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Fanfiction

Between order and chaos - Schlafenszeit

von Kathi Weasley

Ein paar Tage nach dem ersten Schultag in ihrem 5.Schuljahr war bei Roxanne wieder der normale Wahnsinn eingekehrt undbegrüßte sie jeden Morgen mit eifrigem „Hallo“. Sie hatte nach diesen Tagen schon wieder das dringende Bedürfnis „Stopp! Auszeit“ zu rufen, da das Gehetze und eilige Treiben ihr langsam Kopfschmerzen verursachte.
Eines Nachmittags klappte Diana neben ihr im Gemeinschaftsraum ihr Buch Kräuter und Kresse zu und verkündete nur für sie hörbar: „Ich kann nicht mehr, Roxanne. Alles in mir schreit geradezu Streich, aber mein Gewissen ruft ständig Nein. Ich wünschte, ich könnte es ausschalten.“
„Ich weiß vollkommen, was du meinst. Nur das mit deinem Gewissen finde ich ein bisschen seltsam.“, antwortete Roxanne, die die Runde Zauber-Schnipp-Schnapp gegen sich selbst aufgab. „Denn seit wann haben wir ein Gewissen?“
Grinsend blickte sie zu Diana, die ihren Blick ebenfalls breit grinsend erwiderte und mit ihr im Schlepptau aufstand, um in den Schlafsaal zu gehen. Der beste Ort, um einen Plan auszutüfteln, war eben immer noch in diesen gemütlichen Himmelbetten.
Seufzend ließen sie sich auf ihre Betten fallen und atmeten tief den frischen Duft des Betttuchs ein, das die Hauselfen jeden Morgen wechselten.
„Also? Was soll es diesmal sein? Eine Klobrille an deine Eltern?“
„Zu ausgekaut.“
„Eine Kotzpastille an einen Lehrer?“
„Hatten wir schon letztes Jahr.“
„Dann weiß ich auch nicht. Wenn du deinem Bruder oder einem deiner Cousins keinen Streich machen willst, hab ich auch keine-“
„-das ist es! War eigentlich sowieso schon lange mal wieder fällig.“, fiel Roxanne ihr ins Wort und setzte sich abrupt auf ihrem Bett auf.
Sie krabbelte zu ihrem Nachttisch und zog die Schublade auf, in der die blauen Bonbons zusammen mit einigen anderen aus ‚Weasleys zauberhafte Zauberscherze‘ lagen. Zielsicher griff sie nach den blauen Pastillen und ging hinüber zum Bett ihrer Freundin, um sich bei ihr auf die Bettkante zu setzen.
„Was hältst du hiervon?“, fragte sie schelmisch und hielt Diana ein blaues Bonbon hin, die dieses nochmals genauer betrachtete.
„Hältst du das für eine gute Idee? Ich meine, es sind deine Verwandten.“, erinnerte Diana sie nachdenklich, jedoch schien sie eigentlich schon überredet.
Roxanne lachte laut auf, als sie ihre Antwort hörte und erwiderte: „Der Einfall ist einfach Bombe. Außerdem würde mein Dad nie im Leben irgendwas erfinden, was ernsthaft schädlich ist.“
Aber so ein bisschen schädlich durfte es schon sein. Wo war denn ansonsten der Nervenkitzel?
„Okay. Aber was genau willst du anstellen?“, willigte Diana ein und kaute nervös auf einer Haarsträhne herum, während Roxanne sich auf ihrem Bett ganz niederließ und leise anfing zu erklären.

Die Lichter im Schloss gingen langsam nacheinander aus und im Gryffindorturm lag alles schon still, als die Turmuhr von Hogwarts Mitternacht schlug. Die Ruhe im Schloss ließ den Klang der Uhr noch lauter wirken, weckte aber trotz allem nicht die Einwohner des Schlosses auf. Aus Leahs Bett ertönte ein leises Seufzen und Roxanne hörte, wie sie sich umdrehte und weiter schlief. Gleichmäßig atmete sie danach weiter und Roxanne schob vorsichtig den Vorhang ihres Bettes zur Seite, um aus ihrem Bett steigen zu können. Sie schlüpfte in ihre rot-goldenen Pantoffeln, die ihr Grandma Molly letztes Jahr geschenkt hatte, und tapste leisen Schrittes zu Dianas Bett hinüber, um sie zu wecken. Diana schlief seelenruhig in ihrem Bett, obwohl sie eigentlich abgemacht hatten, solange aufzubleiben.
„Ann, wach auf.“, flüsterte Roxanne und rüttelte ihre Freundin unsanft an der Schulter, damit sie endlich die Augen aufschlug.
Erschrocken blickten sie sofort graue Augen an und Diana entfuhr dabei ein leises Quieken.
Als sie erkannte, dass es Roxanne war, die sie aufgeweckt hatte, setzte sie sich auf und grummelte: „Hast du sie eigentlich noch alle? Du hast wirklich das Feingefühl eines Toasters.“
Roxanne grinste sie fröhlich an und ging leise zu ihrem Bett hinüber, um die blauen Bonbons zu holen und sich eine Jacke über ihr Top zu ziehen. Als sie sich zu Diana wieder umdrehte, stand die schon fertig zusammen gerichtet an der Schlafzimmertür und wartete auf sie. Immer noch grinsend trat Roxanne neben sie und gemeinsam huschten sie aus dem Schlafsaal hinunter in den Gemeinschaftsraum, der vollkommen ausgestorben war. Nur noch das Knistern des Feuers war zu hören, was die beiden Mädchen jedoch hinter sich ließen und stattdessen den Weg zur Treppe der Jungenschlafsäle einschlugen. Roxanne war schon öfter im Schlafsaal ihres Bruders gewesen, als sie kleiner war, aber mit der Zeit hatten sie einfach in der Schule nicht mehr viel miteinander zu tun gehabt, was wahrscheinlich am Alter lag. Jetzt aber freute sie sich sogar ein wenig auf den ihr von Daheim bekannten Anblick des Chaos‘ im Zimmer der Jungs. Diana grinste sie schelmisch von der Seite an, da sie wahrscheinlich das seltsame Glitzern ihrer braunen Augen bemerkt hatte. Vor der Tür des Schlafzimmers für Siebtklässler machten sie schließlich Halt und tauschten noch einen kurzen Blick, bevor sie die Tür leise öffneten und durch den Türspalt schlüpften.
Im Zimmer der Jungen sah es ganz genauso aus, wie in Roxannes Vorstellung. Diana neben ihr würgte kurz, als sie einen angebissenen Schokofrosch auf dem Boden liegen sah, neben der gleich daneben eine offene Tüte Bohnen ausgelaufen war. Auf dem Boden verstreut verdeckten verschiedene Kleidungsstücke den Holzboden des Schlafzimmers und machten es den beiden schwer zu den gesuchten Betten zu gelangen.
„Mann, ist das eklig. Haben die überhaupt schon mal was von Hygiene gehört?“, flüsterte Diana, während sie über 2 T-Shirts stieg, die augenscheinlich zum Aufwischen benutzt worden waren.
Direkt daneben standen ein paar Butterbierflaschen, die wahrscheinlich am Abend vorher geleert worden waren. Angewidert über den Anblick der T-Shirts schluckte Roxanne kurz und ging dann auf ein Bett zu, wo sie einen roten Haarschopf erblickt hatte. Davor blieb sie stehen und sah ihrem Bruder einen Moment beim Schlafen zu. Genau wie sie schlief er ausgestreckt auf die gesamte Bettlänge – die sie auch beide benötigten – wobei er manchmal im Gegensatz zu ihr ein leises Schnarchen hören ließ. Während sie ihm beim Schlafen zusah, schlich Diana auf das Bett von James zu, der ihr Opfer für die blauen Bonbons sein würde.
„Roxanne. Kommst du? Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.“, zischte Diana ihrer Freundin zu, die immer noch über ihren Bruder gebeugt da stand.
Erschrocken richtete sie sich nun wieder auf und ging zu ihr rüber, um ihr die Bonbons zu reichen.
„Und du denkst wirklich, er macht das?“, fragte Diana nochmal und Roxanne nickte energisch grinsend.
„Glaub mir, du hättest ihn in den Ferien erleben sollen. Wenn er morgens nicht seine Ration Schokolade bekommen hat, war er unausstehlich.“, erwiderte Roxanne leise und Diana kicherte.
Danach legte sie die Bonbons auf James‘ Nachttisch, so damit er sie auch sehen würde, wenn er aufwachen würde. Roxanne beobachtete sie dabei und zog sie dann mit sich zurück zur Tür, um wieder in ihr gemütliches Bett zurückkehren zu können. Jedoch wollte die Tür einfach nicht aufgehen.
„Lass mich mal.“, flüsterte Diana genervt und zog so kräftig an der Tür, dass sie eigentlich hätte aufgehen müssen, aber nicht tat.
Roxanne stand nun reichlich an genervt und übermüdet neben einer Tür, die einfach nicht aufgehen wollte. Diese Situation hatte sie doch erst vor ein paar Tagen schon erlebt. Und wer war damals schuld gewesen?
‚Fred.‘, huschte es ihr durch den Kopf und sie wandte rasch den Kopf zum Bett ihres Bruders um, der anscheinend immer noch ruhig schlief.
Gerade als sie sich wieder der Tür zuwenden wollte, spürte sie plötzlich seinen Blick auf ihr und sie sah genau in seine ebenfalls braunen Augen. Verschlagen grinsend blitzten sie sie an und Roxanne kniff wütend die Augen zusammen.
„Fred! Mach sofort die Tür auf.“, zischte sie gefährlich und ihr Bruder lachte leise, damit seine Mitschüler nicht aufwachten.
„Was macht ihr hier? Das hier ist ein Jungenschlafsaal, Schwesterchen.“, informierte er sie leise und setzte sich dabei immer noch grinsend in seinem Bett auf.
Kurz griff er nach einem halbvollen Butterbier und trank einen Schluck, um seinen Mund zu befeuchten. Danach wandte er sich wieder seiner Schwester zu, die mit ihrer Freundin im Schlepptau auf ihn zugegangen war.
„Roxanne hatte Sehnsucht nach ihrem Bruder. Stimmt’s Rox?“, antwortete Diana und kicherte dabei leise, während Roxanne ihr nun einen strafenden Blick zuwarf.
Wenn es Tag gewesen wäre, hätte Fred jetzt laut losgelacht, so aber verbreiterte er nur sein Grinsen und gluckste kurz.
Hinzufügend sagte er noch lauernd: „Bist du nicht ein bisschen zu alt für Streiche, Rox?“
Ein breites Grinsen schlich ihr auf das Gesicht und sie fragte schelmisch: „Dafür ist man nie zu alt. Du bist das beste Beispiel.“
Sie zwinkerte ihm im Dunkeln zu, bezweifelte aber, dass er das sehen konnte. Fred gähnte herzhaft und streckte sich kräftig, wodurch Roxanne und Diana ebenfalls zu einem Gähnen angesteckt wurden.
Ein Glucksen entfuhr Fred und er flüsterte, während er nach seinem Zauberstab griff, den er auf seinem Nachttisch abgelegt hatte: „Ich glaube, es ist Zeit für die kleinen Mädchen ins Bettchen zu gehen.“ Er schwang seinen Zauberstab einmal und ließ damit die Tür klicken. Sie war nun anscheinend wieder offen. „Na los, verschwindet.“
Er gab ihnen einen Wink zur Tür und sie beeilten sich so schnell wie möglich aus dem Zimmer zu kommen, bevor noch einer von den anderen Jungen aufwachen würde. Ihre Entscheidung stellte sich als richtig heraus, da sie James‘ Stimme durch die nun geschlossene Tür hörten.
„Mit wem hast’n du geredet, Mann?“, fragte er ihn verschlafen und an die Tür gedrückt bekamen sie mit, wie er sich geräuschvoll ächzend in seinem Bett umdrehte.
„Geredet?! Ich hab mit gar keinem geredet.“, antwortete Fred eilig und gab ein langgezogenes Gähnen von sich. „Ich hau mich jetzt mal auf’s Ohr und du solltest am besten dasselbe tun.“
Sie hörten durch die Tür, wie er sich endgültig wieder in sein Kissen fallen ließ und kurz danach schnarchend eingeschlafen war. James war anscheinend nach der Unterbrechung gewillt wieder einzuschlafen, aber sie bemerkten, dass er sich nur unruhig in seinem Bett hin und her wälzte. Schließlich hatte er wohl seine erfolglosen Versuche aufgegeben und beschlossen noch ein paar Schlucke Butterbier zu trinken, denn sie hörten ihn kurz danach leise aufstoßen.
„Ihhhhh“, klagte Diana leise und verzog das Gesicht angeekelt, während Roxanne sie mit einem „Pscht“ zum Schweigen brachte.
„Hör auf mich an zu ‚pscht‘-en!“, fuhr Diana sie leise an und Roxanne drückte ihr Ohr ein wenig fester an die Tür, um zu hören, was James gerade machte.
Sie nahm ein leises Rascheln im Zimmer wahr und Diana öffnete, um zusehen zu können, leise die Tür. Neugierig steckten sie ihre Köpfe durch den Türspalt und sahen gerade noch, wie James sich eines der blauen Bonbons in den Mund steckte. Diana brach in leises Kichern aus bei diesem Anblick und zog schnell ihren Kopf aus der Tür, bevor Roxanne endgültig wieder lautlos schloss. Draußen konnte sie sich ein Lachen jedoch nicht mehr verkneifen und prustete los. Lachend stolperten die beiden Mädchen die Treppe hinunter und verschnauften kurz im Gemeinschaftsraum, um oben im Schlafsaal niemanden aufzuwecken. Als sie sich beruhigt hatten, schlichen sie auf leisen Sohlen wieder in ihr Schlafzimmer und legten sich erschöpft in ihre Betten.
„Wo wart ihr?“, hörte Roxanne aus einem der anderen Betten Leah fragen und sie setzte sich nochmal auf.
Jetzt erst bemerkte sie ein paar hellbraune Augen, die sie in der Dunkelheit anschauten.
Da sie immer noch nicht geantwortet hatte, fragte Leah erneut leise: „Was habt ihr jetzt wieder angestellt? Schockt mich.“
Leah grinste sie leicht in der Dunkelheit an und Roxanne wechselte einen Blick mit Diana, die sich ebenfalls zu so später Stunde noch einmal aufgerafft hatte und aufrecht in ihrem Bett saß.
„Mitternachtssnack?“, sagte Diana augenrollend und Roxanne kicherte leise, während Leah verärgert die Arme verschränkte.
„Ihr habt beide massenhaft Süßkram in euren Koffern.“, erinnerte sie die beiden und zweistimmiges Kichern war die Antwort.
„Du wirst es morgen erfahren.“, sagte Roxanne grinsend und Leah ließ sich seufzend in ihr Bett zurück fallen.
„Ihr seid unverbesserlich.“, murmelte sie noch leise in Richtung der beiden und Roxanne kuschelte sich grinsend wieder in ihre Bettdecke.
Diana zog sich ihre Decke wieder lächelnd unter das Kinn und schloss beruhigt die Augen.

„Kein Wunder, dass sie daliegen wie Tote. Die halbe Nacht waren sie wieder irgendwo unterwegs!“, ereiferte sich jemand direkt neben ihrem Bett und sie spürte, wie ihr jemand die Bettdecke richtete.
Bewegungslos lag sie in ihrem Bett und lauschte nach einer weiteren Stimme, die von weiter weg erklang.
„Aber wenn Roxanne nochmal Scheiße baut, fliegt sie von der Schule!“, erinnerte ihre Mitbewohnerin Elaine Harper sie in schockiertem Tonfall und bekam dabei wahrscheinlich gerade ein paar rote Flecken im Gesicht, wie üblich wenn sie nervös war.
Jemand ging durch den Raum und stellte sich ebenfalls neben ihr Bett.
Roxanne hörte jemanden zufrieden seufzen und kurz danach sagte Leah endgültig: „Versuch mal, ihr das begreiflich zu machen."
Jemand kicherte daraufhin zur Antwort und plötzlich wurde ihr abrupt und ohne Vorwarnung die Decke weggezogen. Erschrocken riss Roxanne die Augen auf und sah gerade, wie Leah unnachgiebig an Dianas Bettdecke zerrte, die sich krampfhaft an dieser festhielt.
„Lass los!“
„Garantiert nicht!“
„Jetzt mach schon!“
„Nein.“
„Du bist so eine-“
„Das wissen wir doch schon alles. Und jetzt aufstehen, Sonnenscheinchen.“, fiel Elaine ihr genervt ins Wort und ließ ihren Zauberstab dabei lässig, aber drohend, von einer Hand in die andere wandern.
Diana starrte sie böse an und ließ mürrisch ihre Bettdecke los, sodass Leah nach hinten auf den Boden plumpste. Dabei wurde sie auch noch unter der Bettdecke begraben und musste von Elaine aus dem kuscheligen Bettlaken gerettet werden.
„Danke.“, sagte sie atemlos, als sie sich von ihr aufhelfen ließ und fingerte eine Feder aus ihrem Mund.
Elaine machte zwar ein angeekeltes Gesicht und meinte aber nach kurzem Überlegen zu ihr: „Solange du kein Fellknäuel ausspuckst, kann ich noch damit leben.“
Leah grinste halbherzig als Antwort und machte sich auf den Weg nach unten in den Gemeinschaftsraum mit Elaine im Schlepptau, die unsicher an ihren kurzen Haaren herum zupfte.
Roxanne, die ebenfalls aus ihrem Bett gestiegen war, stand nun vor ihrem Kleiderschrank, um wahllos einen Kapuzenpullover und eine Jeans heraus zu ziehen. Als sie sich dann abwartend noch einmal auf ihr Bett niedergelassen hatte, stiefelte Diana mies gelaunt und mit einem Handtuchturban auf dem Kopf aus dem Badezimmer. Schnurstracks ging sie auf ihr Bett zu, schmiss sich darauf und ließ ein lautes Heulen hören.
„Das Leben ist scheiße.“, hörte Roxanne sie gedämpft von dem Bettzeug sagen und musste daraufhin lachen.
„Auch schon bemerkt?!“, fragte sie sarkastisch und ging mit ihren Anziehsachen im Arm auch ins Bad.
Durch die Tür rief Diana ihr noch zu: „Unser Streich scheint übrigens funktioniert zu haben.“
Sofort riss Roxanne die Tür wieder auf und fragte mit Zahnpasta im Mund: „Wie jetzt? Du meinst, er hat lange Ohren bekommen, spuckt Frösche oder hat Tentakelarme bekommen?!“
„Nicht ganz. Aber er hat“, sie kicherte kurz, „soweit ich mitbekommen habe, Probleme mit dem Reden.“
Diana grinste ihre Freundin schelmisch an und Roxanne erwiderte ihr Grinsen mit einem mit Zahnpasta verkleisterten Mund.
Glucksend meinte Diana mit erhobenem Zauberstab: „Ratzeputz!“
Sofort verschwand die weiße Paste aus Roxannes Mund und sie spürte wieder ihre glatten Zähne.
Lächelnd zeigte sie Diana einen Daumen nach oben und sagte: „Danke.“
Schnell zog sie sich noch im Bad ihre Alltagsklamotten an und schnürte letztendlich im Zimmer ihre Schuhe an.
„Warum war das Leben nochmal heute scheiße?“, fragte sie, während sie eine Schleife band und sah dabei zu Diana, die gerade ihre braunen Haare kämmte.
„Weil wir heute unseren Hausaufgabentag haben.“, begründete Diana ihr traurig und nickte schniefend, als ob das die schlechteste Nachricht seit dem Tag ohne Scherzartikel wäre.
Roxanne riss erschrocken die Augen auf und sagte: „Nicht der Hausaufgabentag!“
„Doch.“, erwiderte Diana gnadenlos und schien schon fast den Tränen nahe.
Der Hausaufgabentag war der Tag der Woche, an dem sie alle verbliebenen Hausaufgaben machten, die sie unter der Woche aufgehäuft hatten. Ihrem Schicksal ausgeliefert nahm Roxanne all ihre Bücher und einen Stapel Pergamente unter den Arm und wartete auf Diana, die ebenso bepackt an der Tür auftauchte.
„Aber wir könnten doch eigentlich auch – nur ganz kurz – vielleicht eine Runde Zauberschach spielen?“, schlug Roxanne zögerlich an der Tür vor und Diana nickte erleichtert, ließ ihre Sachen an Ort und Stelle fallen und hüpfte die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter.
„Du bringst das Spiel mit!“, rief sie noch über ihre Schulter und Roxanne ersetzte ihre Schulsachen in den Armen durch eine viereckige Schachtel, in der sich das Familien-Zauberschach der Weasleys verbarg.
Danach spurtete sie die Treppe in den Gemeinschaftraum ebenfalls hinunter und wurde von einer überraschenden Wasserfontäne begrüßt.
Prustend und spuckend ging sie zu Boden und hielt schützend das Spiel vor sich, um das unaufhörlich fließende Wasser von sich abzuhalten.
Heftig hustete sie und rief dann laut: „Wer hat diesen Springbrunnen in den Turm gelassen?! – Heiliger Klatscher! James, was ist denn mit dir passiert?“
Der Angesprochene öffnete mit blitzenden Augen den Mund und besprühte sie dadurch wieder mit Wasser. Vorrausschauend hatte Roxanne sich schon wieder hinter der Spielschachtel versteckt, jedoch auch um ihr breites Grinsen zu verbergen. Als sie hinter der tropfenden Schachtel wieder auftauchte, bemerkte sie auch, dass ihr Bruder breit grinsend – wirklich breit – hinter James stand und feixend zu ihr hinüber sah.
Gerade als sie etwas Patziges erwidern wollte, sagte er, während er sie genau musterte: „Wer hat dir das blaue Auge verpasst?“
Zuerst verwirrt dann aber wütend blickte sie ihren Bruder an und meinte, während sie nach ihren Augen tastete: „Du schlägst im Schlaf um dich. Übrigens: Wer ist Kate?“
„Woher weißt du von ihr?“
„Hab so meine Quellen.“
Sie grinste ihn schelmisch an und aus ihren Augen blitzte der Schalk, wie immer wenn sie gerade einen ganz besonderen Geniestreich hinter sich hatte. Missmutig schob Fred seinen besten Freund direkt vor sie, sodass dieser sich verwirrt zu Fred umdrehte.
„James, wenn ich Jetzt sage-“, befahl er und James machte empört den Mund auf, um etwas zu erwidern.
Dabei durchnässte er Roxanne von oben bis unten und ließ sie rot vor Zorn werden. Böse ließ sie ihre Augen zu Schlitzen werden und ballte dabei drohend die Hände zu Fäusten. Fred erblickte schon fast ängstlich ihre plötzliche Stimmungsänderung und zog James schnell von ihr weg.
„Abflug, James.“, verkündete er und ging mit James im Schlepptau aus dem Gemeinschaftsraum.
Roxanne stapfte immer noch rauchend vor Zorn zum nächst besten Sofa und ließ sich darauf fallen.
Diana, die ihr gegenüber saß, grinste sie fröhlich an und fragte interessiert: „Wer ist Kate?“
„Keine Ahnung. Hab ich mir ausgedacht.“, erwiderte Roxanne, wobei sie feststellte, dass ihr Wasser in den Nacken tropfte und den Rücken hinab lief.
Verärgert tastete sie nach der nassen Stelle auf ihrem Rücken und stellte fest, dass ihr Pulli total durchweicht war. So stand sie auf, um sich einen frischen anzuziehen, wurde aber dabei von einigen Mitschülern hinter vorgehaltenen Händen ausgelacht wegen ihres nassen Auftritts.
Wieder im Gemeinschaftsraum angekommen, setzte sie sich zu Diana, die schon vorrausschauend das Schachspiel aufgebaut hatte.
Gähnend sagte Diana nun zu ihr: „Du bist schwarz.“
Roxanne nickte und fing an ihrem Bauern eine Anweisung zu geben, nachdem Diana ihren weißen Bauern zwei Felder nach vorne hatte gehen lassen. Sie spielten noch eine Weile weiter, bis Roxanne schließlich gewann. Grinsend packte sie langsam das Spiel wieder in die Verpackung ein, während Diana nun schmollend neben ihr saß.
„Du hast geschummelt oder?“, fragte sie misstrauisch und Roxanne lachte los.
Obwohl sie eigentlich meistens gewann, wenn sie Schach spielten – wahrscheinlich begründet durch das Schachtalent ihres Onkels – war Diana trotzdem jedes Mal davon überzeugt, dass sie nicht mit fairen Mitteln spielte. Lachend schüttelte sie den Kopf und ihre Freundin wandte sich trotz allem verstimmt Lily zu, die ihnen interessiert beim Schachspielen zugesehen hatte.
„Gute Partie.“, lobte sie die beiden und grinste Diana zu. Lily nahm pflichtbewusst ihr Buch, Verwandlung 4.Klasse, wieder in die Hand und stand auf, da sie sich mit den anderen Gryffindors nun zum Mittagessen bequemen wollte. „Kommt ihr mit?“, fragte sie die beiden Fünftklässlerinnen und sie folgten ihr gähnend.
Jetzt bemerkte Roxanne erst wie hungrig sie von den Strapazen der Nacht und des Vormittags war und sie beeilte sich schneller zu laufen, während Diana ebenfalls mit knurrendem Magen sich bemühte zu ihr aufzuschließen. Auf dem Weg zur Halle erzählte Lily ihnen lachend von einer Situation in ihrem Verwandlungsunterricht, stoppte aber kurz vor der Halle plötzlich abrupt mit ernstem Gesicht. Roxanne wollte sich schon an ihr vorbeidrängen, aber Lily hielt sie zurück.
„Wart mal kurz. – Ihr wisst doch bestimmt, dass ihr euch heute keine Freunde gemacht habt mit der Aktion in der Nacht oder? James war extrem sauer, soweit ich das von seinem Gesichtsausdruck beurteilen kann. Fragen wollte ich ihn lieber nicht.“, Lily grinste kurz, fuhr dann aber weiter fort. „Fred und Simon mussten ihn sogar davon abhalten sofort in den Mädchenschlafsaal hinauf zu stürmen, um dir einen Fluch aufzuhalsen. Das kann doch so nicht ewig weitergehen, Roxanne. Wann hört ihr denn endlich mal auf euch gegenseitig Streiche zu spielen?“
Sie blickte sie fragend an und Roxanne zuckte schulbewusst mit den Schultern, während Diana hinter vorgehaltener Hand kicherte.
Lily sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und Diana erklärte glucksend: „Das gibt sicher wieder Stress beim nächsten Familienfest.“
Daraufhin schüttelte Lily lachend den Kopf und erwiderte: „Du musst ja nicht jeden Tag der Ferien James‘ Beschwerden ertragen.“ Sie lachte los und zeterte in verstellter Stimmlage: „Roxanne hat mir die Schnürsenkel zusammen gehext. Und dann hat sie auch noch all meine Hosen pink gefärbt.“
„Ich hab nie seine Hosen pink gefärbt.“, berichtigte Roxanne, während Diana sich nun schon vor Lachen den Bauch hielt.
Lily sah Roxanne grinsend an und entgegnete: „Ich weiß. Aber dafür hast du ganz andere Sachen gemacht.“
Daraufhin lachte Roxanne ebenfalls und sie gingen zusammen in die Große Halle, damit sie auch noch etwas vom Mittagessen erwischen würden.
Am Nachmittag hatte Roxanne zu ihrem Missmut noch Quidditchauswahlspiele, zu denen sie James unter Wassertropfen gebeten hatte. Anscheinend hatten die Bonbons ihre Wirkung schon wieder verloren, denn er gab ihr nun nicht mehr das Gefühl unter der Dusche zu stehen. Jedoch verschwand er mit der offenen Drohung, dass das für sie „kein Zuckerschlecken“ sein würde. Mit mulmigem Gefühl im Magen, so als ob die Nudeln ihres Mittagessens wieder raus wollten, nahm sie ihren Besen und ihre Quidditchkleidung zum Feld mit. Dort erwarteten sie schon ihr Bruder und sein bester Freund, sowie Rebecca Edwards und Gabriel Morgan, die jeweils Jägerin und Treiber waren. Roxanne begrüßte ihren Treiberkollegen mit einer freundschaftlichen Umarmung, während Fred ihre Begrüßung argwöhnisch beobachtete.
Als Gabriel ihr dann auch noch grinsend am Pferdeschwanz zog, mischte Fred sich mit gerunzelter Stirn ein: „Okay, das reicht jetzt. Schluss mit Kuscheln. James, es sind doch jetzt eigentlich alle da, oder?“
Auffordernd sah er seinen Freund an, wobei Roxanne und Gabriel noch einen grinsenden Blick tauschten. James straffte daraufhin seine Schultern und fing mit gewichtiger Miene – die Percy in seinen besten Kesselboden-Zeiten Konkurrenz machte - an zu reden.
„Ähm…so wie es aussieht, müssen wir heute ein paar gute Spieler finden. Denn…wir sind es auf jeden Fall noch nicht.“, sagte er zögernd und wurde irritiert und genervt von den verbliebenen Gryffindor-Quidditchspielern gemustert. „Ich meine, nicht so gut… Ach lasst uns einfach rausgehen und ein paar gute Spieler finden.“
Nach diesem abrupten Ende der Ansprache gingen die Spieler etwas verwirrt auf das Feld, jedoch waren sie eigentlich schon gewöhnt, dass ihr Teamkapitän keine Reden halten konnte. Das hatte er wohl ein bisschen von seinem Vater geerbt, denn dieser hatte immer große Mühe dabei gehabt, sich Gehör im Team zu verschaffen.
Draußen auf dem Feld standen schon die Anwärter auf den freien Platz des Hüters und Jägers, wobei Roxanne auffiel, dass einige dieser höchst wahrscheinlich nur wegen James gekommen waren. Kichernd stupsten sich ein paar Mädchen gegenseitig an, als James seinen Mund zu einer Ansprache öffnete.
„Also wir werden euch heute genauer beim Fliegen beobachten. Teilt euch doch bitte in zwei Gruppen ein: Jäger und Hüter.“, sagte er und sah zu wie ein aufgeregtes Geplapper entstand, als die Schüler sich samt Besen auf zwei Gruppen verteilten.
James fuhr sich danach kurz unsicher durch die Haare und Roxanne verdrehte grinsend die Augen.
Da nun alle wieder auf James starrten und dieser anscheinend nicht mehr wusste, was er noch sagen sollte, trat Roxanne mit ihrem Besen nach vorne und rief laut: „Zuerst die Jäger! Teilt euch bitte in Fünfergruppen auf und fliegt vier Runden ums Feld. Hüter vom Platz!“
Die Schüler vor ihr starrten sie eingeschüchtert an und James selbst musterte sie in einer Mischung aus Bewunderung und Verärgerung.
Jedoch folgte keiner der Anwärter ihrer Anordnung, deshalb schrie sie nochmal laut: „Wird’s bald?“
Ein paar der Mädchen warfen ihr nun schon herablassende Blicke zu, die sie aber gekonnt ignorierte, und ein besonders frecher Junge fragte sogar: „Was hast du denn hier eigentlich zu sagen?!“
Sofort wandte Roxanne den Kopf nach dem Jungen um und erblickte einen breitschultrigen Sechstklässler, der arrogant zu ihr sah. Albus hatte ihr schon ein paarmal von ihm erzählt, dass er ein hervorragender Brauer war, aber in Alte Runen absolut nichts auf die Reihe brachte. Nach kurzem Überlegen ging sie zu ihm und stellte sich so dicht vor ihn, dass sie hochschauen musste.
„Im Gegensatz zu dir bin ich schon im Team. Also denk beim nächsten Mal, wenn du ’ne dicke Lippe riskierst, dran, dass wir nur Leute ins Team aufnehmen, mit denen alle klar kommen. Zu denen gehörst du jetzt übrigens nicht mehr.“, klärte sie ihn auf und der Sechstklässler schnaubte ungläubig.
Danach sah er über ihren Kopf hinweg zu James und rief: „Ey, James! Kannst du deine kleine Treiberin nicht unter Kontrolle halten?“
Lachend ging er weg und bekam so nicht mehr mit, wie James sprach: „Ihr habt grad ein tolles Beispiel bekommen, was passiert, wenn der Teamgeist stärker ist als der Drang nach guten Spielern. Ich hoffe, ihr macht es besser. Legt los!“
Daraufhin setzten sich die Anwärter langsam in Bewegung und teilten sich so auf, wie Roxanne es ihnen geraten hatte.
Nach diesen Anfangsschwierigkeiten der Auswahl ging der restliche Nachmittag recht problemlos von statten und als sie schließlich wieder in der Umkleide saßen, hatten sie zwei nette Teammitglieder mehr. Marcus Wood als Hüter und Oliver Norton als dritter Jäger ergänzten die Mannschaft perfekt und schienen zwei echte Glücksgriffe zu sein. Unbekannte Gesichter waren sie zudem keineswegs, denn Marcus war auf Anraten von Adam überhaupt zur Auswahl gekommen und so in Roxannes Jahrgang. Seit er erfahren hatte, dass er der neue Hüter war, grinste er die ganze Zeit über und schien sogar über die Nachricht, dass sein Besen an der einen Seite durch einen Klatscher angeknackst war, nicht aus der Ruhe zu bringen. Oliver war ein kleiner Zweitklässler, der trotz großer Aufregung gezeigt hatte, dass er beeindruckende Loopings und Wendemanöver drauf hatte.
„Gut gemacht. Das erste Training findet morgen statt. Auch wenn wir nun eine echt gute Mannschaft haben, haben wir Training immer noch bitter nötig, also taucht alle auf! Also, ähm…“, sagte James und Roxanne und Fred beendeten seine Rede.
„Klasse geflogen!“
„Bis dann!“
Alle Teammitglieder brachen in Gelächter aus und zogen sich dann in Windeseile um, damit sie noch rechtzeitig zum Abendessen kommen konnten.
Auf dem Weg zum Schloss hielt James Roxanne am Arm zurück, jetzt wieder mit ziemlich verärgerter Miene.
„Roxanne, wie wär’s, wenn du dich mal altersentsprechend verhältst?“, fragte er sie und seine Lippen zuckten verräterisch.
Die Angesprochene wusste nicht über was sie am meisten verblüfft sein sollte: Seine komische Ausdrucksweise oder seine blöde Frage.
Unwissend fragte sie zurück: „Wovon redest du?“
Zusätzlich verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah James abwartend an, wobei dieser sie nun genervt anblickte.
„Merlin, Roxanne! Ich weiß genau, dass ihr das wart. Diese Bonbons hab ich noch nie gesehen vorher und so konnten sie nur entweder von dir oder Fred kommen.“, erklärte er und grinste kurz.
„Und – naja – Fred trau ich sowas nun mal nicht zu.“ Beide sahen intuitiv zu dem vor ihnen laufenden Rotschopf, der sich gerade mit Rebecca über Verteidigung unterhielt.
Danach tauschten sie einen Blick aus und prusteten los. Lachend schubsten sie einander den restlichen Weg zur Schule und schließlich hinauf in den Gryffindorturm, der schon von vielen Schülern besetzt war.


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