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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Eine unliebsame Aufgabe (Winter 1995/1996)

von SynthiaSeverin

Düstergraues Morgenlicht fiel durch die schmalen, kleinen Fenster in den Gewölberaum, als plötzlich mit einem ohrenbetäubenden Gedröhne die Schellen losgingen.
„Ruhe, verflucht!“, zischte Severus im Halbschlaf, holte aus und wischte mit voller Wucht den Ohrenwecker vom Nachttisch. Klirrend fiel er zu Boden und hauchte seinen letzten Ton aus. Im Käfig in der Ecke zuckten die Jobberknolls zusammen.

Severus sank zurück auf das Kissen, presste die Augen zu und wälzte sich drei Mal hin und her. Er wollte den Morgen gerne noch ein bisschen von sich fernhalten. Doch es half nichts. Der Wecker hatte seine Aufgabe glänzend erfüllt. Mürrisch wand Severus sich aus seinem Bett, warf einen vernichtenden Blick auf die Trümmer am Boden, angelte sich den Zauberstab und nuschelte widerwillig „Reparo“. Aus ihren kleinen Vogelaugen sahen die Jobberknolls eingeschüchtert zu.
„Starrt mich nicht an wie drei Kröten auf Lähmungsserum oder ihr seid die nächsten“, blaffte er sie an. Dann wandte er sich um, zog eine Packung Körner aus einem Fach seines Wandschranks und füllte ihr Futter auf. Sein Magen rumorte, doch anders als den Vögeln fehlte ihm auf Frühstück jeglicher Appetit.

Es war der letzte Ferientag und damit das Ende der Zeit, in der sich Severus noch vor seiner Aufgabe drücke konnte: dem Besuch am Grimmauldplatz. Die Aufwartung, um diesem Rotzlöffel von Potter die frohe Botschaft ihrer künftigen Sonderstunden zu überbringen. Zum Teufel mit diesem Morgen, zum Teufel mit diesem Tag, zum Teufel mit Dumbledore! Warum konnte er seine Drecksarbeit nicht einfach mal selbst machen. Warum musste er sie andauernd ihm aufbrummen? Offensichtlich war der feine Herr sich wohl zu schade für so schnöde Dinge wie Unterricht. Das war Sache der Angestellten. Verbittert riss Severus seine Robe vom Stuhl und tauschte, ohne sich um die Morgenwäsche zu kümmern, das Nachthemd gegen sie ein. Tausend mal lieber würde er den Schlossweg hinunterlaufen und dort nach Little Hangleton apparieren, als auch nur eine Sekunde mit diesem Potterlümmel eingesperrt zu sein. Doch er hatte keine Wahl. Befehl war Befehl. Verärgert spuckte Severus in einen Kupferkessel am Boden, in dem noch stinkend das Abwasser der letzten Destillation stand und stapfte die Treppe hinauf zur Großen Halle.

Wie so oft in den Winterferien, wenn kaum ein junges Gesicht im Schloss geblieben waren, stand auch an diesem Morgen nur ein Tisch in der Mitte des Raumes, an dem Schüler und Lehrer gleichermaßen frühstückten. Dass Umbridge an dieser Tafel nicht Platz nahm, da sie beschlossen hatte, ganz vorschriftsmäßig über die Ferien ihren „wohlverdienten“ Urlaub zu nehmen, tröstete Severus nur milde. Zu viel Tannennadelduft, der noch immer in der Luft hing, reichte schon aus, um seine Laune gründlich zu verderben. Da brauchte er nicht noch ein pinkfarbenes Hexengewand. Wie er Weihnachten in Hogwarts einmal wieder überlebt hatte, war ihm noch immer ein Rätsel. Natürlich hatte Dumbledore es nicht lassen können, ihn auch diesmal wieder zu Plumpudding, Zuckerstangen und dem Besuch der Weihnachtsfeier überreden zu wollen. Jedes Jahr war es das gleiche Spiel. Und wie jedes zweite oder dritte hatte Severus sich dazu herabgelassen, von den Süßigkeiten tatsächlich zu probieren. Der Bissen war ihm fast im Halse stecken geblieben und als er ihn endlich doch hinuntergewürgt hatte, quälten ihn zwei Stunden lang Magenschmerzen. Er hatte es eben einfach nicht verdient, irgendetwas zu genießen. Warum er sich doch immer wieder auf Dumbledores Verführungen einließ, wo er es doch besser wusste, war ihm selbst ein Rätsel.

Heute kam er als Letzer in die Halle, alle Anderen hatten sich bereits gesetzt und warmes Licht der schwebenden Kerzen fiel auf sie herab. Selbst Trelawney hatte sich zu ihnen gesellt. Severus blieb auf der Schwelle stehen und spürte, wie ein Stich seine Brust durchzuckte. Da saßen sie alle in trauter Eintracht, während draußen in der Welt ein düsterer Kessel Unheil brodelte und schaufelten sich Eier und Speck auf die Teller. All diese Unschuldsgeister, die nicht wussten, was es bedeutete wenn einen nachts das Brennen des Dunklen Mals aus dem Schlaf riss.

Was für eine verlogene Harmonie! Hier konnte Severus nicht bleiben. Nicht in diesem Lügenschimmer. Hier gehörte er nicht her. Allein in der letzten Woche hatten die rotglühenden Augen zwei Mal in sein übermüdetes Gesicht geblickt und wollten in sein vor Okklumentik schmerzendes Gehirn eindringen. Der Hauself hatte umsonst vor der Kerkertüre mit seinem Gruß aus der Küche gewartet. Alles, was Severus später noch gefunden hatte, war eine schmutzige Nachricht auf dem Boden gewesen. Sie lag neben einer Teigmasse, die entfernte Ähnlichkeit mit einem Törtchen hatte und von Wachstropfen einer niedergebrannten Kerze übersät war. Wahrlich, es war ein wundervoller sechsunddreißigster Geburtstag gewesen. Und die anderen Tage waren auch nicht besser verlaufen.

Der Dunkle Lord war sehr aktiv in diesen Weihnachtsferien. Er plante etwas Großes, sprach von treuen Anhängern, die er dem Zaubereiminister durch sein Geschick entzogen hatte und davon, dass der Kreis der Todesser bald wachsen werde. Severus schwante Übles, von einer Insel in der Nordsee und Wesen, denen man besser nicht begegnen sollte, wenn man keinen Patronus beherrscht. Die Vorahnung schlug ihm seit Tagen auf den Magen. Er hatte keinen Appetit und noch weniger hatte er Lust auf Gesellschaft. Sollten sie sich doch alle in ihrer gottverdammte Glückseligkeit wälzen, bis sie daran erstickten. Er würde den Hauselfen befehlen, ein paar Brötchen in sein Büro zu bringen und noch einen Kessel aufsetzen, ehe er nach London aufbrechen müsste.

Gerade hatte Severus auf dem Absatz kehrt gemacht, als ihn eine wohlbekannte Stimme zurückrief.
„Ah, Severus. Wie schön, dann sind wir ja vollzählig. Ich habe Ihnen den Platz zu meiner Linken freigehalten.“

Er wandte sich um, blickte in die blauen Augen. Und auf einmal brach die Mauer seines Zorns und nur ein Gefühl hilfloser Verzweiflung blieb in ihm zurück.

Dumbledore!

So tief seine Wut auf ihn war, so wenig konnte Severus ihn doch aus vollem Herzen für die unliebsame Aufgabe hassen. An die Wand klatschen wollte er ihn und im gleichen Moment ihm wieder hochhelfen, hoffend, dass er sich nichts gebrochen hatte. In den Boden treten wollte er ihn und doch wünschte er sich nichts sehnlicher, als von ihm zu hören: „Severus, ich glaube an dich!“

Hatte er je ein Dankeswort von Dumbledore gehört, dafür, dass er sein Leben für ihn riskierte. Wusste Albus überhaupt, was er für ihn leistete? Scherte er sich überhaupt um ihn? Saß er jemals in seinem Stuhl im Schulleiterbüro und dachte daran, dass er vielleicht eines Tages nicht mehr zurückkommen würde? Oder war ihm das alles völlig egal?

Manchmal mochte Severus ihn am liebsten anschreien.

Sieh mich an! Siehst du mich? Siehst du, wie dreckig es mir geht? Siehst du, wie sehr ich dich brauche, weil ich alleine nicht aus diesem Schlamassel herauskomme? Bedeute ich dir etwas oder bin ich dir gleichgültig? Sag es mir. Sag es mir jetzt!

O, es war nicht so, dass sich Severus vor seiner Aufgabe scheute. Er würde alles tun, um dieses Schlangengesicht für den Mord an Lily büßen zu lassen, mit dem größten, bittersten Vergnügen, das er nur aufbringen konnte. Aber er wollte verdammt nochmal Dumbledores Anerkennung dafür und nicht zu diesem Potterbalg geschickt werden ohne einen triftigen Grund.

Doch all diese Dinge kamen nie über Severus‘ Lippen. Er hatte schon in Spinner’s End niemals gewagt, diese Fragen zu stellen, als die Augen, die über ihn wachten, noch schwarz gewesen waren. Und auch vor Lily hatte er geschwiegen. Zu groß war seine Angst, dass die Antwort, die er bekommen würde, seine letzten Hoffnungen wie ein Kartenhaus zusammenstürzen lassen würde. Dass das Damoklesschwert des Ausgesprochenen in jäher Endgültigkeit auf ihn niederfahren und seine Seele in Stücke reißen würde. Im Schweigen und im Unwissen gab es noch eine Hoffnung und Sentimentalitäten waren ohnehin nur etwas für Schwächlinge, Weicheier und Feiglinge. Und er war nicht feige, nicht schwach!

Stumm ging Severus zum Tisch hinüber, setze sich neben Albus und schaufelte sich ein wenig Eier und Speck auf den Teller. Ein Gutes hatte die Sache zumindest – wenn Dumbledore wollte, dass er Potter Okklumentik beibrachte anstatt es selbst zu tun, so konnte er damit wenigstens verhindern, dass Albus und sein goldenes Kalb Zeit miteinander verbrachten. Und das gab Severus eine grimmige Genugtuung.

Er stach die Gabel in sein Essen, führte sie zum Mund und würgte den Bissen herunter wie eine bittere Pille.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nĂ€chsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zĂ€hlt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck