von käfer
„Kannst du dich noch an James Potter und Severus Snape erinnern?“
„Natürlich. Die Auseinandersetzungen zwischen diesen beiden waren legendär.“
„Weißt du, was ich herausgefunden habe?“
Rita goss sich ein Glas Elfenwein ein und machte sich auf eine längere, einschläfernde Erzählung ihres Zwillingsbruders gefasst. „Nun sprich schon!“
„Lily Evans hatte was mit Snape, ehe sie Lily Potter wurde.“
„Du spinnst doch! Lily hätte jeden haben können; warum sollte sie ausgerechnet was mit der Hakennase anfangen? Snape kriegte doch nichts auf die Reihe, was nicht mit Tränken zu tun hatte. – Außerdem: wen interessiert das jetzt noch? Lily und James sind lange tot.“
„Aber ihr Sohn lebt.“
„Ja doch. Das ist durch alle Zeitungen gegangen.“ Rita seufzte. Was für ein hirnrissiges Projekt hatte Ken nun schon wieder angefangen?
„Und Harry Potter kommt dieses Jahr nach Hogwarts und trifft dort auf den alten Feind seines Vaters.“
„Wenn du meinst, ich weiß nicht, dass Snape Tränkeprofessor ist, hast du dich geirrt.“
Auf Kens Stirn wuchs die Ärgerfalte. „Begreifst du gar nicht, was für eine Geschichte das wird? Stoff für einen richtig tollen Internatsschul-Roman. Und den werde ICH schreiben…“
„… und endlich berühmt werden“, setzte Rita gelangweilt fort. „Die Leier kenne ich. Und ich sage dir, dass das Ganze genauso ein Flop wird wie deine Geschichten über Snape und James Potter oder wie dein endloses Gesülze über das Drachenfliegerland. Du kannst einfach nicht schreiben, sieh das endlich ein.“
„Na ja, ich dachte, du könntest mir helfen. Deine Flotte-Schreibe-Feder…“
„Werde ich dir nicht zur Verfügung stellen. Ken, begrabe deine hochfliegenden Träume von leicht verdientem Geld und such dir richtige Arbeit. Ich hab´ nicht genug, um dich auch noch durchzufüttern.“ Rita wurde langsam zornig. Sie hatte es als freie Journalistin nicht leicht, rannte von früh bis spät den Sensationen hinterher und schrieb oft bis in die Nacht hinein, während Ken Hirngespinsten hinterherrannte und auf Pump von der Hand in den Mund lebte. Dass sie ihr Erbteil gewinnbringend angelegt hatte, um ein Polster für den Notfall zu haben, erfuhr Ken besser nicht.
„Solche Geschichten werden gern gelesen. Ich sehe schon vor mir, wie die Muggel die Buchhandlungen stürmen. Sie werden selbstverständlich glauben, dass alles pure Erfindung ist, dabei brauche ich bloß aufzuschreiben, was passiert und die uninteressanten Stellen rauszustreichen.“
„Und wie willst du Potter junior auf den Fersen bleiben? Dich als Mäuschen getarnt in seine Schultasche setzen?“
Ken grinste spitzbübisch. „So ähnlich, aber viel besser. Schließlich bin ich Geheimagent.“
´Ex-Geheimagent´, dachte Rita. Sie wusste längst, dass Ken wegen Unfähigkeit beim MI 7 rausgeflogen war. „Lass die Finger davon, Ken. Es wird nicht funktionieren.“
„Du wirst schon sehen.“
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