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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Ein Spion verlässt das Schloss (Sommer 1995)

von SynthiaSeverin

Die Minuten nachdem Fudge den Krankenflügel verlassen hatte, zogen vorüber wie die Schemen eines irrealen Traums. Viel wurde gesprochen und doch schien keiner der Anwesenden die Bedeutung all der Worte wirklich begriffen zu haben. Niemand konnte wirklich fassen, was in dieser Nacht geschehen war. Nach und nach leerte sich das Zimmer. Bill Weasley, Minerva McGonagall und als letztes Sirius Black zogen einer nach dem anderen von dannen, bis am Ende außer den stummen Beobachtern um Harrys Bett nur noch Albus Dumbledore und Severus Snape geblieben waren. Schweigen, so tief wie die Nacht selbst, hatte sich wie ein geisterhafter Schleier über den Raum gelegt, als der Kopf des aus der Asche auferstandenen Phönixordens sich umwandte und für eine letzte Anweisung die schwarzen Augen seines Verbündeten suchte.

Albus konnte sich nicht erinnern, dass es ihm jemals schwerer gefallen war, Severus ins Gesicht zu sehen als in diesem Moment. Severus – der gerade sein Geheimnis vor Fudge wortwörtlich offengelegt hatte, nur um ihm, Albus Dumbledore, den Rücken zu stärken. Eine Geste tiefer Loyalität, die Dumbledore im Wissen um Snapes Ringen mit der Angst vor Entdeckung nicht hoch genug anrechnen konnte. Und Severus, den er gerade dazu gedrängt hatte, mit Sirius Frieden zu schließen – Sirius, dem Erzfeind, den sein Schützling für einen Beinah-Mord an ihm verantwortlich machte. Doch was war all das im Vergleich zum Gebot dieses Moments? Einem Moment, der jenseits aller Zeit zu stehen schien. In dem Jahre einfach verpufften und Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft miteinander verschmolzen?

Die Zaungäste, die sie beobachteten, waren für Albus nicht mehr existent. In der dieser Sekunde gab es nur Severus für ihn, ihn allein. Seinen Verbündeten, seinen Schützling, seinen Schicksalsgenossen, der ihm heute so viel näher war, als damals, als sie das letzte Mal an diesem Punkt gestanden hatten.

Noch einmal zogen Bilder der vergangenen Monate an Albus vorüber, als er in diese schwarzen Augen sah. Bilder von Severus‘ erstem Geständnis der Rückkehr des Dunklen Mals auf seinem Arm und die Angst, die Snape vergebens versucht hatte vor ihm zu verbergen; Bilder vom Weihnachtsball, an dem Severus angekündigt hatte zu bleiben, obwohl er ihm die Türe geöffnet hatte; die Beschämung, die Albus angesichts des Muts seines Schützlings vor sich selbst empfand; und nicht zuletzt die jüngsten Wochen, die Sorgen und Gewissensbisse, die ihn quälten; seinen Verdacht, in den er seinen Verbündeten doch nicht mehr eingeweiht hatte und das Schweigen, das sich zwischen sie gedrängt hatte; Der Staudamm, der nur das Nötigste - die Informationen, die Snape an Voldemort weitergeben dürfe - hindurch sickern ließ. Die Ruhe vor dem Sturm, der nun losgebrochen war.

Eines wusste Albus: Wenn es nur eine Chance, eine letzte Chance gab, herauszufinden, ob Snape ihren gemeinsamen Weg auch wirklich aus freien Stücken weitergehen wollte, er ihm begreiflich machen konnte, dass er frei war, dass es seine, nur seine Entscheidung war, dann war es dieser eine Moment. In nur wenigen Stunden würde es zu spät dafür sein. Die bittere Gewissheit der Bedeutung dieser Nacht stand wie ein kalt leuchtendes Licht zwischen den beiden Männern, das tiefe Schatten auf ihre Gesichter warf, als das Unausgesprochene all der vergangenen Wochen im Begriff war, Sprache zu werden. Dumbledore öffnete die Lippen…

„Severus, Sie wissen, was ich von Ihnen verlangen muss. Wenn sie willens sind…wenn sie bereit sind...“

Für eine Sekunde schien die Welt still zu sehen, zu warten. Die janusköpfige Frage schwebte im Raum wie eine Seifenblase, eine Kugel aus Glas, zerbrechlich. Reglos standen die beiden Männer sich gegenüber und blickten sich an. Snapes Gesicht war bleich, doch in den schwarzen Augen spiegelte sich Erkenntnis. Das klare, schreckliche Verstehen, welche Stunde geschlagen hatte.

Er wusste, was dieser Augenblick bedeutete. Wusste, dass er alles entscheidend war. Die Gefahren aus denen er Harry Potter in den letzten Schuljahren gerettet hatte, sie waren nichts im Vergleich zu dem, was ihm nun bevorstehen würde. Dies war der Moment, den ihm Dumbledore vor fast 14 Jahren vorausgesagt hatte. Obwohl Severus es schon seit einer Stunde wusste und noch so viel länger ahnte, dass die Zeit der Einlösung seines Versprechens gekommen war, war es allein dieser Augenblick, der zählte. Das endgültige Scharnier, die letzte Weiche für einen Weg, auf dem es keine Rückkehr gab.

In welche Richtung würde sie weisen? War er verpflichtet dem einst aufgestellten Wegweiser folgen?

In Albus‘ blauen Augen und in seinen Worten lag eine letzte Erlaubnis, den Pakt zu brechen, Nein zu sagen und Karkaroffs Weg zu folgen oder sich in der Sicherheit der Keller von Hogwarts einzuschließen. Für einen Augenblick erinnerte sich Severus an ihr Gespräch nach dem Weihnachtsball und die Nacht, die selbigem gefolgt war. Angst ließ ihn noch blasser werden, doch seine Augen glitzerten vor Entschlossenheit. Nicht eine Sekunde musste er über seine Antwort nachdenken. Er würde nicht von Dumbledores Seite weichen. Nicht nachdem Lily für ihren Sohn gestorben war. Ihr Schicksal und seine Schuld hatten seit eineinhalb Jahrzehnten seinen Platz bestimmt – an der Seite des Mannes, der Voldemorts größter Widersacher war. Für sie würde er seine Rolle spielen, um ihren Sohn vor ihrem Mörder beschützen. So sehr er Harry Potter auch hasste - Lily würde er nicht noch einmal verraten, ihr Opfer nicht sinnlos werden lassen. Und ein Teil von ihm brannte aller Gefahr zum Trotz nur darauf, Voldemort in die Augen zu sehen und in seine Dienste zurückzukehren. Doch nicht als sein treuer Gefolgsmann - sondern als einer derjenigen, die ihn zertreten würden, wie er es gewagt hatte, Lily zu zertreten.

„Das bin ich“, antwortete Snape entschieden und machte sich bereit zum Gehen.
„Viel Glück“, hörte er Albus ihm noch wünschen.
Doch was in dessen Gesicht geschrieben stand, als sein Blick ihm folgte, sah Severus nicht mehr.

Nachdenklich stand Dumbledore vor Harrys Bett, sah den schwarzen Umhang am Ende des Zimmers immer kleiner werden. Da ging sein Schützling, ließ die Sicherheit des Schlosses für ihre gemeinsame Mission hinter sich. Er hatte sein Wort gehalten, tatsächlich gehalten. Hatte es ausgeschlagen, die letzte Brücke in die Freiheit zu nehmen, die er ihm gebaut hatte. Albus ließ die letzten Sekunden Revue passieren und – verfiel in minutenlanges Schweigen. Nur zu gut wusste er, was er von Severus abverlangt hatte. Wusste, in welche Gefahr er ihn soeben geschickt hatte. Und es wäre Lüge gewesen, wenn er behauptet hätte, dass es ihm leicht dabei ums Herz war. Als sie das letzte Mal in einer ähnlichen Situation gewesen waren, war Severus Snape noch ein junger Todesser gewesen, dessen Gleichgültigkeit ihn mit Abscheu erfüllt hatte. Damals war es nur ein Vertrag gewesen. Doch die Jahre hatten so viel verändert. Verachtung war Verständnis und Vertrauen gewichen. So weit war der Weg gewesen, den sie gemeinsam gegangen waren. Und Severus ging ihn noch weiter.

Noch immer sah Albus seine Miene vor sich. Dieser Mut.… diese Entschlossenheit …. diese Tapferkeit in den schwarzen Augen hinter dem angstgebleichten Gesicht. Wahrlich: Der Junge hätte nach Gryffindor gehört. Viel mehr noch als er selbst, den der Hut fast nach Ravenclaw stecken wollte und der sich so lange davor gescheut hatte, Grindelwald entgegenzutreten, der seiner Schwäche für Macht wegen vielleicht sogar nach Slytherin gehört hätte. Vielleicht hätte es Severus vor dem Schlimmsten bewahrt, wenn er unter Godrics statt unter Salazars Dach aufgenommen worden wäre. Wie bewundernswert seine Unerschrockenheit war und doch wie elend war Albus zumute. Würde er seinen Schützling jemals wiedersehen? Oder würde man in ein paar Tagen in Little Hangleton die Leiche eines fahlen Mannes mit langen, schwarzen Haaren finden? Eines Mannes, der gewagt hatte, Lord Voldemort zu hintergehen und dem es nicht gelungen war, dessen Legilimentik zu trotzen? Dumbledore wollte die Antwort nicht wissen. Als er Severus fragte, ob dieser bereit und willens sei, zu Voldemort zurückzukehren, da sprachen zwei Seelen aus ihm. Das „Geh!“ des Kopfs einer Widerstandsbewegung, doch auch das „Bleib!“ eines Narren, der liebte.

Für eine Sekunde dachte Dumbledore noch darüber nach, dann glitten seine Gedanken ab zu Sirius und Lupin, zu Hagrid und Arthur Weasleys, bis sie schließlich wieder in der Krankenstation und beim Tod eines Schülers angekommen waren. Einen Tod, an dem er Mitschuld trug.

„Ich muss mit den Diggorys reden“, sagte Dumbledore schließlich, wies Harry an, seinen Trank zu nehmen und verließ das Zimmer.


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