape!“
„Was?!?“, rief Hermine und Ron sprang mit geballten Fäusten auf.
„Wenn ich die in die Finger kriege. Ich hab noch `ne Rechnung mit der offen.“
„Was? Halt, Jungs, wartet!“, entgegnete Hermine, als auch Harry aufsprang, „Was wenn das eine Falle ist? Wir dürfen da nicht kopflos rangehen“.
Doch Harry dachte nicht im Traum daran, Zeit zu vergeuden. Nach allem, was in der letzten Stunde geschehen war, hatte er nur noch einen Wunsch, ein Ziel: Snape warnen, Snape beschützen, Snape retten vor der blutigen Gefahr, die gerade in diesem Moment im Gras auf ihn zuschlängelte.
„Komm!“, rief er Ron zu.

Und ohne auf Hermine zu achten, die hinter ihnen her hechelte, stürmten sie die Kerkertreppe hinauf und raus in den Hof, auf zur Peitschenden Weide. Erst als ihre Zweige stillstanden, wagte Harry sich umzudrehen und Hogwarts einen letzten Blick zuzuwerfen. Da war ihm auf einmal, als hätte er gerade einen Schatten an den nahen Büschen vorüberhuschen sehen. Doch schon packte ihn Rons Hand und zerrte ihn in den Geheimgang zur Heulenden Hütte davon. Und Harry verschwendete keinen Gedanken mehr daran.


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