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Fanfiction

Zwangsheirat - Abendessen in Malfoy Manor

von Kelly

Abendessen in Malfoy Manor

Hermine saß in ihrem gemeinsamen Arbeitszimmer, Sokrates vor sich auf dem Schreibtisch und erledigte ihre Hausarbeiten, als Severus mit einem Brief in der Hand hereinkam. „Gut dass ich Dich gleich treffe, Mine. Narzissa und Lucius haben uns für kommenden Samstag zum Essen eingeladen. Ich würde gerne zusagen.“

„Äh, zu den Malfoys. Es wäre vielleicht besser, wenn Du alleine gehen würdest.“

„Hermine, die Malfoys sind ganz anders als Du sie kennen gelernt hast. Sie sind meine besten Freunde – komm, gib ihnen eine Chance. Und sollte es Dir wider Erwarten nicht gefallen oder solltest Du Dich unwohl fühlen, gibst Du mir ein Zeichen und wir brechen sofort auf. Einverstanden?“

Hermine nickte ihm zu, obwohl sie sich dabei überhaupt nicht wohl fühlte.

„Fein, dann werde ich ihnen unsere Zusage übermitteln. Ich verspreche Dir, es wird Dir gefallen. Lucius schreibt, er hat eine Überraschung für uns. Keine Ahnung, was er damit meint.“

**************************************************

Der Samstag kam viel zu schnell für Hermine herbei. Schon war es 17.30 Uhr und somit Zeit, sich auf den Weg zu den Malfoys zu machen. Severus hatte sie dazu gedrängt, dass sie sich für diesen Besuch ein neues Kleid aussuchte und war deshalb mit ihr am Vormittag in die Winkelgasse Einkaufen gewesen.

Bei Madame Malkins bestand er darauf, dass sie sämtliche infrage kommenden Kleider anprobierte, bei etlichen Kleidern vehement abgelehnt, nachdem Hermine sie angezogen hatte, bestimmte Farben durfte sie noch nicht einmal anfassen. Am Ende waren 9 Kleider übrig geblieben, die den beiden gemeinsam gefielen – als Hermine sich schließlich nicht sofort entscheiden konnte, welches Kleid sie nehmen sollte, ließ er Madame Malkins alle einpacken.

Auf Hermines Protest, eins würde vollkommen ausreichen, hatte er nur ab gewunken und gemeint, der nächste Tanzabend bzw. das nächste gemeinsame Abendessen käme bestimmt und ihm würden alle Kleider an ihr gefallen. Außerdem würden sie in den nächsten Monaten sicherlich zu mehreren Veranstaltungen eingeladen werden, darunter einigen Symposiums der nationalen bzw. internationalen Zaubertränkemeistergilde.

Auf Hermines Einwand, dass nur er, Severus, eingeladen werden würde, lachte dieser nur und meinte, erstens würden die Ehepartner immer mit eingeladen, zweitens, hätte Hermine viel mehr drauf als so mancher Tränkemeister der Gilde, drittens wäre sie demnächst selbst Tränkemeisterin, viertens sollte sie sich mal die Briefe durchlesen, die sie beide bekämen seit ihrem Outing als Duo Janus Prince – dann würde sie schnell bemerken, dass schon viele Voranfragen vorlägen und fünftens wäre nach der Schulzeit ihr Platz bei solchen Veranstaltungen selbstverständlich an seiner Seite, vorher würde dies wegen des Unterrichts leider nicht gehen. Er würde nur noch solche Einladungen annehmen, wo sie beide eingeladen wären – es würde ihn nur noch im Doppelpack mit seiner Frau geben.

Als Severus noch darauf bestand, zu jedem Kleid auch noch die passenden Umhänge, Schuhe und Handtaschen auszusuchen, hatte Hermine ihn einfach gewähren lassen. Protest schien zwecklos zu sein, wenn Severus sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.

Außerdem bestand er darauf, dass sie sich etwas aus der kommenden Sommer- und Winterkollektion aussuchte. Auf Hermines erneuten Protest, sie hätte doch genug Kleidung, meinte er nur, hauptsächlich Schuluniformen und Jeans, in ihrem Schrank wäre also noch genug Platz vorhanden, außerdem wären die meisten Sachen, die Hermine Jane Granger tragen würde aber nicht Hermine Jane Snape. Er würde halt an seiner Frau andere Kleidung bevorzugen als an seiner Schülerin, gleich am 1. Juli des kommenden Jahres würde er alle ihre Schuluniformen höchstpersönlich aus ihrem Kleiderschrank entfernen, darauf könne sie sich schon einmal gefasst machen.

Hermine sah ihn einem Moment verblüfft an, dann fing sie schallend an zu lachen. „Severus, glaub mir, ich werde bestimmt nich länger als nötig freiwillig diese Uniformen tragen. Glaub mir, ich freu mich schon darauf, einen Umhang tragen zu können, der deutlich zeigt, dass ich Deine Meisterschülerin, Assistentin bzw. Vertretung im Unterricht bin. Vielleicht lege ich mir sogar ein Schildchen zu - „Hermine Snape, stolze Meisterschülerin des begnadesten Tränkebrauers der Welt.“

Severus strahlte, so etwas hörte er gerne. „Wir trinken also am 1. Juli gemeinsam ein Gläschen Wein, während wir diese unförmigen Dinger namens Schuluniform entsorgen, Mrs. Snape?“

„Ja, dazu kleine Leckereien und leise Musik im Hintergrund – darauf freue ich mich schon jetzt, Mr. Snape. Dann bist Du auch nicht länger mehr mit einem Schulmädchen verheiratet.“

„Och, ich bin gerne mit diesem speziellen Schulmädchen verheiratet,“ war die lachende Antwort, „aber auf diese Uniformen an Dir verzichte ich nur zu gern, Elfe, ich hasse diese unförmigen Dinger an Dir.“

**************************************************

Mrs. Malkins schmunzelte, solche Besucher bzw. Kunden liebte sie. Kunden, die nicht auf die Preise achteten. Ehemänner, die äußerst spendabel gegenüber ihren Ehefrau waren – sie wusste, wovon sie sprach, schließlich stammte das Brautkleid von Mrs. Snape von ihr. Sie bekam immer noch glänzende Augen, wenn sie an den Preis des guten Stücks dachte und dazu kamen ja auch noch die beiden Kleider der Brautjungfern.

