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Fanfiction

Glimpse of hope - Das Eis bröckelt

von SynthiaSeverin

„Erbärmlich, Weasley!“
Die Stimme des Tränkemeisters hallte von den kargen Kerkerwänden wider, als er Ron auf der anderen Seite des Pults das Blatt auf den Tisch knallte.
„Wenn Sie in Ihrer Prüfung die gleiche Leistung zeigen, fürchte ich, taugen Sie der Prüfungskommission allenfalls als schlechter Witz. Eigentlich müsste ich sie nach morgen früh in meine erste Stunde versetzen. Dann haben die Erstklässler Unterricht. Nichts desto trotz, Sie sind für heute entlassen.“
Ohne ein Wort zu Snape stand Ron auf.
„Bis später“, flüsterte er Harry zu, der seinem Freund wehmütig hinterhersah.
Jetzt war er mit Snape alleine und er wusste, dass dies kein Zuckerschlecken werden würde. Vor allem heute nicht. Denn Harry war alles andere als konzentriert und bereit seinen Geist zu leeren.

Kaum ein Auge hatte er in der Nacht zugemacht. Bereits beim Abendessen war Hermine aufgefallen, dass etwas nicht stimmte, als er geistesabwesend in seinem Essen rumgestochert hatte und in der Nacht war es Ron, der einmal aufwachte, Harry schlaflos in seinem Bett vorfand und ihn verwundert fragte, warum er noch wach sei. Doch weder dem einen noch dem anderen seiner beiden besten Freunde hatte Harry wirklich erklären können, was mit ihm los war. Was sollte er ihnen auch sagen? Er verstand es ja selbst nicht. Alles, was er wusste, war, dass Hermines Bemerkung und das, was Luna einst vor Dumbledores Büro gesagt hatte, ihn nicht mehr loslassen wollten. Und obwohl die Idee, dass Snape hinter seinem Hass ein sehr bizarres Interesse an ihm hegen könnte, vollkommen absurd war – irgendetwas an dieser Theorie hatte Harry schwer ins Grübeln gebracht. Unablässig wälzte er Gedanken hin und her und kam einfach nicht zur Ruhe. Er hatte an sein erstes Schuljahr denken müssen, daran, dass es Snape war, der verhindert hatte, dass Quirell ihn beim Quidditchspiel vom Besen gestoßen hatte. Dumbledore hatte ihm damals erklärt, dass Snape es getan habe, weil er glaubte, es James schuldig gewesen zu sein. Aber es war auch Snape gewesen, der Harry zwei Jahre später eine Standpauke gehalten hatte, warum er sich in Hogsmead herumtreibe, wo außerhalb von Hogwarts doch eine so große Gefahr auf ihn lauere. Und das passte irgendwie nicht zusammen.

„Ihre Leistung ist auch nicht viel besser als die Ihres Freundes, Potter“, riss eine kalte Stimme Harry aus seinen Gedanken. Da er scheinbar nach einem ganzen Wochenende Nachsitzen keine anderen Strafarbeiten für sie gefunden hatte, hatte Snape Ron und ihn einen Aufsatz über die Destillierverfahren verschiedener Extrakte schreiben lassen.
„Ich rate ihnen dringend, ‚Kurt Kolbenglas‘ Großes Handbuch des Extrahierens in der Zaubertrankkunst‘ zu studieren. Jetzt allerdings haben wir anderes zu tun. Stehen sie auf!“

Snape legte wortlos den Aufsatz beiseite, den Harry eilig wegpackte, erhob sich vom Schreibtisch und holte Dumbledores Denkarium aus seinem Regal. Aus der Ferne konnte Harry sehen, wie der Tränkemeister eine Erinnerung nach der anderen in das Becken ablegte und am Ende seinen Zauberstab darauf richtete. Eine silbrige Kuppel gleich einer Käseglocke erstreckte sich über das Denkarium. Das Ritual war für Harry nicht neu. Schob beim letzten Mal, als sie ihren Okklumentikunterricht wieder aufgenommen hatte, hatte Snape seine Erinnerungen auf diese Weise versiegelt. Dass er seinem Schüler misstraute, war offensichtlich. Manchmal fragte Harry sich, was wohl geschehen würde, würde er versuchen, die magische Käseglocke zu durchdringen oder beiseite zu heben. Doch irgendetwas sagte ihm, dass es keine gute Idee wäre, dies auszuprobieren.

Snape hatte sich gerade umgewandt, als Harry auch schon die dunkle Zauberstabspitze vor Augen sah. Er versuchte, sich zu konzentrieren, er versuchte nichts zu fühlen, als er Snapes Stimme „Legilimens“ rufen hörte. Doch wie Harry befürchtet hatte, wollte es ihm heute einfach nicht gelingen, Snape aus seinem Kopf fern zu halten. Weder in der einen noch der anderen Hinsicht. „Sie sind nicht bei der Sache Potter! … Verschließen sie Ihren Geist. Bieten Sie mir keinen Stoff! ... Anstrengung, mehr Anstrengung!“. Die Worte tanzten nur so an Harrys Ohren vorüber. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, sank er erschöpft auf einem der Holzstühle vor Snapes Pult nieder. Zeit für eine Pause! Zum Glück gestattete ihm Snape inzwischen welche, wenn auch nur kurze.

Tief durchatmend warf Harry einen Blick zum schwarzen Umhang seines Lehrers hinüber, der die Unterbrechung nutzte, um seine Gedanken im Denkarium zu kontrollieren. Harry hatte keine Ahnung, was Snape damit bezwecken wollte. Er wusste doch, dass Harry nicht mal in die Nähe von Dumbledores Gerätschaft gekommen war. Aber ist auch egal. Harrys Kopf schmerzte viel zu sehr, als dass er ihn noch mit weiteren Gedanken belasten wollte und vor seinem inneren Auge flirrten nachwievor die Bilder, die er während der Übung gesehen hatte. Ganz langsam begannen sie in Erinnerungen überzugehen. Erinnerungen an fünf lange Schuljahre. Erinnerungen an Zaubertrankstunden, Quidditchspiele, den Duellierclub, an Strafarbeiten, die Heulende Hütte und an Okklumentikübungen. Nach einer Weile, als er sich etwas erholt hatte, blickte Harry auf. Noch immer hatte Snape seinen übergroßen, bleichen Zinken über das Denkarium gebeugt, als wäre es ein Zaubertrankkessel, während das Schwarz seines Umhangs und seiner Haare mit der Kerkerdunkelheit verschmolz. Wer bist du eigentlich, dachte Harry plötzlich, als ihm bewusst wurde, dass er kaum etwas über Snape wusste. Du hast meinen Vater gehasst, weil er dich tyrannisiert hat. Jetzt tyrannisierst du mich und trotzdem hast du mich vor Quirell gerettet? Auf deinem linken Unterarm ist das Dunkle Mal eingebrannt und trotzdem vertraut Dumbledore dir. Warum? Was hat ihn von dir überzeugt? Was weiß er über dich, was ich nicht weiß, Severus Snape?

Fast als hätte Snape Harrys Gedanken gehört, wandte er sich stumm zu ihm um. Seine schwarzen Augen bildeten einen krassen Kontrast zu der Blässe seines Gesichts, dem Einzigen, das von ihm in der Dunkelheit zu sehen war und etwas Maskenhaftes an sich hatte. So finster, so kühl waren die schwarzen Augen in diesem fahlen Gesicht, dass Harry keine einzige Gefühlsregung dahinter erkennen konnte. Fast erinnerten sie an Onyx – glatt, kalt und undurchdringlich. Harry hätte sich von Snape abwenden und darauf warten können, dass die kühle Stimme zu ihm sagte „Ihre Pause ist um, stehen Sie auf“. Doch mit einem Mal ergriff Harry ein Mut, den er nie zuvor gespürt hatte, der Mut, eine Frage zu stellen, die ihm seit fast fünf Jahren auf den Lippen lag. Eine Frage, die er Dumbledore und Ron, auch Hermine gestellt hatte. Doch nie dem Einzigen, der allein sie wirklich beantworten konnte. Mit pochendem Herzen hielt Harry Snapes Blick, schaute ihm direkt in Augen. Dann, ganz langsam öffnete er den Mund. Und was er nie geglaubt hätte, jemals auszusprechen, kam leise über seine Lippen.

„Warum, Professor, hassen Sie mich?“

Snapes Augen, die ihn zuvor noch eindringlich gemustert hatten, wurden plötzlich klein und ein giftiges Funkeln trat in sie.
„Ich hätte eigentlich gedacht, Potter“, höhnte er, „dass Sie sich diese Frage inzwischen selbst beantworten könnten. Doch offenbar ist es um Ihre Intelligenz noch schlimmer bestellt als selbst ich befürchtet hatte.“
Harry hatte die Beleidigung gehört, doch er wischte sie beiseite. Irgendein merkwürdiges Gefühl sagte ihm, dass Snape log, dass er nicht die ganze Wahrheit sagte. Und die Fragen auf Harrys Zunge brannten zu sehr, um zu schweigen.
„Sie denken noch immer, ich bin wie mein Vater? Obwohl Sie wissen, was ich vor dem Kamin zu Sirius gesagt habe? Obwohl Sie wissen, dass ich Drawfeather verteidigt habe? Ich habe mich dafür entschuldigt, dass ich ins Denkarium geschaut habe. Ich habe Ihnen gesagt, was ich davon halte. Und doch denken Sie das noch immer? Warum? Nur weil ich gut in Quidditch bin? Weil jeder mich kennt, obwohl es mir anders lieber wäre?“
„Genug“, sagte Snape und wandte sich von ihm ab, den Blick wieder ins Denkarium gesenkt. Harry spürte, dass Snape jede Sekunde davor war, ihm zu sagen, dass er sich wieder bereit machen solle. Doch Harry wollte nicht locker lassen. Er wollte Antworten, endlich Antworten von Snape haben.
„Warum haben Sie mich dieses Wochenende drei Mal hintereinander nachsitzen lassen?“, fragte er.
Und jetzt schaute ihn Snape wieder an, direkt ins Gesicht und seine schwarzen Augen blitzten gefährlich auf.
„Weil Sie es verdient haben, Potter“, zischte er kalt, „Sie haben weder Longbottom zu helfen noch ins Schulgewächshaus einzubrechen. Und wenn ich es mir recht überlege, für diese freche Frage sollte ich Sie glatt noch einmal nachsitzen lassen. Zwei Punkte Abzug für Gryffindor“
Harry spürte, wie Schweißperlen seinen Nacken herabrannen. Doch er hielt Snapes Blicken stand. Eisern schaute er in diese schwarzen Augen, die so finster und undurchdringlich waren.
„Und jetzt, Potter-“, sprach Snape langsam.
Doch…
„Quidditch!“ Harrys Stimme überschlug sich, so hastig fiel er Snape ins Wort, „Sie haben verhindert, dass Voldemort mich vom Besen schmeißt. Sie haben mein Leben gerettet“
Harrys Puls raste. Snapes schwarze Augen starrten jetzt so tief in seine grünen wie nie zuvor, völlig ausdruckslos.
„Quirrell hat mir das erzählt. Vor ERISED. Er sagte…er sagte, Sie wollten nie, dass ich sterbe.“

Für eine Sekunde schien es, als hätte die Welt aufgehört sich zu drehen. Noch immer blickten sie sich an. Dann geschah es. Snapes Züge, so hart und kalt wie sie gewesen waren, weichten plötzlich auf. Etwas Anderes als Hass und Hohn trat in seine Mimik, etwas … etwas Schmerzvolles. Harry konnte nicht sagen, was es war, doch die Überraschung traf ihn wie ein Blitz. Schlagartig wandte Snape sein Gesicht von ihm ab, fast so, als könne er es plötzlich nicht mehr ertragen, ihm in die Augen zu sehen. Atemlos starrte Harry ihn an, sah zu wie sein Lehrer die Hände aufs Regalbrett presste, steif und völlig verkrampft wie jemand, der mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte.
„Ihr Unterricht ist beendet, Potter“, flüsterte Snape gepresst und ohne Harry auch nur eines Blickes zu würdigen, „Nehmen Sie Ihren Tarnumhang und verschwinden Sie. Sofort!“.

Harry dachte nicht nach. Wie in Trance drehte er sich um, nahm den Umhang vom Schemel und schlich aus Snapes Büro. Erst als er die Wendeltreppe zum Kerker hinter sich gelassen hatte, kamen seine Gedanken wieder zum Atmen. Und eine große Frage hämmerte nur so in seinem Kopf.
Was war geschehen?


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