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Fanfiction

Between order and chaos - Riesenkampf

von Kathi Weasley

„Nein, Hugo. Hör endlich auf mit diesem Schwachsinn.“, tadelte Rose lautstark beim Mittagessen und fuhr dann fort ihre Kartoffeln zu zerteilen.
Stirnrunzelnd wandte sich Roxanne wieder Diana zu, die neben ihr hartnäckig versuchte mit dem Zinken ihrer Gabel eine einsame Erbse auf ihrem Teller aufzuspießen.
„So geht das jetzt schon zum fünften Mal.“, erinnerte sie ihre Freundin und widmete Hugo dabei einen kurzen Blick.
Diana hob fragend den Kopf und legte genervt ihre Gabel weg.
„Vielleicht hat er ja recht. Möglich wäre es ja, dass diese Riesen durch den Steinrutsch nach Hogwarts getrieben wurden. Selbst so große Typen wie die können nichts machen, wenn der Rutsch ihre Höhlen zugeschüttet hat. – Glaub mir, ich konnte damals auch nicht mehr helfen, als meine Eltern Joanna meinen Lieblingsteddy vermacht haben.“, erklärte Diana, wobei sie daraufhin einen ziemlich verwirrten Blick von ihrer Freundin kassierte.
Zusätzlich hakte Roxanne nach: „Du vergleichst einen Riesen mit dir und einen Steinrutsch mit einem Teddy?!“
„Okay, war ein dummer Vergleich. Aber du weißt ja, was ich meine.“, tat Diana ihren Einwurf ab und startete nebenbei einen neuen Angriff auf die einsame Erbse.
Kopfschüttelnd aß Roxanne weiter und erschrak, als plötzlich neben ihr ein lauter Schrei erklang. Vor lauter Schreck stach sie sich fast mit der Gabel ins Auge und schmiss aus Versehen die Karaffe Kürbissaft neben sich um.
„Hab sie!“, jubelte Diana glücklich, während sie Roxanne die aufgespießte Erbse vor die Nase hielt und sie schließlich zufrieden in ihren Mund steckte.
Irritiert sah Roxanne ihr dabei zu und drehte sich erleichtert über die Abwechslung um, als sie angetippt wurde. Ein großer braunhaariger Typ deutete anklagend auf die vollgekleckerte Tischdecke und seine nasse Hose, als ob er ihr damit etwas begreiflich machen wollte.
„Du hast mich eingesaut, Weasley.“, gab er ihr wütend zu verstehen und wurde daraufhin gleichgültig gemustert.
„War das etwa die einzige Hose, die du dabei hast?“, fragte sie und schüttelte über seinen Ausbruch den Kopf.
Hektisch wedelte der ältere Schüler mit Armen, als ob er nach Worten suchen würde, jedoch sah er nach Roxannes Empfinden dabei einfach nur aus, wie ein aufgescheuchter Hippogreif.
„Das tut doch nichts zur Sache. Wegen deiner Tollpatschigkeit und Unachtsamkeit muss ich mich jetzt umziehen.“, wehrte der aufgebrachte Typ ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
Nun schaute Roxanne ihn mit schief gelegtem Kopf an und fragte neugierig: „Bist du zufällig mit Percy Weasley verwandt?“
„Nein. Warum fragst du sowas?!“, entgegnete der Junge irritiert und erntete eine stirnrunzelnde Miene.
„Weil du ganz eindeutig Percy-ische Ansätze zeigst. Du solltest dich da mal durchchecken lassen. Glaub mir, so eine Infektion kann echt gefährlich werden mit der Zeit.“, warnte Roxanne ihn gespielt ernst, was ihr Gegenüber jedoch nicht zu bemerken schien.
„Du redest wirres Zeug.“, stellte er kopfschüttelnd fest und die Fünftklässlerin tat es ihm gleich.
„Nein, im Ernst.“, verteidigte sie sich noch, bevor Diana sie langsam mit sich aus der großen Halle zog.
Schnell folgte sie ihrer Freundin und hörte so nur noch, wie der ältere Schüler ihr nachrief: „Und was ist jetzt mit meiner Hose?!“
Daraufhin brach sie in lautes Gelächter aus und verzog sich mit Diana in Richtung Gemeinschaftsraum.

Nach zwei mühsamen Stunden Hausaufgaben und Lernen saßen die beiden Fünftklässlerinnen schließlich kaputt in ihren Sesseln und grübelten über ihre nächsten Streiche.
„Vielleicht wäre ja-“, fing Diana an und wollte gerade ihren Vorschlag kundtun, als Hugo und Lily sie aufgeregt unterbrachen.
Beide mit knallroten Gesichtern vom Rennen atmeten schnell und nach etlichen Atemzügen sprach Hugo: „Roxy, es ist soweit. Die Riesen sind wirklich da! Wir haben sie gesehen – also Lily und ich.“
„Genau. – Hugo und ich. Glaub uns, bitte!“, quatschte Lily heiser dazwischen, während Roxanne und Diana hilflos von einem zum anderen blickten.
„Einer war so groß-“, Hugo hielt beide Arme auseinander und sah dabei aus, als wollte er ein großes T bilden. „-und hatte sogar ’ne Axt dabei. Kannst du dir das vorstellen? Was machen wir denn jetzt? Wie ist der Plan?“, fragte er und musterte Energie geladen seine Cousine, die einen kurzen Blick mit Diana tauschte.
Diese schaute forschend die beiden jüngeren Weasleys an und hakte dann unsicher nach: „Seid ihr euch sicher?“
„Hundertpro.“
„Logisch.“
Daraufhin klatschte Diana kurz in die Hände und zeigte dann Entertainer-mäßig auf die beiden Kleinen.
„Wir sind mit im Team.“, gab sie grinsend bekannt, während Roxanne zustimmend nickte.
Das ließ Hugo und Lily strahlen und sie setzten sich zu ihnen in die Sitzecke, um über einen geeigneten Plan nachzudenken, der die Riesen wieder vertreiben könnte.

„Wir sind sowas von erledigt.“, seufzte Diana und legte ihr Buch – Riesen, die Grobheit in Person oder eine missverstandene Kreatur unserer Wälder und Berge? – beiseite, bevor sie sich eine Kürbispastete von Roxanne nahm.
Langsam wickelte sie die Süßigkeit aus und stopfte sie sich schließlich gierig in den Mund, während Roxanne anfing mit ihrer Freundin zu reden.
„Was du nicht sagst! Diese Riesensache ist echt ’ne Nummer zu groß für uns. Außerdem was machen wir, wenn wir erwischt werden?“, überlegte sie und kaute auf ihrer eigenen Pastete rum, was Madam Pince mit Stielaugen zu ihr sehen ließ.
Hastig kam sie zu den Fünftklässlerinnen rüber und sprach wutentbrannt: „Hier wird nicht gegessen!“
Durch ihre eckigen Brillengläser beäugte sie die Pasteten so, als ob sie jeden Moment lebendig werden und alle ihre Bücher verschandeln würden. Unauffällig schob Roxanne die Süßigkeiten zurück in ihre Tasche, während sie die Bibliothekarin mild lächelnd verabschiedete. Einen letzten strafenden Blick verteilend, zog die strenge Frau ab und ließ die beiden Mädchen erleichtert aufatmen.
„Wie wär’s mit abhauen?!“, nahm Diana den Gesprächsfaden wieder auf und erhielt eine ungläubige Miene von ihrer Freundin.
„Schon. Aber trotzdem denke ich, wir sollten noch ein paar – Bücher für unsere Aufsätze zusammen suchen. Hallo, Rose.“, haspelte Roxanne eilig und lächelte ihre Cousine nett an, worauf diese misstrauisch ihre Leserunde musterte.
Schließlich ließ sie sich auf einen Stuhl an ihrem Tisch sinken und legte ihren Bücherstapel vor sich ab.
„Was macht ihr hier?“, fragte sie bohrend und holte dabei ihre Feder und ein Pergament aus ihrer Tasche.
Gespielt unwissend blinzelte Diana ein paarmal und antwortete dann: „Lesen.“
„Wirklich?“, hakte Rose ungläubig nach, was Diana langsam zur Weißglut brachte.
Mit zusammengebissenen Zähnen entgegnete sie nochmal: „Ja, Rose.“
Die Angesprochene zog nun auffordernd eine Augenbraue hoch, während sie nebenbei ihre Feder in das Tintenfass eintauchte und auf dem Pergament aufsetzte.
„Ah ja.“, ließ sie beiläufig in einem Ton erklingen, der ihnen deutlich sagte, dass sie kein Wort glaubte.
„Was habt ihr schon wieder vor?“ Abrupt wechselten die Mienen der Fünftklässlerinnen von wütend zu erschrocken, wobei sie schnell wieder versuchten, unbeteiligt auszusehen. „Ihr braucht mir nichts vorzumachen.“
„Machen wir aber.“, fauchte Diana genervt von der Klugheit der Sechstklässlerin und verschränkte die Arme vor der Brust.
Nach einem kurzen abschließenden Nicken zu Rose, schnappte sie Roxanne beim Arm und zog sie mitsamt Tasche aus der Bibliothek.
Nebenbei murmelte sie vor sich hin: „Ich wusste, dass wir nie einen Fuß in die Bibliothek setzen hätten sollen. War doch klar, dass Ms. Ich-durchschaue-alles dort auch rumstromert. Dieses Mädchen macht mich fertig!“
Zornig ließ sie ihre Freundin los und stampfte die Treppenstufen zu ihrem Gemeinschaftsraum geradezu hinauf. Vor dem Kopf gestoßen, folgte ihr Roxanne, wobei ihr auffiel, dass sie immer noch eins der Riesen-Bücher unter dem Arm hatte.
Als sie sich eben dazu entschieden hatte, Diana zum Beruhigen zu bewegen, fuhr diese zu ihr herum und sprach mit erhobenem Zeigefinger: „Wir werden diese Riesen vertreiben. Egal wie.“
„Aber-“, begann Roxanne verzweifelt, wurde jedoch sofort wieder von Diana unterbrochen.
„Kein aber! Wenn’s hart auf hart kommt, gilt unser altbekanntes Motto.“, tat sie ihren Plan kund und erntete daraufhin ein zufriedenes Grinsen von Roxanne, die sie anscheinend endlich verstanden hatte.
„Improvisation ist alles.“, gestand sie mit breitem Grinsen und leitete einen High-Five mit Diana ein, die lachend in ihre Hand einschlug.
Danach gingen sie weiter nach oben in den Gemeinschaftsraum, um einen geeigneten Plan auszutüfteln.

Genervt stand Roxanne ein paar Tage später vor ihrem Cousin und wartete darauf, dass er sich endlich dazu herabließ ihnen eine Antwort zu geben.
„Wieso sollte ich dir den Umhang geben?“, fragte James überlegen grinsend, während Fred mit ähnlicher Miene neben ihm stand.
„Weil wir einen Deal hatten.“, erinnerte ihn Roxanne zum gefühlten tausendsten Mal.
Anscheinend war ihr Cousin heute noch beschränkter als sonst.
„Es war nur von der Karte die Rede. Nicht vom Umhang.“, berichtigte sie James kleinkariert, was sie dazu brachte verärgert die Fäuste zu ballen.
Schließlich fauchte sie entnervt: „Na gut. Wie du willst. Dann will ich aber sehen, wie du deinen Eltern beibringst, dass deine kleine Schwester wegen dir Ärger bekommen hat.“
„Moment, Lily?! Was hat die denn damit zu tun?!“, hakte James schnell nach, wobei er nun mit gerunzelter Stirn zu ihr sah, was Diana neben ihr leise kichern ließ.
„Na, es war ihre Idee. Sie und Hugo haben die Riesen ent-“
„Hugo auch?!“
„Ja. Hab ich vielleicht vergessen zu erwähnen.“
„Vergessen?! Okay, das war’s. Wir kommen mit euch.“, schloss James und erhielt sofort tatkräftige Unterstützung von Fred.
Schockiert über diese Einwilligung stotterte Roxanne sofort los: „Aber – aber du, ich meine – warum? Das ist doch gar nicht nötig.“
„Doch. Ich werde Lily nicht mit euch alleine losziehen lassen.“
„Aber wir passen doch auf, dass die Riesen ihnen nichts antun.“
„Es sind nicht die Riesen, wegen denen ich mir Sorgen mache.“, knurrte James und musterte Diana und Roxanne ernst, während ihn die beiden vorwurfsvoll ansahen.
„Das ist hoffentlich nicht dein Ernst, Potter.“, sagte Diana mit zusammen gekniffenen Augen und bekam ein heftiges Schnauben zur Antwort.
Die Siebtklässler schienen beide nicht mehr zu Späßen aufgelegt und waren augenscheinlich kurz davor auf eigene Faust in den verbotenen Wald zu rennen und die Riesen, bevor ihre Geschwister überhaupt in die Nähe gekommen waren, zu erledigen.
„Doch, ist es. Wir gehen Samstagabend kurz nach dem Essen los.“, informierte James sie, während er den Kopf suchend durch die Große Halle schweifen ließ.
Fast alle Schüler saßen schon beim Abendessen und bekamen von dem kleinen Familienstreit gar nichts mit.
Dann endlich sah er seine kleine Schwester und schubste Roxanne und Diana grob aus dem Weg, um ungehindert zu ihr stürmen zu können.
Direkt hinter ihrem Platz machte er Halt und sagte ernst: „Lily, wie konntest du nur so leichtsinnig sein!“
Im Umkreis von fünf Metern drehten sich Schüler am Gryffindortisch zu ihm um, während die Angesprochene unbeeindruckt mit den Schultern zuckte.
„Kannst du dich vielleicht auch klarer ausdrücken, James?“, fragte sie und wandte sich nach einem kurzen Wort zu ihrer Freundin gelangweilt ihrem Bruder zu.
„Du weißt genau, wovon ich rede. Zwing mich nicht, noch deutlicher zu werden!“, biss James mit knirschenden Zähnen zurück.
Daraufhin hellte sich Lilys Miene auf und sie grinste fröhlich ihren Bruder an.
„Ach das meinst du. Ich kann echt nicht verstehen, wieso du immer noch darauf herumreitest. Schon vor Wochen hab ich dir erklärt, dass das ein Unfall war!“, verteidigte sich die Viertklässlerin mit verärgerter Miene, während neben ihr ein Mädchen den Kopf in den Händen vergrub.
Ungeachtet fuhr James mit seiner Rede fort: „Wovon bei Merlins stinkender Blümchenunterhose redest du?!“
„Na von dem Unfall in Kräuterkunde!“
„Welcher Unfall?!“
„Von dem ich dir erz-“, Lily unterbrach sich aufgebracht selbst. „-egal. Wovon redest du?!“
„Von deinem Ausflug in den verbotenen Wald.“, erklärte James sich und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust, als ob er auf eine gerissene Antwort von ihr warten würde.
Überrascht blickte Lily zu James hoch, während um sie herum eifriges Tuscheln begann. James‘ Erwiderung war für sämtliche Schüler im Umkreis gut hörbar gewesen. Sanft aber bestimmt nahm Lily ihren Bruder am Arm und ging mit ihm aus der großen Halle, wo man ihnen daraufhin neugierig hinterher schaute.
Draußen auf dem Gang rügte sie den Siebtklässler schließlich sarkastisch: „Brüll’s doch beim nächsten Mal bitte noch ein bisschen lauter, dann haben vielleicht die Lehrer auch noch was davon.“
Sie stemmte kopfschüttelnd die Hände in die Hüfte, während James vor ihr seine Haare verwüstete.
Danach erwiderte er kleinlaut: „‘Tschuldige. Aber was denkst du dir nur dabei? Mit Roxanne und Diana?! Da könntest du dich genauso gut als Steak verkleiden und laut Hier bin ich, fresst mich! schreien. Die beiden können doch nicht mal auf sich selbst aufpassen, geschweige denn auf dich und Hugo.“
Aufgebracht legte James sich eine Hand aufs Herz, als ob er seinen Herzschlag fühlen wollte.
Stirnrunzelnd musterte Lily ihren Bruder und entgegnete einlenkend: „Gut, vielleicht war die Wahl unserer Teampartner nicht ganz optimal.“
„Ach wirklich?!“
„Aber trotz allem sind sie viel erfahrenere Hexen, als Hugo und ich.“
„Wenn es euch darum gegangen ist, warum habt ihr dann nicht Fred und mir Bescheid gegeben? Oder Dominique, Molly, Rose oder wem auch immer? Alle wären besser als die Chaosmädels schlecht hin!“
„Jedoch sind sie für solche Aktionen geradezu perfekt. Warum haben sie wohl schon so oft Verwarnungen bekommen?!“
„Schon aber-“
„-nichts aber. Es gibt nichts mehr zu reden, James.“, erklärte Lily die Sache für beendet und drehte sich auf dem Absatz wieder zur großen Halle um.
Der Potter starrte seiner Schwester genervt nach, während Fred, Roxanne und Diana langsam wieder zu ihm kamen.
„Scheint so, als wäre das Gespräch nicht zufriedenstellend für dich verlaufen.“, erlaubte sich Roxanne spitz zu bemerken, was James‘ Kopf abrupt zu ihr schnellen ließ.
Drohend hob er seinen Zeigefinger und warnte mit Grabesstimme: „Noch ein Wort.“
Mit einem letzten ernsten Blick zu Roxanne und Diana, die sich nun beide auf die Lippen bissen, um nicht zu grinsen, verschwand er mit einem breit schmunzelndem Fred Weasley im Schlepptau.
Als er sicher war, dass James vor ihm weiter davon stürmte, wandte er sich nochmal zu seiner Schwester um und sagte: „Das wird bestimmt echt mega spannend.“
Augenzwinkernd folgte er danach seinem besten Freund und ließ die beiden Fünftklässlerinnen nun lachend stehen.
Gut gelaunt machten sich die Schülerinnen auf den Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum, wobei Leah und Elaine ihnen ab der Hälfte des Weges Gesellschaft leisteten. Im Gemeinschaftsraum angekommen, begrüßten sie schon Adam und Joel, die aufgeregt über eine Neuigkeit des schwarzen Bretts redeten.
„Was labert ihr da die ganze Zeit?“, fragte Diana neugierig, während sie sich auf eines der Sofas plumpsen ließ.
Adam reagierte mit Unglauben, wohingegen Joel auffordernd zum schwarzen Brett nickte.
„Nächstes Jahr kommen ein paar französische Schüler nach Hogwarts.“, berichtete er und grinste breit, während Leah und Elaine ein Augenverdrehen zum Besten gaben.
„Und was ist daran jetzt so besonders?“, hakte Leah unwissend nach, obwohl sie innerlich schon die Antwort wusste.
Jungs waren eben Jungs.
„Hast du dir diese Beauxbaton-Mädels mal richtig angesehen?! Die sind alle so was von-“
„-eingebildet? Verwöhnt? Pikfein? Prinzessinnenhaft?“, schlug Leah hilfsbereit vor, was Adam dazu brachte, laut los zu lachen.
Grinsend fuhr Joel fort: „Eigentlich wollte ich hübsch oder wunderschön sagen.“
Während Leah und Elaine sich augenrollend ansahen, prustete Roxanne los und Diana entgegnete mit herausforderndem Augenaufschlag: „Willst du damit etwa sagen, dass wir das nicht sind?!“
Gespielt eingeschnappt verschränkte sie die Arme vor der Brust und ließ Joel damit leicht erröten, als dieser bemerkte, was er da gerade eben vor sich hin gebrabbelt hatte.
„Nein – also so meinte ich das doch nicht! Ich wollte doch nur-“, stammelte er erklärend, was den Mädchen einen Lachanfall bescherte und Adam vor lauter Lachen vom Sessel fallen ließ.
Mit Tränen in den Augen blickte er zu seinem Freund hoch und gluckste: „Tja, Kumpel. Ich schätze, jetzt hast du’s dir mit ihnen vergeigt.“
Seufzend den Kopf schüttelnd stand Joel auf und stieg über seinen Freund hinweg zur Treppe der Jungenschlafsäle. Mit einem Handwinken und einem halbherzigen Gute-Nacht-Gruß verschwand er nach oben, während seine Freunde noch immer in kurze Lachanfälle ausbrachen.

Schon der nächste Morgen im Schlafsaal beinhaltete wieder ordentlichen Wirbel unter den Mädchen, denn Elaine, die sich von Adam am gestrigen Abend noch zu einem Krug Butterbier der letzten Weihnachtstage überreden hatte lassen, saß mit gequälter Miene in ihrem Bett und zuckte jedes Mal heftig zusammen, wenn eines der Mädchen zu laut sprach.
„Bitte leiser.“, flüsterte sie, während sie sich mit zusammen gekniffenen Augen den Kopf hielt.
Leah blickte anklagend zu ihr und meinte in normaler Lautstärke: „Damit hättest du rechnen müssen. Du weißt doch genau, dass du nicht viel verträgst!“
„Schrei doch nicht so!“, bat Elaine abermals und sorgte damit schon für Glucksen unter ihren übrigen Zimmermitbewohnerinnen.
„Ich schreie doch überhaupt nicht!“, schrie Leah verärgert und atmete tief durch, um sich selbst zu beruhigen.
„Doch, tust du. Also bitte: Pscht.“
„Ich pscht-e dir gleich was!“
„Du brüllst schon wieder rum, Leah.“
„Und du flüsterst wie ein sterbenskranker Maulwurf.“
„Maulwürfe können nicht reden. Und jetzt hör bitte auf zu schreien!“
„RUHE! Sonst kann keine von euch beiden gleich noch reden, dafür sorge ich.“, gab Diana laut bekannt und ließ damit ihre Freundinnen teils gequält teils empört zu ihr aufschauen.
Jedoch war die erzielte Wirkung nun auch erreicht und die beiden Streithühner sprachen diesen Morgen kein Wort mehr.
Erst als sie nach dem Frühstück gemeinsam in Geschichte der Zauberei vor sich hin vegetierten, ließen sich die Mädchen dazu hinreißen, wieder ein Wort mit einander zu wechseln.
