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Fanfiction

Glimpse of hope - Die Attacke der Ravenclaws

von SynthiaSeverin

„Und da kommt Cho Chang. Sie ist eine gute Spielerin für unser Haus. Aber ich mag sie nicht besonders, denn sie ist mit Verrät-“
„Es reicht, Miss Lovegood!“
Wütend drängte Professor McGonagall die Schüler vor sich beiseite, stapfte sich ihren Weg bahnend über die Tribüne und riss Luna den magischen Lautsprecher aus der Hand. Unter den Rufen der Ravenclaws, dem Gröhlen der Gryffindors, dem Händeklatschen der Hufflepuffs und dem Spottliedern der Slytherins verkündete sie laut, dass Miss Lovedood leider unpässlich sei und sie das Spiel daher selbst kommentieren würde.
„Und nun ist Ravenclaw im Quaffelbesitz, welch ein spannendes Match“, erschallte ihre Stimme bis ein hauchzartes „chrm chrm“ sie unterbrach.
Im nächsten Augenblick war im gesamten Stadion eine Kleinmädchstimme zu hören, die säuselnd erklärte, dass es gegen Klausel 65c verstoße, wenn eine Lehrkraft das Quidditch-Match kommentiere und dies das Amt eines erwiesenermaßen unparteiischen Schülers sei. Sie ernannte Pansy Parkinson zur Stadionsprecherin. Und Harry seufzte.

Wie schwer es ihm fiel, bei diesem Match nur zuzuschauen. Wie schwer es ihm fiel, Ginny das Feld zu überlassen, die seiner statt nach dem Goldenen Schnatz suchte und ihm gerade zuwinkte. Trübsal hing wie eine schwere, dunkle Novemberwolke über Harry. Alles hier erinnerte ihn daran, was Umbridge ihm auferlegt hatte. Lebenslanges Spielverbot. Lebenslang. So sehr verdüsterte dieser Gedanke Harrys Stimmung, dass nicht einmal Pansy Parkinsons Lästereien ihn kümmerten. Er hatte zum ersten Mal eine leise Ahnung davon, wie es Ron wohl ergehen musste, im Schatten des berühmten Jungen zu stehen, der lebt. Am liebsten wollte Harry sich das Drama gar nicht ansehen, einfach vergessen, dass es so etwas wie Quidditch überhaupt gab. Doch das konnte er Ron nicht antun. Ron, der Hermines schlauem Büchlein zum Trotz ein Nervenbündel war, das seinesgleichen suchte. Ron, der zitternd auf seinem Besen saß, während der Chor der Slytherins lauthals „Weasley ist unser King“ gröhlte.

Die Ravenclaws schossen über das Feld, der Quaffel sauste auf die Ringe zu.
„Los, du packst das, Ron!“, schrie Harry.
Doch der Ball ging durch.

Finster warf Harry Hermine einen Seitenblick zu. Sie hatte die Lippen aufeinander gepresst und setzte sich stocksteif wieder auf die Bank. Keiner von beiden sagte ein Wort. Es war der zweite Ball, den Ron nicht aufgehalten hatte. Die Attacke der Ravenclaws war hart und Harry zweifelte daran, dass sein bester Freund in seiner Nervosität eine Chance hatte. Auch wenn er Ron etwas anderes vorgaukelte. Bald schon versank Harry in Erinnerungen, um sich von dieser düsteren Stimmung abzulenken.

Er ließ die Woche Revue passieren. Hermine hatte schon am Mittwochabend zugegeben, tatsächlich über die Mysteriumsabteilung recherchiert zu haben. Und wie Ron vermutet hatte, hatte sie darin keinen Erfolg gehabt. „Das hätte doch nichts gebracht, was hätte ich euch denn erzählen sollen“ war ihre Antwort auf die Frage gewesen, warum sie sie nicht eingeweiht hatte. Doch Harry vermutete insgeheim, dass sie sich dafür schämte, nichts herausgefunden zu haben. Die Stunde bei Snape am Donnerstag war wieder recht ruhig verlaufen. Der Tränkemeister hatte die Slytherins nachwievor mit derselben Gleichgültigkeit behandelt wie die Gryffindors und Harry sogar wieder ein „annehmbar“ auf seinen Zaubertrank gegeben. Ja, es schien tatsächlich so, als habe Snape sich eine mürrische Form von Fairness angewöhnt. Ob das wohl auch gerade in diesem Moment galt? Verstohlen warf Harry einen Blick über das Feld. Snape saß zwischen den gröhlenden Slytherins, ungewohnt in Grün und machte keine Anstalten, ihrem Spott Einhalt zu gebieten. Doch er sang auch nicht mit, noch lächelte er hämisch. Es schien mehr, als hätte er beschlossen, vom ganzen Spiel keine Notiz zu nehmen. Ganz ähnlich wie Harry selbst. Harry seufzte und ließ seine Gedanken weiter gleiten zu Trelawney, zu McPire, zu Umbridge, deren Unterricht schlimmer gewesen war als der von Professor Binns, zu Draco, der am Freitag mit seinem Chor direkt vor dem Gryffindorturm Stellung bezogen hatte und zu Peeves, wegen dem sie heute Morgen fast zu spät ins Stadion gekommen wären.