Diskret und so, dass es wie beiläufig erschien, erkundigte sie sich danach, ob Hermine denn auch die passenden Schuhe für ihre bezaubernden neuen Kleider besass. „Nein,“ Severus war schneller als seine Frau, der deutlich anzusehen war, dass sie diese Frage bejaht hätte. „Könnten Sie uns bitte für alle Kleider etwas zeigen, Madame Malkins? „

Diese eilte davon. „Severus, ich habe doch Schuhe, die reichen doch vollkommen aus.“

„Deiner Meinung nach, nicht meiner. Und wenn wir doch schon einmal hier sind. Haben Frauen nicht allgemein einen Schuhtick?“

„Bin ich Lavender Brown oder die Patil-Schwestern,“ schnaubte Hermine entrüstet.

„Zum Glück nicht,“ konterte Severus umgehend, „ich will schließlich nicht mit so einer Modepuppe verheiratet sein. Sieh doch,“ schmeichelte er ihr im nächten Moment, so dass Hermine ihn misstrauisch ansah. „wie schön diese Schuhe zu Deinen Kleidern passen. Wir haben doch nächsten Freitag wieder unser Schultanzen. Trag eines dieser Kleider für mich, nein, moment, die sind viel zu elegant. Mrs. Malkins, wir brauchen noch einige Kleider, die chic, aber nicht ganz so elegant sind. Dazu selbstverständlich auch die passenden Schuhe.“ Die Ladenbesitzerin strahlte und schickte ihre Angestellte los, die neuen Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen.

Jetzt gab Hermine es ganz auf – Severus war anscheinend nicht zu stoppen, wenn es darum ging, seinen Willen durchzusetzen. Sie seufzte und ließ sich wieder in die Umkleidekabine schieben. Keine halbe Stunde später besaß sie 10 weitere Kleider nebst Schuhen.

Severus wäre nicht Severus gewesen, wenn er diese Gelegenheit nicht weiter ausgenutzt hätte. Hermine schüttelte immer wieder den Kopf – der Mann konnte reden, so dass man im nächsten Moment glaubte, man wolle das Gesagte auch. Jetzt verstand sie, warum ihr Mann 20 Jahre als Doppelagent überlebte. Sie kapitulierte und ließ ihn gewähren. Probierte geduldig alles an, was Severus ihr reichte und ließ sich gerne beraten. Auf die Frage, ob sie denn einen vernünftigen Winterumhang besaß, antwortete sie mit ja, beschrieb ihn sogar arglos.

Severus seufzte, ein Standard-Winterumhang. Warum wurde den muggelgeborenen Schülern nie gezeigt, dass es mehrere Arten von Winterumhängen gab. Er schwor sich, ein ernstes Wörtchen mit Minerva zu reden, damit dieser Umstand auf den Schullisten Einlass fand. In Schottland war der Winter nun einmal härter als in England. Kein Wunder, dass er so viel Erkältungs- und Grippetränke brauen musste, die Schüler und Schülerinnen wurden dauernd krank durch die ungenügenden Umhänge. Das würde er ändern! Notfalls würde er durchsetzen, dass die Kinder in den Pausen im Winter ihre dicken Jacken tragen durften.

Severus zog Hermine zu dem entsprechenden Ständer im Laden und legte ihr einen Winterumhang nach dem anderen um, solange bis er zufrieden war, dazu ließ er die passenden Schals, Mützen und Handschuhen kommen – er gab nicht eher Ruhe, bis Hermine alle anprobierte, die man ihr brachte, entschieden gemeinsam, welche Madame Malkins einpacken sollte. Trug Severus konsequent schwarz, duldete er diese Farbe bei seiner Frau nur, wenn es um das „kleine Schwarze“ oder einen elegangen schwarzen Rock ging, seiner Meinung nach, solle Hermine ruhig „Farbe bekennen“.

Als nächstes drängte Severus Hermine dazu, sich mehrere Paar Winterstiefel auszusuchen sowie etliche Paare an dicken Socken, sein Argument hierbei war, dass er schließlich gehört habe, dass Frauen immer unter kalten Füßen leiden würden.

Zudem lehnte er es vehement ab, dass Hermine die Kleidung bezahlte – das wäre seine Angelegenheit als ihr Ehemann, machte Severus ihr unmissverständlich seinen Standpunkt klar und rückte auch nicht davon ab. Hermine gelang es allerdings, Severus zu einem Rieseneisbecher bei Fortescue einzuladen. Diese Einladung akzeptierte er sogar sehr gerne.

**************************************************

Für das Essen in Malfoy Manor suchte sich Hermine ein smaragdgrünes Kleid mit passenden Schuhen aus. Als Severus sie in diesem Kleid sah, machte er ein anerkennendes Gesicht und meinte: „Du siehst bezaubernd aus, aber irgendetwas fehlt noch“

Hermine sah an sich herunter: „Umhang, Schuhe, Handtasche – ich denke, ich habe alles.“

Severus grinste verschmitzt und zog eine Schatulle aus der Tasche. Darin befand sich neben zierlichen Perlohrringen eine wunderschöne Perlenkette mit einem Smaragdanhänger, die er ihr umlegte. „Jetzt bist Du fertig.“

„Severus, wofür ist sie?“ fragte Hermine verwundert, die gerade die Ohrringe befestigte, die Severus ihr in die Hand drückte.

„Das ist aus dem Familienschmuck der Familie Prince, der Dir zusteht und ich finde, sie passt perfekt zu Dir.“

„Severus, sie ist viel zu wertvoll für mich – ich hätte ständig Angst sie zu verlieren.“

„Hermine, die Kette ist so hergestellt, dass ihre Trägerin bzw. Besitzerin, in diesem Falle Du, sie nie verlieren kann. Dein Schmuck kann Dir auch keiner wegnehmen, da er auf Dich geprägt ist. Oder gefällt Dir die Kette nicht?“

„Severus, sie ist wunderschön, danke, dass Du mir erlaubst, sie zu tragen.“

„Du bist meine Frau und wer anders als Du sollte den Familienschmuck sonst tragen. Du bist die Einzige, die das Recht dazu hat. Und nun los, sonst kommen wir noch zu spät zu unserer Verabredung.“

**************************************************

Als sie das Haus der Familie Malfoy erreichten, sie waren dorthin per Seit-an-Seit-Apparation gelangt, da Severus als einziger den Weg kannte, klopfte Hermine das Herz bis zum Halse. Severus, der das bemerkte, drückte ihr beruhigend die Hand und betätigte den Türklopfer in Form einer Schlange.

Die Tür wurde umgehend geöffnet. „Mylord,“ begrüßte sie ein Hauself in Uniform. Hermine staunte nicht schlecht. Ein Hauself in Uniform bedeutete, dass es ein freier Elf war. Die Malfoys und freie Elfen? Und was sollte diese Anrede, Mylord?

„Danke, Skippy.Das ist meine Frau Hermine.“

„Guten Abend Skippy,“ begrüßte Hermine freundlich den Elf.

„Guten Abend, Mylady. Bitte folgen Sie Skippy in den Salon. Lord und Lady Malfoy erwarten Sie bereits.“

Sie folgten dem Elf in den Salon. Dort erwarteten sie bereits die Eheleute Malfoy zusammen mit einem ca. 2 – 3 jährigen Mädchen mit blonden Locken und blauen Augen.

„Hermine, Severus,“ begrüßte der Hausherr sie – Hermine küsste er zur Begrüßung galant die Hand. „Hermine, ich hoffe, ich darf Sie so nehmen, oder bevorzugen Sie die Anrede Mrs. Snape oder Lady Prince?“

„Ne.. Nein,“ stotterte Hermine, von dieser freundlichen und herzlichen Begrüßung überrascht, „Hermine ist in Ordnung.“

Nun kam Narzissa heran und begrüßte erst Severus mit einer Umarmung, anschließend umarmte sie Hermine herzlich.

„Schön, dass Sie gekommen sind, Hermine, trotz allem was Ihnen in Malfoy Manor widerfahren ist. Ich hatte befürchtet, Sie würden uns absagen. Schön, dass Sie der Familie Malfoy noch eine Chance geben.“

„Widerfahren, was ist Hermine hier im Manor widerfahren?“ wurde Severus hellhörig.

„Nun, Bellatrix hat Hermine gefoltert, als sie, Ron und Harry von den Greifern im Frühjahr hierher gebracht wurden. Wir konnten sie leider nicht daran hindern, ohne unsere Tarnung auffliegen zu lassen, wir konnten nur zum Teil aus dem Hintergrund die Flüche etwas abschwächen – hoffentlich ist uns das gelungen, und Sie haben nicht zu viele Verletzungen bzw. Narben davon getragen.“

„Hermine, warum hast Du mir nichts davon erzählt, ich dachte, wir hätten vereinbart, dass wir über alles offen reden. Jetzt versteh ich auch, warum Du anfangs nicht mit wolltest und warum Du vor der Hochzeit meintest, bei einigen würde man die Narben des Krieges sehen und andere könnten sie besser kaschieren. Was hat diese, diese furchtbare Person Dir angetan?“

„Sie hat zwei Crucius auf mich losgelassen außerdem noch einen Sectumsempra und diverse andere Folterflüche,“ bekannte Hermine leise mit gesenkten Augen. „Anschließend wollte sie mich Greyback überlassen, damit er auch seinen Spaß hat, in welcher Form auch immer. Dobby hat Harry, Ron, Luna, Seamus, Mr. Olivander und mich kurz vor Voldemorts Ankunft hier rausgeholt, hat diese Heldentat aber mit seinem Leben bezahlt. Bellatrix hat ihn auf den Gewissen.“

„Wie viele Narben, Hermine?“ fragte Severus leise, zog dabei Hermine in seine Arme, streichelte beruhigend ihren Rücken, „bitte verrat es mir, ich will Dir nur helfen. Ich erinnere Dich an den Satz, den Du mir vor unserer Hochzeit sagtest, Fleurs Satz, „Diese Narbe zeigt, dass mein Mann ein Held ist,“ nur muss er bei mir lauten, „diese Narben zeigen, dass meine Frau eine Heldin ist, meine Heldin.“

„Rückfreie Kleider kann ich nicht tragen und ohne T-Shirt nicht mehr schwimmen gehen“, flüsterte Hermine beschämt, ihren Kopf an Severus gekuschelt, ihre Arme schlangen sich wie von selbst um seine Taille.

Severus drückte Hermine enger an sich, küsste sie schließlich beruhigend auf die Stirn. „Meine kleine Heldin kann das,“ flüsterte er ihr zu, „Du hast Voldemort getrotzt, Umbridge und mehreren Todessern, die Meinung von so ein paar Dummköpfen sollte Dir also egal sein. Und mich stören Deine Narben nicht, genauso wenig wie Dich meine Narbe stört – meine Mom sagte immer „Schönheit kommt von innen“. Für mich bist Du eine süße, bezaubernde, schöne, kleine Elfe, egal, wie viele Narben Du auch haben magst.

Aber ich verspreche Dir, ich werde Dich nicht zu etwas zwingen, was Du nicht möchtest, hoffe allerdings, dass Du irgendwann mit mir schwimmen gehst ohne T-Shirt und nur für mich ein rückenfreies Kleid anziehst.“

„Ich verspreche es Dir,“ wisperte Hermine ihn glücklich zu.

