von Kelly
Hermine zappelte wie verrückt hin und her, gleichzeitig knabberte sie nervös an ihrer Unterlippe. „Hermine, nun beruhig Dich mal. Du musst keine Prüfung ablegen, sondern bekommst nur Dein Abschlusszeugnis. Genieß einfach den Augenblick,“ redete Ginny beruhigend auf sie ein.
„Was, was ist, wenn ich hinfalle, wenn ich mein Zeugnis entgegennehme oder wenn ich mir auf die Robe trete oder …,“ weiter kam Hermine nicht, Severus war hinter sie getreten, da er sich schon gedacht hatte, dass seine Frau nahe daran war durchzudrehen, Connor saß auf seinem Arm.
„Mia, ganz ruhig. Du hast schon schlimmeres geschafft, brachtest Umbridge und Dolohow zur Strecke. Da ist das doch eine Kleinigkeit für Dich.“
„Mia gut,“ krähte Connor zustimmend und klatschte in die Hände. Zur Feier des Tages hatten Hermine und Severus ihm eine Kinderzaubererrobe in blau mit goldenen Sternen gekauft. Allerliebst sah der Kleine aus und er hatte sich auch mächtig stolz im Spiegel betrachtet.
Außerdem bestand er darauf, dass Dennis Creevy von ihnen drei ein Foto machte. Der kleine Kerl gab nicht eher Ruhe, bis Hermine nachgab und Dennis mit seiner Kamera holte und natürlich war es auch nicht bei einem Foto geblieben.
„Wenn Du mir schon nicht glaubst, Mia, dann glaub den kleinen Kerl hier, wir sind Deine größten Fans.“ Damit niemand außer Hermine seine nächsten Worte hören konnte, umarmte er sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Deine Eltern sind bei Dir, wo immer sie auch sein mögen und sind mächtig stolz auf Dich, glaub mir. Connor und ich sind es auch.“
Hermine brachte kein Wort hervor – sie erwiderte einfach Severus Umarmung. „Con auch,“ forderte der Minizauberer sein Recht und hob die kurzen Ärmchen. Hermine lachte und knuddelte ihn durch, bis er nicht mehr aufhören konnte zu lachen.
„Wir gehen jetzt, Ihr kommt ja gleich nach“, mit diesen Worten verschwand Severus mit Connor in der Großen Halle, Minerva hatte vorgeschlagen, dass die Absolventen genau wie die Erstklässler in die Große Halle einziehen sollten sozusagen als Abschluss ihrer Schulzeit.
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Schließlich erfolgte das Startsignal: Die Abschlussklasse stellte sich in Zweierreihen auf: Harry voran mit Ginny, danach Hermine und Draco, Luna und Neville, Ron und Susan, Dean und Seamus mit ihren Freundinnen, Blaise und Theo und so fort.
Der Himmel der Großen Halle erstrahlte in einem gewaltigen Sternenmeer, überall funkelte und blitzte es. Vor dem Lehrertisch angekommen formierten sich die Absolventen links und rechts an der Wand, damit sie den anderen Schüler nicht die Sicht nahmen.
„Meine lieben Absolventen und Absolventinnen“, ergriff die Direktorin das Wort. „Sieben bzw. acht Jahre sind vergangen, seitdem es Euch nach Hogwarts verschlug, es waren schöne Jahre, weniger schöne Jahre und auch fruchtbare Kriegsjahre.
Ihr habt Euch von alldem nicht unterkriegen lassen, weder durch Prüfungen noch durch den Krieg, sondern Ihr seid gewachsen an diesen schweren Aufgaben. Besser noch: Es sind Freundschaften fürs Leben entstanden.
Nun ist es Zeit, Euch ins Leben zu entlassen, wobei ich hoffe, Euch alle in regelmäßigen Abständen wieder zu sehen bzw. immer über Euren Werdegang unterrichtet zu werden.
Bevor der festliche und gemütliche Teil des Abends beginnt, möchte ich noch die Zeugnisse überreichen.“
Sie ergriff die ersten Pergamentrollen und begann die Namen aufzurufen: „Weasley, Susan“, Malfoy, Draco, Finnigan, Seamus“ und so fort.
Hermine wurde ganz zum Schluss aufgerufen. „Und nun, last but not least, zu Hermine Jane Snape. Sie schaffte es, mit dem Bestehen der Prüfungen den Titel als klügste Hexe seit Rowena Ravenclaw zu erlangen und hat damit den besten Abschluss seit dem Bestehen Hogwarts geschafft.
Diesen Platz muss sie sich allerdings mit einem Zauberer teilen und zwar mit ihrem Mann, Professor Severus Niclas Raphael Snape. Somit hat sie es geschafft, den Abschluss von Prof. Dumbledore als zweites zu toppen.“
Jubel brandete auf von allen vier Häusern. Hermine war das ganze etwas peinlich. Sie trat auf Prof. McGonagall zu, um ihr die Hand zu schütteln und ihr Zeugnis entgegenzunehmen. Ihre Hand wurde von dieser jedoch ignoriert – stattdessen wurde sie in eine liebevolle Umarmung gezogen.
Danach gratulierten ihr die anderen Lehrer. Severus stand mit Connor ganz hinten in der Reihe. Als Hermine ihn gegenüberstand und ihn anstrahlte, beugte er sich vor und küsste sie vor der gesamten Schule zärtlich auf dem Mund „Wir sind stolz auf Dich, Mrs. Snape, Du kannst Dir gar nicht vorstellen wie sehr.“
„Con auch Kuss,“ forderte der Mini lautstark, was für Lachsalven sorgte.
„Mein Kleiner, Du bist genauso verschmust wie unsere Mia,“ Severus grinste Connor an, der zurückgrinste und dann seiner Schwester einen dicken Schmatzer aufdrückte.
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Nachdem nun alle ihre Abschlusszeugnisse in den Händen hielten und einen Platz gefunden hatten, klatschte die Direktorin in die Hände:
„Kommen wir nun zur Verleihung des Hauspokals. Die Punktegläser liefen dieses Jahr fast über – ich glaube, mein Stellvertreter und ich haben es ziemlich übertrieben. Aber Ihr habt alle die Punkte verdient in diesem Jahr. Mir hat es noch niemals so viel Freude bereitet, Punkte zu verteilen wie in diesen Schuljahr.
Prof. Dumbledore lässt Euch ausrichten, er ist richtig neidisch, weil er nicht mehr Direktor ist – er hätte zu gern auf der internationalen Schulleiterversammlung im nächsten Monat mit seinen Schülern angegeben. Das werde ich jetzt tun.“
Gelächter unterbrach die Direktorin, es dauerte mehrere Minuten, bis wieder Ruhe eintrat.
„Auch gibt es dieses Jahr nur die Plätze 1 – 3 und selbst zwischen diesen ist es ausgesprochen eng.
Aber jetzt will ich Euch nicht mehr länger auf die Folter spannen:
Kommen wir zu Platz 3 – diesen belegen Hufflepuff und Ravenclaw mit jeweils 1.375 Punkten.“
Die Dachse und Adler jubelten und fielen sich in die Arme. Die Direktorin grinste und wartete, bis Ruhe eintrat.
„Platz zwei belegen unsere Löwen – mit 1.390 Punkten, reife Leistung.“
Jetzt jubelten die Gryffindors – Hermine fiel ihren beiden Männern um den Hals. „Ich gratuliere zum Hauspokal, Professor.“
„Tausend Dank, Mrs. Snape. Ich bedauere es immer noch, dass Du nicht zu meinem Haus gehörst.“
Diesmal dauerte es schon etwas länger, bis Ruhe eintrat, doch dies störte die Lehrer überhaupt nicht.
„Und nun – Severus, mein Sohn, dekoriere schon einmal die Große Halle um.“
Severus grinste, schwang seinen Zauberstab und die Große Halle erstrahlte in den Farben seines Hauses grün-silber.
„Platz 1 belegt mit 1.401 Punkten Slytherin – Ihr habt es trotz des hohen Punkteabzuges im März geschafft, Euch den Hauspokal zu sichern, obwohl die anderen Häuser Euch mächtig Konkurrenz machten. Aber durch den Gewinn des Quidditchpokals vor 6 Woche habt Ihr die verlorenen Punkte wieder hereingeholt. Ich bin sehr stolz auf Euch, meine lieben Schlangen.“
Die Schlangen begannen jetzt zu jubeln und fielen allen – ungeachtet der Häuserzugehörigkeit – um den Hals. Severus nutzte diesen Tumult gnadenlos aus und küsste Hermine leidenschaftlich, aber auch Connor bekam sein Küsschen.
„So meine lieben Schüler – so viel Fleiß gehört belohnt: Die Lehrer und ich beschlossen daher, dass ab dem kommenden Schuljahr schon unsere Zweitklässler nach Hogsmeade dürfen. Zusätzlich bekommen alle Schüler drei zusätzliche Wochenenden in Hogsmeade zur Belohnung.
Macht bitte im nächsten Schuljahr weiter so und es gibt eventuell wieder zusätzliche Besuche in Hogsmeade. Und nun,“ Prof. McGonagall winkte einmal mit ihrem Zauberstab und die Stuhlreihen verschwanden. Stattdessen erschienen kleine runde Tische für 8 Personen.
„Lasst das Festmahl beginnen – Ihr habt es Euch verdient.“
An diesem Abend gab es beim Essen keine Trennung nach Häusern. Connor durfte noch mit am Festmahl teilnehmen, was ihn sichtbar mit Stolz erfüllte. Mehrmals hörte man ihn sagen, er sei ja schon groß, nicht so klein wie das Baby von Onki Bill und Tan Fleur oder die Zwillinge von Onki Luc und Tan Cissy.
Mit am Tisch saßen Harry und Ginny, Draco und Serena sowie Neville und Luna. Nach dem Essen erschien Winky und holte Connor ab. Connor ging brav mit, liebte er doch Winky über alles. Sie war „seine Winky“. Severus und Hermine versprachen ihn für den morgigen Tag eine Überraschung.
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Der Abschlussball dauerte bis kurz vor Mitternacht – viele hätten gern noch länger getanzt, aber sie sahen ein, dass sie ansonsten die morgige Abfahrt verschlafen würden.
Zum Abschluss gab es noch ein zehnminütiges Feuerwerk aus dem Hause Weasley, George zog mal wieder alle Register. Nach dem Ball schlenderten Hermine und Severus eng umschlungen in ihre Wohnung.
„Sie sind nur noch einen Tag meine Schülerin, Mrs. Snape, ist Ihnen das bewusst?“
„Ja, spätestens morgen, wenn Du alle meine Schuluniformen und alles, was ich besitze und das das Gryffindor-Abzeichen trägt, aus unserem Schrank verbannst.“
„Ja, ich will Dich ab sofort nie wieder in solch unförmigen Kleidern sehen. Es verschandelt, Deine zierliche Figur, meine Elfe. Und Du weißt ja, dass ich Dich lieber in Slytherin-grün sehe als diesen unvorteilhaften rot.“
„Ich freu mich schon auf das Aussortieren morgen Abend mit Dir, mein Raphael. Dazu können wir ein schönes Glas Wein trinken und dann ein schönes romantisches Bad.“
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