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Fanfiction

Von roten Rosen, gelben Nelken und vielen, vielen Narzissen - Wenn man aus einem Traum aufwacht, und bemerkt, dass es ein Albtraum war

von summer_123

°°KAPITEL 12°°
Wenn man aus einem Traum aufwacht, und bemerkt, dass es ein Albtraum war


"Aus den Träumen von gestern werden manchmal die Alpträume von morgen.“
Friedrich Nowottny



Der Anblick ihrer Freunde am Gryffindortisch in der großen Halle, war sehr verstörend.
Rechts neben ihr saß Ron, der seltsam gute Laune hatte und Hermine angeregt seine neue Quidditchstrategie erläuterte. Links neben ihr lachte Ginny munter mit Harry, der ihr gegenüber saß und wie seine Hausgenossen ungewöhnlich gut drauf war. Ein paar Stühle weiter sah sie Lavender die Todesblicke auf sie abschoss und ihren Blick nicht von ihr und Ron abwenden konnte. Auf ihrer rechten, schräg gegenüber auf der anderen Tischseite, saß Dean und sah niedergeschlagen zu Harry und Ginny, wo bei es schien als würde Letztere ihn absichtlich ignorieren.
Hermine selber, hatte sich, wie es in letzter Zeit zur Angewohnheit geworden war, mit dem Rücken zu dem Slytherintisch gesetzt.

Würde man all die Gesichtsausdrücke ihrer Freunde miteinander vermischen würden sie perfekt widerspiegeln was momentan in ihr vorging.
Es würde zu einer schmerzhaft verzerrten Grimasse kommen, die weder glücklich noch niedergeschlagen war. Wie konnte sie glücklich sein, nachdem, was sie letzte Nacht getan hatte? Aber mal ehrlich, wie konnte sie bei diesem Erlebnis niedergeschlagen sein? Es war nicht zu vergleichen gewesen, mit den Jungen die sie vor Malfoy geküsst hatte. Nie hatte soviel Leidenschaft mitgemischt.
Leidenschaft konnte aus so vielen Dingen entstehen. Man konnte jemanden leidenschaftlich lieben, man konnte jemanden leidenschaftlich hassen.
Liebe. Das war definitiv nicht der Fall zwischen Malfoy und ihr. Aber Hass? Natürlich, sie verabscheute ihn noch immer, aber ob es Hass war? Hass war so ein intensives und furchtbar negatives Wort. Wie konnte sie die Person aus letzter Nacht mit einem negativen Wort bezeichnen, wenn alles, an das sie sich erinnerte positiv war? Hermine beschloss, dieses Thema nicht weiter auszubreiten, sie würde ja doch nicht zu einer zufrieden stellenden Lösung kommen.

Hermine hatte mit gerunzelter Stirn auf ihre Hände gestarrte, während sie versucht hatte, ihre Beziehung zu Malfoy zu erläutern. Als sie wieder aufsah, bekam sie gerade noch mit, wie Harry, Ginny und Ron über irgendeinen Witz in lautes Gelächter ausbrachen, was Harry und Ron zwei zutiefst verabscheuende Blicke von einem gewissen Mädchen auf ihrer Linken und einem gewissen Jungen auf ihrer Rechten einbrachte.

Für Harry hatte sie sich aus vollem Herzen gefreut, als sie erfahren hatte, dass Ginny und Dean sich getrennt hatten. Aber ihre erwartete Freude und den Triumph über die Trennung von Lavender und Ron, war ausgeblieben. Es war natürlich eine Erleichterung Lavender nicht immer um sich zu finden, wenn sie etwas mit Ron und Harry machte, aber sie hatte immer geglaubt, dass, falls Ron wieder frei sein würde, sie bald an seiner Seite sein würde. Sie hatte geglaubt diese stechende Eifersucht, die sie immer übernahm, wenn sie Ron und Lavender zusammen sah, richtig interpretiert zu haben.

