Hat etwas gedauert, hoffe aber, dass ihr trotzdem nicht die Lust an der Story verloren habt :)
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Remus POV
Ich schämte mich so. Ich schämte mich wirklich.
Sie hatte so glücklich, so voller Freude ausgesehen. Und ich hatte alles ruiniert. Manchmal konnte ich mich selbst nicht kontrollieren. Oder wollte es nicht.
Tonks hatte mir von ihrer Schwangerschaft erzählt.
Sie war schwanger.
Ich hätte mich freuen sollen. Ich hätte sie in meine Arme nehmen sollen, sie küssen sollen, sie nie wieder loslassen sollen.
Doch natürlich musste ich sie anschreien. Musste ihr klar machen, dass wir keine Zukunft hatte. Das die Hochzeit ein Fehler gewesen war. Sie ein Fehler gewesen war. Und ich nun gehen musste.
Noch immer konnte ich das erlöschende Licht in ihren Augen sehen.
Aber ich war gegangen.
Und bereute es.
Doch die Wahrheit war, dass ich mich freute. Ich freute mich über dieses Kind. Mein Kind. Unser Kind.
Womit hatte ich so viel Glück verdient?
Aber Moment, welches Glück? Ich hatte es doch weggeworfen. Ein Geschenk, das mir gemacht wurde und ich hatte es nicht zu würdigen gewusst.
War ich deshalb wieder hier? Weil ich eine zweite Chance wollte?
Oder besser eine dritte Chance.
Harry hatte recht gehabt, ich war ein Feigling.
Langsam ging ich die Stufen zu Tonks – nein, Doras, so wollte ich sie jetzt nennen – Schlafzimmer hinauf.
Es war spät in der Nacht und ich war mir nicht sicher, ob sie schlief. Ob sie überhaupt hier war.
Doch als ich leise die Tür öffnete, lag sie dort. Sanft wie ein Engel. Ein Engel mit leerem Gesicht.
Ich näherte mich. Ich war froh, dass sie schlief. Mir war klar, sobald sie aufwachen würde, würde sie über mich herfallen – im negativen Sinne. Vielleicht hatte ich sie auch gutmütiger eingeschätzt, als sie eigentlich war und sie würde mir nicht verzeihen. Wäre das möglich?
Noch eine ganze Weile stand ich da und sah ihr beim Schlafen zu. Sie bewegte sich nicht. Alles war still. Man konnte nur ganz leicht sehen, wie sich ihr Körper unter der Decke hob und senkte.
Ich ging noch näher an sie heran, bis ich vor ihr kniete. Sanft berührte ich ihre Wange und flüsterte leise: „Vergib mir.“
Dann legte ich meine Lippen leicht auf ihre und zu meiner Überraschung spürte ich, wie sie ihre Arme um mich schlang und den Kuss vertiefte.
„Ich hatte es so gehofft...“, sagte sie nur und vergrub ihren Kopf in meiner Schulter.
Ich zog sie eng an mich und schwor mir, dass ich sie nie wieder verlassen würde.
Dora, meine Frau.
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