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Fanfiction

Harry Potter und das Geheimnis des Esmaids - Die Beste ihres Amtes

von LilyLee

Hey Leute es geht endlich weiter!!! Würde mich auf viele Kommis sehr freuen!!!

Harry schlief nicht gut in dieser Nacht.
Wieder einmal plagten ihn Träume, in deren Verlauf seine Eltern in einem hellen, grünen Blitz verschwanden, während Voldemort höhnisch lachte. Das Gesicht von Sirius erschien immer wieder und wieder im Spiegel und egal, wie laut Harry nach ihm schrie, Sirius konnte ihn nicht hören... und da war Dumbledore, der ihn von seinem Schreibtisch hinweg ansah... seine blauen Augen funkelten traurig über seine Halbmondbrille hinweg und Harry sah eine einsame Träne Dumbledores Wange hinab sickern.
"Autsch!"
Es war als ob ihm jemand einen Peitschenhieb in sein Gesicht versetzt hätte. Harry saß kerzengerade und schweißgebadet in seinem Bett und rieb sich die Stirn. Vor seinen Augen flammten kleine Lichter auf. Wütend riss er seine Bettvorhänge – in der Erwartung den Schulpoltergeist Peeves zu erblicken – auseinander … doch da war niemand. Im Jungenschlafsaal war es vollkommen ruhig, nur das leise, regelmäßige Atmen seiner Schulkameraden war zu hören. Harry schnappte sich seinen Zauberstab vom Nachttisch und stand auf. Irgendwer oder irgendetwas hatte ihn ziemlich unsanft aus dem Schlaf geweckt und er spürte noch immer das schmerzhafte Pochen auf seiner Stirn, stärker den je.
"Lumos", murmelte er.
An der Spitze seines Zauberstabs leuchtete ein kleines Licht auf, hell genug, um wenigstens etwas erkennen zu können. Er sah sich im Schlafsaal etwas genauer um. Nichts reckte sich. Doch plötzlich stutzte er. Ein schmaler Lichtstreifen fiel in das Zimmer. Die Tür des Zimmers war nur angelehnt. Mit drei Schritten war er bei ihr und stieß sie auf, den Zauberstab erhoben. Der Treppengang war völlig leer und auch der Gemeinschaftsraum schien wie ausgestorben. Er hielt kurz an der Tür inne.
Vielleicht war es ja auch nicht Peeves, sondern einer dieser frechen Erstklässler gewesen, die ihren ersten Abend an der Schule, damit missbrauchten, älteren Schülern auf die Nerven zu gehen. Doch nach ein paar Sekunden schloss er die Tür mit einem leisen Klickgeräuch und setzte sich zurück auf sein Bett. Doch gerade als er die Decke zur Seite zog um sich erneut schlafen zu legen, da rutschte etwas vom Bettrand und landete auf dem Boden. Harry bückte sich rasch und beleuchtete mit dem Zauberstab die nähere Umgebung. Es war ein Buch, das aufgeschlagen auf dem Bauch lag.
Harry hob es hoch, nahm es näher in Augenschein und erkannte das Fotoalbum seiner Mutter. Verwirrt starrte er es an. Wie konnte es sein, das dieses Fotoalbum einfach ohne Grund vom Regal fiel? Noch dazu genau auf seinem Gesicht landete, obwohl das Regal auf dem es stand, einen Meter von seinem Bett entfern an der Wand hing? Er drehte es auf die Rückseite, als glaubte er eine Lösung zu finden, aber da war nichts zu erkennen. Vermutlich war es doch Peeves gewesen. Der würde das irre komisch finden und außerdem passte es zu Peeves, sich gleich feige aus dem Staub zu machen. Harry beschloss, sich wenn nötig, beim Frühstück darüber Gedanken zu machen, schließlich war er hundemüde und sein Kopf dröhnte immer noch, also stellte er das Buch zurück auf seinen angestammten Platz und legte sich zurück in die Kissen in denen er fast sofort erneut in den Schlaf hinüber mit Träumen - voller huschender Schatten und roter Augen – schwebte.
An diesem Morgen, während des Frühstücks, erwachten ihre Lebensgeister nur langsam. Hermine redete nicht viel. Sie hatte ihr neues Verteidigung gegen die dunklen Künste Buch gegen den Milchkrug gelehnt um darin zu lesen und bestrich ihren Toast mit Erdnussbutter. Ron war völlig darin versunken, Spiegelei und Speck in seinen Mund zu schaufeln und Draco hatte gefallen darin gefunden, die anderen in seinem Umkreis mit seinem ständigen Genörgel auf die Nerven zu gehen. Erst beschwerte er sich, das er grässlich geschlafen hatte, weil irgendetwas – während er träumte, er würde Ron mit einer Keule hinterher jagen – auf seinen Bauch gesprungen war und ihn erschreckt hatte (Harry hatte bei diesen Worten aufgesehen). Danach verkündete er, dass der Weg vom Gryffindorturm bis hinunter in die große Halle viel zu lang und beschwerlich sei und in gerade diesem Augenblick hatte er bemerkt, dass das Essen am Gryffindortisch ganz anders schmecke als bei den Slytherins.
"Anders gut oder anders schlecht?", schmatzte Ron.
"Keine Ahnung", erwiderte Draco und drehte seinen Speck in der Gabel. "Anders einfach!"
In diesem Moment ertönte über ihren Köpfen ein Rauschen. Die Eulen, die die morgendliche Post brachten, kreisten über ihnen und suchten ihre Besitzer. Eine große Schleiereule ließ ein prallgefülltes Paket vor Nevilles Nase fallen - all die Dinge die er Zuhause vergessen hatte. Dracos Uhu – Andros – schwebte heran und ließ sich auf seiner Schulter nieder und keine Minute später tat es ihm Hedwig bei Harry gleich. Harry erwartete keine Briefe, schon gar nicht gleich am ersten Tag hier in Hogwarts. Hermine jedoch hatte ihren morgendlichen Tagespropheten entrollt und steckte der Eule, die ihn gebracht hatte, fünf Knuts in einen Lederbeutel, der an ihrem Bein befestigt war.
"Jemand, den wir kennen?", fragten Harry und Ron wie aus einem Munde. Hermine überflog kurz die Titelseite und genehmigte sich dabei einen Schluck von ihrem Kaffee. Keine Sekunde später, sprühte sie den gesamten Inhalt über den Tisch.
"Was ist los?", fragte Ginny nervös.
"Ja, wen haben Voldemort und die Todesser diesmal umgebracht?" setzte Harry düster hinzu.
"Nein, nicht Voldemort", japste Hermine. "Hier steht sie haben Ludo Bagman tot aufgefunden."
Ron verschluckte sich fürchterlich an einer weiteren Portion Spiegelei, sodass Ginny ihm schmerzhaft auf den Rücken klopfen musste, damit er nicht erstickte. Harry sah Hermine mit großen Augen an. "Aber wenn es nicht Voldemort war und auch kein Todesser, wer hat dann?"
"Hier steht, dass er ein übles Problem mit den irischen Kobolden gehabt hatte. Er schuldete ihnen einen Haufen Gold und hat es nie bezahlt. Anscheinend ist den Kobolden der Kragen geblatzt und sie wollten ihn mal ordentlich verprügeln. Sie sind auch schon verhaftet und in die Abteilung für Pflege magischer Geschöpfe gebracht worden, um verhört zu werden." Hermine sah von der Zeitung auf: "Jetzt hat Lupin wohl was zu tun", sagte sie. "Und eine Heilerin aus dem St. Mungo ist auch verschwunden. Miriam Strout!"
"Moment, ist das nicht die, die auf Lockharts Station gearbeitet hat?", fragte Ron stirnrunzelnd. "Die, die sie beurlaubt haben?"
Hermine nickte. "Sie ist nicht zurückgekehrt, steht hier."
"Seht mal", sagte Harry.
Folker ging am Gryffindortisch entlang und verteilte die neuen Stundenpläne. Schüler aus Zaubererfamlien sahen ihr ehrfürchtig hinterher, doch sie schien die Blicke nicht zu bemerken.
Bei ihnen angelangt, lächelte sie breit: "Die Stundenpläne für die Siebtklässler", sagte sie. "Einmal für Harry und Ron - einer für Hermine - und einer für Draco." Sie reichte ihnen die Pläne. Während sie ihren Plan begutachteten, teilte Folker die restlichen Stundenpläne aus.
"Nicht schlecht", frohlockte Ron. "Nach dem Frühstück zwei Stunden Verwandlung und danach nur eine Stunde den guten Flitwick, den Rest haben wir heute frei. Besser kann doch ein Montag nicht anfangen."
"Folker haben wir erst morgen", sagte Harry ein wenig enttäucht.
"Ha, da hab ich es besser", grinste Ginny und gab ihm einen verführerischen Kuss auf die Wange. "Ich habe Folker gleich nach dem Mittagessen!" Harry strich liebevoll eine Haarsträhne aus ihrem hübschen Gesicht und wollte gerade seine Lippen auf ihre setzten, als Draco gereizt sie Stimmung zerstörte: "Könnt ihr nicht mal mit diesem kitschigen Herumturteln aufhören, mir ist sowieso schon schlecht, wenn ich nur an den Berg Hausaufgaben denke, den McGonagall uns sicher heute aufgibt."
"Hey, Harry Zaubertränke ist am Mittwochnachmittag dran", sagte Ron. "Wie stehts", flüsterte er hinzu: "Gehst du zurück in den Raum der Wünsche und holst das Buch vom Prinzen?"
"Hör auf, ihn Prinz zu nennen!", erwiderte Harry glatt. "Das war schließlich nur Snape - ich weiß noch nicht - eigentlich widert es mich an, durch Snapes Hilfe so gut in Zaubertränke geworden zu sein!"
Nach dem Frühstück verabschiedeten sich Harry, Ron, Hermine und Draco von Ginny, die sich gerade mit ihren Freunden für Kräuterkunde fertig machte, und verließen zügig die große Halle. Als sie am Tisch der Slytherins vorbeikamen, ertönte abermals ein lautes Buhen und viele Slytherins zeigten mit dem Daumen nach unten, dem Mittelfinger nach oben oder riefen ihm hämische Bemerkungen entgegen. Draco beachtete sie nicht weiter und die vier nahmen den Weg über die Marmortreppe in den ersten Stock.
Vor der Tür ihres Verwandlungszimmers hatte sich bereits eine kleine Schlange aus Schülern gebildet. Als sie Harry und seine Freunde erblickten, gab es einen kleinen Tumult, als viele aus dem Weg sprangen um ihnen Platz zu machen. Die wenigen, die nicht mal mit der Wimper gezuckt hatten, waren DA-Mitgleider, die sie grüßten oder anlächelten. Die Tür des Klassenzimmers öffnete sich und Professor McGonagall erschien in der Tür, um sie einzulassen.
Sie setzten sich an ihre gewohnten Plätze vor dem Pult (was Draco offensichtlich entsetzte) und holten ihre Bücher, Federn, Tinte und Pergament aus ihrer Tasche.
Doch wie es zu erwarten gewesen war, fing McGonagall nicht sofort mit dem neuen Unterrichtsstoff an. Sie räusperte sich und sah aufmerksam in die Runde: "Ich freue mich und es erfüllt mich mit Stolz, zu wissen, das so viele von ihnen das nervenaufreibende Niveau eines UTZ Schülers in Verwandlung geschafft haben. Wie ich ihnen bereits gestern Abend, während des Festmahls, zu verstehen gegeben habe, werde ich sie weiterhin im Fach Verwandlung unterrichten."