Und dann, in der Zeit, wo Ron sie keines Blickes gewürdigt hatte, war jemand anderes erschienen. Oder eher war sie ihm erschienen. In seinem Bett.
Hermine konnte nicht fassen, dass sie es schon wieder getan hatte.
Zum dritten Mal. Das Sprichwort, dass man aus Fehlern lernt, schien bei ihr nicht zuzutreffen. Machte sie einen Fehler, so ritt sie sich nur immer weiter in die Scheiße rein.

Während der nächsten Tage war Hermines Geist immer hellwach, sobald sie ihren Gemeinschaftsraum verließ. Sah sie einen blonden Haarschopf in der Menge auf den Korridoren, suchte sie sofort das Weite. Es war nicht so, dass sie Angst hätte, er könnte sich mitten auf dem Gang auf sie stürzten und zu Tode küssen, es war eher die Angst vor seinem Blick, den er ihr zuwerfen würde. Das war das einzig Wichtige. Seine Entscheidung, weiterhin gleichgültig zu tun, als wäre nichts gewesen, oder endlich zu akzeptieren, was zwischen ihnen war.
Hermine sah ein, dass sie ihn brauchte, doch beleidigen lassen, würde sie sich nicht.

So sehr sie auch versucht hatte es sich einzureden, geküsst hatte sie ihn nicht nur wegen seiner Fähigkeit Legilimentik zu benutzen, wobei sie später ganz sicher noch darauf zurückkommen würde. Eigentlich hatte sie in dem Moment, an dem sie das Klassenzimmer betreten und die Tür offen stehen gelassen hatte, nicht einmal an die benötigten Erinnerungen gedacht.

Die Unterrichtsstunden, die sie gezwungenermaßen mit den Slytherins verbringen musste, verbrachte sie hauptsächlich damit, demonstrativ in eine Richtung zu starren, in der sich Draco Malfoy nicht aufhielt. Sie behandelte ihn wie Luft und würdigte ihn keines Blickes. Deshalb konnte sie nur ahnen, wie er darauf reagierte. Doch höchstwahrscheinlich war er nicht der Typ der deswegen eingeschnappt war.

In Verteidigung gegen die dunklen Künste war Malfoy nicht anwesend. Hermine, die natürlich nicht wusste wieso er nicht am Unterricht teilnahm wie sonst, war erleichtert und konnte sich nun endlich wieder konzentrieren, ohne die ganze Zeit Angst zu haben den Blick eines bestimmten Jungen einzufangen. Sie hatte sich eine Bank vor Harry und Ron neben Neville niedergelassen und war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie erschrocken aufblickte, als Snape ihren Namen aufrief.

„Miss Granger?“ Snape stand hinter seinem Pult, einen Erstklässler auf der einen Seite und eine Rolle Pergament in der Hand.

„Ja Professor?“ Hermine fragte sich wieso Snape so glücklich aussah.

„Sie haben Probleme, Miss Granger. Sie werden zu ihrer Hauslehrerin gerufen. Nehmen sie bitte ihre Tasche mit, es klingelt in einer viertel Stunde. Und beeilen sie sich, es scheint dringen.“

Hermine stopfte ihre Feder und ihr Pergament in ihre volle Tasche, steckte sich das Buch unter ihren Arm und während sie aus der Tür trat, warf sie Harry und Ron, die sie fragend ansahen einen Blick zu, der so viel bedeuteten sollte wie: Keine Ahnung was die schon wieder will.

Hermine trat auf den Gang und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zu dem Büro von Professor McGonagall, doch schon am Ende des Korridors wurde sie aufgehalten.
Sie erschrak furchtbar, als plötzlich Malfoy um die Ecke trat und sich ihr mit einem Grinsen in den Weg stellte.

„Nicht beim Unterricht?“, fragte Hermine und machte einen Bogen um ihn herum. Doch er drehte sich um und folgte ihr.

„Nein, ich hatte Besseres zu tun.“, antwortete er schließlich nach ein paar stillen Sekunden.
Hermine sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, verkniff sich jedoch eine Bemerkung.

„Dann würde ich sagen, dass du damit fortfährst, was auch immer es sein soll. Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, Professor McGonagall erwartet mich.“

Er drehte ihr nicht sein Gesicht zu sondern sah weiterhin nach vorne, während sie den Gang betraten, indem sich das Büro von Professor McGonagall befand. Doch Hermine sah, trotzdem, dass in seinem Blick nun etwas Belustigtes lag.
Hermine blieb abrupt stehen. Er machte noch einen Schritt und drehte sich mit einem Gesicht, als müsste er ein Lachen verkneifen, zu ihr um.

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“, spie sie. „Wie kannst du es nur wagen!“

„Wer soll schon etwas bemerken?“

„Verdammt noch mal, du kennst doch Snape.“, schrie Hermine „So offensichtlich wie du dich hier benimmst, würde ich mich wirklich nicht wundern, wenn er demnächst auf mich zukommt und mir fröhlich erklärt, dass Sex in Hogwarts ausdrücklich verboten ist!“

„Ja und das wird auch der Rest der Schule wenn du deine Lautstärke nicht ein bisschen runter fährst.“, zischte Malfoy und nahm sie (!) an der Hand. Während er Hermine an Professor McGonagalls Büro vorbeiführt, die sie natürlich nicht erwartete, verfluchte sie ihn in Gedanken mit allen Schimpfwörtern, die sie jemals von Ron gehört hatte.

„Wie hast du den Erstklässler dazu gebracht, die Nachricht zu überbringen?“, fragte Hermine mit wenig Interesse während er sie die Treppen hinunterführte.

„Ich habe ihm und seiner kleinen Freundin keine Punkte abgezogen.“ Er warf ihr einen vieldeutigen Blick zu.

„Die werden auch immer jünger.“, seufzte Hermine. „Als ich in der ersten Klasse war, habe ich noch nicht einmal daran gedacht, einen Jungen zu küssen! Übrigens hättest du mich auch einfach nach dem Unterricht abpassen können.“

„Ja das hätte ich tun können, hättest du dich nicht beschlossen mich wie die Pest zu meiden.“
Hermine sah auf den Boden.

„Ich kann nicht fassen, dass ich wegen dir Verteidigung gegen die dunklen Künste verpasse!“, grummelte sie, als sie die verlassene Eingangshalle durchquerten. „Glaub mit, würde Snape nicht denken ich wäre bei McGonagall, würde ich schon längst wieder auf meiner Bank sitzen und meinen Aufsatz beenden…Wo bringst du mich eigentlich hin? …Nein, spinnst du ich geh da doch nicht…Nein!“, fügte sie ihrem Gemurmel lauthals hinzu, als Malfoy sie die Kerkertreppen hinunter führte.

Er hörte nicht auf sie und schleppte Hermine hinter sich die Steintreppe hinunter.
Vor der Steinwand blieben sie stehen. Malfoy schien es nicht für Nötig zu halten sie aufzuklären. Er stand nun hinter ihr. Plötzlich wurde ihr etwas auf den Kopf gehauen. Hermine fuhr herum.

„Geht's noch?“, fuhr sie Malfoy an, der gerade seinen Zauberstab wieder in seinem Umhang verschwinden lies. Dieser antwortet nicht, sondern murmelte: „Venemosa Tentacula“
Die Steinwand glitt zu Seite und Malfoy steckte seinen Kopf hinein. Sein Blick wanderte über die leeren Sessel und Stühle, über die verlassenen Winkel seines Gemeinschaftsraumes, über die leergefegten Tische und die verkohlten Holzscheite im Kamin. Dann trat er ein und machte ihr deutlich ihm zu folgen. Hermine sah ihn entgeistert an.

„Das ist doch nicht dein Ernst?“, zischte sie. „Ich komme nicht in deinen Gemeinschaftsraum! Das ist verboten!“

„Die sind doch alle im Unterricht!“, meinte er und Hermine stellte irritiert fest, dass er, während er sprach auf einen Punkt etwas links neben ihrem Kopf sah.
Hermine machte zögern einen Schritt vor, blieb dann jedoch kurz vor der Schwelle zu dem Gemeinschaftsraum stehen.

„Verdammt wo bist du?“, fluchte Malfoy plötzlich. Hermine sah ihn an. Was war mit ihm los? War er krank? Sie stand doch direkt vor ihm.

„Was spielst du da?“, meinte Hermine verwundert und winkte ihm zu. „Ich bin doch hier.“ Plötzlich stutzte sie. Ihre Hand war nicht da. Sie bemerkte etwas vor ihren Augen, doch dass hatte die Farbe der Kerkerwände angenommen und nicht den rosigen Ton ihrer Haut.

„Du beherrschst den Desillusionierungszauber?“, fragte Hermine und sie konnte nicht verhindern, dass sie etwas verwundert klang. Malfoy musste grinsen. Doch das verschwand schlagartig, als sie Schritte auf der Treppe hörten. Malfoy fuhr herum und der Drittklässler blieb schlagartig stehen. Hermine dachte erst, es läge an ihr, doch dann lief er an der unsichtbaren Hermine vorbei und verließ unter Malfoys bedrohenden Blick hastig den Gemeinschaftsraum.

Schließlich verschwanden Malfoy die Treppe hinauf und Hermine folgte ihm. Als sie das Zimmer betrat, fühlte sie sich zurück versetzt in die Nacht an die sie so wenige Erinnerungen hatte. Das einzige was fehlte, waren die warmen Sonnenstrahlen, die das Zimmer etwas erhellt hatten. Nun wirkte es eher bedrückend. Malfoy sah sich etwas hilflos in dem Zimmer nach ihr um. Hermine trat vor und nahm seine Hand. Er klopfte ihr ein zweites Mal mit dem Zauberstab auf den Kopf und Hermine wurde wieder sichtbar. Kurz standen sie sich still gegenüber und Hermine ärgerte sich, dass er seinen Zauberstab so stark auf ihren Kopf hatte hämmern müssen.

„Wir haben nur noch ungefähr zehn Minuten bis die nächste Stunde anfängt“, fing Hermine plötzlich zitternd an. Sie hatte Angst. Nicht vor ihm oder dem was kommen würde, sondern einfach vor dem Gefühl nicht mehr von ihm loszukommen.
Er griff ihre Hand und zog sie zum Bett.

„Sieben um genau zu sein. Aber das reicht mir.“
Er sah verlangend auf ihren Körper.

In diesem Moment wütete ein Sturm in Hermine. Sie war ihm seit ihrem letzten Kuss aus dem Weg gegangen, weil sie wusste, dass sie ohne ihn klarkommen und sich kontrollieren konnte, wenn sie ihn mied. Stand er jedoch direkt vor ihr, wie in diesem Moment, dann vergaß sie, dass Harry und Ron jetzt im Unterricht saßen und dachten sie hätte gerade ein Gespräch mit Professor McGonagall. Sie vergaß, dass sie gerade Unterricht schwänzte. Sie vergaß, dass er das Schlechteste war, was ihr passieren konnte. Sie vergaß, dass sie ihn doch so hasste und sich trotzdem nach ihm sehnte, wenn er vor ihr stand. Sie vergaß alles, was sie sich schwor wenn er außer Reichweite war. Sie dachte nur an ihn und seinen Körper.