„Wie läuft’s eigentlich mit Quidditch?“, erkundigte sich Leah, die Sportskanone, interessiert, während sie ihre Feder in das Tintenfass tauchte und ihre Zeichnung eines Ogers auf ihrem Schmierpergament fortsetzte.
„Ganz okay.“, antwortete Roxanne und klopfte ihre Tasche bequemer zu recht, damit sie ihren Kopf wieder darauf betten konnte.
Nach kurzem hin und her Rutschen schloss sie die Augen und hörte wie Leah wieder sprach: „Bin schon sehr gespannt, ob ihr Ravenclaw genauso haushoch schlagt, wie Hufflepuff.“
„Mach dir darüber mal keine Gedanken. Wir schaffen das schon.“, murmelte Roxanne müde, während Diana sich munter in das Gespräch einmischte.
„Seid euch da mal nicht so sicher! Man soll sich schließlich nicht auf seinen Vogelbeeren ausruhen. – Oder wie auch immer das heißt.“, quatschte sie neunmalklug und Elaine kicherte lauthals los, ohne auf den verwirrten Blick von Prof. Binns Rücksicht zu nehmen.
„Das heißt Lorbeeren, Ann. Überleg doch mal: Wer will sich denn auch auf Vogelbeeren ausruhen, hmm?“, erklärte sie prustend und legte auffordernd den Kopf etwas schief, wobei sie dabei aus Versehen an Leahs Arm stieß, die so ihrem Oger eine ziemlich spitze und lange Nase verpasste.
„Vielleicht Vögel?!“, warf Diana noch dazwischen, bevor ihre Aussage auch schon im Aufschrei von Leah untergehen konnte.
„Hey!“, rief die laut aus und beäugte den ungewollten Strich missmutig. „Jetzt sieh dir an, was du angerichtet hast.“
Seufzend stellte Elaine ihr Gekicher ein und beugte sich über die Zeichnung ihrer Freundin, die immer noch eingeschnappt auf das verhunzte Gemälde schaute.
Nach einigen Momenten der Stille entgegnete Elaine zögernd: „Warum hat der so eine lange Nase? Das sieht total dumm aus.“
„Ach was! Sag bloß. Also wie die dahin gekommen ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht hat mich ja jemand gestoßen.“, sagte Leah sarkastisch und stieß ihre Freundin fest gegen die Schulter, sodass diese gegen ihre Nebensitzerin fiel.
„Pass doch auf!“, wurde sie sogleich verärgert angefaucht und setzte sich so schnell wieder auf.
Anklagend meckerte Elaine nun Leah an: „Was soll das? Es ist doch nur eine Zeichnung.“
„Vielleicht wollte ich die aber meinen Großeltern schicken.“
„Wolltest du?!“
„Nein. Aber wenn es so gewesen wäre?“
„Dann hättest du eine Neue gemalt.“
„Ich?! Wohl eher du!“
„Warum ich?! Sind es meine oder deine Großeltern?“
„Das spielt keine Rolle. Es geht nur um die Zeichnung, die du mir versaut hast!“
„Ich?! Aber ich-“
„MERLIN! GEHT DAS JETZT SCHON WIEDER LOS?!“, rief Diana dazwischen und vergaß dabei völlig, wo sie gerade war.
Ein paar Sekunden später war sie auch schon um einen verärgerten Schrei reicher.
„Ms. Clarks, ich darf wohl sehr bitten. Sie sind hier im Unterricht.“, mahnte sie Prof. Binns in seinem bösesten Tonfall – der aber trotzdem noch langweilig wie eh und je klang.
„Danke, dass sie mich dran erinnert haben, Professor.“, erwiderte Diana ehrlich lächelnd und nickte dem Geist kurz zu, bevor sie die kleine Streberin mimte und ihre Feder Alibimäßig in die Hand nahm und damit über ihr Pergament fuhr.
Besänftigt wandte sich der Professor wieder seinem Monolog zu und schläferte die Schülerschaft so langsam aber sicher ein.
Als der Gong die alle aufschreckte, war der Streit der beiden zum Glück schon wieder in Vergessenheit geraten, aber immer noch das Aufregendste, was in den Unterrichtsstunden geschehen war. In Verwandlung bei der garantiert nicht senilen – trotz hohem Alter – Professorin Minerva McGonnagal hatten sie jedoch nicht viel zu lachen an diesem Tag und so waren sie alle schon fast froh, als der nächste Glockenschlag den Zauberkunstunterricht bei dem mindestens genauso strengem Prof. Boot ankündigte.
Schnellen Schrittes trat dieser eben in diesem Moment in das schon gefüllte Klassenzimmer ein und gab bekannt: „Setzen, Herrschaften, und Ruhe bitte. Die Federn schweben schließlich nicht von alleine.“ Mit zufriedenem Grinsen musterte er die Schüler und Schülerinnen und fuhr nach kurzem Überlegen fort.
„Mr. und Mr. Scamander werden uns jetzt den Farbwechselzauber vorführen-“
„WAS?!“
„-und dabei werden die Übrigen gut aufpassen, da sie ebenfalls heute noch auf den Geschmack kommen könnten.“, erklärte Prof. Boot und ignorierte jedwede Zwischenrufe gekonnt.
Unsicher tauschten Roxanne und Diana einen kurzen Blick aus, bevor sie sich der Comedy-Vorstellung der Zwillinge widmeten. Die beiden Träumer waren nicht unbedingt Experten auf dem Gebiet der Farbwechselzauber und so war Prof. Boot schon nach wenigen erfolglosen Versuchen dem ersten Wutausbruch nahe. Als dann aber schließlich Lorcans Nase auf das doppelte anschwoll und Lysander unter lautem Gelächter nun versuchte, sie zu richten, schritt der Professor zwischen die Ravenclaws.
„Das ist ja furchtbar! Hat überhaupt einer von Ihnen ins Buch gesehen?! Ms. Millis, Mr. Corner – Zeigen sie diesen Chaoten doch bitte, wie der Zauber eigentlich wirken sollte.“, ordnete Terry Boot verzweifelt an und schob die grinsenden Scamander-Zwillinge zu ihren Sitzplätzen, während Leah und Adam zögernd nach vorne gingen.
Mit unsicherer Miene zog Adam seinen Zauberstab und deutete zielsicher auf Leah, die den Holzstab ängstlich beäugte. Schnell bevor weder Prof. Boot noch Leah etwas sagen konnten, sprach Adam die Zauberformel und beobachtete gespannt die Wirkung. Im ersten Moment dachte er enttäuscht, es würde gar nichts geschehen, jedoch schimmerten schon nach wenigen weiteren Augenblicken Leahs Augenbrauen lila. Zufrieden mit seiner Leistung drehte sich der Schüler zu seinen Klassenkameraden um und rechnete mit Beifall, als ein lautes Kreischen hinter ihm ertönte.
„MEINE AUGENBRAUEN!“, schrie Leah entgeistert, während Adam sich langsam wieder zu ihr umwandte.
Besänftigend entgegnete er: „Das vergeht wieder. Außerdem gibt es bestimmt einen Gegenzauber.“
Immer noch schockiert wegen ihrer purpurnen Augenbrauen starrte Leah den Gryffindor an und erwiderte: „Gegenzauber, ja?! Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass meine Augenbrauen – meine Augenbrauen, Freundchen! – gerade die Farbe einer Pflaume haben! ‘Ne auffälligere Farbe ist dir wohl nicht eingefallen, was?!“
Kopfschüttelnd ging sie, die Hände vor ihren Augenbrauen, zu ihrem Platz und ließ sich auf ihren Stuhl plumpsen, während Adam und Prof. Boot mit aufgerissenen Mündern zu ihr sahen. Nach einem letzten irritierten Blick zu seiner Schülerin wandte sich der Professor der Klasse zu.
„So, das war doch schon mal ganz gut für den Anfang.“, Leah schnaubte an dieser Stelle laut auf, was einige zum Kichern brachte. „Ich hoffe, Sie haben jetzt alle gesehen, wie der Zauber wirklich wirken sollte. Auch wenn die Vorstellung vielleicht etwas – ähm – eindrucksvoller als gewollt war. Sie dürfen jetzt gehen, während ich Ms. Millis‘ Augenbrauen wieder zu normaler Schönheit verhelfe.“, gab der Professor bekannt und entließ die Schüler mit einer ausladenden Armbewegung zur Tür.
Abgehetzt und verärgert tauchte Leah erst spät zum Mittagessen auf, da sie sich, wie sie Adam erregt berichtete, noch von Prof. Boot eine Mahnung über Geschrei im Klassenraum anhören musste. Nach einem kurzen aber lustigen Mittagessen stiefelten die Gryffindors hoch in ihren Gemeinschaftsraum, um das Wochenende entspannt beginnen zu können. Lustlos brachte Roxanne das Quidditchtraining unter dem strafenden Blick von James hinter sich und fand sich ein paar Stunden später beim Anfang der Sperrstunde in einem Sessel vor dem noch knisternden Kaminfeuer wieder. Diana, die ihr nervös grinsend gegenüber saß, blickte neugierig auf ihre Armbanduhr, die ihr sogleich mit krächzender Stimme die Uhrzeit bekannt gab.
„22.05 Uhr! Mädchen, geh ins Bett. Du wirst morgen früh wie gerädert aufwachen und dann, glaube mir, werde ich dir garantiert nicht sagen, wie viel Uhr es ist. Schon oft genug musste ich mir wegen deinem Gekreische die Zahnräder ölen.“, warnte die goldene Uhr mit dem Tonfall einer altersschwachen Schleiereule und ließ die Mädchen so breit grinsen.
Missmutig, aber immer noch grinsend schlug Diana mit der flachen Hand auf das Ziffernblatt der Uhr und entlockte ihr damit ein kurzes Wimmern.
„Sei ruhig!“, befahl sie und stimmte in das nun folgende Gelächter von Roxanne mit ein.
Gerade als die beiden sich wieder einigermaßen beruhigt hatten, trudelten Lily und Hugo – beide mit Zauberstäben und grimmigen Gesichtsausdrücken bewaffnet – im Gemeinschaftsraum ein und wenige Momente später leisteten auch James und Fred ihnen endlich Gesellschaft.
„Gehen wir los?“, fragte Hugo hibbelig und schien nur schwer seine Aufregung verbergen zu können, ebenso wie Lily, die gespannt wie ein Flitzebogen den Aufbruch erwartete.
Geheimnisvoll tauschten James und Fred einen langen Blick und schließlich meinte James geschäftig: „Ich bin dafür, wir stellen ein paar Regeln auf, bevor wir gehen.“
„Och ne, James.“, bremste ihn Lily schon ab und schüttelte enttäuscht den Kopf, während Hugo sich schon auf einen der Sessel plumpsen ließ.
Fred widmete den beiden ein breites Grinsen und fuhr fort: „Nichts Schlimmes. Nur, dass ihr nicht einfach so wegrennt oder so und euch bei Gefahr sofort versteckt.“
Augenzwinkernd suchte er den Blick von Lily und Hugo und bemerkte ihre nun besänftigten Mienen.
„Na schön.“, grummelte Lily einlenkend und zog Hugo aus seinem gemütlichen Sessel, damit sie endlich losgehen konnten.
Roxanne und Diana erhoben sich ebenfalls und grinsten ihre Freunde an, was James stirnrunzelnd beäugte.
„Keine Sorge, James. Wir weichen dir auch nicht von der Seite.“, beruhigte Roxanne ihn, während sie süß lächelnd mit den Wimpern klimperte und ihren Cousin damit zum Zähneknirschen brachte.
„Geh einfach weiter, Roxanne.“, bestimmte der Angesprochene ernst und schob sie vor sich das Porträt hinaus, wobei Diana ihnen kichernd mit Fred als Nachhut folgte.
Hugo und Lily stürmten schon laut trampelnd die Treppen hinunter.

Schon nach ein paar Schritten hatte sie der verbotene Wald mit seiner Dunkelheit verschluckt und sie tapsten nur noch mit Zauberstablicht durch das Geröll von Baumstämmen, aufgeweichter Erde und nicht gerade vertrauenserweckenden Sträuchern. Hie und da ertönten Tierlaute, die vor allem Lily und Hugo begeisterten. Die beiden bisher vorbildlichen Schüler waren noch nie auf den Geschmack eines Nachsitzens im verbotenen Wald gekommen und so waren sie von ihrer neuen Umgebung ziemlich beeindruckt, genauso wie eingeschüchtert. James hatte sie schon einige Male davon abhalten müssen, die erste Regel ihrer Expedition in den Wald zu brechen.
„Das ist echt voll cool hier!“, brachte Lily nun abermals heraus, während sie mit weit geöffneten Mund die riesigen Bäume um sich herum bestaunte und so die grinsenden Blicke ihrer Freunde nicht bemerkte.
„Ich wusste gar nicht, dass du unter die Naturfreaks gegangen bist, Lily.“, neckte sie Fred und zwinkerte seiner Cousine im Dunkeln zu, worauf diese kurz lachte und ihn kopfschüttelnd weiter stieß.
„Du warst bestimmt genauso, als du zum ersten Mal hier warst!“, sagte sie und lief hoch erhobenen Hauptes weiter, während Roxanne und Diana ihr breit grinsend folgten.
Fröhlich hüpfte die Potter mit 5 kopfschüttelnden Gestalten im Schlepptau weiter in den Wald hinein und drehte sich fasziniert im Kreis. Es war doch immer wieder erstaunlich, welche wundervollen Orte sich in Hogwarts verbargen. Während sie um sich blickte, bemerkte sie James‘ zweifelnde Miene auf sich und begann zu lachen.
„Komm schon, James! Diesen Gesichtsausdruck kannst du dir für Malfoy aufheben.“, empfahl sie ihrem Bruder und grinste breit, während dessen Mund sich langsam zu einem schockierten O formte.
Verunsichert blieb Lily stehen und starrte zu ihren Freunden, die nun allesamt erschrocken auf etwas hinter sie blickten. Abrupt wandte sie sich um und schaute geradewegs auf ein riesenhaftes Paar Füße. Kurz aufkreischend sah sie nach oben und betrachtete jetzt einen ausgewachsenen Riesen in voller Größe.
Während dieser unverständliche Laute von sich gab, stürmte James – wieder vollkommen bei sich – zu seiner Schwester und zischte ihr mit erhobenem Zauberstab zu: „Jetzt gilt es, Regel Nr. 2 anzuwenden, Schwesterchen.“
„Was?!“
„HAU AB! SOFORT!“, brüllte James und zeigte bestimmend mit seinem Zeigefinger in die Richtung aus der sie gekommen waren.
Eingeschüchtert von dem groben Tonfall ihres Bruders, wich Lily zu Hugo zurück und zog diesen mit sich in Richtung Schloss, während Fred und die beiden Fünftklässlerinnen James zu Hilfe eilten.
„Schon mal von einem Zauberspruch gehört, der einen Riesen verschwinden lässt?“, fragte Diana eingeschüchtert und hielt mit zitternder Hand ihren Zauberstab auf den Riesen gerichtet.
Ungläubig warfen ihr die beiden Siebtklässler einen Seitenblick zu und Fred meinte sarkastisch: „Logo – Das ist garantiert Rieseus verschwindibus!“
„Okay, okay – hab’s kapiert. Dumme Frage und falscher Zeitpunkt. Kein Grund, gleich so patzig zu reagieren, Freundchen.“
„Patzig?! Sag mal, bist du eigentlich-“
„-ich störe ja nur ungern, aber wir haben hier ein klitzekleines Problemchen vor uns stehen.“, warf Roxanne ein und erhielt zustimmendes Nicken von James, der eifrig murmelnd vor ihnen auf und ab ging.
Abrupt blieb er kurz stehen, schüttelte ernüchtert den Kopf und kam auf seine drei Freunde zu.
„Kleiner machen können wir ihn nicht. Das funktioniert mit so großen Lebewesen nicht.“, gab er bekannt und wurde daraufhin schockiert angeblickt.
„Aber was sollen wir denn sonst machen?!“
„Wenn Mr. Riesenfuß uns entdeckt, sind wir alle platt wie ’ne Flunder.“
„Und was schlägt Mr. Potter jetzt vor?!“
„Könnt ihr vielleicht einmal kurz aufhören zu quatschen? Was ich sagen wollte ist: Wir könnten jemanden von uns größer machen.“, erklärte James angespannt und ließ seinen Blick vom einen zum anderen wandern, wobei jedes Gesicht fragend und verständnislos zu ihm aufsah.
Bis auf Fred, aber dieser war gerade damit beschäftigt ausgiebig zu gähnen.
„Du meinst also sowas wie Engorgio?“, hakte er schwer zu verstehen nach und rieb sich über die Augen, während er sich gleichzeitig fast mit dem Zauberstab ins Auge stieß.
So bemerkte er James‘ erleichtertes Nicken nicht und bekam außerdem nicht mit, wie Diana schon ihren Zauberstab auf James richtete, um den Zauber anzuwenden. Hastig wich dieser einen Schritt zurück und stieß so fast gegen den Riesen, der hinter ihnen geräuschvoll ein paar Äste von den Bäumen abriss. Abwehrend hielt James beide Arme hoch und schüttelte eilig den Kopf.
„Moment, Moment, Clarks! Was soll das denn? Pass auf, wo du deinen Stock hinhältst!“, rügte er Diana, woraufhin die genervt die Augen verdrehte und weiterhin ihren Zauberstab auf den Potter richtete.
„Wieso? Du hattest den Plan, also führst du ihn auch aus. Logisch oder?“, ergänzte sie noch und grinste den Siebtklässler siegessicher an.
Roxanne und Fred beobachteten das Gespräch, wie ein spannendes Quidditchspiel und tauschten nun einen hilfesuchenden Blick mit dem jeweils anderen aus. Normalerweise waren sie beide nicht unbedingt die Vernünftigsten, aber wenn in so einer Situation wie dieser ein Streit losbrechen würde, würden ihre Überlebenschancen nicht unbedingt erhöht werden.
„Wollt ihr jetzt im Ernst einen Streit anfangen?!“, fragte Fred aufgebracht und bekam ein zweistimmiges „Wir streiten nicht!“ zur Antwort, gefolgt von einem „Er/Sie hat angefangen!“.
Erschrocken stolperte der Weasley zurück und landete nach dem lauten Knacksen eines Astes und trotz dem Schrei seiner Schwester – „Pass auf!“ – unsanft auf dem Boden. Schnell rappelte er sich wieder hoch, klopfte seine Kleidung sauber und musterte abwartend James und Diana, die sein Ausrutschen von dem Streit abgebracht hatte.
„Was ist? Gehen wir, bevor der Riese uns bemerkt?“, schlug er vor, als Roxanne auch schon ängstlich zu ihm stürmte.
„Ich glaube dafür ist es zu spät, Fred.“, meinte sie und zeigte auf den Riesen, der in diesem Augenblick neugierig zu ihnen hinunter glubschte. „Sieh doch.“
Und Fred sah ganz eindeutig, dass seine Schwester recht hatte. Bevor er auch schon etwas unternehmen konnte, hatte jemand laut „Engorgio“ gerufen und er hörte gerade noch, wie seine Schwester neben ihm erschrocken aufschrie. Vor Angst gelähmt starrte er auf das rothaarige Mädchen neben sich, das furchtsam die Arme vor das Gesicht geschlagen hatte, als ob sie die Wirkung an sich nicht sehen wolle. Der Riese, der dem Schauspiel unbeachtet beigewohnt hatte, trampelte in der Zwischenzeit ohrenbetäubend zwischen den Bäumen hin und her und brachte damit die Erde zum Beben. Fred hatte jedoch nur Augen für seine Schwester, die aber immer noch in Normalgröße vor ihm stand.
„James, warum-?“, fing er an und wurde im selben Moment von dem Angesprochenen unterbrochen: „-ich weiß auch nicht! Wahrscheinlich hab ich die Bewegung falsch gemacht… Lass es uns nochmal versuchen!“
„WAS?! ‚Lass es uns nochmal versuchen‘?! Sag mal, spinnst du?!“, kreischte Roxanne entgeistert und nahm dabei wütend ihre Hände vom Gesicht, um zornig die Fäuste ballen zu können.
Statt ihr daraufhin wie normal contra zu geben, lachte James jedoch laut los und Diana stimmte kichernd mit ein. Neugierig drehte Fred das Gesicht seiner Schwester zu sich und musste ebenfalls schmunzeln. Die braunen Augen der Weasley waren nicht länger von rosiger Haut umgeben, sondern stachen durch ihre neuartige Gesichtsfarbe – grün – auffällig hervor. Jedoch fiel ihm auf, dass eben diese Augen gerade vorwurfsvoll zu ihm blickten.
„Was. Ist. Los?“, fragte sie auffordernd und stemmte die Hände in die Hüften alla Grandma Molly.
Fred, der ebenfalls ihre neuartige Gesichtsfarbe entdeckt hatte, stotterte: „Du bist – du hast – also du-“
„-bist ein bisschen grün im Gesicht, Roxy.“, platzte James grinsend heraus und wurde von Diana in die Seite geboxt.
„Du unsensibler Wicht! Das hättest du auch einfühlsamer sagen können.“, rügte sie ihn und legte einen Arm um die Schultern ihrer Freundin. „Roxy, dein Gesicht mag momentan vielleicht grün sein, aber das geht total schnell wieder vorbei. Morgen ist es wieder weg, du wirst sehen! Es gibt immer einen Gegenzauber, das weißt du doch. Und für dem Moment kann ich dir sagen: Dieses Grün sieht wahnsinnig toll aus mit dem dunklen Rot deiner Haare.“
Mit einem Nicken schloss sie ihre Aufmunterungsrede ab und erhielt einen vorwurfsvollen und zwei stirnrunzelnde Blicke.
„Und das soll besser gewesen sein?! Im Ernst diese leeren Versprechungen und nichtssagenden Aufmunterungen helfen ihr auch nicht weiter. Lieber kurz und schmerzlos, als dieses ständige herum Gerede! Ich meine, wenn ich zu ihr gesagt hätte ‚Roxy, du siehst gerade aus, wie ein zu groß geratener Gartengnom.‘ wäre das vielleicht ein bisschen grob gewesen, klar, aber immer noch ehrlich! Ich dachte, ihr Mädels schreibt Ehrlichkeit so groß!“, beschwerte sich James und fuchtelte dabei wild mit den Armen herum.
Dabei schlug er Fred fast den Zauberstab aus der Hand und bescherte Roxanne feuchte Augen.
„Zu groß geratener Gartengnom?!“, wiederholte sie hauchend und wandte ihre Augen zu ihrer besten Freundin um, die nun mit blitzenden Augen zu James schaute.
„Toll, Potter. Ganz toll. – Bei dem Einfühlungsvermögen, was du jetzt an den Tag legst, könnte man meinen, du hast all die Mädchen dafür bezahlt, dass sie dich als Chameur und neuen Romeo betiteln.“, fauchte sie schlecht gelaunt und wich mit Roxanne ein wenig zurück, da der Riese nun langsam auf sie zu kam.
Hastig dreht Fred sich zu dem Ungetüm um und stürmte mit James davon, während die Mädchen vor ihnen her hasteten. Gerade als sie fast das Ende des Waldes erreicht hatten, kamen ihnen Hugo und Lily mit Dominique und einigen unbekannten Ministeriumsleuten entgegen.
„Da ist er!“, rief Hugo aus und ließ seine Cousine mit den bemantelten Angestellten davon eilen.
Schwer atmend hielten die vier Hogwartsschüler vor den Kleineren an und Fred brachte mühsam heraus: „Wie habt ihr-?“
„Nicky und diese Typen sind wegen dem Besuch der französischen Schüler gekommen und wollten gerade wieder abhauen, als Hugo und ich ihnen entgegen kamen. Als wir Nicky dann gesagt haben, was da gerade im Wald abgeht, ist sie sofort mitgekommen.“, erklärte Lily ausführlich, während Hugo eifrig nickend seine Zustimmung bekundete.
Mit offenem Mund musterte Fred nun seine kleinen Cousins und schien anscheinend unmöglich an solche Zufälle glauben zu wollen, wobei James neben ihm den Widerstand gegen die neue unglaubliche Situation anscheinend schon aufgegeben hatte und kopfschüttelnd weiter aus dem Wald hinaus ging. Entrüstet wechselte Roxannes Blick von den davonhetzenden Ministeriumsangestellten zu James und wieder zurück.
„Du kannst doch jetzt nicht einfach weggehen!“, bestimmte sie anklagend und erhielt ein hohles Lachen von ihrem Cousin.
„Achja? Und was willst du machen, Grünbäckchen? Wenn du gegen diesen Riesen kämpfen willst, bitte. Tu es wegen mir. Aber ich werde dich garantiert morgen nicht im Krankenflügel besuchen.“, meinte James mit ernster Miene, bevor er seine Schwester und den ein Jahr jüngeren Hugo mit sich in Richtung Hogwarts komplementierte.
Ungläubig blickten ihm die drei Restlichen nach und Diana schrie verärgert: „Warum bist du eigentlich nach Gryffindor gekommen?!“
„Nicht um mein Leben auf’s Spiel zu setzen.“, antwortete James ebenso verstimmt und sie sahen ihn entfernt hart aufstampfen.
Kurz beredete er etwas mit den kleineren Hogwartsschülern und schließlich liefen die beiden alleine weiter zum Schlossportal, während James wieder auf Fred, Diana und Roxanne zu kam.
„Okay, also: Wie lautet euer Plan?“, fragte er auffordernd und sah abwartend vom einen zum anderen, wobei die zwei Mädchen ihn daraufhin ebenso verwirrt wie erleichtert anblickten.
„Welcher Plan?“, fragte Diana letztendlich mit einem genervten Schnauben zur Antwort.
Sie schloss kurz ernüchtert die Augen und fuhr dann erschöpft fort: „Angesichts der Tatsache, dass du mir wie ein asthmatisches Walross antwortest, gehe ich davon aus, dass du einen guten Plan von mir erwartet hast.“, sie stockte kurz, das hinter ihnen ein furchterregender und noch dazu menschlicher Schrei ertönte, „Wie wäre es also, wenn du dich mit folgendem zufrieden gibst: IMPROVISIERE! Schwing deinen Zauberstab ein wenig, murmele ein bisschen Simsalabim und Hokus Pokus Fidibus und versuch dabei keinen von uns umzubringen.“
Mit blitzenden Augen nahm sie Roxanne bei der Hand und zog sie mit sich zurück zu dem Riesen. Kurz entschlossen folgten die beiden Siebtklässler ihnen, auch wenn Fred anscheinend die Gelegenheit beim Schopfe packte, um den großen Bruder zu markieren.
Um den Riesen hatten sich schon einige tiefe Krater gebildet, was jedoch die ausgebildeten Mitarbeiter des Ministeriums nicht davon abhielt, weiter drauf los Zaubersprüche abzuschießen.
„Incarcerus!“
„Stupor!“
„Impedimenta!“
„Petrificus Totalus!“
Die vier Hogwartsschüler starrten wie gebannt auf den Riesen, der durch die vielen Flüche schon gefährlich wankte und tatsächlich nach einigen weiteren erfolglosen Versuchen von einem sechsfachen Erstarrungsfluch zu Fall gebracht wurde. Mit einem lauten, dumpfen Geräusch landete er auf dem aufgeweichten Waldboden und brachte damit zum letzten Mal die Erde zum Beben. Schwer atmend lehnte sich Dominique Weasley an einen nahestehenden Baum, während einer ihrer Kollegen ihr eine Flasche Wasser reichte. Mit einem leichten Lächeln bedankte sie sich bei ihm und trank hastig ein paar Schlucke, bevor sie die Flasche an ihre jüngeren Cousins und Cousine weiter reichte.
„Da habt ihr aber nochmal Glück gehabt.“, meinte sie lächelnd und fuhr Roxanne durch die Haare.
Nach einem erneuten Blick auf das Gesicht ihrer Cousine fragte sie besorgt: „Was ist denn mit dir passiert? Vielleicht ist es ja auch das Mondlicht, aber du siehst leicht grünlich aus. Ist dir schlecht? Du bist doch sonst nicht so zart besaitet, Roxanne.“
Von großen, ehrlich blauen Augen gemustert, schüttelte Roxanne eilig den Kopf unter den grinsenden Mienen ihrer drei Freunde.
„James‘ Zauber ist nach hinten losgegangen.“, erklärte sie und ein lautes Seufzen ließ Verständnis erkennen.
„Lass mich raten: Du wolltest eigentlich einen Wachstumszauber ausführen, hast aber durch die falsche Handbewegung einen Farbwechselzauber bewirkt?“, mutmaßte Dominique, die ehemalige Ravenclaw, schlau und James nickte ergeben.
Die rot-blonde Weasley brach in schallendes Gelächter aus, genau wie ihre drei Arbeitskollegen, die sich um die kleine Gruppe ebenfalls versammelt hatten.
„Diesen Fehler habe ich in meiner Schulzeit auch oft gemacht, glaub mir.“, besänftigte Dominique ihren Cousin und zog ihren Zauberstab nochmals.
Nach kurzem Wedeln war die grüne Farbe aus Roxannes Gesicht verschwunden und der erfreulich rosige Hautton hatte wieder seinen altbekannten Platz eingenommen.
„Schon viel besser oder?!“, lachte Dominique noch, während sie anfing den Rückweg aus Wald einzuschlagen.
Froh über den glimpflichen Ausgang der ganzen Geschichte folgten die Hogwartsschüler ihr und wurden von den drei Ministeriumsangestellten im Rücken bis zur Grenze des Waldes patrouilliert. Am Waldrand angekommen, blieb Dominique schließlich stehen und wandte sich ihren jüngeren Verwandten zu, während ihre Begleiter taktvoll weghörten.
