Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Vertraulichkeiten (Sommer 1995)

von SynthiaSeverin

„Einen schönen Abend, Dumbledore, es war mir eine Ehre“
„Auf Wiedersehen, Dadädus und eine gute Nacht“

Albus atmete tief durch und konnte ein leichtes Gähnen gerade noch unterdrücken, als der Mann mit dem gezogenen Zylinder seinen Hut wieder aufsetzte und vor ihm in den Kamin stieg. Obwohl fast jeder der Versammelten noch ein persönliches Wort mit ihm wechseln wollte, war der offizielle Teil des Abends erledigt. Und Albus war recht froh darüber, denn allmählich spürte er die Müdigkeit in seinen alten Knochen. Es war eine sehr lange Woche gewesen und die nächste würde vermutlich auch kein Stück kürzer ausfallen. Allmählich leerte sich der Raum. Um den Holztisch in der Mitte des Zimmers wurden Stühle gerückt, Hexen und Zauberer gaben sich an der Küchentüre die Klinke in die Hand und das Feuer im Kamin loderte ununterbrochen grün auf.

Nach so vielen durchwachten Nächten in den letzten Tagen, nach so vielen sorgenvollen Stunden im letzten Jahr, beobachtete Albus das Treiben mit einer seltsam wehmütigen Freude. Dunkle Zeiten kamen auf die Welt zu und doch schien an diesem Abend im Grimmauldplatz Nummer zwölf ein Licht in der Finsternis entzündet worden zu sein. Besonders froh war Albus darüber, in den Reihen seiner Getreuen auch einige neue Gesichter begrüßen zu dürfen. Der Verdienst Arthur Weasleys, aber auch Alstaor Moodys. Nymphadora Tonks war sein Schützling gewesen und als junge Aurorin ein wertvoller Gewinn für den Orden des Phönix. Jedem, der an diesem Abend das Haus noch verließ, wünschte Albus persönlich eine gute Nacht. Severus antwortete nur kühl, ehe er unter den aufmerksamen Blicken Professor McGonagalls eine Hand voll Pulver in den Kamin warf und seine Privatadresse in die Flammen raunte. Wenigstens er schien in seiner üblichen Verfassung zu sein, dachte Albus, auch wenn er sich wie so häufig wünschte, er könnte etwas anderes von seinem Schützling behaupten. Minerva jedoch schien etwas zu beschäftigen. Dumbledore war nicht entgangen, dass ihre Blicke während seiner Rede immer wieder von ihm hin zu Severus abgeglitten waren und sie dabei recht bedrückt wirkte.

Bis auf Remus Lupin und Sirius Black, die derzeit im Haus am Grimmauldplatz wohnten, waren sie beide nun die Letzten, die vor dem Kamin in der Küche standen.
„Zeit, nach Hogwarts zurückzureisen“, sagte Albus und blickte seiner besten Freundin lächelnd ins Gesicht, „ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich auf mein weiches Bett freue, Minerva. Magst du ein Brausedrop?“
„Nein Danke, Albus“, antwortete die Hexe mit dem strengen, schwarzen Zopf leise und ließ etwas Flohpulver ins Kaminfeuer rieseln, ehe sie mit einem Fuß schon auf dem Rost ein letztes Mal zu dem alten Mann aufblickte, der sich gerade ein Zitronenbonbon in den Mund steckte.
Albus folgte ihr und Sekunden später standen sie beide im dunklen Schulleiterbüro, in dem ein neugeborener Phönix friedlich auf seiner Vogelstange döste. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs entzündete Dumbledore einen Kandelaber auf einem storchbeinigen Beistelltischchen und mehrere verborgene Lichter an den Wänden.
„Was ist los, Minerva?“, fragte er fürsorglich, „ich sehe, dass du etwas auf dem Herzen hast. Wenn du mit mir reden möchtest, so ist jetzt die beste Gelegenheit dazu.“
Professor McGonagall seufzte schwer und sank auf den Stuhl vor dem Pult nieder.
„Es ist wegen Snape“, gestand sie ernst.
„Ja, das ist mir nicht entgangen“, antwortete Dumbledore ruhig, trat um das Pult und setzte sich ebenfalls.
„Albus…“, begann Minerva auf ihn einzusprechen, während sie zu ihm hinübersah, „ich weiß nicht, ob du mit ihm nicht einen furchtbaren Fehler machst.“
Nun war es Dumbledore, der seufzte, doch schwieg.
„Du weißt, dass ich diese Stellenbesetzung schon immer kritisch gesehen habe“, fuhr McGonagall energisch fort ehe er doch noch etwas sagen konnte, „damals schon. Hauslehrer. Und Snape gerade einmal einundzwanzig. Der jüngste Lehrer, den wir je an dieser Schule hatten und dann auch noch solch eine verantwortungsvolle Position!“
„Die Jugend wird niemals ihren Weg finden, wenn man sie vor jeder Herausforderung bewahrt“, antwortete Albus ihr beschwichtigend, „Abgesehen davon, irrst du dich, Minerva. Aspasia Sophis nahm ihre Lehrtätigkeit sogar schon im zarten Alter von neunzehn Jahren auf und wie du siehst hat sie es sogar bis zur Schulleiterin geschafft.“
Er deutete auf das Bild einer Hexe mit wachen, braunen Augen in einem mittelalterlichen, blau-bronzefarbenem Kleid, die stolz von der Leinwand zurück lächelte. Doch Minerva nahm keine Notiz ihr.
„Darum geht es doch gar nicht. Ich habe nichts gegen junge Lehrer, wenn sie… nun ja, wenn sie geeignet sind. Aber Severus… Albus, du hast mir damals erklärt, dass der junge Mann in Schwierigkeiten stecke, an die falschen Leute geraten war und keine Familie mehr habe, an die er sich wenden könne. Ich habe dir geglaubt. Ich kannte ihn, er war auch mein Schüler gewesen und ich konnte mir vorstellen, dass er in ungünstiges Fahrwasser geraten war. Lapalien, Jugendsünden. Und er wirkte in der ersten Zeit auch so bedrückt, so geknickt, hat ja kaum etwas gegessen und niemanden an sich herangelassen. Aber ich hatte ja keine Ahnung! Jetzt verstehe ich auch, was Alastor, Verzeihung, Barthy Crouch Junior meinte, als er sagte, wir hätten ein faules Ei im Nest.“
Dumbledore hielt ihren Blick, während er ernst die Stirn kräuselte.
„Barthy Crouch Junior ist der Grund, warum wir heute Abend den Orden des Phönix wieder einberufen mussten, Minerva. Auf sein Wort ist kein Gewicht zu legen.“
„Das mag ja sein, aber in diesem Fall…“

Sie atmete schwer ein, als ob sie sich vorbereite, etwas Bedeutungsschweres zu sagen, dann neigte sie sich vor.
„Todesser, Albus, Todesser. Ausgerechnet Du. Du, der Grindelwald besiegt hat, dafür sogar berühmt geworden bist. Der immer ein Fürsprecher der Mugglegeborenen und anderer Randgruppen in unserer Gemeinschaft war, der den Orden des Phönix gegründet hat! Wie kannst du, ausgerechnet du, jemanden trauen, der in der Gefolgschaft eines Mannes stand, der Muggle und Mugglegeborene gewaltsam unterdrücken will, der uns allen als der größte schwarze Magier aller Zeiten gilt?“

Sie sah ihm scharf in die Augen. Und Albus spürte, wie sein Herz sank. Wie die Bilder von Ariana und Grindelwald aus dem Staub der Vergangenheit entstiegen und sich als Nebelschleier zwischen ihn und seine langjährige Vertraute drängten. Einer Vertrauten, die nichts von der schwersten Bürde seines Lebens wusste.

„Menschen können sich ändern, Minerva“, sagte er leise, „Severus hat sich schon damals bekehrt, als Spion für uns gearbeitet. Und Spione sind immer ein wertvoller Gewinn für uns.“
Und für einen Augenblick schaute Minerva ihn nur schweigend an. Ein Ausdruck von tiefer Besorgnis stand auf ihrem Gesicht.

„Ich weiß ja, dass du so einige Spione hast, Albus. Aber wie vielen davon ist das Dunkle Mal eingebrannt, das Zeichen des engsten Kreises um ihn? Und wie viele von deinen Spionen hast du nach Hogwarts geholt? Albus, ist dir je in den Sinn gekommen, dass Du weißt scho-“
„Voldemort, Minerva, Voldemort. Nenn ihn beim Namen. Das Schweigen nährt nur seine Macht. Ich habe diese Unsitte nie verstanden.“
„Nun gut, ist dir je in den Sinn gekommen, dass Vol… Voldemort dir vielleicht jemanden untergeschoben haben könnte, um dich all die Jahre auszuspionieren? Snape könnte ihm heute sicherlich ein beträchtliches Wissen über dich liefern.“
„Ich vertraue Severus“, antwortete Dumbledore schlicht, doch bestimmt, „Er hat aufrichtig bereut, sich damals Voldemort angeschlossen zu haben. Er ist kein schlechter Mensch. Und er steht auf unserer Seite“
Abermals atmete Minerva schwer durch.
„Ich schätze ja deinen Glauben an das Gute im Menschen, Albus“, sagte sie schließlich und klang dabei so, als würde sie jedes Wort sorgfältig wählen, „aber glaubst du nicht, dass du in dieser Sache vielleicht etwas nunja blauäugig bist? Severus ist nicht gerade das, was man als angenehmen Zeitgenossen bezeichnen könnte. Er ist zynisch, abweisend und ungerecht zu den Schülern. Er tyrannisiert sie. Er hat es geschafft, Longbottom so einzuschüchtern, dass sein Irrwicht seine Gestalt annahm, wenn ich daran erinnern darf, was Remus uns erzählt hat. Und er hasst Harry, Albus. Harry, den Jungen, der lebt. Harry, auf den Du-weißt… ich meine, auf den Voldemort es seit dessen Geburt abgesehen hat.“
Albus schloss für eine Sekunde die Augen, atmete schwer durch.
„Das lässt sich wohl nicht leugnen“, gestand er leise. Minerva blickte ihn durchdringend an.
„Was, wenn Snape vor unserer Nase versucht, den Jungen für ihn mürbe zu machen? Und du holst ihn auch noch in den Orden des Phönix.“
„Noch einmal Minerva, ich versichere dir, dass Severus sich gewandelt hat. Und er versucht gewiss nicht, Harry etwas anzutun, darauf hast du mein Wort. Auch wenn ihr Verhältnis zueinander zugegeben getrübt sein mag. Aber du erinnerst dich vermutlich, was damals in den Jahren ihrer Schulzeit zwischen James und Sirius und ihm vorgefallen ist?“
„Schon Albus, aber…“

Plötzlich stockte Minerva, schwieg für ein paar Sekunden und als sie wieder zu sprechen begann, hatte ihre Stimme fast etwas Flehentliches.
„Was ist es, das dich so sicher macht, Albus, was?“
Ihre Worte waren wie ein Pfeil, der Dumbledore durchbohrte. In ihren Augen glänzten Fragezeichen. Wie drängend sie nach einer Antwort suchte, war offensichtlich. Er seufzte.
„ich habe meine Gründe“, sagte er leise.
„Aber warum sagst du sie mir dann nicht, vielleicht könnte ich das alles dann ja verstehen.“
„Das kann ich nicht, Minerva. Vertrau mir einfach, … bitte.“
Wieder herrschte für ein paar Sekunden Stille. Dann stand Professor McGonagall auf, machte sich bereit zum Gehen.
„Du weißt, dass ich das immer tue, Albus“, sagte sie besorgt, „und ich will dich nicht zu einer Antwort drängen. Ich hoffe nur, dass du weißt, was du tust. Eine gute Nacht.“
Und sie wandte sich um.
„Eine gute Nacht, Minerva und bis morgen“, rief ihr Dumbledore hinterher. Sein Tonfall hatte nichts von seiner üblichen Heiterkeit.

Er schaute ihr nach, schaute zu, wie der strenge schwarze Zopf im Schatten zur Türe zum Treppenhaus verschwand. Dann setzte er die Halbmondbrille ab und rieb sich die Stirne. Nun war es also nicht mehr nur Harry, der an Severus zweifelte. Er hatte befürchtet, dass es soweit kommen würde, schon in dem Moment, als Snape vorgetreten war, um Fudge das Dunkle Mal zu zeigen. Und nun waren seine Befürchtungen wahr geworden. Wenn ihn nur sein Wort an Severus nicht binden würde, wenn er ihr doch nur die Wahrheit erzählen dürfte. Er kannte Minerva lange genug, um zu wissen, wie sie reagieren würde. Kalkbleich würde sie erst werden, tief betroffen. Doch dann würde sie aufspringen. Und wenn nicht gerade Ferien wären, sie würde schnurstracks in die Kerker hinabsteigen und Severus bei was auch immer er gerade tun mochte, ziemlich unsanft unterbrechen. Sie würde sich auf ihre resolute Art Gehör verschaffen, wenn es sein musste auch mit dem Zauberstab. Und dann würde sie ihm eine Standpauke halten. Eine Standpauke, die es in sich hätte. Eine Standpauke über Fehler, die man im Leben macht und Chancen, sie wieder gut zu machen und dass es eine Schande sei, sich aufzugeben. Und noch ehe Severus dazu käme, irgendetwas anderes zu tun, würde sie ihn packen, vor den nächstbesten Spiegel zerren, ihn fragen, was er darin sähe und solange nicht von ihm weichen, bis er zugab, dass sein Spiegelbild noch immer das eines Mensch sei.
Kurzum sie würde die Mauer, die Severus so sorgsam um sich aufgebaut hatte, in Windeseile niedertrampeln und dafür sorgen, dass Albus in seinem Büro ein völlig verstörtes, schwarzes Häufchen Elend würde auffangen müssen, das einfach nicht glauben konnte, dass Menschen etwas Gutes in ihm sehen können. Wie sehr würde Albus ihm diese Erfahrung gönnen. Doch leider band ihn sein Wort. Gewiss, Minerva würde ihm vertrauen, doch nur weil er, Albus Dumbledore, selbst es tat, aus Loyalität zu ihm und nicht um Severus selbst willen. Warum sich Menschen auch immer für das entschieden, was ihnen nicht gut tat…

Auf einmal hielt Albus inne. Warum war er selbst eigentlich nie in die Kerker hinabgestiegen und hatte Severus vor den Spiegel gezerrt? Warum hatte er es nicht über sich gebracht, ihm vor eineinhalb Wochen zu sagen, dass er froh war, ihn lebendig und naja nicht ganz, doch größtenteils unversehrt wieder ins Schloss zurückkehren zu sehen? Warum wollte es ihm einfach nicht gelingen, ihm einmal, nur ein einziges Mal offen zu sagen, was er über ihn dachte? Das Band zwischen ihnen war schon immer sonderbarer Natur gewesen. Es war immer eine bizarre Nähe zwischen ihnen gewesen. Eine Nähe, die einen zurückschrecken und das Weite suchen ließ, wie der unerwartete Blick in einen plötzlich auftauchenden Spiegel. Niemand in Albus‘ Umkreis rüttelte so sehr an der Fassade seines eigenen Geheimnisses wie Severus. Niemand hätte, ohne es selbst zu wissen, eine so große Macht, sie zum Einsturz zu bringen, wie er. Und vielleicht war dies der Grund, warum Albus nie in den Kerker hinabgestiegen war. Weil er fürchtete, sich zu verraten. Weil er fürchtete, sich in diesen schwarzen Augen selbst zu begegnen. Und sich, sich hatte er niemals vor den Spiegel gezerrt. Vielleicht sollte er Minerva einmal darum bitten?

Plötzlich fuhr Albus zur Türe um. Ein Geräusch hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen. Im Rahmen erschien ein Gesicht mit einer viereckigen Brille auf der Nase. Minerva war zurückgekehrt.

„Er hat Harrys Klasse kurz vor Halloween gedroht, einen von ihnen zu vergiften, um ihre Gegentränke auszuprobieren. Eine Schülerin hat es mir am letzten Schultag gestanden. Das Mädchen war so eingeschüchtert, dass sie sich ein dreiviertel Jahr lang nicht traute, dies jemanden zu erzählen. Ich denke, du solltest es wissen. Ich wollte es dir schon vor Tagen sagen, doch du warst ja leider die ganze Zeit beschäftigt. Bis Morgen, Albus“.

Sie drehte sich um und war endgültig gegangen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Während der vier Stunden, die ich in dem verspäteten Zug verbrachte, sprudelten mir alle diese Ideen nur so im Kopf herum.
Joanne K. Rowling