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Fanfiction

Der Phönix und die Hirschkuh - Gebrochene Lilien (1981)

von SynthiaSeverin

Gelbe Blätter bedeckten den Rasen hinab zum See, welk wie verdorrte Lilienblüten. Ein paar Jungen stritten sich auf dem Weg zum Gewächshaus. Severus Snape schritt wortlos an ihnen vorüber. Nicht einmal die Jugendlichen, die ihm bei seinen Besuchen der letzten zwei Wochen sichtlich auf die Nerven gingen, schienen ihn heute zu rühren. Der Schatten der Ereignisse lastete zu schwer auf seinen Schultern. Eine einzige Nacht hatte den Krieg beendet und die Zaubererwelt feierte, über Hogwarts aber hingen die grauen Novemberwolken tief. Lily! Lily war tot! Seine Lily - tot! Sie und James Potter, die letzten Opfer Voldemorts nach Jahren des Grauens. Und nur der Sohn hatte überlebt, überlebt weil seine Mutter sich schützend vor ihn geworfen hatte. Severus Snape konnte es noch immer nicht glauben. Vor noch nicht einmal einer halben Stunde saß er im Schulleiterbüro, um es von Dumbledore selbst zu hören. Und dieser hatte es bestätigt. James und Lily hätten ihr Vertrauen in den Falschen gesetzt, hatte Dumbledore ihm erklärt und noch so vieles mehr, das Snape nicht verstand. Dass Voldemort zurückkehren würde, dass Lilys Sohn in Gefahr sei, dass Dumbledore Severus‘ Hilfe brauchen würde, dass dies sein weiterer Weg sei, wenn er Lily wirklich geliebt hätte. Snape schwirrte der Kopf von all den Worten, er konnte nicht wirklich zuhören. Seine Trauer war zu stark, zu überwältigend. Lily war tot – und es war alles seine Schuld! Seine eigene, gottverdammte Schuld. Wie konnte er nur jemals so blind sein, wie konnte er sich nur dem Dunklen Lord anschließen, ihm diese verfluchte Prophezeiung überbringen? Severus ließ sich auf einem großen Stein am Ufer des Sees nieder, über den der Wind unruhige Wellen peitschte. Er riss den Ärmel seines Mantels hoch und schlug wütend mit der Faust auf seinen Arm, genau an jene Stelle, an der vor Kurzem noch das verhasste, Dunkle Mal brannte. Nicht Lily sollte tot sein, sondern er. Er sollte auf dem Friedhof in Godric‘s Hollow liegen. Für einen Moment blickte Snape durch seine windzerzausten Haare hindurch auf das aufgewühlte Wasser. Er hatte das Bedürfnis, sich gerade jetzt in die Flut zu stürzen. Doch davon würde Lily auch nicht von den Toten auferstehen. Dumbledore hatte Recht. Es würde nichts nützen. Dumbledore! Dumbledore! Er hatte ihm vertraut, sich als sein Spion in größte Gefahr begeben… und was war geschehen? Dumbledore hatte versagt. Der Einzige, den ER je fürchtete, hatte versagt! Nur eine Woche, eine verfluchte Woche war Lily vor Voldemort sicher gewesen. Wütend warf Snape einen Stein hinaus auf das Wasser. Einer ihrer engsten Freunde hatte sie verraten. Oh, wenn Snape ihn jemals in die Finger kriegen sollte, diesen Verräter, er würde ihn eigenhändig töten. Und dabei sicher nicht die Gnade von Avada Kedavra erweisen. Langsam und qualvoll würde er ihn sterben lassen… Geistesabwesend zog Snape seinen Zauberstab, richtete ihn auf den Boden. Aus der Erde schossen grüne Blätter, Stängel, eine lila Blüte. Eine Lilie reckte ihren Kopf in die kalte Novemberluft. Ein eisiger Wind blies über das Gras. Die Blume fiel in sich zusammen, verwelkte und war wieder kalte Erde. Severus schlug die Hände vors Gesicht. Er konnte, mochte die mageren Überreste nicht ansehen. Wie sollte er denn weitergehen, wie sollte er weiterleben? Alles, was ihm jemals etwas bedeutet hatte, war zusammengebrochen. Sein Elternhaus in Spinner’s End verfiel, Lord Voldemort war eine große Lüge gewesen und der einzige Mensch, den er je geliebt hatte, war tot. Nichts mehr in Severus‘ Leben hatte noch einen Rahmen, eine Ordnung, einen Sinn. Es war ihm als triebe er wie eines von Hagrids alten Booten auf dem aufgewühlten See – ohne Fährmann, ziellos und morsch. Nur ein einziges schwaches Licht leuchtete im fernen Nebel am Horizont. „Helfen Sie mir, Lilys Sohn zu beschützen“, die Worte hallten tausendfach in seinem Kopf wieder. Er war alles, was von Lily blieb. Der Junge dieses grässlichen Potters, seines Erzfeindes. Dieses Kind - der Grund, warum Voldemort Lily überhaupt ermordet hatte! Und Dumbledore wollte, dass er ihn beschützen sollte. Ausgerechnet er. Er würde es, ja er würde es, nur Lily zuliebe, es war das Einzige, was er jetzt noch für sie tun konnte, auch wenn Severus‘ noch immer nicht glauben konnte, dass er Dumbledore sein Wort gegeben hatte.

Dumbledore… für einen Moment hielt Snape inne und atmete tief durch. Was wäre er wohl ohne Dumbledore? So schwer seine Erwartungen auch zu erfüllen schienen, war Dumbledore doch wie ein letzter seidener Faden, der Severus ans Leben band. Er erinnerte sich an die Nacht auf dem Hügel, noch nicht einmal zwei Wochen lag sie zurück und doch kam es Severus vor, als seien seitdem hundert Jahre ins Land gegangen. Er erinnerte sich an seine Todesangst, und daran, wie elend und klein er sich gefühlt hatte, als Dumbledore ihn widerlich nannte. Und doch hatte der alte Mann ihm letztendlich geglaubt, hatte ihn zu seinem Spion gemacht, ihm gerade eben sogar angeboten, nach Hogwarts zurückkehren, hier Lehrer zu werden. Dass es nach all dem, was geschehen war, jemand Severus‘ noch eine Chance geben wollte, erschien ihm so unmöglich wie unverdient. Gewiss, er mochte die Aufgaben nicht, die Dumbledore ihm auferlegte. Spion und Lehrer, beides kein Traumberuf. Doch konnte er dieses Angebot überhaupt ausschlagen? Wohin sollte er gehen? Außerhalb dieser Mauern gab es kein Leben für ihn. Und keinen Menschen, der sich um ihn scherte. Alle, die er je als Freunde bezeichnet hatte, waren Todesser wie er gewesen. Dumbledore war seine einzige Hoffnung, das einzige Licht, das über seinem dunklen Pfad schien. Severus hoffte nur, dass der alte Zauberer sich an sein Wort halten würde. Nichts war unerträglicher als die Vorstellung, dass irgendwer von der ganzen Geschichte wissen könnte. James Potters Sohn. Eine eiskalte Windböe ließ Snape frösteln. Für einen Moment sehnte er sich zurück in das warme, kreisrunde Zimmer, zurück zu den eisblauen Augen mit dem durchdringenden Blick. Er stand auf, wandte sich zum Schloss um, schaute hinauf zu Dumbledores Büro. Hinter den Scheiben glaubte Severus auf einmal einen Schatten zu sehen …


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