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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Ein tödlicher Pakt (Sommer 1996)

von SynthiaSeverin

Der Nieselregen vor dem Fenster setzte mit einem Mal aus. Die Luft im Zimmer schien zu stehen. Es war der kurze Augenblick direkt bevor ein Sturm losbrach. Absolute Ruhe erfüllte das Zimmer. Nur der Phönix im Hintergrund ließ etwas von sich hören.

Severus saß wie versteinert auf seinem Stuhl und starrte mit aufgerissenen Augen in die Leere. Er musste sich verhört haben. Er musste träumen, halluzinieren. Das konnte niemals die Wirklichkeit sein. Das konnte Dumbledore niemals gesagt haben! Atmete er noch? Schlug sein Herz noch? Oder hatte ihm Albus gerade tatsächlich den Todesstoß versetzt? Eine quälende, schier endlose Zeit der Stille verging, in der Severus es nicht wagte, etwas zu sagen. Doch endlich öffnete er zittrig den Mund.

„Möchten Sie, dass ich es jetzt gleich erledige? Oder wünschen Sie ein wenig Zeit, um einen Grabspruch zu verfassen?“

Es war pure Ironie. Die einzige Medizin gegen einen drohenden Zusammenbruch im Angesicht des Unglaublichen. Alles, was seinen Verstand und seine Seele noch vor dem sicheren Auseinanderfallen retten konnte. Gleich, gleich würde er aus Dumbledores Mund hören, dass dies alles nur ein schlechter Scherz gewesen war, er musste es hören. Er MUSSTE es hören!

„Oh, nicht so schnell“, antwortete Albus und blickte seinem Erben lächelnd ins Gesicht. Selig musste er an die vielen, kleinen Momente zurückdenken, in denen er Severus einen Auftrag erteilt hatte und daraufhin ein Schimmer von unterdrückter Mordlust in diesen schwarzen Augen aufgeflammt war. Ja, er hatte seinem Verbündeten in all den Jahren wahrlich Gründe genug geliefert, ihn umbringen zu wollen, zu guter Letzt diese wahnwitzige Bitte. Snapes Miene sprach Bände. Doch Albus verdrängte den Anflug eines Gedankens an die Gefühlswelt seines Schützlings augenblicklich. Mit aller Macht schob er einen Riegel aus guter Laune davor. Zu viel stand auf dem Spiel. Wenn die Tür zu seiner Seele aufspringen und die Mauer um sein Mitgefühl einbrechen würde, wäre alles verloren. Er durfte sich von Severus‘ Gefühlen nicht mitreißen lassen, nicht in dieselbe Falle tappen wie bei Harry. Den entscheidenden Punkt hatte sein Verbündeter ohnehin noch nicht verstanden: Der Tod gehörte zu jedem Leben, Liebe und Freundschaft aber konnten ewig sein. Ihre Macht überwand alles Sterbliche.

Lächelnd fuhr Albus fort. „Ich vermute, der richtige Moment wird sich bald einstellen. In Anbetracht dessen, was heute Abend geschehen ist“, er lenkte Snapes Aufmerksamkeit auf die verfluchte Hand, das Mal seines Todesurteils, „können wir sicher sein, dass es binnen eines Jahres geschehen wird.“

Severus Atem stockte. Er meinte es ernst. Albus meinte tatsächlich ernst, was er sagte. Für eine Sekunde schien die Welt aufgehört zu haben, sich zu drehen und unterzugehen in einem Meer aus Wahnsinn. Panisch schaute sich Severus nach einem letzten Halt um.
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht zu sterben“, fuhr er Albus so scharf an wie nie nochmals zuvor, „warum lassen Sie es nicht Draco tun?“
Die Wut schoss in ihm empor wie eine Flammensäule und Verzweiflung war der Spiritus. Wenn Dumbledore dieses Irrsinn wirklich ernst meinte, warum sollte er es tun, warum ER? Für einen Augenblick wusste Severus nicht, was seinem Zorn mehr Zunder gab. Die Tatsache, dass Albus das Sterben gleichgültig war oder die Tatsache, dass er ihn umbringen sollte. Und dann noch dieses Lächeln auf dem faltigen Gesicht. Verflucht, das war nicht witzig! Das war kein Spiel. Das hier war bitterer Ernst. Merkte dieser alte Schwachkopf denn überhaupt noch was?

Albus atmete ein. „Die Seele dieses Jungen ist noch nicht so beschädigt“, sagte er und ließ seinen Blick abermals zum Fenster schweifen. Wieder netzte ein leichter Regenfilm die Scheiben. Doch diesmal wurde er stärker. Immer mehr Tropfen trieb der Wind dagegen. Allmählich wurde es schwierig für Albus, Severus anzusehen. Seine Verzweiflung war wie ein Sturm, der bereits an seiner Fassade rüttelte. Doch Albus versuchte ihm mit einem Lächeln zu trotzen. „Ich möchte nicht, dass sie meinetwegen auseinandergerissen wird“.

Nun, diese Ausflucht war keine Lüge, aber auch nicht die volle Wahrheit. Natürlich wollte er das Leben und die Seele des jungen Malfoys schützen, der zu dieser Tat ohnehin nicht fähig sein dürfte. Doch ebenso wollte er auch Severus vor der Bürde des Auftragsmords durch Voldemort bewahren, seine Position unter dessen Gefolgsleuten stärken, so dass Hogwarts in sicheren Händen wäre und dann gab es noch den Elderstab, der mit ihm untergehen musste. Doch dies konnte Albus Severus in dieser Sekunde nicht auf einmal erzählen. Alles hatte seine Zeit.

„Und meine Seele, Dumbledore? Meine?“, platzte es aus Severus heraus. Er spürte, dass er dem Ertrinken im Irrsinn nahe war. Vor seinen Augen war der letzte rettende Strohhalm durch einen gezielten Sensenschlag Dumbledores gefallen. Er wusste nicht mehr, was er fühlen oder denken sollte. Die Wogen schlossen sich über ihm und er hatte nur noch das Bedürfnis, die Steine aus der Wand, die Albus immer gewesen war, herauszureißen, bis nichts mehr davon blieb. Niemanden wollte Severus umbringen, mit niemandes Blut seine Finger beschmutzen, am wenigsten mit Albus Dumbledores. Die Vorstellung, wie Bellatrix oder der Dunkle Lord persönlich, seinen Zauberstab zu erheben, um einem Unschuldigen das Lebenslicht auszuhauchen, ekelte ihn an. Dabei ging es nicht darum, dass ein Mord seine Seele zerreißen konnte. Nicht nur jedenfalls. Natürlich wollte er seine Seele nicht mit einem Mord belasten, aber…Verflucht, verstand Albus denn nicht, was all das bedeutete? Er sollte doch leben, leben! Severus würde sterben ohne ihn. Lily war schon so lange gegangen und wer sollte ihm in dieser alltäglichen Finsternis noch ein Licht sein, wenn er kalt in der Erde liegen und vermodern würde? Er durfte ihn nicht verlassen, er durfte nicht gehen!

„Sie alleine wissen, ob es Ihrer Seele schaden wird, einem alten Mann zu helfen, Schmerz und Demütigung zu vermeiden“, sagte Albus, lächelnd wie zuvor. Noch immer konnte er Snape nicht direkt antworten sich nicht auf ihn einlassen. Wären sie beide noch fähig dazu, zu tun, was getan werden musste, wenn sie offen über ihre Bedenken sprachen? Ein Blitz, der am Rande von Hogsmeade zu Boden ging, tauchte das Zimmer in ein bizarres Licht, das mehr Schatten warf als es verscheuchte.
„Ich erbitte mir diesen einzigen, großen Gefallen, Severus, weil mein Tod so sicher kommen wird, wie die Chudley Cannons dieses Jahr Letzte der Liga sein werden.“, ließ Albus wieder einmal nur die Spitze des Eisbergs der Wahrheit aufblitzen, „Ich gestehe, ich ziehe einen raschen, schmerzlosen Abgang jener langwierigen und hässlichen Angelegenheit vor, die es werden würde, wenn beispielsweise Greyback daran beteiligt wäre – wie ich höre, hat Voldemort ihn angeworben? Oder die gute Bellatrix, die gern mit ihrem Essen spielt, bevor sie es verspeist.“

So viele Gedanken gingen Albus durch den Kopf. Doch so wenige nur brachte er über seine Lippen. So leicht sprach er auf Severus ein, als diskutierten sie über die Wetteraussichten. Doch mit den letzten Worten blickte er auf und schaute über die Halbmondbrille hinweg direkt in die schwarzen Augen seines Verbündeten. Tiefer in die Seele, tiefer als Worte es jemals könnten, ging manchmal ein Blick.

Severus erstarrte. Er hörte, was Albus sagte. Doch die Worte flogen an ihm vorüber wie Fledermäuse in der Nacht. Es war der Blick, Dumbledores Blick, der ihm durch Mark und Bein ging. Dieser Blick in den eisblauen Augen, den Severus kannte, doch der ihn niemals mit einer solchen Wucht getroffen hatte wie in diesem Moment. Er fühlte sich, wie jemand der versteckt in einem dunklen Wald stand und plötzlich von einem gleißenden Lichtschein enttarnt wurde. Zu gut wusste er, was Albus tat. So oft hatte es der Dunkle Lord vergeblich bei ihm versucht. Doch vor seinem Mentor versagten wie immer all seine Kräfte. Severus konnte spüren, wie Albus‘ Blick ihn durchdrang, auf die dunkle Flecken in seiner Seele fiel, die er so gerne herauswaschen würde. Mord und Folter und böse Magie: Die Finsternis, die er gesehen, ja mit geschaffen hatte. Schrecken, tief in den schwarzen Nebel seiner Vergangenheit gehüllt und plötzlich - Licht.

Eine alte Hand, die ihn aus dem fauligen Morast der Grausamkeiten herauszog und auf einen Stuhl in Hogwarts warf. Ein phönixgleicher Schein, aus blauen Augen strömend, der den Nebel lichtete, bis nur noch ein paar letzte graue Dunstschwaden der düsteren Vergangenheit ihn umgaben.

Und Severus hatte verstanden. Viel besser verstanden, als wenn nur ein weiteres Wort zwischen ihnen gefallen wäre. Was eine unschuldige Seele vielleicht zerrissen hätte, ihm konnte es nichts mehr anhaben. Nichts von dem, was sich Dumbledore erbat, konnte ihn tiefer in die Finsternis treiben, als er in einer anderen Zeit aus eigenem Entschluss gegangen war. Der Finsternis, aus der Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore ihn zurück ins Licht geführt hatte von jenem Moment an, als Severus versprochen hatte, Harry Potter zu beschützen. Und es waren die Schatten, diese letzten Schatten auf seiner längst befleckten Seele, die es Severus immer erlaubt hatten, für Albus das zu sein, was er war, ohne zu riskieren, noch tiefer zu sinken – der Spion, der alle Schrecken der Herrschaft des Dunklen Lords mit kühler Selbstbeherrschung ertrug, dem es keineswegs an Kaltblütigkeit, sondern alleine am Willen fehlte, einen Avada Kedavra zu sprechen.

Lange hielt Severus Dumbledores Blick und fast schien es ihm, als ob die blauen Augen ihm leise antworteten: „Genau darum, Severus, bitte ich dich und nicht Draco Malfoy um diesen Gefallen - weil du bereits hinter den Vorgang der Schuld getreten bist und die Finsternis kennst.“ Und noch etwas schienen sie zu flüstern. Severus konnte nicht sagen, was es war. Ein ungreifbares Gefühl, eine Ahnung von Etwas, dessen Existenz sich nur als Schatten niederschlug: Dem Gefühl einer tiefen Verbundenheit, wie sie Severus noch nie erlebt hatte. Fast so, als ob Albus selbst hinter dem Schleier stände und nicht davor.

Er konnte sich nicht länger wehren. Jedes Papier, mit dem er das Kartenhaus seiner letzen Hoffnungen errichtet hatte, fiel ihm aus der Hand. Klirrend laut zersprang die Brille, die er versucht hatte, aufzusetzen. Albus war dem Tode geweiht. Severus wusste es. Er wusste es zu gut, auch wenn er die Augen davor verschließen wollte. All seine Tränke und Gegenflüche waren nutzlos. Sie konnten seinen Tod nicht verhindern, nur hinauszögern für kurze Zeit. Das Ende rückte unaufhaltsam heran. Ein Kloß so groß wie Kessel lag ihm im Hals.

Und doch schien sich auf einmal der Himmel der Vorahnungen über ihm zu lichteten. Allmählich glaubte er, zu verstehen, was Albus mit dieser Bitte bezweckte. Es schien ihm noch um weit mehr zu gehen, als schnell und sanft zu sterben. Severus musste der Wahrheit, die er so gerne von sich weggeschoben hätte, endlich ins Gesicht sehen. Draco Malfoy hatte nicht das Zeug zum Mörder. So gut wie Voldemort und Dumbledore wusste er das. Und so sehr ihm dieser Gedanke auch missfiel: Hätte Albus ihn nicht um diesen Gefallen gebeten, früher oder später hätte es der Dunkle Lord getan. Es gab keinen Ausweg.

War es das, was Dumbledore wollte? Sie beide vor Zorns Voldemorts bewahren? Und Severus‘ Gunst beim Dunklen Lord stärken, damit auch Hogwarts in sicheren Händen war? Wenn das stimmte, dann war das… eine wirklich ausgeklügelte Strategie. Und passend. Passend zu Albus, der immer nach dem großen Ganzen strebte. Severus würde das nie verstehen. Seine Welt war es nicht. Auch wenn der Gedanke, dass der Dunkle Lord Hogwarts und all seine Schüler in seiner Gewalt hätte, ihm aus irgendeinem Grund sauer aufstieß. Aber er hatte sich aus Liebe Dumbledore angeschlossen, nicht um die Welt zu retten. Und aus Liebe würde er den Weg weitergehen. Aus Liebe zu Lily – und zu Albus. Severus wusste, dass er an ihm - dem Menschen, der ihm nach Lily am meisten bedeutete - niemals das seelenzerreißende Verbrechen eines hasserfüllten Mordes würde begehen können. Doch er war fähig, ihn zu töten. Zu töten, um ihm seinen letzten Wunsch nach einem sanften und schmerzlosen Dahinscheiden zu erfüllen und seine Rolle im Plan zu spielen.

Noch immer zitterte Severus innerlich, wenn er an all dies dachte. Doch er versuchte, den Kloß in seinem Hals herunterzuwürgen. Dieser Augenblick, das spürte er, war ernster und tiefer war als alles, was er je an Dumbledores Seite durchgestanden hatte. Diese Bitte trug ihre Freundschaft weit über die Grenzen der Gegenwart hinaus, die nur noch als fahler Schimmer im gleißenden Licht der Ewigkeit verglomm. Sie standen jenseits der Zeit. Und für einen Augenblick schienen sich alle von Severus‘ Sorgen in den alten, blauen Augen zu verlieren. Diesen Augen, die ihn noch immer durchdrangen, als ob Albus ihn einfach nicht loslassen und mit sich alleine lassen wollte. Severus eigenes Ringen nach Nähe, Anerkennung, Freundschaft verblasste in Dumbledores bittendem Blick. Er hatte verstanden. Verstanden, wie sein Vertrauter, der immer das Wohl aller vor Augen hatte, dachte. Die blauen Augen verrieten es ihm. Und so schwer es Severus auch ums Herz dabei war, er konnte ihm seine Wünsche, den nach einem angenehmen Tod ebenso wie den, die Welt zu retten, nicht verwehren. Zu viel bedeutete Albus ihm, als das irgendetwas mächtiger sein konnte als seine freundschaftliche Liebe zu ihm. Scheinbar war es der Fluch seines Lebens für die wenigen, die es geschafft hatten, die Mauer um seine Seele zu überwinden, alles zu tun, selbst wenn es sein eigener Untergang war. Mühsam rang sich Severus dazu durch, sein Einverständnis zu geben. Die Schwere in seiner Brust versagte ihm, die folgenschweren Worte auszusprechen. Ein steifes Nicken war alles, wozu er fähig war.

„Danke, Severus“, flüsterte Albus und das gleißende Licht eines Blitzes offenbarte einen zufriedenen Glanz in seinen Augen. Es war, als ob die Worte in der Stille der Unendlichkeit verklangen. Jedes Gefühl in Severus schwieg.


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