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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Zerrissene Seelen (Frühling 1995)

von SynthiaSeverin

Dumbledore konnte nicht sagen, wie lange er sich die Prozesse um Karkaroff und die Longbottoms noch angesehen hatte oder durch Bertha Jorkins Jugendtage gewandert war. Doch als eine Glocke, sei es in der wirklichen Welt, sei es im Fluss seiner Erinnerungen, zur vollen Stunde schlug, brach er seine Beobachtungen abrupt ab und kehrte ins Turmzimmer von Hogwarts zurück. Gedankenschwer blickte er hinab auf die treibenden Nebel im Steinbassin. Etwas Anderes als die silbernen Schlieren und flimmernden Bilder längst vergangener Jahre hatte sich leise in sein Bewusstsein geschlichen bis es seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Etwas, das ihm keine Ruhe mehr ließ.

Kurz griff sich Albus an die Stirn, dann stand er auf. Seine Schritte kreisten durch das Büro, so ruhelos wie seine Gedanken. Ein stetiger Strom aus Bewegung, umflattert von einem Vogel mit feuerfarbenem Gefieder, der nicht von seiner Seite wich. Harry hatte Voldemort nicht gesehen, nur eine Stuhllehne und einen Zauberstab. Doch seine Narbe hatte geschmerzt… Diese besondere Narbe.

Und der Dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen.
als Ebenbürtigen kennzeichnen.
Ebenbürtigen

Die Worte echoten in Dumbledores Kopf. Was hatten sie zu bedeuten? Worauf wollte die Prophezeiung hinaus, die er unter dem Dach seines Bruders vor einer halben Ewigkeit aus Telawneys Mund gehört hatte? Dass eine Verbindung zwischen Harry und Voldemort bestand, wusste Albus schon seit geraumer Zeit. Schon am Morgen nach der Halloweennacht in Godric’s Hollow vor fast vierzehn Jahren, als er die feine Blitznarbe auf der Stirn des kleinen Jungen sah, hatte er einen ersten Verdacht. Sicherlich, viel hatte Albus noch nie von Vorhersagen gehalten. Doch er brauchte auch keine Prophezeiung, um zu wissen, dass dies keine gewöhnliche Fluchnarbe war, allein das magische Verständnis eines Mannes, der vielen als der größte Zauberer der Gegenwart galt. Mit Harrys Rückkehr in die magische Welt mehrten sich die Zeichen. Ollivanders Brief - der Zwilling zu Voldemorts Zauberstab; Sein zweites Schuljahr – Severus, der herausfand, dass Harry Parsel sprach. Und nun Narbenschmerzen und Visionen. Die Verbindung existierte, sie existierte zweifellos. Doch welchen Charakters war sie… welcher Natur? Worauf beruhte dieses merkwürdige Band zwischen dem Jungen und dem größten dunklen Zauberer aller Zeiten?

Im grellen Sonnenlicht, welches das kreisrunde Büro durchflutete, blitzte plötzlich etwas metallisch auf. Dumbledore wandte seinen Blick, wandte die blauen Augen dem Funkeln zu und sah – das Schwert von Gryffindor. Ein Schaudern packte ihn, als ein schrecklicher Gedanke aus dem Nebel trat und allmählich Gestalt annahm. Die Kammer des Schreckens, Ginerva Weasley, Tom Riddles Tagebuch – der Horkrux! Der Horkrux, mit dem Voldemort so merkwürdig unvorsichtig umgegangen war. Was es unwahrscheinlich machte, dass er der einzige war. Wenn Voldemort seine Seele zu oft zerbrochen hatte, konnte es vielleicht sein, dass…? Und wenn ja, konnte es dann sein, dass Harry…?

Dumbledore schritt zu seinem Schreibtisch, ließ sich auf dem thronartigen Stuhl sinken und bereitete sich ein Glas Wasser, während der Phönix sanft auf seinem Schoß landete. Es war gewiss nicht das erste Mal, dass Albus über diese Möglichkeit nachdachte. So sehr er den Gedanken auch zu verdrängen versuchte, so fieberhaft er nach anderen Erklärungen für die Anzeichen suchte - die Schreckgestalt, dieser düstere Verdacht, geisterte immer wieder einmal durch seine Gedanken, wie ein schwarzes Phantom. Die ersten nebligen Schatten einer leisen Vorahnung kamen ihm bereits vor vierzehn Jahren, doch mit Harrys Parsel und dem Tagebuch hatten sie erstmals konkrete Gestalt angenommen. Noch war es freilich nur eine Theorie, ein Verdacht. Noch hatte er keine Beweise. Noch konnte es eine andere Erklärung für all dies geben. Doch was, wenn diese furchtbare Vermutung wahr sein sollte… was würde dies für die Zaubererwelt, für den Jungen bedeuten, den er so sehr liebte, als wäre er sein eigener Sohn? Was in Anbetracht all der Zeichen, die auf Voldemorts Rückkehr standen?

Albus seufzte schwer, während er Fawkes übers Gefieder strich. Tiefe Sorgenfalten kräuselten seine Stirn. Finstere Furchen, die sein wahres Alter verrieten, das man ihm sonst nur recht selten anmerkte. Er hatte es sich zu leicht gemacht, viel, viel zu leicht. Geflohen war er vor Verantwortung, die – möglicherweise – einmal bleischwer auf seinen Schultern lasten würde. Dieser grauenvollen Verantwortung, der Richter für ein furchtbares Urteil sein zu müssen - dem Todesspruch, der entweder über einen Jungen, der nichts für sein Schicksal konnte oder über die halbe magische Welt verhängt werden müsste. Ein Frösteln, Zittern, Gänsehaut, die sich auf seinem Rücken ausbreitete, wenn er nur daran dachte, dass er Harry, dem Enkel, den er nie hatte, vielleicht einmal würde sagen müssen, dass Tom Riddle nicht würde sterben können, wenn nicht auch er sterben würde. Ja, Albus hatte es noch nicht einmal geschafft, dem Jungen von der Prophezeiung zu erzählen. Zu sehr brach es sein Herz, als das Kind vor nun mehr fast vier Jahren ihn mit den leuchtenden, grünen Augen anblinzelte und so unschuldig die Frage stellte, warum Voldemort ihn töten wollte. Zwei Jahre lang, wenn nicht sogar noch länger, hatte er sich mit dem Gedanken getröstet, dass Riddle noch zu geschwächt war, um sich zu seiner alten Größe zu erheben und Harry etwas anzuhaben. Dass noch Zeit bliebe, Zeit, irgendeine Lösung zu finden, sollte sein schrecklicher Verdacht sich bestätigen. Dass es ihm mit Hilfe von Severus gelingen würde, Voldemort in Schach und von dem Jungen fern zu halten.

Plötzlich stand Albus wieder auf. Fawkes flatterte aufgeschreckt in die Höhe, ehe er wie ein Sinnbild brennender Gedanken dem großen, schlanken Mann folgte, der in seiner himmelblauen Robe durch den Raum rauschte.

Severus… Severus! Albus hatte ihm nie die ganze Wahrheit erzählt, nie in seine furchtbare Vermutung eingeweiht. Die letzten Jahre war es noch nicht relevant gewesen. Voldemort war zu entkräftet für eine Rückkehr. Harry sei Dank musste man sagen, denn der Junge hatte es zwei Jahre hintereinander so glänzend verhindert. Und Albus sprach ungern über reine Vermutungen, für die er noch keine konkreten Beweise hatte. Wenn er jemanden in seine Gedanken einweihte – und das geschah selten - dann sollten diese auch Hand und Fuß haben. Doch konnte er es zulassen, dass Severus den einst eingeschlagenen Weg noch weiter mitgehen würde und ihm dies verschweigen? Er brauchte ihn, er brauchte einen fähigen Spion in Voldemorts Reihen. Doch was bedeutete es für das Versprechen, dass Severus ihm einst gegeben hatte, wenn seine schreckliche Vermutung einmal die Gestalt der Wahrheit annehmen würde? Albus erinnerte sich lebhaft an den gerade einmal Einundzwanzigjährigen, der weinend in seinem Büro zusammengebrochen war, an die bitteren Tränen, die den gleichen Boden tränkten, auf dem seine Füße nun Fusseln eines alten Teppichs zu Staub traten. Fast als wäre es erst gestern gewesen, erschien es ihm, dass er die Hand an Snapes Schmerz angelegt hatte, um ihn in die Verantwortung zu drängen, der er selbst für Ariana nie gerecht geworden war. Eine Verantwortung, die sich in Harry spiegelte, wiederholte. Wie sehr erinnerte der Junge ihn an sie.

Manchmal, musste Albus zugeben, hegte er noch eine Spur von Abscheu gegen Severus. Denn Harrys Schicksal war auch seine Schuld gewesen. Doch dann sah er, dass sein Schützling seine Schuld trug und sich manchmal quälte, ja wahrhaft quälte, um der Aufgabe gerecht zu werden, die er ihm auferlegt hatte. Und wer wäre er, Albus Dumbledore, der seine Schwester auf so grausame Weise verlieren musste, wenn er nicht an Reue und Umkehr glauben würde? Sicherlich, der Hass, den Severus gegenüber dem Jungen hegte, stieß ihn zuweilen ab. Doch sein Verstand kannte die Ursache, wusste dass Severus den Vater in dem Jungen sah und was dieser ihm angetan hatte. Etwas, dass die Abscheu in Kummer verwandelte. Und noch etwas wusste Albus: Dass der junge Mann damals vermutlich seinem Leben ein Ende gesetzt hätte, wenn er ihm keinen Weg aufgezeigt hätte, Wiedergutmachung zu leisten. Eine Perspektive, die Albus sich selbst einst aus eigener Kraft mühsam hatte erkämpfen müssen.

Und heute? Sie hatten seit dem Weihnachtsball nicht mehr offen über Voldemorts Rückkehr geredet, über Kararoff und das Trimagische Turnier ja, aber nicht über ihn. Doch die Blicke, die sie im letzten halben Jahr tauschten, sprachen Bände. Schweigen, Masken, Augen, die sich trafen. Albus kannte sie nur zu gut. Die Vorboten des Krieges. Und Severus fürchtete um die Entdeckung des Dunklen Mals auf seinem Arm, um seine Enttarnung. Sein Schützling hatte damals erkennen lassen, dass er an seiner Seite bleiben würde. Doch zu welchem Preis? War es wirklich seine freie Entscheidung? Sollte Albus nicht noch einmal nachfragen? Andererseits, er brauchte Severus, er brauchte ihn so dringend.

Nachdenklich hielt Dumbledore inne. Harry und Severus, Severus und Harry. Beide wollte er sie retten und zugleich lag die Zukunft der Zaubererwelt in seiner Hand, rief Voldemort zu einer neuen Partie eines alten, grausamen Spiels auf, in dem sie alle ebenso Figuren auf dem Spielbrett waren. Und wieder einmal musste er, Albus Dumbledore, Puzzleteile zusammenfügen, die sich nicht zusammenfügen wollten. Wieder einmal kreuzten sich die Fäden der Schicksale so vieler Menschen zwischen seinen Fingern. Wieder einmal würde er Kapitän eines Schiffs sein, dass er durch stürmische See lotsen müsste. Und so umsichtig er den Kahn auch lenken mochte, so wusste er doch, dass auch diesmal wieder Männer und Frauen über Bord gehen würden. Etwas, das ihm schlaflose Nächte bereitet hatte und wieder bereiten würde. Die Schwäche der Narren, die lieben.

Vielleicht, vielleicht würde es doch noch einen Ausweg geben. Noch war es nicht mehr als ein Verdacht, dass Harry ein Horkrux sein könnte. Noch gab es keinerlei Beweis dafür und die Wege der dunklen Magie waren mannigfaltig. Vielleicht gäbe es eine ganz andere Erklärung für das sonderbare Band zwischen Riddle und dem Jungen. Vielleicht war abwarten und die Sache beobachten wie bisher der beste Weg.

Gedankenverloren schaute Albus auf. Sein Blick fiel auf sein Bücherregal. Zwei Wälzer stand dort: „Strickmuster“ und „Die Grundlagen des Zauberschachs“. Eine Weile beobachtete er die Bücher. Hinter der Halbmondbrille glitzerten Tränen.


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