So saß Harry noch immer in seine Gedanken vertieft, als ihn plötzlich jemand von hinten ansprach.
„He, ihr beiden, hab ich euch doch noch gefunden!“
Harry horchte auf, lächelte und sprang von der Bank.
„Hagrid!“, rief er, fuhr herum - und erschrak. Das bärtige Gesicht war mit Wunden übersät, auf die sein Besitzer ein großes Stück Drachenfleisch drückte.
„Ja, der bin ich“, sagte Hagrid, bevor Harry dazu kam, sein Entsetzen in Worte zu fassen, „Hab schon befürchtet, ihr kennt mich gar nicht mehr. So selten wie man euch zu Gesicht bekommt!“
„Tut uns leid“, meinte Hermine hastig, „Aber die ZAGs…“
Hagrid versuchte zu lächeln, hatte aber sichtlich Schmerzen dabei.
„Na kommt her, lasst euch drücken! Aber passt auf, das ich euch nicht volltropfe.“
„Was ist mit dir passiert?“, fragte Harry, nachdem Hagrid ihn wieder aus seiner Umarmung freigegeben hatte. Doch dieser legte nur seinen Finger an die Lippen.
„Schschsch… später, Harry. Ich würde euch gerne etwas zeigen. Kann sein, dass ich nicht mehr viel Zeit dafür haben werde“.
„Hagrid“, seufzte Hermine und schnickte mit dem Kopf hinauf zu den Ringen, wo Ron vor dem nächsten Quaffel zitterte.
„ja, ja, ich weiß. Aber Ist wirklich dringend, echt. Muss nämlich alles heimlich geschehen. Und jetzt, wo alle abgelenkt sind… Würd euch sonst nicht hier wegholen wenn’s anders ginge. Ron packt das schon. Ganz sicher.“
„Na gut“, sagte Harry nach langem Überlegen und spürte doch, wie ihn sein Gewissen drückte. So sehr er sich auch hier wegwünschte, war er Ron die Unterstützung doch schuldig.
Hagrid aber lächelte.
„Dank dir, Harry. Na, dann kommt mal mit“
Und schwerfällig duckte Hagrid sich zwischen die Bänke, um ebenso unbemerkt zu verschwinden, wie er erschienen war. Hermine folgte ihm. Harry warf noch einen letzten Blick zu den Ringen hinauf.
„Viel Glück, Ron!“, flüsterte er ohne beachtet zu werden. Dann wandte er sich um und schlich mit dem beiden aus dem Stadion...

„Oh Mann, Hagrid hat ja wirklich eine sympathische Familie“, keuchte Hermine schwer, als sie in der späten Nachmittagssonne aus dem Verbotenen Wald zurückkehrten, „Allmählich geht das echt zu weit.“
„Er ist sein Bruder“, flüsterte Harry, „Er kann ihn doch nicht einfach im Stich lassen“
„Ja, aber… Harry, wir können uns nicht um ihn kümmern. Grawp versteht kaum ein Wort und hast du vergessen, wie Hagrid ausgesehen hat? Ich meine, wenn selbst der nicht mit ihm zurechtkommt – wie sollen wir das dann?“
Harry schwieg, denn auch er wusste keine Antwort auf diese Frage.
Sie kamen am Quidditchfeld vorbei und warfen einen kurzen Blick hinein. Doch kein Jubelgeschrei, kein Anfeuern oder Ausbuhen drang ihnen entgegen. Das Spiel war vorbei, das Stadion wie leergefegt. Nur Argus Filch schleppte sich grummelnd über das Feld und sammelte mit einem Müllpiker glitzernde Bonbonpapiere, leere Schokofroschpackungen, vergessene Banner und Wimpel und ein paar ausgebrannte Knallkörper auf.
„Was glaubst du, wer gewonnen hat?“ fragte Harry.
Doch diesmal war es Hermine, die schwieg.
Und so machten sie sich auf den Weg zum Schloss zurück, bedrückt und ohne viele Worte gewechselt zu haben.

Sie hatten das Eichenportal fast erreicht als Hermine plötzlich aufhorchte.
„Oh nein“, sagte sie.
Und dann hörte Harry es auch. Von irgendwoher drang ihnen ein lauthals gegröltes „Weasley ist unser King“ entgegen. Harry spürte, wie es seinem Herz einen Stich versetzte. Doch dann..
„Wart mal, Hermine… das… das sind nicht die Slytherins. Das sind wir!“
Ganz klar konnte Harry jetzt hören, dass der Chor „…Hütet nämlich jeden Ring. Und wir Gryffindors nun sing‘…“ gröhlte.
Sein Herz machte einen Sprung vor Freude und er strahlte wie die Sonne. Sie rannten los und nach der nächsten Biegung hatten sie ihre Hauskameraden eingeholt. Bald waren sie umgeben von einem Meer aus rot-goldenen Schals, Plakaten und Konfetti, aus Jubelgeschrei und erhobenen Händen. Und die höchste Welle trug Ron wie einen Surfer aufs Schloss zu. Mit einem seligen Lächeln hielt er den Pokal fest umklammert und lachte von den vielen Händen getragen: „Passt auf, das kitzelt“.

Für einen Moment verharrten Harry und Hermine und sahen, wie Ron sich böse den Kopf stieß, als das Meer durchs Eichenportal brandete.
„Wir behalten unsere Neuigkeiten bis morgen für uns, oder?“, sagte Harry.
„Ja, von mir aus“, sagte Hermine matt. „Ich hab‘ s nicht eilig.“

Und sie folgten den Gryffindors zum Turm hinauf. Die Siegerparty sollte bis in die Nacht hinein dauern.

„Was meinst du wohl, wie Ron das geschafft hat?“, fragte Hermine leise, als die Gryffindors ihren vom Spiel erschöpften Helden zu Bett getragen hatten. Doch es war nicht Harry, der antwortete.
„Na…naja, als ihr weg wart, da hat Angelina ihm geholfen“.
Erschrocken fuhren Harry und Hermine auf. Sie hatten sich extra weit abseits der Feiernden auf Sitzkissen vor der Bücherwand niedergelassen, um nicht belauscht zu werden und dabei gar nicht bemerkt, dass jemand ganz in der Nähe stand.
„Neville!“, rief Hermine entsetzt, „Du hast uns gesehen?!? Gesehen, wo wir hingegangen sind?“
„Ja. Das heißt, also, ich hab nur gesehen, dass ihr da wart und dann auf einmal weg. Mehr nicht.“
Hermine atmete tief auf und Harry musterte das gerötete Gesicht seines Mitschülers.
„Neville“, sprach er schließlich, „Sag mal, kannst du uns vielleicht alles erzählen, was wir verpasst haben?“

Und so saß Neville bald zwischen ihnen und berichtete vom Match.
„…Und dann als alle abgelenkt waren ist Angelina zu ihm hoch und hat einen Zauber auf ihn gesprochen. Einen Taubheitsfluch oder sowas. Jedenfalls ist er dann nicht mehr zusammengezuckt, wenn die Slytherins gesungen haben.“
„Hat das denn niemand von den Lehrern gesehen?“, fragte Hermine verwundert.
„McGonagall und Snape – glaub ich.“
„Und die haben nichts getan?“
„McGonagall hat so getan, als hät sie nichts gesehen, hat sich ganz schnell weggedreht. Und Snape hat die Augen aufgerissen und die Stirn gerunzelt. Aber getan hat er auch nichts. Das war echt komisch.“
Harry und Hermine tauschten verwunderte Blicke.
„Naja, dann kam schon der nächste Quaffel und den hat Ron gehalten und so ging’s dann weiter…“
Harry lauschte Neville aufmerksam, bis dieser aufgehört hatte, zu berichten. Dann fiel ihm auf einmal etwas ein.
„Was ist eigentlich mit den Ravenclaws geschehen?“
Als er den Gryffindors ins Schloss gefolgt war, hatte Harry hier und da noch ganze Scharen von Slytherins und Hufflepuffs gesehen, die zu den Kellern hinab geströmt waren. Aber nirgendwo auch nur einen einzigen Banner in Blau und Bronze. Und das erschien Harry reichlich sonderbar.
„Was meinst du?“, fragte Neville und starrte ihn verdutzt an.
„Sie waren nicht im Schloss vorhin.“
„Ach so das. Ja, Flitwick hat die glaube ich alle zu irgendwas eingeladen als Trost. Weiß nicht genau, was die gemacht haben. Luna hat’s mir nur kurz erzählt, als der bei Umbridge war, um sich eine Genehmigung zu holen. Das gab wohl nen ganz schönen Streit auf der Tribüne zwischen den Lehrern. Und naja, dann sind die Ravenclaws in Richtung See raus und die Hauslehrer auch, nachdem Umbridge weg -“
Plötzlich gähnte Neville schwer.
„‘tschuldigung, weg war.“
Als Neville sprach, spürte auch Harry, dass auch ihm die Lider allmählich schwer wurden. Er half seinem Freund hoch, wünschte Hermine eine gute Nacht und machte sich auf in den Jungenschlafsaal, wo Ron bereits in tiefem Schlaf lag. Während Nevilles Schnarchen sich zu dessen gesellte, stürzte Harry sein Okkluserum hinunter, ging seine Übungen durch und sank aufs Kissen. Es sollte nur ein kurzer Schlaf werden…

Stechen… Stechen…Stechen...

Ein Stechen in seiner Stirn riss Harry aus seinen Träumen. Keine Vision hatte ihn in dieser Nacht gequält. Doch seine Narbe brannte. Er riss die Vorhänge seines Betts beiseite und stolperte durch das Zimmer hinaus in den Flur, wo sich irgendwo ein Tier kratzend an der Wand zu schaffen machte. Im Jungenbad erhoffte Harry sich vom Wasserhahn eine Abkühlung, die den Schmerz vielleicht lindern würde. Während er durch das kurze Stück dunklen Flurs taperte, warf er mit schlaftrunkenen Augen einen Blick hinüber zum Fenster. Es war eine wolkenlose Nacht. Ein klarer, voller Mond schien auf die Welt hinab und Sterne funkelten Harry vom blanken Himmel verschwommen entgegen. Glitzernd weiß, leuchtend gelb, strahlend – blau? Mit einem Mal war Harry hellwach. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass die blauen Punkte hinter den Scheiben keine Sterne waren. Sondern Zauberstablichter. Sehr nahe Zauberstablichter.

Harry eilte zum Fenster. Da kamen sie, wohl vom See her. Er konnte weder ihre Gesichter noch sonst etwas Genaueres erkennen, nur die erleuchteten Zauberstäbe und dunkle Umhänge. Doch sie hielten direkt auf den nächtlichen Schlosshof zu. Eine Gruppe von etwa zehn Personen. Und zwei davon schienen gestützt zu werden. Harry drückte sich die Nase an der Scheibe platt. Dann endlich streifte eines der Zauberstablichter die Umhänge. Und Harry erstarrte. Er hatte ein schottenkariertes Schultertuch gesehen, einen flickenbesetzten Hexenhut, eine blaue Fahne mit einem bronzefarbenen Adler – und Blut. Viel Blut. Der Schreck durchzuckte Harry wie ein Blitz vom Scheitel bis zu den Zehen. Und dann rannte er los. Er rannte zurück ins Zimmer, riss den Tarnumhang aus seiner Tasche und den Zauberstab. Sein Stechen in der Stirn kümmerte ihn nicht mehr und auch nicht, wen er aufwecken würde. Er hatte nur noch ein Ziel: Runter in den Schlosshof.

Kaum hatte er sich unbemerkt durch das Eichenportal gedrückt, da kam die Gruppe auch schon die Treppe herauf. Und nun sah Harry, was geschehen war. Zwei Ravenclawschüler, ein Junge und ein Mädchen, schwer verwundet und ächzend, wurden von Professor McGonagall, Madam Sprout und zwei anderen, kräftig wirkenden, Jungen die Stufen hinauf gehievt. Blutende Schrunden und tiefe Schnitte entstellten ihre Gesichter, auf den Umhängen waren Flecken roter Krusten zu sehen, hinter ihnen auf dem Weg versickerten Blutstropfen im Kies. Harry wurde schlecht und eiskalt. Der Junge von den beiden verletzten Ravenclaws sah auf die Ferne und im Mondlicht Ron erschreckend ähnlich. Dann erkannte Harry Professor Flitwick, der stumm und totenbleich hinter einer Gruppe Ravenclaws hervortrat, die ebenfalls keinen Ton sagten. Welchen Kontrast zu diesen blassen Statuen bildete Snape, dessen Nase Harry erst unter den Anwesenden entdeckte, als die Gruppe die letzte Stufe erreicht hatte. Sein Gesicht war zorngerötet und verhärmt und er beugte sich mit einem Ausdruck unterdrückten Ekels über die Verwundeten, begann Zaubersprüche zu murmeln.
„Schnell, auf die Krankenstation, Madame Pomfrey“, rief Professor McGonagall derweil einem der umher stehenden Mädchen zu. Dann wandte sie sich an die beiden Jungen, die geholfen hatten, die Verwundeten zu tragen: „Und sie halten Wache, falls Profressor Umbridge erscheinen haben sollte. Der Rest auf die Zimmer!“