Lucius und Narzissa sahen sich schmunzelnd an, dann richtete Lucius das Wort an Hermine: „Ich hoffe, Sie verzeihen uns, was meine Schwägerin Ihnen angetan hat. Ich hoffe, wir werden genauso gute Freunde wie Severus und wir.“

Hermine wollte schon antworten, als sie bemerkte, dass jemand sie am Kleid zupfte. Sie sah nach unten und bemerkte das kleine blonde Mädchen, das sie neugierig ansah.

„Oh, entschuldigt, das ist unsere Tochter Annabelle Narzissa, sie ist 3 Jahre alt. Wir hatten sie versteckt und ihre Existenz geheim gehalten, damit Voldemort sie nicht gegen uns ausspielen kann und sie in Sicherheit ist. Annabelle, dass sind Tante Hermine und Onkel Severus.“

Die Kleine nickte und streckte Hermine lächelnd ihre Ärmchen entgegen. Hermine zögerte nicht und nahm sie hoch. „Ich mag Dich, Tante Hermine.“

„Und was ist mir mit, Mäuschen?“ lachte Severus. Annabelle steckte ihr Fingerchen in den Mund und kuschelte sich an Hermine.

„Annabelle ist sehr schüchtern Fremden gegenüber. Dass sie gleich bei Hermine auf den Arm wollte, ist schon bemerkenswert. Draco hat sie bis heute noch nicht umarmt oder mit ihm geredet, sie weicht ihm aus, wo es nur geht,“ wunderte sich Lucius und strich seiner Tochter liebevoll über die Haare.

„Ich glaube, er war ziemlich entgeistert, dass er jetzt noch ein Schwesterchen bekommen hat,“ berichtete Narzissa etwas traurig.

„Ich bin sicher, Draco wird sich früher oder später daran gewöhnen,“ beruhigte Hermine sie. „Als Arthur Weasley und ich im Juni in Australien waren um meine Eltern zu suchen, habe ich festgestellt, dass ich mittlerweile einen 5 Monate alten Bruder namens Connor Joshua hatte, der jetzt schon 10 Monate alt ist. Ich habe mir immer Geschwister gewünscht, aber in meinem Alter noch welche zu bekommen – das hat mich auch ziemlich umgehauen. Aber mittlerweile würde ich den süßen kleinen Kerl für nichts auf der Welt wieder hergeben.“

„Darf ich mit Connor spielen, Tante Hermine?“ wollte Annabelle wissen.

„Connor ist dazu noch zu klein und wohnt leider auch viel zu weit weg, Annabelle. Aber ich vermute, Ihr werdet irgendwann zusammen zur Schule gehen. Meine Mom hat mir heute geschrieben, dass sie den dringenden Verdacht hegt, dass Connor magisch veranlagt ist. Er redet bereits mehr als andere Kinder in seinem Alter und kann schon sehr sicher laufen, was sogar schon den Nachbarn auffiel. Außerdem ging es ihm wohl schon mal nicht schnell genug mit seinem Fläschchen, so dass es auf ihn zugeflogen ist, seinen Teddy hat er auch schon schweben lassen, nachdem der aus dem Bettchen gefallen war.

Meine Mutter meinte nur, dass würde ihr bekannt vorkommen, bei mir hätte es auch so angefangen, sie und Dad wären stolz darauf, neben einer Hexen nun auch einen kleinen Zauberer in der Familie zu haben bzw. neben einer Hexe und einem großen Zauberer, “ zwinkerte Hermine Severus verschmitzt zu. Alle lachten.

**************************************************

„Dann gibt es Dich ja bald zweimal in Hogwarts Hermine, bin mal gespannt, in welchem Haus Nummer 2 landet“, hörte man eine Stimme von der Tür. Draco war unbemerkt zu der Gruppe getreten. „Hey Schwesterchen, willst Du mal zu Deinem großen Bruder kommen?“ Annabelle schüttelte den Kopf, so dass ihre blonden Locken wild durch die Gegend flogen.

„Du hast einen ganz tollen Bruder, Süße, ich glaube Draco würde sich riesig freuen, wenn Du ihn umarmst“, flüsterte Hermine ihr hörbar zu. „Und weist Du was, große Brüder lieben es, ihre kleinen Schwestern zu beschützen und zu verwöhnen mit Puppen, Spielzeug, Eis und Süßigkeiten.“ Annabelle zögerte kurz und streckte dann Draco die Arme entgegen, der seine kleine Schwester strahlend entnahm.

„Da kommt die Slytherin zu Tage,“ grinste Lucius. „Severus, ich glaub, Annabelle landet irgendwann in Deinem Haus.“

„Ich will aber zu Tante Hermine“, widersprach diese ihrem Vater bestimmt.

„Ich bin eine Gryffindor, Mäuschen, Deine ganze Familie war bzw. ist in Slytherin. Da willst Du doch bestimmt auch hin. Okay, fast Deine ganze Familie. Onkel Sirius war schließlich auch ein Gryffindor. Aber das hat ja noch 8 Jahre Zeit bis Du nach Hogwarts kommst, da kannst Du Dir noch überlegen, ob Du nach Slytherin, Gryffindor, Hufflepuff oder Ravenclaw willst...“

„Auf keinen Fall Hufflepuff,“ protestierten Lucius, Draco und Severus im Chor, „alles nur nicht Hufflepuff.“ Narzissa und Hermine sahen sich an und fingen an zu lachen.

„Übrigens Hermine, Sie haben eben selbst wie eine echte Slytherin gesprochen, sind Sie sicher, dass Sie im richtigen Haus gelandet sind?“

Hermine lachte: „Der Sprechende Hut hat mir damals die Wahl zwischen Ravenclaw, Slytherin und Gryffindor gelassen – ich habe mich gegen Slytherin entschieden, u.a. darum, weil es immer hieß, alle Zauberer, die böse geworden sind, kamen aus Slytherin. Harry hatte übrigens auch die Wahl zwischen Slytherin und Gryffindor.“

„Du hast Dich schon für das richtige Haus entschieden genauso wie Harry, ich hätte nicht gewusst, wie ich Dich oder Harry hätte beschützen können, wärt ihr in meinem Haus gelandet. Harry wäre dauernd Anschlägen ausgesetzt gewesen von Schülern, die von ihren Todesser-Eltern dazu angestiftet worden wären, den Jungen-der-lebt, und Du, weil Du muggelgeboren bist. Aber gut zu wissen, dass Deine Farben in Wahrheit grün-silbern sind und nicht rot-gold. Ich kann also mit diesen Farben beim Schmuck und der Kleidung fortfahren.“

„Hast Du mich deshalb heute keine roten Kleider anprobieren lassen, Mr. Snape?“ Hermine lachte, als sie Severus schuldbewusstes Gesicht sah, ebenso wie Narzissa.

„Severus, Du bist durchschaut.“

„Ja, nun, ich bin halt der Meinung, dass meiner Frau grüne Kleider besser stehen als Kleider in rot.“

„Da stimme ich Dir zu, Severus. Auch ich bin der Meinung, meiner Frau steht besser grün als rot und rückenfreie bzw. tiefausgeschnittene Kleider dulden Severus und ich bei unsere Frauen nur, wenn wir mit ihnen alleine sind.“

Narzissa und Hermine sahen sich an, schüttelten einmütig den Kopf und sagten nur einstimmig: „Männer.“

**************************************************

Nach dem Essen bot Narzissa Hermine an, ihr das Manor zu zeigen, während die Herren sich zu einem Glas Portwein in die Bibliothek zurückzogen.

Vorher brachten die Frauen aber noch Annabelle ins Bett, die solange bettelte, bis Hermine ihr ein Märchen erzählte. Da Hermine keine Zauberermärchen kannte außer die Geschichten von Beedle den Barden, sie diese noch nicht passend für Annabelles Alter fand, erzählte sie ihr ein Muggelmärchen, dass ihr in ihrer Kindheit sehr gut gefallen hatte, die Schöne und das Biest. Annabelle lauschte ihr aufmerksam und auch Narzissa hörte wie gebannt zu, liebte sie doch ebenso wie ihr Töchterchen Märchen über alles.

Als Hermines Geschichte endete, bettelte Annabelle um ein weiteres Märchen, doch Narzissa meinte nur, Tante Hermine würde ihr nächstes Mal wieder ein Märchen erzählen, doch nun sei Schlafenszeit. Diese Worte wollte die Kleine eigentlich gar nicht gerne hören, doch Hermine erzählte flugs, dass bereit das Sandmännchen draußen warten würde, um ihr die schönsten Träume bescheren zu können und das Sandmännchen sollte man doch nicht warten lassen. Annabelle stimmte dem zu und kuschelte sich flink in ihre Kissen – keine fünf Minuten später schlief sie tief und fest, ein Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte, dass sie sich bereits im Traumland befinden musste.

**************************************************

In der Bibliothek angekommen sah Lucius Severus an, grinste und meinte: „Dich hat es ja schlimm erwischt, Cousin.“

„Ich weiß gar nicht was Du meinst, Lucius.“

„Du bist über beide Ohren in Deine kleine Frau verliebt, mein Bester, versuche gar nicht erst zu leugnen.“

„Ist es so offensichtlich?“

„Nur für jemand, der Dich schon sehr lange und gut kennt. Du bist vorhin ziemlich wütend geworden, nachdem Du erfahren hast, dass Bella Hermine folterte und sie Dir dies verschwieg, obwohl sie nicht mit herkommen wollte aus Angst vor dem Ort an dem es geschah, eingeladen von den Menschen, die nicht verhinderten, dass es geschah, von den Menschen, die jahrelang nach außen hin die Meinung vertreten mussten, sie wäre ein wertloses, nutzloses Schlammblut, das kein Recht auf eine Ausbildung in Hogwarts hätte bzw. überhaupt kein Recht auf eine magische Ausbildung.

Die Art, wie Du sie tröstetest und wie Du sie dazu gebracht hast, Dir zu erzählen, wie viele Narben es sind, dass Du sie als süße, kleine, bezaubernde Elfe bezeichnetest. Du bist ständig in ihrer Nähe, achtest auf jede kleine Geste von ihr, man merkt, jedenfalls ich, dass Du sie beschützen willst. Sie trägt den Familienschmuck der Prince. Du trägst genau wie Hermine einen Verlobungsring – den Ring, den Urgroßtante Mary Deinem Urgroßvater zur Verlobung schenkte - bzw. hast ihr den Ring Deiner Urgroßmutter Mary geschenkt, den Du vermutlich mit einer Gravur in Gälisch versehen hast.“

Severus nickte, Lucius hatte ihn durchschaut.

„Welche Gravur hast Du gewählt und hat Hermine sie verstanden?“

„Hermine kann kein gälisch, ich habe sie gebeten, selbst zu versuchen, die Gravur zu übersetzen, was sie auch versprach: „Mo cridhe, mo anam, mo beatha“,(Gälisch für „Mein Herz, meine Seele, mein Leben) lautet die Inschrift.“

„Dieselbe habe ich für Cissys Ring gewählt – sie hat ihr sehr gefallen, als ich sie ihr schließlich übersetzte,“ erinnerte sich Lucius glücklich lächelnd zurück.

Severus seufzte „Ich hoffe, ich habe genauso ein Glück wie Du mit Cissy und Hermine erwidert irgendwann einmal meine Gefühle und aus unserer Freundschaft wird mehr. Aber bis dahin, gebe ich ihr alle Zeit der Welt, das habe ich ihr vor der Hochzeit versprochen und ich werde dieses Versprechen auch halten.