Hermine drückte ihre Lippen auf seine. Draco hatte eine Hand in ihrem Nacken liegen und fuhr durch ihr widerspenstiges Haar. Sie fühlte sie nicht geborgen. Sie fühlte sich ausgeliefert und das war wahrscheinlich, was ihr den Kick in dieser Beziehung brachte.
Es waren die besten sieben Minuten im Himmel, die Hermine sich vorstellen konnte.

Was sie immer wieder zu ihm hinzog, konnte Hermine nicht sagen. Vielleicht war es das Verbotene, dieses Gefährliche an ihm, das sie so faszinierte. Damit entzog sie sich dem Bild, das jeder von ihr hatte und bewies sich selbst, dass sie tun konnte was und mit wem sie wollte.

Das Tattoo und die Nacht hatte sie nicht vergessen. Insgeheim war sie froh, dass sie nicht mehr mit Erinnerungen bombardiert wurde, die einfach so aus dem Nichts kamen. Wenn sie sicher genug war, würde sie ihn auf die Legilimentik ansprechen und hoffen, dass er ihr helfen würde. Wenn sie sicher war. Noch nicht jetzt.

Als sie am nächsten Morgen nach dem Duschen vor dem Spiegel stand, bemerkte sie zu ihrem Missfallen, dass ihr Unterleib sich tatsächlich schon ein wenig gewölbt hatte. Immer wieder fuhr sie über ihren Bauch und konnte es nicht fassen. Man konnte nicht gerade sagen, dass Hermine sich auf die Schwangerschaft und das Kind freute, sie hatte es einfach akzeptiert.

Und zwei Tage später, es war ein Donnerstag, konnte sie tatsächlich eine kleine Bewegung fühlen. Sie war mittlerweile schon in der zehnten Woche. Hermine lag gerade in ihrem Bett und las. Ihr Herz fing an wie verrückt zu klopfen und sie bekam so starke Panik, dass sie für die nächste halbe Stunde im Bad verschwand und dort durchgehend auf und abging.

Noch war ihr Bauch noch zu klein, als dass man ihn als einen Schwangerschaftsbauch hätte ansehen können. Und ihn unter ihrem Umhang zu verstecken war auch kein Problem. Die einzige vor der sie den Bauch nicht verstecken konnte, war sie selbst und oft wünschte sie sich, einer von den anderen zu sein, die noch so ein normales Teenagerleben führen durften.

Malfoy schien ihr nach den vielen Wochen, in denen sie mehr oder weniger mit ihm zu tun hatte, immer noch rätselhaft. Es gab Tage, da beachtete er sie nicht. Da sah er sie nicht einmal an. Und dann gab es die Tage, an denen er seinen Drang nach ihr kaum unterdrücken konnte.
Jemand, der die beiden beobachtete, könnte meinen sie wären ein Paar. Doch diese unverbindliche, reinkörperliche Beziehung, änderte nichts daran, dass Hermine Malfoy nicht ausstehen konnte. Aus diesem Grund hatte sie auch nicht vor, ihm von der Schwangerschaft zu erzählen. Hermine hatte sich mittlerweile einen, wie sie fand, ziemlich guten Plan ausgedacht:

Je nachdem, wie stark ihr Bauch wachsen würde, müsste sie in der 14.-16. Schwangerschaftswoche nach Hause reisen. Das wären dann ungefähr sechs Wochen vor den Abschlussprüfungen und in. Und auch wenn es ihr sehr unangenehm war, sie würde Professor Dumbledor die Wahrheit erzählen und ihn fragen müssen, ob sie die Prüfung nachholen oder bei sich zu Hause machen konnte. Die nächsten drei Wochen würde sie noch normal am Unterricht teilnehmen können, dann würde sie versuchen von zu Hause aus mitzuarbeiten. Aber zu Dumbledor würde sie erst kurz vor ihrer Abreise gehen, sonst würden hier noch die Gerüchte anfangen!

Dann nach Hause reisen, Prüfungen machen, Kind bekommen, zur Schule gehen.