Professor McGongall hielt kurz inne und fuhr dann fort: "Wie Sie natürlich auch alle wissen, finden dieses Jahr ihre UTZ-Prüfungen statt. Diese werden ähnlich verlaufen wie ihre ZAG-Prüfungen. Ihnen werden die Termine jeder einzelnen Prüfung einen Monat zuvor bekannt gegeben. Die theoretischen Aufgaben werden vormittags, die praktischen Nachmittags gestellt. In den Prüfungen werden Ihnen Aufgaben ab dem fünften Schuljahr gestellt, also bitte ich Sie ausdrücklich auch den Stoff der letzten beiden Jahre zu lernen. Ich warne Sie ausdrücklich vor: Der Lernstoff dieses Jahr ist schwieriger den je. Jeder der es für unnötig hält, seinen Beitag am Unterricht zu leisen, hat diesen Kurs sofort zu verlassen und wird höchstwahrscheinlich in der Prüfung durchfallen."
McGonagall hatte absolut recht behalten: Sie hätten nicht mit einem schwierigeren Thema anfangen können.
Sie teilte jedem von ihnen ein Schwarzweiß-Foto aus. Harry vermutete, dass diese Bilder von alten Tagesproheten waren, denn auf einigen Bildern bewegte sich z.B. Cornelius Fudge noch in seinem Amt als Minister oder Menschen, die Harry verrieten, dass sie 1751 gelebt hatten.
Die heutige Aufgabe bestand darin, die Person die sich auf dem Foto abbildete, ungesagt (‚Exacta personum’) in eine andere zu verwandeln. Harry hatte immer noch Schwierigkeiten, einen Zauberspruch ungesagt einzusetzen, aber wenigstens gelang ihm die Aufgabe besser als Ron. Er verriet Harry am Ende der Stunde, dass er eigentlich vor gehabt hatte, den komischen alten Kauz auf dem Bild, der aussah wie ein Chamäleon, in Malfoy verwandeln wollte, doch heraus kam nur ein Goldfisch der – da er ja kein Wasser hatte – immer wieder hoch in die Luft hüpfte und wieder auf den Boden des Fotos klatschte.
Harrys Abgebildeter, der irgendetwas über Einhörner faselte, sollte sich in Gilderoy Lockhart verwandeln (Ron hatte bei diesen Worten laut angefangen zu lachen und kriegte sich nicht mehr ein - zur Strafe hatte ihm McGonagall Sätze zum Schreiben aufgegeben: "Ich soll meine Zunge lieber dafür verwenden, Goldfische nicht sterben zu lassen.")
Der Typ verwandelte sich zwar in einen Menschen, aber wie es aussah nicht in Lockhart, sondern in jemanden, der Elvis Presley zum verwechseln ähnlich sah.
Wie vorauszusehen gewesen war, hatte Hermine es als Einzige geschafft, keine extra Hausaufgabe – Üben! – zu bekommen.
Nach dem Unterricht, als sie sich auf den Weg in ihr Zauberkunstklassenzimmer machten, war Draco noch immer damit beschäftigt, über McGonagall herzuziehen und Ron verkündete er wäre wirklich ernsthaft am überlegen, ob er sich nicht doch mit ihm anfreunden sollte.
Flitwick empfing sie mit seiner üblichen guten Laune. Heute behandelten sie das Thema, Blumen und Pflanzen mithilfe eines simplen Zauberspruchs zum Blühen und Wachsen zu bewegen. Hermine übte an einer blaublättrigen Topfpflanze, Harry, Ron und Draco jedoch an einem Sonnenblumenkern.
Harry dachte angestrengt: "Herbificus." Aus der Erde wuchs ein kleiner grüner Spross. Ganz langsam wuchs er in die Höhe. Eine Blüte faltete sich auf und zeigte ihre gesamte gelbe Pracht.
"Oh, sehr gut, Mr. Potter" lobte ihn der kleine Flitwick. Auch Ron und Draco schafften es nach einigen Sekunden, eine vollständige Pflanze hervorzubringen, auch wenn die von Draco schon nach einer Minute anfing zu verwelken.
Sie waren höchst zufrieden mit sich, doch das glückliche Strahlen ihrer Gesichter verblich alsbald, als Flitwick ihnen ebenfalls einen Berg an Hausaufgaben erteilte.
"Zweieinhalb Meter lange Aufsätze, je einen für McGonagall und für Flitwick, bis zur nächsten Stunde den ‚exacta Personum’ üben und noch eine Reflexion über diesen Pflanzenwuchszauber. Ich meine, haben die Lehrer eigentlich vor, uns auch mal schlafen zu lassen?", beschwerte sich Draco nach dem Ende der Stunde. "Wir sind gerade einmal einen Tag hier und schon habe ich mit Freiheitsberaubung zu kämpfen - kann man die Lehrer dafür eigentlich anzeigen?"
So konnten Harry, Ron und Draco nach dem Mittagessen nicht hinunter zum Seeufer schlendern um ein wenig die Sonne zu genießen, sondern machten sich auf in Richtung Gemeinschaftsraum, um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Hermine konnte ihnen keine Gesellschaft leisten, sie hatte nach dem Essen noch eine Doppelstunde alte Runen.
Harry kam mit dem Verwandlungsaufsatz nur äußerst langsam voran. Der Zauber war sehr schwierig und auch nach einigen Übungsversuchen gelang es ihm immer noch nicht vollends, die gewünschte Person auf das Foto zu zaubern.
McGonagall hatte in ihrer Stunde erklärt, dass der Zauber nur dann gelingen würde, wenn man mit ganzer Kraft an die Person dachte, in die sich der Abgebildete verwandeln sollte, doch es wollte Harry einfach nicht gelingen. Dauernd war er mit seinen Gedanken woanders.
Auch Ron hatte aufgegeben, da er ohne Hermines Hilfe kein Wort verstehen könne. Harry versuchte sich zu konzentrieren, aber seine Gedanken drifteten andauernd ab.
Ginny saß vermutlich gerade in Folkers Klassenzimmer und hörte eine ihrer spannenden Aurorengeschichten und Hermine hatte gesagt, sie würde auf die Horcruxe zurückkommen. Er traute Hermine zu, dass sie heute schon mit einleuchtenden Erkenntnissen über die Horcruxe für ihn aufwarten würde, doch bis jetzt war keine Zeit gewesen, das Thema anzusprechen.
Endlich, nachdem Ron es doch geschafft hatte, mit Hängen und Würgen seine Aufsätze zu vollenden, schwang das Portrait zur Seite und eine kleine Gruppe, bestehend aus Ginny und ihren Freunden traten ein. Auch Hermine war unter ihnen. Die Schar folgte Ginny, die sich zu Harry gesellen wollte.
"Folker", sagte Ginny mit leuchtenden Augen. "Ist einfach - unglaublich!"
"Nein", widersprach Colin Creevey atemlos. "Phänomenal. Irre!"
"Was habt ihr durchgenommen?", fragte Harry neugierig. Doch keiner schien fähig, die Stunde bei Folker zu schildern.
"Also jetzt habt ihr mich echt neugierig gemacht", sagte Ron. "Bin echt gespannt auf die morgige Stunde."
"Harry ich wollte noch - mit dir - über diese spezielle Sache reden", meldete sich Hermine und sah ihn viel sagend an. "Aber ich denke, der Ort ist nicht der am meisten passende."
Harry nickte und folgte zusammen mit Ron, Draco und Ginny Hermine in eine ruhige Ecke, wo sie sich ungestört von neugierigen Blicken der Mitschüler unterhalten konnten.
"Ich habe gestern Abend – wie ich dir gesagt habe – noch einmal über die Aufbewahrungsorte der Horcruxe nachgedacht.", flüsterte sie angespannt. "Also, ich bin mir inzwischen sicher, dass Voldemort sie an solchen Orten versteckt hält, von denen er glaubt, sie würden der edlen Herkunft der Horkruxe alle Ehre machen. Ich fasse mal zusammen..."
Hermine sah sie mit leuchtenden Augen an und vergewisserte sich abermals, ob sie auch ungestört waren. "Das falsche Medaillon war in der Hölle versteckt, dort wimmelte es nur so von heimtückischen Fallen, typisch Slytherin eben-"
Draco öffnete empört den Mund zum Protest, aber Hermine achtete nicht weiter auf ihn und sprach weiter: "Der Fundort des Medaillons ist mit einem Sumpf, aus dem Slytherin empor stieg, durchaus zu vergleichen und auch der Ring war nicht gerade in einem gemütlichen Unterschlupf zu finden. Du hast uns erzählt, dass Dumbledore fast gestorben wäre, als er diesen Horcrux zerstören wollte und nur – naja, eben nur Snapes Tränke ihn gerettet haben."
"War wohl für Snape eine reine Zaubertrank-Verschwendung", plapperte Harry dazwischen.
"Ja, aber darum geht es nicht", sagte Hermine geduldig. "Wir wissen vom sprechenden Hut, dass Rowena Ravenclaw als intelligent und schön bezeichnet wird, daraus schließe ich, dass Voldemort – Ron, jetzt reiß dich endlich mal zusammen – den Horcrux dort versteckt hält, wo er gerne war, sprich: wo er es schön fand, wo er sich wohl fühlte. Außerdem muss der Ort sehr trickreich gewählt sein, zumindest trickreich genug, damit ihn vermutlich niemand findet."
"Aber das kann doch überall sein", sagte Draco verzweifelt.
"Nein – kann es nicht", widersprach Harry langsam. "Ich kenne nur einen Ort, an dem sich Voldemort jemals wohl gefühlt hat, und der ist dieses Schloss – aber er hatte doch nie die Möglichkeit, einen Horcrux hier zu verstecken. Na gut, das eine Mal vielleicht, als er bei Dumbledore war, aber da ist er wutentbrannt rausgestürmt!"
"Wenn er sich nur in Hogwarts wohl gefühlt hat, dann bleibt wohl nicht mehr viel Auswahl", sagte Ginny. "Viel bleibt da nicht übrig, aber ich finde Draco hat in gewisser Weise Recht, das könnte wirklich überall sein, wenn es außer Hogwarts noch einen Ort gab, von dem wir nichts wissen."
"Darauf kommen wir später zurück", sagte Hermine. "Der Becher von Hufflepuff. Draco hat uns da wirklich weitergeholfen. Wenn Voldemort wirklich so denkt, wie Draco es sagt, dann müsste der Becher an einem Ort sein, den Voldemort verabscheut hat und den er wahrscheinlich nicht sehr großprotzig untergebracht hat, da Helga Hufflepuff ein sehr einfacher Mensch war und sich nicht viel aus Reichtum und Ruhm machte."
"Da fällt mir was ein", flüstere Harry aufgeregt. "Das Waisenhaus. Das Waisenhaus in dem Voldemort aufgewachsen ist. Er hat es gehasst!"
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Einrichtung noch existiert", widersprach Hermine mit gerunzelter Stirn. "Voldemort hat vor über fünfzig Jahren dort gelebt und da war es schon eine halbe Ruine. Das Gebäude müsste über hundert Jahre alt sein und Voldemort wäre es sicherlich zu gefährlich, wenn da noch jemand wohnen würde. Sicher haben es die Muggel schon längst abgerissen."
"Vielleicht hat er ein Zauber darüber gelegt, damit die Muggel nicht in seine Nähe kommen, wie es auch um Hogwats solche Schutzzauber gibt.", sagte Ron.
"Wie auch immer, ich werde McGonagall bei der nächsten Gelegenheit fragen, ob sie es uns erlaubt in diesem Waisenhaus nachzuschauen", sagte Harry.
"Was? Du willst jetzt schon danach suchen?", fragte Hermine entsetzt.
Harry zog die Brauen hoch und Hermine sagte rasch: "Schon gut, ich weiß das wir sie so schnell wie möglich zerstören müssen."
"Aber ob McGonagall uns das erlaubt", fragte Draco skeptisch. "Bestimmt. Sie weiß, dass Harry Voldemort gegenüber treten muss. Harry muss ihr nur klar machen, dass er einen Weg gefunden hat, ihn zu töten und dass er dazu das Schloss verlassen muss."
