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Fanfiction

Harry Potter und das Geheimnis des Esmaids - Tödliche Weihnachten

von LilyLee

An alle meine lieben und treuen Leser... endlich nach fast einem halben Jahrhundert bin ich wieder gekehrt aber eins mal vorneweg: ICH HAB MEINE PRÜFUNG BESTANDEN!!!! *sich vor lauter Freude laut schreiend im Kreis dreh* was bedeuten wird, ich habe endlich wieder genug Zeit mich meiner Lieblingsbeschäftigung nach zu gehen und zwar zu schreiben, nachdem ich jetzt auch des öfteren gebeten wurde mich mal wieder hier blicken zu lassen... und habe wieder die Möglichkeit euch neue Chaps zur Verfügung zu stellen. Wie ich es versprochen habe, wird dieses Chap zum Ende hin, ziemlich düster und ein wenig brutal. Ich Entschuldige mich aufrichtig für die lange Wartezeit und hoffe das es jetzt alles wieder etwas schneller ablaufen wird und wünsche euch viel Spaß beim lesen... ach ja, bevor’s losgeht – bitte viele Kommis!!!


Ziellos streifte Harry wie ein Tiger im Käfig in Folkers Büro auf und ab. Er konnte einfach nicht still auf seinem Stuhl sitzen bleiben, nachdem was er gerade im Denkarium erlebt hatte. So viele Fragen schwirrten wieder einmal in Harrys Kopf herum und er konnte sich nicht entscheiden welche von all denen er zuerst lüften wollte. Zuerst einmal: warum war Voldemort damals vor so vielen Jahren wirklich nach Hogwarts zurückgekehrt? Dumbledore hatte ihm letztes Jahr erklärt, dass er nie geglaubt hatte, das sich Voldemort tatsächlich um die Stelle als Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste interessiert hatte, sondern sich nur um die Stelle bewarb, damit er ungehindert in Hogwarts nach eventuellen Artefakten für seine Horcruxe suchen konnte. Doch nun machte das für Harry alles keinen Sinn mehr. Woher wusste Voldemort vom Raum der Wünsche und was hatte er darin verloren? Hatte er ihn gefunden, als er selbst noch Schüler in Hogwarts gewesen war? Wen ja, warum hatte er ihn aufgesucht, nachdem er wutschnaubend aus Dumbledores Büro geeilt war und warum, um alles in der Welt trug er das Medallion von Slytheirn mit sich herum? Fragen über Fragen. Was Harry jedoch allerdings erstaunt hatte, war Voldemorts Reaktion, nachdem Lily ihm das Medallion überreicht hatte. Er rief sich Voldemorts Gesichtsausdruck zurück. Es hatte sprachlos und wütend zugleich ausgesehen, und Harry war sich sicher, für einen kurzen Moment ein rotes aufleuchten in seinen Augen gesehen zu haben, wie jedes Mal wenn er sich über etwas aufregte. Gleichzeitig schien er den Mut des jungen, rothaarigen Mädchens bewundert zu haben, schließlich gibt es nicht viele Menschen, die sich freiwillig mit Lord Voldemort treffen würden, die noch alle Tassen im Schrank haben. Während Harry einfach nicht zur Ruhe kam, und dem Denkarium alle zwei zwanzig Minuten einen Blick zuwarf, als hoffe er, es würde ihm Antworten auf seine Fragen geben, lehnte sich Folker vollkommen gelassen und mit geschlossenen Augen in ihrem Stuhl zurück und wippte auf den storchbeinigen Stuhlbeinen auf und ab. Gleich nachdem Harry auf ihrem Bankettboden aufgeschlagen war, hatte er angefangen wie ein Wasserfall auf die völlig überforderte Aurorin einzureden, und sie musste ihm streng befehlen sich erst einmal wieder zu beruhigen, erst dann wäre sie bereit ihm zuzuhören, was er zu berichten habe. Nach einer weiteren Viertelstunde, beschloss Harry endlich seine Stimme zu heben. „Professor“, setzte er aufgeregt an, stockte und wartete darauf das Folker ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte. Sie hielt zwar die Augen weiterhin geschlossen, hörte jedoch auf mit ihrem Stuhl zu schaukeln. Sicher das sie ihm zuhören würde setzte Harry von neuem an. „Professor, ich habe ein paar Fragen an Sie... bezüglich darüber, was ich im Denkarium gesehen habe, vielleicht haben Sie eine Ahnung was das ganze ui bedeuten hat.“ Aus Folkers Lippen erklang ein leiser erschöpfter Seufzer, fast als wäre sie dankbar, dass Harry sich endlich wieder beruhigt hatte. „Ich höre dir gern zu, Harry“, sagte sie. „Aber ich hoffe, dass du dir im Klaren bist, ob Professor Dumbledore es dir erlaubt hätte, mit mir darüber zu sprechen.“ „Ich bin mir sicher, er hätte nichts einzuwenden gehabt“, erwiderte Harry. „Außerdem sind Sie die Einzige die ich fragen kann, schließlich waren Sie dabei.“ Folker legte die Stirn in Falten und betrachtete Harry aufmerksam und Harry konnte von ihrem Gesicht ablesen, dass sie nicht erwartet hätte, dass auch sie in der Erinnerung vorkommen würde. Doch Harry hatte erreicht was er wollte, er hatte ihr Interesse geweckt. Weitere zehn Minuten später, hatte er Folker alles erzählt, an was er sich noch erinnern konnte und nun saßen sich beide schweigend gegenüber und dachten nach. „Es ist faszinierend die Geschehnisse von damals aus deinem Munde zu hören, fast so als wärst zu wirklich dabei gewesen, obwohl du das natürlich warst“, unterbrach Folker die Stille und lächelte Harry an. „Ich kann mich noch sehr gut an diesen Tag erinnern... ich gehe doch recht in der Annahme das ich den Plan schmiedete, Voldemort zu verprügeln, oder?“ Harry nickte und ein Grinsen huschte über sein, vor Aufregung erhitztes Gesicht. „Ja, meine Mum hat sie gerade noch umstimmen können, es sich anders zu überlegen“, berichtete er und Folker lachte mit ihrer hellen Stimme kurz auf. „In der Tat, ich war damals ziemlich ungestüm und ein hoffnungsloser Fall... ich denke, ich spreche die Wahrheit aus, wenn ich behaupte ich war ein weiblicher Sirius Black, aber eins kannst du mir glauben, besonders stolz bin ich darauf nie gewesen.“ Sie erhob sich, schritt zum Fester und zog die blassgelben Gardinen ein wenig zur Seite, um den Blick über die mit Forst überzogenen Ländereien schweifen zu lassen, die in der Dämmerung des glutroten Sonnenuntergangs glitzerten wie Diamanten. „Ich denke, du fragst dich sicher am meisten weshalb Voldemort den Raum der Wünsche aufgesucht hat an dem Tag an dem er nach Hogwarts kam und warum deine Mutter dieses merkwürdige Medallion berühren konnte und weder Alice noch ich dazu nicht in der Lage waren?“ „Wenn Sie es mir erklären können, Professor.“ Harry konnte im Fensterglas Folkers Gesicht spiegeln sehen und er erkannte den merkwürdigen Ausdruck auf ihren hübschen Zügen. „Bei einem muss ich dich enttäuschen, bis heute ist es mir ein Rätsel, was Voldemort im Raum der Wünsche zu suchen hatte“, gestand sie ein wenig traurig klingend. „Wir, das heißt deine Mutter, Alice und ich, haben zwar versucht rauszufinden, was er dort verloren hatte, aber da uns nicht bekannt war was für einen Raum er sich gewünscht hatte, haben wir es nie herausfinden können. Und wir hielten es auch nicht für notwenig einem Lehrer davon zu unterrichten, du weißt sicher, wie junge Leute denken, schließlich wäre dann herausgekommen das wir von der Existenz des Raums der Wünsche wussten und dann wären auch sicherlich andere Schüler auf seine Spur gekommen und das wollten wir verhindern.“ „Aber was hatte es mit dem Horc – ich meine mit dem Medallion auf sich?“, fragte Harry hastig. Fast wäre ihm das Wort Horcruxe herausgerutscht und somit hätte Folker sicherlich erfahren, was Dumbledore Harry für einen Auftrag gegeben hatte. Denn Harry war sich sicher, dass Folker als Spitzenaurorin sicherlich wusste, was ein Horcrux ist. Bildete er es sich ein, oder warf sie ihm einen leichten überraschten Blick zu? Nein, sicherlich dachte sie nur nach. „Ich bin mir nicht ganz sich“, erklärte sie und wandte sich erneut aus dem Fenster. „Aber ich denke, dass dieses Medallion mit einer Art Schutzbarriere umgeben war, damit außer Voldemort es niemand berühren kann, dass würde zumindest erklären, warum er so überrascht war, dass deine Mutter es anfassen konnte.“ „Aber warum konnte nur sie es aufheben? Sie und Alice Longbottom waren dazu nicht in der Lage und ich habe ihnen ja erzählt was passierte als der Todesser es für Voldemort tragen sollte. Es kam mir vor, als wollte er testen, ob es noch funktionierte.“ „Der Stein“, murmelte Folker gerade laut genug, damit Harry sie verstehen konnte. „Was?“ „Ich denke das hat etwas mit dem Stein zu tun... ich habe dir davon erzählt Harry – der Esmaid! Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Esmaid verhindert hat, dass Lily schaden an dem Medallion nimmt, sofern Voldemort es verflucht hat, dass ist seine Aufgabe... und deswegen sagte Voldemort es sein „interessant“, weil er sich fragte, wie sie es angestellt hatte... du weißt es gibt nur sehr, sehr wenige Zauberer, die einen Esmaid besitzen.“ „Und warum ist der Todesser halber ohnmächtig geworden und Sie und Nevilles Mum haben nur ein kurzes Brennen gespürt?“ Doch Folker zuckte matt die Achseln. „Ich weiß es nicht. Das einzige was ich mit darunter vorstellen kann ist, dass das Medallion schwächer auf denjenigen Reagiert der ein gutes Herz hat. Voldemorts Todesser sind wie er voller Machtgier und Hass, wir dagegen waren noch jung und es gab noch vieles das wir zwischen gut und böse nicht verstanden. Unsere Seelen und Herzen sind zwar nicht mehr vollkommen rein, denn je älter man wird, desto mehr sieht man die Welt wie sie wirklich ist und lernt all diese Dinge, die einige Menschen auf die dunkle Seite zieht. Und eben mit diesen Dingen werden auch wir tagtäglich konfrontiert, deswegen findest du heute kaum noch jemanden dessen Herz und Seele vollkommen rein sind.“

Harry lag noch lange wach in dieser Nacht. Es gab zwei Aspekte die es für ihn unmöglich machten einzuschlafen. Der erste Aspekt war, dass er einfach nicht vergessen konnte was er im Denkarium gesehen hatte und er sich wahrscheinlich zum hundertsten Mal fragte, an welchem Ort Voldemort das Medallion versteckt haben könnte, damit er einen Hinweiß darauf bekam wer dieser R.A.B. war, der das Medallion gestohlen hatte. Der zweite Aspekt war, dass Ron neben ihm, laut und ohrenbetäubend wie ein Nebelhorn schnarchte und er sich fragte, wie seine Mitschüler im Schlafsaal es eigentlich fertig bekommen hatte bei dem Krach, den er ausübte einzuschlafen. Harry hatte nicht die Möglichkeit gehabt ihnen zu berichten was in Folkers Büro geschehen war, denn es war weit über Mitternacht als er endlich aus ihrem Büro raus gekommen war und er zweimal einen großen Umweg durch das Schloss machen musste, zum einen damit er nicht fast in den übel gelaunten Filch reinlief und sich eine Strafpredigt von wegen Umherstreunern im Schloss nach Mitternacht einhandeln musste und zum anderen Peeves zu entgehen, der im fünften Stock mit ananasgroßen Kakteen jonglierte, die er aus den Gewächshäusern geklaut hatte. Noch dazu wäre es ihm vermutlich niemals gelungen Ron noch einmal wach zu bekommen, selbst wenn er ihn mit einer der Kakteen von Peeves beworfen hätte und Draco hätte ihm sicherlich einen Fluch auf den Hals gejagt, von dem Verbot der Jungs ins die Mädchen-Schlafsääle einzudringen mal ganz zu schweigen. Deswegen musste es bis zum nächsten Morgen warten, bis sie davon erfuhren.

Weihnachten stand vor der Tür. Harry wurde ziemlich unsanft am ersten Ferientag von Draco und Ron aus dem Schlaf gerissen, die eine Wette abgeschlossen hatten, wer zuerst mit packen für die Heimreise fertig war. Harry konnte nicht sagen wer von beiden im Wettstreit vorne lag, doch soviel wie er heraushörte musste sich der Verlierer in Unterwäsche draußen in den Schnee legen und bei der nächsten Gelegenheit der armen maulenden Myrte beichten, dass sie sein Herz verzaubert hätte. Erst als Hermine in ihrem rosa Morgenmantel in den Schlafsaal trat, verstummten beide augenblicklich und Harry richtete sich gähnend in seinem Himmelbett auf. „Ihr beide, habt wohl nichts anders als Blödsinn im Kopf“, fauchte Hermine die beiden an, die sich mit beschämten Gesichtern flüchtige Blicke zuwarfen. „Ich soll euch von Professor Folker ausrichten, dass ihr euch beeilen sollt, damit wir mit Flohpulver zum Fuchsbau reisen können.“ Harry schlug die Decke zurück und begann nun ebenfalls seine Klamotten und all seine anderen Habseligkeiten in den Koffer zu stopfen. Während er nach einem paar alter Socken von Onkel Vernon unter dem Bett kramte, fragte er Hermine vom Boden aus: „Sag mal, sind die anderen schon alle weg?“ „Außer die Schüler, die in Hogwarts bleiben, sind alle anderen heute mit dem Zug nach Hause gefahren, die restlichen reisen mit dem Flohpulver und deswegen sollen wir uns ja beeilen, damit Professor Folker nicht warten muss.“ „Wie? Willst du mir etwa weiß machen, dass du schon fertig gepackt hast?“, fragte Ron und warf Draco einen gereizten Blick zu, da dieser Hermine in ihrem hellrosa Morgenmantel den sie sich übergeworfen hatte stirnrunzelnd musterte. „Gibt es irgendetwas interessantes zu sehen, Malfoy?“, fügte er angesäuert hinzu. „Nein“, antwortete er ruhig. „Ich habe nur gerade festgestellt, das die Farbe dieses Morgenmantels nicht zu Grangers Haarfarbe passt.“ Hermine warf ihm einen du-bist-ja-heute-wieder-mal-witzig Blick zu und wandte sich zurück an Ron. „Im Gegensatz zu dir, Ronald, habe ich bereits gestern Nachmittag fertig gepackt, da ich genau geahnt habe, dass ihr Jungs wieder eine Ewigkeit brauchen werdet, aber du hast recht, ich muss mich noch fertig machen. Wir treffen uns um halb zehn im Gemeinschaftsraum unten.“ Und mit diesen Worten eilte sie wieder aus der Tür. Während Harry, Ron und Draco die nächste halbe Stunde alles zusammenkratzten was sie noch finden konnten, unterhielten sich Harry und Ron wieder einmal über das was Harry in Folkers Denkarium gesehen hatte. Draco hielt sich wie so oft aus dem Gespräch raus, doch Harry wusste das er mit gespitzten Ohren jedem ihrer Worte lauschte. Der Tag nachdem Harry in das Denkarium eingetaucht war, hatten sie alle damit verbracht sich darüber zu unterhalten und Gedanken zu machen, was Voldemort damals in Hogwarts wirklich zu suchen hatte und was er darauf mit dem Medallion angestellt hatte. Hermine zufolge hatte diese Erinnerung sie einen kleinen Schritt auf der Suche nach den Horcruxen weitergeführt, auch wenn Harry nicht genau verstand, in welcher Hinsicht sie das meinte. Darauf hatte sie ihnen erklärt das Voldemort vermutlich mächtige Schutzzauber auf seine Horcruxe gelegt hatte, nachdem es ihm bewusst wurde, dass manche Menschen trotz seiner Schutzbarrieren seine Horcruxe an sich nehmen konnten, ohne das diesen etwas zustieß. Das leuchtete Harry zwar sofort ein, doch besonders glücklich darüber war niemand, denn das letzte was sie gebrauchen konnten, waren noch mehr unlösbarer Rätsel und Schutzbanne.

Um halb zehn trafen sie sich alle wie vereinbart im Gemeinschaftsraum und machten sich mir ihren Koffern und Taschen im Schlepptau auf den Weg zu Folkers Büro im dritten Stock. Folker erwartete sie bereits mit einem breiten Lächeln, hielt ihnen den Beutel mit Flohpulver entgegen und wünschte jedem von ihnen schöne Weihnachten, bevor er in den aufzüngelnden Flammen verschwand, dass aufloderte, sobald man eine Hand voll Flohpulver in den Kamin warf. Als letztes war Harry an der Reihe, stellte seinen Koffer, Besen und Hedwigs Käfig in Position und wandte sich ein letztes Mal an seine Lehrerin. „Professor, werden Sie Weihnachten in Hogwarts verbringen?“, fragte er neugierig. Er wusste nicht woher er sich die Stirn nahm, sie danach zu fragen, denn obwohl sie einst die beste Freundin seiner Mutter gewesen war, war sie trotz allem noch seine Lehrerin und im Grunde ging ihm ihr Privatleben nichts an. Doch Folker schien die Frage nichts auszumachen und lächelte Harry an. „Vermutlich hier in Hogwarts, aber Molly und Arthur haben mir bereits den Vorschlag gemacht dass ich euch in den Ferien einmal besuchen komme, und ich habe mit Freude zugesagt, andererseits hat mich auch Karl Englert eingeladen und ich darf meine beiden Sprösslinge nicht vergessen, die werden sauer sein, wenn ich mich nicht melde“, zwinkerte sie ihm zu. Harry nickte ihr zu, trat in den Kamin und hielt sich an seinem Hab und Gut fest. „Schöne Weihnachten, Professor“, sagte er, bevor er seine Hand mit Flohpulver in den Kamin warf und rief: „Zum Fuchsbau.“ Rasend schnell um sich selbst drehend, kam er mit Russ bedeckt im Küchenkamin der Weasleys an und stolperte hinaus. „Harry, mein Schatz“, begrüßte ihn Mrs Weasley und zog ihn in eine herzige Umarmung. „Bin ich froh das du wohl auf bist, die anderen habe ich bereits nach oben geschickt damit die ganzen Koffer nicht im Weg herum stehen, am besten du gehst auch gleich nach oben.“ Harry folgte Mrs Weasleys Anweisung und trat hinaus in den Flur. „Wingardium Leviosa“, sagte er und richtete seinen Zauberstab auf seine Habseligkeiten. Der Koffer, Besen und Hedwig mitsamt Käfig schwebten die Treppe hinauf und Harry dirigierte sie mit dem Zauberstab zu Rons Zimmer. Als er die Tür öffnete wäre er beinahe über Rons Koffer gestolpert, der direkt vor der Tür lag. Als er sich umblickte erkannte er etwas verdutzt das ein drittes Bett in Rons Zimmer gequetscht worden war, was an dem Platzmangel beigetragen hatte. Auf diesem Bett saß mit verschränkten Armen Draco Malfoy und sah sich verächtlich in dem kleinen und engen Zimmer um. Ron saß auf seinem eigenen Bett und funkelte Draco wütend an. „Was ist denn hier los? Ich dachte Draco hätte ein eigenes Zimmer?“, fragte Harry und stieg über den Klamottenhaufen und die ganzen Koffer hinüber zum Fenster. „Ich hatte ein Zimmer“, brummte Draco. „Aber Weasleys Brüder, dieser Peter und dieser Charlie haben mein Zimmer bekommen, indem ich zuvor geschlafen habe.“ „Er heißt Percy und nicht Peter“, knurrte Ron. „Und nur zu deiner Information, es ist weder dein Zimmer gewesen, noch bin ich genau wie du glücklich darüber, dass meine Mum dich in meinem Zimmer einquartiert hat.“ „Wenn man das überhaupt Zimmer nennen kann, erinnert mich viel mehr an eine Abstellkammer!“, spottete Draco und sah hinüber zum vollgestellten Schreibtisch. Ron machte anstallten sich auf ihn zu stürzen, doch Harry hielt ihn zurück. „Ron beruhig dich, hör doch gar nicht hin, du kennst ihn doch, er will dich nur provozieren.“ Draco schnaubte selbstgefällig. Nachdem sie alles wichtige verstaut hatte und Mrs Weasley nicht Gefahr lief sich den Hals zu brechen, sobald sie Rons Zimmer betrat und einem kleinen Mittagessen, dass sie zubereitet hatte, verkündete Ginny den Vorschlag hinunter in Dorf Ottery St. Catchpole zu laufen, da ihnen ja die Idee gekommen war, einmal die Muggelbibliothek aufzusuchen, um nach Waisenhäusern in Großbritannien zu fanden. Draco hatte es wiedereinmal wiederstrebt sie zu begleiten, doch nach Hermines und Ginnys zornigen Blicken gab er schließlich doch nach und trottete lustlos hinter ihnen her. Sie schlugen den selben Weg ein, wie damals an dem Nachmittag als Harry auf Serenety gestoßen war. Er war der Schlange zwar heute noch nicht begegnet, denn wahrscheinlich war sie gerade auf Jagd, aber nach Mrs Weasleys Worten zu urteilen, schien sie die Schlange ins Herz geschlossen zu haben, da sie ihr die Plagerei mit den Gartengnomen und anderem Ungeziefer abnahm. Fred und George hatten sich allerdings beschwert, da sie nun keine Gnomen mehr als Weihnachtsengel an den Baum hängen konnten, da die Schlange so wie es schien bereits alle gefressen hatte. „Wisst ihr was“, sagte Ron und kickte einen golfballgroßen Stein vor sich her, während sie den Pfad hinunter zum Dorf spazierten. „Ich lebe ja jetzt schon fast achtzehn Jahre hier, aber ich bin bis jetzt nur einmal in meinem Leben unten im Dorf gewesen.“ „Das kommt wahrscheinlich daher, weil dir Fred und George als du sechs warst, erzählt haben, dass in Muggeldörfern Monster aus den Gullis springen, wenn man zu nahe an sie vorbeiläuft“, erinnerte ihn Ginny und Hermine brach in röhrendes Gelächter aus, was ihr einen feuerroten und wütenden Blick von Ron einheimste. Unten im Dorf mussten sie sich den Weg zur Bibliothek erfragen, denn weder Ron noch Ginny waren jemals in der Nähe der Bibliothek gewesen, denn nur Mr Weasley hatte ihnen mal davon berichtet. Die Leute die sie fragten wiesen ihnen zwar freundlich den Weg, doch alle musterten sie mit einem schrägen Blick, fast so, als ob Harry und die anderen eine andere Sprache sprechen würde, und die Menschen versuchten herauszufinden um welche Sprache es sich handelte. „Sie wissen, dass Ron und ich Weasleys sind“, flüsterte Ginny in Harrys Ohr, der sie bei der Hand hielt. „Sie halten unsere Familie für Verrückt, weil ständig merkwürdige Sachen passieren, wenn sie unserem Haus zu nahe kommen – Muggelabwehrzauber, weißt du – und Dad hat außerdem eine Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen mit seinem ständigen Muggelwahn. Er ist hier ziemlich bekannt, weißt du.“ Dank der Wegweisungen der Muggel kamen sie schließlich recht schnell an ihrem gewünschten Ziel an, obwohl sie eine fast zehnminütige Rast ansetzen mussten, in der Hermine und Harry versuchten dem verächtlichen Draco und dem total verwirrten Ron zu erklären, was es mit einem Fahrrad auf sich hatte, dass in der Nähe einer Straßenlaterne angekettet war, damit es nicht gestohlen wurde. Draco wollte einfach nicht glauben, dass Muggel dazu in der Lage waren auf zwei dünne Gummirädern, einem Lenker und ein paar Eisenstangen die miteinander verschmolzen waren, durch die Gegend zu fahren und Ron wollte unbedingt dieses „Zwei-Räder-Klingel-Dings“, einmal ausprobieren, denn so schwer sah es eigentlich nichts aus. „Muggel haben eben ihre Tricks und Kniffe gelernt, wie sie ohne Zauberei zurechtkommen“, erklärte Hermine dem ungläubigen Draco, der das Fahrrad misstrauisch beäugte. Nachdem sie die Bibliothek erreicht hatten, hieß sie Hermine mit einem Finger an den Lippen leise zu sein. Harry konnte Ron hinter sich leise maulen hören: „Ich weiß, wie man sich in einer Bibliothek verhalten muss, so große Unterschiede gibt es da zwischen Muggeln und Zauberern auch wieder nicht.“ Die Bibliothek war sehr geräumig und mit gemütlichen Stoffsesseln und kleinen Tischen ausgestattet. Neben dem Eingang stand der Empfangschalter an dem zwei Frauen mit raschen Fingerbewegungen über die Tastaturen ihrer Computer tippten und ein älterer Mann sich mit Kunden unterhielt, die entweder ein Buch zurückgeben oder sich eines ausleihen wollten. Das Gebäude war im Gegensatz zur Hogwartsbibliothek sehr modisch eingerichtet und die Wände bestanden zum Teil fast nur aus Glas, sodass man in die verschiedenen Abteilungen hindurchsehen konnte. Die Regale zogen sich sowohl an den Wänden, als auch in den Gängen der Räume entlang. Der Boden war aus weißen Fliesen und an einer Wand waren Tische mit Computern aufgestellt, vor deren Bildschirm ein paar Leute arbeiteten. Ein Aufzug und eine große Treppe führte einen in die oberen Stockwerke und es gab sogar eine Cafeteria im Erdgeschoss, in welcher sich vor allem Senioren aufhielten und sich einen Cafe genehmigten während sie mit den Nasen in ihren Büchern steckten. Harry musste sich ein Lachen verkneifen, bei dem Gesichtsausdruck den Ron, Ginny und Draco aufgesetzt hatten, als wären sie in eine andere Dimension voll fremdartiger Lebewesen und Kulturen geraten. „Was ist denn das?“, flüsterte Draco schockiert und deutete auf eine große, bunte Spielburg, die in einer Ecke stand und mit Kissen, einem kleinen Tisch und dazu passenden Stühlen ausgestattet war. „Das ist für kleine Kinder, zu herumtoben, damit sie die Erwachsenen nicht beim lesen oder suchen nach Büchern stören“, erklärte Hermine. Harry konnte schon beinahe bildlich mit ansehen, was sich in Dracos Kopf abspielte. Bestimmt stellte er sich gerade die Hogwartsbibliothek vor, die eine Spielecke für die kleinen Erstklässler zur Verfügung stellte, während die älteren Schüler büffeln mussten. Hermine sah sich kurz nach allen Seiten um, bevor sie sich den vier anderen zuwandte und flüsterte: „Hört mal, am besten wir teilen uns auf und suchen in verschiedenen Abteilungen nach etwas nützlichem, keiner von uns kennt sich hier aus, also ist es das beste, wenn jeder wo anders nach einem brauchbaren Buch sucht.“ „Und woher soll ich wissen, wo ich suchen muss?“, fragte Draco erschrocken. Anscheinend war sein größter Albtraum allein in der Muggelwelt zu stranden zur Wirklichkeit geworden. „Da oben hängen Schilder“, erklärte Hermine und deutete an die Decke über jedem Regal. „Darauf stehen die Themen der Bücher die hier angeboten werden, du musst einfach nur lesen, in welcher Abteilung du dich im Moment befindest.“ Draco kniff die Augen zusammen und versuchte die kleine Schrift zu entziffern, die auf einem der gelben Plakate stand. „Was soll das heißen? Romantik... Dramas... Romane... so was lesen Muggel? Wo sind die ganzen Bücher für die Schule?“ „Du kannst eine Muggelbibliothek nicht mit der in Hogwarts vergleichen, Draco“, sagte Hermine geduldig. „Die beschäftigen sich auch mit ganz anderen Dingen, nicht nur mit Schule – und außerdem gibt dafür auch eine Abteilung.“ Sie verabredeten, sich in einer halben Stunde wieder zu treffen und herauszufinden ob sie etwas brauchbares herausgefunden hatten. Harry schlenderte durch die Regalreihen und zog hier und da mal ein Buch heraus, indem vielleicht etwas über Waisenhäuser in Großbritannien stehen könnte. Er hatte sich für die Abteilung „Englische Kultur“, entschieden, ging langsam durch die Reihen, der leicht verstaubten Bücher und las die winzigen Buchtitel auf den Buchrücken. Keines davon sah besonders ansprechend aus. Nach fast zwanzig Minuten verlor er langsam die Geduld, griff sich das erst beste Buch und setzte sich an einen polierten Holztisch der in der Ecke stand. Von seinem Platz aus, konnte er einen flüchtigen Blick auf Ron erhaschen, der sich in der Kinderabteilung befand und mit neugierigem Blick ein Bilderbuch durchblätterte, auf dem ein Maulwurf und etwas das wie ein Regenwurm aussah abgebildet war. Ron schien zu merken das Harry ihn beobachtete und warf ihm einen Blick zu, bevor er mit dem Bilderbuch in der Hand zu ihm hinüber huschte und sich leise neben ihn setzte. „Hast du was gefunden?“, flüsterte Harry eindringlich. „Nö“, erwiderte Ron und verkniff sich ein Gähnen. „Ich hab überall geguckt, hab sterbenslangweilige Bücher durchgeblättert, in denen es um alles mögliche ging, nur nicht um das was mich interessiert hätte, deswegen hab ich’s aufgegeben.“ „Und wozu warst du in der Kinderabteilung?“, sagte Harry und deutet auf das Bilderbuch. „Ach das.“ Ron zuckte mit den Schultern. „Weiß auch nicht, irgendwie hat mich dieses Buch angesprochen... ein sprechender Maulwurf schließt Freundschaft mit einem sprechenden Regenwurm, der Angst vor Wasser hat... so etwas lassen die Erwachsenen ihre Kinder lesen, kein Wunder das sie Zauberer für verrückt halten, wenn die schon ihre Kinder mit solchen verrückten Geschichten aufwachsen lassen. Aber was ist mit dir, hast du was gefunden?“ Harry zeigte ihm das Buch. „Wenn wir Glück haben, steht vielleicht was brauchbares drin“, sagte er und blätterte durch die Seiten. Ron hatte beschlossen nach den anderen zu sehen und ließ Harry am Tisch zurück. Das Buch zeigte eine Menge Bilder, überwiegend Staturen und manchmal auch wichtige Gebäude wie zum Beispiel das weiße Haus in den U.S.A. Gerade als Harry sich fragte ob er nicht doch noch einmal nach einem anderen Buch suchen sollte, blätterte er das letzte Kapitel des Buches auf und hielt verblüfft inne. Das Kapitel trug den Namen „Die berühmtesten Waisenhäuser Großbritanniens.“ Harry klappte aufgeregt das Kapitel auf und warf zuerst einen kurzen Blick zurück auf den eigentlichen Titel des Buches „Berühmte Denkmale“, hieß es auf dem Buchdeckel. Er klappte erneut das besagte Kapitel auf und begann sehr langsam sich durch die Seiten zu arbeiten. Es waren von mehreren Waisenhäusern die Rede, jedes mit einem Foto abgelichtet und einem kurzen Informationstext darunter beschrieben. Harry blätterte die vorletzte Seite um und sein Atem setzte für einen kurzen Moment aus. Er erkannte es sofort, es sah genauso aus, wie damals im Denkarium, als er Tom Riddles Vergangenheit besucht hatte. Das Bild eins alten Gebäudes sprang regelrecht in seine Augen. Das Foto war schwarz-weiß, doch es war sich ganz sicher, dass es sich um das Waisenhaus handelte in dem Voldemort aufgewachsen war. Es sah genauso aus wie er es in Erinnerung hatte. Darunter waren einige Zeilen geschrieben und Harry las sie sich rasch durch:

„Zu einem der berüchtigten Waisenhäusern das jemals in Großbritannien erbaut wurde, gehört das St. Agatha Waisenhaus in der Baakerstreet, in London. Die Gründerin Agatha McGordion ließ 1856 ein Waisenhaus erbauen, in welchem sie sich um verwaiste und verarmte Kinder kümmerte und aufzog. Die Gründerin starb jedoch 1905 und an ihrer Stelle wurde Josefine Cole die neue Eigentümerin des Waisenhauses. Berüchtigt wurde das Waisenhaus vor allem durch die unzähligen Gesichten die noch heute über es bereichtet werden. Die wohl berühmteste Geschichte spielte sich angeblich 1915 ab, als ein junges Mädchen, am Silvesterabend hochschwanger, die Stufen des Waisenhauses empor wankte und um Einlass bat, damit sie ihr ungeborenes Kind auf die Welt bringen konnte. Noch in der selben Nacht brachte das arme Mädchen ihren Sohn auf die Welt und verstarb nur eine Stunde danach. Doch noch andere Spekulationen herrschen über dieses Gebäude. Um 1925 verschwand eines der Kinder spurlos, die Polizei fand weder Anhaltspunkte eines Verbrechens noch irgendeine andere Spur, bis nur zwei Tage später das verschwundene Kind, plötzlich völlig verstört wieder auftauchte und in psychologische Behandlung übergeben musste. Nur ein paar Jahre später ereignete sich abermals ein ähnlicher Vorfall. Diesmal verschwanden zwei der Kinder eines Nachtmittags während eines Ausflugs und kamen Abends ebenfalls völlig verstört und verwirrt wieder Zuhause an. Augenzeugen behaupten das in St. Agatha Geister umherirren und es heimsuchen sollen, bis zum heutigen Tag. 1960 wurde St. Agatha wegen Einsturzgefahr und Geldmangels wurde schließlich geschlossen und steht bis heute unter Denkmalschutz, obwohl die Bewohner der Nachbarschaft sich nicht erklären können, warum man so ein gefährliches Gebäude nicht abrisse. Jegliche Besichtigungen sind absolut verboten und unter eigener Gefahr.“

Da war er. Der Beweiß. Das Waisenhaus existierte wirklich noch und nicht nur das, Voldemort hatte es geschafft sich in einem Muggelbuch zu verewigen. Dieses Mädchen von dem hier die Rede war, war mit Sicherheit Merope Gaunt, Voldemorts Mutter. Und auch die Geschichten über die verschwundenen Kinder konnte er mit Voldemort in Verbindung bringen, nachdem was er alles von Dumbledore erfahren hatte und schlussendlich die letzten beide Sätze. Die Bewohner beschwerten sich, dass das Waisenhaus nicht abgerissen wurde und wunderten sich weshalb man es unter Denkmalschutz gesetzt hatte. Wenn ihre Theorie, das sich der Horcrux im Waisenhaus befand, stimmte, dann hatte Voldemort ganz bestimmt einen Fluch über das Gebäude gelegt, damit niemand eintrat oder wagte es abzureisen. Und jetzt wussten sie sogar, wo sich das Waisenhaus befand. In der Baakerstreet in London. Harry sprang auf, klemmte das Buch unter den Arm und eilte hinunter zu Empfangschalter. Als er um eine Ecke bog, stieß er schmerzhaft mit Hermine zusammen, die ebenfalls auf dem Weg war, ihn zu suchen. „Hermine“, keuchte Harry und hielt ihr das Buch mit dem aufgeschlagenen Kapitel unter die Nase. „Ich... ich h-hab es gefunden!“ Hermine nahm ihm neugierig das Buch aus der Hand und begann zu lesen, und Ron und Ginny die ihr gefolgt waren, lasen über ihre Schulter hinweg mit, nur Draco fehlte. Nachdem Hermine zuende gelesen hatte, ließ sie das Buch zuschnappen und sah Harry ins Gesicht. Ihre Augen glitzerten merkwürdig und sie lächelte triumphierend, auch Ginny schien zu verstehen, dass sie ihrer Mission einen großen Schritt näher gekommen waren und grinste Harry an, nur Ron schien wieder einmal nicht begriffen zu haben über was sich die drei freuten und nahm Hermine das Buch aus der Hand, um noch einmal den Text durchzulesen, und dann begriff auch er. „Boah, voll krass“, sagte er nur. „Das ist es“, rief Hermine leise aus. „Das ist es, Harry. Ich bin mir ganz sicher, der Horcrux ist in diesem Waisenhaus. Oh, natürlich jetzt ergibt alles einen Sinn.“ Sie schnappte Ron das Buch aus der Hand und eilte hinüber zum Empfangschalter um sich das Buch für zwei Wochen auszuleihen. „Wo ist eigentlich Draco?“, fragte Harry und sah sich um. „Dort drüben“, kicherte Ginny amüsiert. „Ob du es glauben willst oder nicht, aber Mr Malfoy hat gefallen an Computern gefunden.“ Sie führte Harry um ein weiteres Regal und deutet auf die mit Computern ausgestatteten Schreibtische. An einem davon saß niemand anderes als Draco Malfoy und tippte langsam wie eine Schnecke Wörter in den Computer und scrollte mit der Maus unkontrolliert über den Bildschirm. „Was machst du da?“, fragte Harry laut. Draco blickte über die Schulter. „Hey, Potter, komm mal her, erklär mir mal, wie das geht.“ Harry stöhnte genervt auf, entschied sich jedoch dazu, Dracos Wunsch nach zu gehen. „Was ist?“, wollte er wissen. „Sag mir mal, was ich da machen muss“, befahl Draco und hämmerte mit dem Zeigefinger auf die Leertaste. „Du hast ein Dokument geöffnet“, erklärte Harry und betrachtete den weißen Bildschirm. „Das bedeutet du kannst auf dem Computer schreiben... alles was du willst... Geschichten, Hausaufgaben, Nachrichten, Tabellen, Bilder... eben alles mögliche.“ „Ich kann wirklich alles schreiben was ich will?“ „Ja!“ „Wart mal, dass muss ich ausprobieren.“ Er tippte fast zwei Minuten lang auf den Tasten der Tastatur herum und Harry konnte lesen was er schrieb: „Ronald Weasley ist ein hirnloser, hässlicher Troll, der nicht Quidditch spielen kann!“ Stolz betrachtete Draco sein Werk. „Voll cool!“, grinste er heimtückisch. „Hol mal Weasley her, Potter, der soll sich das ansehen.“ „Nein“, sagte Harry bestimmt. „Komm jetzt, wir gehen.“ Und er zog Draco mit sich, der dem Computer einen letzten sehnsüchtigen Blick zuwarf und verließen die Bibliothek, während die anderen drei bereits auf sie warteten.

Der Weihnachtsmorgen brach kalt und neblig an. Über Nacht hatte es nochgeschneit und das Haus der Weasleys in eine eineinhalbmeterhohe Schneedecke gehüllt. Die Dächer sahen aus wie ein klacksierter Kuchen und aus den vier Kaminen quoll dampfender Rauch. Das Wohnzimmer sah aus, als wäre eine von Fred und Georges Weihnachtswundertüten explodiert. Überall hingen goldene und rote Girlanden und Duftkerzen schwebten in der Luft. Der Beistelltisch war beladen mit mindestens dreißig verschiedenen Plätzchensorten und am Kamin hingen für jeden einzelnen Weasley und Weihnachtsgast eine lange Socke über dem Feuer. Der feierlich geschmückte Weihnachtsbaum stand in einer Ecke und auf der Spitze hing nun, da Fred und George keinen Gnom mehr finden konnten, die kleine Braut die auf Fleur und Bills Hochzeit auf dem Hochzeitskuchen gestanden hatte, nur hatte sie jetzt noch kleine Engelsflügelchen angeklebt bekommen. Das einzige was nicht wirklich zur weihnachtlichen Atmosphäre passte, war die riesige Schlange die auf dem Kaminvorleger friedlich zusammengerollt schlummerte. Ab und zu ließ sie ihren Peitschenschwanz hochschnellen, wenn der arme Krumbein es wagte mit der Pfote nach ihrem Kopf zu fassen und dabei ein lautes miauen von sich gab. In den oberen Stockwerken war noch alles ruhig, aber nicht mehr lange...
„HEY LEUTE, WACHT AUF, ES IST WEIHNACHTEN!“ Mit einem Schlag war Harry hellwach und saß kerzengerade im Bett. Draco neben ihm hatte sich zur Seite gedreht und den Kopf unter dem Kissen begraben um den Lärm zu dämpfen, da der kleine Pic in diesem Moment wie verrückt anfing zu zwitschern, und sowohl Hedwig als auch Dracos Uhu laut kreischend erwachten. Ron stand in seinem kastanienbraunen Hochwasserschlafanzug und verwuschelten Haaren auf seinem Bett, das gefährlich zu knacken begann, doch Ron achtete nicht darauf und ließ es sich nicht nehmen, nach einer von den Weihnachtswundertüten zu greifen und sie mithilfe seines Zauberstabs explodieren zu lassen. Ein Knall ertönte und schon lag Draco auf dem Boden und Harry und Ron sahen so aus, als wäre über sie ein Vulkan mit Lametta, Klietzer und Luftschlangen ausgebrochen. „Mann, die Dinger sind ja echt gefährlich“, staunte Ron und sah auf sich hinab, der aussah wie ein menschlicher Weihnachtsbaum, doch im nächsten Moment musste er sich rasch zur Seite ducken, damit ihn der Hausschuh verfehlte, den Draco vom Boden aus nach ihm warf. Mit einem einfachen Verschwindezauber ließ Harry das Chaos um sie herum sich in Luft auflösen und sah auf sein Bettende hinab. Ein schöner Haufen an Weihnachtsgeschenken stapelte sich an seinem Fußende und Ron war bereits fleißig damit beschäftig seine Pakete aufzureisen. Dieses Jahr hatte Harry eine ziemlich große Beute gemacht. Vor allem Fred und Georges Geschenk, ein
„kauf-ein-leben-lang-kostenlos-bei-uns-ein-Gutschein“ zählte nun zu seinem stolzen Besitz. Er hatte zwar nicht die leiseste Ahnung warum und wie Ron es geschafft hatte, aber er hatte ihm doch tatsächlich das Bilderbuch aus der Bibliothek besorgt, doch Ron zufolge sei dieses Buch wirklich sehr leerreich und er habe nun den Sinn seines Lebens verstanden. Natürlich durfte der handgestrickte neue Pulli von Mrs und Mr Weasley nicht fehlen, einen Korb voller Leckereien von Hermine und ein silbernes Armkettchen von Ginny, nicht so auffällig wie das, das Ron letztes Jahr von Lavender Brown bekommen hatte, da Ginny wusste, das Harry so etwas nicht mochte und anziehen würde. Nachdem sie ihre Geschenke ausgepackt hatten, zogen sie sich an und gingen hinunter in die Küche. Mrs und Mr Weasley begrüßten sie alle feierlich und Mrs Weasley zog eines ihr Kinder und ihrer Gäste nach dem anderen in die Arme. Zu Harrys und Rons Vergnügen stellten sie fest, dass Draco sich zwar freute aber gleichzeigig auch schämte, als Mrs Weasley ihn an die Brust zog. Wahrscheinlich überlegte er es sich doch noch mal anders und gab zu, dass die Weasley-Familie eigentlich vollkommen in Ordnung war. Den Rest des gesamten Nachmittags verbrachten sie damit, sich im Garten eine beinharte Schneeballschlacht zu liefern. Draco hatte zwar zuerst den Sinn dieses Spiels nicht verstanden, doch kaum hatte ihn der erste Schneeball mitten im Gesicht getroffen, Urheber dessen war George, baute er sich eine Festung aus Schnee und bombardierte jeden mit Schneekugeln der ihm zu nahe kam. Nachdem sie steif gefroren, aber mit erhitzen Gesichtern an die heimischen Kaminfeuer zurückkehrten, gab es Nachmittagstee mit Plätzchen und Kuchen und Mr Weasley brachte sie alle zum Lachen, als er die Geschichte erzählte, wie er als sechzehnjähriger versucht hatte eine Muggelfrau davon zu überzeugen das nicht er, sondern eine Horte von fiesen kleinen Imps, koboldartigen bösartigen Wesen, zur Weihnachtszeit ihren Weihnachtsbaum geklaut hatten, doch zu seinem Unglück glaubte sie ihm kein einziges Wort und drohte ihm die Polizei zu rufen, oder den Wachhund auf ihn zu hetzen, wenn er nicht sofort verschwinde. Gegen Abend dann tauchten plötzlich einige Mitglieder vom Orden des Phönix im Fuchsbau auf und nahmen dankend Mrs Weasleys Einladung ab bei ihnen zu Abend zu essen. Während des Essens unterhielt sich Harry angeregt mit Percy, den Harry fragte, warum er nicht zusammen mit seiner Frau Weihnachten feierte. Doch Percy erklärte das Penelope im Moment mit ihrer Arbeit sehr beschäftigt sei und nicht frei bekommen habe, denn eigentlich wollte sie auch mit ihnen feiern. Zum krönenden Abschluss dieses Weihnachtstages rundeten Fred und George das ganze draußen im Hof noch mir ihrem Weaslys Zauberhaftes Zauberfeuerwerk ab. Die Farben und Formen des Feuerwerk waren unbeschreiblich schön, doch so laut, dass es in der Ferne eine kleine Lawine auslöste. Nach einem letzten Becher heißen Kakao und nachdem sich Lupin, Tonks, Moody der während des ganzen Abends Draco misstrauisch beäugt und der sich deswegen einen Platz soweit entfernt wie möglich von Moody ausgesucht hatte, Kingsley und Hagrid, der erst spät am Abend dazugestoßen war verabschiedet hatten, wünschten sie noch jedem gute Nacht und ließen sich in die Kissen fallen. Harry brauchte nicht lange um einzuschlafen, er hörte noch wie Ron neben ihn stöhnend auf seinem Bett zusammensackte und schon schlief er zufrieden ein. Was jedoch keiner von ihnen wusste. Weder die Weasleys, Harry, Hermine, Draco oder die anderen, war das sie die ganze Zeit über beobachtet wurden.

Als Harry erwachte wusste er sofort das etwas nicht in Ordnung war. Nicht nur George, dessen Silhouette er gerade noch in der Dunkelheit erkennen konnte, sich mit besorgtem Blick über ihn beugte und eine Hand auf seinen Mund legte um ihm zu bedeuten leise zu sein, gab ihm dieses Gefühl. Es war einfach schlicht und begreiflich die Tatsache das es totenstill im Fuchsbau war, was normalerweise nicht einmal um die Schlafenszeit der Fall war. Harry tastete nach seiner Brille auf den Nachttisch, setzte sie auf und erhob sich leise in seinem Bett. „Schhhhh!“, zischte George ganz leise und legte einen Finger auf die Lippen. Harry sah aus den Augenwinkeln wie Fred versuchte den schlafenden Ron so leise wie möglich aufzuwecken, während Draco bereits kerzengerade im Bett saß und sie den linken Unterarm krampfhaft festhielt, die blassen Augen weit aufgerissen. Fred schaffte es endlich Ron aufzuwecken, der verschlafen durch die Dunkelheit blinzelte und versuchte zu erkennen was los war. „Was ist denn jetzt -?“, fing er in seiner normalen Lautstärke an zu sprechen, doch Fred drückte ihm das Kissen vor den Mund. „Halt die Klappe, Ron!“, zischte er ihm flüsternd zu. Mucksmäuschenstill war es nun im Zimmer und jeder von ihnen lauschte angestrengt in der Dunkelheit, ob vielleicht ein verdächtiges Geräusch ertönen würde. „Spürt ihr das auch?“, fragte George murmelnd. „Hier stimmt was nicht. Es ist viel zu still.“ „Was soll der Quatsch, es ist immer still, wenn die Bewohner eines Hauses schlafen.“ „Stell dich doch nicht blöder an, als du bist Ron, du bist ein Weasley. Seit wann ist es im Haus der Weasleys jemals still gewesen?“, fauchte Fred. Er schlich zum Fester und späte vorsichtig aus den Vorhängen. „Nichts“, murmelte er gerade laut genug. „Rein gar nichts, nicht mal ne Maus flitzt rum.“ „Wir haben Winter, Fred!“ Doch Fred achtete nicht auf Rons protestierende Worte. „Nein, etwas stimmt nicht“, wiederholte er langsam. „Jemand ist hier im Haus, der nicht hier her gehört.“ „Was machen wir jetzt?“, flüsterte Harry. „Was ist mit den anderen?“ Fred und George sahen sich an. „Hört mal her“, fing George an. „Fred und ich, gehen runter und schauen nach was los ist, auf dem Weg dorthin wecken wir die Mädchen und schicken sie zu euch, ihr bleibt wo ihr seid, habt ihr verstanden?“ „Du hast mir gar nichts zu befehlen“, widersprach Ron aufgebracht, achtete aber darauf zu flüstern. „Mich geht es genauso was an, wenn jemand in unser Haus einbricht.“ „Du tust was deine älteren Brüder sagen, sonst setzt’s Prügel, Ronald Weasley“, warnte Fred und deutete drohend mit dem Finger auf seinen jüngeren Bruder. „Passt auf die Mädchen auf, klar?“ Mit erhobenen Zauberstäben kutschten sich Fred und George vor die Tür, nickten sich ein letztes Mal zu und öffneten das Zimmer einen spaltbreit um hinaus auf den Flur sehen zu können, dann huschten sie wie zwei stumme Schatten hinaus und schloss die Tür geräuschlos hinter sich. „Was nun?“, hauchte Ron Harry zu. „Glaubst du da ist was dran?“ „Ich weiß nicht, aber irgendetwas stimmt nicht, das kann ich spüren“, antwortet Harry besorgt. „Ich schlage vor, wir vertrauen Fred und George einfach mal.“ Die Minuten zogen sich dahin, ohne das etwas passierte oder jemand sprach, bis plötzlich ein kaum hörbares Klopfen an der Tür ertönte. „Wir sind’s“, erklangt die leise Stimme von Ginny hinter der Tür und Harry öffnete sie rasch und ohne einen Ton von sich zu geben und schloss sie sobald Hermine durch die Tür geschlüpft war. „Wo sind Fred und George hin?“, fragte Ron sofort. „Sie wollen runter ins Erdgeschoss“, erklärte Ginny. „Auf den Weg hierher zurück, sind wir auf Bill, Percy, Fleur und Charlie gestoßen, die wollen das Haus ebenfalls durchsuchen. Wir haben sie gefragt und sie meinten auch, das ein merkwürdiges Gefühl sie aufgeweckt habe und das jemand hier sein muss.“ Hermine zog sich den Morgenmantel fester um die Schultern. „Bill hat uns befohlen, dass wir hier im Zimmer bleiben sollen“, flüsterte sie. „Bis sie nachgesehen haben, ob alles wieder in Ordnung ist.“ „Was ist mit euren Eltern?“, fragte Harry an Ginny gewandt. „Ich glaube, Percy wollte sie wecken“, erklärte sie. Die Zeit verging, doch es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, während sie warteten. Nicht passierte, nichts war zu hören, obwohl nun schon fast eine habe Stunde verstrichen war und niemand von den anderen gab ein Zeichen das alles in Ordnung war. Ron hatte angefangen im Zimmer auf und ab zu laufen, während Hermine sich in seinem Bett zusammenkauerte und Harry und Ginny sich zusammen an die Tür lehnten und lauschten ob sich etwas im Flur draußen bewegte. „Ich halt das nicht mehr aus“, meldete sich Ron nach ein paar Sekunden stummen hin und her wanderns. „Ich geh jetzt raus und schau selbst nach, was los ist.“ „Aber Bill hat gesagt -“, versuchte ihn Hermine zu erinnern. „Ich weiß, was er gesagt hat, aber willst du nicht auch wissen, was eigentlich los ist?“ Hermine schwieg. „Ich finde Ron hat recht“, meldete sich Harry und richtete sich wieder auf. „Wir gehen zusammen raus und teilen uns in zwei Gruppen, dann kann jeder einen Stockwerk absuchen.“ Ron und Ginny nickten, doch Darco schwieg und Hermine zitterte. „Hab keine Angst Hermine, wir sind ja zusammen“, versuchte Ginny sie zu beruhigen. „Genau und außerdem bin ja ich da“, sagte Ron und streichelte ihre Schulter. „Ich beschütze dich, Hermine.“ Ein flüchtiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Also gut, holt eure Zauberstäbe heraus“, befahl Harry und schnappte sich seinen eigenen unter dem Kopfkissen. Ganz vorsichtig öffnete er erneut die Tür, beugte den Kopf nach draußen und sah sich aufmerksam um. Nichts rührte sich, alles war ruhig und genau das machte Harry Angst. Er winkte die anderen hinaus und sie versammelten sich auf dem Flur. „Hör zu Ginny du, Hermine und Draco ihr seht nach ob in den oberen Stockwerken alles in Ordnung ist und ich und Ron gehen hinunter und sehen im Wohnzimmer und in der Küche nach.“ Doch Ginny verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich will mit dir zusammen gehen, Harry.“ „Ginny, dass ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt darüber zu diskutieren, wer mit wem geht.“ „Warum geht nicht Ron mit Hermine und Draco, er hat schließlich versprochen auf Hermine aufzupassen.“ Harry seufzte und warf Ron einen hilfesuchenden Blick zu, doch Ron sah ihn ahnungslos an und zuckte die Achseln. „Na schön“, seufzte er schließlich. „Dann geht Ginny mit mir, sobald ihr jemand verdächtigen ausgemacht habt, ruft uns, in Ordnung?“ Sie nickten und teilten sich auf. Ron, Hermine und Draco nahmen die Stufen ins obere Stockwerk und Harry und Ginny die Stufen nach unten. Die Holzstufen knarrten unter ihren Füßen, doch sonst war nichts zu hören. Nachdem sie den ersten Stock erreicht hatten, schlichen sie an der Wand den Flur entlang zur nächsten Treppe. Doch bevor sie die Treppe erreicht hatten, öffnete sich plötzlich vor ihnen eine Tür und eine Gestalt trat langsam heraus. Sofort richteten Harry und Ginny ihre Zauberstäbe auf die Person, doch als ein Stahl Mondlicht das Gesicht der Person erhellte, ließ er den Zauberstab erleichtert sinken. Es war nur Mrs Weasley und sie schien wohl auf zu sein. „Mrs Weasley“, rief Harry leise um sie auch ihn und Ginny aufmerksam zu machen, doch Ginny packte Harry plötzlich am Ärmel und keuchte verängstigt auf. „Ginny, was -?