Das war ihr Plan. Ganz simpel, ganz einfach. Nun ja, Hermine musste zugeben, dass er etwas oberflächlich durchdacht war.
Es gab um die Tausend Haken und sie bohrten sich allesamt mit ihren Spitzen direkt in die Herzgegend ihres wundervoll ausgetüftelten Plans.

Da waren Harry und Ron. Und die ganzen Tratschtanten würden sich das Maul über sie zerreißen, das hieß wiederum, dass sie eine Ausrede brauchte. Und dann war da natürlich er.
Mit ein bisschen Hirn und einer Prise Verstand, würde er sich zusammenreimen können, wieso sie verschwunden war. Und das alles nur, weil sie so dumm gewesen war, ihm von der möglichen Schwangerschaft zu erzählen. Sie konnte sich nicht erklären wieso sie das getan hatte. Niemals hätte sie erwartete, dass er sie unterstützen würde. Hatte sie ihm nur Angst machen wollen? Wie sollte das gehen? Sie selber hatte doch furchtbare Angst gehabt. Konnte man Angst mindern, indem man sie teilt?

Am 27. April reiste sie abermals nach Hause. Die Zeit war so schnell vergangen und ihr Arzt hatte ihr dringends empfohlen regelmäßig Untersuchungen machen zu lassen. Da der Hogwarts Express natürlich nicht jedes Wochenende nach London fuhr, reiste sie mit Flohpulver von dem Kamin ihrer Hauslehrerin aus. Professor McGonagall hatte sie nur gehen lassen, nachdem Hermines Eltern ihr einen Brief geschrieben hatten, dass sie ihre Tochter zu Hause benötigten und dass es sehr dringend war. Eine Ausrede für Harry und Ron zu finden, war da schon schwerer gewesen.

„Deine Eltern haben schon irgendwie einen Kontrollzwang, Hermine!“, meinte Ron an dem Abend ihrer Abreise.

„So schlimm ist ja nicht einmal Mrs. Weasley.“, fügte Harry über den Rand des Tagesbuches des Halbblutprinzen hinweg hinzu. „Wieso musst du denn schon wieder nach Hause?“
Hermine begann zu schwitzen. Was sollte sie nur sagen? Die Ausrede von der Geburtstagsparty ihres Vaters hatte sie schon aufgebraucht und Harry und Ron wussten, dass ihre Mutter in den Sommerferien Geburtstag hatte, da Hermine immer erst nach diesem Tag in den Fuchsbau reisen wollte. Sie knetete ihre Finger und biss sich auf die Lippe.

„Ähm…ja, wieso…“, stammelte Hermine. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht und sie hob ruckartig den Kopf. „Zahnkontrolle!“

„Zahnkontrolle?“, fragte Harry skeptisch.

„Was ist das?“, wunderte sich Ron.

„Ihr wisst doch wie meine Eltern sind.“, plapperte Hermine und fuchtelte mit den Händen. „Die würden niemals zulassen, dass meine Zähne vergammeln. Und als ich ihnen in dem letzten Brief erzählt habe, dass es mich am linken hinteren Backenzahn pickt, haben sie mich kurzerhand herbestellt um zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Nun ja, wie gesagt, ihr wisst ja wie sie sind. Niemals würden sie zulassen, dass mir irgendein schlecht ausgebildeter Zauberer im Mund rumfummelt. Ich meine, sie lieben mich und haben akzeptiert, dass ich zaubern kann, aber das ist für sie noch lange kein Grund, der Zauberei auch im Zahnbereich zu trauen.“

Harry sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und Ron sah aus, als hätte er mehrmals versucht, während Hermines Vortag etwas zu sagen.
Während Harry mit einem „Achso.“ Wieder hinter seinem Buch verschwand und Ron seinen Mund schloss, holte Hermine innerlich Luft. Das war gerade noch mal gut gegangen.

Der Besuch bei ihren Eltern war dieses Mal nicht so angenehm wie der Letzte. Sie hatten genug Zeit gehabt ihre Schwangerschaft zu verdauen und bei jeder Gelegenheit, die sich ihnen bot, warfen sie dazwischen, wie unverantwortlich sie gewesen war, wie wage ihre Zukunft nun war und was für eine schlimme Kindheit das Kind ohne die Mutter haben würde. Hermine war froh, als sie wieder in ihren Kamin stieg und durch den erdrückenden Tunnel bis in den Kamin von Professor McGonagall gewirbelt wurde. Diese erwartete sie mit einem stechenden Blick und schickte sie sofort zu Bett.
Hastig machte Hermine sich auf den Weg zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum, ihren Koffer in der einen Hand, ihre Handtasche in der anderen und in ihrer Hosentasche das Ultraschallbild ihres Kindes.

Die nächsten Wochen wurden eine Wonne und eine Qual gleichermaßen. Immer wenn sie mit Malfoy zusammen war, dann fühlte sie sich als würde sie schweben. Dann fühlte sie sich begehrt und war voller Verlangen. Und dann waren da die Stunden dazwischen, in denen sie nichts als Reue verspürte.
Als sie ihm erzählt hatte, dass sie aufgrund einer Zahnkontrolle zu ihren Eltern gereist war, hatte er wie Harry die Augenbrauen hochgezogen, jedoch nichts gesagt. Natürlich. Sie redeten ja auch nicht miteinander. Sie machten ja nur rum.

Es war ein Auf und Ab, dass anstrengend zu ertragen und dennoch anziehend war.
Aber obwohl sie ihre Beziehung meist auf körperlicher Basis hielten und selten redeten, stritten sie sich oft. Und dann schien es, als wären sie wieder eineinhalb Monate in die Vergangenheit versetz. Er beschimpfte sie mit spöttischen Kommentaren, sie keifte zurück. Und dann, nachdem sie sich ein zwei Tage angeschwiegen und in den Korridoren Todesblicke zugeworfen hatten, holte das Verlangen sie wieder ein und ohne sich Ausgesprochen zu haben, fanden sie sich knutschend in einem leeren Klassenzimmer oder einem verlassenen Geheimgang wieder.

Trotzdem waren seine Stimmungsschwankungen schwer zu ertragen. An dem einen Tag war er furchtbar nett, machte Witze und lächelte sie sogar hin und wieder an und dann waren da die Tage, an denen er kein Wort mit ihr sprach, nur ihren Körper einforderte und sie küsste, als wäre sie ein Objekt zu seinem Vergnügen.

Es schien immer schwerer zu werden, Ort zu finden, an denen sie sich treffen konnten. Ihre Schlafsäle waren ausgeschlossen. Sie konnten nicht andauernd Unterricht schwänzen, nur um sich zu einer Zeit dort aufzuhalten, an der sie verlassen waren. Geheimgänge waren zu ungemütlich, Korridore zu gefährlich. Verlassene Klassenzimmer waren einfach seltsam. Sie konnte nicht tagsüber an diesen Orten mit Harry und Ron lernen und abends mit Malfoy rummachen.

Aber da das Schloss nicht allzu viele Datingorte aufwies, mussten der Slytherin und die Gryffindor mit dem Vorlieb nehmen, was ihnen gegeben war.

Heute hatte Malfoy sie in der Bibliothek aufgesucht. Aber Hermine hatte ihn schnell mit sich fortgezogen, denn dem Röntgenblick von Madam Pince entging niemand.

