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Fanfiction

Von roten Rosen, gelben Nelken und vielen, vielen Narzissen - Vier Dinge

von summer_123

°°KAPITEL 19°°
Vier Dinge



Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit
-Voltaire



„Eine Erinnerung? Da bist du dir ganz sicher?“
Hermine nickte ohne die Augen von dem Reagenzglas zu nehmen.
Harry hatte ihr viel über die Stunden mit Dumbledore erzählt, so wusste auch sie gut bescheid.
Malfoy zog geräuschvoll die Luft ein.

„Ich glaube ich habe davon schon einmal gehört, aber ich… ich bin mir nicht ganz sicher.“
Hermine lehnte sich mit den Unterarmen auf das Geländer des Balkons, Malfoy machte es ihr gleich. Die Erinnerung befand sich sicher in Hermines Faust.

„Man kann Erinnerungen und Gedanken aus seinem Kopf herausnehmen. Hin und wieder hast du vielleicht keinen Überblick mehr oder du beginnst zu vergessen und dafür“, Hermine hob das Reagenzglas hoch „ist das da. Wem auch immer diese Erinnerung gehört, er hat sie höchstwahrscheinlich selber in diesem Reagenzglas verstaut. Er könnte sie auch wann immer er will in seinen Kopf zurück befördern.“

„Granger.“, unterbrach Malfoy sie. „Ich glaube nicht, dass die Erinnerung irgendjemandem Fremden gehört. „Wie gesagt, ich habe sie dort gefunden, wo die Kette gelegen hatte. Ich glaube, dass die Erinnerung von uns ist. Zumindest von einem von uns.“

Hermine legte das Reagenzglas etwas schief und wirbelte die Erinnerungen etwas herum. Sie wirkten fädig.

„Du meinst also sie handelt von der Nacht?“
Hermine sah aus dem Augenwinkel wie Malfoy nickte.
Ihr kam ein Gedanke, doch sie zögerte.

„Weißt du, wir könnten es einfach darauf beruhen lassen.“, sagte sie schließlich. „Das Reagenzglas hier herunter werfen und nie mehr einen Blick in die Vergangenheit werfen sondern in die Zukunft schauen.“


Malfoy versteifte sich. Wie immer wenn Hermine auch nur ein Wort darüber sprach, was vielleicht in einem Jahr war. Er wollte darüber partout nicht sprechen und höchstwahrscheinlich nicht einmal daran denken.

„Oder wir sehen sie uns an.“, ergänzte sie mit einem Blick auf ihn. Als sie auch hier keine Reaktion bekam, öffnete sie das Reagenzglas.

„Wir müssen es uns einfach in den Kopf ziehen?“, fragte er.

„Ich bin mir da nicht ganz so sicher.“, antwortete sie zögernd. „Ich weiß nicht ob wir sie uns einfach einpflanzen können wenn es nicht unsere eigene ist. Ich glaube nicht, dass man sich irgendeine fremde Erinnerung einfach nehmen kann. Ich habe über sie eine Menge gelesen, aber in jedem Buch stand das Gleiche. Erinnerungen sind in der Literatur eine Grauzone, eben weil sie so mysteriös sind.“

„Wir könnten es ausprobieren.“, meinte Malfoy.
Hermine nickte und er streckte ihr das Reagenzglas hin.
Hermine machte einen Schritt nach hinten.

„Wie, ich?“, stotterte sie. „Nein… nein, fang du an.“

„Wieso ich?“, fragte er herablassend. „Das war schließlich deine Idee.“ Und mit diesen Worten drückte er ihr die Erinnerung in die Hände.
Sie jedoch schob sie zurück zu ihm.

„Oh nein, Malfoy. So leicht redest du dich da nicht raus. Tu nicht so als würde dich die Erinnerung nicht interessieren.“
Und da begriff sie: Er hatte Angst. Noch mehr Angst als sie vor der Erinnerung hatte. Denn was immer sie sehen würden, das war der Moment, in dem sie vielleicht am schwächsten und am leichtsinnigsten in ihrem ganzen Leben gewesen waren.