„Auch wenn ich euren Mut und eure Neugier nur zu gut verstehen kann, hoffe ich, dass ihr auch mich versteht, wenn ich euch bitte, so etwas nicht nochmal alleine zu machen. Ihr seht ja, dass sogar mit uns Erwachsenen die Sache auch anders hätte ausgehen können. Wir können alle froh sein, dass keiner zu einem menschlichen Fladenbrot verarbeitet wurde.“, sagte sie und widmete jedem der Vier einen letzten bestätigenden Blick, bevor sie schließlich wieder ihr Alltagslächeln aufsetzte. „Dann wäre das wohl geklärt und ich kann endlich nach Hause gehen.“
Sie gähnte lang und zauberte James und Fred damit wieder ein Grinsen auf das Gesicht. Neckend meinte James: „Bist wohl ziemlich müde, was?“
Dominique schmiss kurz die Hände in die Luft und erklärte dann: „Was hast du erwartet? Im Ministerium hat man nicht so ein leichtes Leben wie ihr hier. Wie gerne würde ich mit euch tauschen… Aber mein Job ist dafür einfach auch zu interessant.“
Sie nickte abschließend, so als wollte sie sich auch ein wenig selbst überzeugen, und klopfte ihrem Cousin kurz auf die Schulter. Danach ging sie rückwärts zu ihren Kollegen und winkte ihren Cousins im Gehen nochmal zu, bevor sie sich auch schon endgültig den Ministeriumsmitarbeitern zuwandte. Zusammen mit ihnen schritt sie zur Appariergrenze und verschwand kurz darauf urplötzlich, genauso wie die bemantelten Typen.
Roxanne und Diana warfen sich ein schiefes Lächeln zu und fingen langsam an, den Weg zurück nach Hogwarts ein zu schlagen, während die beiden Siebtklässler ihnen leise tuschelnd folgten.
„Was meinst du: Bleiben die Riesen jetzt von Hogwarts weg?“, fragte Diana neugierig beim Aufstieg des Weges und Roxanne neben ihr zuckte mit den Schultern.
Nach kurzem Überlegen antwortete sie jedoch noch: „Ich denke schon. Aber eigentlich wäre es schade. – Wir hatten doch heute Nacht einen Mords-Spaß oder?“
Sie lachte laut auf und schwang dabei unabsichtlich ihren Pferdeschwanz enthusiastisch hin und her. Zögernd stimmte Diana mit in ihr Lachen ein und lief fröhlich die letzten Meter zurück nach Hogwarts. Das Wetter Großbritanniens hatte sich anscheinend an die Situation der vorherigen Lage angepasst und ließ den Himmel düster auf das Zaubererschloss herab sehen. Nur die Sterne erhellten den ansonsten etwas bewölkten Himmel hier und da und sorgten als kleine schimmernde Punkte für ein bisschen weniger Dunkelheit. Aber scheinbar konnten nicht einmal diese winzigen Lichtpunkte die Wolken davon überzeugen, ihr Wasser noch zu behalten. Einen Augenblick später fielen nämlich schon die ersten Regentropfen und somit hetzten die vier Ausreißer geradezu zum Schloss, um dann glücklicherweise ein noch geöffnetes Portal vorzufinden.
„Scheint so, als wäre Merlin heute mit uns.“, sprach Diana in normaler Lautstärke und sofort landete eine Hand abrupt auf ihrem Mund.
Hastig wurde sie von James hinter eine Wand gezogen, während Fred Roxanne bei der Schulter gepackt hatte und diese ebenfalls wieder hinter die Ecke zerrte.
Keine Sekunde zu spät, wie sich herausstellte, denn schon hörte man ein nahes Schnarren: „Professor, ich hab alle Geister und Porträts auf ihr Fehlen aufmerksam gemacht. So werden wir sie garantiert finden und dann bestrafen können.“
„Sehr gut, Mr. Webb. Aber das mit dem Bestrafen stellen wir momentan erst mal hinten an. Wichtig ist vorerst, sie zu finden und vergessen Sie dabei nicht Mr. Potters magischen Unsichtbarkeitsumhang.“, entgegnete die sanftmütige Stimme ihres Kräuterkundeprofessors. „Also: Halten Sie Augen und Ohren offen! Ich werde Prof. Ansell Bescheid sagen, dass vier seiner Schüler durch das Schloss wandern.“
Einen Moment später hörten sie Schritte davon gehen und näher kommen. Schnell kramte James in seiner Jacke und zog ein paar Sekunden später einen fließenden Umhang aus seiner Jackentasche.
„Sorry, hab ich ganz vergessen, Leute.“, entschuldigte er sich flüsternd und ließ den Umhang mit einem Schwung über sie gleiten.
Eng aneinander gedrückt standen die Gryffindors unter dem Umhang, während der Hausmeister, Mr. Webb, murmelnd an ihnen vorbei schlich.
„Wenn ich die erwische! Immer diese frechen Kinder, die meinen, dass das Schloss nachts anders aussehen würde, als tagsüber.“, grummelte der Hausmeister und stieg dabei die ersten Treppenstufen hinauf, nichtsahnend, dass die Übeltäter sich gerade unsichtbar davon stahlen.
Eilig ließen sie sich von James in einen verborgenen Gang hinter einem Teppich leiten, worauf sie auch schon wenig später im Gang mit dem Porträt der fetten Dame landeten.
„Das ging jetzt aber fix!“, staunte Roxanne nicht schlecht und entlockte James und Fred ein breites Grinsen.
Gutgelaunt aber müde von der nächtlichen Aktion huschten die Gryffindors die letzten Meter zu ihrem Gemeinschaftsraum, wo die fette Dame sie hellwach erwartete.
„Kinder, Kinder, Kinder – Was macht ihr um diese nachtschlafende Uhrzeit hier draußen? Ihr solltet schon längst schlafen! Wegen euch musste ich mein Gespräch mit Violet abbrechen. Wo wir doch gerade über die neuesten Reifröcke gesprochen haben. Nicht diese kurzen Dinger, wie ihr es heutzutage tragt, sondern schwingende, lange Reifröcke mit Spitzenbesatz und Rüschen und-“, plapperte sie genervt, wobei Fred sie abrupt unterbrach: „Können wir einfach rein?!“
„-Rosenmuster und Seidenbändern und eleganten Schleifen und – Was?“, fragte sie wuschig und wirbelte dabei ihren Kopf mit der aufgetürmten Haarpracht zu ihnen herum, was ihren Haarturm gefährlich zum Wanken brachte.
„Wir würden gerne rein. Ungarischer Hornschwanz, wenn ich mich nicht ganz irre, oder?“, wiederholte Fred, während seine Freunde genervt aufstöhnten.
Die fette Dame verzog pikiert ihren Mund und entgegnete: „Das hab ich ja besonders gerne: Erst mich aufwecken und dann auch noch patzig werden! So geht das nicht, mein Junge. Aber na gut: Schnell rein mit euch, bevor die Lehrer euch finden und hier eine Diskussion entbrennt. Ich will heute nochmal zu Violet und dann vielleicht auch noch ein wenig schlafen können…“
Sie gähnte leidend und öffnete den Eingang zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum, in welchen die Hogwartsschüler erleichtert eintraten. Nach kurzem Nachtgruß verschwanden sie zu ihren Schlafsälen und waren fast alle sofort eingeschlafen.


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