Zu ihrem Glück war das Schloss so verwinkelt, dass sie sich einfach in eine Nische in einem sehr abgelegenen Gang zwängen konnten. Rechts von ihnen war ein Fenster, doch da es keine Scheibe hatte, war es nicht mehr als eine Öffnung in dem kalten Stein. Hermine saß auf dem Fenstervorsprung, Draco stand direkt vor ihr, die Hände auf beiden Seiten ihres Körpers abgestützt. Hermines Arme waren um seinen Hals geschlungen, ihre Lippen auf einander gepresst.
Wieso wurden sie eigentlich nie satt vom küssen? Sie taten ja fast nichts anderes und trotzdem gierte es sie nach ihm. Seine Hand löste sich von dem kalten Stein und strich ihren Körper hoch.
Es war ein warmer Donnerstagabend im Mai und sie beide hatten ihre Schulumhänge abgelegt und waren mit ihrer leichteren Schuluniform bekleidet.

Draco biss sie leicht in ihre Lippe und seine Hand nestelte ungeschickt an ihrem Oberteil, bis sie schließlich endlich unter ihr Hemd glitt und nun ihre nackte Haut streifte. Er lehnte sich immer weiter nach vorne und drängte sie immer weiter nach hinten.
Schließlich löste sie sich keuchend von ihm.
„Hey!“, protestierte sie. „Lehn dich noch ein bisschen vor und ich fall aus dem Fenster.“
Er brummte nur und suchte wieder nach ihren Lippen.

„Dann hätten wir beide ein Problem weniger.“
Hermine stutze.

„Danke Malfoy!“, meinte sie schließlich ironisch. „Schön zu wissen, dass dir nach den vielen Wochen wirklich etwas an mir liegt.“
Draco gab schließlich auf die sich sträubende Hermine zu küssen und lehnte sich an die etwa ein Meter entfernte Steinwand.

„Du weist wie ich das meine.“, seufzte er schließlich. „Wir sind nicht gut füreinander. Für jeden von uns wäre es besser alleine zu sein.“

„Ich weiß.“

Er erwiderte nichts mehr. Was hätte er auch sagen sollen. Er hätte nichts erklären können. Sie wussten wie schlecht ihre Beziehung war. Natürlich wussten sie es. Aber sie dachten gar nicht daran, sich aus dem Weg zu gehen.
Hermine wandte ihren Kopf den Schlossgründen zu.

„Es ist wunderschön nicht?“, seufzte sie. „So eine schöne Aussicht bekommt man aus fast keinem Teil des Schlosses.“
Draco kippte den Kopf leicht schräg und sah sie an.

„Ja, ich glaub da muss ich dir Recht geben. Die Aussicht ist hier wirklich formidabel.“
Er grinste und Hermine wurde rot, während sie sich hastig ihr Hemd wieder zurechtrückte, das sie noch vor Sekunden entblöß hatte.
Doch die untergehende Sonne hatte sie erinnert, dass es sicher beinahe neun Uhr war. Sie stand auf und richtete ihre Kleidungsstücke.

„Zurück in die Gegenwart.“

Sie gab Draco einen flüchtigen Kuss und verschwand.
Auch wenn es nicht gut war, es fühlte sich gut an und das war doch auch das wichtigste.
Während sie zu ihrem Gemeinschaftsraum zurück ging summte sie die Hogwarts-Hymne vor sich hin.

Zu ihrer großen Verwunderung sah sie eine Gestalt vor dem Portrait der fetten Dame sitzen, als sie sich dem Gemeinschaftsraum näherte.
Beim Näher kommen erkannte sie, dass es Harry war, der sich mit angewinkelten Beinen und an die Steinmauer gelehnt niedergelassen hatte. Als er sah, dass Hermine sich näherte stand er mühsam auf.
„Hast du das Passwort vergessen, Harry?“, fragte Hermine verwundert, doch dieser gab keine Antwort.
Wortlos zog er ein Papier aus der Vordertasche seines Pullis hervor.
Harry sah sie ernst an.
„Hermine, wir müssen reden.“
Als er das Papier auseinander faltete, bemerkte Hermine zu ihrem Schrecken, dass es sich um die Karte des Rumtreibers handelte.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis