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Fanfiction

Zwangsheirat - Ereignisreiche Tage

von Kelly

Ereignisreiche Tage

Am Montagnachmittag begleitete Severus Hermine zu ihrem Termin bei Madame Pomfrey – den Sonntag hatten sie zusammen verbracht. Sie waren am See spazieren gegangen, hatten Severus Labor zu Ende eingerichtet und ihre Einkaufsliste fertig gestellt. Severus hatte Hermine außerdem in die Einzelheiten ihrer Patente eingeweiht und ihr mitgeteilt, wie hoch ihr Anteil an den erzielten Gewinnen hieran sei. Hermine wollte es anfangs nicht glauben, als sie die Höhe ihres Anteils sah. Severus hatte extra für sie ein eigenes Verließ bei Gringotts eingerichtet. Dort befanden sich 950.000 Galleonen!

„Severus, dass kann ich nicht annehmen, ich hab doch nur meine Gedanken auf ein Stück Papier gekritzelt. Es ist Dein Geld, Du hattest die ganze Arbeit.“ „Mrs. Snape – ich habe Ihre Gedanken und Ideen sorgfältig erforscht und ausprobiert – hin und wieder etwas abgeändert, Ihre Ideen mit meinen kombiniert. Das Geld gehört rechtmäßig Dir. Und dass ist nur das Geld der letzten vier Jahre. Jetzt, wo wir uns outen und zukünftig alles zusammen erforschen und erarbeiten, werden wir noch viel mehr Patente anmelden können und die dazugehörigen Lizenzen verkaufen. Die Zeiten von Janus Prince sind endgültig vorbei.“

Als Hermine ihn fragend ansah, erklärte er, wie dieses Pseudonym entstanden war: Janus für Jane, ihrem zweiten Vornamen, bzw. der Name des griechischen Gottes mit den zwei Gesichtern, Prince der Geburtsname seiner Mutter Eileen. Severus hatte noch augenzwinkernd angemerkt, er hätte halt eine reiche Partie geheiratet – damit brachte er Hermine zum Lachen, was auch seine Absicht gewesen war. Den Abend hatten sie in ihrem Wohnzimmer vor dem prasselnden Kamin verbracht, jeder mit einem Buch in der Hand, im Hintergrund lief leise Musik.

**************************************************

„Hermine, Severus, schön Euch zu sehen, ich habe schon auf Euch gewartet. Ehrlich gesagt, freue ich mich schon den ganzen Tag auf Euren Besuch, da die Quidditch-Saison noch nicht begonnen hat, habe ich zum Glück noch nicht viel zu tun, ich konnte also in Ruhe meine Vorräte überprüfen und eine Liste aufstellen, was mir noch alles fehlt. Das wird sich nächste Woche leider ändern, da dann die Auswahl- und Trainingsspiele beginnen. Ich hoffe, nur, Harry ist nicht wieder einer meiner Stammgäste,“ die drei lachten.

„Severus, wartest Du bitte hier auf uns.“ „Ich habe mit Hermine gesprochen, Poppy, sie hat nichts dagegen, wenn ich bei der Untersuchung dabei bin. Ich möchte wirklich genau wissen, ob mit meiner Frau irgendetwas nicht in Ordnung ist.“ Poppy sah Hermine an, um sich von ihr die Bestätigung für Severus Beisein geben zu lassen. Diese nickte mit hochrotem Kopf und sah zu Boden, so ganz geheuer schien ihr Severus Anwesenheit bei der Untersuchung doch nicht zu sein. Poppy führte die Beiden nach hinten und bat Hermine, sich auf die Liege zu legen, dann schwang sie ihren Zauberstab über ihr und murmelte mehrere Diagnosezauber. „Fertig, ich glaube, wir sollten alles in meinem Büro bei einer Tasse Tee in Ruhe besprechen.

So, Ihr zwei, ich will Euch nicht länger auf die Folter spannen. Hermine fehlt im Großen und Ganzen nichts Schlimmes. Sie hat zwar Untergewicht, so 10 Kilo solltest Du zunehmen, um erst einmal Dein Mindestgewicht zu erreichen, aber das werden wir schnell hinbekommen, ein kleiner Vitaminmangel scheint mir auch vorzuliegen. Severus, ich möchte, dass Du Hermine täglich einen Stärkungs- und einen Vitamintrank braust und zwar erst einmal für einen Monat. Du hast das ursprüngliche Rezept ja so verändert, dass der Stärkungstrank auch appetitanregend wirkt. In einen Monat möchte ich, dass Du zu einem Kontrolltermin zu mir kommst, Hermine.“

„Warum ist Molly und den Anderen das nicht aufgefallen,“ warf Severus ungehalten ein. „Molly ist doch sonst die reinste Glucke, wenn es ums Essen geht. Sie wollte mir bei den Ordenstreffen doch auch andauernd mästen.“ „Molly ist nicht sie selbst, seit Fred tot ist, Severus. Wir haben viel getrauert und geweint seit der Schlacht, es gab eigentlich kein normales Leben,“ verteidigte Hermine ihre Freunde und Familie. „Und offen gestanden, fehlte mir auch der richtige Appetit – Fred war genau wie die anderen Weasleys wie ein Bruder für mich, Ginny ist nicht nur meine beste Freundin, sondern auch die Schwester, die ich nie hatte. Und es war schrecklich, George ohne seinen Zwilling zu erleben.“

Severus ergriff ihre Hand und zog sie an seine Lippen. „Verzeih, Hermine, ich wollte Deine Freunde, Deine Familie, unsere Familie, nicht angreifen, ich habe mir nur Sorgen um meine Frau gemacht.“ „Ist schon gut Severus,“ beruhigend drückte sie seine Hand. Poppy fuhr schmunzelnd fort. „Wie gesagt, dass bekommen wir schnell in den Griff. Hermine hat jetzt wieder die nötige Ruhe um sich zu erholen, Du versorgst sie mit den nötigen Stärkungstränken und passt zusammen mit Ginny, Harry und Ron auf, dass sie die Mahlzeiten einhält. Es ist auch wichtig, dass Du zwischendurch eine Kleinigkeit zu Dir nimmst und wenn es nur ein Apfel oder eine Apfelsine ist. Zwischenmahlzeiten sind nunmehr sehr wichtig für Dich und iss bitte täglich Gemüse und Obst, Kuchen, Kekse und sonstige Süßigkeiten darfst Du natürlich auch so viel essen wie Du möchtest – Hauptsache, Du erreichst so schnell wie möglich Dein Normalgewicht.

So, kommen wir zum nächsten Punkt, der mir etwas Sorgen bereitet. Dadurch, dass Du in der 4. Klasse eine Erkältung verschleppt hast, wurde diese zu einer chronischen Bronchitis wie ich Dir ja schon damals mitteilte – selbst Severus stärkste Tränke konnten nichts dagegen tun. Glaub mir, Dein Mann hat tage- und nächtelang geforscht, um doch noch einen Zaubertrank für Dich zu entwickeln. Es ist ihm schließlich gelungen, einen zu brauen, der Deine Krankheit wenigstens etwas lindert.“

Hermine sah ungläubig zu Severus, der sie bestätigend anlächelte. Zaghaft lächelte sie zurück. „Sowie es jetzt allerdings aussieht, Hermine, hat sich diese chronische Bronchitis im letzten Jahr zu Asthma entwickelt, einer chronischen Atemwegserkrankung. Diese führt dazu, dass Du zum Teil an akuter Atemnot leidest, aha, anhand Deines Gesichtsausdrucks merke ich, dass Dir Deine Atemnot schon auffiel, Du aber nicht wusstest, wie Du sie einordnen oder Dir erklären sollst. Auch wirst Du zukünftig sehr anfällig sein für Erkältungskrankheiten, Infekte und Bronchitis. Dagegen können weder Severus noch ich etwas tun. Du wirst also in Zukunft sehr aufpassen müssen, dass Du Dich nicht erkältest. Sollte das dennoch der Fall sein, möchte ich, dass Du umgehend zu mir kommst, damit ich Dir einen entsprechenden Trank verabreichen kann.

Severus, ich gebe Dir später das Rezept für einen entsprechenden Trank mit. Ich möchte Dich bitten, diesen für mich zu brauen – die Brauzeit beträgt 3 Wochen, da in Kürze die Erkältungszeit anbricht und wenig später die Grippewelle anrollt, wäre ich Dir dankbar, wenn Du dafür sorgen könntest, dass ich einen entsprechenden Vorrat bekomme. Ich möchte darauf vorbereitet sein, wenn Hermine sich erkälten sollte. Je eher wir dann in der Lage sind, die Erkältung oder einen Infekt zu bekämpfen umso besser für uns. Ansonsten könnte Hermine leicht eine Lungenentzündung bekommen, die sie wohl möglich wochenlang außer Gefecht setzen und arg schwächen würde, notfalls müsste Hermine dann in das St. Mungos zur Behandlung, wenn es eine besonders schwere Form der Lungenentzündung werden sollte.

Schau nicht so ängstlich, Hermine, Dein Mann und ich werden in diesem Fall alles tun, um Dich hier zu behalten und hier zu behandeln. Du kommst nur im äußersten Fall ins Krankenhaus, versprochen, wir werden alles tun, damit Du noch nicht einmal auf die Krankenstation musst, sondern daheim in Eurer Wohnung bleiben kannst. Ich werde Dir auch einen Inhalator mitgeben, Hermine, den Du bitte gebrauchst, wenn Du keine Luft bekommst, am besten gebe ich Severus auch einen mit, nur für den Fall der Fälle. Du wirst eventuell unter Atemnot leiden, wenn das Wetter feuchter wird, also in der kommenden Herbstzeit. Atemnot kann bei Dir allerdings auch auftreten, wenn Du im Stress bist oder Dich über irgendetwas furchtbar aufregst. Hast Du soweit alles verstanden Hermine und Du auch, Severus?“

Hermine nickte beklommen, dass es so schlimm war, hätte sie nicht gedacht. Sie sah auf, als sie merkte, dass Severus seine Finger mit den ihren verschränkte. Als sie ihn ansah, bemerkte sie sein beruhigendes Lächeln. „Das bekommen wir schon hin, Kleines, keine Bange, wozu bist Du schließlich mit einem Zaubertränkemeister verheiratet. Poppy, soviel ich es verstanden habe, schadet Hermine die Feuchtigkeit. Wenn wir also zwischendurch wärmere, trockenere Gefilde aufsuchen, geht es ihr besser?“ „Ja, dass würde Hermine zwischendurch sehr gut bekommen, allerdings reicht auch schon Meerluft – wenn Ihr also zwischendurch einen Tag an der See verbringt, hilft Hermine das auch schon sehr. Es regnet hier zwar zeitweilig, aber die Luft ist meistens gut und bekömmlich für Deine Frau. Ich kann Euch im Übrigen beruhigen, das Asthma ist nicht vererbbar – Eure Kinder werden es nicht bekommen.“ Hermine errötete und senkte verlegen den Kopf.

Mit einem Schmunzeln fuhr Poppy fort: „Nun verrate mir aber abschließend noch, Hermine, wie Du es geschafft hast, Dir Asthma zuzulegen?“ „Wir, wir, also Harry und ich waren auf der Flucht vor den Greifern, es war zu der Zeit, als Ron uns kurzfristig verlassen hatte, weil er meinte, er wäre das fünfte Rad am Wagen. Wir hatten Angst, dass die Greifer uns finden, wenn wir zaubern, deswegen haben wir darauf verzichtet und sind zu Fuß durch den Black Forrest gelaufen. Dabei bin ich samt Rucksack in einen Bach gefallen, das war Anfang Dezember, die Temperaturen fielen nachts schon weit unter Null Grad. Zum Kleiderwechseln blieb uns keine Zeit bzw. als Harry mich raus zog, ist sein Rucksack auch ins Wasser gefallen, wir hatten also keine Kleidung zum Wechseln und einen Trocknungszauber wollten wir auch nicht anwenden, deshalb habe ich den Tag in den nassen bzw. klammen Klamotten verbracht und bin krank geworden. Nach zwei Tagen hatten wir die Greifer abgehängt und konnten das Zeit aufbauen und darum Schutzzauber anbringen. Da hatte ich allerdings schon Fieber, konnte mich aber wenigstens einen Tag erholen, bevor wir weiterzogen.“

„Wieso nur einen Tag, Hermine? Harry hätte Dir mehr Zeit lassen müssen, um wieder gesund zu werden.“ Man merkte, dass Severus zornig wurde, zornig auf Harry, der nicht genug auf Hermine aufgepasst und gesorgt hatte. „Severus, Harry wollte, dass ich mich richtig erhole, ich war es, die darauf drängte weiterzuziehen. Es kam nicht auf mich an, ich war egal. Harry dagegen war dazu ausersehen, Voldemort zu stürzen und zu besiegen. Da konnte ich es nicht zulassen, dass wir zuviel Zeit verlieren.“

„Das will ich nie wieder hören, Hermine, nie wieder! Hörst Du? Auf Dich kommt es sehr wohl an – jetzt, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Ohne Dich hätte Harry es nie geschafft, die Horkruxe zu finden. Ohne Dich wäre es Harry nie gelungen, zum Stein der Weisen zu gelangen, da Du mein Gifträtsel gelöst hast. Ohne Dich wären Harry und Ron nie darauf gekommen, dass sich ein Basilisk in der Kammer des Schreckens aufhält und wie er sich im Schloss fortbewegt. Ohne Dich hätte Harry nie herausgefunden, dass Lupin ein Werwolf ist und er hätte auch niemals Sirius vor den Dementoren retten können ohne Deinen Zeitumkehrer und Deiner Hilfe. Ohne Dich wäre er nie lebend durch das Trimagische Turnier gekommen. Ohne Dich würde es die DA nicht geben – denn Du hast sie ins Leben gerufen. Du hast herausgefunden, dass ich der Halbblutprinz bin und Du hast mich von Deinem ersten Schuljahr an immer verteidigt, dass ich Dumbledores Mann bin und für Euch spionieren würde und nicht gegen Euch – Du warst und bist der Kopf, das Gehirn des Goldenen Trios! Ohne Dich würde ich nicht mehr leben, Mrs. Snape. In Zukunft kommst Du sofort zu mir, sobald Du nur das geringste Kratzen im Hals verspürst. Ich dulde nicht, dass Du so leichtsinnig mit Deiner Gesundheit umgehst.“

Severus hatte sich richtig in Rage geredet, seine Augen funkelten und verdunkelten sich unheilvoll, erinnerten Hermine an schwarze Obsidiane. Hermine wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, dass war wieder der Severus, den sie in der Schule hatte fürchten lernen. Severus bemerkte, dass Hermine Angst vor ihm bekam, zu zittern begann aus Furcht, aus Furcht vor ihm, ihrem eigenen Ehemann! Er stand schnell auf und zog Hermine in seine Arme, streichelte ihr beruhigend den Rücken. „Verzeih, Kleines, ich wollte Dir keine Angst machen, schon gar nicht vor mir. Mich hat es nur eben sehr wütend gemacht, dass Du Deine Gesundheit einfach so ruinierst, weil Du der Meinung bist, Du wärst wertlos und nur auf Harry kommt es an. Gut, ich gebe zu, nur Harry war in der Lage, Voldemort zu töten, aber deshalb bist Du nicht wertlos. Verstehst Du mich jetzt?“

Hermine nickte und entspannte sich wieder. „Gut, verspricht mir, dass Du in Zukunft besser auf Dich achtest bzw. mir dieses Recht zugestehst? Ich verspreche Dir im Gegenzug, dass wir so oft es geht, einen Tag an der See verbringen und auch unseren Urlaub im Warmen oder am Meer verbringen werden, mo nighean (gälisch für: mein Mädchen).“ „Ich verspreche es Dir und gesteh Dir auch das Recht zu, auf mich aufzupassen,“ flüsterte Hermine, der es etwas peinlich war, dass die Schulheilerin mitbekam, wie Severus sich um sie sorgte. Aber ein kleines Stimmchen in ihrem Kopf riet ihr, zu genießen, wie Severus begann, sie zu umsorgen.

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Am nächsten Morgen war Hermine gerade dabei, Ginny alles von ihrem Besuch bei Poppy zu erzählen. Ginny erblasste, als sie hörte, dass ihre beste Freundin an Untergewicht und Asthma leiden würde, atmete aber erleichtert auf, als sie hörte, dass es keine gefährliche Erkrankung sei, sondern dass Hermine in Zukunft halt vorsichtig sein musste, keine Erkältung zu bekommen und Severus versprochen hatte, zukünftig keine Mahlzeit auszulassen.

Plötzlich trudelten die Posteulen ein – Pigwidgeon landete vor Severus und machte ein Mordspektakel vor Stolz, weil er dazu auserkoren worden war, eine so wichtige Aufgabe zu erfüllen. Hermine konnte von ihrem Platz aus sehen, dass Severus erstaunt aufblickte, als diese Winzeule vor ihm landete und einen Höllenlärm veranstaltete. Er löste das Päckchen von Pigwidgeon Bein und stopfte ihm danach ein großes Stück Toast in den Schnabel, um für Ruhe zu sorgen.

Die Eule ließ den Toast fallen, zeterte noch einmal fröhlich lautstark los, schnappte sich den Toast und flog zu Hermine um sich auch dort eine Belohnung abzuholen. Severus, der den Abflug der Winzeule beobachtete, traute seinen Augen nicht, als er sah, vor wem sie sich niederließ. Hermine lächelte ihn schüchtern zu. Severus öffnete neugierig sein Päckchen. Zum Vorschein kamen wunderschöne filigran gearbeitete Manschettenknöpfe mit Rubinen und Smaragden, mit ineinander verschlungenen Initialen, ein S und ein H. Darunter lag ein Zettelchen:

„Lieber Severus,

ein nachträgliches Geschenk zu unserer Hochzeit, ich hoffe, sie gefallen Dir. Liebe Grüße

Hermine.

P.S. Ich hoffe, Deine „Lieblingskollegin“ Trelawney kennt ebenfalls die esoterische Bedeutung von Rubinen und Smaragden. Lavender, Parvati und Padma haben gestern den Mund nicht mehr zu bekommen, als ich sie über die Bedeutung meines wunderschönen Anhängers aufklärte, sehr zur Belustigung von Ginny und Luna übrigens. Ich zeig Dir, wenn Du magst, heute Abend meine Erinnerungen daran,

Hermine.“

Severus sah hoch und ihre Blicken trafen sich. Hermine wirkte sehr unsicher auf ihn, wahrscheinlich war sie am überlegen, ob ihm ihr Geschenk gefiel. Er zwinkerte ihr lächelnd zu. Dann löste er seine alten Manschettenknöpfe von den Hemdsärmeln und ersetzte sie durch die soeben erhaltenen. Minerva, die neugierig zu ihm hinüber sah, hielt er seinen Arm unter die Nase. In der Stille war zu hören, wie er zu der Direktorin sagte: „Das ist ein Geschenk meiner Frau zur Hochzeit, sind sie nicht schön, so welche wollte ich schon immer haben. Wenigstens denkt Hermine sich etwas aus und schenkt mir keine Socken wie Andere es tun. Denk mal an Deinen Vorgänger, der hat mir bei jeder Gelegenheit Socken geschenkt – ein Paar war schauriger als das andere.“ Trelawney, die das ebenfalls mitbekam, stand sichtbar beleidigt auf und rauschte aus der Großen Halle.

