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Fanfiction

Stoneheart vs. Heartbreaker - Rose - »Let the game begin.«

von ALi

HALLO!
Ich weiß, es ist schon fast einen Monat her, aber ich stecke gerade mitten in der Klausurphase und meine Schule besteht aus Sklaventreibern. Außerdem war ich anfangs mit dem Geschriebenen überhaupt nicht zufrieden und da ich leider perfektionistisch bin, musste ich noch etwas basteln.
Das nächste Kapitel kommt schneller, versprochen (:
Und jetzt die Reviews!


²Pigwidgeon: Danke, danke, danke! Dein Kommentar war Balsam für meine geschundene Schreiberseele! Die Begeisterung war schon fast so viel, dass es mir peinlich war (DAS HEIßT ABER NICHT, DASS DU AUFHÖREN SOLLST <3). Ich hoffen jedenfalls, dass du trotz der Wartezeit weiterliest und dir das Kapitel gefällt :*


²starry dreams: DANKE! Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefällt. Und ich weiß, dass mit dem 'Beeilen' hat nicht so wirklich geklappt, deswegen biete ich dir das folgende Kapitel als Entschädigung an und hoffe, du nimmst sie an (BITTE NIMM SIE!). Hoffe, auch Kapitel Nummer zwei gefällt dir :*




Genug gelabert. Viel Spaß mit dem zweiten Kapitel und der herzallerliebsten Rose <3
(Achja: ich muss euch ein wenig drohen. Ich will Rückmeldungen. Die helfen nicht nur mir, sondern verkürzen auch die Wartezeit, echt war ;))






»Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert.«
Anonym





"Und dann ist das Miststück doch tatsächlich mit ihm hinter einem der Regale verschwunden und alle haben es gesehen!"
Die Stimme von Riley Hydray hallte vermutlich durch den gesamten Zug. Zumindest würde es mich nicht wundern, wenn sie es täte. Sie hatte nämlich die dumme Angewohnheit, lauter zu werden, je dramatischer die Geschichte wurde, die sie gerade erzählte. Und das, was sie mir gerade mitteilte, war wohl äußerst erwähnenswert. Mit wichtigtuerischer Miene warf sie sich ihre braunen, langen Haare zurück und spitzte die Lippen. Das ließ sie ein wenig wie eine Ente aussehen, denn ihr Mund war breit und ihre Lippen voll. Ungeduldig wartete sie irgendeine Erwiderung meinerseits ab, die sie wohl als Gegenleistung für den neuesten Klatsch erwartete. Kaum war ich in den Hogwartsexpress gestiegen und hatte mich in ein Abteil mit meiner Clique gesetzt, bombardierten sie mich auch schon mit irgendwelchen lächerlichen Geheimnissen, die keine mehr waren. Natürlich hatten wir uns in den Sommerferien gesehen und uns in einem Café oder einem Restaurant über unsere Mitschüler ausgetauscht, aber die Schule war wie ein Buch ohne Ende. Kaum hatte man das Gefühl, der eine Skandal wäre vorbei, reihte sich sofort der nächste in die Schlange ein. Seit der vierten Klasse schon waren meine Freundinnen und ich diejenigen, die über alles Bescheid wussten. Das lag zum einen daran, dass jede von uns hübsch war, überdurchschnittliche Leistungen im Unterricht erbrachte und wusste, wie sie sich verhalten musste, um charmant zu sein. Zum anderen waren wir... na, ja. Manche Menschen würden uns wahrscheinlich als "beliebt" bezeichnen. Gab es eine heimliche Party in einem der verlassenen Gänge des Schlosses, waren wir sozusagen die Ersten, die eingeladen wurden. Selbstverständlich gab es auch Neider, denn jeder Erfolg eines Anderen bringt auch Eifersucht mit sich, aber mit denen hatte ich gelernt umzugehen. Das klingt jetzt ganz schön eingebildet, aber es ist die Wahrheit. Meine Mitschüler mochten mich.
Und da ich sozusagen die ungekrönte Anführerin meiner Freundinnen war und sie, was Intelligenz und Schönheit anbelangt, alle übertraf, versuchten sie, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen, indem sie mit heißen Gerüchten um sich warfen. Riley hatte begonnen. Mit überschlagenen Beinen saß sie mir gegenüber am anderen Fensterplatz und starrte mich immer noch an. Neben ihr hatte Antarés Castorez Mill Platz genommen und ihr gegenüber saß ihre Zwillingsschwester Alasha Pollux Mill. Die Eltern der beiden hatten sich vor der Geburt wohl in einem antiken Wahn befunden und sich deshalb für die eigenartigen Namen entschieden. Da es mir und auch allen anderen nach kurzer Zeit zu umständlich wurde, sie bei ihrem vollen Namen zu nennen, hatten wir Antarés kurzerhand in Tary und Alasha in Shay umgetauft. Damit schienen die zwei kein Problem zu haben. Sie hatten beide blondes Haar, ein schmales, aber dennoch schönes Gesicht und eine gerade Nase, die von hohen Wangenknochen umgeben war. Shay besaß aber blaue und Tray dunkelbraune Augen, was durchaus hilfreich war, denn ohne diesen Unterschied hätte man sie defnitiv nicht auseinander halten können. Sah oder hörte man sie nur von Weitem, fiel es selbst mir schwer zu erkennen, mit wem ich es gerade zutun hatte. Denn auch die Stimmen der Zwillinge waren identisch.
"Hast du mich gehört, Rose?", meldete sich die Braunhaarige nun wieder zu Wort. "Clarisse ist mit ihm verschwunden und kam anschließend nach einigen Minuten wieder und er sah so aus, als hätte sie ihm Spaß bereitet."
Mit einem resigniertem Seufzer wandte ich mich wieder Riley zu und betrachtete einen kurzen Moment ihr Gesicht, bevor ich mich dazu erbarmte, ihr zu antworten.
"Ich hab dich gehört, Riri" sagte ich gelangweilt und mit hochgezogener Augenbraue. "Ich bin schließlich nicht taub. Aber wem es diese Claire besorgt, interessiert doch wirklich kein Schwein. Außerdem ist es für so einen Typen wie Hayden Smith völlig egal, wer sich vor ihm hinkniet."
Errötend senkte Riley ihren Blick, als sie verstand, dass mir der Bericht, den sie mir vor wenigen Augenblicken mit unnötigen Ausschmückungen und irrelevanten Details ihrerseits geliefert hatte, nicht im mindestens bedeutungsvoll war. Shay und Tary kicherten, als sie sahen, wie ich Riley zurückwies. Meine Reaktion hatte jedoch nichts mit Arroganz zutun. Wenn man mir etwas erzählte, sollte es sich auch als beeindruckend genug erweisen, dass ich meine Zeit daran verschwendete. Und das war eine der vielen Eroberungsgeschichten von Hayden nicht. Sie nervten einfach. Jeder wusste, dass er einem Mädchen nach dem anderen das Herz brach und achtlos darauf herumtrampelte, als wäre es nicht mehr wert, wie der Dreck unter seinen Füßen. Da war es schon Eigenverschuldung und schlichtweg Dummheit, sich auf ihn einzulassen. Egal wie gut er aussah.
"Das war dann wohl vorerst dein letzter Versuch, Hydray", kommentierte Tary die Beschreibung von Riley nur trocken und grinste noch einmal belustigt ob ihrer Kränkung durch mich. Darauf hin strich sie sich durch ihre Haare und ließ ihren Blick über meine Erscheinung gleiten. Ich hatte dieses Jahr wieder einen Haufen neuer Klamotten von meinem Dad gesponsert gekriegt, der, was solche Dinge anging, recht freigiebig war. Meine Füße steckten in knallroten Sneakers und rundeten mein ungezwungenes, aber trotzdem modisches Outfit ab. Ich hatte mich in eine hautenge Jeans gequetscht (letzte Diät sei dank!), über der ich ein weißes Top mit einer Jeansbluse trug, wobei ich letztere an ihren Enden zusammen geknotet hatte. Dazu hatte ich roten Lippenstift aufgetragen und meine ebensfalls roten Haare in einen lockeren Pferdeschwanz gebunden. Unnötig zu erwähnen, dass meine Wimpern natürlich auch getuscht waren. Ohne Wimperntusche sah ich einfach schrecklich aus. Letzten Sommer hatte ich Mom dazu überreden wollen, mit mir zu einem Muggelfriseur zu gehen, der Wimpern färbte, aber sie hatte sich vehement geweigert, weil sie es als Geldverschwendung anssah. Klar. Solange ich meine Schminke nicht selbst zahlen muss.