“ „Harry“, wimmerte sie. „Das ist nicht meine Mutter.“ „Was?!“ „Sie – sie sieht aus wie – wie meine Mutter, aber – sie ist es nicht – jedenfalls nicht mehr.“ „Was meinst du damit?“ Harry wandte sich erneut Mrs Weasley zu – und nun erkannte er, was Ginny meinte. Mrs Weasley hatte sich ihnen zugewandt, doch ihr Gesicht war ausdruckslos und zeigte keinerlei Regung. Ihr Augen waren leer und emotionslos. „Sie – sie steht unter dem Imperius-Fluch“, stammelte Harry. Plötzlich und ohne Vorwarnung richtete Mrs Weasley ihren Zauberstab auf die beiden und schoss einen Schockzauber nach ihnen. Harry packte Ginny am Arm und warf sich mit ihr gegen eine Tür, die sofort aufschlug und beide landeten schmerzhaft auf den Boden. Sie konnten Mrs Weasleys Schuhe auf den Boden auftreten hören, die sich ihnen langsam näherte. „Ginny such irgendetwas das uns Schutz bieten kann“, rief Harry und rappelte sich auf. Er half Ginny auf die Füße und sah sich hektisch in dem kleinen Raum um. Es war eine Art Abstellzimmer voller alter, kaputter Möbel, Eimern uns Besen. Ginny hechtete auf ein großen Beistelltischen zu, dem eines seiner Beine fehlte und stellte es so zurecht, dass Harry und sie hinter der Tischplatte Deckung suchen konnten. „Wir müssen deine Mutter irgendwie aufhalten“, sagte Harry verzweifelt und schon tauchte Mrs Weasley in der Tür auf und schloss abermals mehrer Schock- und Lähmflüche auf sie ab. Harry und Ginny kauerten sich hinter den Tisch. Lange würde der Tisch nicht mehr mitspielen, denn er bekam schon Risse. Harry hob ein wenig den Kopf und suchte nach einer Möglichkeit die ihnen helfen könnte. Da entdeckt er nur knapp einen halben Meter einen leeren alten Eimer aus Blech. Wenn er es schaffte ihn zu erreichen könnte er ihn als eine Ablenkung verwenden und Mrs Weasley mit einem Schockzauber belegen, sobald er sie mit dem Eimer abgelenkt hatte. Er versuchte den Eimer zu erreichen, doch er kam nicht dran. Es half nichts, er musste aufstehen um an ihn ranzukommen. Es musste schnell gehen. Er setzte sich auf die Knie und stürzte sich auf den Eimer. Er sah wie Mrs Weasley ihren Zauberstab auf ihn richtete und zum ersten Mal sprach sie einen Fluch laut aus, der sich seit letztes Jahr in Harrys Gehirn eingebrannt hatte. „SECTUMSEPRA!“ Ein weißer Lichtblitz schoss aus ihrem Zauberstab direkt auf Harrys Brust zu, dieser hob wie von selbst abwehrend den Eimer, zum Schutz, da sein Zauberstab noch hinter dem Tisch lag und im selben Moment als Mrs Weasley ihren Fluch aussprach, rollte sich Ginny hinter dem Tisch hervor, zielte mit ihrem eigenen Zauberstab direkt auf ihre Mutter und schrie: „STUPOR!“ Der Fluch traf Mrs Weasley genau in die Brust, doch das war noch nicht alles. Mrs Weasleys Fluch riss Harry den Eimer aus den Händen, doch anstatt das der Fluch Harry die Brust aufschlitzte, überkam ihm mit einem Mal wieder dieses vertraute Gefühl, dass er immer dann hatte, wenn er sein Flydum konzentrierte. Und dann tauchte es wieder auf. Dieses gleißende rosa Licht, dass aus seinem Körper selbst zu kommen schien. Vollkommen perplex sah Harry wie der Fluch mitten in der Luft stehen blieb, während das helle Licht Harry umgab wie eine Seifenblase. Der Fluch schwebte für wenige Sekunden auf der Stelle in der Luft, dann ebenso schnell schoss er wieder auf seinen Urheber zurück. „Nein!“, schrie Harry entsetzt, doch es war zu spät. Der Fluch traf Mrs Weasley und bohrte ihr ein Loch durch die Hand. Blut spritzte auf die gegenüberliegende Wand und Mrs Weasley gleich von zwei Flüchen getroffen schlug im Flur auf den Boden auf und bewegte sich nicht mehr. „Mum“, kreischte Ginnys und stürzte auf ihre Mutter. Sie hatte nicht bemerkt was mit Harry geschehen war. Harry kam auf die Beine und stürzte sich ebenfalls auf die bewusstlose Frau. Ihre Hand wies eine klaffende Wunde auf und blutete sehr stark. „Das wollte ich nicht“, sagte Harry verzweifelt. "Verdammt, das wollte ich nicht." „Ich weiß, mach dir keine Sorgen, Harry, so schlimm ist die Wunde nicht, mir müssen nur versuchen die Blutung zu stoppen“, beruhigte ihn Ginny und riss ein großes Stück Stoff von ihrem Schlafanzug. Harry tat es ihr gleich und zusammen wickelten sie die Stofffetzen fest um Mrs Weasleys Hand. Der Stoff färbte sich rasch blutrot, doch nach ein paar Minuten wurde die Blutung tatsächlich immer schwächer. Harry und Ginny griffen Mrs Weasley unter die Arme und schleiften sie in den Abstellraum. Mehr konnten sie im Moment nicht für sie tun und außerdem war sie hier erst einmal in Sicherheit. „Wer glaubst du hast sie mit dem Imperius belegt?“, fragte Ginny erschöpft. „Weiß nicht, aber bestimmt kein Freund“, erwiderte Harry. Sie nahmen sich bei der Hand und schlichen den Weg zurück hinüber zur Treppe die ins Erdgeschoss führte. „Weißt du was, Ginny, dass sind wirklich die krässlichsten Weihnachten die ich je erlebt habe“, flüsterte Harry und Ginny gluckste zustimmend. Sie hatten die Treppe erreicht und arbeiteten sich nun vorsichtig abwärts. Wo waren die anderen? Ist ihnen was passiert? Harry verspürte den Drang nach Ron zu rufen, aber hielt sich zurück, mit etwas Glück hatte Ron den Lärm der Kämpfenden von unten gehört. Harry hörte nichts, alles war ruhig, doch kaum hatte er den vorletzten Treppenabsatz erreicht wies er Ginny an, stehen zu bleiben und lauschte angestrengt. Da war doch was. Es hörte sich an wie ein Wimmern. Leise stiegen sie weiter die Treppe abwärts und als sie den letzten Absatz erreichten blieb Harry abrupt stehen. Unter ihnen im Flur erkannte er Fred und George. Fred saß mit angewinkelten Knien auf dem Boden und George lehnet sich schwach gegen die Wand und die Blicke beider war auf etwas gerichtet, dass fast direkt neben Harry sein musste und in ihren Augen spiegelte sich das blanke Entsetzen. Harry wusste nicht was oder war es war, auf den die Zwillinge starrten und er wollte es im Grunde auch nicht wissen. Am liebsten wäre er einfach wieder nach oben gestiegen und hätte nach Ron und den anderen gesucht, aber er wusste dass das jetzt unmöglich war. Er musste hinsehen, was auch immer Fred und Georges Aufmerksamkeit auf sie gezogen hatte, aber er wollte nicht. Er wollte wirklich nicht. Er wandte das Gesicht ab und seine schlimmsten Vorahnungen wurden bestätigt, als Ginny neben ihm, die die ganze Zeit über stirnrunzelnd Fred und George beobachtet hatte und nun ihrem Blick folgte, auf einmal laut aufstöhnte, sich fest in Harrys Arm krallte und auf den Stufen neben ihm laut schluchzend und schreiend zusammenbrach. Harry kniete sich neben sie und hielt sie in den Armen. Er wollte nicht hinsehen. Wollte es nicht wissen. Doch er musste. Er schloss die Augen, öffnete sie langsam und wandte den Kopf auf die Stelle auf die Fred und George noch immer wie gelähmt starrten. Einen Moment lang dachte Harry, jemand habe einen Sack über das Treppengelände an einem Seil festgebunden, der sich immer wieder um sich selbst drehte, doch als ein Stück des Mondes hinter den Wolken zum Vorschein kam und den Flur erhellte, sah Harry um was es sich handelte. Es war Percy. Leblos und kalt hing er an einem Strick um den Bauch gebunden über dem Treppengelände. Seine Augen waren leer und weit aufgerissen, der Mund leicht geöffnet und langsam floss Blut von einer Platzwunde am Kopf in Rinnsaalen sein Gesicht hinunter und tropfte von seinem Kinn auf den Boden und Arme und Beine hingen reglos an ihm hinab. Gelähmt und vollkommen unter Schock stehend starrte ihn Harry an, doch dann wurde er von einem plötzlichen lauten Ruf wieder geweckt. „HARRY!“ Er kannte diese Stimme. Donnernde Schritte von mindestens drei paar Füßen polterten die Treppe hinab auf sie zu. „RON! Ron, wir sind hier!“, schrie Harry, doch im selben Augenblick wünschte er sich, er hätte sich auf die Zunge gebissen. Sobald Ron hier war, würde er sehen was geschehen war. Würde Percy sehen. Ron und Hermine erschienen auf dem vorletzten Treppenabsatz und sahen zu ihnen hinunter. „Harry, ist alles in Ordnung? Du glaubst mir nie was oben passiert ist. Dad steht unter dem Imperius-Fluch und Charlie und Bill haben es gerade noch geschafft ihn aufzuhalten, sonst hätte er sich auf mich gestürzt und haben ihn geschockt und -“ „Ron...“, murmelte Harry. „Warte... dann haben wir den Krach von unten gehört und wollten nachsehen was geschehen ist und als wir im zweiten Stock waren, da -“ „Ron hör mir mal zu.“ „Ich bin doch noch gar nicht fertig... jedenfalls haben wir Mum gefunden und Hermine hat gemeint ihr habt wahrscheinlich gegen sie gekämpft, weil sie auch unter dem Imperius steht und dann -“ „RON!!!“, schnauzte Harry ihn an und Ron verstummte augenblicklich. Er schien Harrys Blick bemerkt zu haben, der nicht gutes verhieß und langsam nahm er eine Stufe nach der anderen nach unten. „Was?“, fragte er fast herausfordernd. Harry schwieg. Nun bemerkte Ron die vor stummen Schluchzern sich schüttelnde Ginny, dann erkannte er Fred und George, die sich nicht rührten. „Was ist los?“, fragte er nochmals und alle zuckten zusammen, als Hermine einen lauten entsetzen Schrei entfahren ließ und genau wie Ginny in Tränen ausbrach. „Hermine, was ist -?“ Doch Ron hatte es gesehen. Er verstummte mitten im Satz und betrachtete den leblos baumelnden Körper seines Bruder fast auf seiner Höhe. Stille, abgesehen von den heftigen Schluchzern der beiden Mädchen. Dann sprach Ron: „Das ist ein Witz“, sagte er kaum hörbar. „Das ist alles nur ein kranker Witz!“ Er sprang die letzten Stufen hinab und bevor ihn jemand aufhalten konnte, stürzte er sich auf Percy und zog und zerrte an ihm, damit sich das Seile löste mit dem er umschlungen war. „Ron, hör auf!“, keuchte Harry und sprang zu ihm hinab, packte ihn den Armen und versuchte ihn zurückzuziehen, doch Ron riss sich los. Nun reagierten auch Fred und George. Jeder von ihnen packte einen von Rons Armen und zog ihn von Percy weg. „Ron, beruhige dich!“, sagte George und umklammerte die Brust seines Bruders, der sich verzweifelt loszureisen versuchte. „Das bringt nichts.“ „Holt ihn darunter, holt ihn darunter!“, schrie Ron wie von Sinnen. „Ihr könnt ihn nicht so lassen. Er braucht Hilfe. Holt ihn runter!“ „RON!“, schrie Harry sogar noch lauter, als er. „PERCY, IST TOT!!!“ Schweigen. Harry hatte es ausgesprochen. Er hatte das ausgesprochen, dass er selbst nicht wahr haben wollte. Ron sah ihn mit leeren Augen an, als sehe er Harry zum ersten mal klar und deutlich vor sich. Dann sackten seine Beine zusammen und Fred und George ließen sich mit ihm gemeinsam auf den Boden nieder sinken. „Ist schon Kleiner“, flüsterte Fred und drückte den heftig schluchzenden Ron kurz an die Brust. „Wein ruhig, dass ist schon okay. Es wird alles wieder gut, Ron.“ Er tätschelte Rons Rücken und George erhob sich, um sich neben Ginny zu setzen und nahm sie in den Arm. „Was werden Mum und Dad nur sagen“, weinte sie. „Mum wird vor Kummer sterben wenn sie das erfährt!“ George antwortete ihr nicht.

Fünf Minuten später trafen auch Charlie und Bill ein, der die bewusstlose Fleur in den Armen trug, da Mr Weasley sie mehrere Male geschockt hatte, als er noch dem Imperius verfallen gewesen war. Beide mussten sich genau wie Ron hinsetzen, damit ihre Beine nicht nachgaben. Dann halfen sie mit vereinten Kräften Percy von dem Gelände zu befreien. Nun lag er da. Mit geschlossenen Augen und keinem Leben mehr in ihm. Ron der an der wand lehnte, schaffte es nicht einen weiteren Blick auf seinen Bruder zu werfen. „Ich hab mich ständig mit ihm gestritten“, flüsterte er, während Hermine neben ihm saß und ihren Kopf auf seine Schulter legte. „Ich hab es sogar manchmal genossen mit ihm zu streiten.“ „Ron, hör auf, du hast keine Schuld an dem allen.“ „Ich hätte netter zu ihm sein sollen.“ „Ihr seid Brüder und Brüder streiten sich nun auch mal“, redete Hermine streng auf ihn ein. „Sie hat recht, Ron“, sagte George leise. „Überleg mal, wie oft Fred und ich uns mit Percy in den Haaren hatten, weil wir ihn ständig provozierten und uns über ihn lustig gemacht haben. Glaub mir, dass würde ich auch gerne rückgängig machen, aber jetzt ist es zu spät.“ „Wie geht es Mum und Dad?“, fragte Fred und sah seine beiden ältesten Brüder an. „Sie schlafen noch“, erwiderte Charlie. „Wir müssen beide so schnell wie möglich ins St. Mungo bringen.“ „Ja, und Fleur auch“, stimmte Bill zu. Sie schwiegen. „Ich bring sie um“, gab Ron mit einem Mal laut von sich. „Ich bring sie alle um, das schwöre ich.“ Er rappelte sich auf die Beine. „Wo seid ihr, ihr verdammten Dreckskerle?!“, schrie er außer sich vor Zorn. „Zeigt euch, ich mach euch platt.“ Ein Knall ertönte und die Hauswand an die sie sich gerade noch gelehnt hatten, stürzte in sich zusammen. Hermine schaffte es gerade noch rechtzeitig sich in Sicherheit zu bringen, ansonsten wäre sie wahrscheinlich von einem Felsen erschlagen worden. Sie schrien und keuchten auf und Schutt und Staub verdeckte ihnen die Sicht, sie husteten und hielten sich die Hände vor die Augen. „Sososo, klein Weasley will uns also platt machen, habt ihr das gehört?“, ertönte eine weibliche, kalte und schnarrende Stimme. „Jetzt haben wir aber große Angst.“ Sie blinzelten und zogen dabei ihre Zauberstäbe hervor. Langsam lichtete sich der Rauch. Hinter der eingestürzten Wand, erkannten sie die dunklen Umrisse mindestens fünfzehn vermummter Gestalten. Ihre Gesichter hielten sie hinter Masken verborgen, doch ihre Zauberstäbe waren drohend auf sie erhoben. Todesser. Gesprochen hatte vermutlich die Anführerin der Gruppe. Bellatrix Lestrange.


So hoffe es hat euch gefallen. Der Teil mit dem Angriff im Fuchsbau stammt übrigens von einem Traum den ich mal vor zwei Jahren oder so hatte, ist aber noch nicht fertig und der zweite Teil des Traumes folgt noch die nächsten paar Tage. Ach ja, und es ist mir echt schwer gefallen Percy das anzutun, ich hab damals voll geheult. Ach ja und die Bibliothek ist nach der beschrieben die es in der Stadt in der ich wohne gibt.
Also bitte viele KOMMIS, JAAAAA????


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck