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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Der Fehler im Plan (Sommer 1996)

von SynthiaSeverin

Sie saßen noch immer im flackernden Licht und hatten die Augen aufeinander gerichtet, als plötzlich ein lauter Donnerschlag das Zimmer durchschallte. Reflexartig riss Severus den Kopf zum Fenster herum und Albus tat es ihm gleich. Vom Mond und der Nacht war nichts mehr zu sehen. Ein heftiger Regenschauer peitschte auf einmal wie wild Wasser gegen die Scheiben, das am Glas abperlte und so die Sicht völlig verwischte. Der Gewittersturm hatte begonnen. Schwerfällig stand Dumbledore auf. Mit gezogenem Zauberstab ging er auf das Fenster zu und schloss die Läden. Ohne das Blitzlicht und den Mondschein war es im Zimmer merklich dunkler. Doch Dumbledore kreiste nur einmal mit seinem Zauberstab durch die Luft und ringsumher erwachten die versteckten Lichter an den Wänden. Von den Porträts war der eine oder andere Protestruf zu hören, da sie aus dem Schlaf gerissen wurden oder sich zumindest nicht mehr schlafend stellen konnten.

Severus saß noch immer stocksteif auf seinem Stuhl und hatte den Blick auf Albus am Fenster gerichtet. Zuerst rechnete er noch damit, dass dieser sich jeden Moment zu ihm umdrehen und zum Pult zurückkehren würde. Doch Albus verharrte vor dem Fensterbogen und blickte nur nachdenklich zu einem Seitenregal hinauf. Dann nach einer Weile hob er seinen Zauberstab und eine kleine Phiole schwebte zu ihm herab. Kaum war sie sicher in seiner Hand gelandet, führte er den Zauberstab zu seinem Kopf und zog einen silbrigen Gazestreifen aus seiner Stirn. Severus beäugte ihn skeptisch.
„Was tun Sie da, Dumbledore?“
Albus wandte sich milde lächelnd zu ihm um.
„Ich denke, die Ereignisse dieser Nacht sollten nicht allein in meinem Kopf bleiben“
Severus antwortete nicht. Noch war ihm nicht zum Sprechen zu Mute. Der Orden des Phönix und die Kollegen kamen ihm in den Sinn. Doch er behielt seine Gedanken für sich. Kein weiteres Wort war über seine Lippen gekommen, als Albus endlich zum thronartigen Stuhl zurückkehrte, die Phiole neben der Zaubertrankfalsche auf die Tischplatte legte und sich wieder setzte. Der Regen prasselte nun heftig gegen die Läden und immer wieder war Donnergrollen zu hören. Für eine Weile schwiegen sie sich an. Um Albus nicht ins Gesicht sehen zu müssen, ließ Severus seinen Blick durch den Raum schweifen. Schließlich hefteten seine Augen sich an Fawkes, der noch immer ungerührt an seinem Kalkschulp knabberte. Endlich fasste sich Severus ein Herz.
„Was haben Sie nun eigentlich vor mit diesem… Auftrag? Die Anderen, werden Sie…?“
Er brachte es nicht über sich, die Sache auszusprechen. Der Gedanke, dass noch mehr Menschen von diesem Pakt erfahren würden, lag Severus schwer im Magen. Seine Hände zitterten. Mühsam versuchte er, sie ruhig zu halten und seiner Stimme einen gleichgültigen Ton zu geben. Doch er wusste instinktiv, dass Albus ihn durchschauen würde. Für einen Moment erfüllte Stille das Zimmer. Dann folgte ein leises Einatmen.
„Nun, ich denke“, sagte Dumbledore vorsichtig, „der Orden des Phönix sollte be-“
„- ich will nicht, dass jemand davon weiß! -“, platzte ihm Severus ins Wort.
„- sser nicht informiert werden.“
Sie endeten gleichzeitig. Severus riss seinen Kopf herum. Und für einen Moment lang schauten sie sich gegenseitig verwundert an. Schließlich hellte Dumbledores Miene sich auf.
„Wie ich sehe, sind wir uns einig. Welch seltener Moment“, sprach er zufrieden lächelnd.
Noch immer verblüfft starrte Severus ihn an.
„Sie haben die Absicht, dies für sich zu behalten, Dumbledore?“, fragte er skeptisch.
Irgendwo über ihren Köpfen ertönte ein weiterer Donnerschlag.
Albus seufzte leise.
„Ja, ich denke, es wird das Beste sein, wenn wir Stillschweigen bewahren. Fürs Erste zumindest. In einem Jahr mögen die Dinge vielleicht anders stehen. Ich fürchte - “
„-Ich will ihr Wort!“, unterbrach ihn Severus abermals.
Dumbledore blickte auf. In den blauen Augen spiegelte sich ein Blick, den Severus schon vor vielen, vielen Jahren einmal darin gesehen hatte. Damals, als er ihm das letzte Mal ein solches Versprechen abgerungen hatte.
„Mein Wort, Severus?“, fragte Albus erstaunt.
„Ihr Wort, dass Sie weder heute noch morgen noch irgendwann jemanden etwas von dieser Sache erzählen werden!“, sagte Severus energisch.
Dumbledore fixierte ihn für einen Moment. Dann seufzte er wie damals. Offensichtlich widerstrebte es ihm, seiner Bitte nachzukommen. Erst nach einer Weile antwortete er zögerlich.
„Nun gut, wenn dies Ihr Wunsch ist“
Severus atmete auf.