"Ich weiß, dass mein Styling bewundernswert ist, Tary", antwortete ich nun unaufgefordert auf die Beobachtung meiner Freundin hin, wobei sie begann, eingeschüchtert zu lächeln, weil sie sich ertappt fühlte. Und weil ich im Moment gut gelaunt war, da bald mein Abschlussjahr auf Hogwarts beginnen würde, grinste ich in die Mädchenrunde und fragte anschließend: "Habt ihr diesen Sommer noch etwas aufregendes erlebt außer den Dingen, die ihr mir geschrieben habt?"
Die Zwillinge seufzten simultan und schüttelten den Kopf. "Nichts, außer dem Urlaub in den Alpen", murmelte Tary, während sie eine wegwerfende Bewegung mit der Hand machte. "Unser Dad hat eine Gehaltserhöhung vom Ministerium bekommen, von dem wir erst mal einkaufen gegangen sind, aber sonst..."
"Meine Eltern haben mich durch sämtliche Einkaufszentren in Europa geschleppt", bemerkte Riley und feuerte einen hochmütigen Blick auf die Blondine ab.
"Wie war's?", wollte ich neugierig wissen. Stolz darauf, mein Interesse geweckt zu haben, setzte Riley zu einer auführlichen Beschreibung von Rom, Prag, Budapest, Paris, Berlin und Madrid an, als plötzlich die Abteiltür aufgestoßen wurde. Bevor sich der chaotische Ball aus roten und schwarzen Haaren und diversen Körperteilen wieder entknotete, hörte ich noch: "Gott, Albus. Du bist so ein Idiot!"
Sofort musste ich lächeln. Meine Verwandten hatten es also doch noch in den Zug geschafft.
Es war nicht lange her, dass ich Al und Lily gesehen hatte, eine Woche um genau zu sein, aber manchmal kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Meine Cousine hatte ich seit letzten Jahr unter meine Fittiche genommen, nachdem sie mir erzählte, wie ihr damaliger Freund sie verarscht hatte. Diverse Heulkrämpfe, Fressattacken und Frisurdesaster später brachte ich sie dazu, wieder nach vorne zu blicken. Steven Neil war schließlich nicht der einzige Typ auf dieser Welt. Und mit ihrem Aussehen konnte Lils defintiv bessere Kerle um den Finger wickeln. Sie hatte nur einen Schubs in die richtige Richtung gebraucht und den hatte ich ihr gegeben.
Mit einem energischen Geräusch rammte Lily ihrem Bruder den Ellbogen in die Seite, da sie offensichtlich wegen ihm gestolpert war. Na, ja. Zumindest versuchte sie, ihm wehzutun. Aufgrund seiner Quidditchreflexe wich Albus der Attacke seiner Schwester jedoch gekonnt aus. Wie er mir bei unserer letzten Verabredung stolz erzählt hatte, war er dieses Jahr der Kapitän der Hausmannschaft. Das zweite Mal in Folge. Ach, und bevor hier irgendwelche Missverständinisse entstehen: nein. Die Verabredung enthielt keine romantischen Tendenzen. Mal davon abgesehen das wir Cousin und Cousine sind, ist Albie einfach nicht mein Typ und ich bin nicht seiner. Wir sind einfach nur beste Freunde. Am Anfang wurde uns von jedem unterstellt, dass wir was miteinander haben würden, aber das war nie der Fall gewesen. Ich würde niemals bestreiten, dass Albus gut aussah, denn das sah er wirklich, aber mit einem Jungen, mit dem ich mir als kleines Mädchen nackt eine Badewanne geteilt hatte, würde ich nie im Leben eine Beziehung eingehen. Das war doch schlichtweg peinlich. Uah. Also, nein. Ich und Al? Vergesst es.
"Na?", fing er an zu sprechen, während Lily sich in unser Abteil begab und ihren Koffer hinter sich herzog. "Habt ihr schon die neuesten Nagellackkreationen ausgetauscht oder zupft ihr euch erst gegenseitig die Augenbrauen?"
Hatte ich schon erwähnt, dass er manchmal nervte?
Die Zwillinge sahen ihn mit mörderischen Blicken an, während Riley nervös mit ihren Haaren spielte. Das tat sie immer, wenn sie unsicher war. Ich hegte den Verdacht, dass sie in Albus verknallt war, aber bis jetzt beschränkte sich ihre Bewunderung auf gierige Blicke und Rotwerden. Das würde ich weiter beobachten müssen.
"Verzieh' dich, du Schwachkopf", murmelte Lily und verdrehte genervt die Augen.
"Ja, hau ab, du Penner", fauchte nun auch Shay und guckte immer noch giftig. Sie war bis heute sauer auf meinen Cousin, weil er einige Male wild mit ihr geknutscht und sie dann abserviert hatte. Aber so war er nun mal. Nicht der Ansprechpartner für Beziehungen.
"Woah, ganz schön zickige Stimmung hier", grinste er nun und schob seine Hände in die tiefsitzende Jeans, die er trug. Sein grünes, kariertes Hemd betonte seine Figur perfekt. Albus war muskulös. Nicht so, dass es breit oder unnatürlich wirkte, aber dennoch wohlgeformt. "Die Schule hat noch nicht einmal angefangen und ihr verdirbt mir schon die Laune."
"Wenn du willst, können wir dir ja die Fingernägel lackieren, vielleicht hebt das deine Stimmung", schlug ich zuckersüß vor und klimperte übertrieben mit den Wimpern. Er las die Ironie aus meinen Worten heraus und schnitt eine Grimasse. Anschließend hob er seinen umgefallenen Koffer wieder auf, klemmte sich den Käfig seiner Katze unter den Arm und verbeugte sich.
"Ladies", begann er mit schmeichlerische Stimme, "Ich verabschiede mich. Meine Wenigkeit wird woanders dringender gebraucht."
"KJ und Brooks sind nur wenige Abteile weiter", klinkte sich Riley plötzlich wieder in das Gespräch mit ein und schenkte Albus ein betörendes Lächeln. Oh, ja. Ich würde sie defintiv beobachten müssen.
"Danke, Mylady", hauchte Albus als Antwort, nahm ihre Hand und küsste sie. Sie sahen sich einen Augenblick zu lange in die Augen, denn Lily schnaubte, am Ende ihrer Nerven angekommen, auf und bugsierte ihren Bruder kurzerhand brutal aus unserem Abteil.
"Geh in die Hölle und bleib da", sagte sie wütend und ließ die Tür zu krachen. Dann wandte sie sich Riley zu. "Woher weißt du überhaupt, wo seine zwei Arschbacken hingegangen sind?"
Vielleicht sollte ich den Spitznamen erklären, den Lily benutzte. Den Titel hatte sie Albus besten Freunden gegeben, da man sie nur zusammen sah. Kieran Jordan und Liam Brooks waren beide in Gryffindor und seit der zweiten Klasse unzertrennlich mit Al befreundet. Es gab nichts, was das Trio nicht schon gemacht hätte. Betrunken um ein Uhr morgens die englische Nationalhymne vom Astronomieturm aus zu singen, gehörte noch zu den harmlosen Dingen. Kieran wurde von jedem nur KJ genannt, warum genau, wusste niemand so wirklich. Irgendwer hatte irgendwann, irgendwo damit angefangen. Der Name war wie eine Gewohnheit, die man sich Stück für Stück aneignete, sodass man am Ende gar nicht mehr wusste, wie man zu ihr gekommen war. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde sie selbstverständlich. Deswegen kam nie jemand auf die Idee, Kieran mit etwas anderem anzusprechen als mit KJ. Liam hingehen wurde ganz bewusst mit seinem Nachnamen angesprochen. Er war leicht reizbar, was seine engeren Freunde alle wussten. Richtig erlebt hatten wir es aber erst in der vierten Klasse, als er sich mit einem Slytherin gestritten hatte. Die Schlange beleidigte ihn, da er Muggelstämmig war. Liam ist seine Familie heilig. Deswegen rastete er komplett aus und beförderte die Schlange mitsamt ihrer Freunde, die ihn ebenfalls ausgelacht hatten, durch eines der Fenster im Gang. Und das ohne jegliche Magie. Zum Glück befanden wir uns nur im ersten Stockwerk und einer der Lehrer hatte sich zufälligerweise gerade in der Nähe des Geschehens befunden. Als Professor Henry sah, wie mehrere Schüler zusammen mit einer ordentlichen Menge Glas auf den Boden zu stürzten, sprach er einen Abfederungszauber und sie holten sich nur ein paar blaue Flecken und gebrochene Rippen. Albus kommentierte diese Aktion seines Freundes, der am Abend noch eine ordentliche Strafe kassierte, der Legende nach angeblich mit einem "You fuckin' broke it, Brooks!" und von da an nannte jeder Liam nur noch Brooks. Und weil Albus, KJ und Brooks eben ununterbrochen aneinander klebten, nannte Lily sie "Die Arschbacken".
"Ich bin eben aufmerksam", antwortete Riley mit erklärendem Unterton in der Stimme auf die Frage von Lily nach dem Aufenthalt der Arsch- äh, zwei Jungen.
"Und verschossen in Potter", bemerkte Tray mit einem Grinsen und Shay kicherte. Lily ließ sich neben Shay auf den Sitz plumpsen. Bevor eine Diskussion über Riris derzeitige Gefühlswelt starten konnte, wendelte ich wegwerfend mit meiner rechten Hand und die Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf mich.
"Jetzt, wo endlich alle da sind", begann ich und bedachte jede meiner Freundinnen mit einem langen Blick, "Werde ich mit den wichtigen Themen anfangen. Also. Vor den Ferien hatten wir abgemacht, dass jeder eine Liste mit den Dingen schreibt, die er in seinem Abschlussjahr unbedingt noch machen will. Eine Sachen für jedes Jahr, dass wir auf Hogwarts verbracht haben. Ja, Lily. Ich weiß, dass es nicht dein letztes Jahr ist, schau nicht so. Okay. Wer will anfangen, vorzulesen?"
"Sorry, Rose", setzte Tary nun an und kramte dabei gleichzeitig mit dem Rest der Mädchen in ihrer Tasche herum, auf der Suche nach besagtem Blatt Papier. "Was genau bringt uns das?"
"Wenn wir wissen, was die Anderen machen wollen, können wir uns gegenseitig helfen, Dummerchen", sagte Riley und schüttelte mit genervter Miene den Kopf.
"Genau", bestätigte ich Riris Antwort und nickte zur Verdeutlichung nochmal. "Außerdem hatten wir das mit den Listen beschlossen und deswegen machen wir es jetzt auch. Punkt. Wer fängt an?"
"Ich!", rief Shay begeistert und grinste in die Runde. Dann räusperte sie sich und faltete ihr Blatt auseinander. Sie ließ ihre Augen kurz darüber gleiten und hob ihren Kopf anschließend wieder. "Punkt eins auf meiner Liste ist, auf meinem UTZ-Zeugnis mindestens 4 Ohnegleichen zu haben."
Wir machten alle zustimmende Geräusche. Alasha fuhr nach der kurzen Unterbrechung fort. "Punkt zwei lautet, dieses Jahr noch fünf Kilo bis zum Abschlussball abzunehmen", an dieser Stelle fasste sich die Blonde unbewusst an ihren Bauch, so als würde sie am liebsten durch bloße Gedankenkraft die überschüssigen Pfunde loswerden wollen. "Punkt drei hat auch etwas mit dem zweiten gemeinsam, weil ich mir das perfekte Abschlussballkleid nähen lassen will!"
Auch jetzt wurde sie wieder von uns unterbrochen. Sie hatte das ideale Stichwort gegeben. Alle sprachen wild durcheinander und tauschten Ideen für die Kleider aus. Und wenn Mädchen erstmal anfangen über Kleider zu reden, kommen nach kurzer Zeit Schuhe, Schmuck und das richtige Make-Up als weitere Gesprächsthemen hinzu. Deswegen dauertet es eine Weile, bis Shay mit ihrer Liste fortfahren konnte, denn jede von uns hatte auf ihrer Liste einen Punkt dem Abschlussballkleid gewidmet. Sogar Lily. Sie nahm zwar nicht als Absolventin teil, aber wir waren alle guter Dinge, dass irgendein Siebtklässler sie als Begleitung zum Ball mitnehmen würde. Nachdem wir dann gut eine Stunde über diese und jene Farbe gesprochen und in der Diskussion von Nuttenstiefeln zu goldenen Ohrringen gekommen waren, besannen wir uns auf das eigentliche Thema zurück.
"Okay", murmelte der blauäugige Zwilling und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Punkt vier auf meiner Liste ist, einmal nach Mitternacht in den verbotenen Wald zu gehen."
An dieser Stelle machten nur Riley und Tary große Augen, denn ich war dort schon gewesen. Kleiner Vorfall mit Albus in der fünften Klasse.
"Punkt fünf lautet: irgendeinen Typen aufreißen, ihn heiß machen und dann eiskalt abblitzen lassen. Punkt sechs lautet: besagten Typen mit einem seiner besten Freunde eifersüchtig machen. Wie genau, steht noch offen."
Wir kicherten. Jetzt wurde es langsam interessant.
"Uuuuund Punkt sieben", schloss Shay nun boshaft grinsend, "Einen Dreier in einer Besenkammer haben. Mit zwei Typen, die die vorherigen zwei kennen, aber nicht mögen."
Es herrschte kurz Stille.
Dann quietschen, lachten und kicherten alle los. Es war klar gewesen, dass so etwas kommen würde. Aber hey, wir waren pubertierende Mädchen und bis mindestens 21 durften wir uns noch so verhalten. Als unser Abteil von einem begeisterten Ausruf nach dem anderen übertönt wurde, fragte ich mich, wie viele uns inzwischen im Zug hören konnten. Nach außen hin gab ich mich begeistert und ebenso aufgeregt wie die anderen, angesichts einer solchen Idee, aber innerlich...
Das mit dem... Na, ja. Das mit dem Sex war bei mir so einer Sache. Um es kurz zu machen: ich war noch Jungfrau. Alle anderen, bis auf Lily, waren es nicht mehr. Die Zwillinge waren versaut. Sie ließen zwar nicht jeden ran, aber wenn sie es taten, dann richtig. Wirklich ausführlich hatte ich mit den beiden nie über ihre - sagen wir, Gelüste geredet, aber ich meine mich zu erinnern, dass ein oder andere Mal das Wort Kette oder Peitsche gehört zu haben. So viel dazu. Riley war das, was viele wahrscheinlich als "leicht zu haben" bezeichnen würden. Jedenfalls, wenn man sie geknackt hatte. Denn sie war wählerisch. Bei ihr musste die Männerwelt erst bestimmte Attribute aufweisen, um überhaupt interessant zu wirken. Rileys Kerle waren nämlich immer wahnsinnig scharf, durchtrainiert, reich und etwas dümmlich. Trafen diese Dinge bei einem Individuum der männlichen Spezies zu, war Riri die Erste, die sich das Shirt vom Körper riss.
Ich war diejenige, die von allen Eisprinzessin genannt wurde. Was mich für die meisten Kerle nur umso interessanter machte. Niemand wusste so genau, ob ich schon mit jemandem geschlafen hatte oder nicht. Es kursierten nur die wildesten Gerüchte. Wie gesagt: Hogwarts war ein Buch ohne Ende. Streute man hier und da die richtigen Samen bei den geschwätzigen Personen, verbreitete sich eine Geschichte schneller als das Licht. Zugegeben, ich hatte selbst eines dieser Märchen in die Welt gesetzt, damit mich nicht alle so dämlich anstarrten. Denn mit den Mädchen befreundet zu sein, die in der Schule als offener als der Rest galten, war, wenn man selbst nicht zum Zuge kam, etwas merkwürdig. Zumindest in den Augen meiner Mitschüler. Ich persönlich habe nie so recht verstanden, warum um das Erste Mal so ein Aufstand gemacht wurde. Ich meine, es ist ja nicht so, als ob ich abgeneigt wäre, aber einfach mit einem X-beliebigen Typen zu schlafen, nur um es hinter mir zu haben? Bestimmt. Nicht.
Das ich in diesem Fall etwas romantisch war, musste aber keiner wissen. Das passte nicht zu meinem Image. Deshalb gab es eben diese Gerüchte. Lieber schwer erreichbar wirken, als völlig verängstigt. Aufgrund meines Rufes hatten auch Shay, Riley, Tray und Lily mich nie auf das Thema angesprochen. Ich tat zwar immer so, als wüsste ich, wovon ich rede, aber das stimmte nicht. Im Übrigen war ich äußerst begabt, was Themenwechsel anging. So auch jetzt. Als alle sich noch über den letzten Punkt auf Shays Liste amüsierten, hob ich die Stimme. Mir war eine Idee gekommen. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel sie mir.
"Mädels!", rief ich laut und meine Freundinnen verstummten sofort. "Die Liste von unserer lieben Shay hat mich auf eine Idee gebracht, die uns unser letztes Jahr extrem versüßen könnte."
Mit neugierigen Gesichtern schauten sie mich an und warteten, dass ich weitersprach. Nur um sie noch ein wenig auf die Folter zu spannen, ließ ich einen Moment verstreichen.
"Wie wäre es, wenn wir einen kleinen Wettstreit abschließen?"
"Was kann man gewinnen?", kam es sofort Riley.
"Gute Frage", wendete ich ein. Dann schnipste ich mit den Fingern. "Die, die gewinnt, bekommt von den Anderen ihr Abschlussballkleid bezahlt!"
"Wow", machte Tary. "Das nenn' ich Preis."
"Einverstanden", kam es von Riley.
"Klingt gut", stimmte Shay der Braunhaarigen zu.
"Und wie lautet die Wette?", erkundigte sich Lily nun misstrauisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Na, ja", setzte ich an und fing an zu grinsen, als der Gedanke immer weiter Gestalt in meinem Kopf annahm. "Shays Punkte Nummer fünf und sechs würden wir indirekt alle übernehmen. Nur ein wenig abgewandelt. Jede von uns sucht sich einen Jungen aus, den sie ablitzen lassen will, um ihn dann anschließend mit einem Freund eifersüchtig zu machen. Aber nicht nur, indem sie ihm irgendwelche körperlichen Aktivitäten verspricht. Denn es gibt Schlimmeres, als die Enttäuschung des Fleisches."
Im Abteil war es still geworden. Alle hatten dicke Fragezeichen auf der Stirn und hingen wie gebannt an meinen Lippen. Da nur Lily und ich in Gryffindor waren und die Zwillinge und Riley in Ravenclaw, waren die letzteren Drei sofort Feuer und Flamme für meinen Plan, dass sah ich ihnen an. Sie liebten nichts mehr als Kämpfe, in denen sie beweisen konnten, dass sie die Besten waren. Tary war die Erste, die sich traute zu fragen: "Was ist denn schlimmer?"
"Seelische Enttäuschung", beantworte ich lächelnd selbst meine Frage.
"Und wie genau willst du das anstellen?", wollte Lily wissen und hob eine ihrer Augenbrauen. Noch immer war sie in Abwehrhaltung.
"Ganz einfach", kicherte ich. "Wir entscheiden uns alle für einen Kerl, den wir fallen lassen wollen. Aber erst nachdem wir ihn dazu bringen, dass er sich in uns verliebt."
Erneute Stille.
"Das wird lustig", lachte Riley dann, brach das Schweigen und fasste in ihre Tasche, um ihren Lippenstift rauszuholen.
"Und wer entscheidet, welchen Jungen wir nehmen? Machen wir das selbst?", fragte Shay daraufhin und streckte auffordernd ihre Hand in Riris Richtung.
"Den spezifischen Jungen dürfen wir uns selbst aussuchen", erklärte ich, während ich beobachtete, wie die Schminke ihren Besitzer wechselte, "Aber die Bedingung lautet, dass alle vier Häuser in Hogwarts abgedeckt werden müssen. Das heißt, ein Hufflepuff, ein Ravenclaw, ein Gryffindor und ein Slytherin. Wir losen aus, wer welches Haus bekommt."
"Wir sind aber fünf", widersprach mir Riley. "Und es gibt nur vier Häuser."
"Jemand muss als Schiedsrichterin fungieren und freiwillig austreten", erläutete ich und faltete meine Hände im Schoß. "Außer dem eigentlichen Ziel, also dem Verlieben, gibt es zwischendurch noch Aufgaben, die bewältigt werden müssen. Natürlich im Bezug auf die Jungs. Jede Spielerin plus die Schiedsrichterin darf sich ein Spiel ausdenken, dass heißt, es gibt insgesamt fünf Spiele, über das ganze Jahr verteilt. Jedes gewonnene Spiel bringt 50 Punkte. Wer am Ende als Erste den Herzallerliebsten in sich verliebt macht, kassiert 300. Die Zweite bekommt 200 und die Dritte 100. Die Vierte bekommt nur 50 Punkte. Tja, und wer am Ende die Meisten hat, gewinnt."
"Ich melde mich freiwillig als Schiedsrichterin", sagte Lily und blickte kopfschüttelnd in die Runde. "Ihr reitet euch noch ins Verderben."
"Danke, Lily", lächelte ich. Es war klar gewesen, dass sie nicht mitmachen würde. Sie hatte ihre "moralische Grenze", die ihr verbot, in derartige Spiele einzusteigen. Aber das war okay. Wir brauchten schließlich jemanden, der gerecht entschied, wer als Siegerin hervorgehen würde.
"Du bist echt prüde, Potter", meinte Riley und die Zwillinge kicherten zustimmend.
"Ich bin nicht prüde, Hydray", antworte meine Cousine giftig und kniff ihre Augen wütend zusammen. "Ich bin nur nicht verrückt."
"Lass sie, wenn sie nicht will, Riley", teilte ich der Ravenclaw mit und hob das Kinn. "Shay, nimm ein Stück Papier und schreib die Namen der vier Häuser auf jeweils eins. Lily mischt sie dann und wir ziehen gleichzeitig."
Voller Tatendrang suchte Alasha in ihrer Tasche nach einem Stift und ihrem Block. Meine Cousine verdrehte derweil mal wieder ihre Augen und ließ sich in die Polster der Sitze zurücksinken. Man bemerkte, wie wenig sie von meiner Idee hielt, aber das war mir egal. Ich war davon überzeugt, dass wir so unser Abschlussjahr unvergesslich machen würden. Auch Tary und Riley fanden Gefallen an dem Plan und diskutierten schon den einen oder anderen Einfall für ein Spiel. Für einen kurzen Augenblick wurde ich melancholisch, weil mir bewusst wurde, dass es meine letzte Hinfahrt nach Hogwarts war und ich bis jetzt noch kein einziges Mal aus dem Fenster geschaut hatte. Okay, ich war nicht unbedingt ein Naturfreund, aber trotzdem. Ich würde nie wieder das Gefühl haben können, am ersten September meinen Koffer die Treppe in unserem Haus herunterzuschleifen, nach King's Cross zu fahren und dann in die rote Lok zu steigen. Grüne Hügel und ein schöner blauer Himmel zogen an mir vorbei, als ich durch das verschmutzte Glas nach draußen blickte, so als würde mir die Landschaft extra unter die Nase reiben wollen, was ich nie wieder zu Gesicht bekommen würde, wenn das Jahr zu Ende ging.
"Fertig!", unterbrach Shay plötzlich meine Gedanken und hielt vier Papierkügelchen in die Höhe. Lily nahm sie an sich, formte mit ihren Händen eine hohle Kugel und schüttelte sie. Danach streckte sie ihre Arme weit von sich aus und wir positionierten uns um den Kreis herum. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, was wohl geschehen wäre, hätte ich woanders gestanden. So aber stand ich neben Tary und wartete darauf, dass Lils ihre Hände öffnete.
Sie fing an zu zählen und bei "Drei!" gab sie die Beute frei und vier wilde Mädchenfinger stürzten sich auf die wehrlosen Kügelchen. Riley bekam ihr Los als Erste, Tary als Zweite, ich als Dritte und Shary begnügte sich mit dem letzten Schnipsel. In den wenigen Augenblicken, in denen ich voller Spannung das Papier entfaltete, konnte ich es kaum abwarten, was ich gezogen hatte. Deshalb fiel mir es mir auch prompt aus der Hand und ich musste mich erst runterbeugen und es aufheben. Stöhnend bückte ich mich und verfluchte meine Tollpatschigkeit, als Riley auch schon aufquietschte.
"Gryffindor!", verkündete sie glücklich und machte einen Hüpfer. Ich machte mir mental eine Notiz, dass ich Albus dezent warnen musste.
"Hufflepuff!", murrte Shay nur einige Sekunden später und verzog missmutig ihre Miene. Okay. Ich hatte mein Papier fast vollständig auseinander bekommen. Jetzt blieben mir selbst nur noch zwei Optionen...
"Ich hab Ravenclaw!", reihte sich nun auch Tary in die Ausrufe ein und ihr Blick glitt langsam zu mir, während von den restlichen Anwesenden der Mund aufklappte. Geschockt starrte ich auf das Ding in meiner Hand und entfaltete es ein letztes Mal, wie in Trance. Mit der für sie typischen, schrägen, kleinen Schrift, hatte Shay in ordentlichen Buchstaben den Namen des letzten Hauses auf meinen Schnipsel geschrieben.
"Slyhterin", sagte ich dennoch überflüssigerweise und starrte entsetzt meine Freundinnen an.
Wie gesagt. Später habe ich mich gefragt, was wohl passiert wäre, hätte ich einen anderen Zettel gezogen.








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So. Und jetzt seid brav und kommentiert. WEHE, ihr tut es nicht. Dann vermillionenfacht sich die Wartezeit.

lg,
Li :*


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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