Obwohl es mir manchmal sehr schwer fällt, mich zurückzuhalten bei meiner Kleinen. Vor einigen Wochen ist mich doch rausgerutscht, dass ich den Gedanken sexy finde, dass ihre langen Haare irgendwann auf meinem Kopfkissen liegen, dass ich auf kleine zierliche Frauen mit langen, braunen Locken stehe. Ich hab mich danach für meine Direktheit entschuldigt, aber Hermine meinte, ich solle mich nicht zurückhalten, es würde sie zwar in Verlegenheit bringen, aber welcher Frau würde es nicht gefallen, wenn ihr Mann so von ihr spricht.“ Lucius grinste und Severus fuhr fort:

„Jetzt überdenke ich alles zweimal, bevor ich etwas sage, denn Hermine soll sich wirklich nicht bedrängt fühlen, schon lange nicht von mir. Auch wenn es mir viel zu langsam geht und sie am liebsten heute statt morgen in mein Zimmer ziehen soll, bestimmt Hermine das Tempo. Kannst Du Dir vorstellen, Luc, dass sie noch niemals einen Freund hatte? Sind die Jungs in Gryffindor denn alle blind und die aus Hufflepuff und Ravenclaw dazu? Wie können die nicht bemerkt haben, dass Hermine wunderschön ist, dazu warmherzig und einfach nur lieb. Von ihrer überragenden Intelligenz wollen wir gar nicht erst sprechen. Dass wäre den Slytherins nie passiert. Ronalds Weasleys Einladung zum Weihnachtsball soll so ausgesehen haben: „Du bist doch ein Mädchen – gehst Du mit einem von uns zum Weihnachtsball?“

„Kein Wunder, dass Du so um Deine Frau wirbst – da musst Du allerhand wieder gut machen, aber es lohnt sich bei Hermine,“ Lucius sah lächelnd seinen besten Freund an. „Aber Du hast recht, bei den Slytherins wäre das nicht passiert. Was ist das den für ein Benehmen einem Mädchen gegenüber?

Arme Hermine, aber Du wirst schon alles wieder gut machen. Aber es freut mich, dass Du Dich in Deine Frau verliebt hast, Du brauchst jemanden, den Du umsorgen und verwöhnen kannst. Es war also nicht geplant, dass Du Dich verliebst?“

„Eigentlicht nicht und dass es so schnell passiert, hätte ich auch nie gedacht. Mir hätte es ja schon gereicht, dass Hermine und ich gute Freunde werden, das ist mehr, als manch andere Ehepaare sind. Wie Du weißt, hatten Dumbledore und ich ja geplant, dass ich sie heirate, sollte Voldemort sie als Todesserbraut wollen, was ja auch eintrat. Aber so,“ Severus drehte gedankenverloren an seinen Ehering. „Dann erzähl einfach mal wie es so läuft zwischen Euch,“ forderte Lucius ihn auf.

**************************************************

Währenddessen zeigte Narzissa Hermine das Manor, die verschiedenen Salons, die hauseigene Eulerei und ihr persönliches Reich, ihr geliebtes Turmzimmer. Während sie dieses betrachteten plauderte Narzissa munter drauflos:

„Lucius und meine Ehe begann in etwa wie die von Ihnen, Hermine. Sie war allerdings arrangiert. Meine Mutter und Bellatrix hatten Rastaban Lestrange als Favoriten vorgeschlagen, mein Vater brachte Lucius ins Gespräch. Eine andere Wahl hatte ich nicht. Mein Vater konnte sich zum Glück durchsetzen und so heiratete ich schließlich Lucius.

Severus und ich waren zusammen in einer Klasse, Lucius war vier Klassen über uns. Wir waren zwar im selben Haus, Kontakt hatten wir aber so gut wie keinen. Lucius war, wie heute Draco, der „Eisprinz von Slytherin“, der beliebteste Junge weit und breit, ich ein unscheinbares, linkisches, kleines Mädchen, das von seiner großen Schwester Bellatrix mit Freude unterdrückt wurde.

Es war für mich wie ein Alptraum. Gleich einen Tag nach meinem Hogwartsabschluss musste ich Lucius heiraten und zog zu ihm ins Manor – über die geplante Hochzeit wurde ich erst beim Frühstück informiert, wenigstens das Brautkleid durfte ich mir selbst aussuchen.

Meine Eltern bläuten mir ein, ich hätte alles zu tun, was Lucius verlangte, solle mich ihm auf keine Fall widersetzen und die Hochzeitsnacht über mich ergehen lassen, was meine Angst natürlich ins unermessliche steigerte aber Lucius flüsterte mir während des Hochzeitstanzes zu, ich müsste keine Angst haben, er würde mich von jetzt an beschützen, meine Eltern hätten mir gar nichts mehr zu sagen, nur noch seine Meinung würde zählen, er zwinkerte mir verschwörerisch zu und apparierte mit mir von unserer Hochzeitsfeier weg zu unseren Flitterwochen in die Karibik.“

Sie lachte. „Wir waren so schnell verschwunden, dass meine Eltern mir noch nicht einmal mehr Verhaltensregeln einbläuen konnten oder mir drohen konnten, was passieren würden, wenn ich Lucius nicht die gehorsame, fügsame Ehefrau werden würde.“ Hermine musste bei diesen Worten ebenfalls herzlich lachen.

„In der Karibik angekommen, verlangte Lucius, dass ich ihn umgehend erzählte, was meine Eltern und Bellatrix von mir verlangt hatten. Nachdem er alles wusste, schlug er vor, dass wir als erstes unsere Freundschaft festigen sollten, alles Weitere würde sich finden. Außerdem verbot er mir,“ Narzissa lachte leise, „von heute an auf meine Eltern bzw. auf Bella zu hören. Ich wäre seit einigen Stunden nur noch ihm zum Gehorsam verpflichtet und er wolle nur mein Bestes, würde mich nie zu etwas zwingen.

Vor unseren Familien würden wir allerdings so tun, als wäre ich das fügsame, gehorsame Eheweibchen, das alles tut, was der Herr und Gebieter von ihr verlangt. Und so lief es auch ab: Lucius kehrte teilweise den Obermacho heraus und ich pflichtete ihm mit gesenktem Kopf bei. Meine Eltern waren begeistert und meine Mutter sagte mir das auch immer wieder, wie stolz sie sei, dass ich Lucius so eine gute gehorsame Ehefrau sei. Wenn wir dann wieder alleine waren, lachten Lucius und ich herzlich über unsere „Schauspielkünste“ und freuten uns diebisch, wie wir die Familie hereingelegt hatten.

Es war eine wunderschöne Zeit – Lucius verbrachte seine gesamte freie Zeit mit mir. Wir gingen ins Theater, in die Oper, ritten zusammen aus, gingen nach einigen Wochen jeden Abend im Park spazieren, veranstalteten Picknicks und noch vieles mehr, er nahm mich sogar auf alle seine Geschäftsreisen mit, war dies einmal nicht möglich, schrieb er mir jeden Tag einen Brief oder wenigstens ein paar Zeilen, schickte mir kleine Aufmerksamkeiten – ich habe haufenweise Blumen von Luc bekommen und bekomme sie noch heute alle paar Tage. Luc erklärte mir sogar die Familiengeschäfte, unterrichtete mich in geschäftlichen Dingen, so dass ich wusste, was er beruflich tat. Ist Lucius unsicher in seinen Entscheiungen, fragt er mich um Rat.

Schließlich verliebten wir uns ineinander und ich bin meinem Vater immer noch dankbar – auch wenn ich es ihm nie sagen würde bzw. es ihm nie gesagt habe – dass er und meine Mutter mich gezwungen haben, Lucius zu heiraten, er ist die Liebe meines Lebens, meine zweite Hälfte, mein Seelenpartner. Später verriet Luc mir, dass er darauf bestanden habe, mich zu heiraten. Seine Eltern hatten ihm neben Bellatrix noch zwei andere Töchter aus alten Reinblüterfamilien als Braut vorgeschlagen.

Er habe diese aber abgelehnt, und darauf bestanden, mich, das hässliche Mauerblümchen, das hässliche Entlein, wie Bellatrix mich immer so nett nannte, zu heiraten. Gleich nach seinem Abschluss hat er unsere Hochzeit arrangieren lassen. Wir begannen als Freunde und wurden später ein Ehepaar, das sich von ganzen Herzen liebt.“

„Severus und ich wollen es genauso machen,“ vertraute Hermine Narzissa an – sie hatte mittlerweile Vertrauen zu der Älteren gefasst und sah sie schon fast als Freundin an. „Er hat mir vor der Hochzeit versprochen, dass er mich zu nichts drängen wird und dass wir herausfinden werden, was wir alles für Gemeinsamkeiten haben. Ein paar haben wir auch schon entdeckt, wie Bücher, Forschen, Musizieren, Tanzen.

Bis jetzt hat er jedes seiner Versprechen gehalten. Er beschützt mich, passt auf mich auf, er ist der perfekte Gentleman, trägt meine Büchertasche, passt auf, dass ich warm angezogen bin, geht mit mir zum Essen, zum Tanzen, schenkt mir regelmäßig Blumen oder nimmt mich einfach nur in den Arm. Gleich nach der Trauung bezeichnete er mich als kleine süße Elfe, trug mich über die Schwelle.

Ich kann ganz ehrlich zugeben, ich fühle mich sehr wohl mit Severus, bin gern mit ihm verheiratet.“

**************************************************

Als die Damen später zu den Herren stießen, hörten sie Severus nur noch sagen: „... an ihren Ess- und Lerngewohnheiten müssen wir aber noch arbeiten.“

„Was ist mit meinen Ess- und Lerngewohnheiten,“ fragte Hermine neugierig.

„Sobald eine Prüfung oder Test ansteht, vernachlässigst Du das Essen, würdest es sogar ganz vergessen, wenn ich nicht aufpassen würde. Außerdem lernst Du dann bis spät in die Nacht, obwohl wir zwei eine andere Abmachung haben. Du schläfst sogar über den Büchern am Schreibtisch ein. Dreimal habe ich Dich schon so gefunden und ins Bett gebracht. Ich mag gar nicht daran denken, wie das vor unserer Hochzeit war – wahrscheinlich bist Du da immer im Gemeinschaftsraum eingeschlafen und Ginny, Harry und Ron haben dich morgens geweckt.“

Hermine wurde rot, Severus hatte sie mal wieder durchschaut, schlimmer noch, sie hatte gar nicht bemerkt, dass Severus sie schon dreimal ins Bett gebracht hatte.

Lucius fing an zu lachen: „Cousin, Cousin, Cousin – ich glaube die Muggel sagen dazu: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Darf ich Dich daran erinnern, dass Du genauso warst? Wie oft hab ich Dich nach draußen schleifen müssen, weil Du immer nur gelernt hast. Und über den Büchern eingeschlafen bist Du auch mehr als einmal.“

„Aber, das Essen habe ich nie vernachlässigt und so eine halbe Portion wie Hermine war ich auch nicht“, widersprach Severus ihm, das Wort „halbe Portion“ brachte ihm einen empörten Blick von Hermine ein. „Was bin ich froh, wenn Hermine nach den Sommerferien neben mir am Lehrertisch sitzen wird, dann kann ich besser auf sie aufpassen – sie hatte sich doch tatsächlich in der vierten Klasse eine chronische Bronchitis bei ihrem Abenteuer im See zugezogen. Durch die Flucht vor den Greifern ist diese zu Asthma geworden, da Hermine im Dezember in einen Bach gefallen ist und keine Zeit bzw. trockenen Kleidung hatte, um sich umzuziehen“

„Severus, darf ich Dich daran erinnern, dass Du am Tisch gelesen hast, hast Heringe zusammen mit Schlagsahne oder Ketchup, Kürbissuppe mit Ketchup oder auch Schokoladentorte mit Senf gegessen und meintest noch, dass wäre lecker, wir sollten auch einmal probieren, Du wüsstest gar nicht, warum wir nicht auch Schnitzel mit Sauce oder Schokoladentorte mit extra Sahne mögen würden.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass Bella auf einmal herausplatzte und meinte, wenn Du ein Mädchen wärst würde sie sagen, Du seist schwanger bei diesem Durcheinander. Also komm Hermine nicht mit Essgewohnheiten, Du warst auch nicht besser.

Allerdings pflichte ich Dir bei – Hermine ist genauso eine halbe Portion wie meine Narzissa und geht anscheinend ebenso achtlos mit ihrer Gesundheit um wie meine geliebte Cissy.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass sie in der 2. Klasse eine schlimme Bronchitis bekam, weil sie im Winter weinend nach draußen rannte, da Bella sie wieder einmal geärgert hatte, ich bin zwar noch hinterher, um sie zurückzuholen, kam aber zu spät, meine Kleine musste 1 Woche in der Krankenstation verbringen.

Anscheinend stehen wir beide auf halbe Portionen, die man verwöhnen kann und muss, die einen gerade dazu einladen, ständig ihren Beschützer spielen zu wollen. Frauen, die sich über eine einzelne Blume riesig freuen, Frauen, die ihren Mann ihren besten Freund nennen, dies zu unserer großen Freude auch in aller Öffentlichkeit.

Frauen, so klein, zierlich und zerbrechlich sie auch sind, ihre Kinder, ihre Männer, ihre gesamte Familie mit ihren Leben verteidigen würden. Frauen, auf die der Mann stolz ist, sie seine Frau, die Mutter seiner Kinder, seine Partnerin, seine Geliebte, seine beste Freundin, seine Seelenpartnerin, die Königin seines Herzens nennen zu dürfen.“

Hermine errötete bei diesen Worten und senkte den Kopf, etwas, was Severus und Lucius zum Schmunzeln brachte, Severus ergriff ihre Hand und zog sie an seine Lippen. „Was Lucius Dir damit erklären will, Hermine, ist, dass die Frauen unserer Familie unser kostbarster Besitz sind, die es verdient haben, dass man sie achtet, ehrt, ihr persönliches Wohlergehen über alles andere stellt.

Weder Lucius noch ich würden jemals zulassen, dass unseren Ehefrauen etwas passiert, jemand sie demütigt, verletzt oder beleidigt. Wie ich Dir ja schon vor unserer Hochzeit erzählte, ist Fremdgehen ein Fremdwort in unserer Familie – alle bisherigen Ehen, die zu 90 - 95 % arrangiert waren, waren mehr als glücklich. Es gab nur eine unglückliche Ehe und dass ist die meiner Eltern. Aber glaub mir, die zwei hatten auch nichts gemeinsam, also denk nicht an deren Ehe. Wir zwei haben so viele Gemeinsamkeiten, Hobbys – wir zwei werden uns niemals zusammen langweilen. Dass was ich Deinen „Brüdern“ während des Hochzeitsessens versprach, habe ich auch so gemeint, jedes einzelne Wort.“

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„Hermine, ich glaube Severus hat es Ihnen noch nicht erzählt, aber unsere Urgroßmütter waren Schwestern. Die eine Schwester, Helena, heiratete in die Familie Malfoy ein, die andere Schwester, Mary, in die Familie Prince. Deshalb das ständige „Cousin“.

„Verschreck Hermine bitte nicht damit, dass sie jetzt mit Dir verwandt ist, ich möchte schließlich noch länger mit ihr verheiratet sein bzw. bis in alle Ewigkeit,“ foppte Severus Lucius.

„Irrtum, wir wollen Hermine nicht verschrecken, sondern herzlich in der Familie willkommen heißen. Außerdem wollten wir Euch fragen, ob Ihr Annabelles Paten sein möchtet. Bessere als Euch könnten wir uns gar nicht vorstellen. Außerdem haben wir ja schon feststellen können, dass die Kleine Hermine liebt.“

„Ich wäre gern Annabelles Patin,“ platzte Hermine raus und wurde rot. Severus nickte ebenfalls und somit war es beschlossene Sache.

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„Als ich Hermine vorhin das Manor gezeigte,“ wechselte Narzissa das Thema, „erzählte sie, dass sie früher mit ihren Eltern regelmäßig ausgeritten ist im Hyde Park. Das scheint ein gemeinsames Hobby der Familie Snape/Malfoy zu sein.“

„Meine Eltern und ich sind früher jedes Wochenende zusammen ausgeritten. Seitdem ich in Hogwarts bin, ging das leider nur noch manchmal in den Ferien,“ erzählte Hermine mit einem Bedauern in ihrer Stimme.

„Bei mir ist das leider in den letzten Jahren auch eingeschlafen. Aber das ändern wir Beide gleich morgen ab, Hermine, versprochen.“

„Du willst Dir also wieder Pferde anschaffen, Severus?“ fragte Narzissa.

„Ja, unter der Woche werden Hermine und ich zwar nicht zum Reiten kommen, dafür aber an den Wochenenden und in den Ferien. Ich glaub, in Winchfield ist morgen Pferdemarkt, da sollten wir uns mal umsehen, vielleicht finden wir da was.“

Lucius sah seine Frau an, diese nickte: „Die Familie Malfoy würde sich Euch gerne anschließen, wir könnten auch noch was für unsere Ställe gebrauchen. Treffen wir uns dort um 7.30 Uhr?“ Alles nickte und somit war der gemeinsame Ausflug zur Pferdeauktion beschlossene Sache.

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Der Abend bei den Malfoys verlief in dieser Form weiter und Hermine wurde im Laufe des Abends immer entspannter – mittlerweile konnte sie sich schon gar nicht mehr vorstellen, dass sie am Anfang gar nicht mitgewollt hatte.

Lucius bot ihr im Verlauf des Abends das Du an, Narzissa hatte dies bereits bei ihrem gemeinsamen Rundgang getan. Am Ende des Abends wusste Hermine: Sie hatte zwei neue Freunde gefunden, drei, wenn man Draco mitzählte, der nach dem Abendessen nach Hogwarts zurückkehrte.

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