"Und wir sind seine Leibgarde", setzte Ron grinsend hinzu.
"Ja, aber ich war noch nicht fertig", flüsterte Hermine und plötzlich blitzte Verzweiflung in ihren Augen auf. "Die Verstecke der Horcruxe sind vielleicht schwierig aufzuspüren, aber nicht unüberwindlich. Was mir eher Kopfzerbrechen bereitet, ist das Medaillon. Das echte Medaillon! Das Falsche war in der Hölle, doch das, wonach wir suchen ist verschwunden und es gibt keine Anhaltspunkte, wo es sein könnte. Alles, was wir wissen ist, dass dieser R.A.B. es mitgenommen hat, aber wohin er es gebracht hat, ist – wenn wir uns ehrlich sind – völlig unklar. Auf jeden Fall müssen wir es finden, um sicherzugehen, dass es auch wirklich zerstört ist. Wenn wir nämlich in der vagen Vermutung, dass es bereits nicht mehr existiert, gegen Voldemort antreten und sich aber herausstellt, dass der Horcrux noch besteht, haben wir ein ernstes Problem. R.A.B. ist vielleicht nicht mehr dazu gekommen es zu vernichten, denn nach allem Anschein ist er bereits tot und ob er es noch rechtzeitig genug geschafft hat, ist fraglich."
"Wo sollen wir den danach suchen? Ich meine es ist so wie du gesagt hast, Hermine", sprach Ron. "Bei den anderen Horcruxen können wir uns zusammenreimen wo sie stecken, aber bei dem Medaillon haben wir nichts. Rein gar nichts!"
"Du verstehst also das Ausmaß unseres Problems", erwiderte Hermine kühl. Sie kamen einfach nicht weiter in dieser Sache. Hermine hatte zwar geraten, dass sie sich erst auf die Suche nach den Artefakten von Hufflepuff und Ravenclaw machen sollten, aber das Problem Medaillon blieb natürlich weiterhin bestehen.
Außerdem: auch wenn sie es schaffen sollten, diese drei Artefakte der Gründer zu finden und zu zerstören, wären da noch immer Nagini und Voldemort selbst übrig.
Nagini unbemerkt vor Voldemorts platter Nase zu töten war, soweit Harry Überlegungen anstellte, unmöglich. Nagini hielt sich ständig in Voldemorts Nähe auf und wenn sie es tatsächlich schaffen sollten, mit Serenetys Hilfe das Tier zu erledigen, würden sie es sofort mit Voldemort und seinen Kumpels zu tun bekommen und Harry hatte eigentlich vor, Voldemort erst dann gegenüber zu treten, wenn er sich bereit dazu fühlte.
Vor seinen Freunden sagte er zwar kein Wort, aber er wollte sich für den Kampf gegen seinen größten und gefährlichsten Feind so gut wappnen, wie es nur irgendwie möglich war.
Wenn er an alle Fähigkeiten Voldemorts dachte und daran, dass er selbst nicht einmal einen einfachen "exacta personum" hinbekam, wurde ihm ziemlich übel.
Und egal, was Dumbledore ihm gesagt hatte, das er Mächte besaß, die Voldemort nicht kannte, war jedoch eins nicht zu leugnen: Was das Zaubern anging, hatte er gegen Lord Voldemort nicht einmal den Hauch einer Chance!
Doch vielleicht – so dachte Harry an diesem Abend, während er Gedanken versunken die Treppe zum Jungenschlafsall empor stieg – vielleicht konnte ihm da ja eine gewisse mächtige Aurorin weiterhelfen, vor der selbst Voldemort großen Respekt hatte und die in gerade diesem Moment auf dem Balkon ihres neuen Büros stand, den Blick auf die Ländereien gerichtet und sich sanft lächelnd mit zwei dunklen Gestalten unterhielt...

Am nächsten Morgen gab es unter den meisten Siebtklässlern einiges Getuschel und Geflüster. Jene, die Verteidigung gegen die dunklen Künste weiter belegten, war die Nervosität anzumerken, schließlich konnten nicht viele von sich behaupten, schon einmal der weltbesten Aurorin so nahe gekommen zu sein.
Nach dem Frühstück hatten Harry, Ron und Hermine zuerst Kräuterkunde. Draco, der das Fach nicht mehr belegte, wollte sich so lange im Gemeinschaftsraum über McGonagalls restlichen Aufsatz zu schaffen machen, bis sie wieder zurückkamen.
Als sie dann zur Mittagszeit in die große Halle traten, taten ihnen Arme und Beine immer noch weh und Ron beklagte sich lauthals, er würde den ganzen Tag keine Feder mehr heben können.
Selbst die gutherzige Professorin Sprout hatte es sich nicht nehmen lassen, ihnen Unmengen an Hausaufgaben aufzuhalsen und zu allem Übel war das diesjährige Projekt, wie man einen Schluckmupf – eine kleine grüne schleimige Pflanze, die aussah, als hätte sie eine gelbe Feder auf dem Kopf – richtig hielt. So sah die Pflanze recht unscheinbar aus, Ron hatte sie tatsächlich für einen Riesenpopel gehalten, doch wenn man ihr zu nahe kam oder sie gar anfasste, so zog sie sich enorm weit nach oben und zeigte ihr riesiges mit nadelähnlichen Zähnen besetztes Maul und versuchte mit aller Kraft, einen zu verschlingen.
Während sie sich zu Draco, Ginny und Demelza Robin gesellten, nuckelte Harry noch immer an einem schmerzhaften Biss, dem ihm die Pflanze zugetragen hatte. Als sich Harry auf einen freien Platz zwischen Ginny und Demelza quetschte, wandte sich diese ihm zu.
"Hey Harry, ich habe mal eine total wichtige Frage an dich."
"Ach ja, und die wäre?", erwiderte er.
"Ginny hat mir von dieser DA erzählt und ich wollte wissen, ob ich mich da vielleicht anmelden kann?"
"Naja warum nicht, wir können neue Mitglieder eigentlich gut gebrauchen, jetzt wo einige von den Alten nicht mehr da sind!"
"Super, sagst du mir dann bescheid, wann das erste Treffen ist?"
"Mach ich, notfalls kann dir ja Ginny Bescheid sagen. Ich hab mir noch gar nicht überlegt, wann wir uns zum ersten Mal treffen."
Harry wandte sich flüsternd an Hermine, die ihm gegenüber saß. "Hoffentlich haben die anderen noch alle die falschen Galleonen, die du ihnen geschenkt hast."
"Weißt du, ich glaube, wir müssen uns etwas Besseres überlegen, um allen Bescheid zu sagen. Das Risiko ist zu groß, dass die DA-Mitglieder nicht merken, dass die Galleone warm wird. Außerdem ist sie ziemlich leicht zu verlieren."
Aus unerfindlichen Gründen strahlte Hermine. "Ich habe mir da auch schon etwas überlegt, aber es ist schwierig und sehr zeitaufwendig, bis wir es sicher einsetzten können. Demlza hat mich auf die Idee gebracht."
Harry und auch Ron und Draco sahen sie neugierig an. "Ich finde es überhaupt nicht falsch, neue Mitglieder anzuwerben, im Gegenteil: je mehr wir sind, desto sicherer sind wir und ich habe mitbekommen, dass einige Schüler an der Sache wirklich interessiert wären. Parvati hat mir gestern Abend erzählt, dass die beste Freundin ihrer Schwester, Lisa Turpin aus Ravenclaw, ebenfalls gerne beitreten würde."
"Und wie wollen wir es anstellen, dass die Schüler hören, das wir Mitglieder anwerben, ohne dass die Lehrer etwas davon mitbekommen?", fragte Draco.
"Ach weißt du, ich denke nicht, dass es die Lehrer groß stören wird", erwiderte Hermine. "Die werden sich bestimmt sogar freuen, wenn sie hören, dass wir lernen wollen, uns zu verteidigen. Nein, hört zu, ich weiß wie wir es anstellen: als erstes hängen wir Plakate auf, auf den Korridoren, den WCs, einfach überall dort, wo es die Lehrer nicht stören wird. Auf diesen Plakaten steht ein Anmeldedatum, zur vereinbarten Zeit an einem geeigneten Ort. Wir verraten ihnen jedoch lieber nicht, dass wir den Raum der Wünsche als Übungsplatz verwenden, das teilen wir nur Mitgliedern mit.
Am besten ich bitte Dean, ob er das mit den Plakaten übernimmt, der kann super mit der Feder schreiben und zeichnen. Wir brauchen an dem Anmeldetermin nur noch jemanden, der die Namen derer aufschreibt, die sich bewerben wollen."
Ron und Draco sahen aus, als wollten sie gleich in Deckung gehen, doch Hermine sagte ungerührt: "Am besten übernehme ich das selbst mit dem Aufschreiben, ich kann die alte Namensliste verwenden und die alten Namen einfach wegstreichen, nur Harry muss entscheiden welcher Tag das sein soll, weil wir dann gleich allen das nächste Treffen mitteilen können. Am besten, du überlegst dir heute schon einen geeigneten Zeitpunkt und teilst ihn mir dann mit, Harry!"
Nach dem Essen brachen sie zum Klassenzimmer für ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste’ auf, um sich die vorderen Plätze bei Folker zu sichern. Der Raum war schon offen, als sie ankamen und sie stürzten an die vorderen Tische. Folker war ebenfalls schon da.
Sie saß an ihrem Pult und blätterte durch einige Unterlagen. Sie blickte erst auf, als der Letzte das Zimmer betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Im Raum war es mucksmäuschenstill. Die Augenpaare eines jeden Schülers folgten Folker, die sich von ihrem Stuhl erhob und sich vor die Tafel stellte.
"Guten Tag Klasse", sagte Folker und lächelte in die Runde. Die Klasse grüßte zurück und Folker ergriff von neuem das Wort. "Ihr seid hier, um dieses Jahr euren UTZ in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu absolvieren. Normalerweise bin ich nicht der Typ Lehrer, der Schüler in einem Fach unterrichtet, also müsst ihr entschuldigen - Ja?" Folker hatte Parvati aufgerufen, deren Arm nach oben geschnellt war.
"Professor, Sie sind doch die Leiterin einer Aurorenakademie. Sollten Sie sich deswegen nicht an das Lehrerdasein gewöhnt haben? Was meinen Sie damit, dass sie normalerweise kein Fach unterrichten?", fragte sie.
"Da haben sie Recht, Miss - Patil?" Parvati nickte.
"Ich bin die Leiterin, aber ich bin nicht für die theoretischen Fächer an meiner Schule verantwortlich. Ich unterrichte in den praktischen Fächern - das heißt Duelle!" Ein gespanntes Schweigen trat ein. "In der Aurorenakademie gibt es Ende jedes Jahres eine Prüfung, natürlich die Schriftlichen auf Pergament, doch zum Schluss muss jeder Auror sich mit mir duellieren."
"Hat schon einmal einer gegen sie gewonnen?", fragte Seamus neugierig und lief dabei magentarot an. Folker jedoch schien die Frage nicht zu stören, im Gegenteil ... "Zu meinem größten Bedauern hat es noch keiner meiner Auroren geschafft, mich zu besiegen, ich freue mich schon seit langem auf diesen Tag, an dem ich sehe das es einen Menschen gibt, der noch mehr als ich erreicht hat und ich habe viel erreicht, das kann ich euch sagen. Aber ihr dürft nicht glauben, dass die Auroren durchfallen. Wenn ich während eines Duelles merke, dass ein Auror alles gibt, hat er die Prüfung auch bestanden, nur in äußerst seltenen Fällen muss einer das Jahr wiederholen."
Justin Finch-Fletchley hob die Hand. "Professor, heißt das, sie duellieren sich mit ihren Auroren nur ein einziges Mal in einem Jahr?" Folker schüttelte leicht den Kopf.
"Ich habe jede Jahrgangsstufe mindestens zweimal die Woche in denen ich mich mit jedem Schüler duelliere, als Übung sozusagen!"
Folker schritt weiter in den Raum und blieb zwischen den mittleren Tischreihen stehen. "Aber genug von mir... ich bin ja schließlich hier um euch zu unterrichten, wie ihr euch verteidigt.
Dieses Jahr haben wir zwei Hauptthemen. Mir wurde berichtet, dass dieser Jahrgang äußerst geschickt mit den schwierigsten Flüchen umgehen kann, also werden wir unsere verbleibende Zeit damit füllen, wie ihr euch nicht nur mit einem Zauberstab verteidigen könnt, sondern auch tief in eurem Inneren. Holt bitte eure Bücher hervor!" Es gab ein lautes Geraschel, als jeder sein neues Buch heraus zog.
"Nun", sagte Folker langsam. "Schaut auf euren Buchdeckel. Wer von euch kann mir sagen, was ein Flydum ist?"
Wie zu erwarten hob Hermine aufgeregt die Hand, doch sie zuckte erschrocken zusammen, da um sie herum ebenfalls Arme empor schnellten - hauptsächlich die von Jungen.
Hermine rollte genervt mit den Augen und sah trotzig weiter nach vorne.
"Ja?", sagte Folker und zeigte auf Seamus Finnigan. "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich weiß, dass es auf jeden Fall etwas mit Schutzschildern zu tun hat!"
"Völlig richtig, fünf Punkte für Gryffindor", lächelte Folker.
"Weiß noch jemand etwas genaueres über diese Art von Zauber? Ja, Hermine?"
Hermine fing munter an wie ein Wasserfall zu reden. "Wie Seamus schon gesagt hat, es ist ein Schutzzauber, aber kein solcher, den man mit einem Zauberstab vollbringen kann. Man muss sich das in etwa so vorstellen: in jedem Menschen steckt eine Art Energiekugel, selbst bei Muggeln, die alles gibt, was sein Besitzer kann. Die Begabungen eines Menschen hängen also von seinem ‚Flydum’ ab. Aber nicht jeder ist in der Lage, sein ‚Flydum’ einzusetzen, nur wenige Menschen können das, denn es erweist sich als äußerst schwierig. Jeder, der ein ‚Flydum’ einsetzen will, muss seine Gefühle und Gedanken perfekt unter Kontrolle haben, damit es klappt. Von hundert Zauberern schaffen es vielleicht nur drei davon, ihr ‚Flydum’ sichtbar zu erzeugen. Sie formen einen Energieball in ihrer Hand und durch den Befehl des Besitzers setzen sie ihre Kraft ein, die aber nur so stark ist, wie der Zauberer selbst."
Folker schien milde beeindruckt. "Das war wirklich die beste Erklärung, die ich je gehört habe, selbst ich hätte es nicht besser formulieren können. Weitere zehn Punkte für Gryffindor." Hermine strahlte.
"Ich werde euch also dieses Jahr lehren, wie ihr ein sichtbares Flydum erzeugen könnt, aber ich warne euch vor. Wie Hermine gesagt hat, nur wenige Zauberer sind dazu fähig, es zu vollbringen und überhaupt richtig einzusetzen, also seit nicht enttäuscht, wenn es euch nicht gelingt. In ganz England haben es außer mir nur zwei Menschen geschafft - und die sind beide schon tot."
"Professor können sie uns vielleicht eine kleine Kostprobe geben?", fragte Anthony Goldstein.
"Naja, warum eigentlich nicht!" Folker ließ mit einem Schwung ihres Zauberstabs die Vorhänge zuziehen. Sie stellte sich so vor die Klasse, dass sie für jeden sichtbar war.
Eine anregende Stille erfüllte den Raum, als auch Folker verstummte, die Augen auf ihre ausgestreckte Hand mit den leicht gekrümmten Fingern gerichtet und die Stirn konzentriert in Falten gelegt. Die Blicke der Anderen klebten an ihrer Hand. Plötzlich und ganz langsam erstrahlte ein Fingerhut-großes Licht auf Folkers Handfläche.
Die Kugel wurde von Sekunde zu Sekunde größer, bis sie die ganze Handfläche einnahm. Sie leuchtete und strahlte so hell, dass Harry fürchtete, zu erblinden. Obwohl es im Raum kurz zuvor noch stockfinster gewesen war, war das gesamte Zimmer von so einem gleißendem Licht erfüllt, sodass man glauben hätte können, es wäre mitten am Tag im Hochsommer. Von der Kugel ging eine enorme, angenehme Wärme aus.
"Seht ihr", sprach Folker. "Wie ihr vielleicht vermutet habt, geht es nicht darum, wie groß das ‚Flydum’ ist - sondern wie hell es strahlt. Deswegen können Schwarzmagier es auch nicht verwenden."
Die Kugel erlosch mit einem Mal und die Vorhänge zogen sich von alleine wieder auf.
"Diese Kugel strahlt umso heller, je mehr ein Mensch ein reines Herz hat. Deswegen könnte jemand wie Lord Voldemort niemals diese Fähigkeit erlernen. Das ‚Flydum’ hört auf das gute im Menschen, strahlt heller, je reiner dessen Herz ist und ist deswegen auch umso gefährlicher. Zauberer, die es einsetzten, aber nicht beherrschen konnten, können mit seiner Hilfe ganze Landstriche verwüsten. Wenn man jedoch seine Gefühle, die so wichtig für die Entstehung eines Flydums sind, unter Kontrolle hat, kann man mit ihm gezielt sogar – wortwörtlich – Berge versetzten. Schutzzauber für sich und seine Mitmenschen sind dann eine der leichtesten Übungen.
Nun aber noch zum zweiten Hautthema dieses Jahr, ich wurde in Kenntnis gesetzt, dass ein paar von euch schon ein wenig Erfahrung damit haben: Okklumentik!"
Harry stöhnte hörbar und jedes Augenpaar wandte sich ihm zu. "So wie Harry darauf reagiert, komme ich zu dem Schluss, dass er schon ein wenig mit Okklumentik zu tun hatte", lächelte Folker Harry an.
