von SynthiaSeverin
„Was… was soll ich tun? Ist er… hier?“ Die tränenerstickte, gequälte Stimme drang leise zwischen zwei schmalen Lippen hervor. Durch die Fenster fiel graues Morgenlicht in das kreisrunde Zimmer. Ein Mann mit langem, weißen Bart und ebensolchem Haar schüttelte den Kopf. „Nein, Harry Potter ist an einem sichereren Ort. Seine Tante wird sich vorerst um ihn kümmern.“ „Petunia Evans?“, fragte der Erste und seine schwarzen Haare fielen ihm vors Gesicht. Er klang weder erfreut, noch erschrocken. Eher ein wenig überrascht. „Petunia Dursley“, korrigierte ihn sein Gegenüber, „sie ist verheiratet“. Der Mann senkte den Blick, der Ehestand Mrs. Dursleys schien ihn nicht weiter zu interessieren. „Wann…“, fragte er leise. Ein Seufzen erfüllte den Raum. „Das ist die Frage. Ich hoffe nicht, bevor der Junge hier Schüler sein wird. Doch genau lässt sich das nicht sagen. Wir müssen jederzeit damit rechnen.“ Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen und ließ den Kopf in die Hände sinken. Für einige Sekunden stand der alte Mann still vor ihm. „Bis es soweit ist“, sagte er schließlich und seine Stimme klang ernst, „gibt es für Sie an dieser Schule sicherlich noch andere Aufgaben“. Verwundert blickte der Dunkelhaarige auf. „Ich… Sie.. Sie meinen das ernst? ... ich dachte, das sei nur eine Lüge für den Dunklen Lord gewesen“. „Mein Angebot steht“, antwortete der alte Mann schlicht, „Ich hoffe, Sie treffen eine weise Entscheidung“. Ein paar Sekunden der Stille vergingen. Der Schwarzhaarige rührte sich nicht, er sagte auch nichts mehr. „Gibt es noch etwas, das Sie jetzt mit mir besprechen möchten?“, fragte der Mann mit dem weißen Bart ihn schließlich. „Nein…Nein…“, antwortete der Angesprochene sichtlich erschöpft. „Gut, dann sehen wir uns wohl in ein paar Tagen wieder“ Schweigend erhob sich der Schwarzhaarige von seinem Platz. Seine Augen waren ausdruckslos, als er auf die Türe zutrat. „Und noch etwas“, rief ihn der Weißhaarige zurück. „Ja?“. „Gönnen Sie sich etwas Ruhe. Sie scheinen sie wirklich zu brauchen. Ich hoffe Sie in einem besseren Zustand wiederzusehen. Bis dann“. Mit einem wehmütigen Blick überschritt der Dunkelhaarige die Schwelle. „Bis dann, Sir“.
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