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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Ein zweiter James Potter (Herbst 1991)

von SynthiaSeverin

Knapp zwei Monate waren vergangen, seitdem das neue Schuljahr begonnen hatte. Der Herbstwind riss brausend einen Reigen bunter Blätter von den Bäumen und fegte sie mit voller Wucht gegen die Schlossfenster, hinter denen Severus Snape vor Dumbledores Schreibtisch wütend auf und ab schritt. Der Junge, der überlebt hatte, war seinem Zaubertranklehrer innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Dorn im Auge geworden. Zu viele schlechte Erinnerungen gingen für Severus mit diesem Kind einher, das seinem Vater in jeder Hinsicht glich – zumindest in Snapes Augen. Er wurde nicht müde, sich über Harry Potter auszulassen – seine angebliche Arroganz, seine angebliche Ruhmsucht, seine schlechten Leistungen im Unterricht. Albus Dumbledore beachtete Snapes zornige Tiraden auf den Jungen kaum. Gemütlich saß er in seinem Lehnstuhl und las in Verwandlung Heute, ohne auch nur einmal zum Tränkemeister aufzublicken. Die Gelassenheit seines Alters ließ ihn wissen, dass sich jeder Sturm irgendwann wieder legen würde, wenn er die Möglichkeit hatte, sich auszutoben. So auch Severus Snapes Zornausbruch. Er und Harry Potter hatten keinen guten Anfang miteinander gefunden. Vielleicht hatte Dumbledore zu große Hoffnungen gehegt. Severus‘ Hass auf James schien tiefer zu sein, als er geglaubt hatte, obgleich Albus noch aus Snapes eigener Schülerzeit wusszte, dass die beiden nie Freunde waren. Vielleicht war es noch zu früh, um die Spuren der Schuld und des Grolls zu verwehen. Doch so unglücklich die Geschichte zwischen Harry Potter und Severus Snape auch begonnen hatte - sich von einer spannenden Lektüre ablenken zu lassen, war die Sache nicht wert. Nur wenige, beschwichtigende Worte verließen Dumbledores Lippen. Viel mehr konnte er im Moment ohnehin nicht tun.

Severus hingegen fühlte sich bald so, als würde er Selbstgespräche führen. Für einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, Albus diese blöde Zeitschrift aus den Händen zu reißen, ihn zu zwingen, ihm ins Gesicht zu sehen, während er seinem Ärger Luft machte. Warum musste der Schulleiter ihn mit solcher Ignoranz strafen? Hätte Snape nicht ab und an Dumbledores Stimme gehört, er hätte glauben können, alleine im Raum zu sein. Dass Albus nicht auf ihn reagierte, ihm nicht zustimme, ja noch nicht mal ansatzweise seinen Kopf hob, ließ Severus Laune nicht unbedingt steigen. Und doch war er weit weniger erbost, als er hätte sein können. Ein Ohr, das ihm zuhörte, war noch immer besser als Säcke mit Giftschlangenzähnen, eingelegte Krötenaugen und Flaschen voller Bubotubler-Eiter anzuschreien. Und wenige, weise Worte aus dem Mund eines alten Mannes in seiner Rage verträglicher als eine Stimme, die im gleichen Maße zurückgiftete. Etwas Neues war Albus Dumbledores Verhalten für Severus Snape auch nicht. In all den Jahren, in denen er bereits in Hogwarts lebte, seit seiner Kindheit, hatte er Albus Dumbledore so gut wie nie aus der Haut fahren sehen. Kein anderer Mensch ließ sich so schwer provozieren wie er. Gewiss konnte der weise Zauberer sehr ernst und streng werden, wenn er einen Schüler oder Lehrer zurechtwies. Doch wo Minerva McGonagall schon manches Mal aufbrausend wurde, schien Albus Dumbledore stets in sich zu ruhen. Er hatte die erstaunliche Fähigkeit, eine Aura der Macht auszustrahlen, der sich kaum jemand entziehen konnte. Und jedes seiner Worte war gewählt. Oft kam Severus der alte Mann wie eine starke, feste Wand in wogenden Zauberroben vor. Man konnte Steine gegen sie werfen – sie prallten daran ab. Man konnte sich Hände und Füße an ihr blutig schlagen – sie stand noch immer. Und wenn am Ende erschöpft vor ihr zu Boden sank, glaubend, dass nun ein Hagel aus Steinen auf einen niederregnen würde, spürte man noch immer nichts anderes, als das kühle, aufrechte, starke Mauerwerk im Rücken. Dumbledores Gelassenheit konnte Snape manchmal zur Weißglut treiben. Mehr als einmal hatte er sich gewünscht, diese Mauer endlich zum Einsturz zum bringen. Zauber abzuschießen, auf die kein Gegenfeuer folgte, war ein unfairer Kampf. Und doch - die weisen Worte, die Snapes Tiraden folgten, die stummen Augen, die seinem zornfunkelnden Blick standhielten und das immerwährende Lächeln, das selbst seine Ausbrüche überlebte, waren etwas, das Severus im tiefsten Innern suchte, brauchte, ersehnte. Ohne sich dessen ganz bewusst zu sein, war Dumbledore für Snape wie ein ruhender Pol, dessen Gelassenheit auch auf ihn hinüberströme, die Wogen seines eigenen Zorns immer zu glätten wusste. Sicher war es kein Zufall, dass Albus Dumbledore neben dem Blutigen Baron der Einzige war, der Peeves unter Kontrolle hatte. Und ebenso wenig war es ein Zufall, dass Snape gerade das kreisrunde Zimmer gewählt hatte, um seiner Wut auf Harry Potter Worte zu verleihen.

„Behalten Sie Quirrell im Auge, ja?“, drang die dunkle Stimme Dumbledores an Snapes Ohr, der endlich wieder bereit war, zuzuhören. Ohne ein Wort zu sagen blickte Severus auf den Lesenden herab. Es war keine Frage, es war ein Befehl. Natürlich würde er den Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste beobachten. Hatte er das bisher nicht auch schon getan? Snape fühlte, wie sich um sein Herz etwas zusammenzog. Er hasste seine Aufgabe schon jetzt. Doch so grässlich dieser Potterjunge auch sein mochte – Severus war entschlossen, alles zu tun, was getan werden musste, um ihn zu schützen – das einzige Erbe, das Lily hinterlassen hatte. Verzögert blickte Dumbledore auf. Snape nickte kurz und ging zur Türe. Albus Blicke blieben in der Luft stehen. Er bezweifelte, dass Severus verstanden hatte, was er ihm zu sagen versucht hatte - dass sein Blick auf den Jungen getrübt und falsch war. Ob die Zeit wohl etwas bewirken konnte? Ein plötzlich einsetzender Regenschauer trommelte heftig gegen die Schlossfenster. Zahllose Tropfen rannen die Scheiben hinab, zielstrebig und schnell der Kante entgegen, als wollten sie etwas für immer hinfort schwemmen.


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