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Fanfiction

Zwangsheirat - Eine neue Familie

von Kelly

Dudley legte die letzte Akte auf den Stapel: „Fertig Percy, das war die letzte Akte.“

Percy sah auf. „Dann sind wir ja endlich auf den laufenden Stand. Es scheint alles in Ordnung zu sein.“

„Nein, das sehe ich anders,“ Dudley angelte zwei Akten aus seinem Stapel. „Hier diese Beiden Samuel Gregorius und Ruben Simpson – wenn ich mir die Akten ansehen, muss ich an Harry denken. Sieh Dir mal die Berichte der Schulen an – Fehlzeiten ohne Ende, Verletzungen, die die zwei mit „Paddeligkeit“ oder „Ungeschicklichkeit“ erklärten. Das sind die Ausreden, die Harry immer benutzte, wenn Dad oder ich ihn verprügelten.“

Percy vertiefte sich etliche Minuten in die Akten, verglich sie miteinander. „Du hast recht Dudley, ich dachte schon, wir hätten Glück. Dann sollten wir umgehend Minerva, Poppy, Lucius, Severus und auch meine Mutter informieren.“

******************************************

10 Minuten später waren alle beisammen und Dudley fasste zusammen, wie er seinen Verdacht begründete. „Zu meiner großen Schande muss ich gestehen, dass ich Harry früher genauso quälte, wie jetzt die Jungs leiden müssen,“ schloss er leise seine Rede.

„Dudley, das ist vorbei,“ Molly legte dem einzigen Muggel in der Runde die Hand auf die Schulter, „außerdem hattest Du gar keine andere Wahl – Du wurdest von Deinen Eltern dazu erzogen, Harry zu hassen. Und mittlerweile bereust Du ja auch Dein Verhalten von früher und hast Dich mit Harry ausgesprochen. Denk nicht mehr daran. Du kannst jetzt viel Gutes tun, indem Du uns hilfst, solche Zustände in Zukunft zu verhindern bzw. rechtzeitig aufzuklären.“

„Molly hat recht,“ stimmten Lucius und Severus gleichzeitig zu. „Es ist vergeben und vergessen – Du kannst Deine „Jugendsünden“ jetzt wieder gut machen, indem Du uns hilfst. Harry sieht das im Übrigen genauso.“

„Wie geht es jetzt weiter?“ Percy sah fragend in die Runde, „bislang hatten wir ja noch keinen Vergleichsfall.“

Poppy studierte die Akten der Schüler. „Bislang sind Samuel und Ruben nicht auffällig geworden, ich hab sie bislang je einmal bei mir im Krankenflügel gesehen und zwar wegen einer Erkältung. Im letzten Jahr waren sie nicht hier, aufgrund des Voldemorts-Regimes. Also wären sie ohne das verlorene Schuljahr schon in der 3. Klasse.

„Von der Körpergröße her schätzt man sie allerdings eher für Zweitklässler ein,“ wandte Severus ein. „Bei Gregorius habe ich manchmal das Gefühl, der bricht unter seinem Kessel zusammen, wenn er ihn mit Wasser gefüllt zu seinem Platz trägt. Und bei Simpson ist mich schon öfters aufgefallen, dass er beim Lesen die Augen zusammenkneift.“

„Also braucht das Kind eine Brille,“ stelle Lucius trocken fest.

„Ja, so sieht es aus. Poppy – Du hast die Jungs also noch nie richtig untersucht?“

„Nein, Minerva, dazu bestand bislang kein Anlass. Vielleicht sollten wir ab dem nächsten Schuljahr einführen, dass ein Besuch im Krankenflügel zu Beginn des neuen Schuljahres bzw. Schulhalbjahres Pflicht wird. Das bedeutet einerseits zwar mehr Arbeit, andererseits ist ja dann auch Luna bei mir in der Ausbildung und es sollte somit zu schaffen sein.“

Minerva nickte und notierte sich diesen Punkt auf dem Pergament. „Also sollten wir jetzt wohl mal Mr. Gregorius und Mr. Simpson zu uns rufen.“

„Vielleicht wäre es gut, wenn Harry auch bei dem Gespräch dabei ist,“ schlug Dudley vor. „Harry kann aus eigener Erfahrung berichten, wie es ihm damals ergangen ist bzw. er kann aus Sicht des Opfers die richtigen Fragen stellen. Ich dagegen kann die richtigen Fragen aus Sicht des Schlägers stellen. Aua, Molly.“

Molly hatte nicht gezögert und Dudley einen Klaps auf dem Arm gegeben. „Wir waren doch eben so verblieben, dass die Angelegenheit beendet ist, oder Dudley Dursley?“

Percy, Lucius und Severus grinsten.

„Ja, Du hast ja recht Molly,“ Dudley rieb sich den Arm. „Trotzdem kann ich aus dieser Sicht auch was beisteuern.“ Schnell brachte Dudley sich in Sicherheit, Molly drohte ihm lachend mit dem Finger.

„Dudley hat aber recht, seine früheren Erfahrungen können uns weiterhelfen. Du solltest vielleicht einmal einen Fragenkatalog zusammenstellen,“ schlug Severus vor. Dudley nickte und notierte sich etwas auf einem Block.

*****************************************

Die Direktorin schickte nach Harry sowie nach den beiden Schulsprechern, die 10 Minuten später im Direktorenbüro erschienen. Auch Prof. Sprout, die eigentlich nur eine Frage an die Direktorin richten wollte, hörte sich neugierig an, um was es ging.

„Die beiden sind sehr gute Schüler,“ warf sie dann ein. „Sie helfen mir oft nach dem Unterricht und sind jedes Mal bei der Kräuterkunde AG dabei. Es sind nette Jungs, mit sehr guten Manieren und ausgesprochen höflich. Wenn niemand etwas dagegen hat, würde ich die zwei gerne adoptieren bzw. als Pflegekinder aufnehmen, selbstverständlich nur, wenn Samuel und Ruben dies wünschen.“

Alle sahen die Professorin für Kräuterkunde mit offenem Mund an. „Ist das Dein Ernst, Pomona?“ harkte die Direktorin nach. „Das ist eine Entscheidung fürs Leben.“

„Mein voller Ernst – meine Ehe blieb leider kinderlos, da mein Mann keine wollte. Das ist die Gelegenheit für mich – wir könnten meine Wohnung vergrößern und sowohl Samuel als auch Ruben bekommen ihr eigenes Zimmer. Dorthin können sie sich zurückziehen, wenn sie einmal nicht im Schlafsaal im Gryffindor-Turm schlafen wollen oder auch an den Wochenenden oder den Ferien. Nein, wenn die Jungs einverstanden sind und auch sonst keine Hindernisse bestehen, stelle ich noch heute einen entsprechenden Antrag beim Zaubereiministerium.“

Lucius sah sich die Akten noch einmal gründlich an. „Keine Hindernisse soweit ich sehe. Wir sollten jetzt mit den Jungen sprechen. Sobald alles geklärt ist und die Jungs der Adoption zustimmen, erledige ich den Papierkram.“

********************************************************************************

Draco, Harry und Hermine vertieften sich zwischenzeitlich in die Schulakten. „Wundert mich, dass sie mit diesen Ausreden durchgekommen sind,“ murmelte Harry. Alle außer Dudley sahen ihn erstaunt an.

„Wie oft kann man nachts gegen die Schranktür laufen,“ platzte Dudley dann heraus. „Das ist die Entschuldigung von Samuel, weil er dauernd ein Veilchen hatte. Hier steht, er ist fünfzehnmal mit einem blauen Auge in der Schule erschienen. Zweimal, okay, aber nicht so oft. Bei Harry ahnten die Lehrer, dass meine ehemaligen Freunde und ich dafür verantwortlich waren. Trotzdem schwiegen sie. Sie griffen nicht einmal ein, wenn wir Harry mit fünf, sechs Leuten über den Pausenhof jagten.“

„Das ist ungeheuerlich,“ Molly konnte das Gehörte kaum glauben. „Niemand bestrafte Dich dafür, Dudley?

„Nein, meine Eltern belohnten mich vielmehr dafür,“ Dudley sah Harry entschuldigend an.

„Es ist vorbei, vergiss es Dudley. Sieh es einfach so – wir zwei sind jedenfalls in der Lage, solche Lügen, um Misshandlungen zu vertuschen, zu entlarven.“

Dudley grummelte zwar etwas, gab dann aber Ruhe. „Ruben hatte bislang 10 Arm- bzw. Handbrüche. Die Beschreibung von ihm, wie es zu diesem „Unfall“ kam hört sich vielmehr so an, als ob jemand seinen Arm oder Hand in einer Tür einklemmte. Und bevor jemand fragt – das hat mein Vater bei Harry getan, allerdings hat er ihn an die Wand gequetscht, hatte den gleichen Effekt.“

„Wir sollten mit meinen Verletzungen aufhören,“ unterbrach Harry Dudley schnell. „Sonst sind Molly und Mine schneller im Ligusterweg als Du „Boxen“ sagen kannst.“

Dudley grinste: „Es würde schon reichen, wenn die zwei in der Küche auftauchen, meine Eltern haben sich bestimmt noch nicht vom letzten magischen Besuch erholt. Aber auch die anderen Verletzungen sprechen für sich. Auch dass sie viel zu klein sind für ihr Alter. Harry musste Jahrelang im Schrank schlafen, bekam wenig oder auch gar nichts zum Essen. Also für mich ist es eindeutig.“

Harry nickte bestätigend. Die Direktorin seufzte und ließ die zwei betreffenden Gryffindorschüler zu sich kommen.

10 Minuten später trafen Samuel Gregorius und Ruben Simpson im Büro der Direktorin ein und staunten nicht schlecht, als sie dort nicht nur die Direktorin, sondern auch ihren Stellvertreter, den Schulminister, die Krankenschwester, die Kräuterkundelehrerin, zwei Weasleys, einen Muggel und die beiden Schulsprecher sowie den Bezwinger Voldemorts trafen.

„Ihnen dürften die Anwesenden bis auf Mr. Dursley bekannt sein,“ begann die Direktorin das Gespräch. „Mr. Dursley ist der Cousin von Mr. Potter und unterstützt die Sonderkommission, der auch Mrs. Weasley und ihr Sohn Percy angehören.“

„Welche Sonderkommission?“ platzten die Zweiklässler im Chor heraus.

Severus und Lucius sahen Harry an und nickten ihm zu. Harry atmete tief durch: „Diese Sonderkommission wurde vor einigen Wochen gegründet und zwar, nachdem meine Cousins hier meine Krankenakte gesehen haben. Ich, ich lebte nach dem Tod meiner Eltern bei Dudley und seinen Eltern. Sie hassten mich, weil ich ein Zauberer bin. Sie hassen alles was magisch ist. Tante Petunia machte meiner Mutter das Leben zur Hölle, nachdem sich herausstellte, dass Mom eine Hexe ist.

Dumbledore brachte mich nach dem Mord an meinen Eltern dorthin, dort für mich eine besondere Art von Schutz bestand, ein sogenannter Blutschutz, den meine Mutter auslöste, weil sie sich für mich opferte.

Tante Petunia und Onkel Vernon nahmen mich also notgedrungen auf. Notgedrungen, weil Dumbledore sie dazu zwang. Aber ich bekam kein Zimmer, sondern musste im Schrank unter der Treppe schlafen auf einer dünnen Matratze. Eine alte Wolldecke und ein Minikissen vervollständigten mein Schlafzeug.

Ich bekam auch keine eigene Kleidung, sondern musste Dudleys Klamotten auftragen.“

„Harry sollte dazu vielleicht erwähnen, dass ich bis vor einem Jahr noch die Figur eines Miniwals hatte,“ ergänzte Dudley grinsend. „Ihr könnt Euch also vorstellen, wie mein Cousin rumlaufen musste. Er bekam auch kaum was zu essen bzw. ich aß ihm alles weg – mit der Erlaubnis meiner Eltern selbstverständlich.

Meine Lieblingssportart zusammen mit meinen fünf Freunden war im Übrigen Harry jagen. Erwischten wir ihn einmal, verprügelten wir ihn. Meine Eltern sahen darüber hinweg. Lobten mich sogar oder ich bekam ohne Grund ein Geschenk.“

„Oder auch mehrere,“ lachte Harry und schlug Dudley freundschaftlich auf die Schultern. „Dudley bekam immer Geschenke – ich nie oder nur alte Socken oder alte Unterhosen. Mein Geburtstag wurde immer vergessen. Hatte Dudley Geburtstag musste alles perfekt sein und wehe ich ließ den Speck anbrennen.

Seit ich 3 Jahre alt war, musste ich im Haushalt helfen und das bedeutete nicht nur beim Tisch decken helfen, sondern putzen, kochen, backen, aufräumen, den Garten pflegen – einfach alles. Erledigte ich eine Arbeit nicht zur vollsten Zufriedenheit meiner Verwandten, wurde ich bestraft: Entweder wurde ich tagelang in meinen Schrank gesperrt oder ich bekam nichts zu essen.“

„Und meine Eltern waren eigentlich nie zufrieden,“ ergänzte Dudley.

„Warum, warum erzählt Ihr uns das alles?“ trotz der Frage sah man Samuel an, dass er etwas ahnte.

„Nun, wir haben ja schon diese Sonderkommission erwähnt,“ begann Severus Snape die Erklärung. „Diese Kommission soll ermitteln, ob es in Hogwarts Schüler gibt, die kein gutes Zuhause haben sowie Harry. Nun, dieser Sonderkommission gehören zur Zeit drei Leute an – Mrs. Weasley, ihr Sohn Percy und Dudley. Heute haben sie die letzten Schülerakten gesichtet und stießen auf Eure Akten. Wisst Ihr jetzt, warum wir Euch riefen?“

Samuel und Ruben sahen sich an und nickten dann. „Ja,“ bestätigte Ruben leise.

„Werdet Ihr zu Hause geschlagen und misshandelt? Ich habe mal einen Klassenkameraden von Euch erzählen hören, Ihr geht erst duschen, wenn niemand sonst im Bad ist,“ Hermine sah die Jungen an.

„Ja,“ bestätigte diesmal Samuel. „Wir, wir wollen nicht, dass jemand unsere Narben sieht.“

„Mögt Ihr uns erzählen, wer so mit Euch umgeht?“ fragte Prof. Sprout behutsam.

„Wir, wir sind Halbbrüder,“ begann Ruben, „wir haben die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter, wir sind altersmäßig nur 10 Monate auseinander. Unsere Mutter hat nach den Tod unserer Väter wieder geheiratet und wir haben noch vier Geschwister, die allerdings nicht magisch sind. Unsere Mutter kann auch nicht zaubern.“ Ruben nahm einen Schluck aus seiner Teetasse, bevor er fortfuhr.

„Allerdings hat sie uns einmal aus einer Laune heraus verraten, dass unsere Väter magisch veranlagt waren. Unser Stiefvater Ryan hasst uns, er hält uns für Freaks und schlägt uns bei jeder Gelegenheit. Von unserer Mutter erhalten wir auch keine Unterstützung – für sie zählt nur Ryan und unsere anderen Geschwister.“

„Schlafen müssen wir auf dem Dachboden, obwohl dies nicht schlimm ist, dort haben wir wenigstens unsere Ruhe,“ ergänzte Samuel. „Wir dürfen auch nicht mit der Familie essen, sondern alleine in der Küche. Unsere Kleidung ist aus dem Secondhand-Laden, obwohl Ryan sehr gut verdient – er ist selbständig und hat eine große Fabrik. Aber er betont immer wieder, dass er nicht für uns Bastarde aufkommen würde.

Unser Schulgeld sowie die sonstigen Ausgaben für Hogwarts müssen wir ihm nach Beendigung unserer Ausbildung plus Zinsen zurückzahlen. Ryan bedauert es sehr, dass wir die Sommerferien über nicht in Hogwarts bleiben können,“ beendete Samuel den Bericht.

„Ihr Ärmsten,“ Hermine liefen die Tränen über die Wangen. Severus zog sie in seine Arme und tröstete sie.

„Jetzt ist es vorbei, mein Herz. Wir bringen das in Ordnung, versprochen.“

„Aus genau diesem Grund wurde die Sonderkommission gegründet,“ Lucius sah die beiden Zweitklässler an. „Wir möchten Euch einen Vorschlag machen – Ihr könnt ihn in Ruhe überlegen und müsst Euch auch nicht sofort entscheiden. Lasst Euch so viel Zeit wie Ihr braucht. Ihr könnt auch gerne Fragen stellen bzw. den Vorschlag ganz ablehnen.“

Samuel und Ruben nickten, sagten aber nichts. Sie sahen die Erwachsenen vielmehr gespannt an.

Prof. Sprout räusperte sich: „Ich würde Euch gerne adoptieren. Meine Ehe blieb leider kinderlos und ich bin der Meinung, dass wir drei uns gut verstehen würden. Ich besitze ein kleines Haus in Cornwall, das groß genug ist für uns drei. Außerdem würden wir meine Wohnung hier in Hogwarts vergrößern, so dass jeder von Euch dort ein Zimmer bekommt. Wann immer Ihr mögt, könnt Ihr dort schlafen. Ihr müsstet nie wieder zurück zu Eurer Familie, sondern wir gründen unsere eigene kleine Familie.“

Samuel und Ruben sahen Prof. Sprout ungläubig an. „Meinen Sie das Ernst, Prof. Sprout?“

„Ja, das ist mein voller Ernst. Überlegt Euch meinen Vorschlag in aller Ruhe und gebt uns dann Bescheid. Wir werden dann alles weitere veranlassen.“

„Wir müssen nicht überlegen,“ platzte Samuel heraus, „wir sind einverstanden.“

Alle lachten, Prof. Sprout stand auf und schloss ihre neuen Söhne in die Arme. „Dann sind wir drei ab sofort eine Familie. Lord Malfoy würden Sie alles für uns in die Wege leiten?“

Der blonde Adelige nickte, verfasste einen kurzen Brief und setzte ein zusätzliches Dokument auf. „Dieses Dokument muss die Mutter unterschreiben – gibt es noch etwas, das Ihr in Eurem alten Zuhause gelassen habt?“

„Nein, wir haben alles dabei.“

„Sev – Lust auf einen Besuch?“ Luc grinste seinen Cousin erwartungsvoll an.

„Ich dachte schon, Du fragst überhaupt nicht.“

„Stopp, bevor Ihr Euren Spaß hat,“ Hermine erwischte gerade noch die Umhänge der zwei, „sollten wir festlegen, wer die Paten der zwei werden. Oder habt Ihr Paten?“

„Nein, unsere Mutter hielt dies nicht für wichtig.“

„Das ist mit das Wichtigste in der magischen Welt,“ Severus klang ziemlich erbost.

„Ich möchte Patentante werden,“ die Direktorin unterbrach ihren Stellvertreter.

„Ich würde mich freuen, Minerva,“ Pomona strahlte ihre Kollegin und Chefin an. „Meine Söhne, wie sieht es bei Euch aus?“

„Ja, wir würden uns freuen,“ war die einstimmige Antwort.

„Und als Zweitpaten hätte ich gerne Sev und Aurora,“ bestimmte die frischgebackene Mutter.

„Ich bin dabei,“ bestätigte der Tränkeprofessor und grinste seine neuen Patenkinder an. „Denkt daran, ich erwarte von meinen Patenkindern ausgezeichnete Leistungen in meinen Fächern.“

„Versprochen, wir strengen uns noch mehr an.“

„Müsst Ihr gar nicht,“ Severus lachte und verwuschelte den Jungs die Haare. „Ihr seid ausgezeichnete Schüler – Ihr gehört mit zu den Klassenbesten. Dürfen wir jetzt Mia-Schatz?“

Hermine seufzte: „Ja, jetzt dürft Ihr, aber benehmt Euch – Cissy und ich brauchen unsere Männer. Wir wollen Euch auf keinen Fall in Askaban besuchen.“

********************************************

Während Severus und Lucius sich um die Einwilligung der leiblichen Mutter kümmerten, scheuchte die Schulheilerin Samuel und Ruben samt Prof. Sprout in den Krankenflügel und nahm eine Untersuchung vor.

„Pomona – Deine Söhne müssen unbedingt zunehmen. Ich werde Severus bitten, dass er den Jungs Stärkungstränke braut. Diese solltet Ihr für mindestens einen Monat nehmen. Bei gesunder Ernährung bekommen wir Eure Wachstumsstörung auch wieder in den Griff. Ihr werdet bald nicht mehr die Kleinsten in Eurer Klasse sein,“ tröstete die Heilerin.

„Daneben gebe ich Euch eine Creme mit – dieses Rezept habe ich erst vor ein paar Wochen gefunden. Eine Schulheilerin, die vor vielen, vielen Jahren hier wirkte, notierte das Rezept in ihrem Tagebuch und versteckte es. Nach der Schlacht fand ich hier einen verborgenen Raum und da war auch das Buch versteckt. Die Snapes erforschten das Rezept und es bewirkt wirklich wahre Wunder: Hermines und Harry Narben sind fast vollständig verschwunden und werden in den nächsten Wochen überhaupt nicht mehr zu sehen sein.

Ich möchte, dass Ihr die Narben sorgfältig eincremt, dann werden sie bald verschwunden sein, versprochen.“

Samuel und Ruben strahlten, fielen der Heilerin um den Hals. „Nichts zu danken, Ihr habt es verdient. Aber Samuel, um Dein rechtes Handgelenk werden wir uns noch einmal kümmern müssen: Pomona, das Gelenk Deines Sohnes ist schief zusammengewachsen, sehr schief sogar. Ein Wunder, dass der Junge überhaupt eine Feder halten kann, geschweige denn in Kräuterkunde keine Schwierigkeiten hat.“

„Sam hat Probleme,“ Pomona seufzte und strich ihren neuen Söhnen über die Haare, „wir pflanzten gestern junge Alraunen um und er bekam sie nicht aus dem Topf. Wann willst Du das in die Wege leiten, Poppy?“

„Am besten wäre sofort, allerdings müsste Sam dann 6 Wochen einen Verband tragen und dürfte die Hand so wenig wie möglich bewegen. Schreiben und alles andere fällt somit weg bzw. besorg ihm bitte eine Flotte-Schreibe-Feder, Pomona. Oder wir korrigieren das Gelenk in den Ferien.“

Pomona Sprout überlegte nicht: „Du hast Schmerzen, Sam, oder?“

„Ja, Professor.“

„Was haltet Ihr davon, wenn Ihr mich Pomona nennt? Vielleicht möchtet Ihr mich später ja irgendwann Mom nennen.“

„Mom,“ die Jungs grinsten und knuddelten die strahlende Professorin.

„Ja, ich hab Schmerzen, Mom,“ Samuel wiederholte seine Antwort, „Ryan brach mir die Hand während der Osterferien und unsere ehemalige Mutter hielt es nicht für nötig, mich zu einem Arzt zu bringen. Wenn es keine Umstände macht, würde ich gern sofort das Gelenk richten lassen.“

Poppy bugsierte Samuel daraufhin sofort auf eine Liege: „Leg Dich bitte hin, Sam. Ich muss Dir jetzt leider weh tun: Das Handgelenk muss noch einmal gebrochen werden – Skelewachs fällt in diesem Fall weg.“

Samuel nickte, Pomona zog Ruben neben sich und setze sich auf Sams andere Seite, ergriff seine linke Hand. „Wir sind bei Dir, mein Kleiner.“

*********************************************

Eine Stunde später trafen alle wieder im Büro der Direktorin zusammen. Lucius und Severus sahen mehr als zufrieden aus, ihre Augen funkelten. „Da haben zwei aber ihren Spaß gehabt,“ flüsterte Draco Hermine zu.

„Ich möchte nicht wissen, was die zwei angestellt haben – für diesen Ryan war es bestimmt kein Vergnügen,“ Hermine wollte noch etwas sagen, doch Severus zog sie in seine Arme und küsste sie erst einmal lange und ausgiebig.

„Wir waren nur eine Stunde weg,“ grinste Lucius und gab seinem Cousin einen freundschaftlichen Klapps. „Wie begrüßt Du erst Deine Frau, wenn du mehrere Wochen nicht da warst.“

„Luc, es sind Kinder anwesend, ich werde Dir also nicht auf Deine Frage antworten.“

„Du bist unmöglich, Raphael,“ Hermines Gesicht glich Rons Haaren.

„Unmöglich und furchtbar verliebt in Dich, meine Elfe.“

„Also habt Ihr alles klären können?“ die Direktorin schüttelte grinsend den Kopf über das Ehepaar und lenkte das Gespräch wieder auf den eigentlichen Punkt des Treffens.

„Oh ja, es hat richtig Spaß gemacht,“ Lucius rieb sich die Hände und nahm dankend den Tee entgegen. „Es macht richtig Freude Leute zu besuchen, die eine kleine Ahnung von Voldemort und seinen Todessern haben, so wie die ehemalige Mutter von Sam und Ruben: Eine kleine Andeutung hier, eine kleine Andeutung da und schon hatten wir die Unterschrift. Ryan fiel in Ohnmacht als ich meinen Zauberstab zog. Keine Nerven hat der Mann, ein richtiger Waschlappen. Mehr als kleine Jungen schlangen kann er anscheinend nicht.

Jedenfalls ist uns vielleicht ein wenig die Hand ausgerutscht – jedenfalls weiß dieser Ryan jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man von jemanden geschlagen wird, der stärker ist.

Wir haben auch noch einige Erinnerungsstücke an die Väter von Ruben und Sam bekommen.“ Lucius griff in seinen Umhang und zog etwas heraus, das er vergrößerte. Den Karton drückte er Ruben in die Hand, der diesen strahlend entgegennahm.

„Die Adoption war danach nur noch eine reine Formsache – Kingsley wird darüber im Tagespropheten berichten lassen. Vielleicht melden sich daraufhin ja noch einige Geschädigte von allein.“

„Es wäre vielleicht auch nicht schlecht, wenn Ruben und Sam zukünftig die Augen und Ohren offen halten,“ schlug Draco vor. „Sie könnten ihre Geschichte erzählen und machen zukünftig so vielleicht den Betroffenen Mut sich zu melden. Außerdem halten dann alle die Augen und Ohren offen.“

***********************************************

Beim Abendessen saßen Samuel und Ruben ausnahmsweise neben ihrer Mutter am Lehrertisch, genauso wie Hermine, die neben Severus saß. Aber auch Molly, Percy und Dudley waren zum Essen eingeladen. Die Direktorin erhob sich und bat um Ruhe.

„Meine Lieben, Ihr wundert Euch sicherlich, warum zwei Zweitklässler heute hier oben bei uns Lehrern sitzen. Der Grund dafür ist, dass Prof. Sprout heute Ruben und Samuel adoptierte – sie heißen ab sofort Ruben Damon Sprout und Samuel Alexander Sprout.“

Die Schüler klatschten Beifall und freuten sich offen mit ihrer Lehrerin. Prof. Sprout strahlte über das ganze runde Gesicht und drückte ihre neuen Söhne an sich.

„Paten von Ruben und Samuel sind Prof. Sinistra, Prof. Snape und ich. Die Zwei werden weiterhin Angehörige des Hauses Gryffindor sein und auch weiterhin in ihrem Schlafsaal bleiben. Außerdem bekommen sie eigene Zimmer in der Wohnung ihrer Mutter, wundert Euch also nicht, wenn sie einmal nicht abends im Gemeinschaftsraum sind.

Wie vielleicht die wenigstens von Euch wissen, gibt es seit einigen Wochen eine Sonderkommission. Diese besteht aus Mrs. Molly Weasley, ihrem Sohn Percy und Dudley Dursley, dem Cousin von Harry Potter.“

Die drei erhoben sich und winkten einmal kurz in die Runde. Dudley strahlte, man merkte deutlich, dass es ihm in Hogwarts gefiel. „Dudley möchte am liebsten hierbleiben,“ Harry beugte sich zu Ginny und flüsterte ihr dies ins Ohr, die dazu nur grinste.

„Die drei sollen aufdecken, ob magische Kinder vielleicht in ihren Familien schlecht behandelt werden. Vielleicht weil die Eltern und die Geschwister Muggel oder sogar Squibs sind. Finden sie so ein Kind, wird überlegt, wie man diesem Kind helfen kann. Reicht es, mit der Familie zu sprechen oder muss man das Kind aus der Familie nehmen. Reicht eine Pflegefamilie und findet sich sogar jemand, der das Kind adoptieren will.

Ich nenn Euch mal einige Beispiel:

Harry Potter musste bis er seinen Hogwartsbrief bekam in einem Schrank unter der Treppe schlafen. Sein Onkel und Tante hassten ihn, behandelten ihn wie einen Hauself.

Serena McBride lebte nach dem Tod der Eltern mit ihrer Schwester bei zwei alten Tanten – sie waren dort nur geduldet. Eden McBride starb in der finalen Schlacht um Hogwarts, kämpfte für die Freiheit. Sie bekamen wenig zu essen, wurden als unnütze Esser beschimpft.

Samuel und Ruben wurden geschlagen und mit Essensentzug bestraft.

Das sind vier Fälle, die bislang aufgeklärt werden konnten: Harry Potter ist mittlerweile volljährig und fand vor einigen Wochen heraus, dass die Cousins seines Vaters noch leben. Serena McBride ist seit Weihnachten verlobt mit Draco Malfoy und fand in ihren zukünftigen Schwiegereltern liebevolle Ersatzeltern, bekam zwei Wahlbrüder und drei kleine „Schwestern“. Samuel und Ruben. erhielten heute eine neue Mutter und somit ein neues Zuhause.

Ihr seht also, es ist wichtig, dass wir alle die Augen und Ohren offenhalten. Sollte es Euch selbst so ergehen wie Serena, Ruben, Samuel oder Harry meldet Euch bitte bei uns Lehrern oder bei unseren Schulsprechern. Auch die eben vier genannten stehen Euch für Gespräche zur Verfügung.

Solltet Ihr einen Verdacht bei einem Mitschüler oder Bekannten sein, sollte Euch irgendetwas zu Ohren komme oder Ihr eine entsprechende Beobachtung macht, scheut Euch nicht, die Sonderkommission oder uns zu benachrichtigen. Jeder Hinweis wird ernst genommen und genau überprüft. Und jetzt gibt es zur Feier des Tages ein Festmahl. Lasst es Euch schmecken.“


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