Im selben Augenblick fuhr eine Windböe durch die alten Fensterläden und rüttelte so heftig daran, dass einer davon aus der Angel sprang.
„Reparo - Colloportus“, sprach Dumbledore mit gezogenem Zauberstab ruhig und alles sah wieder so aus, als wäre nichts geschehen. Doch anstatt sich nach dieser kleinen Störung wieder Severus zuzuwenden, blickte er an seinem Zauberstab entlang nachdenklich ins Leere. Dann mit einem Mal stand er wieder auf und lief mit auf dem Rücken gekreuzten Armen durchs Zimmer.
Severus beobachtete ihn verwundert. Albus hielt an einem storchbeinigen Tischchen, auf dem, wie Severus erst jetzt erkannte, das Denkarium stand. Nebel trieben darüber, als schwimme gerade eine Erinnerung darin.
Für einen Augenblick schaute Albus zu dem Gerät hinab. Dann ließ er abermals eine Phiole aus dem Regal schweben und entkorkte sie.
„Und Sie glauben, dass der Orden des Phönix uns Schwierigkeiten bereiten könnte?“, fragte Severus, weil ihm nichts Besseres einfiel.
Albus hielt vor dem Denkarium inne.
„Ja, ich habe meine Bedenken“, antwortete er schließlich und ohne seinen Verbündeten anzusehen richtete den Zauberstab auf die nebelumwehte Oberfläche des Beckens.
Snape atmete hörbar durch.
„Es könnte übrigens passieren, Severus, dass Lord Voldemort eines Tages sehr interessiert meinem Zauberstab sein wird“, fügte Albus beiläufig hinzu, noch immer ohne ihn anzusehen.
„Ihrem Zauberstab?“, fragte Severus verwundert.
„Es ist ein sehr mächtiges und altes, um nicht zu sagen, historisches Stück, oh ja“

Dumbledore hatte seinen Blick kurz zum Pult hinüber schweifen lassen, doch nicht zu Severus, sondern zu dem zerbrochenen Ring auf der Tischplatte, „Ich bin mir sicher, dass es sein Interesse wecken wird, nach dem, was letztes Jahr auf dem Friedhof von Little Hangleton geschah. Wir sollten wachsam bleiben. Derzeit ist noch nicht möglich, weil die Kraft in ihm zu stark ist. Doch nach meinem Tod muss er zerstört werden.“
Und mit besagtem Zauberstab begann Dumbledore nun die Erinnerungen aus dem Denkarium zu fischen. Severus spürte, wie sein Gesicht kalt wurde und seine Hände wieder zu zittern begannen, als sich ihm eine Frage aufdrängte.
„Und falls etwas schiefgeht, bedeutet das, dass er im Zweifelsfall mich -? “
Er sprach nicht aus, doch Albus wandte sich abermals um. Und nun schaute er ihn an, direkt in die Augen. Diesmal war es Severus, der einen bohrenden Blick aufsetzte. Über die Lippen im Silberbart kam kein Wort. Doch Dumbledores Gesicht hatte etwas an Farbe verloren. Schließlich nickte Severus knapp. Er hatte verstanden. Ein weiter Punkt also auf der Liste der Gründe, warum er in Lebensgefahr schwebte. Halleluja.
„Ich glaube nicht, dass dies zum Problem werden wird“, sprach Albus sanft in seine Gedanken, „Meine Pläne gelingen meist. Allerdings… Allerdings haben meine Fehler auch schlimmere Konsequenzen“. Er schien in Gedanken und den letzten Satz mehr zu sich selbst zu sprechen. Dann schüttelte er den Kopf: „Wir sollten uns jetzt aber erfreulicheren Dingen zuwenden“.

Severus runzelte die Stirn und starrte ihn an. Erfreuliche Dinge? Erfreuliche Dinge in einer Nacht, in der sein einziger Vertrauter fast gestorben wäre und er vor der unangenehmsten Aufgabe ihrer Mission stand? Na da war er ja mal gespannt. Dumbledore lächelte, verschloss die Phiole und kam auf ihn zu. Er ließ sich Zeit, bis er sich gesetzt hatte, ehe er sich erklärte.
„In Anbetracht der gegebenen Umstände gedenke ich Ihnen einen alten Wunsch zu erfüllen, Severus“.
Snape hob die Augenbrauen.
„Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen, Dumbledore“
Albus strahlte ihn an.
„Die Stelle für Verteidigung gegen die Dunklen Künste ist für dieses Jahr noch nicht besetzt.“
Mit einem Mal saß Severus kerzengerade in seinem Stuhl und schaute sein Gegenüber mit großen Augen an. Er musste sich verhört haben, oder?
„Sie meinen…?“
„Ich meine, dass die Schüler von Hogwarts am besten auf das Kommende vorbereitet sind, wenn sie von dem Lehrer unterrichtet werden, der über die Pläne ihres größten Feindes aus erster Hand Bescheid weiß“.
Dumbledore blickte ihn geheimnisvoll lächelnd an.
Severus saß noch immer stumm auf seinem Platz und etwas geschah mit ihm, das nur sehr selten passierte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Ein ehrliches Lächeln. Wie viele Jahre hatte er schon von diesem Moment geträumt und doch niemals geglaubt, ihn noch erleben zu dürfen? Endlich! Endlich durfte er sein Lieblingsfach unterrichten. Oh welch merkwürdig selige Stunde. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus. Ein Gefühl von Freude und Triumpf. Dann aber meldete sich der Verstand wieder zu Wort.
„Wenn ich aber Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichte, wer unterrichtet dann Zaubertränke?“
„Oh“, antwortete Albus und ließ seinen Blick zum leeren Denkarium schweifen, „Ich werde wohl einen alten Kollegen bitten wieder an die Schule zurückzukehren.“
„Slughorn?“, fragte Severus verwundert.
Albus nickte wortlos.
„Slytherin bleibt natürlich in Ihrer Hand“, fügte er rasch hinzu.
Severus nahm es recht gleichgültig auf. Sein alter Hauslehrer erinnerte ihn an seine Schulzeit und an Lily. Aber zumindest gab es mit ihm jemandem im Kollegium, mit dem er etwas fachsimpeln konnte, sollte er jemals das Bedürfnis danach verspüren.

Für eine Weile schwiegen er und Dumbledore sich an und nur das Prasseln des Regens und der Donner waren zu hören. Severus‘ Blick fiel auf Albus‘ verkohlte Hand und seine Freude über die neue Stelle erlosch wie eine Kerze im Sturm. Wehmut erfüllte ihn. Dass Albus‘ Tod ihm erst seinen Wunschberuf bescherte, war mehr als nur ein Wermutstropfen. Noch immer hatte keiner von ihnen ein Wort gesprochen. Severus wusste, dass ihr Gespräch zu Ende war.
„Nun, ich denke, das war es dann wohl“, sagte Albus wie zum Beweis und seine blauen Augen ruhten auf ihm.
Schweigend stand Severus auf und packte den goldenen Trank ein.
„Vergessen Sie die nicht“, unterbrach ihn Albus und reichte ihm mit der gesunden Hand die Phiole mit seinen Erinnerungen, „Es wird vielleicht einmal ein Tag kommen, an dem Sie sie brauchen könnten.“
Zögerlich griff Severus danach und mit zusammengepressten Lippen packte er die Philole weg.
„Auf Wiedersehen, Dumbledore“, sagte er schwerfällig.
„Eine gute Nacht, Severus“, antwortete Albus warm. In seinen blauen Augen spiegelte sich Besorgnis. Schnell wandte Severus sich ab und ging zur Türe, wissend, dass seine Blicke ihm folgten.

Im leeren Zimmer blieb Albus Dumbledore allein zurück und atmete schwer. Er ahnte, dass er irgendetwas fühlen sollte. Doch sein Herz war leer. Fast so, als hätte ein guter Baumeister einen Staudamm in ihm errichtet, der keinen Tropfen Wasser hindurch ließ. Albus wagte es nicht, auch nur seine Fingerspitze an diese Mauer zu legen, auch nur eine Sekunde länger über die Geschehnisse dieses Abends nachzudenken. Über das, was er Severus auferlegt hatte. Denn er wusste zu gut: Wenn auch nur ein Stein in diesem Staudamm sich ein wenig lockern würde, würde eine Flutwelle ihn hinfort spülen. Und er hatte doch noch ein Schiff durch den Sturm zu lenken.
Erschöpft blickte Albus zur Zimmerdecke auf. Genau in diesem Augenblick ließ ein gewaltiger Schlag die Balken erzittern.
Severus erreichte den Flur im siebten Stock und hörte plötzlich nur noch Donner und Regenprasseln an den Scheiben. Seine Ohren dröhnten. Starkwind heulte ums Schloss, riss Blätter und Ästchen von den Bäumen, peitschte sie gegen die Mauern. Der Sturm war wie ein wildes Tier, das auf einmal erwacht war. Blitze tauchten den Flur in grelles Licht. Ein paar Meter nur war Severus gegangen, als ihm plötzlich Wind entgegenschlug und sein langes, schwarzes Haar zerzauste. Der Sturm hatte ein Fenster aufgedrückt. Und in dem Brausen hielt eine Gestalt auf Severus zu. Sie zückte den Zauberstab, schloss und versiegelte das Fenster. Dann wandte sie sich um. Es war Minerva McGonagall. Und sie schien aufgebracht.

„Ein Glück, dass ich Sie hier treffe, Severus“, sprach sie auf ihn ein, „Professor Trelawney ist mir eben völlig aufgelöst in die Arme gelaufen. Ein Blitz ist wohl in ihrem Turmzimmer eingeschlagen. Flitwick schaut gerade nach. Es ist nicht viel passiert, glaube ich. Doch sie war einfach nicht zu beruhigen, sprach von einem schlechten Omen und Albus. Ich glaube ja nicht an solchen Mumpitz. Aber bei diesem Gewitter? Und schon ein Turm getroffen, man weiß ja nie. Sie waren bei ihm, geht es ihm gut?“
„Ja, alles in bester Ordnung“, log Severus und fühlte sich elend, „Wenn Sie mich entschuldigen würden“
Ohne ein weiteres Wort rauschte er an Minerva vorüber, rauschte vorbei an Fenstern, gegen die der Regen prasselte, durch das Blitzlicht mit dem unheimlichen Heulen des Sturms in den Ohren. Die Welt schien vor seinen Augen zu verschwimmen. Severus war übel, als er endlich die Treppe zu seinem Büro erreichte. Von dem Gewittersturm, der Stockwerke über seinem Kopf die Flure in gleißendes Licht tauchte, war in den Kerkern nichts mehr zu sehen. Finster war es hier unten. Finster und still wie in einem Grab. Quietschend öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer. Neben den gepackten Koffern für Spinner’s End sank Severus auf sein Bett und schlug sich die Hände vors Gesicht. Etwas fiel durch die Ritzen seiner Finger zu Boden: Tränen.


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