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Fanfiction

Glimpse of hope - Tausend Fragen

von SynthiaSeverin

Die Flure von Hogwarts waren leer um diese Uhrzeit. Nur der Schatten einer Katze huschte im Fackelschein die Stufen zum Eingangsportal hinunter, als Harry langsam die Treppe zum Gryffindorturm hinaufschlich. Doch eigentlich war es nicht er, der da einen Fuß vor den anderen setzte. Dieser Junge mit den schwarzen Haaren, der Blitznarbe und den grünen Augen, der an seiner Stelle durchs nächtliche Schloss lief, war eine leere Hülle, ein Inferi vielleicht, ein ferngesteuerter Körper. Harry Potter indessen war noch immer im Kerker und sah die Augen vor sich - die schwarzen Augen, die ihn an dunkle Tunnel erinnerten, in denen plötzlich ein Lichtschein aufgeblitzt war. Diese Augen, die Harry fünf Schuljahre lang so reglos und kalt und allenfalls hasserfüllt angeblickt hatten. Er hatte Snape eine Frage gestellt, um seine Verwirrung zu klären. Doch statt Antworten hatte er nur mehr Rätsel gefunden.

Mit jeder Stufe, die Harry nahm, versuchte er eine neue Erklärung dafür zu finden, was in den Tiefen von Hogwarts vorgefallen war. Vielleicht war ja alles nur Einbildung gewesen. Vielleicht hatte ja nur das Kerzenlicht Snapes Augen ungünstig gestreift. Oder war es Müdigkeit, die er fälschlicherweise für Schmerz gehalten hatte? Doch als Harry das Ende der Treppe erreicht hatte, musste er sich eingestehen, dass es aussichtslos war, sich etwas einzureden. Die Beweise lagen klar auf der Hand. Snapes plötzlichen Abwenden und sein Rauswurf sprachen eine deutliche Sprache. Der Tränkemeister hatte die Kontrolle über sich verloren und Harry mehr gesehen, als er sollte. Doch wie konnte das sein - Snape, der große Okklumentiker?

Ein Frösteln wie von einem kalten Luftzug packte Harry, als ihm mit einem Mal eine Erinnerung zu Bewusstsein kam. Es war nicht das erste Mal, dass er unfreiwillig hinter Snapes Fassade geschaut hatte. Unwillkürlich musste Harry zurückdenken an den Abend ihres furchtbaren Streits, an dessen Ende die Wiederaufnahme des Okklumentikunterrichts gestanden hatte. An die Tränen, die in den schwarzen Augen geglitzert hatten, an das Foto, das von langfingrigen Händen blitzschnell weggepackt worden war und an seine eigene Verwirrung. Ein Gefühl, das Harry in Anbetracht des Chaos, das jetzt in seinem Kopf herrschte, fast schon blass erschien. Damals hatte er sich alles mit den Hänseleien seines Vaters erklärt, um die Sache für sich abhaken zu können. Doch war das wirklich die Wahrheit? Hatte er sich nicht etwas zu einfach gemacht? Woher kam dieses Foto, das Snape beweint hatte? James Potter zeigte es ja wohl gewiss nicht. Aber was war dann darauf zu sehen? Und warum um Himmels willen spiegelte sich in Snapes Augen plötzlich Schmerz, als es um Harry Leben ging. Schmerz, so stark, dass der Tränkemeister mit der Fassung rang? Und das, wo er Harry doch hasste wie niemanden sonst auf der Welt. Oder?

„Ich glaube, Sie mögen Harry sehr, wenn Sie hier auf ihn warten“, sprach auf einmal eine verträumte Stimme zu Harry wie aus weiter Ferne und wischte alle Gedanken beiseite. Plötzlich fühlte Harry sich ganz leicht und die Welt vor seinen Augen verlor an Kontur. Ein Geschmack wie nach einem Schluck Vielsafttrank erfüllte seinen Mund. Er blieb stehen, stützte sich an der Wand ab, um etwas Festes zu greifen. Wie sonderbar er sich fühlte. Fast wie unfreiwillig der Wirklichkeit entrissen und in einen von Lunas Träumen versetzt, in die er nicht gehörte. Er wusste nicht, was genau geschehen war. Doch er hatte das untrügliche Gefühl, durchs Schlüsselloch einer geheimnisvollen Tür geblickt zu haben, hinter die er nie sehen wollte noch sollte. Eine Tür, die..

„Passwort!“
Harry zuckte zusammen, fuhr aus seinen Gedanken auf und zur Wand herum. Die fette Dame saß gelangweilt in ihrem Goldrahmen und blickte ihn ungeduldig an. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er das Porträtloch bereits erreicht hatte.
„Klausel 35“ murmelte Harry.

Goldwarmes Licht empfing ihn, als er im Gemeinschaftsraum ankam. Ein vielstimmiges Gemurmel lag in der Luft und von einem Tisch in der Ecke stieg Dampf auf. Hermines brauner Haarschopf saß davor, regte sich langsam und wandte sich schließlich zu ihm um.
„Harry“, sagte sie und ein Lächeln trat in ihr Gesicht. Als sie zur Seite rückte, um ihm Platz zu machen, erhaschte Harry einen Blick auf den Tisch. Mörser, Schneidebretter und zahlreiche Leinensäckchen, Flakons und Tiegel scharten sich um einen Zaubertrankkessel, der brodelnd Dunstwolken ausspie. Neben ihm konnte Harry einen merkwürdigen Aufbau aus Kolbengläsern erkennen. Und direkt darüber stand, Ron den Blick vertieft in die korrigierte Strafarbeit bei Snape, die er nun in der Hand hielt.
„Ihr habt die Tränke?“, fragte Harry neugierig geworden. Wenigstens würde er hier etwas Ablenkung von seinen Gedanken finden.
„So gut wie“, antwortete Hermine, als er zum Tisch lief, „Naja, das heißt soweit es wie es jetzt geht. Der Inferi Immunum braucht ja noch einige Zeit. Zum Glück ist mir Ron ein wenig zur Hand gegangen, auch wenn er besser ein bisschen mehr über Extraktion gelernt hätte.“
Schweigend senke Ron den Kopf noch ein Stück tiefer.
„Ihr habt die Sachen destilliert?“, fragte Harry und wieder fühlte er sich merkwürdig, als er an die Strafarbeit dachte.
„Ja. Für den Inferi Immunum muss man doch viel destillieren, wenn du dich an das Rezept erinnerst. Ein Glück nur, dass wir Snapes Schränke ausgemistet haben. Die waren eine echte Goldgrube. So vieles hätten wir sonst wohl niemals bekommen und an Brauen wäre nicht zu denken gewesen. Wie gut, dass er nichts gemerkt hat. Magst du dich nicht zu uns setzen, Harry. Du stehst ja da wie eine Säule.“
„Was?“,
Harry starrte Hermine einen Augenblick lang an, wie sie auf einen freien Platz neben sich wies. Dann schüttelte er den Kopf.
„Nein, ich...Ich bin etwas müde vom Okklumentikunterricht. Ich glaube, ich gehe besser nach oben“.
Und ohne ein weiteres Wort zu Hermine oder Ron wandte Harry sich um.
Auf der Treppe zum Jungenschlafsaal konnte er noch hören, wie Hermine ihm ein besorgtes
„Harry?“ hinterherrief. Doch er wandte sich nicht um. Vor seinen Augen sah er wieder Snape vor sich. Snape, dessen Lippen ein leichtes Lächeln kräuselte, als Hermine auf das Timogot Serum gestoßen war und seine Anwendung erklärte. Ein Bild, das nicht unbedingt dazu beitrug, Harrys Verwirrung zu klären. Der Tisch im Gemeinschaftsraum war auch kein Ort, an dem er Ablenkung finden konnte.

Fast leer war der Jungenschlafsaal. Nur Neville lag mit auf seinem Bett, studierte einige Verwandlungsbücher und blickte kurz auf, als er bemerkte, dass jemand hereingekommen war.
„Oh, Hi Harry. Ich hab dich gar nicht gesehen. Was ist denn…“

Harry hatte ihn nicht weiter beachtet. Schnurstraks war er an Neville vorbei gegangen. Nun riss er die Vorhänge seines Betts beiseite, warf sich auf seine Matratze und zog sie wieder hinter sich zu. Auf dem Kissen liegend, endlich an seinem Ziel angekommen und wieder mit sich allein, hatte Harry das Gefühl, die Welt um ihn herum hätte sich in die Kulisse für ein riesiges Schauspiel verwandelt. Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf. Er wusste, dass zumindest Hermine ihm morgen Vorwürfe machen würde, warum er so schnell abgehauen war. Doch er konnte mit ihr nicht über diese Sache reden noch mit sonst irgendwem. Wie sollte er seinen Freunden auch erklären, was in ihm vorging, wenn er selbst keine Worte dafür fand? Alles, was in der letzten Zeit geschehen war, war so merkwürdig gewesen, dass Harry nur schwer einen Reim darauf machen konnte. Und doch beschäftigte es ihn schwer. Denn wie er seit heute wusste, musste es irgendetwas mit ihm zu tun haben. Snape war vor ihm zurückgewichen. Ihm, den Snape hasste und den er doch beschützt hatte, damals im ersten Schuljahr. Für einen Moment wünschte Harry sich, Dumbledore wäre hier. Er hätte gewiss eine Antwort gehabt, ein weises Wort, das Harry weiterhelfen würde. Doch war es auch gerade Dumbledore, der ihm verschwieg, warum er Snape vertraute und ihm seit Schuljahresbeginn aus dem Weg ging. Betrübt und mit schwerem Kopf drehte Harry sich zur Seite. Er fühlte sich einsam und schrecklich im Stich gelassen. Von Dumbledore, von der Welt und irgendwo auch von Snape, auf dessen Hass kein Verlass mehr zu sein schien. Geistesabwesend zog Harry seinen Umhang aus, streifte das Nachthemd über und schloss die Augen.

Die Woche zog sich dahin, ohne dass sich viel an Harrys Zustand änderte. Immer war er in Gedanken, wälzte die Geschehnisse aus dem Kerker hin und her. Ron und Hermine hatten in diesen Tagen wenig von ihm. Die freien Stunden verbrachte Harry alleine und auch während des Unterrichts und in der Mittagspause war er mehr mit Grübeln beschäftigt als sich um seine Freunde zu kümmern.
Am Freitag aber sollte der Knoten platzen.
„So geht es nicht weiter“, rief Hermine und warf ihre Bücher so heftig auf den Tisch, dass die Suppe im Teller vor ihr überschwappte und einen hässlichen Fleck auf der Tischdecle hinterließ, „Harry, was ist eigentlich los mit dir?“
Entgeistert blickte Harry von seinem Teller auf, als wäre er wie aus dem Dämmerschlaf gerissen worden.
„Nichts“, sagte er hastig, „Was soll schon mit mir sein. Alles in Ordnung“
„Ach, lüg doch nicht. Du hast seit Tagen kein richtiges Wort mit uns gewechselt, Harry. Du hast nicht einmal mitbekommen, dass Ron und ich mit dem Elexier der Schmerzfreiheit fertig sind.“
Harry horchte auf. Davon hörte er tatsächlich zum ersten Mal. War er in den letzten Tagen wirklich so abwesend gewesen, dass er nicht mal mitbekommen hatte, dass die beiden so viel gebraut hatten?
„Ich musste lernen, Hermine. Wie du weißt, sind bald Prüfungen.“
„Und deswegen hast du weniger Zeit uns zu helfen als selbst Neville? Das kannst du vielleicht Collin Creevey erzählen, aber nicht uns. Nein Harry, irgendetwas stimmt mit dir nicht. Warum sagst du uns nicht, was dich bedrückt? Ich dachte, wir wären deine Freunde.“
Harry atmete tief durch, während Ron ungestört seine Suppe löffelte. Er hatte keine Ahnung, dass seine Freunde sich solche Sorgen um ihn machten, noch dass er sie so vernachlässigt hatte.
„Das ist alles nicht so einfach, Hermine“, stammelte er schließlich.
„Und? Was von all den Dingen in den letzten Jahren war jemals einfach gewesen?“
Harry senkte den Blick. Schweigen folgte. Dann legte Ron hörbar den Löffel beiseite.
„Sie hat Recht, Harry. Du gehst uns seit Montag aus dem Weg. Man könnte meinen, wir wären Fremde oder noch schlimmer, Slytherins“
Harry seufzte.
„Es tut mir leid, ich wollte euch nicht verletzten.“
„Dann sag uns endlich, was los ist“, bestand Hermine.
Harry überlegte für einen Moment. Vielleicht hatte sie wirklich Recht. Es war dumm, alles mit sich selbst ausmachen zu wollen und seine Freunde nicht ins Vertrauen zu ziehen.
„In Ordnung“, sagte er und blickte sich um, „Aber nicht hier. Hier sind zu viele Leute.“
Am Tisch der Slytherins grölten Crabbe und Goyle als Malfoy sein Vertrauensschülerabzeichen blinken ließ und wild gestikulierte. Offensichtlich erzählte er seinen Leibwächtern gerade, wie er jemanden bei Umbridge angeschwärzt hatte.
„Lasst uns nachher unten am See treffen, da sollten wir ungestört sein.“
„Ich glaube, das klärst du besser mit Hermine alleine“, meldete sich Ron zu Wort, „ich denke nicht, dass ich dir helfen kann. Ich habe nämlich das Gefühlsleben eines Teelöffels.“
Er warf Hermine einen finsteren Blick zu, den diese ebenso finster erwiderte, ehe sie aufstand.
„Gut, dann sehen wir uns später“, sagte sie und machte sich auf den Weg zur nächsten Unterrichtsstunde.

Die Nachmittagssonne stand schon tief und ließ das Wasser grell leuchten, als Harry am verabredeten Treffpunkt wartete. Direkt bei der Buche, dem Ort, an dem sein Vater Snape in der Luft hatte baumeln lassen, während seine Mutter Snape verteidigte, dachte Harry und blickte ins grüne Geäst.
„Also, da bin ich“, riss eine Stimme ihn aus den Gedanken. Noch mit Büchern unterm Arm stand Hermine vor ihm und schaute ihn erwartungsvoll an. Harry atmete tief durch.
„Hi“

Sie liefen langsam am Seeufer entlang, während die Sonne sich von gelb zu golden färbte. Harry erzählte alles, was am Montag im Kerker vorgefallen war, auch von dem leichten Lächeln auf Snapes Lippen und von Lunas Lebensweisheiten, die ihn seit Tagen beschäftigten. Hermine sprach kein Wort, doch schien sie seinen aufmerksam zu lauschen. Am Ende waren sie wieder dort angekommen, wo sie losgelaufen waren.
„Verstehst du jetzt, dass ich nicht mehr weiß, was ich denken soll?“, fragte Harry.
„Ja, das ist schon merkwürdig“, antwortete Hermine, doch sie schaute dabei in die Luft, als wäre sie nicht wirklich bei der Sache. Harry starrte sie finster an. Doch noch ehe er etwas sagen konnte, wandte sie ihm ihren Blick zu.
„Naja, irgendwo habe ich schon gewusst“, fuhr sie zu seinem Erstaunen fort.
„Du hast es gewusst?!?“
„Ja, irgendwie schon. Sieh mal, Harry, erst lässt Snape dich diese Rezepte so oft abschreiben, dass du sie auswendig kannst. Dann verdonnert er uns dazu, seine Schränke auszumisten. Auszumisten, verstehst du, Zutaten wegzunehmen. Und dann kommt Ron auch noch gerade mit einer Strafarbeit zur Destillation, wo Snape euch auch Flubberwürmer hätte aussortieren lassen können. Oder seine Kessel putzen. Und das alles soll Zufall gewesen sein? Nein, Harry, ich denke, er wollte, dass wir die Tränke brauen, zumindest den Inferi Immunum.“
Harry blieb stehen. Hinter ihnen raschelte leise der Wind im Blattwerk der Buche, als er nachdachte. Nicht, dass ihm nicht auch schon in den Sinn gekommen wäre, was Hermine mutmaßte. Harry hatte diese Möglichkeit nur von sich geschoben, für Flausen erklärt, weil es nicht zu seinem Bild von Snape passen wollte. Snape, der sie dazu anstiften wollte, heimlich hochpotente und wohlmöglich verbotene Tränke brauten anstatt sie deswegen bis zu ihrem Lebensende nachsitzen zu lassen? Was für ein merkwürdiger Gedanke. Doch nüchtern betrachtet, sprachen die Indizien für sich.
„Aber ich verstehe es nicht“, fuhr Harry fort und blinzelte im grellgoldenen Licht der Abendsonne, „Wenn Snape wirklich will, dass wir Zaubertränke zubereiten, warum lässt er sie uns dann nicht einfach in seinem Büro brauen, wo er uns unter Kontrolle hat. Und warum verdonnert er uns zum Nachsitzen und zieht uns Hauspunkte ab, wenn wir uns die Zutaten aus dem Gewächshaus besorgen wollen?“
„Warum sagt er dir, du sollst sagen, dass du Nachhilfe nimmst, während er dir Okklumentik beibringt?“, fragte Hermine statt zu antworten und blickte ihm scharf in die Augen, „Manchmal ist es besser, nicht alles offen zu sagen oder zu tun, besonders wenn man vielleicht beobachtet wird.“
Sie warf einen Blick hinauf zum Schloss, zu jener Mauer, hinter der Umbridges Büro lag und Harry fiel wieder siedend heiß ein, dass Snape ja erst vor knapp einer Woche eine Inspektion hatte.
„Und was würdest du als Lehrer tun, wenn du Schüler dabei erwischst, wie sie ins Gewächshaus einbrechen?“, drang Hermines Stimme an sein Ohr.
„Sie nachsitzen lassen und Hauspunkte abziehen“, schoss es aus Harry heraus, ohne dass er wirklich darüber nachgedacht hatte.
„Eben“, sagte Hermine, wissend und geheimnisvoll lächelnd. Doch Harry konnte ihr noch immer nicht ganz folgen. Selbstverloren drehte er sich um und schaute hinaus aufs Wasser.
„Und was ist mit der anderen Sache?“, fuhr er nach einer Gedankenpause fort, „Am Montag im Kerker. Warum ist Snape da vor mir zurückgewichen?“
Plötzlich wurde es um Harry sehr still. Er warf Hermine einen Blick zu und sah, dass Hermine den Kopf gesenkt hatte. Zwischen den Stellen in ihrem Gesicht, die im Sonnenlicht hell glänzten, warf die Buche Striemen aus Schatten, die ihre Augen verschleierten.
„Ich weiß es nicht, Harry“ antwortete sie leise und für einen Augenblick herrschte Stille zwischen ihnen, während sie beide auf den See hinausblickten.
„Snape benimmt sich schon seit einer ganzen Weile ziemlich eigenartig, nicht wahr?“
Harry antwortete nicht. Er nickte nur leicht und wusste, dass Hermine ihn verstanden hatte.
„Und wir wissen nicht einmal, warum Dumbledore ihm vertraut. Nun, vielleicht ist es Zeit, endlich anzugehen, was wir schon längst hätten tun sollen!“ Überrascht drehte Harry sich um. Der energische Tonfall der letzten Worte brach mit stürmischer Gewalt in sein vom Grübel betäubtes Gehirn.
„Was meinst du damit?“, fragte er ein wenig überrumpelt.
Hermine strahlte.
„Natürlich versuchen, mehr über Snape herauszufinden. Ich werde gleich in der Bibliothek anfangen. Die haben dort einige alte Jahrbücher. Vielleicht steht dort etwas drin, was uns weiterhelfen könnte. Wir sehen uns nachher im Gemeinschaftsraum. Bis später“
Und diesen Worten wandte sie sich ab und ging davon. Harry stand unter der Buche und sah ihr nach. Sah, wie ihre Gestalt kleiner wurde. Im Abendsonnenlicht, das ihren brauen Wellen einen leicht rötlichen Schimmer verlieh, erinnerte Hermine ihn fast ein bisschen an seine Mutter, die aus dem Wasser gestiegen war, um Snape zu helfen, der an genau dieser Stelle von James Potter gequält worden war. Ein eigenartig mulmiges Gefühl wie von einer kalten Brise packte Harry auf einmal. Und er konnte nicht einmal sagen, warum.


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