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Trelawney hatte Hermines Geschenk an Severus sehr krumm genommen. Es war sozusagen das Tüpfelchen auf dem I gewesen, erst Hermines Hochzeit mit dem Mann, den die Seherin für sich haben wollte und dann noch die ständig ausgetauschten Geschenke und Blumen – Severus revanchierte sich für die Manschettenknöpfe am nächsten Tag mit einem Blumenstrauß und einem riesigen Obstkorb, diese ließ er ihr wieder durch die Posteulen zustellen, da er bemerkt hatte wie neidisch Lavender Brown, die Patil-Zwillinge und seine Kollegin darauf reagierten. Außerdem tauchte an diesem Tag ein Artikel im Klitterer und im Tagespropheten auf, worin die Identität von Janus Prince gelüftet wurde – jahrelang hatte das Ministerium und die Zaubererwelt gerätselt, wer dieser geheimnisvolle Tränkemeister sein konnte, der etliche Tränke und Salben revolutionierte und effektiv veränderte und verbesserte.

Und auch andere Zeitungen der Zaubererwelt schlossen sich dem Klitterer und Tagespropheten an und schrieben begeistert über die Identität von Janus Prince: Die Schülerin Hermine Jane Snape geb. Granger und ihr Ehemann Severus Niclas Raphael Snape, der berüchtigte und gefürchtete Zaubertränkemeister Hogwarts, der führende Tränkemeister ganz Europas und einer der drei besten in der gesamten magischen Welt, der Mann, der 20 Jahre lang Voldemort ausspionierte und half, ihn zu Fall zu bringen, waren Janus Prince. Es war unglaublich, dass dieses Geheimnis nie an die Öffentlichkeit gelangt war. Ja, vor allem dass Voldemort nie hinter das Geheimnis seiner rechten Hand gekommen war. Es war einfach sensationell.

Luna hatte über ihren Vater, dem Herausgeber des Klitterers, dafür gesorgt, dass jeder Schüler ein Gratisexemplar der Zeitung erhielt und zusammen mit Ginny, Harry, Ron, Seamus, Dean und Neville vor dem Frühstück verteilt. Minutenlang war es still in der Großen Halle, dann brach tosender Applaus los.

Minerva bat Hermine und Severus zu sich, nachdem wieder Ruhe eingekehrte. Sie gratulierte den Beiden und überraschte sie damit, dass sie für ihre Verdienste um die Weiterentwicklung bestimmter und sehr wichtiger Heiltränke und Salben mit dem Orden des Merlins erster Klasse ausgezeichnet werden sollten. Auf dieses Stichwort hin betrat Kingsley Shacklebolt die Große Halle, gratulierte Hermine und Severus und händigte ihnen den Orden und die dazugehörige Urkunde aus. Gleichzeitig sicherte der Zaubereiminister ihnen sehr hohe Forschungsgelder zu bzw. überreichte ihnen im Namen des St. Mungos eine Ernennung zum offiziellen Tränkemeister bzw. Meisterschülerin des St. Mungos, diese Auszeichnung war ebenfalls mit der Zusicherung erheblicher Forschungsmittel verbunden.

Hermine wäre am liebsten im Boden versunken, als alle sie ansah. Gut, sie hatte schon einen Merlinsorden bekommen, aber das war im Rahmen einer großen Verleihung gewesen, wo sehr viele Hexen und Zauberer eine Auszeichnung erhielten und nicht nur Severus und sie vor der gesamten Schule. Severus bemerkte, wie unwohl sich seine Frau fühlte. Er schlang seinen Arm beruhigend um ihre Taille, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, dabei flüsterte er ihr ins Ohr, sie solle ganz ruhig bleiben und alles weitere ihm überlassen. Hermine entspannte sich merklich.

Severus bedankte sich im Namen von Hermine und ihm beim Zaubereiminister und hielt eine kleine improvisierte Dankesrede. Darin erwähnte er, dass Hermine auch erst seit dem 1. September davon wusste, dass sie zum Duo Janus Prince gehören würde. Diese Bemerkung löste schallendes Gelächter aus. Nun trat Poppy vor und berichtete den staunenden Schülern, welche Tränke und Salben ihr Zaubertränkemeister und ihre Mitschülerin verbessert hätten und welche Erfolge mit den Verbesserungen bereits erzielt worden waren. Abschließend schloss sie Beide in ihre Arme und bedankte sich stellvertretend für alle Heiler und Krankenschwestern für diese Verbesserungen. Auch bat sie darum, mit den Forschungen fortzufahren.

Minerva beendete diese kleine spontane Ordensverleihung mit der Ankündigung, dass abends zu Ehren des Ehepaars Snapes ein Festmahl stattfinden würde. Hieran würden u.a. der Zaubereiminister, das Ehepaar Weasley, der Schulminister und seine Ehefrau sowie andere hohe Würdenträger des Zaubereiministeriums teilnehmen, außerdem Heiler der größten Krankenhäuser Großbritanniens und Irlands. Der Unterricht würde deshalb heute nur bis 13:00 Uhr dauern, so dass alle Zeit hätten, in Ruhe ihre Hausaufgaben zu erledigen und ihre Festroben anlegen.

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Einige Tage nach dieser Ordensverleihung bestellte die Wahrsagelehrerin Hermine zu sich in ihren Turm. Hermine ging ahnungslos hin und erlebte ihr blaues Wunder: Prof. Trelawney brummte ihr Nachsitzen für eine Woche bei Filch, dem Hausmeister, auf, weil Hermine in der 3. Klasse eine ihrer wertvollen Kristallkugel auf den Boden geworfen hatte um kurz darauf das Klassenzimmer und den Wahrsageunterricht für immer zu verlassen.

Als Hermine sich am Donnerstagabend kurz vor 19.00 Uhr von Severus verabschiedete (das Nachsitzen hatte sie ihrem Mann verschwiegen), um erneut zum Nachsitzen zu gehen – sie rechnete schon damit, dass sie wieder sämtliche Trophäen im Pokalzimmer ohne Zauberei würde polieren müssen, zum zweiten Mal in dieser Woche dann oder schlimmer noch sämtliche Klassenzimmer putzen, dass hatte sie schon zweimal machen müssen, die Hände taten ihr immer noch weh und waren rau und stellenweise aufgeplatzt durch das harte Putzmittel, dass sie auf Anweisung von Filch, dem Hausmeister, verwenden musste (Filch genoss es richtig, Hermine endlich einmal nachsitzen zu lassen, den Kopf des Goldenen Trios, wie er ihr hämisch erklärte.

Filch wusste haargenau, dass Hermine niemals verraten würde, wie er sie während des Nachsitzens behandelte, vor allem ihrem Mann gegenüber nicht. Sollte Prof. Snape es dennoch herausbekommen, sah Filch schon Schlimmes auf sich zukommen, aber Hermine war nun einmal nicht der Typ so etwas zu verraten, sie würde außerdem alles tun, um ihre geschundenen Hände vor diesem zu verbergen) – war dieser ganz erstaunt. „Gehst Du die anderen Gryffindors wieder besuchen, ich hatte gehofft, dass Du heute ausnahmsweise einmal bleibst, da Du die letzten drei Abende ja auch schon dort warst. Ich dachte, wir könnten Schachspielen oder musizieren, ein Gläschen Elfenwein zusammen trinken.“ Severus war die Enttäuschung darüber, dass er den Abend wieder einmal allein verbringen musste deutlich anzuhören.“

„Ich hab Dich angeschwindelt, Severus,“ gestand Hermine leise nach kurzem Zögern und gesenktem Kopf. „Ich habe mir diese Woche Nachsitzen bei Mr. Filch eingehandelt.“ „Nachsitzen, bei Filch? Von wem hast Du Nachsitzen bekommen, Hermine?“ „Von, von Prof. Trelawney,“ gestand Hermine.

„Warum und wodurch – Du kommst doch gar nicht mehr mit ihr in Berührung, Ihr seht Euch höchstens beim Essen? Sybill hat auch noch nie Nachsitzen oder Strafarbeiten erteilt. Und was Schlimmes könntest Du angestellt haben, das eine ganze Woche Nachsitzen bei Filch rechtfertigen würde. Bei Harry und Ron wäre die Angelegenheit klar, die hecken dauernd Dummheiten aus ob sie wollen oder nicht. Aber Du? Du hast noch nicht mal Nachsitzen von mir bekommen, wenn ich früher ganz besonders fies sein musste.“ „Weil ich in der 3. Klasse ihre Kristallkugel auf den Boden geworfen habe, bevor ich die restliche Unterrichtsstunde bei ihr schwänzte. Das ist jedenfalls ihre offizielle Version. Die inoffizielle ist meiner Meinung nach, dass sie wütend bzw. eifersüchtig auf mich ist, weil Du mich geheiratet hast. Sie starrte jedenfalls während des gesamten Gesprächs auf meinen Ehering und auf meine schöne Halskette, die Du mir zur Hochzeit geschenkt hast, und das war absolut kein netter Blick, Severus. So, jetzt muss ich mich aber beeilen, ansonsten verspätete ich mich und ich weiß nicht, wie Filch dann reagiert – wahrscheinlich werde ich dann mit Putzen bis zur Sperrstunde nicht fertig.“ Hermine wollte nun eiligst durch die Wohnungstür verschwinden.

„Sekunde, Mrs. Snape – Du glaubst doch nicht, ich lasse zu, dass diese impertinente Person Dich nachsitzen lässt, nur weil ich Dich geheiratet habe. Das wäre ja noch schöner. Es stand nie zur Debatte, dass sie mir jemals was bedeutete. Ich werde umgehend Filch benachrichtigen und wir beide gehen sofort zu Minerva. Ich dulde nicht, dass Dich irgendjemand schikaniert, Du hättest sofort nach dem Gespräch mit Sybill zu mir kommen sollen.“ Hermine versuchte alles, um Severus zu besänftigen, doch erfolglos, dieser kochte vor Wut.

Severus ließ sich überhaupt nicht auf Diskussionen ein, stürmte mit wehendem Umhang aus der Wohnung, so dass Hermine kaum Schritt halten konnte – Schüler, die ihnen begegneten, sprangen eilig aus dem Weg, um nicht von ihm über den Haufen gerannt zu werden - und eilte zum Büro der Schulleiterin. „Eismäuse,“ schmetterte er das Passwort den Wasserspeiern entgegen, die umgehend den Aufgang freigaben. „Hermine, Severus, schön dass Ihr ich besucht, nehmt Platz, darf ich Euch etwas anbieten,“ Minerva war zwar etwas überrascht über diesen unverhofften Besuch, freute sich aber dennoch über nette Gesellschaft am Abend.

„Minerva, ich muss mich über Sybill beschweren. Sie lässt seit Montag Hermine nachsitzen dafür, dass sie in der 3. Klasse ihren Unterricht geschmissen hat. Das ist reine Schikane – Hermine vermutet nämlich, dass der eigentliche Grund unsere Ehe ist. Das werde ich nicht zulassen – wenn Du nicht mit Sybill ein ernstes Wort sprichst und es unterbindest, werde ich sie mir vornehmen und ich werde sie bestimmt nicht mit Samthandschuhen anfassen. Sieh Dir die Hände meiner Frau an. Es reicht mittlerweile – dauernd muss ich mir ihre spitzen Bemerkungen im Lehrerzimmer anhören, ihre Visionen – heute hat sie mir doch tatsächlich an den Hintern gefasst, wozu sie noch meinte, es wäre ein Versehen gewesen, ihre wäre die Hand ausgerutscht.“

Minerva grinste, als sie sich daran erinnerte. „Ja, ich habe es mitbekommen und auch, dass Du meintest, nur Deine Frau dürfte Dich dort anfassen.“ Hermine wurde feuerrot als sie das hörte. „Aber Du hast Recht, es geht nicht an, dass jemand Hermine oder sonstige Schüler schikaniert. Das ist ein für alle mal vorbei und wird in Hogwarts, solange ich Direktorin bin, nicht wieder ungestraft vorkommen. Ich lasse umgehend Sybill kommen und wir schaffen die Angelegenheit ein für alle Mal aus der Welt.“

Sie rief über das Flohnetzwerk nach der Wahrsagelehrerin und bestellte sie zu sich, jedoch ohne einen Grund dafür anzugeben. Hermine knetete nervös ihre kaputten Hände, sie hätte das Nachsitzen einfach so über sich ergehen lassen. Wer weiß, wie Trelawney sich nach diesem Gespräch ihr gegenüber verhielt.

Severus, der Hermines Gesichtsausdruck wieder einmal zu deuten wusste wie ein offenes Buch, stand auf, zog Hermine ebenfalls aus ihren Sessel und schloss sie in seine Arme. Mit einer Hand strich er ihr beruhigend über den Rücken, die andere Hand löste ihren Zopf, entwirrte die Haarsträhnen. Anschließend vergrub er sein Gesicht in ihren Locken, sog den Duft nach frischen Äpfeln und Zimt ein. „Hermine, ich lasse nicht zu, dass Dich irgendjemand schikaniert. Es reichte schon, dass ich Dich lange Jahre lang gegen meinen Willen drangsalieren musste. Das ist aus und vorbei – Du hättest wirklich sofort zu mir kommen bzw. mich während des Gesprächs mit Trelawney durch Deinen Patronus informieren sollen. Denk daran, was ich Dir vor unserer Hochzeit versprochen habe, ich werde Dich beschützen vor was und wem auch immer. Und ich habe es wirklich satt, dass Sybill mich immer belästigt und betatscht.

Wie ich ihr heute sagte, nur Dir steht hierzu das Recht zu, Dir als meine Ehefrau. Hast Du verstanden, Hermine, nur Dir als meiner Ehefrau und sonst keiner. Vielleicht nimmst Du dieses Recht jetzt noch nicht wahr, aber ich räume es bis dahin auch niemanden sonst ein, ich möchte schließlich auch nicht, dass Dich ein anderer Mann anfasst bzw. belästigt, denn Du bist ganz allein meine Frau.“ Hermine nickte, entspannte sich merklich in Severus Armen und schlang schließlich schüchtern ihre Arme um seine Taille, ihren Kopf legte sie an seine Brust, hörte seinen beruhigenden Herzschlag.

So standen die beiden zusammen, von Minerva wohlwollend und mit einem Schmunzeln beobachtet. Die Direktorin seufzte unmerklich und leise, dabei sah sie zum Portrait ihres Vorgängers Albus Dumbledore, der ihr mit seinen blauen Augen zuzwinkerte und das Paar ebenfalls mit Freuden beobachtete. Sie hoffte, dass die Ehe der Beiden glücklich werden würde. Severus war wie ein Sohn für sie, ein Sohn, den sie nie gehabt hatte und ihrer Meinung nach hatte er alles Glück der Erde verdient für seine jahrelangen Verdienste um den Erhalt des Friedens in der magischen Welt. Zulange hatte er auf alles verzichten müssen, vor allem auf sein persönliches Glück. Und Hermine war von der ersten Klasse, vom ersten Schultag, an ihre Lieblingsschülerin, ihr Liebling, gewesen, so wissbegierig, so aufnahmefähig wie ein Schwamm, für alles aufmerksam, immer hilfsbereit. Dabei dachte sie immer zuletzt an sich und trieb ihren Gesundheitszustand häufig bis ans äußerste Limit.

Deshalb war sie ja so froh gewesen – natürlich, nachdem sie den ersten Schreck über das Auftauchen von diesem Umbridge verdaut hatte – dass ihr Wahlsohn und ihre Lieblingsschülerin heiraten wollten, sie war fast schon ein wenig dankbar, dass dieses mittelalterliche Gesetz eingeführt wurde. Die zwei gaben aber auch ein schönes Paar ab – Hermine, sehr klein und zierlich mit ihren knapp 1,50 m, mit langen braunen Locken und haselnussfarbigen Augen und Severus, hochgewachsen mit seinen 1,95 m, muskulös, mit schwarzen Augen und Locken – seine Haare trug er seit Ende des Krieges länger und sie waren auch nicht mehr so fettig wie vor der Schlacht. Jetzt, wo keine Angst mehr haben musste, dass seine Tarnung als Spion aufflog, hatte er seine Illusion weggelassen, eine Illusion, die allen vorspiegelte, er hätte ungepflegte, fettige Haare, er wäre unsympathisch und düster. Jetzt konnte man sehen, dass seine Haare sehr gepflegt, ja seidig und geschmeidig waren. So hingen die drei ihren Gedanken bzw. ihrer Umarmung nach und zwar auch noch als Prof. Trelawney das Büro betrat.

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Die Lehrerin für Wahrsagen betrat das Büro der Direktorin, sah das Paar in ihrer innigen Umarmung und Prof. McGonagall, die dies wohlwollend beobachtete. Sofort verkniff sie ihren Mund. „Mrs. Snape, sollten Sie jetzt nicht beim Nachsitzen bei Mr. Filch sein. 50 Punkte Abzug für Gryffindor, weil Sie Ihr Nachsitzen nicht einhalten, das Sie sich übrigens selbst zuzuschreiben haben. Außerdem eine zusätzliche Woche bei Mr. Filch.“

Hermine erblasste, wollte sich aus der Umarmung lösen um doch noch zum Nachsitzen zu eilen. Doch Severus hielt weiterhin an der Umarmung fest. Er küsste sie auf ihr Haar, zog sie zu einem Sessel, wo er Platz nahm. Hermine zog er auf sein Knie, einen Arm immer noch fest um ihre Taille gelegt. Hermine zuckte unmerklich zusammen, doch Severus hatte es dennoch bemerkt. „Pst, Kleines,“ hörte sie eine leise Stimme in ihrem Kopf. Klar, für einen hervorragenden Meister der Legilimentik und Okklumentik wie Severus war es natürlich ein leichtes, in ihren Kopf einzudringen um mental mit ihr zu kommunizieren. „Pst, lass Dir nichts anmerken, wir ziehen jetzt für Sybill eine kleine Show ab. Leg Deinen Arm um meine Schulter und lehne vor allen Deinen Kopf an mich. Wir sind das perfekte Ehepaar, das sich über alles liebt, dies seiner Umwelt auch zeigt und haben jetzt ein wenig Spaß mit Sybill, Minerva hört übrigens mit, sieh mal, sie zwinkert uns unmerklich zu.“

Und richtig, Hermine sah vorsichtig zu der Direktorin, die sich ein Grinsen kaum verkneifen konnte, da die Wahrsagelehrerin nun fast vor Wut platzte über das, was sie sah, dann glitt ihr Blick zu dem Portrait von Albus Dumbledore – dieser lutschte höchst zufrieden an einem Zitronenbonbon und zwinkerte Hermine mit seinen blauen Augen zu. Sie beruhigte sich, lehnte ihren Kopf an Severus Schulter, einen Arm schlang sie um seinen Hals, spielte dort sichtbar mit seinen schwarzen Locken, die andere Hand legte sie auf sein Herz, strich mit dem Daumen darüber. „Nun, Sybill, mir ist soeben zu Ohren bekommen, dass Du Mrs. Snape schikanierst und ihr Nachsitzen auf brummst, weil sie in der 3. Klasse – sie ist jetzt in der 7. oder hab ich das falsch in Erinnerung? – eine Deiner Kristallkugel fallen ließ und aus Deinem Unterricht stürmte.

Woher ich das weiß möchtest Du wissen, erstens haben Severus und seine Frau es mir soeben erzählt und zweitens durfte ich zwischenzeitlich Hermines Erinnerung daran sehen – ich habe mich köstlich amüsiert übrigens. Ist es wirklich wegen der Kristallkugel oder bist Du nur neidisch auf Hermine, weil sie Dir Deiner Meinung nach den Mann weggeschnappt hat. Du hast jetzt Gelegenheit, dies aus der Welt zu schaffen und das Nachsitzen für die vergangenen drei Tage zu rechtfertigen. Ich höre,“ setzte Prof. McGonagall nach, als Prof. Trelawney minutenlang nichts sagte.

„Nun, es ist natürlich nicht, weil ich der Meinung bin, sie hätte mir den Mann weggeschnappt, wie kommst Du nur auf so etwas absurdes oder behauptet Mrs. Snape,“ der Name war mehr als schnippisch über ihre Lippen gekommen – er klang wie eine Beleidigung, „das etwa. Dann kann ich nur sagen, sie bildet sich entschieden zu viel ein. Aber so geht man nicht mit wertvollen Kristallkugeln um. Sie sind sehr empfindlich – stört man ihr Innerstes, sind sie nicht mehr in der Lage zu sehen und Visionen zu übermitteln. Aber Mrs. Snape hat ja noch nie ein inneres Auge gehabt. Sie ist absolut unbegabt für das Übersinnliche, das war mir von der ersten Unterrichtstunde an klar.“

„Und dafür bin ich mehr als froh und dankbar,“ schaltete sich Severus nunmehr schnarrend ein. Als Trelawney ihn ansah, bemerkte sie missbilligend, dass die Hand des Zaubertränkelehrers auf dem Bauch seiner Ehefrau ruhte, der goldene Ehering funkelte sichtbar an seiner Hand. „Ansonsten hätte ich Hermine auch nicht geheiratet. Wie Du weißt, glaube ich an solchen Hokuspokus auch nicht. Ich halte es für Humbug und meine Gemahlin auch. Also, warum schikanierst Du meine Frau wirklich?“ „Das habe ich doch schon gesagt und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen,“ kam die schnippische Antwort.

„Sybill, bei Merlins Bart, gib doch endlich zu, dass Du eifersüchtig bist auf Hermine. Sag, es tut Dir leid, Du lässt sie in Zukunft in Ruhe und wir vergessen die ganze Angelegenheit,“ mischte sich Minerva ins Gespräch. „Bei so einer Göre werde ich mich bestimmt nicht entschuldigen,“ schnappte Prof. Trelawney. „Eher kündige ich.“ „Wie Du möchtest, ich finde Wahrsagen eh überflüssig, außerdem ist Firenze ja auch noch da und sehr beliebt bei den Schülern, beliebter als Du. Ich werde Dir ein gutes Zeugnis ausstellen und Du kannst umgehend Hogwarts verlassen,“ gab Minerva ruhig zur Antwort. „Dann werde ich Hogwarts umgehend verlassen, seht doch zu, wie Ihr ohne mein allsehendes Auge klar kommt.“ Severus konnte sich nun das Lachen nicht mehr verkneifen und fing schallend an zu lachen und steckte Hermine und Minerva auch noch an. Das gab Prof. Trelawney den Rest und sie rauschte wütend und beleidigt aus dem Büro der Direktorin.

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„So, nun lasst uns eine gute Flasche Elfenwein trinken und den Abend in Ruhe beenden,“ Minerva erhob sich und holte drei Gläser und eine Flasche Wein, die Severus für sie öffnete. „Es tut mir leid, das wollte ich nicht.“ „Hermine, es war an der Zeit, dass Sybill uns verlässt. Sie hat nur zwei zutreffende Prophezeiungen von sich gegeben, kaum jemand will ihren Unterricht länger als ein Jahr besuchen, ständig „prophezeit“ sie irgendjemandes Tod – wie oft ist Harry nach ihren „Prophezeiungen“ eigentlich schon gestorben? mehrere Dutzend Male, wenn ich mich richtig erinnere – und ich halte eh nichts von diesem Fach. Wie ich zu Sybill schon sagte, Firenze ist als Lehrer viel beliebter als sie. Seine Schüler wählen wenigstens Wahrsagen nicht bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder ab und scheinen sogar noch etwas in dem Fach bzw. darüber, wie die Zentauren aus den Gestirnen das Schicksal der Welt und den kommenden Verlauf der Ereignisse deuten, zu lernen. Außerdem geht es nicht an, dass sie Schülerinnen schikaniert, nur weil sie der Meinung ist, sie würden ihr den Mann wegschnappen.“ Minerva beruhigende Worte erleichterten Hermine, so dass sie aufatmete. Severus gab ihr einen Kuss auf die Wange und drückte ihr zudem beruhigend, aber sehr vorsichtig die Hand. „So wie ich das mitbekomme, werden die meisten Schüler Dir dankbar sein, na ja, außer Ms. Brown und den Patil-Zwillingen vielleicht, aber das ist zu verschmerzen, meiner Meinung nach.“ Severus lachte immer noch über den Abgang seiner ehemaligen Kollegin.

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Der Abend, der für Hermine genauso schlecht anfing wie die letzten drei in diese Woche nahmen ein schönes Ende. Sie, Minerva und Severus saßen noch knapp zwei Stunden beisammen und ließen den Abend bei einem Glas Wein ausklingen – Prof. Dumbledore beteiligte sich zeitweilig an ihrem Gespräch und bot Hermine abschließend das Du an.

Zurück in ihrer Wohnung untersuchte Severus als erstes gründlich Hermines Hände, reinigte sie vorsorglich mit einem speziellen Desinfektionsmittel, trug Heilsalbe auf und verband sie vorsichtig. Diesmal konnte Hermine ihn gerade noch daran hindern, erneut aus der Wohnung zu stürmen und sich Filch, vorzuknöpfen, diesen zu verfluchen. Hermines Hände waren rot, angeschwollen und stellenweise aufgeplatzt, Krusten hatten sich schon zum Teil gebildet – es war ein Wunder, dass Hermine überhaupt eine Feder hatte halten können. Hermine redete mit Engelszungen auf ihn ein, doch bis zum Morgen zu warten.

Am Ende ergriff sie seine Hände und sah ihn aus bettelnden Augen an. „Bitte Severus, bleib hier. Filch ist es nicht wert, dass Du Dir Ärger wegen ihm einhandelst. Ich will nicht, dass Du wegen so etwas wohl möglich nach Askaban musst, ich will meinen Mann dort nicht besuchen müssen, dort gehörst Du nämlich nicht hin. Ich will Dich hier um mich haben. Ich finde es furchtbar süß und lieb von Dir, dass Du deswegen sofort losstürmen willst. Aber geh es lieber wie vorhin bei Trelawney an.“

Severus gab sich seufzend geschlagen, zog sie in seine Arme und versprach hoch und heilig, erst am Morgen etwas gegen Argus Filch zu unternehmen, versprach vor allem, diesen auf keinen Fall zu verfluchen. Denn Severus war nun nicht länger gewillt, das Treiben von Filch in Kauf zu nehmen, sicher in den vergangenen Jahren hatte er mitbekommen und es auch hingenommen, dass Filch die Schüler gerne herumscheuchte beim Nachsitzen, vor allem wenn es um Harry und Ron ging, aber dies ging entschieden zu weit. Niemand misshandelte seine Ehefrau. Was war auch in Filch gefahren, soweit war er noch nie gegangen, dass ein Schüler beim Nachsitzen verletzt wurde. Es wurde Zeit, dass die Ära von Argus Filch auf Hogwarts endete.

Severus nahm Hermine allerdings das Versprechen ab, sollte sie noch einmal ungerecht behandelt werden von einem seiner Kollegen oder Kolleginnen, ihn sofort zu unterrichten, indem sie ihm ihren Patronus sandte. Hermine, die merkte, dass es Severus ernst war mit diesem Versprechen, versprach ihm dies gerne, brachte Severus allerdings zum Lachen, als sie ihm ebenfalls das Versprechen abnehmen wollte, sie mit seinem Patronus zu rufen, sollte einer ihrer Mitschüler ihn ungerecht behandeln oder ärgern. Severus lachte schallend, konnte sich gar nicht wieder einkriegen. „Ich verspreche Dir, Mrs. Snape, ich sende Dir meinen Patronus, wenn mich einer Deiner Mitschüler ärgern sollte oder mich als alte Fledermaus betitelt, versprochen.“

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Am nächsten Morgen unterrichtete Hermine während des Frühstücks flüsternd Ginny, Ron und Harry von den Geschehnissen am vergangenen Abend, verschwieg aber noch den eigentlichen Grund ihres Nachsitzens, da sie diesen Grund nicht in der Großen Halle nennen wollte, wo zu viele zuhören konnten, als sich plötzlich die Direktorin erhob und um Ruhe bat.

„Wie Euch sicher schon aufgefallen ist, ist ein Platz am Lehrertisch leer geblieben. Prof. Trelawney hat uns gestern Abend verlassen und wird auch nicht wiederkommen. Wahrsagen wird also in Zukunft nur noch von Firenze unterrichtet. Der Grund für Prof. Trelawneys Weggang ist der, dass sie eine Schülerin schikanierte für etwas, das vor einigen Jahren geschehen ist und das meiner Meinung nach keine Bestrafung nach sich ziehen kann und darf, denn ich finde, diese Schülerin hat damals richtig gehandelt. Firenze wird das Fach Wahrsagen in Zukunft allein unterrichten. Da deshalb der Stundenplan geändert werden muss, werden die Vertrauensschüler und Schulsprecher nun die neuen an Euch verteilen.

Außerdem geht Mr. Filch mit sofortiger Wirkung in den „wohlverdienten“ Ruhestand. Ich werde mich umgehend um einen Nachfolger für ihn bemühen. Ich verspreche Euch, ich werde alles versuchen, um einen Hausmeister zu finden, dem nicht daran gelegen ist, Euch beim Nachsitzen zu schikanieren und den Zeiten nachjammert, in denen Daumenschrauben und Auspeitschen erlaubt waren.“

„Was, Prof. Trelawney ist nicht mehr da, aber sie war doch die beste Lehrerin für dieses Fach. Hermine ist das etwa Deine Schuld, Du hattest doch diese Woche Nachsitzen von ihr bekommen?“ keifte Lavender plötzlich los. „Nein, Ms. Brown, meine Frau ist nicht Schuld daran, dass Ihre Lieblingslehrerin die Schule verlassen hat. Prof. Trelawney allein trägt die Verantwortung hierfür.“

Severus hatte Lavenders Ausbruch am Lehrertisch mitbekommen und war umgehend mit wehendem Umhang zu Hermine geeilt, die aussah wie ein begossener Pudel als sie so plötzlich angekeift wurde. „Sie hat meiner Frau eine Woche Nachsitzen bei Filch aufgebrummt dafür, dass Hermine in der 3. Klasse so schlau war, den Wahrsageunterricht aufzugeben und vorher eine Kristallkugel auf den Boden warf, als Reaktion darauf dass sie beleidigt wurde. Sehen Sie nicht, dass die Hände meiner Frau verbunden sind. Es ist alles völlig entzündet, meine Frau wird eine Woche keine Feder halten können, geschweige denn brauen oder zusammen mit mir musizieren. Glauben Sie mir, wenn meine Frau es mir sofort gesagt hätte, dass sie wegen dieser Jahre zurückliegenden Lappalie Nachsitzen bei Filch bekommen hat, wäre Ihre Lieblingslehrerin schon seit dem Tag der Nachsitzenerteilung Geschichte gewesen.“

Lavender blickte mit feuerrotem Kopf auf ihren Teller, sie merkte, dass sie mit ihrer Anschuldigung zu weit gegangen war. „Und in Zukunft, Ms. Brown, sollten Sie es unterlassen, sofort loszukeifen, sondern sich erst einmal die Fakten anhören und durch die Ihr „Gehirn“ wandern bzw. verarbeiten zu lassen.“ Severus Stimme tropfte bei diesen letzten Worten nur so vor Ironie und Sarkasmus. „Ach, Harry, Ron – Prof. McGonagall lässt durch mich übrigens ausrichten, dass sie jeden von Euch 20 Punkte zuspricht für Euer Traumtagebuch, was Ihr Euch in Wahrsagen über zwei Monate ausgedacht hat. Anhand Eurer fragenden Gesichter nehme ich an, Ihr überlegt, woher die Direktorin und ich davon wissen. Hermine hat uns letzten Samstag ihre Erinnerungen daran gezeigt und auch daran, wie sie damals aus dem Unterricht stürmte.“


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