von Kelly
XXXXX
„Findet ihr nicht, dass unsere ehemaligen Hausgenossen sich zu ruhig verhalten?“ Ron sah Hermine und Harry an. Sie saßen am See und lernten.
„Irgendwie schon, das ist schon eine gespenstische Stille“, gab Hermine zu. „Richtig unheimlich. Ich hab das Gefühl, ich müsste dauernd auf dem Sprung sein und alles im Auge behalten. Das nervt schon langsam. Vor allem Severus darf davon absolut nichts mitbekommen, dann passt er noch mehr auf mich auf als jetzt schon. Für die Kinder tut es mir vor allem leid, dass man so misstrauisch geworden ist. Ständig ermahnt man sie, nicht alleine irgendwo hinzugehen. Wäre dem nicht so, müsste Hogwarts das reinste Paradies für die Rasselbande sein. Raphael träumt schon von den Ferien, wenn er und seine Freunde alleine durch das Schloss streifen können und dürfen. Aber so hätte ich keine ruhige Minute, wenn sie alleine unterwegs wären.“
„Das sehe ich auch so. Ich sehe mich aber genauso um wie du, Mine.“ Harry sah sich um, ob einige ihrer ehemaligen Hauskameraden in der Nähe waren. Doch dem war nicht so. „Bekommst du eigentlich immer noch Briefe von Lavender, Ron?“
„Hör bloß auf“, knurrte dieser. „Gerade heute kam wieder so ein schwülstiger Brief, Astoria hat ihn gelesen, ich nicht. Dann grinste Astoria nur, nahm sich eine Feder und rote Tinte und begann damit ihn zu korrigieren: Grammatik, Rechtschreibfehler, Stil. Danach hat sie ihn postwendend zurückgesandt.“
„Herrlich“, Hermine lachte schallend, „die Idee ist einsame spitze. Das gefällt mir wirklich. Bin gespannt, ob Lavender jetzt endlich Ruhe gibt.
„Ich auch, doch irgendwie glaube ich es nicht“, Ron klang ziemlich düster. „In so etwas ist Lavender sehr, sehr penetrant.“
„Wenn es um so etwas geht“, gab Harry seinen Senf da zu, „dann beißt Lav-Lav sich so richtig fest. Da ähnelt sie den Hunden von Magda Dursley.“ Harry hatte mittlerweile davon abgesehen, Vernon und seine Schwester Magda als Onkel und Tante zu bezeichnen. Dafür nannte er Petunia immer öfter Mom. Er war sogar am überlegen, ob er Sirius nicht auch Dad nennen konnte. Aidan war dafür, meinte, seine Eltern würden sich sehr darüber freuen.
„Wenn Lav-Lav so auch lernen würde, würde sie nur Spitzennoten erzielen“, lästerte Ron. „Doch das war ja nie so wichtig. Ich glaube, wäre Draco in Gryffindor gelandet, dann hätte sie ihn vom ersten Tag angebaggert. Oh, mein kleines Dracilein“, ahmte er seine Exfreundin nach, „du siehst heute aber mal wieder gut aus. Dracilein, wir zwei heiraten später mal, nicht mein Dracilein. Ich habe auch schon ein schönes Kleid dafür, mein Dracilein.“
„Was ist mit Dracilein?“ Blaise, Theo und Draco kamen heran und ließen sich bei ihren Freunden nieder.
„Oh, Ron meinte, wäre Draco in Gryffindor gelandet, dann hätte die liebe Lavender ihn von Anfang an angebaggert“, lachte Hermine.
„Oh Merlin, ich bekomme Alpträume. Das war jetzt ein schlechter Scherz oder? Ihr meint doch nicht im Ernst, dass die Trulla mich dann angebaggert hätte, oder? Bitte sagt, dass das ein Witz von euch war?“ Draco sah Hermine, Ron und Harry entsetzt an.
„Nein, das hätte sie wirklich gemacht, Draco. Sie wäre dir auch nie wieder von der Pelle gerückt, es hätte ausgesehen, als wenn sie mit einem Dauerklebefluch an dir befestigt wäre. Denk an ihr Won-Won aus dem letzten Jahr“, Hermine lachte immer noch leicht.
„Und an diese wunderschöne Kette damit – hätte dir bestimmt gut gestanden, Draci“, feixte Theo. „Ron – hast du sie eigentlich noch?“
„Nö, habe ich ihr zurückgegeben, nachdem es zwischen uns aus war“, erklärte der einzige Rotschopf der Runde. „Ich wollte absolut nichts von ihr behalten. Reicht ja schon, das sie mich immer noch mit Briefen belästigt.“
„Hat sie es immer noch nicht aufgegeben? Die ist echt schwer von Begriff. „Wie hat sie es eigentlich so weit gebracht hier?“ Blaise sah in die Runde.
„Hermine“, mehr sagten Ron und Harry nicht.
„Ach, stimmt ja, nur so konnte sie es schaffen“, meinte Blaise. „Was hätten so einige nur ohne dich gemacht, Hermine?“
„Dicke Backen“, das kam von Harry.
„Ganz genau, mehr aber auch nicht.“ Draco grinste und dann lachten sie alle sechs.
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