"Ja und nicht gerade positive", erwiderte Harry leise. Das war schließlich auch vollkommen wahr, schließlich hatte Harry ausgerechnet mit Snape Okklumentikübungen absolviert, die nicht gerade zu seinen Gunsten gelaufen waren.
Folker jedoch ging nicht weiter auf ihn ein, da sie auch gerade von Dracos erhobener Hand abgelenkt wurde. "Professor Folker ich - beherrsche bereits Okklumentik", sagte er etwas kleinlaut.
"Na, umso besser", erwiderte Folker gelassen. "Dann kannst du ja meinen Gehilfen spielen, wenn ich es einführe."
Draco hob die Brauen doch Folker zwinkerte vergnügt. "Nur keine Panik. Okklumentik ist erst im nächsten Halbjahr dran - in diesem beschäftigen wir uns ausschließlich mit dem ‚Flydum’."
Folker setzte plötzlich ein ernstes Gesicht auf und ordnete der Klasse an, alles einzupacken und sich aufzustellen. Mit einem weiteren lässigen Schwung ihres Zauberstabs räumte sie die Tische und Stühle zur Seite, sodass in der Mitte des Zimmers genug Platz war.
"Stellt euch so auf, dass jeder von euch genug Platz um sich hat – exakt, genau so. Als erstes müsst ihr euch vollkommen ins Reine bringen. Am Besten ist es, ihr schließt eure Augen und konzentriert euch voll darauf, dass all eure Gedanken und Gefühle wirklich vollkommen und total im Reinen sind.
Lasst Wut, Hass und Trauer, aber auch Liebe zu euren Mitmenschen ineinander verschmelzen zu einem Ganzen und konzentriert euch auf eure Stärken. Wenn ihr fest davon überzeugt seid, mit allem um euch herum im Einklang zu sein, hebt eure Hand so wie ich es euch vorgemacht habe. Welche ist hierbei völlig egal, wichtig ist aber, dass ihr all eure Energie aus euch herauslasst. Achtet jedoch darauf, euch eurer Gefühle nicht zu ergeben. Liebe kann manchmal genauso verheerend sein wie Hass!"
Harry schloss die Augen und ließ entspannt die Arme nach unten hängen. Sofort kamen ihm ganz viele Bilder in den Sinn. Menschen, die er mochte, liebte und hasste. Vor seinem geistigen Auge sah er die Gesichter von Hermine, Ron und Ginny die ihm begeistert zuwinkten. Draco, der den Daumen nach oben reckte, seine Eltern, die ihn anstrahlten und Voldemort, der ihm seine schlangenartige Fratze zuwandte.
Er versuchte, seinen Gedanken und Gefühlen Herr zu werden, aber wie sollte er das schaffen? Wie sollte er seinen Hass auf Voldemort und Snape mit der Liebe zu seinen Eltern und seinen Freunden in Einklang bringen? Doch er versuchte es weiter … Versuchte, weder an Hass noch an Liebe zu denken. Und plötzlich, als er glaubte, den Dreh fast raus zu haben, erstrahlte ein blendend rosa Licht vor seinen geschlossenen Augen.
Wie bei Folkers kleiner Showeinlage verspürte er eine Wärme, aber nicht auf seiner nackten Haut - sondern tief in sich drinnen, genau an der Stelle, wo sein Herz Schlag für Schlag pumpte, breitete es sich aus. Er streckte langsam den Arm aus, die Hand geöffnet und die Finger leicht gekrümmt. Er öffnete die Augen und sah auf seine Hand. Nichts war geschehen, aber noch immer konnte er dieses Licht in sich sehen, das ihn anstachelte, weiter zu machen. Doch die Hand blieb leer, egal wie viel er sich auch anstrengte. Doch plötzlich bemerkte Harry etwas äußerst Merkwürdiges. Er konnte dieses rosa Licht nicht nur in sich - sondern auch an sich sehen. Unter seinem dünnen schwarzen Pullover, schien ein helles Licht. Harry vergaß total seine eigentliche Aufgabe und streckte die Hand in den Kragen. Eine Sekunde später zog er den Stein seiner Mutter hervor. Doch er hatte sich verändert. Er war zwar noch immer grellrosa, doch im Inneren des Steins brodelte es wie in einer Lavalampe. Kleine Bläschen stiegen hinauf und runter und der Stein strahlte ein so enormes Licht aus, dass es selbst das ‚Flydum’ von Folker in den Schatten stellte. Folker schritt durch die Schülerschar, alle mit erhobenen Händen, von denen kein einziger ein ‚Flydum’ hervorgebracht hatte. Sie schien von Harrys Endeckung allerdings noch nichts bemerkt zu haben. Rasch ließ Harry den Stein wieder den Kragen hinab gleiten, damit er keine Aufmerksamkeit erregte und tat weiter so, als ob er sich auf sein ‚Flydum’ konzentrieren würde. Doch auch nach weiteren Versuchen war es niemandem gelungen, ein Flydum zu erzeugen.
"Macht euch nichts draus", munterte Folker die Klasse auf. "Dieses Thema ist eben sehr schwierig und zeitaufwendig. Als Hausaufgabe lest bitte die Seite 14 und schreibt mir eine kurze Zusammenfassung bis Freitag."
Die Klasse räumte auf und als die Glocke ertönte, gingen die Schüler einer nach dem anderen hinaus. So auch Harry, Ron, Hermine und Draco, doch: "Harry würdest du kurz für eine Minute zu mir kommen?"
Harry drehte sich um und hielt vor Folkers Pult inne, wo sie ihre Mappen und Ordner sortierte, während Ron, Hermine und Draco neugierig aus der Tür verschwanden, um draußen zu warten. "Harry, ich wollte dich noch kurz ansprechen, um dir mitzuteilen, dass du dieses Jahr bei mir Einzelunterricht nehmen wirst!"

Hoffe es hat euch gefallen und ihr schreibt mir schön!!!


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