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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Der Preis des Mutes (Winter 1994)

von SynthiaSeverin

Das Klacken der Stiefel auf dem kalten Stein verhallte in der Stille des Gewölbes, das sich über den schmalen Wendelgang erhob. Severus Snape hatte die letzte Stufe vor der Tür zu seinem Büro erreicht und blickte finster die Treppe hinab. Er war alleine. Kein Schatten, keine Silhouette regte sich in den Tiefen des Kerkers. Nur das Licht der Fackeln streifte flackernd seine Augen und über die harten Steinstufen zog ein Strom eisiger Luft in die Kerker hinab. In dieser fröstelnden Kälte stehend, in der stillen Einsamkeit der Nacht erkannte Severus plötzlich, was es war, das sich in seine Enttäuschung über Dumbledores Worte gemischt hatte. Jetzt, wo kein Auge ihn mehr sehen konnte, fiel wie eine Maske von seinen Gefühlen ab. Und was hinter dem Schleier zum Vorschein kam, hatte allen Glanz der Worte, die er Dumbledore entgegnet hatte, verloren. Snape fühlte sich elend. Langsam zog er den Zauberstab, löste die Banne, mit denen er sein Büro schützte, schob ein „Alohomora“ hinterher und trat ein. Er wollte niemanden sehen und noch weniger von irgendwem gesehen werden. Schleichend durchquerte er den Raum, öffnete die Hintertür und verschwand auf dem Flur zu seinen Privaträumen.

War er wirklich so mutig, wie Dumbledore glaubte? War er wirklich das, wofür Albus ihn hielt, unerschrocken? Severus hatte Karkaroff erklärt, dass er in Hogwarts bleiben würde. Er hatte seinem Verbündeten gesagt, dass er kein Feigling sei. Er hatte vor beiden so getan, als ob er stark wäre, als ob ihm alles nichts ausmache. Es war eine Lüge! Eine Lüge vor Anderen wie vor sich selbst. Er war nicht stark. Er war schwach. Er hatte Angst, ja er hatte Angst vor Voldemorts Rückkehr, Angst vor dem Moment, an dem Dunkle Mal brennen würde, er seinem alten Herrn in die Augen würde sehen müssen und sich nicht verraten dürfte… Angst davor, in dieser Mission sein Leben zu verlieren. Severus hasste es, er hasste sich selbst für seine Schwäche. Seine Vergangenheit, die ihn langsam einzuholen begann und die Tatsache, dass Potter durch das Trimagische Turnier mehr denn je Zentrum unverdienter Aufmerksamkeit geworden war, hatten ihn dieses Schuljahr noch unausstehlicher zu seinen Schülern werden lassen als sonst. Doch um sich zu treten war das einzige Ventil, um mit den aufwallenden Gefühlen fertig zu werden.

Wenn er doch nur halb so mutig sein könnte, wie Albus glaubte… Albus! Er schien etwas gemerkt zu haben von dem Kampf, den Severus mit sich ausfocht. Wieso hätte er ihn sonst fragen sollen, ob er gedenke, sich Karkaroff anschließen wollte. Wie gerne hätte Snape ja gesagt. Die Aussicht auf ein Leben weit weg von Großbritannien, im Exil, zwar unter besonderer Vorsicht, aber doch frei, war wesentlich angenehmer als das Leben als Spion. Doch Severus konnte nicht. Er würde niemals mit sich leben und ein ruhiges Gewissen haben können, wenn er wüsste, dass Voldemort zeitgleich Harry Potter jagen würde, ohne dass er etwas dagegen unternahm. Hasste er den Jungen auch noch so sehr – Lily war für ihn gestorben! Sie hatte sich geopfert, um das Leben ihres Sohnes zu retten. Und es war Severus‘ Schuld, das alles so weit gekommen war. Seine gottverdammte Schuld. Wie sollte er da gehen und irgendwo ein ruhiges Leben führen können?

Er konnte nicht vor, nicht zurück. Aus dem Gefängnis seiner Schuld gab es keine Entlassung. Er konnte die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Nicht einmal die Zeitumkehrer konnten das. Was geschehen war, lag selbst für sie zu weit zurück. Er konnte sich auf den Unterarm schlagen, die Haut zerschneiden oder durch einen Brandzauber entsetzlich entstellen. Er konnte einen Ärmel darüber ziehen und sich die Stelle nie mehr ansehen oder sie mit einem partiellen Desillusionierungszauber verdecken. Doch er konnte das Mal nicht auslöschen! Das Mal, das ihn als den Menschen brandmarkte, der Mitschuld an Lilys Tod trug! Alles was er tun konnte, war, dafür zu sorgen, dass ihr Opfer nicht umsonst gewesen war... so wie Dumbledore es ihm einst gesagt hatte!

Es war über ein Jahrzehnt her, seitdem der Einzige, den ER je fürchtete Snape an einem bitterkalten Novembermorgen diese Ohrfeige erteilt hatte. Damals war Severus noch blind für diesen Weg einer Wiedergutmachung gewesen. Er war am Boden zerstört, verzweifelt und zerbrochen gewesen und hätte ihn Dumbledore mit dieser Idee nicht wieder auf die Beine gezerrt, Severus hätte einen anderen, tödlicheren Weg gewählt, seine Schuld zu tragen. So aber hing er sich an den alten Mann wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. Er ließ sich auf die Sache ein, denn es war seine letzte Chance im Leben. Er musste ihm dankbar sein, Dumbledore, seinem Retter, der ihm nicht nur seine Freiheit und einen Broterwerb geschenkt hatte, sondern auch die Augen dafür geöffnet hatte, dass sein Leben noch einen Sinn hatte und ihn an fester Hand durch die Finsternis gelotst hatte. Und Severus war es auch. Er war es zutiefst. Jetzt aber, wo die Zeit gekommen zu sein schien, das einstige Versprechen einzulösen, da war es nicht länger Dumbledores Idee oder Dumbledores Wille, Dumbledores Befehl, weil dieser die Macht dazu hatte. Nun war es Severus‘ eigene Entscheidung. Nun kam es auf ihn an, zu wählen, welchen Pfad er einschlagen würde. Niemand konnte jemanden, der ernsthaft zu fliehen plante, aufhalten - nicht durch Worte jedenfalls, seien es Versprechen, seien es Ermahnungen. War es das, was Dumbledore ihm heute Abend sagen wollte? Doch er hatte Snape gar nicht ermahnt, ihm nicht ins Gewissen geredet. Er hatte ihn lediglich gefragt, was sein Wille wäre. Wusste Severus die Antwort?

Er atmete schwer durch, als er sich gedankenverloren auf sein Bett setzte und das Nachthemd von der nahen Stuhllehne angelte. Der Gedanke an die Zukunft drückte bleiern auf seine Brust. Doch wenn es eines gab, was er wirklich wollte. Etwas, das noch erreichbar war, wenn er Lily schon nicht von den Toten auferwecken konnte, dann wollte er, dass ihr Sohn überleben und Voldemort endgültig fallen würde. Oh ja, Severus brannte nur darauf, den Moment noch erleben zu dürfen, an dem der Dunkle Lord seinen Lebensatem aushauchen würde. Er wollte Voldemort am Boden liegen sehen, wollte ihn zu Staub treten, diese widerwärtige, falsche Schlange bluten und winseln sehen. Snapes Hass gegen seinen ehemaligen Herrn war grenzenlos. Nicht einmal sich selbst, auch nicht James oder Sirius konnte er mehr hassen als Voldemort. Potter hatte ihm Lily weggenommen, doch Voldemort… Voldemort hatte sich an dem wundervollsten, liebsten, gütigsten Menschen der Welt ohne mit der Wimper zu zucken versündigt. Er hatte einen unschuldigen Engel gnadenlos dahin gemeuchelt, ihr Leben wie das einer Fliege einfach so zertreten. Und dafür würde er büßen müssen, dafür sollte er bezahlen bis alle Ewigkeit! Wenn Severus jemals die Gelegenheit bekäme, seinen Zauberstab gegen ihn erheben zu können. Er würde es tun. Er müsste nicht eine Sekunde zögern. Es wäre der mächtigste Avada Kedavra, den die Welt je gesehen hatte. Nie wieder sollte das Monster, das Lily umgebracht hatte, einen Mord begehen können. Erst recht nicht an dem Jungen mit den mandelförmigen, grünen Augen. Dem Kind, für das Lily ihr Leben gab…Doch Voldemort ließ sich nicht so leicht durch einen Zauberspruch töten. Severus hatte vor vielen Jahren gesehen, wie abtrünnige Todesserin es versucht hatte und was geschehen war, noch ehe sie ihren Zauberstab berührt hatte. Ihre Leiche vermoderte in einem Grab in London. Und spätestens seitdem Quirell vor nun mehr fast vier Jahren im Keller des Schlosses gestorben war, wusste Snape von der geisterhaften Existenz seines alten Meisters. Wer konnte schon ahnen, welcher Methoden Schwarzer Magie sich Voldemort bedient hatte, um sich am Leben zu erhalten. Die Dunklen Künste waren mannigfaltig und stark verästelt und auch Dumbledore deutete immer wieder an, dass Voldemort sich auf unnatürliche Weise am Leben erhalten hatte. Ein einfacher Todesfluch würde nichts gegen ihn ausrichten. Man musste taktisch vorgehen in dieser Mission. Und wenn es Severus‘ Sicherheit, ja vielleicht sogar sein Leben kosten würde…Dann... dann würde er sich nichts lieber wünschen, als durch den Zauberstab zu sterben, der Lily getötet hatte....

Ah! Ein leicht schmerzhaftes Kratzen auf seinem linken Arm riss Snape aus seinen grimmigen Gedanken. „Lumos“ rief er, krempelte den Ärmel hoch und erblickte im Schein seines Zauberstabs ein rosarotes Dunkles Mal aus seinem Arm, das schon wieder zu verblassen begann. Snape starrte den Fleck noch immer an, als seine Haut längst wieder so blass wie üblich war. Dann plötzlich schlug er sich mit der Hand heftig gegen die Stirne und Tränen brachen aus den dunklen Augen hervor. Sein Kopf war leer, als die Wirklichkeit ihn erfasste. Keine Gedanken waren mehr darin, sie waren alle vor ihr geflohen. Abwesend griff Snape an die Schublade seines Nachttischs und kramte zwischen uralten Mugglefotos, die ein rothaariges Mädchen zeigten, eine fast leere Zaubertrankflasche hervor. Snape zog den Korken, nahm einen kräftigen Schluck und knallte sie auf den Tisch neben dem Ohrenwecker. Als der Schopf mit den fettigen, schwarzen Haaren auf das abgewetzte Kissen sank, streifte das verglühende Licht eines Zauberstabs das Etikett. In der feinen Handschrift des Tränkemeisters von Hogwarts geschrieben standen dort die Worte: Trunk des Friedens.


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