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Fanfiction

Die Geister der Vergangenheit - Angst

von Loup

An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei OldMadDog für sein Feedback bedanken. Ich war schon etwas enttäuscht, dass nicht mehr Feedback kam, gerade da ich ja nach eurer Meinung gefragt habe, ob ich die Geschichte noch etwas verlängern soll. Die Frage bleibt weiterhin bestehen. Gerne nehme ich auch Vorschläge für den weiteren Verlauf entgegen. Ansonsten endet die Geschichte mit dem nächsten oder übernächsten Kapitel ;).

***************


„Ich habe Angst.“ Mit angezogenen Knien saß ich auf meinem Bett. Noch immer zitterte mein Körper. Hermine ließ sich auf meinem Bett nieder und lächelte mich aufmunternd an. „Du brauchst keine Angst haben. Alles wird gut, dass weiß ich. Du meintest doch selber, dass du dir ganz sicher bist, dass er dich noch immer liebt.“ In ihrer Stimme konnte ich einen skeptischen Unterton wahrnehmen. Trotzig blickte ich sie an. „Was willst du damit sagen? Denkst du vielleicht, das wäre nur Wunschdenken?!“, fuhr ich sie lauter an als eigentlich gewollt.

Hermine zuckte erschrocken zusammen. Sie brauchte einen Moment um sich von diesem Schreck zu erholen. Beschämt blickte ich auf meine Knie und spürte wie mir die Schamesröte ins Gesicht stieg. „Es t-tut mir leid. Ich wollte dich nicht anfahren.“, stammelte ich. Ich traute mich nicht ihr wieder ins Gesicht zu blicken, also betrachtete ich weiter meine Knie.

Erst als sich die Matratze zu meinen Füßen senkte, wagte ich es wieder aufzublicken. Hermine hatte sich vor mir auf mein Bett gekniet und griff nach meinen Händen. „Sieh mich an, Ginny.“ Der warme liebevolle Klang ihrer sanften Stimme ließ mich zu ihr aufsehen. „Ich bin mir absolut sicher, dass Harry dich noch immer, mehr als alles Andere liebt.“ Erneut lächelte sie mich aufmunternd an. „Als ich ihn an deinem Geburtstag zur Rede stellte, konnte ich es in seinen Augen sehen. Das Einzige, wonach Harry sich sehnt ist eine gemeinsame Zukunft mit dir.“

Ich konnte meine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Stumme Tränen rannen über meine Wangen. Auch ich wünschte mir nichts sehnlicher als eine gemeinsame und glückliche Zukunft an Harry´s Seite. Doch der Kummer und der Schmerz der vergangen Jahre forderten ihren Tribut. Ich liebte ihn noch immer aus ganzem Herzen doch der Schmerz saß zu tief, als dass ich weiterleben könnte, als wäre nichts gewesen.

„E-es ist nicht die Angst, dass er mich nicht mehr lieben könnten…“, begann ich den Versuch Hermine meine Sorgen zu erklären. „Vielmehr habe ich Angst vor dem Moment, da ich ihm wieder gegenüberstehe. Ich weiß nicht, wie ich reagieren oder was ich sagen soll.“ Heftige Schluchzer ließen meinen Körper noch mehr zittern. Hermine zog mich in einer zärtlichen Umarmung eng an sich.

Meinen Kopf fest an ihre Brust gedrückt, versuchte sie mich zu beruhigen. „Psst. Alles wird gut, Ginny. Nicht nur du hast Angst vor diesem Moment. Warum glaubst du, hat sich Harry nicht schon zu deinem Geburtstag offenbart? Auch er hat panische Angst vor diesem Moment, da ihr euch wieder gegenübersteht. Er macht sich schreckliche Vorwürfe, dass er dich in den vergangenen Jahren nicht beschützt und dich vor schrecklichem Leid bewahrt hat. Er fürchtet sich vor deiner Reaktion, wenn du vor ihm stehst, macht sich für alle Schmerzen verantwortlich, die du ertragen musstest. Er fürchtet den Moment wo er in deine Augen blicken und erkennen muss, dass du ihm nicht verzeihen kannst aber gleichzeitig könnte er dies auch verstehen, da seiner Ansicht nach nichts auf der Welt wieder gut machen könnte, was geschehen ist.“

An Hermines Brust gelehnt lauschte ich gespannt jedem ihrer Worte. Ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig im Rhythmus ihres Atems. „Ich weiß, dass erst einmal eine schwere Zeit auf euch zukommen wird und Harry weiß dies auch. Ihr müsst offen mit dem Vergangenen umgehen und dürft euch gegenseitig keine Vorwürfe machen. Aber am aller wichtigsten ist, dass ihr euch gegenseitig von ganzem Herzen liebt und das dem Anderen auch zeigt. So abgöttisch wie ihr beiden euch liebt, bin ich mir sicher, dass ihr auch diese schwere Zeit schnell überstehen werdet und dann steht einer glücklichen Zukunft nichts mehr im Wege.“

Während sie sprach, strich sie sanft mit ihrer Hand durch mein Haar. Einen Moment verfiel sie in Schweigen und kraulte zärtlich meinen Nacken, sodass ein wohliger Schauer durch meinen Körper lief. „Hilfst du mir?“, flüsterte ich in ihren Ausschnitt. Sie schob ihren Zeigefinger unter mein Kinn und zwang mich so aufzusehen und ihr in die Augen zu blicken. Sie fixierte mich mit einem strengen aber liebevollen Blick. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Ich werde dir soweit möglich beistehen, aber das eigentliche Problem wirst du mit Harry alleine bewerkstelligen müssen. Versuch deinen Kopf auszuschalten und lass dich von deinen Gefühlen leiten. Dann kann nichts schiefgehen.“ Sie küsste mich auf die Stirn und ließ mich mit meinen Gedanken allein.

Ich dachte lange über ihre Worte nach. Wir würden Zeit brauchen um über die Vergangenheit hinwegzukommen, so viel stand fest. Auch würde es uns beiden sehr viel Kraft kosten. Doch die eigentliche Frage war doch, ob wir dazu in der Lage wären. Das einzig Entscheidende war das Ziel, wofür wir kämpften. Eine glückliche, gemeinsame Zukunft und unsere große Liebe… Und wofür, wenn nicht dafür, lohnte es sich denn sonst, zu kämpfen?

Mit dem Handrücken wischte ich mir die Augen trocken. „Eine glückliche, gemeinsame Zukunft mit dir, Harry. Dafür werde ich kämpfen. Für dich und für unsere große Liebe.“, flüsterte ich und spürte wie sich mein Mund zu einem leichten Lächeln verzog. Für diesen Traum würde ich alles geben!

******

Harry und ich hatten es geschafft. Ich war wieder Zaubereiminister, Umbridge hatte, nachdem wir ihr Gedächtnis modifiziert hatten, den sehnlichen Drang verspürt ihre alten Tagen in der russischen Tundra zu verbringen, mit dem Ausmisten des Ministeriums kamen wir gut voran, Hogwarts hatte wieder eine fähige Schulleiterin und der größte Teil der magischen Gemeinschaft war einfach nur glücklich, dass ihr Held doch noch am Leben und nun wieder wohlbehalten zu ihnen zurückgekehrt war.
Ich hätte daher eigentlich nicht zufriedener sein können, wenn da nicht noch diese eine Sache gewesen wäre…

Es war der Abend des 29. Augustes. In zwei Tagen sollte in Hogwarts der große Ball zur Erinnerung an all die gefallenen Opfer und zur Rückkehr Harrys stattfinden. Eigentlich sollte der Ball auch zu Ehren Harrys stattfinden, aber Jener wehrte sich mit Händen und Füßen gegen diese Formulierung. Seiner Ansicht nach hatte er durch seine Flucht und den damit einhergehenden Geschehnissen sämtliche Ehre der magischen Gemeinschaft verspielt.

So sollte also mit diesem Ball offiziell lediglich seine Rückkehr gefeiert werden. Damit Harry jedoch nicht alleine im Mittelpunkt stand, was er auf keinen Fall wollte, hatten wir beschlossen mit diesem Ball auch aller im Kampf gegen Voldemort Gefallenen zu gedenken, da zu ihren Ehren bisher keine Gedenkfeier stattgefunden hatte.

Gestern hatten wir Umbridge endlich von Harrys Imperius-Fluch befreit und ihr Gedächtnis modifiziert. Sie hatte keine Erinnerung an die letzten Jahre und wollte sich nun den lang ersehnten Wunsch erfüllen und in eine kleine Holzhütte in der russischen Tundra ziehen. Freundlich wie wir waren halfen wir ihr heute beim Packen und ohne großes Aufsehen verabschiedete sie sich mittels Portschlüssel nach Russland.

Die heutige Nacht war nach den vergangenen Monaten die Erste, in welcher wir beide endlich mal wieder die komplette Nacht in einem richtigen Bett durchschlafen konnten. Zuvor konnten wir im Ministerium nur immer abwechselnd ein paar Stunden Schlaf finden um Umbridge unter unserer Kontrolle zu halten. Harry wollte eigentlich sogleich nach Hogwarts aufbrechen und die Nacht an Ginnys Seite zu verbringen, doch ich konnte es ihm ausreden. Mein schlechtes Gewissen drückte schwer auf meine Seele, als ich ihn überredete sich doch erst einmal eine Nacht am Grimmauld Platz richtig auszuschlafen. Nach einer längeren Diskussion willigte er schließlich ein, aber nur unter der Bedingung, dass er sogleich nach dem Aufwachen nach Hogwarts aufbrechen würde.

Folglich musste ich ihm am nächsten Morgen also meine Sünde beichten. Bei dem Gedanken an seine Reaktion begann mein Schädel zu pochen… „Wenn du dich jetzt schon verrückt machst bringt das auch nichts.“, sagte ich streng zu mir, als ich in den Spiegel blickte. Die letzten Wochen waren nicht spurlos an mir vorübergegangen. Dunkle Ringe lagen wie Schatten unter meinen Augen. Ich würde jedes Quäntchen Kraft brauchen um den Morgen zu überleben und dafür brauchte ich jetzt so viele Stunden Schlaf wie nur möglich. Ich befreite mich von meinem Umhang und nur mit Unterwäsche bekleidet fiel ich schließlich erschöpft in mein Bett.

******

Als ich erwachte erblickte ich Staubkörner, welche in den ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Morgens tanzten. Die vergangen Monate hatten mich bis an meine Grenzen erschöpft. Eigentlich hätte ich eine ganze Woche durchschlafen können, doch diesen Luxus konnte ich mir jetzt nicht leisten. Ginny brauchte mich! Ich hatte sie bereits zu lange allein gelassen. Bei dem Gedanken an Ginny kamen plötzlich Erinnerungsfetzen an die letzte Nacht zurück. Hatte ich nicht sogar von Ginny geträumt?

Krampfhaft versuchte ich mich an meinen Traum zu erinnern. Ja, ich hatte von Ginny geträumt. Nur was? Ich versuchte mich an das Gefühl zurückzuerinnern und mein Herz begann schneller zu schlagen. Es war ein schöner Traum gewesen. Gedankenverloren betrachtete ich die in den Sonnenstrahlen tanzenden Staubflocken und mehr und mehr Erinnerungsstückchen kehrten zurück. Wie in einem Schwarzweißfilm sah ich Ginny.

Sie stand in der Mitte eines großen Raumes. Alles ringsherum lag im dunklen Schatten. Ich sah nur Ginny, welches ein elegantes Kleid trug, welches ihren Körper wunderbar umspielte. Im Rhythmus einer langsamen Melodie drehte sie dort elegante Pirouetten, vollkommen versunken in den Klang der Musik…

Plötzlich hörte die Musik auf zu spielen und erstaunt blickte sie sich um. Langsam dreht sie sich im Kreis, bis ihr Blick mich fand.

Wie erstarrt blickte sie mich an. Ich erkannte Tränen, welche stumm ihre Wangen hinab rannen, doch ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln und plötzlich begannen ihre Augen zu strahlen und eine unbeschreibliche Wärme nahm Besitz von meinem Körper.

Stumm standen wir dort gegenüber und strahlten uns an. Am liebsten wäre ich zu ihr gestürmt und hätte sie fest in meine Arme geschlossen doch ich hatte Angst. Ich befürchtete, wenn ich auch nur einen Schritt auf sie zugehen würde, würde sie wieder verschwinden. Also standen wir nur stumm dort und blickten in die Augen des jeweils Anderen…


Geräusche aus der unteren Etage ließen mich aufschrecken. Mein Blick schärfte sich wieder und meine bezaubernde Ginny verschwand. Stattdessen erblickte ich nun wieder die tanzenden Staubkörnchen. Ich rappelte mich auf. Ich konnte ein Stimmengewirr hören. Jemand schien ziemlich aufgebracht. Hastig zog ich mich an und ging dann hinaus ins Treppenhaus. Auf dem untertesten Absatz blieb ich stehen und lauschte den Stimmen aus der Küche.

„Ron, jetzt beruhige dich doch. Du weckst ihn noch auf!“ Ich erkannte Kingsleys Stimme, die dort beschwichtigend auf Ron einredete. „Ich soll mich beruhigen?!“, fuhr Ron Kingsley ziemlich aufgebracht an. „Hast du auch nur die leiseste Vorstellung, wie aufgebracht er sein wird, wenn er erfährt, dass du ihm Dies verschwiegen hast?!!“ Ich konnte Ron aufgebracht schnauben hören. Er klang wie ein rasender Stier, der zum Angriff ansetzte. Auf Zehenspitzen schlich ich in Richtung der Küchentür. Sie stand einen Spalt breit offen und ich erhaschte einen Blick auf den Raum dahinter. Ron und Kingsley standen sich gegenüber, den Küchentisch wie eine Schutzbarriere zwischen sich. In Rons Gesicht stand Zornesröte und er ähnelte in diesem Moment sehr seiner Mutter, wenn sie aufgebracht war.

Lautlos schob ich die Tür ein Stück weiter auf um auch Kingsley zu erkennen. Er wirkte ziemlich erschöpft, wie er sich dort mit beiden Händen auf dem Küchentisch abstützte. Doch er hielt Rons zornigem Blick trotzig stand.
„Wir haben uns alle gefragt, warum Harry nicht sofort aufgetaucht ist, nachdem Dad euch benachrichtigt hat. Aber wir dachten okay, ihr müsst erst einmal euren Plan umsetzen. Aber das er letzte Nacht nicht kam, nachdem Umbridge endlich verschwunden war, dass konnten wir uns nicht mehr erklären. Also sollte ich heute nach dem Rechten sehen! Aber, dass du ihm überhaupt nichts gesagt hast! Dass er es noch nicht weiß?!! Kingsley ich verstehe es nicht!“, erschöpft ließ sich Ron auf einen Stuhl fallen.

Jetzt hatte ich genug gehört um vollkommen verwirrt zu sein. Indem ich die Tür komplett aufstieß fragte ich: „Was soll ich wissen?“ Ron und Kingsley zuckten erschrocken zusammen. Ich blickte zu Ron, welcher nur betreten zu Boden blickte. Dann wanderte mein Blick zu Kingsley, welcher mit einem Mal erbleicht war und sich fahrig mit der Hand über seinen kahlen Schädel fuhr. Hinter seinen Augen konnte ich seine Gedanken hastig arbeiten sehen. „Was weiß ich nicht?!“, wiederholte ich meine Frage mit Nachdruck und ging langsam auf die Beiden zu, beide mit einem fragenden Blick taxierend. In Rons Gesicht konnte ich nun Angst erkennen. Gespannt blickte er hinüber zu Kingsley und ich folgte seinem Blick. Erschöpft hatte sich jener auf einem Stuhl niedergelassen und bedeutete mir es ihm gleich zu tun. Aber ich blieb stehen.

Resigniert blickte Kingsley zu mir auf. In seinem Blick lag etwas Flehendes. „Bitte verzeih mir, Harry.“, wandte er sich schließlich mit brüchiger Stimme an mich. „Was soll ich dir verzeihen?!“ Anspannung loderte in meinem Körper auf. Was war hier los?

„Ich habe es dir Verschwiegen, damit unser Plan nicht in Gefahr geraten konnte… Ich brauchte dich und deine volle Konzentration!“ Ich sah ihm seine Verlegenheit und Unsicherheit förmlich an und dies ließ mich stutzig werden. Kingsley strotzte sonst nur so vor Gelassenheit und Selbstbewusstsein. Was hatte er mir verschwiegen?

„Ich kann es verstehen, wenn du mich jetzt hasst, Harry. Ich hasse mich selber dafür. Aber hatte ich eine andere Wahl?“, flehentlich blickte er erst Ron und dann mich an, gerade so, als ob wir ihm seine letzte Frage verneinen und ihn so von sämtlicher Schuld befreien sollten. Ron blickte unsicher zwischen uns hin und her blieb aber stumm.

„Warum soll ich dich hassen, Kingsley?“, meine Stimme war vollkommen ruhig, doch gleichzeitig erzeugte ihr Klang eine eisige Kälte in der Küche.

Kingsley schien sich zu sammeln und er atmete tief ein. „Harry, ich habe einen Fehler gemacht. Einen schrecklichen Fehler. Einen Fehler den ich nie wieder gutmachen kann… Wahrscheinlich hätte ich es dir gleich sagen sollen, als ich es erfahren habe, aber ich fürchtete, du würdest unseren Plan über den Haufen werfen… Doch spätestens gestern Abend hatte ich keine Wahl mehr. Du hattest ein Recht es zu erfahren… Du liebst sie über Alles! Ich hatte Angst vor deiner Reaktion, wenn du erfährst, dass ich es dir verschwiegen habe…“

In meiner Schläfe pochte es. Meine Gedanken schienen festgefroren. Nur langsam drangen Kingsleys Worte in mein Bewusstsein… zäh wie Kaugummi… „Was ist mit Ginny?!“ Meine Stimme klang seltsam rau. „Was ist mit Ginny?!!“, ich schrie ihn förmlich an. Panisch wanderte mein Blick zu Ron, welcher eine seltsam geduckte Haltung angenommen hatte, als fürchtete er ich würde gleich alles in meiner Umgebung verfluchen oder in die Luft jagen.

„Sie ist aufgewacht.“ Kingsley blickte mir mit festem Blick in die Augen. Selbst die Möbel schienen nach diesen Worten den Atem anzuhalten. Beide beobachteten sie mich. Es brauchte eine gefühlte Ewigkeit, bis mir die Bedeutung der Worte klar wurde… Diese drei Worte schienen meinen gesamten Körper zu lähmen. „Harry?“, Kingsley hatte sich vorsichtig erhoben und blickte mich besorgt an. „Harry, ist alles in Ordnung mit dir?“ Langsam kam er Schritt für Schritt auf mich zu, doch ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen wahr. „Ron, jetzt hilf mir doch! Ich glaube nicht, dass er jetzt noch ausrasten wird…“

Ich spürte wie Kingsley einen Arm um mich legte und mich langsam zum Tisch führte, wo Ron einen Stuhl für mich umdrehte, dann aber gleich wieder auf Sicherheitsabstand ging. „Sie ist aufgewacht…“, flüsterte ich. „Ja, Harry. Ginny ist aufgewacht!“ Kingsley setzte sich mir gegenüber. „S-sie ist aufgewacht…“, murmelte ich. „Kannst du vielleicht auch noch was Anderes sagen?“, Rons Stimme hatte einen sarkastischen Unterton. Kingsley funkelte ihn böse an. „Sie ist aufgewacht.“ Endlich drang die Bedeutung dieser Worte in mein Bewusstsein vor. „Wenn du diesen Satz noch einmal sagst, schütte ich dir einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht.“

In der Gewissheit, dass ich nun doch nicht in die Luft gehen würde, ließ sich Ron auf meiner anderen Seite nieder. Mir der Bedeutung der Worte bewusst nahm auch meine Umgebung wieder klarere Konturen an. Kingsley blickte mich noch immer besorgt an, während sich in Rons Gesicht Belustigung spiegelte.

Panik brach in mir aus. Ich konnte kalten Schweiß auf meinem Rücken spüren und mein Herz begann zu rasen. „W-wie geht es ihr?“, stammelte ich. „Madam Pomfrey hat sie mehrfach durchgecheckt. Es geht ihr soweit gut.“, nun hatte sich Ron nach vorne gebeugt und packte mich mit einer Hand fest an der Schulter. Die Gedanken schwirrten in meinem Kopf. Ich wollte zu ihr, doch ich hatte Angst. Was wenn sie mich nicht mehr wollte? Was wenn sie mich nicht mehr liebte?!“ Mit weit aufgerissen Augen starrte ich panisch in die Küche ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Ich hatte sie nicht verdient! Mit mir an ihrer Seite würde sie immer an all diese Schmerzen und Qualen erinnert werden…

*****

„Ich befürchte, den hat es vollends entschärft.“ Ron blickte halb belustigt, halb genervt von Harry zu Kingsley. „Man könnte meinen, wir hätten ihn mit einem Schockzauber belegt… Scheint ja ein richtiger Schock für ihn zu sein, dass meine Schwester wieder wach ist.“

Kingsley schüttelte nur mit dem Kopf. „Du verstehst das nicht, Ron. Harry hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass sie wieder aufwacht. Er war so besessen von diesem Gedanken, dass er überhaupt keinen Gedanken daran verschwendet hat, was eigentlich geschehen würde, wenn sie wirklich aufwacht…“

Ron blickte ihn verdutzt an. „Ich denke sie lieben sich? Was soll er da noch groß nachdenken?! Das Einzige was er jetzt zu tun hat ist zu ihr zu gehen und meiner Schwester eine glückliche Zukunft zu ermöglichen!“

Kingsley verdrehte aufgrund dieser Engstirnigkeit die Augen. „Überleg doch mal, Ron. So einfach ist das nicht. Sowohl für Harry, als auch für deine Schwester! Denkst du, nach allem was gewesen ist können die beiden einfach so weiterleben ohne das Vergangene zu verarbeiten? Dafür brauchen sie Zeit! Alle beide. Ich fürchte der schwerste Schritt liegt nun direkt vor ihnen. Die erste Begegnung wird für beide extrem schwer. Wie soll man auf den Anderen zugehen? Was soll man sagen? Wie soll man mit der Vergangenheit umgehen? Dies sind nur ein paar der Fragen, welche die Beiden lösen müssen. Die nächste Zeit wird für die beiden nicht einfach werden. Aber ihre Liebe, ihre Freunde und die Zeit werden ihnen helfen damit klarzukommen.“

„Das habe ich nicht bedacht.“, murmelte Ron verlegen. „Ich will doch nur, dass meine Schwester und mein bester Freund glücklich werden…“, seine Wangen färbten sich leicht rosa. „Das wollen wir alle, Ron.“, Kingsley blickte ihn beschwichtigend an. „Und wir werden Alles dafür tun, ihnen eine glückliche und sorgenfreie Zukunft zu ermöglichen, denn niemand hat eine solche Zukunft so sehr verdient wie Harry und Ginny…“

„Ginny.“, kam ein Wispern aus Harrys Mund, dann sackte er erschöpft zusammen. „Ohje, der Schock war wohl doch zu heftig für ihn. Hilf mir ihn ins Bett zu bringen. Bis zum Ball morgen Abend müssen wir ihn soweit aufpäppeln, dass er wieder zu Kräften kommt.“ Und gemeinsam bugsierten Kingsley und Ron Harry wieder nach oben in das ehemalige Bett von Sirius.

„Bitte helft mir…“, flehte Harry, als sie ihn in sein Bett gelegt hatten. Kingsley und Ron knieten sich neben ihn. „Wir helfen dir bei der Vorbereitung und sind immer für dich da, doch den entscheidenden Schritt können nur Ginny und du gemeinsam gehen.“
„Ginny…“, flüsterte Harry, dann war er eingeschlafen.


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