Plötzlich richtete Malfoy sich auf.

„Ich hab noch eine Menge zu tun.“, sagte er. „Ich habe nun Mal auch noch ein Leben außerhalb von dir.“
Mit diesen Worten, ohne einen Abschiedskuss, ohne irgendwas, ging er einfach weg. Und Hermine spürte das warme Reagenzglas in ihrer einen Hand, doch die andere fühlte sich kalt und verlassen an.

* * *


„Harry! Harry! Ich habe hier was für dich.“

Harry, Ron und Hermine hoben gleichzeitig den Kopf von dem Tagespropheten, den sie so auf dem Gryffindortisch in der großen Halle platziert hatten, dass sie mit ein paar Verrenkungen alle drei gleichzeitig hineinsehen konnten.
Es war Colin Creevey, der mit wehenden Haaren an dem Gryffindortisch vorbei auf sie zu hechtete.
Er kam schlitternd vor Harry zum stehen, in der einen Hand seine Kamera, die er sogleich auf Harry richten wollte, sie aber nach einem Blick von Ron sinken lies, und in der anderen eine Pergamentrolle, die er Harry entgegen streckte.
Während Colin sich nicht weit von ihnen neben seinem Bruder Dennis niederließ, rollte Harry hastig die Pergamentrolle auf.

Nachdem er die Nachricht überflogen hatte, reichte er es über den Tisch zu Hermine und Ron.
Auf dem Pergament stand in enger, feinsäuberlicher Schrift.

Lieber Harry,
ich will dir hiermit mit den freundlichsten Grüßen mitteilen, dass deine nächste Stunde mit mir am Montag den zweiten Juni um acht Uhr in meinem Büro stattfinden wird. Das Passwort lautet Eismäuse.

Dein Schulleiter A.P.W.B. Dumbledore

Ron gab Harry das Pergament zurück.

„Ob er dir noch ein paar Erinnerung von Du-weißt-schon-wer zeigen wird?“, fragte Ron leise über den Tisch hinweg.
Harry zuckte mit den Achseln und verstaute die Rolle in seiner Schultasche.

„Ja, ich denke schon.“, flüsterte er zurück. „Jetzt wo wir über die-“, er stoppte und lehnte sich noch weiter zu ihnen herüber „Horkruxe bescheid wissen.“

Während Hermine sich wieder an ihr Mittagessen machte, kam ihr ein Gedanke.
Wenn Harry und Dumbledore sich gemeinsam Erinnerungen ansehen könnten, dann könnten Malfoy und sie das doch auch. Natürlich das Denkarium! Das Denkarium, von dem Harry ihr und Ron schon so viel erzählt hatte. Das Denkarium, das in Dumbledores Büro stand. Und sie wusste zufällig das Passwort.

Hermine spähte zum Lehrertisch, an dem Dumbledore sich gerade angeregt mit Professor McGonagall unterhielt. Dann sah sie zum Slytherintisch. Malfoys Platz war wie so oft leer.
Gedankenverloren stand Hermine auf. Hastig rollte sie den Tagespropheten zusammen und verstaute ihn in ihrer Tasche.

„Ich muss noch wohin.“, sagte Hermine zu Harry und Ron, die ihr fragende Blicke zuwarfen.
„Wohin…wohin…in die Bibliothek.“ Mit diesen Worten hechtete sie aus der großen Halle. Als sie gerade die ersten Stufen der Steintreppe, die zu den höheren Stockwerken führte, hoch stieg, sah sie ihn. Zum ersten Mal in drei Tagen. Drei Tage mit Unterricht, mit Essen, mit Sonnenschein und Regen und sie hatte ihn kein einziges Mal gesehen.

Hermine vermutete, dass er sich Zeiten zum Essen ausgesucht hatte, wenn kaum einer in der großen Halle war. Auch sie nicht.
Aber all das hatte nichts mit ihr zu tun, denn Malfoy kam die Treppe hinunter und das konnte nur eines bedeuten: dass er wieder im Raum der Wünsche war.

Und Hermine hatte das große Bedürfnis zu Harry zu rennen um ihm sofort davon zu erzählen, aber stattdessen stieg sie die Treppe weiter hinauf, weg von Harry, zu Draco.

Er ging die Treppe schleifend und langsam hinunter. Als er aufblickte, sah Hermine, dass die Augenringe deutlich stärker geworden waren und seine Haut blasser. Er wirkte nicht erschöpft, nein, er wirkte vollkommen fertig.

Als sie auf gleicher Höhe waren flüsterte sie leise: „Komm mit.“ Und trotz der ganzen Schüler machte er kehrt und folgte ihr.

Kaum waren sie um die Ecke gebogen und außer Sichtweite der anderen Schüler, drehte sich Hermine auf dem Absatz um, drückte ihn gegen die Steinmauer und küsste ihn.
Irgendwann musste sie aufgrund von Sauerstoffmangel von ihm ablassen, aber irgendwie fühlte sie sich seit drei Tagen wieder ganz.

„Ich habe dich vermisst.“, flüsterte Hermine. „Und wir werden herausfinden, was in der Nacht passier ist. Zusammen.“

* * *


Die nächsten Tage wurden alles andere als ruhig. Neben dem Unterricht, der immer stressiger wurde, feilte Hermine immer noch an einem Plan wie Malfoy und sie unbemerkt in Dumbledores Büro kommen konnten. Und unbemerkt wieder hinaus.

Hermine war mittlerweile in der 15. Schwangerschaftswoche und langsam ging es voran. Müdigkeit und Erschöpfung begleiteten sie 24 Stunden am Tag. Hermine wusste, dass ihr Kind nun in der Fetalphase war und die fertig ausgebildeten Organe nur noch zu wachsen brauchten. Und sie wusste auch, dass man nun sehen konnte, welches Geschlecht es hatte. Aber sie konnte es nicht über sich bringen jetzt, in den vielleicht letzten Tagen auf Hogwarts, nach Hause zu reisen. Jetzt, wo er die Wahrheit wusste. Jetzt, wo sie die Erinnerungen endlich hatten. Es wäre einfach zu viel.
Morgenübelkeit hatte sie kaum mehr. Dafür spürte sie hin und wieder ein leichtes Flattern im Unterleib und das machte sie Glücklicher als alles andere. Hermine freute sich, dass ihr Bauch nicht all zu schnell wuchs. Sie könnte vielleicht noch zwei, mit etwas Glück sogar noch drei Wochen in der Schule bleiben.

Je länger desto besser.

* * *


Es war der 30. Mai, ein Freitag, als Harry Hermine beim Frühstück anstupste.

„Sieh mal.“, flüsterte er und deutet auf den Lehrertisch. Und da bemerkte sie es auch. Dumbledores Stuhl war leer.

„Vielleicht hat er wieder einen gefunden.“, meinte Ron aufgeregt über den Tisch hinweg ihnen zu.

Inzwischen hatte Hermine ihren Kopf leicht zum Slytherintisch gedreht. Auch Malfoy blickte zum Lehrertisch und als hätte er Hermines Blick gespürt, sah er sie an.
Und kaum merklich, nur mit einer kleinen Bewegung, nickte er.


Der Tag wurde eine Folter und jede einzelne Unterrichtsstunde wie ein neues Folterinstrument.
Es ging gegen alle ihre Prinzipien. Sie hatte in den Jahren schon gegen mehr Schulregeln verstoßen, als sie sich es hätte jemals vorstellen können, aber es war etwas anderes.
Es war Dumbledores privates Büro und es war ohne Harry und Ron. Die beiden hatten ihr immer das Gefühl gegeben, dass es nicht ganz falsch war was sie taten. Es war nie für sie selbst gewesen, sie hatten immer für etwas gekämpft.

Und es war kein Wunder, dass es sich falsch anfühlte, wenn sie es mit dem Fehler in Person zusammen tat.


* * *


Jeder Schritt hallte ungewöhnlich laut an den Wänden wieder. Jedes Mal wenn ihr Fuß auf dem Stein auftrat, hatte sie das Gefühl alle Schüler im gesamten Schloss aufzuwecken. An der nächsten Ecke stieß Malfoy zu ihr und sie führten ihren Weg schweigend fort.

Es war zwei Uhr nachts. In der Innentasche von Hermines Umhang spürte sie die Karte des Rumtreibers, die sie sich von Harry ausgeliehen hatte, mit der Entschuldigung, dass sie abends noch in die Bibliothek wollte und auf dem Rückweg nicht erwischt werden wollte.
Hermine fand, dass sie in letzter Zeit ausgesprochen viel Zeit in der 'Bibliothek' verbrachte und sie fragte sich wieso das Ron und Harry nicht verdächtig vorkam.

Was Kathleen wohl denken würde, nun, wo Hermine nicht in ihrem Bett war, wollte sie sich lieber nicht ausmahlen. Sie hatten kein Wort miteinander gesprochen.
Auch mit Ginny hatte sie nicht mehr geredet. Sie hatte zwar versucht sie noch einmal darauf anzusprechen, aber Ginny war einfach weitergegangen. Nicht einmal einen zornigen Blick hatte sie ihr zugeworfen und diese Gleichgültigkeit und das Desinteresse war fast noch schlimmer als das Geschreie.

Bevor sie auf Malfoy getroffen war, hatte sie auf der Karte die Korridore im siebten Stock gründlich abgesucht und nirgends hatte sie einen Lehrer oder gar Mr. Filch oder Mrs. Norris entdeckt.
Vor dem Wasserspeier, der Dumbledores Büro bewachte, blieben sie stehen.
Hermine sagte mit starker Stimme, die ihrer Meinung in der schlafenden Schule viel zu laut war: „Eismäuse.“

Und sie musste zugeben, dass sie verwundert war, dass sich der Wasserspeier tatsächlich zur Seite bewegte.

„Was sind Eismäuse?“, fragte Malfoy während sie sich auf die sich nach oben bewegende Treppe stellten.

„Eine Süßigkeit.“, antwortete Hermine. „Wenn man sie isst, fängt man an mit den Zähnen zu klappern und zu quieken. Frag mich nicht, wieso Dumbledore ausgerechnet dieses Passwort gewählt hat.“

„Was mich viel mehr wundert ist, dass er Potter einfach so das Passwort zu seinem Büro sagt, selbst wenn er nicht da ist.“
Hermine senkte schuldbewusst den Kopf. Sie wunderte es nicht. Harry war verantwortungsbewusst. Er würde das Passwort nie in der Schule herumstreuen oder gar heimlich in sein Büro eindringen.
Hermine war auch verantwortungsbewusst. Normalerweise. Sie hätte es auch nie weitergesagt. Auch sie wäre nie heimlich in das Büro ihres Schulleiters gegangen, aber es war, als hätte sie keine Wahl.

Malfoy drückte die Tür auf. Leise schlichen sie in den dunklen Raum.
Malfoy wollte seinen Zauberstab heben um etwas Licht zu machen, aber Hermine drückte das Holz mit der einen Hand wieder runter während sie ihren eigenen hob und mit einem Zauber bewirkte, dass die Porträts nun nichts weiter als einen leeren Raum sehen und nichts als eine stille Nacht hören würden.

„Lumos.“, flüsterte sie anschließend und der Raum wurde in ein bläuliches Licht gehüllt.
Nun konnten sie auch die Porträts der verstorbenen Schulleiter an den Wänden richtig erkennen. Manche schliefen aufrecht und mit erhobenem Kopf, andere waren bis auf die Armlehnen gesunken, aber jeder einzelne schien in einem tiefen und festen Schlaf zu sein.
Auf einem Regal sahen sie den sprechenden Hut, der nun, wo er nicht gebraucht wurde, wie ein stinknormaler alter und schmutziger Hut wirkte.
Sonst war der Raum noch mit einem offenen Kamin, Regale für Bücher und einem großen Schreibtisch bestückt.
In vielen Ecken und Winkeln standen kleine Tische mit dünnen Beinen, auf denen sich surrende und rauchende magische Messgeräte befanden.
Die Stange neben Dumbledores Schreibtisch, auf der sonst Fawkes immer Platz nahm, war jedoch verlassen.
Während Hermine leise den Raum durchquert, sie spürte, dass Malfoy immer ein paar Schritte hinter ihr war, musterte sie das Büro ihres Schulleiters ausgiebig.
Das Bücherregal war riesig und obwohl in der Schulbücherei sicherlich eine größere Auswahl war, wusste Hermine, dass hier die kostbaren und seltenen Bücher schliefen.

Das Denkarium, lag in einem hintersten Winkel des Büros. Hermine trat an das Steinbecken, von dem Harry ihr schon so viel erzählt hatte, und war sofort erfasst von der Magie, die es ausstrahlte.

Hastig nahm sie das Reagenzglas aus ihrem Umhang, doch anstatt es zu öffnen, drückte sie es nach kurzem Zögern Malfoy in die Hand.

„Wie funktioniert das?“, fragte er, während er den Stopfen von dem Gläschen löste.

„Du schüttest die Erinnerung in das Steinbecken. Dann senken wir den Kopf auf die Flüssigkeit.“
Seine Frage war damit nicht komplett beantwortet und er schien als würde er noch viel mehr wissen wollen, aber Hermine griff nach seinem Handgelenk und zusammen schütteten sie die Erinnerung in das Denkarium und senkten ihre Köpfe.

* * *

Sie wurden in einen Strudel aus Farben und Formen gesogen aber schnell nahm alles um sie herum wieder Gestalt an und sie befanden sich in dem Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Alle Tische, Stühle, Sessel und Schüler waren in ein grünliches Licht getaucht.
Hermine sah sich nach Malfoy um, doch dieser stand direkt neben ihr und blickte zu Hermine Granger und Draco Malfoy, die flirtend in einer Ecke standen.
Dann flüsterte Hermine ihm etwas zu und Malfoy legte ihr eine Hand auf den Rücken und führte sie die Treppe zu den Jungenschlafsälen hoch.

Hermine blickte ihren beiden Doppelgängern nach. Plötzlich spürte sie wie Draco ihre Hand nahm und sie hinterher führte.
Hermine und Draco stellten sich in den Raum in eine hinterste Ecke, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre, da man sie so oder so nicht sehen könnte. Trotzdem fühlten sie sich so wohler.
Und ohne ein Wort zu sagen, beobachteten sie das Schauspiel vor sich:

Hermine und Draco küssten sich nicht lange, da stülpte er ihr auch schon das lilafarbene Top über den Kopf und schob sie Richtung Bett. Dort warf er sie in die Kissen und bedeckte ihren gesamten Körper mit Küssen.
Sie stülpten sich weitere Klamotten vom Leibe, und ließen sie beachtungslos fallen.
Dann entdeckte Hermine plötzlich die Kette, die er um den Hals herum trug.

„Ich wusste nicht, dass du gläubig bist.“, flüsterte Hermine.

„Bin ich nicht, die Kette ist von meinem Vorfahre und das Kreuz steht nicht für einen Gott.“

„Wofür steht es?“ Hermine fuhr mit ihren Finger die Konturen des Kreuzes entlang. Es war schlicht gehalten und genau in der Mitte war ein kleines Herz eingeritzt.

„Für Arcturus Black stand es als Zeichen für den Tod. Seine Verlobte trug das Gegenstück mit einem Kreis, was für 'Unendlichkeit' steht. Ich denke, dass das soviel heißen soll wie: Ich werde dich für immer lieben, auch über den Tod hinaus. Auch wenn er ein Black war, wusste er, dass er gegen den Tod nichts tun konnte. Und schon gar nicht, wenn seine Verlobte keine Reinblütige war.“

„Sie war eine Muggelgeborene?“

„Nein, sie war ein Halbblut, aber glaub mir das war schlimm genug. Mein Ur-Ur-Ur Großvater, Arcturus' Vater, hat sie umgebracht, alle beide.“
„Umgebracht von dem eigenen Vater, nur weil er keine Reinblüterin als Verlobte hat?“, fragte Hermine fassungslos

„Nein.“, antwortete Draco nüchtern. „Umgebracht, weil er sich gegen die gesamte Familie gestellt hat.“
Hermine umschloss das Kreuz mit der Hand und zog ihn so nach unten, bis seine
Lippen wieder ihre berührten. Und so schliefen sie miteinander.

Später lagen sie nebeneinander im Bett. Jeder hatte eine Decke um den eigenen Körper geschlungen.


„Wieso haben wir das getan?“, fragte Draco plötzlich. „Wir mögen uns nicht einmal.“

„Vielleicht liegt es daran, dass wir betrunken sind.“, sagte Hermine mit gespielt ernster Stimme.

„Nach dem eben, bin ich definitiv nüchtern.“
Hermine lachte, dann schloss sie die Augen.

„Vielleicht hast du endlich dich selbst gefunden.“
Draco atmete einmal tief ein.

„Nein, ich denke, dass ich die ganze Zeit ich selbst war und jetzt anders bin.“
Kurz wartete er auf eine Antwort, dann sprach er weiter.

„Was ist mit dir? Es nicht wirklich 'Granger-typisch' mit dem nächst besten ins Bett zu springen.“
Hermine schnaubte.

„Woher willst du das wissen? Vielleicht habe ich mein wirkliches Ich gefunden!“, sagte sie ernst, doch als sie sein Blick sah, lachte sie.

„Nein, ich denke auch, dass das hier nicht ich bin. Ich weiß nicht was mit uns beiden heute Nacht passiert ist aber es hat etwas Magisches.“

Mit diesen Worten sprang sie aus dem Bett und langte nach ihrem Zauberstab, der in einem Klamottenhaufen steckte.
Sie zog in heraus und kam zurück zum Bett.

„Ich habe eine Idee.“, sagte sie, während sie sich neben ihn auf die Kissen setzte. „Wir machen uns eine Art Tattoo. Selbst wenn wir irgendwann einmal alles vergessen haben, wird uns dieses Bild bleiben. Versteck es wenn du willst, denn auch ich werde es verstecken. Behalte es wenn du willst, denn auch ich werde es behalten. Aber verleugne es nicht und treffe deine Entscheidung ehrlich.“

Er überlegte kurz. Dann sagte er: „Ich möchte es, denn es ist das Einzige was mir bleiben wird.“ Hermine wusste nicht, was er meinte.

Dennoch fragte sie: „Wo möchtest du es haben?“

„Auf dem Schulterblatt?“, fragte er.

„Wenn du möchtest. Dort kannst du es aber nicht so gut verstecken.“

„Und wenn ich es nicht verstecken möchte?“

Hermine lächelte, dann richtete sie ihren Zauberstab auf sein linkes Schulterblatt und murmelte: „Inurotius“

„Was für ein Bild hast du gemacht?“

Hermine richtete ihren Zauberstab auf ihr rechtes Schulterblatt und murmelte die Zauberformel erneut. Sie keuchte, als sie den Schmerz unter ihrer Haut spürte. Das Bild mit der Schlange und der Löwin bildete sich in ihre Haut und dies brannte wie verrückt.

„Das Bild ist schön, es passt zu uns.“ Hermine fuhr mit einem Finger über die Stelle an ihrer Haut, wo sich nun eine Schlange um eine Löwin schlängelte.

„Ich kann wirklich nicht ich selbst sein, wenn ich mir ein Tattoo zaubere.“, lachte sie.

„Du kannst es ja zu Not wieder wegmachen.“

„Den Gegenspruch würde ich erst suchen müssen.“
Hermine ließ sich nach hinten fallen.

„Ich werde das wahrscheinlich morgen bereuen.“
Hermine konnte Draco nicht mehr erklären was genau sie bereuen würden, sie hatte die Augen geschlossen und es schien als wäre sie eingeschlafen.

In Dracos Gesicht spiegelte sich Schmerz wieder. Zögernd hob er den Zauberstab und richtete ihn auf das Mädchen. Es gab nur noch vier Dinge die zu tun waren.


Das Erste:
Mit unergründlicher Miene flüsterte er: „Obliviate“ Er senkte seinen Zauberstab wieder, legte das schlafende Mädchen auf dem Bett zurecht und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Es tut mir Leid. Aber wie gesagt. Das sind nicht wir. Das werden wir nie sein.“


Das Zweite:
Er stand auf und ging auf das Bild seines Vorfahren Arcturus zu.
Mit einem Zauber brachte er es dazu zur Seite zu schwenken. Dahinter kam ein kleines Fach zum Vorschein. Es war verstaubt und in einer Ecke lag eine goldene Kette, ebenfalls mit einer Staubschicht überzogen.
Draco nahm die Kette in die Hand und befreite sie von dem Schmutz, dann verstaute er sie in der Hosentasche Hermines schwarzer Röhrenjeans. Er legte die Hose genau an die Stelle zurück, wo er sie her hatte, so als wolle er von dem was er gerade getan hatte, keinerlei Spuren hinterlassen. Denn es war mehr als nur eine Kette zu verschenken, er tat dasselbe wie Arcturus Black. Nur mit dem Unterschied, dass er nicht die Absicht hatte, sich an diese Nacht zu erinnern.


Das Dritte:
Er ging zu dem Tisch, nahm seinen Zauberstab und richtete ihn an seine Schläfe. Augenblicklich schien es, als würde er einen kleinen silbernen Faden direkt aus seinem Kopf ziehen. Er verstaute seine Erinnerungen dieser Nacht, die ihn so viel Überwindung gekostet hatte und in der er eine vollkommen neue Seite an sich entdeckt hatte, in dem kleinen Fläschchen.

Diese Seite, die bei vielen Menschen mehr oder weniger ausgeprägt war, diese Seite wollte er nicht, da sie sich von Schmerzen nährte.

Anschließend verstaute er die Erinnerung in dem Fach und schob das Bild an seinen ursprünglichen Platz zurück.


Das Vierte:
Kurz atmete der Junge tief durch, dann setzte er sich neben das Mädchen in das Himmelbett und hob seinen Zauberstab zum dritten Mal. Als dieser beinahe seinen Kopf berührte schloss er die Augen, murmelte ein weiteres Mal 'Obliviate' und sank auf die Kissen zurück. Eine Sekunde später war er eingeschlafen.

* * *
Das war das Ende der Erinnerung. Hermine wurde durch einen Farbstrudel wieder zurück an die Oberfläche gezerrt.
Als sie wieder in dem Büro des Schulleiters stand, fühlte sie sich plötzlich furchtbar kalt. Es war als würde ihr die Kälte schwer auf sie Brust drücken und ihr die Luft nehmen. Sie lehnte sich vorn über und stütze sich auf den Rändern des Steinbeckens ab.
Malfoy hatte irgendwann, während der Erinnerung ihre Hand losgelassen.
Hermine wagte einen Blick zur Seite. Er stand ein paar Schritte von ihr entfernt auf ihrer Linken und sah sie an.
Er wirkte erstarrt, doch seine Augen schrieen förmlich wie entsetz er war. Doch Hermine wusste, dass ihr eigener Blick viel fassungsloser und entgeisteter als seiner sein musste.

„Guten Abend Miss Granger, Mister Malfoy.“ Die schnarrende und höhnische Stimme kam von der Tür her und beide wirbelten schlagartig herum. „Nicht das ich etwas gegen einen nächtlichen Plausch mit ihnen beiden hätte, aber sagen sie mir, was machen sie im Büro des Schulleiters?“


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch