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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Alte Schrecken in neuen Kammern (Herbst 1992)

von SynthiaSeverin

Ein eisiger Nordwind zerrte und rüttelte an den Fenstern, wetteiferte mit dem Knistern und Knacken eines nahen Kaminfeuers darum, wer am lautesten war. Severus schenkte beiden nur mäßig Beachtung. Seine Aufmerksamkeit galt vielmehr den losen Blättern, die wild verteilt auf dem Tisch vor ihm lagen. Neugierig überflog er die verschnörkelte Schrift auf einem rosaroten Briefpapier, das ein Bad in künstlichem Rosenduft genommen haben musste.

Gilderoy Lockhart… bitte Sie daher um Erlaubnis… im Dezember…

„Sie hegen wirklich die Absicht, Lockhart zu gestatten, einen Duellierclub zu gründen?“, fragte Snape verwundert. Am Fenster zu seiner Rechten stand ein weißhaariger Mann und musterte mit nachdenklicher Miene die Regentropfen vor der Scheibe. „Ja, das habe ich vor“, antwortete er leise, ohne sich umzudrehen. Snape hob das Schreiben auf und begann es ein weiteres Mal zu überfliegen. „Ich hoffe, Sie wissen was Sie tun, Dumbledore. Lockhart redet seit Wochen von nichts anderem mehr. Sagt, dass er noch einen Partner suche. Zuletzt sprach er Filius an. Doch Professor Flitwick hat abgelehnt. Aus gutem Grund, wenn Sie mich fragen. Bei Lockharts Talent wird es noch Tote geben. Es gäbe wirklich fähigere…“ Snape stockte. Beim Anblick der kleinen, roten Buchstaben kam ihm auf einmal ein Gedanke. War dies nicht die Gelegenheit, auf die er schon lange wartete? Die Gelegenheit, Lockhart vorzuführen, worauf er sich besonders gut verstand? Vor seinem inneren Auge sah Snape bereits alles vor sich. Ein geheimnisvolles Lächeln huschte über seine schmalen Lippen. „Nach den jüngsten Ereignissen kann es nicht schaden, wenn die Schüler etwas zusätzliche Übung in Verteidigungszaubern erhalten. Auch wenn ich fürchte, dass es gegen diese Art von Angriffen nicht viel nützen wird“, sagte Dumbledore. Mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der einen Plan ausheckte, blickte Severus wieder auf. Albus hatte sich vom Fenster abgewandt und kam direkt auf ihn zu. „Sie sprechen von diesem Schüler, diesem Erstklässler?“, fragte Snape ruhig. „Ja, ich spreche von Mr. Creevey“, antwortete Dumbledore ernst und es schien, als läge ein dunkler Schatten auf seinem Gesicht. Snape sah ihn einen Moment lang prüfend an. Für eine Sekunde wirkte Albus, als wolle er sich seinem Blick entziehen, ließ dann aber doch geschehen, was Snape mit ihm tat. „Sie glauben tatsächlich, dass die Kammer existiert und geöffnet wurde?!?“, stellte Snape entgeistert fest, „dass der Schüler deswegen versteinert wurde?“. Dumbledore warf ihm nun seinerseits einen kurzen, eindringlichen Blick zu. „Nein, Severus, das GLAUBE ich nicht…“, sagte er bedeutungsvoll, „das WEISS ich.“

Snape ließ augenblicklich die papierene Parfümbombe Lockharts aus der Hand fallen. „W…“ „Sie wurde vor vielen Jahren schon einmal geöffnet“, fiel ihm Albus ins Wort, noch ehe er etwas sagen konnte, „sicher sind Ihnen die Gerüchte darüber bekannt.“ Mit ausdruckloser Miene warf Snape Dumbledore einen fragenden Blick zu. Ein Runzeln erschien auf der Stirne des alten Mannes. „Bitte ersparen Sie mir, Ihnen die Details zu erläutern, Severus. Was ich brauche, ist Ihre Hilfe. Sie müssen für mich herausfinden, wer mit dieser Sache zu tun haben könnte. Stellen Sie Beobachtungen unter Ihren Schülern an, hören Sie sich nach Auffälligkeiten um. Behalten Sie besonders jene Kinder gut im Auge, deren Eltern einst verdächtigt wurden, in der Gefolgschaft Voldemorts zu stehen.“ Für einen Augenblick taxierte Snape Dumbledore, der an ihm vorbei auf ein großes Steinbecken zuging. Ein ärgerlicher Ausdruck trat auf sein Gesicht. „Sie verdächtigen also die Jugend Slytherins Mugglegeborene ermorden zu wollen, weil ihre Väter im Verdacht schwarzmagischer Umtriebe standen?!? Sie glauben wohl nicht wirklich an die Abkehr von einer dunklen Vergangenheit, Dumbledore! Warum nur Slytherin? Was ist mit Hufflepuff, Ravenclaw, Gryffindor? Sind die anderen Häuser etwa nicht verdächtig?“ Severus klang bitter. Eine angespannte Stille trat plötzlich zwischen die beiden Männer, nur durchbrochen von Fawkes Federrascheln. Dumbledore blieb mitten in der Bewegung stehen. Was Snape sagte, traf ihn wie ein unerwarteter Schockzauber aus dem Hinterhalt. Es waren die Schlagworte, die alles wieder aufwirbelten.

Jugend… Vater… Muggle… Mord… schwarze Magie… dunkle Vergangenheit…Abkehr

Plötzlich sah Albus vor seinem inneren Auge sich selbst wieder in Godric’s Hollow stehen. Ariana lag tot auf dem Boden. Grindelwalds Gesicht schwebte darüber und Aberforth stand völlig außer sich daneben. Nur mit Mühe konnte Dumbledore seine Gedanken wieder in sein Büro nach Hogwarts zurückholen. Langsam wandte er sich um. Sein Blick fiel auf das bleiche, erzürnte Gesicht Snapes, der dem Einundzwanzigjährigen, der in eben diesem Büro nach einem weiteren Tod in Godric’s Hollow zusammengebrochen war, noch immer erschreckend ähnelte. Ein lang vergessenes Gefühl einer alten Abscheu keimte in Dumbledores Brust, als er den jüngeren Mann betrachtete. Diesen ehemaligen Todessen, dessen Anblick wie ein dunkler Spiegel für ihn war. Ein Spiegel der Lebensgeschichten und der Schuld, der Albus zwang einem Teil seiner selbst ins Auge zu sehen, den er zutiefst verabscheute. Für einen Moment widerte Snape ihn an. Es war leichter ihn zu hassen als sich selbst verachten zu müssen. Die Vernunft jedoch zwang Dumbledore dazu, Snape nicht zu sehr spüren zu lassen, was in ihm vorging. Schnell wandte er seinen Blick ab. „Severus“, sagte er ernst und kalt, „Sie verfügen über ein breites Wissen der schwarzen Magie und beherrschen Legilimentik. Ich erwarte, dass Sie Ihre Arbeit gut machen.“ Snape rührte sich nicht. Er sagte auch nichts. Er saß nur da und spürte, wie etwas in ihm mit einem Mal zusammensackte. In Dumbledores Worten lag keine Wärme, sie waren eisig. „Wonach suchen wir?“, fragte er ohne jedes Gefühl. „Nach jemanden oder etwas“, antwortete Dumbledore unbestimmt. Albus schaute Severus nicht an. Snapes eigener Blick fiel zurück auf den rosafarbenen Antrag Lockharts. „Haben Sie etwa einen Verdacht?“, hörte er Dumbledores kühle Stimme herüberschallen. „Einen Verdacht… und eine Idee“, antwortete Snape knapp, den Blick noch immer auf das Papier gerichtet. „Gut, dann kümmern Sie sich darum“, sagte Dumbledore und etwas Abschließendes lag in seiner Stimme. Snape stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro.

Erst als Albus das Knarren der fahrenden Wendeltreppe hörte, wagte er, wieder aufzublicken – und fühlte sich elend. Er wollte Severus doch nicht verachten, wusste er doch, dass es ihm nicht anders ergangen war als ihm selbst. Und doch, in seltenen Momenten wie diesen fiel es ihm schwer, Severus ins Auge zu sehen. Ja, manchmal verspürte er sogar den unerhörten Wunsch diesem Spiegelbild seiner Scham und Schuld einen Fußtritt für den unbeabsichtigten Denkzettel zu versetzen. Es war seltsam, dass der gleiche Grund, weswegen er Snape sofort geglaubt, ja sein Schicksal ihn berührt hatte, solche Gefühle und Gedanken in ihm wecken konnten. Mit einem schweren Seufzen trug Dumbledore das Denkarium zum Schreibtisch. Er setzte das Bassin auf dem Pult ab und sich selbst auf den thronartigen Stuhl dahinter. Bevor er irgendetwas anderes tat, legte er die Halbmodbrille beiseite und rieb sich seine schwere, faltige Stirn. Graues Licht eines Spätnovembertages brach sich trüb in den Brillengläsern. „Vergib mir“, dachte Dumbledore laut - unschlüssig, ob seine Worte Ariana oder Severus galten.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung