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Fanfiction

Zwangsheirat - The same procedure as every year oder Gryffindor gegen Slytherin

von Kelly

The same procedure as every year oder Gryffindor gegen Slytherin

Zwischenzeitlich hatte auch die Quidditchsaison wieder begonnen, zwar etwas verspätet für Gryffindor und Slytherin, denn das erste Spiel der Saison wurde in diesem Jahr von Hufflepuff und Ravenclaw bestritten, aber sie hatte begonnen. Da von der alten Slytherin-Mannschaft nur noch Draco übrig geblieben war, musste dieser sie wieder komplett neu aufbauen.

Seine alten Mannschaftskameraden waren entweder tot (Vincent Crabbe), in Askaban (Gregory Goyle) oder verschollen wie Blaise Zabini und Theodore Nott. Obwohl Voldemort schon ein halbes Jahr tot war, gab es immer noch keine Spur von den beiden. Fieberhaft wurde nach allen Verschwundenen gesucht, alle inhaftierten Todesser mehrfach und sogar unter Veritaserum befragt, bislang jedoch ohne Erfolg. Es wurde deshalb beschlossen, dass diesmal die Hufflepuffs und die Ravenclaws das erste Quidditchspiel der Saison bestreiten sollten.

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Harry hatte bereits in der 2. Septemberwoche die Auswahlspiele gestartet genauso wie Draco für Slytherin. Harry war wie üblich der Sucher, Ginny, Demelza und Dean die Jäger, der kleine Dennis Creevy zusammen mit Seamus die Treiber und Ron spielte als Hüter. Sie trainierten hart, härter als in den Jahren zuvor, denn Harry hatte sich in den Kopf gesetzt, in diesem Jahr noch einmal den Quidditchpokal zu holen, sozusagen als Abschluss seiner Schullaufbahn.

Hermine kontrollierte währenddessen die Schularbeiten für Harry und Ginny, Neville tat das gleiche bei Seamus und Dean, Ron musste währenddessen selbst mit seinen Schularbeiten klar kommen bzw. Lavender um Hilfe bitten, die allerdings auch keine große Leuchte in einigen Fächern war.

Noch immer redeten Hermine und Ron kein Wort miteinander, da Ron nach wie vor der Meinung war, Hermine würde sich anstellen, was seine Aufgaben beträfe und Hermine war nun einmal nicht bereit nachzugeben, da sie sich im Recht fühlte. Bei dieser Meinung wurde sie unterstützt von Harry, Ginny, Neville, Dean und Seamus. Auch hatte Hermine kein einziges Mal mehr den Gemeinschaftsraum der Gryffindors besucht, Harry, Ginny, Neville, Dean und Seamus sowie Luna und Draco besuchten die Snapes stattdessen regelmäßig in ihrer Wohnung, wo es auch viel gemütlicher war.

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Aber noch eins kam dazu, womit Ginny sie schon seit Wochen aufzog: Hermine hielt zu Gryffindor, Severus zu seinen Slytherins. Wie würde es zwischen den Beiden aussehen, wenn die eine oder die andere Mannschaft verlieren würde, würde es dem guten Verhältnis zwischen ihnen schaden, der Haussegen wohl möglich schief hängen?

Severus hatte nur gegrinst, als Hermine ihn von diesem Dilemma erzählt hatte. „Was hältst Du davon, der- oder diejenige der von uns beiden verliert, lädt den oder die Andere/Anderen zum Essen ein? So gewinnen wir Beide. Außerdem glaube ich nicht, dass sich zukünftig viele daran ändern wird: Auch wenn Du bald meine Kollegin bist, wirst Du immer noch zu Deinen Löwen halten, tut Minerva ja auch, auch wenn sie mittlerweile Schulleiterin ist.“

Weiter hatte Severus ihr verraten, dass er seit über 15 Jahren regelmäßig mit Minerva wetten würde, wie das jeweilige Spiel zwischen ihren Häusern ausgehen würde. „Und um was wettet Ihr?“ wollte Hermine neugierig wissen. „Um Wein oder Feuerwhiskey, immer abwechselnd, diesmal um eine Kiste Elfenwein. Mein Vorschlag, da Du ja keinen Feuerwhiskey trinkst und ich dies auch nicht möchte,“ Severus zwinkerte ihr vergnügt zu.

Hermine lachte herzhaft – in den vergangenen Wochen und Monaten hatte sie festgestellt, dass Severus teilweise ziemlich altmodische Ansichten hatte: Sie sollte nach Möglichkeit nicht allein apparieren, es war nach Ansicht von Severus und auch Lucius Aufgabe des Mannes, seine Frau sicher von Ort zu Ort zu befördern – Hermine war dies nur Recht: Sicher, sie hatte ihre Apparierprüfung mit Auszeichnung und auf Anhieb bestanden, aber genau wie das Fliegen – sei es mit dem Besen oder mit einem Muggel-Flugzeug -, das Reisen mit Flohpulver behagte ihr wie auch das Apparieren nicht sonderlich, es bekam ihr überhaupt nicht.

So war sie Severus dankbar, wenn er sie in seine Arme zog und sicher ans Ziel brachte – seine Nähe störte sie überhaupt nicht, gab ihr vielmehr ein Gefühl der Sicherheit, beruhigte sie bei dieser Art des Reisens.

Severus war weiter der Meinung, dass eine Frau nur Wein oder Sekt trinken sollte. Butterbier war natürlich auch gestattet, aber keine harten Sachen wie Whiskey oder Scotch zum Beispiel. Severus rückte ihr jedes Mal den Stuhl zurecht, trug ihre Tasche, hielt ihr die Tür auf. Gingen sie zusammen spazieren und fing sie an zu frösteln, nahm er sofort seinen Umhang ab und legte ihn ihr um. Ihre Proteste, dass er sich verkühlen würde, ignorierte er einfach. Vielmehr brachte er sie auf den schnellsten Weg zurück und sorgte dann dafür, dass sie umgehend was Heißes trank oder ließ ihr ein warmes Bad ein.

Es war schon diverse Male vorgekommen, dass Hermine hinter Harry und Ron ins Freie gelaufen war, weil diese wieder im Begriff waren, irgendeine Dummheit zu begehen. Natürlich blieb dies Severus nicht verborgen, vor allem nicht, dass Hermine nur ihren dünnen Schulumhang trug.

Aber ehe Hermine sich versah, hatte sich dann auch schon ein warmer schwarzer und schwerer Umhang um ihre Schultern gelegt. Dann wurde sie schwungvoll herumgerissen und sah in seine funkelnden schwarzen Augen, hörte seine Stimme, die mit ihr schimpfte über ihre Unachtsamkeit.

Aber lange konnte Severus ihr zum Glück nicht böse sein – auch zog er ihr keine Punkte ab. Sie waren vielmehr dazu übergegangen, dass Hermine Severus zum Eis oder Kuchenessen einladen musste. Abends brannte immer ein lustiges warmes Feuer in ihrem Zimmer. Zuerst hatte sie gedacht, dass Winky dies tat, aber dann hatte sie einmal mitbekommen, dass Severus persönlich den Kamin für sie einheizte.

Aber sie genoss ehrlich gesagt, wie Severus sie behandelte, umsorgte. Wer, der normalen Verstandes war, hätte sich auch gegen ein solches Verwöhnen gewehrt. Sie bestimmt nicht, sie genoss es in vollen Zügen, sehr zur Freude von Severus.

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Der Samstag des Spiels war gekommen. Hermine und Severus waren wie gewohnt gemeinsam zum Frühstück gegangen, allerdings trug Hermine ihren Gryffindorschal und Severus seinen Slytherinschal. Wie gewohnt verabschiedete sich Severus von Hermine, als sie ihren Platz am Haustisch erreicht hatten.

„Viel Glück, für Eure Mannschaft und möge die bessere gewinnen, Mine. Vergieß nicht, genügend Geld einzustecken, wenn wir heute Abend aufbrechen.“

„Severus, Severus, Severus – Du denkst doch schon, dass Ihr gewinnt. Ich würde eher sagen, vergieß Du nicht, reichlich Geld einzustecken, denn Du wirst mich heute einladen,“ grinste Hermine und zwinkerte Ginny zu.

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„Was für ein Spiel,“ Hermine, die sich selbst für das Fliegen auf einem Besen oder Thestrale nicht begeistern konnte, unter extremer Höhenangst litt und sich ein Quidditchspiel nur deshalb ansah, weil es u.a. eine Schulsportart war und ihre besten Freunde oder „Wahl-Geschwister“ in der Hausmannschaft spielten, geriet ins Schwärmen.

Sie hatte sich das Spiel zusammen mit Severus und der Familie Malfoy von der Lehrertribüne aus angesehen, viel gelacht, vor allem, weil eine aufgeregte Annabelle ihren großen Bruder Dray lautstark anfeuerte. Es war ein spannendes Spiel gegeben, die Mannschaften von Slytherin und Gryffindor hatten gleich stark gespielt, mal war die eine Mannschaft im Vorteil, mal die andere. Slytherin war erst in Führung gegangen, als Ron nach 2 Stunden verletzungsbedingt ausfiel – ein außer Kontrolle geratener Klatscher hatte ihn vom Besen gehauen – und Demelza ihre Position als Jägerin aufgab um ihn zu vertreten.

Danach baute Slytherin seinen Punktestand unermüdlich aus, Ginny und Dean gelang zwar auch immer mal wieder das eine oder andere Tor, trotzdem bestand der Rückstand von Gryffindor 150 Punkte. Harry und Draco hatten auf ihrer Position als Sucher lange Zeit kaum was zu tun, unterhielten sich teilweise miteinander während sie den Himmel nach dem Schnatz absuchten – erst nach 50 Minuten ließ sich der Goldene Schnatz das erste Mal sehen, verschwand aber nach wenigen Sekunden schon wieder, um dann erst wieder nach 3 Stunden wieder aufzutauchen.

Draco und Harry flogen pfeilschnell auf ihn zu und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um ihn zu fangen. Schließlich war es Harry, dem es 2 mm vor Draco gelang, den Schnatz zu fangen unter dem tosenden Beifall der Zuschauer. Das Ergebnis lautete unentschieden 450:450. Auch wenn es nur ein „Unentschieden“ war, alle feierten begeistert diese beiden grandiosen Mannschaften.

Prof. McGonagall organisierte spontan ein Festessen – noch nie in der Geschichte Hogwarts hatte es ein Unentschieden gegeben, zudem war es ein faires Spiel gewesen. Es gab kaum Fouls und hatte es dennoch eins gegeben, entschuldigte sich der Verursacher sofort dafür. Am Ende des Spiels fielen sich die Mannschaften von Gryffindor und Slytherin zum ersten Mal in der Geschichte Hogwarts in die Arme und bedankten sich für das gute Spiel.

„Nun, Mrs. Snape, gewonnen hat keiner von uns, aber was halten Sie davon, wenn wir trotzdem nächste Woche essen gehen und anschließend tanzen. Heute klappt es ja nicht mehr wegen des Festessens.“

Hermine henkelte sich bei Severus unter und lachte ihn an. „Gern, teilen wir uns doch dann die Rechnung. Übriges herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Quidditch-Mannschaft.“

Severus strahlte. „Vielen Dank, das Kompliment kann ich allerdings zurückgehen. Die Gryffindors haben einfach super gespielt. Wenn wir jetzt noch genauso eine gute Schulmannschaft aufstellen und diese gute Leistung bei dem Spiel gegen Durmstrang wiederholen. Wetten wir im nächsten Schuljahr wieder gegeneinander?“

„Gern, jederzeit, wir können ja dann über den Wetteinsatz neu verhandeln.“

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Der nächste Samstag war gekommen und Hermine wollte eigentlich überlegen, was sie heute Abend zum Tanzen anziehen wollte. Aber ihr Kopf machte ihr seit mehreren Minuten einen Strich durch die Rechnung. Es fühlte sich an, als wollte dieser zerspringen, so tat er ihr weh, ihr Hals war seit heute Morgen rau, das Schlucken fiel ihr immer schwerer und ihr war schwindelig und furchtbar kalt.

Sie versuchte krampfhaft, sich auf ihre Kleider zu konzentrieren. Das musste doch möglich sein irgendwie. Sie hatte doch schon schlimmeres mitgemacht und durchgestanden, vielleicht sollte sie einfach noch einen Erkältungstrank nehmen.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Nach einem heiseren „Herein“ öffnete Severus die Tür. „Ich wollte Dir nur sagen, dass ich wieder einen Tisch in der lustigen Hexe für uns reserviert habe, Hermine. Ich hoffe, es ist Dir recht.“

Hermine nickte und krächzte: „Ich mag das Restaurant, Severus.“

„Hermine, ist alles in Ordnung?“ Severus klang besorgt und trat auf Hermine zu.

„Ich weiß nicht. Mir tut der Kopf und der Hals weh und mir ist so kalt,“ klagte Hermine und fröstelte sichtbar.

Severus legte ihr eine Hand auf die Stirn. „Hermine, Du glühst richtig. Warum hast Du denn nichts gesagt?“

„Es ging erst vor ca. einer Stunde los, Severus, heute Morgen hatte ich nur einen rauen Hals. Aber es ist nicht schlimm, wir können ruhig weggehen.“

„Wir werden bestimmt nicht ausgehen, wenn es Dir nicht gut geht, Mrs. Snape. Du gehst sofort ins Bett und ich hole umgehend Poppy. Keine Widerrede,“ Severus bemerkte, dass Hermine ihm widersprechen wollte. Deshalb schob er sie Richtung Bett, verwandelte mit seinem Zauberstab ihre Sachen in einen kuscheligen Schlafanzug und hob sie ins Bett. Die Decke zog er ihr bis unter die Nasenspitze.

Hermine wehrte sich nicht, im Bett war es so schön kuschelig, Severus hatte umgehend den Kamin in ihrem Zimmer entzündet. Aber trotzdem schlotterte sie vor Kälte. Wenige Minuten später betrat Severus erneut das Zimmer zusammen mit der Heilerin.

„Du hast Dir einen fiebrigen Infekt zugezogen, Hermine“, stellte Poppy nach ihrer Untersuchung fest. „Hier, ich habe Dir bereits den Trank mitgebracht, den Severus speziell für Dich braut, daneben, Severus, möchte ich Dich bitten, Hermine einen fiebersenkenden Trank zu verabreichen, von den hast Du ja immer viel auf Lager in Deinem Labor.

In ein paar Tagen geht es Dir wieder besser, eigentlich müsste das schon morgen Abend der Fall sein, ich möchte aber trotzdem, dass Du eine Woche im Bett bleibst nur zur Vorsorge. Keine Widerrede, Hermine,“ Poppy hatte bemerkt, dass die Patientin ihr widersprechen wollte. „Auch wenn Du meinst, Du darfst keine einzige Unterrichtsstunde verpassen, da Du ja in einigen Monaten die UTZ-Prüfungen hast, bleibst Du im Bett. Wie ich Dich kenne, kennst Du Deine Schulbücher eh schon alle auswendig, Ginny und Harry und noch einigen Andere schreiben bestimmt gerne im Unterricht für Dich mit oder überlassen Dir ihre Notizen.

Du brauchst also keine Angst haben, dass Du zu viel Unterrichtsstoff versäumst, denn ansonsten könnte es sein, dass aus dem fiebrigen Infekt leicht eine Lungenentzündung wird und die würde Dich für Wochen außer Gefecht setzen. Lass Dich also von Severus verwöhnen. Sieh es einfach als eine zusätzliche Woche Ferien.

Nachdem Du Deinen Trank genommen hast und zwar dreimal täglich für die nächste Woche und Severus, den Stärkungstrank gibst Du Hermine bitte zusätzlich in dieser Woche, da es sein könnte, dass Hermine unter Appetitlosigkeit leiden wird, auch wenn es ihr wieder gut gehen sollte, verschwinden auch die Kopfschmerzen und Du darfst lesen so viel Du möchtest. Du darfst auf keinen Fall zu viel Gewicht verlieren, ich bin schon froh, dass Du seit September 5 Kilo zugenommen hast. Okay?“

Hermine nickte sprachlos – gegen Poppy kam man eh nicht an.

Severus drückte ihre Hand. „Keine Angst, Poppy, ich werde dafür sorgen, dass Hermine sich an Deine Anweisungen hältst. Ich werde Winky bitten auf Hermine aufzupassen, während ich unterrichte – sollte sich Hermines Zustand verschlechtern, vereinbare ich mit Minerva, dass sie für mich den Unterricht übernimmt.“

Poppy schmunzelte, als sie Severus resolutes Verhalten mitbekam – Hermine versuchte nicht einmal, ihm zu widersprechen – und verabschiedete sich. Bei Severus war Hermine bestens aufgehoben, besser noch als im Krankenflügel. Der Tränkemeister würde schon dafür sorgen, dass seine Frau die vorgeschriebene Zeit über das Bett hütete.

Severus kam zurück in Hermines Zimmer, nachdem er Poppy zur Tür geleitet hatte. Er schüttelte ihr Kissen auf und deckte sie mit einer zusätzlichen Decke zu, nachdem er ihr die Tränke eingeflößt hatte. „Schlaf ein wenig, Hermine, und anschließend würde ich gern wissen, wie Du Dir den Infekt zugezogen hast.“

„Gestern Abend bin ich noch kurz an die frische Luft gegangen, als Du bei der Lehrerkonferenz warst. Plötzlich hörte ich jemand weinen. Ich ging nachsehen und am Ufer saß eine Erstklässlerin aus Deinem Haus. Ohne Jacke oder Umhang. Ich gab ihr meinen und sie erzählte mir, dass ein Junge sie immer hänseln würde wegen ihrer großen Vorderzähne. Ich habe sie getröstet, ihr erzählt, dass Draco mich früher auch immer deshalb hänselte und zu Poppy gebracht, die ihre Zähne schrumpfen ließ. Dabei muss es passiert sein.“

Severus seufzte, das war typische Hermine, erst an andere denken und zuletzt an sich. „Dabei hast Du anscheinend wieder mal mehr an das Wohl von anderen gedacht und nicht an Dein eigenes. Beim nächsten Mal informierst Du mich sofort und ich gebe Dir dann einen Trank zum Vorbeugen, meine kleine Samariterin. Und nun schlaf, Kleines, dann geht es Dir schnell wieder besser.“

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Hermine räkelte sich im Bett. Kranksein hatte was für sich, besonders, wenn man so verwöhnt wurde wie sie von Severus. Severus kam gleich nach dem Unterricht zu ihr – er hatte sich von seiner Anwesenheitspflicht in der Großen Halle während den Mahlzeiten von Minerva befreien lassen - er kam in den Pausen vorbei um kurz nach ihr zu sehen oder um einfach nur ein paar Minuten mit ihr zu reden, sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, sie gut versorgt war, ihr die Kissen aufzuschütteln.

Jeden Tag bekam sie Blumen und kleine Geschenke wie eine Haarspange, ein Buch, Süßigkeiten, einen Obstkorb zur Aufmunterung, er ging mit ihr den Schulstoff durch, den Harry, Ginny, Draco sowie Luna und Neville ihr brachten. Dies war zwar nicht nötig, da Hermine wie Poppy es vermutet hatte, tatsächlich sämtliche Schulbücher bereits auswendig konnte, doch Hermine fühlte sich dadurch besser.

Also tat Severus ihr den Gefallen. Er las ihr stundenlang vor, unterhielt sich mit ihr, kämmte oder bürstete ihr liebevoll die langen lockigen Haare. Als sie in der Nacht von Sonntag auf Montag einmal aufwachte, bemerkte sie, dass Severus in einem Stuhl neben ihrem Bett saß und schlief. Als sie sich vorsichtig bewegte, wachte er abrupt auf.

„Alles in Ordnung, Kleines? Geht es Dir schlechter? Soll ich Poppy holen?“ Severus klang besorgt.

„Nein, mir geht es schon wieder etwas besser. Severus, geh bitte ins Bett, der Stuhl ist viel zu unbequem – Du bekommst noch Rückenschmerzen - und Du unterrichtest in ein paar Stunden wieder.“ Sie merkte, dass Severus dem nicht nachkommen wollte und setzte noch nach „Ich verspreche Dir, ich werde Dich rufen bzw. meinen Patronus schicken, wenn es mir schlechter gehen sollte.“

Severus beugte sich über sieh, kontrollierte noch einmal ihre Temperatur und als er feststellte, dass diese sich nicht erhöht hatte, beugte er sich vor, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wünschte ihr eine Gute Nacht, nicht ohne Hermine noch einmal eindringlich daran zu erinnern, ihn auch wirklich zu rufen, sollte es ihr schlechter gehen.

Hermine schlief wieder ein und als sie morgens gegen 7.00 Uhr wieder erwachte, saß Severus wieder neben ihrem Bett, hob aber sofort entschuldigend die Hände, als er merkte, dass Hermine ihm Vorwürfe machen wollte, da er schon so früh an ihrem Bett saß. „Ich brauche nur wenig Schlaf, meine Kleine. Ich habe genug geschlafen, versprochen.“

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Während der Unterrichtsstunden blieb Winky bei Hermine, nicht dass das nötig gewesen wäre, Hermine fühlte sich nach der Einnahme der ersten Tränke schon fast wieder pudelwohl, Severus war es so aber lieber, da er wohl zu Recht befürchtete, dass Hermine ansonsten ihr Bett verlassen und sich im Arbeitszimmer aufhalten würde oder sich in der Küche selbst einen Tee zubereiten würde, weil sie nicht eine Hauselfe bemühen wollte.

Winky war seine Lieblingselfe in Hogwarts, seit dem Ende der Schlacht war sie Severus von Minerva als persönliche Hauselfe zugeteilt worden, da die Direktorin gemerkt hatte, dass Winky ohne einen eigenen Meister völlig neben der Spur war und pausenlos Butterbier trank, was ihr absolut nicht bekam. Winky hatte sich außerdem bei Severus beliebt gemacht, da sie verhinderte, dass aufgebrachte Voldemort Gegner in einer Gefechtspause sein Labor im Kerker stürmten und verwüsteten.

Neben Winky leistete Sokrates seiner Herrin Gesellschaft. Doch Hermine las nicht nur – sie nahm sich während Severus Unterricht die Hausaufgaben der Klassen 1 - 6 vor und korrigierte sie sowohl in Verteidigung als auch in Zaubertränke. Als Severus am Dienstag zurückkam und Hermine ihn die korrigierten Aufsätze vorlegte, schimpfte er zwar erst mit ihr, weil er befürchtete, sie würde sich übernehmen, doch Hermine gelang es schnell ihn zu besänftigen.

„Severus, Poppy hat mir doch erlaubt zu lesen und nichts anderes tue ich. Du verbringst Deine Pausen und die gesamte Freizeit mit mir und außerdem macht es mir Spaß, Dir Arbeit abzunehmen und Dich zu unterstützen. Du hast doch selbst gesagt, ich wäre bereits Deine Meisterschülerin und Assistentin, obwohl ich meinen Abschluss noch nicht habe.

Sieh es einfach mal so: Bei den Muggel wartet die Frau mit dem Essen auf ihren Mann und bei uns warte ich halt mit den korrigierten Aufsätzen auf Dich. Ist doch fast das gleiche. Außerdem hast Du dann noch mehr Zeit für mich, Raphael.“

Severus lachte über diese Logik und verwuschelte Hermine liebevoll die Haare. Sein Kommentar dazu war „Da kommt die Slytherin zu Tage.“

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Am darauffolgenden Tag überraschte Severus Hermine mit einer silbernen Halskette samt Anhänger. Bei dem Anhänger handelte es sich um ein wunderschönes mit kleinen Smaragdsplittern versehenes „S“.

„Oh, Severus, Raphael, die Kette ist wunderschön – Lavender, Parvati & Co. werden vor Neid erblassen, wenn sie sehen, dass ich die Initialen meines Gemahls um den Hals trage. Vielen, vielen Dank.“ Hermine schlang spontan ihre Arme um Severus Hals und gab ihn einen Kuss auf die Wange.

„Äh, eigentlich sollte das „S“ für Slytherin stehen, da Du merkliche Merkmale meines Hauses zeigst in letzter Zeit,“ Severus grinste hocherfreut. „Aber ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass Du Dich so offen zu mir bekennst, Kleines. Ich möchte auf alle Fälle am Montag Deine Erinnerungen an das Gespräch mit Ms. Brown und Ms. Patil sehen.“

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Am Donnerstag nach seinem Unterricht gestattete Severus Hermine, sich auf die Couch im Wohnzimmer zu legen. Allerdings durfte sie nicht dorthin laufen, sondern Severus hob sie trotz ihrer Proteste, selbst laufen zu können, einfach hoch und trug sie dorthin.

„Severus, Du verwöhnst mich viel zu sehr. Wenn Du so weiter machst, werde ich es in Zukunft genießen, krank zu sein, weil es einfach wunderschön ist, von Dir verwöhnt zu werden. Aber ich kann eh nicht klagen, Du bist der aufmerksamste Ehemann, den ich kenne. Danke.“

„Immer wieder gern, Kleines. Von meinem Vater habe ich es zwar nicht gelernt, aber von meinem Patenonkel, Lucius Vater. Dieser hat Lucius und mir beigebracht, dass man seine Ehefrau einfach verwöhnen muss, vorausgesetzt natürlich, es ist die richtige. Und ich muss gestehen, es macht mir wahnsinnig Spaß, Dich zu verwöhnen. Du zeigst mir jedes Mal, wie Du Dich darüber freust, strahlst über das ganze Gesicht, fällst mir um den Hals, zeigst mir mit kleinen Gesten, wie schön es ist, verheiratet zu sein, eine Familie zu haben, nicht mehr allein zu sein. Und Lavenders Gesicht ist jedes Mal auch nicht zu verachten – man sieht richtig, wie der Neid aus ihr spricht.“

„Holen wir am Samstag unser Essen in der lustigen Hexe nach und gehen wir anschließend tanzen?“ fragte Hermine neugierig. „Wirklich, mir geht es wieder sehr gut,“ bekräftigte sie, als sie merkte, dass Severus sie prüfend ansah.

„Ich habe unsere Reservierung auf die nächste Woche verlegt, Hermine, auch wenn es Dir wieder gut geht, möchte ich doch nichts überstürzen. Ich muss morgen nur bis 11.00 Uhr unterrichten – vom Tanzabend habe ich uns schon abgemeldet. Anschließend wollte ich mit Dir nach Prince Castle um das Wochenende am Meer zu verbringen. Wir können dort spazieren gehen, vielleicht am Sonntag ein Stündchen ausreiten. Das Essen in der „lustigen Hexe“ läuft uns nicht weg. Und wenn Du möchtest können wir abends im Ballsaal tanzen. Nur wir zwei, die ganze Tanzfläche nur für uns. Was hältst Du davon?“

Hermine strahlte ihn an und Severus wusste, er hatte wieder einmal die richtige Entscheidung getroffen.

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Wie Severus versprochen hatte, apparierten Hermine und er am Freitagmittag nach Prince Castle. Nach einem zeitig eingenommenen Mittagessen schlug Severus einen Spaziergang ein. Als Hermine ihren Umhang holen wollte, hielt Severus ihr eine flauschige Muggelwinterjacke in silber-weiß hin.

„Ich schlage vor, Du ziehst die Muggeljacke an, sie wird Dich mehr wärmen als ein Umhang.“

„Eine Muggeljacke, Severus, warst Du in der Muggelwelt oder wo hast Du sie her?“

„Harry hatte am Mittwochmittag einen Termin beim Augenarzt und Optiker in Muggellondon, Minerva wollte ihn nicht alleine gehen lassen, also habe ich ihn begleitet. Neben dem Optiker war ein Bekleidungsgeschäft. Da wir zeitig mit allem fertig waren, sind Harry und ich in dieses Geschäft gegangen. Na ja, ich bin zwar selbst zum Teil in der Muggelwelt aufgewachsen, aber Harry kennt sich halt besser aus. Die Jacke gefiel mir von Anfang an gut und ...“

„Du konntest wieder einmal nicht widerstehen und hast für mich Geschenke gekauft“, vollendete Hermine lachend seinen Satz. „Severus, Du bist unverbesserlich. Hast Du Dir wenigstens auch etwas gekauft?“

Severus grinste ertappt und rief mit einem Accio eine schwarze Winterjacke zu sich. „Schwarz, wie könnte es auch anders sein.“

„Du kennst mich viel zu gut, Mrs. Snape,“ Severus lachte und hielt Hermine ihre Jacke hin. Nachdem auch Severus in seine Jacke geschlüpft war und er sich vergewissert hatte, dass Hermine neben einen Schal auch eine Mütze und Handschuhe trug, zog er sie in seine Arme und apparierte an den nah gelegenen Strand.

Dort spazierten sie ausgiebig am Wasser entlang, wichen den Wellen aus und führten lange Gespräche bzw. schwiegen und hingen ihren Gedanken nach. Severus hatte seinen Arm um Hermines Schultern gelegt. Nach kurzem Zögern und den ersten Schritten am Meer schlich sich Hermines Arm schüchtern um seine Taille. Severus hatte dies zum Anlass genommen und Hermine enger an sich gezogen.

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Als es bereits dämmerte, kehrten sie zum Schloss zurück. Dort wartete in der Bibliothek der Tee sowie Kuchen auf sie – Käsekuchen für Hermine, Nougattorte für den Schlossherrn. Hermine fing kurz darauf an herzhaft zu gähnen.

„Du solltest Dich etwas hinlegen, ich hoffe, wir haben mit unserem langen Spaziergang nicht übertrieben, Hermine,“ besorgt fühlte Severus ihre Stirn.

„Mir geht es gut, es war wunderschön, mit Dir am Meer spazieren zu gehen, Severus,“ beruhigte Hermine ihn. „Wirklich, ich bin nur etwas müde und erschöpft.“

Severus zögerte nicht lange und hob Hermine auf seine Arme. „Eigentlich sollte ich protestieren, Prof. Snape,“ murmelte diese müde, schlang ihre Arme um seinen Hals und kuschelte ihren Kopf an Severus Schulter. „Aber mittlerweile weiß ich, dass das keinen Zweck hat, wenn Sie sich etwas in den Kopf gesetzt hast.“

Severus lachte leise, während er Hermine in die Mastersuite trug. „Sie beweisen mal wieder, dass Sie die klügste Hexe seit Rowena Ravenclaw sind, Mrs. Snape.“ Er legte sie auf das breite Himmelbett und zauberte ihr einen Schlafanzug an.

„Das Bett gehört dem Schlossherrn,“ murmelte Hermine schon fast im Halbschlaf.

„Ich werde nebenan schlafen,“ beruhigte Severus sie während er sie zudeckte.

„Das ist nicht richtig, dann lass mich auf der Couch schlafen und Du nimmst das Bett.“ Hermine öffnete unter größter Anstrengung ihre müden Augen.

„Ich werde bestimmt nicht meine Frau auf der Couch schlafen lassen,“ protestierte Severus. „Ich schlafe nebenan.“

„Du brauchst nicht im Nebenzimmer schlafen. Du hast selbst erzählt, die Mastersuite ist das Zimmer, das der Schlossherr mit seiner Frau bewohnt. Der Schlossherr bist Du, also ist es in erster Linie Dein Zimmer. Aber lassen wir das ganze einmal beiseite, Severus. Ich vertraue Dir, Du musst nicht im Nebenzimmer schlafen. Was hältst Du davon, Du verwandelst die Couch in ein gemütliches Bett und schläfst auch hier?“

„Ich würde gerne mit Dir das Zimmer teilen und ich danke Dir für Dein Vertrauen, ich verspreche Dir, ich werde es niemals missbrauchen oder ausnutzen.“ Severus Stimme war merklich belegt, als er dies sagte.

„Ich weiß, Raphael, sonst hätte ich Dich nicht geheiratet,“ murmelte Hermine und schlief ein.

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Zwei Stunden später wachte Hermine davon auf, das jemand sanft über ihre Wange streichelte. „Aufwachen, Dornröschen, Zeit fürs Abendessen.“

Hermine schlug die Augen auf und bemerkte Severus, der auf der Bettkante saß. Hermine gähnte und streckte sich.

„Ich hab Dir schon ein Kleid heraus gelegt, wenn Du Lust hast, können wir anschließend ein wenig tanzen wie versprochen, ich erwarte Dich dann im Salon.“ Hermine strahlte, sprang aus dem Bett und eilte ins Bad, nicht ohne vorher Severus zu umarmen.

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Hermine eilte die Treppen zum Salon hinunter – sie trug das azurblaue Kleid, dass Severus ihr zum ersten gemeinsamen Tanzabend schenkte. Ihre Haare trug sie offen, Severus hatte sie vor mehreren Tagen darum gebeten, dies in ihrer Freizeit zu tun, da er ihre langen Locken mochte, sexy wie er bereits vor Wochen gestand.

Dieses Gespräch war aufgekommen, nachdem Severus am Wochenende einmal mitbekommen hatte, wie Hermine sich die Haare flocht, obwohl sie nur einen kleinen Spaziergang zusammen unternehmen wollten. Vergaß Hermine einmal ihren Zopf zu öffnen, wenn sie nach dem Unterricht in die gemeinsame Wohnung kam, stand prompt Severus nach wenigen Augenblicken hinter ihr und löste die einzelnen Haarsträhnen. Hermine hatte lachend vergeblich versucht, ihm zu erklären, warum ein Zopf zeitweilig praktischer war als offene Haare. Doch Severus widerlegte jede Erklärung mit sehr guten Gegenargumenten.

„Ich verstehe es, Hermine, wenn Du Dir während des Unterrichts oder beim Forschen die Haare zusammenbindest, würde mich aber sehr freuen, wenn Du es öfters offen trägst. Ich mag es, wenn Du es offen trägst, Du erinnerst mich dann immer an eine Elfe aus einem Märchenbuch, aus dem meine Mutter mir als Kind immer vorlas,“ gestand Severus leise und sah Hermine forschend an, gespannt, wie sie auf dieses Geständnis reagierte.

Wie er es sich gedacht hatte, lief Hermine bei seinen Worten rot an, griff aber zu seinem Erstaunen nach hinten und löste umgehend den Zopf. „Wenn Du es magst, tue ich Dir gerne den Gefallen“, antwortete Hermine leise. Severus hatte sie daraufhin in seine Arme gezogen und sein Gesicht in ihren Locken vergraben.

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Als Hermine den Salon betrat, in dem die Essen stattfanden, die im kleinen familiären Rahmen verliefen, sozusagen der Familiensalon der Familie Prince, stand Severus mit einem Glas Feuerwhiskey am Kamin. Hermine erkannte, dass er den hellgrauen Anzug trug, den, den er zur Hochzeit getragen hatte. Severus hörte Hermines kommen und wandte sich hier zu.

„Du siehst fantastisch aus mo nighean (gälisch für: mein Mädchen) – danke, dass Du die Haare für mich offen trägst.“

„Ich danke Dir, dass Du Deinen Hochzeitsanzug für mich angezogen hast, ich finde, er steht Dir hervorragend – ich bin Dir immer noch dankbar, dass Du keinen schwarzen Anzug bei unserer Hochzeit getragen hast,“ gab Hermine das Kompliment zurück. Im Laufe der vergangenen Monate hatte sie sich daran gewöhnt, dass Severus ihr ständig Komplimente machte und diese auch noch ehrlich meinte. Insgeheim musste sie sich eingestehen, dass sie es auch mochte, wenn Severus von Zeit zu Zeit ziemlich direkt war, beispielsweise, wenn er gestand, dass er sich vorstellte, wie sexy ihre Haare auf seinem Kopfkissen aussehen würden oder dass er eine Vorliebe für zierliche Frauen mit langen, braunen Locken habe, welche Frau hörte so etwas von ihrem Ehemann nicht gerne, vor allem, wenn die Ehe unter solchen merkwürdigen Umständen zustande gekommen war wie die ihre?

Severus machte ihr die Komplimente aber nicht nur wenn sie alleine waren, auch außerhalb des Unterrichts, wenn Hermines Freunde und Klassenkameraden oder Severus Lehrerkollegen dabei waren, lobte er sie oder machte ihr Komplimente. Dabei zwinkerte er Hermine öfters zu, vor allem wenn er merkte, dass Ginny aus Spaß Harry vorhielt, er hätte ihr noch nie ein so schönes Kompliment gemacht oder wenn er sah, dass Lavender vor Neid die Augen zusammenkniff und Ron deshalb mit Vorwürfen überhäufte. Seit einigen Wochen begrüßte Severus Hermine deshalb besonders in Gegenwart von Lavender, Padma und Co., indem er sie erst auf die eine Wange, dann auf die andere Wange küsste und anschließend ihre Hand an seine Lippen zog.

Severus geleitete Hermine zum gedeckten Tisch und rückte ihr höflich den Stuhl zurecht, erst danach nahm er ihr gegenüber Platz. Schnell kam ein entspanntes Gespräch zwischen den Beiden auf, während sie das dreigängige Menü genossen, dass Rippy, die Küchenelfe, ihnen bereitet hatte. Auf Wein verzichteten sie, da Severus keine Wechselwirkungen bei Hermine mit den Zaubertränken riskieren wollte. Stattdessen gab es Mineralwasser.

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Nach dem Essen geleitete Severus wie versprochen Hermine in den Ballsaal. Dieser war von vielen Kerzen erleuchtet, die Decke des Ballsaals zierte einen wunderschönen Sternenhimmel und Musik erklang durch den Saal. Severus verbeugte sich galant vor Hermine, zog sie in seine Arme und nahm die Tanzhaltung ein. Stundenlang tanzten sie für sich im Ballsaal – mal einen Walzer, mal einen Tango, mal einen Foxtrott, mal war es ein Mambo. Die Tänze wechselten von schnell zu langsam, von Standard- zu Lateinamerikanischentanz.

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Als die Uhr 22.00 Uhr schlug verbeugte Severus sich erneut vor Hermine. „Lass uns noch einen Walzer zum Abschluss tanzen und anschließend schlafen gehen – wir können gerne morgen Abend weiter tanzen. Der Tag war für Dich lang und ich möchte nicht, dass Du einen Rückfall bekommst, Hermine.“

„Der Tag war lang, aber wunderschön, Severus, vielen Dank dafür.“ Hermine strahlte ihn an. „Und ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht einmal, ob ein Rückfall so furchtbar schlimm wäre: Sicher, ich würde Unterrichtsstunden verpassen, andererseits bringen Ginny, Harry, Luna und Neville mir die Hausaufgaben und ihre Notizen. Sicher, ich würde Lavender Montag immer noch nicht unter die Nase reiben können, wie Du mich verwöhnt hast.

Andererseits werde ich unsere interessanten und entspannten Gespräche während der Mahlzeiten sehr vermissen. Und vor allem werde ich es vermissen, wie Du mich in den letzten Tagen verwöhnt und umsorgt hast. Tausend Dank, Raphael, ich bin noch nie so gern krank gewesen, wie die letzten Tage,“ Hermine zog seinen Kopf zu sich herab und küsste Severus auf die Wange, anschließend umarmte sie ihn.

„Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Du bist und bleibst eine freche, kleine Hexe, Mrs. Snape. Auch ich werde unsere gemeinsamen Mahlzeiten vermissen. Zum Glück sind bald Ferien, da werden wir jede Menge Mahlzeiten zusammen einnehmen. Und in 10 Monaten sitzt Du neben mir am Lehrertisch beim Essen – Pomona meinte letzte Woche augenzwinkernd, sie würde sich schon freuen, ihren Platz neben mir aufzugeben und stattdessen zwischen Neville und Dir zu sitzen, ihren beiden Lieblingsschülern. Allerdings freue ich mich auch am Montag schon auf Lavenders Gesicht, wenn Du von Deiner „schlimmen Krankheitswoche“ berichtest.“ Severus lachte, erwiderte die Umarmung und vergrub sein Gesicht in Hermines Lockenmähne.

„Wenn ich eine freche, kleine Hexe bin, Prof. Snape, sind Sie ein frecher, durchtriebener Hexenmeister,“ war Hermines Antwort und fiel in das Lachen ein.

Ein Wiener Walzer erklang und die beiden wirbelten noch einmal gekonnt durch den Saal. Anschließend schlenderten sie zur Mastersuite, wo sie aber nicht sofort einschliefen – vielmehr war es wie in einer Jugendherberge, die beiden tuschelten und lachten noch lange Zeit miteinander. Hermine erzählte Severus von einigen Schandtaten, die Harry, Ron und sie während der vergangenen Jahre in Hogwarts ausgeheckten und die kein Lehrer, vor allem der Tränkemeister, niemals aufgedeckt hatte. Severus erzählte im Gegenzug von seiner Schulzeit und was James und Sirius alles ausgeheckt hatten. Erst ca. eine Stunde später hörte man entspanntes Atmen in der Mastersuite.

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Hermine wurde am nächsten Morgen vom Kaffeeduft geweckt. Sie schlug die Augen auf und bemerkte, dass Severus ihr das Frühstück ans Bett servierte. „Ich dachte, wir wollten im Familiensalon frühstücken, Severus.“ Hermine setzte sich auf und Severus stellte das Tablett vor ihr auf der Bettdecke ab, anschließend setzte er sich neben Hermine aufs Bett und stellte sein eigenes Tablett vor sich ab.

„Ja, eigentlich, war das unser Plan, aber heute Nacht ist mir eingefallen, ich könnte Dich doch mit einem Frühstück im Bett überraschen. Dann hast Du noch mehr, was Du Lavender Montag erzählen kannst bzw. ich meine natürlich Harry und Ginny – Lavender hat eh ihre Lauschlappen geöffnet, wenn Ihr Euch unterhaltet.“

Hermine lachte: „Ja, das wird sie vollkommen von den Socken hauen. Du bringst mir Frühstück ans Bett. Danke, für diese gute Idee, ich werde sie umgehend beim Frühstück am Montag umsetzen und schwärmen, wie süß mein Severus ist.“

Lachend und schwatzend genossen sie ihr Frühstück. Anschließend zogen sie sich warm an und Severus zeigte Hermine bei strahlendem Sonnenschein den Schlossgarten, sie besuchten ihre Pferde und Ponys, verfütterten Äpfel und Mohrrüben an diese und nahmen anschließend wie am vergangenen Tag ein frühes Mittagessen ein. Danach drängte Severus Hermine, sich für einige Zeit hinzulegen, um für den Tanz am Abend fit zu sein.

So verging das Wochenende auf Prince Castle gemütlich und ausgeglichen zwischen dem Ehepaar Snape – wie geplant unternahmen sie am Sonntagmorgen einen wunderschönen Ausritt am Meer, Mittags legte Hermine sich für ein Stündchen aufs Ohr und am Nachmittag folgte ein weiterer, aber kürzerer Ausritt im nahen Wald, denn schließlich hatte jeder von ihnen zwei Pferde zu bewegen.

Ihre Ponys hatten sich dank der aufopferungsvollen Pflege von Pepo restlos erholt und ihre Rippen konnten man auch nicht mehr zählen. Sie waren auch nicht mehr lethargisch wie auf der Auktion, sondern jagten wie die Wilden über die Wiese. Ein besonders vorwitziges Pony hatte sogar versucht, seine Nase in Severus Jacke zu wühlen, um dort nach essbaren zu suchen, der kleine Hengst hatte sich nicht verscheuchen lassen, sondern immer wieder einen neuen Versuch gestartet, doch noch an sein Ziel zu kommen.

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Leider endete es für beide viel zu früh, sie wären gerne noch länger am Meer geblieben, doch die Schule rief und sie mussten wieder nach Hogwarts. Severus tröstete Hermine damit, dass sie nächstes Wochenende wiederkommen könnten und zwar gleich nach dem Duellabend am Freitag – sie könnten schließlich auch vom Manor zum Essen in die lustige Hexe apparieren.

Es beruhigte Hermine, dass nicht nur sie die gemeinsame Zeit auf Prince Castle genossen hatte und sie ließ sich in Severus Arme ziehen um nach Hogwarts zu apparieren.


„Guten Morgen, Hermine, geht es Dir wieder gut, bist Du wieder fit für den Unterricht?“ sprudelte Ginny los, kaum dass Severus sich verabschiedet hatte.

„Ja, danke, die Woche Ruhe hat mir gut getan,“ Hermine nahm sich ein Brötchen und träufelte Marmelade darauf. „Wir waren von Freitagmittag bis gestern Abend auf Prince Castle und haben das schöne Wetter genossen. Freitag waren wir am Meer spazieren, Samstag hat Severus mir unseren Schlossgarten gezeigt, außerdem sind wir gestern zusammen am Meer entlang geritten, nachmittags folgte dann noch ein kurzer Ausritt im Wald.

Freitag und Samstagabend haben wir im Ballsaal getanzt und Severus servierte mir gestern und vorgestern das Frühstück ans Bett. Er hat sogar daran gedacht, mir eine dicke Muggelwinterjacke zu besorgen, damit ich bei unseren Spaziergängen nicht friere, ist das nicht süß von meinem Sev.“ Hermine seufzte gekonnt, konnte es sich nicht verkneifen, Severus am Lehrertisch eine Kusshand zuzuwerfen und beobachtete Lavender aus den Augenwinkeln.

Diese fauchte Ron an, er solle sich mit dem Essen beeilen, sie würde schon vorgehen, ihr sei der Appetit vergangen. Ron eilte Lavender sofort nach, warf allerdings noch einen bedauernden Blick zurück zu seinen Freunden bzw. den gedeckten Tisch.

„Sag, mal Hermine Jane Snape, stimmt das alles oder hast Du nur wegen unserer „Freundin“ Lavender so übertrieben?“ wisperte Ginny Hermine zu.

Diese prustete los. „Nein, übertrieben habe ich kein bisschen. Wir sind wirklich viel spazieren gegangen, haben zu zweit im Ballsaal getanzt, da wir eigentlich am Samstag erst Essen gehen wollten und anschließend zum Tanzen. Mir ging es zwar Samstag schon wieder sehr gut, Severus wollte aber keinen Rückfall riskieren und schlug deshalb vor, dass wir dort tanzen.

Eine Winterjacke habe ich auch von ihm bekommen, sogar mit passender Mütze, Schal und Handschuhen – Harry, Du warst doch dabei, als Severus sie mir kaufte.“

Harry nickte mit vollem Mund, er hatte glatt vergessen, dass er ja beim Kauf dabei gewesen war.

„Das Frühstück brachte Severus mir auch ans Bett, es war ein spontaner Einfall von ihm, außerdem hätte ich dann mehr, was ich Lav-Lav unter die Nase reiben könnte. Ich muss ihm unbedingt später meine Erinnerungen an dieses Gespräch eben zeigen, Severus soll schließlich auch was zum Lachen haben. Schade nur, dass sie so schnell abgerauscht ist, ich wollte ihr doch noch meine schöne neue Kette zeigen,“ Hermine blickte zum Lehrertisch, wo ein schwarzes Paar Augen sie neugierig beobachteten. Sie hob ihren Daumen nach oben und signalisierte so, dass es so gelaufen war, wie sie es sich am Wochenende ausgemalt hatten.

Vielleicht könnte sie Severus dazu überreden, dass sie ab sofort jedes Wochenende, wenn nichts besonders in Hogwarts anstand, auf Prince Castle verbrachten. Sie könnten dann gleich nach dem Duell- bzw. Tanzabend dorthin apparieren und fast zwei ganze Tage dort erbringen, zwei ganze sogar, wenn sie erst am Montagmorgen zurückkehrten.

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