Die Verletzten stöhnten und jammerten vor Schmerzen, während der Tross der Ravenclaws sich in Bewegung setzte. Zwischen den stummen Gesichtern sah Harry plötzlich einen blonden Haarschopf aufglänzen und zwei silberblaue Augen, die gar nicht mehr so verträumt leuchteten wie üblich. Niemand schien von dem blonden Mädchen mit dem Adlerhut Notiz zu nehmen. Doch als sie Harry passierte, schnappte er ihr ihre Hand und zog sie blitzschnell unter den Tarnumhang.
„Harry!“, rief Luna überrascht.
“Schschscht“, flüsterte Harry nur.
Es dauerte nicht lange, bis eine schwankende Laterne im Eichenportal erschien und eine völlig aufgebrachte Madame Pomfrey im Nachthemd auf den Hof hastete. Die Ravenclaw-Schülerin ihr auf den Füßen. McGonagall schickte das Mädchen wieder fort, um mit den Wachposten den Platz zu tauschen und diese mit zwei Tragen aus dem Krankenzimmer zurückzuschicken. Derweil kümmerten die Hauslehrer und die Heilerin sich um die Verletzen. Snape murmelte noch immer Zaubersprüche, Madame Pomfrey begutachtete die Verletzungen, der Rest tupfte Wunden und träufelte Diptam. Als die Ravenclaw-Jungen zurückgekehrt waren, trieb Professor Flitwick die Tragen der Verletzten mit einem Locomotor aufs Eichenportal zu. Madame Sprout, Madame Pomfrey und die beiden Jungen begleiteten sie auf den Weg zur Krankenstation. Als der Zug an Harry vorbeikam, konnte er noch einen letzten Blick auf die Verletzten werfen. Die Wunden der beiden Ravenclaws wirkten fast als hätten sie sich gerade noch den Klauen eines mächtigen, hungrigen Tieres entwunden.

Wenig später war der Schlosshof wieder dunkel und fast totenstill. Von den Professoren waren nur noch die Hauslehrer von Gryffindor und Slytherin verblieben.
„Ein Glück“, keuchte McGonagall, „Auch, dass es nicht sie waren“
Dann tauschte sie mit Snape einen ernsten, vielsagenden Blick.
„Severus?“
Ihre Stimme klang streng und bedeutungsschwer. Ebenso wie die Snapes, als er knapp nickte und dann sagte: „Ohne Aufschub!“
Und mit diesen kryptischen Worten zogen auch sie davon.

Nun war Harry mit Luna allein. Schnell warf er den Tarnumhang ab und atmete tief aus. Dann blickte er auf, blickte in die getrübten silberblauen Augen und brachte nur drei Worte über die Lippen.
„Was ist passiert?“

Luna starrte ihn einen Moment lang an. Dann begann sie mit zittriger Stimme zu sprechen.

„Oh, es war schrecklich, Harry. Erst haben wir nur ein Picknick am See gemacht. Professor Flitwick hat alle eingeladen, als Trost für das Spiel. Dann als es spät wurde, wollte er in Hogsmeade noch was Trinken gehen und die Siebtklässler, die Volljährigen, durften mit. Und einige sind später auch mit. Vorher wollte Flitwick aber noch einen Lehrer als Begleitung dazu holen. Und die Vertrauensschüler sollten die jüngeren ins Haus bringen. Ich hab mich aber wieder raus geschlichen, weil ich doch noch nachsehen wollte, ob heute Nacht der Streeler wieder da ist. Und dann irgendwann hab ich auch was leuchten sehen. Aber das war nicht der Streeler. Das waren Zauberstäbe. Und dann hab ich gesehen, wie sie zwei von uns den Weg herauf geschleppt haben. Und alles war voller Blut. Ich bin hinterher geschlichen und hab gelauscht. Und da hab ich gehört, dass Juliett und Daniel sich wohl aus dem ‚Drei Besen‘ geschlichen haben, obwohl das verboten gewesen war und einen Abendspaziergang durchs Dorf gemacht haben und von irgendwas angegriffen worden sind. Und dass dann wohl alles furchtbar schnell gegangen war. Dass McGonagall plötzlich dagewesen wäre und Flitwick aufgesprungen und davon gerauscht ist und auch irgendwas mit Snape. Harry, ich glaube, das waren Grabschoger. Die verstecken sich nämlich gern hinter alten Häusern – hinter der Heulenden Hütte.“


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg